B3521-1 Bauspenglerarbeiten Handwerklich Gefertigt
B3521-1 Bauspenglerarbeiten Handwerklich Gefertigt
B 3521-1
Ausgabe: 2012-08-01
Design and construction of roofings and wall coverings of metal - Plumbers' work
MeinNormenPaket 22.10.2012 9038560-1, Anton Quehenberger, GmbH, Fornacherstraße 26,Vöcklamark-4870
- Part 1: Workmanlike
Inhalt
Vorwort ............................................................................................................................................................... 5
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 5
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3 Begriffe ................................................................................................................................................... 7
4 Material ................................................................................................................................................. 11
4.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 11
4.2 Bleche ................................................................................................................................................... 11
4.2.1 Stahlblech ............................................................................................................................................ 11
4.2.2 Zinkblech.............................................................................................................................................. 11
4.2.3 Kupferblech ......................................................................................................................................... 11
4.2.4 Bleiblech .............................................................................................................................................. 11
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ÖNORM B 3521-1:2012
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ÖNORM B 3521-1:2012
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ÖNORM B 3521-1:2012
Vorwort
Die ÖNORM B 3521 „Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen aus Metall“
besteht aus folgenden Teilen:
Die vorliegende ÖNORM gilt für die Planung und Ausführung von Bauspenglerarbeiten und handwerklich
hergestellten Dach- und Wandeindeckungen aus Metall.
– eine Grundlage für die Planung, Ausschreibung und Vergabe durch klare Regelungen zu schaffen,
– einen Qualitätsstandard für die spenglermäßig hergestellten Bauteile im Hinblick auf die Funktionsfähig-
keit über die technische Nutzungsdauer einer Dacheindeckung und Fassade sicherzustellen,
– eine Verbesserung der Rechtssicherheit für die Auftraggeber- und die Auftragnehmerseite zu schaffen.
Diese ÖNORM ist eine Grundlage für die ÖNORM B 2221 „Bauspenglerarbeiten – Werkvertragsnorm“.
Der Normeninhalt ist auf die aktuellen Normen abgestimmt, insbesondere auf die ÖNORMEN B 4119, B 3417
und B 3418.
1 Anwendungsbereich
Diese ÖNORM enthält Regeln für die Planung und Ausführung von Bauspenglerarbeiten und handwerklich
hergestellten Dacheindeckungen sowie Wandverkleidungen aus Metall.
Für Planung und Ausführung von Dach- und Wandeindeckungen mit industriell hergestellten Profilblechen
und Verbundelementen gelten die Bestimmungen der ÖNORM B 3521-2.
Die Verfahrens- und Vertragsbestimmungen für die Ausführung von Bauspenglerarbeiten sind in der
ÖNORM B 2221 geregelt.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Ver-
weisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). Rechtsvorschriften sind immer in
der jeweils geltenden Fassung anzuwenden.
ÖNORM B 1991-1-4, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen - Wind-
lasten - Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1991-1-4 und nationale Ergänzungen
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ÖNORM B 3521-1:2012
ÖNORM B 2501, Entwässerungsanlagen für Gebäude – Planung, Ausführung und Prüfung – Ergänzende
Richtlinien zu ÖNORM EN 12050 und ÖNORM EN 12056
ÖNORM B 3417, Sicherheitsausstattung und Klassifizierung von Dachflächen für Nutzung, Wartung und In-
standhaltung
ÖNORM EN 505, Dachdeckungsprodukte aus Metallblech – Festlegungen für vollflächig unterstützte Beda-
chungselemente aus Stahlblech
ÖNORM EN 507, Dachdeckungsprodukte aus Metallblech – Festlegungen für vollflächig unterstützte Beda-
chungselemente aus Aluminiumblech
ÖNORM EN 516, Vorgefertigte Zubehörteile für Dacheindeckungen – Einrichtungen zum Betreten des Da-
ches – Laufstege, Trittflächen und Einzeltritte
ÖNORM EN 612, Hängedachrinnen mit Aussteifung der Rinnenvorderseite und Regenrohre aus Metallblech
mit Nahtverbindungen
ÖNORM EN 988, Zink und Zinklegierungen – Anforderungen an gewalzte Flacherzeugnisse für das Bauwe-
sen
ÖNORM EN 1172, Kupfer und Kupferlegierungen – Bleche und Bänder für das Bauwesen
ÖNORM EN 1652, Kupfer und Kupferlegierungen – Platten, Bleche, Bänder, Streifen und Ronden zur allge-
meinen Verwendung (EN 1652:1997 + AC:2003)
ÖNORM EN 1873, Vorgefertigte Zubehörteile für Dacheindeckungen – Lichtkuppeln aus Kunststoff – Produkt-
festlegungen und Prüfverfahren
ÖNORM EN 1991-1-4, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen – Wind-
lasten (konsolidierte Fassung)
1
) in Vorbereitung
6
ÖNORM B 3521-1:2012
ÖNORM EN 12588, Blei und Bleilegierungen – Gewalzte Bleche aus Blei für das Bauwesen
ÖNORM EN 12951, Vorgefertigte Zubehörteile für Dacheindeckungen – Fest installierte Dachleitern – Pro-
duktanforderungen und Prüfverfahren
ÖNORM EN 13986, Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen – Eigenschaften, Bewertung der Konformi-
tät und Kennzeichnung
ÖNORM EN ISO 9453, Weichlote – Chemische Zusammensetzung und Lieferformen (ISO 9453:2006)
ÖNORM M 7778, Montageplanung und Montage von thermischen Solarkollektoren und Photovoltaikmodulen
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser ÖNORM gelten die Begriffe nach ÖNORM B 2221 und die folgenden Begriffe:
3.1
Abtreppung
Höhensprung in der Dachfläche parallel oder schräg zur Traufe
3.2
Anschlagleiste; Belagleiste; Kiesleiste
traufenseitiges Blechprofil als Anschlag für den jeweiligen Dachaufbau (zB Terrassenbelag, Kiesschüttung)
ohne statische Funktion
3.3
Bodenrinne
Rinnenkonstruktion samt Abdeckung im Dachboden
3.4
Dachentwässerung
Rinnen- und Rohrsystem zur Ableitung von Niederschlagswasser
3.5
Dacheindeckung
regensicherer, überwiegend flächiger Bauteil mit den zugehörigen An- und Abschlüssen sowie den Ausbil-
dungen von Durchdringungen und Fugen
3.6
Dehnungselement
Bauteil zur Aufnahme der temperaturbedingten Längenänderungen von Blechprofilen
3.7
Einlegerinne
Rinne, die in den Dachflächen vertieft liegend angeordnet und in eine tragende Kastenkonstruktion mit Gefälle
eingebaut wird
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ÖNORM B 3521-1:2012
3.8
Eisrückstau
Rückstau des abfließenden Niederschlags- oder Schmelzwassers durch Eis- oder Schneemassen
3.9
Falz
regensichere Verbindung von Blechen durch einfache oder mehrfache Kantungen
3.10
Falzdach
Dacheindeckung aus untereinander verfalzten Blechbahnen oder Blechtafeln
3.11
feste Verbindung
kraftschlüssige, wasserdichte Verbindung von Bauteilen
3.12
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Gesimsabdeckung; Kordon
Verblechung von Gesimsen in der Fassade
3.13
Haft
Zubehörteil zur indirekten Befestigung bei Blecheindeckungen, Ichsen und Profilen u. dgl.
3.14
Ichse; Kehle
(einspringende) Schnittlinie zweier Dachflächen, die zusammen eine Innenecke bilden
3.15
Kittleiste
oberes Abdeckprofil bei Einfassungen oder Hochführungen mit oberseitigem Dichtanschluss aus elastischen
oder elastoplastischen Dichtstoffen
3.16
Klebeflansch
flächiger Anschlussbereich eines Blechprofils zur Einbindung in die Abdichtung
3.17
Laufsteg
Einrichtung zum Betreten/Begehen des Daches
zB Trittfläche, Einzeltritt
3.18
Leitblech
Blechprofil oberhalb von Durchbrüchen, das in die Vordeckung des Unterdaches eingebunden ist, um einge-
drungenes Wasser seitlich abzuleiten
3.19
Mauerabdeckung; Attikaabdeckung
Verblechung zur Abdeckung von Mauerkronen
3.20
Notüberlauf
Bauteil zur zusätzlichen Wasserableitung
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ÖNORM B 3521-1:2012
3.21
Ortgang; Giebel
seitliche Begrenzung einer Dachfläche, meist parallel zur Sparreneinrichtung, von der Traufe zum First verlau-
fend
3.22
Patentsaumstreifen
Saumstreifen im Randbereich mit zwei bis vier Kantungen
3.23
Putzleiste
eingeputztes oberes Abdeckprofil bei Einfassungen oder Hochführungen an aufgehenden Bauteilen
3.24
Regenfallrohr
Verbindungsteil vom Stutzen/Rinnenkessel in das weitere Entwässerungssystem
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3.25
regensicher
Eigenschaft einer Dacheindeckung, durch die der Eintritt von frei abfließendem Niederschlagswasser verhin-
dert wird
3.26
Saum; Umsäumung
Bezeichnung für Dachränder
3.27
Saumstreifen
Befestigungsstreifen im Randbereich mit maximal einer Kantung
3.28
Scharenbreite
Deckbreite der eingebauten Blechbahn
3.29
schneereiches Gebiet
2
Gebiet mit einer charakteristischen Schneelast sk von mindestens 3,25 kN/m auf dem Boden
3.30
Schutzbleche
Abdeckprofile über Hochzüge von Abdichtungen
3.31
Sicherheitsrinnen
zusätzliches Auffangelement unter Rinnen im Dachbereich
3.32
Sohlbankabdeckung
unter Fenstern angeordnete Fassadenabdeckung
3.33
Standrohr
Rohr im Sockelbereich, das besonders widerstandsfähig gegen mechanische Beschädigung ist
3.34
Taubenabwehr
Maßnahme gegen Taubenein- oder -anflug
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ÖNORM B 3521-1:2012
3.35
Traufe
untere Begrenzungslinie einer Dachfläche, die das Wasser von der Dachfläche ableitet
3.36
Trennlage
Schichte, die zwei Bauteile trennt und vor gegenseitiger Beeinflussung (Feuchtigkeit, chemische Einflüsse,
Bewegungen) schützt
3.37
Tropfkante; Tropfnase
Blechabkantung im Randbereich
3.38
Überdeckung
Übergriff von Blechprofilen auf/unter die folgende Dacheindeckung
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3.39
Überlappung
Übergriff von Blechprofilen im Verbindungsbereich
3.40
Unterdach
Bezeichnung für begehbare, regensichere Dachelemente auf der Sparrenoberseite vor Anbringen einer Kon-
terlattung
3.41
Unterdach-Traufstreifen
Blechprofil mit Tropfnase und Überstand als traufenseitiger Abschluss des Unterdaches oder der Unterspan-
nung
3.42
Unterdeckbahn
Bahn, die auf einer festen und begehbaren Unterlage verlegt wird
3.43
Unterspannung
nicht begehbare regensichere Eindeckung auf der Sparrenoberseite vor Anbringen einer Konterlattung
3.44
Wandeinfassung
Blechanschluss zu aufgehenden Bauteilen
3.45
Wasserabweiser
aufgekantetes, aufgelötetes, geklebtes oder geschweißtes Ableitblech, um das Niederschlagswasser gezielt
abzuleiten
3.46
wasserdicht
Eigenschaft einer Blechverbindung zur Verhinderung des Eintrittes von Niederschlagswasser
3.47
Wasserfalz
Rückkantung des unter die Dacheindeckung geführten Bereiches von Blechprofilen
3.48
Wasserlauf
Bereich des frei ablaufenden Niederschlagswassers bei Blechprofilen
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ÖNORM B 3521-1:2012
3.49
Wetterschenkel
schmales Fassadenabdeckblech über Fensterstöcken u. dgl.
3.50
Wulst
Aussteifungsprofil an Blechkanten
3.51
Zuschnittsbreite
ursprüngliche Breite des Bleches vor der Bearbeitung
4 Material
4.1 Allgemeines
Bei der Auswahl der Materialien sind die entsprechenden Herstellerangaben und die Materialverträglichkeit zu
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beachten.
4.2 Bleche
4.2.1 Stahlblech
4.2.2 Zinkblech
4.2.3 Kupferblech
4.2.4 Bleiblech
Es sind nichtrostende Stahlbleche gemäß ÖNORMEN EN 10088-1 zu verwenden. Die Werkstoffnummer ist
anzugeben.
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ÖNORM B 3521-1:2012
4.3.1 Trennlagen
Die Trennlagen müssen sich zum Metall neutral verhalten und Beständigkeit gegen die zu erwartenden Ein-
flüsse sicherstellen. Geeignet sind zum Beispiel:
– Abdichtungsbahnen gemäß ÖNORM B 3661 mit Ausnahme von diffusionsoffenen Bahnen und Bahnen
mit Rohpappeneinlagen,
– Formstabilität,
4.3.3 Rinnenhalter
4.3.4 Lötzinn
Es sind Lötzinne gemäß ÖNORM EN ISO 9453 zu verwenden. Der Zinngehalt muss mindestens 33 % betra-
gen und darf nicht mehr als 0,5 % Antimon enthalten.
Der Stehfalzhaft samt Befestigung hat einen charakteristischen Widerstand gegen Auszug von 350 N unter
Berücksichtigung eines Teilsicherheitswerts von 2,0 sicherzustellen.
Die Art und Form des Befestigungsmaterials der Bedachung und Fassade hat der Materialhersteller anzuge-
ben.
Nieten, Schrauben und Nägel haben zumindest aus nichtrostendem Stahl, Werkstoffnummer 1.4301 gemäß
ÖNORM EN 10027-2, Kupfer, Aluminium oder schmelztauchverzinktem (feuerverzinktem) Stahl oder Gleich-
wertigem zu bestehen und müssen werkstoffverträglich sein. Für die Befestigung von Falzdeckungen sind
Hafte mit Nägel, Schrauben oder Nieten aus nichtrostendenden Stahl zu verwenden.
Nieten sind gemäß ÖNORM EN ISO 14588 und ÖNORM EN ISO 14589 zu verwenden.
4.3.6 Fugendichtmaterialien
Fugendichtmaterialien müssen chemisch neutral aushärten. Sie dürfen keine Essigsäure ausscheiden.
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ÖNORM B 3521-1:2012
Beschichtungen auf verzinktem Stahlblech müssen den Bestimmungen der ÖNORM EN 10169 entsprechen.
Bei Verwendung in Seehöhen über 900 m müssen Beschichtungen die UV-Beständigkeit RUV4 gemäß
ÖNORM EN 10169 erfüllen.
Beschichtungen auf Aluminiumblech müssen den Bestimmungen der ÖNORM EN 507 entsprechen.
4.3.8 Zubehör
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– produktspezifische Formteile und Dacheinbauteile, die die Dacheindeckung ergänzen und für die Art der
Eindeckung geeignet sind, zB Lüfter, Dunstrohraufsätze und Belichtungselemente,
– Dachflächen-, Ausstiegsfenster samt Eindeckrahmen, die für die Art der Eindeckung geeignet sind,
– Solar- und Photovoltaikelemente samt Eindeckrahmen und Systembauteilen für die Befestigung und
Durchdringungen, die für die Art der Eindeckung geeignet sind.
Für Dachsicherheitseinrichtungen gelten die Bestimmungen gemäß ÖNORMEN EN 516, EN 517 und EN 795.
Für fest installierte Dachleitern gelten die Bestimmungen gemäß ÖNORM EN 12951.
Für Lichtkuppeln aus Kunststoff gelten die Bestimmungen gemäß ÖNORM EN 1873.
5 Planung
5.1 Allgemeines
Die Unterkonstruktion sowie Anschlusselemente an die Dacheindeckung müssen, auch bei anhaltenden
Oberflächen- bzw. Umgebungstemperaturen an der Dacheindeckung, von -20 °C bis +80 °C und den sonst
üblichen örtlichen klimatischen Bedingungen, funktionsfähig bleiben.
Der Untergrund muss entsprechend formstabil und frei von schädlichen Verunreinigungen, wie zB Mörtelres-
ten und Chemikalien, sein.
Bewegungsfugen müssen im Untergrund erkennbar sein. Deren Anordnung und Dimensionierung sind auch
nach fertigungs- und materialbedingten Erfordernissen an der Dachhaut vorzunehmen.
Bei der Planung von Spenglerarbeiten sind die temperaturbedingte Längenänderung der Bleche und des Un-
tergrundes sowie die Materialkompatibilität und der Korrosionsschutz zu berücksichtigen. Die Tabelle 1 gibt
die Verträglichkeit der Werkstoffe zueinander und in Bezug auf mögliche Potenzialdifferenzen (elektrische
Spannungsreihe) an.
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ÖNORM B 3521-1:2012
Die Materialdicke ist in Abhängigkeit von der erforderlichen Materialsteifigkeit und der mechanischen Bean-
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spruchung zu planen, wobei die in Tabelle 2 angegebenen Mindestmaterialdicken nicht unterschritten werden
dürfen.
Tabelle 2 — Mindestmaterialdicken
Bei Auswahl der Materialien ist auf eine allenfalls vorhandene chemische Belastung durch den Untergrund
oder durch angrenzende Stoffe Rücksicht zu nehmen. Dies gilt insbesondere bei Montage direkt auf Beton,
bei Tausalzbelastung und bei Verblechungen bzw. Entwässerungssystemen von Dächern, bei denen aggres-
sive Stoffe abgesondert werden können. Dies sind zB
– begrünte Dächer,
Zum Schutz der Fassade sind Traufenbleche, Randeinfassungen und Fassadenbleche mit einer ausreichen-
den Tropfnase zu planen, die die darunterliegende Wandfläche um mindestens 40 mm überragt.
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ÖNORM B 3521-1:2012
Die Randeinfassungen und Fassadenbleche sind zudem so zu planen, dass die Anschlussfuge zwischen Ver-
blechung und Fassade (Verputz) entsprechend den Ausführungsbestimmungen in Abschnitt 6 abgedeckt wird.
Dacheindeckungen und Verblechungen sind entsprechend den Herstellervorschriften und üblichen techni-
schen Regeln zu warten und instand zu halten (siehe Anhang A).
Für die Dimensionierung der Befestigung gelten die Bestimmungen der ÖNORMEN EN 1991-1-4 und B 1991-1-4.
Für Unterdächer, Unterspannungen und Belüftungsquerschnitte gelten die Bestimmungen der ÖNORM B 4119.
Für die Klassifizierung von Dachflächen hinsichtlich der erforderlichen Sicherheitsausstattung für spätere Ar-
beiten gelten die Bestimmungen der ÖNORM B 3417.
Für die Planung und Montage von Solaranlagen gelten die Bestimmungen der ÖNORM M 7778.
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Lüftungsleitungen von Kanälen sind über die Oberkante von Schächten bzw. Dacheindeckungen gemäß
ÖNORM B 2501 zu positionieren und hochzuziehen.
Für Lüftungsleitungen aus Wickelfalzrohren (Spiralrohre) im freibewitterten Bereich sind Einfassung und Um-
mantelung zu planen. Eine ungeschützte Verlegung ist unzulässig.
Grundsätzlich sind alle für die Ermittlung der Windsogbelastung relevanten Werte (Grundwerte für die Basis-
windgeschwindigkeit und den zugehörigen Basisgeschwindigkeitsdruck in Abhängigkeit vom Standort, Einteilung
der Dachflächen in die jeweiligen Bereiche, Außen- und Innendruckbeiwerte) den ÖNORMEN EN 1991-1-4 und
B 1991-1-4 zu entnehmen.
Die Bemessung von Blecheindeckungen hat nach den ÖNORMEN EN 1991-1-4 und B 1991-1-4 zu erfolgen.
Sie darf entfallen, wenn die auf eine vereinfachte Bemessung beruhende Regelbefestigung gemäß Abschnitt 5
und Abschnitt 6 dieser ÖNORM eingehalten wird.
5.3 Trennlagen
Trennlagen haben die Aufgabe, die Bleche auf ihrer Unterseite gegen schädigende Einflüsse (zB alkalische
Bestandteile bei Beton oder Mörtel) zu schützen. Sie verbessern die Gleitfähigkeit der Blechbahnen bei ther-
misch bedingten Längenänderungen.
Trennlagen können nur dann die Funktion einer Notdeckung übernehmen, wenn sie entsprechend den Best-
immungen für Unterdächer ausgeführt und während der Zeit bis zur Eindeckung entsprechend instand gehal-
ten werden.
Für gefalzte Eindeckungen bzw. Blechdächer auf Holzschalung sind Trennlagen nicht grundsätzlich erforder-
lich. Bei Unterkonstruktionen aus Holzwerkstoffplatten sind die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller anzu-
wenden.
Trennlagen als Notdeckungen bestehen in der Regel aus Planen, Kunststoff- oder bituminösen Dachbahnen.
Für An-/Abschlüsse bei Abdichtungen sind die Trennlagen unter der Verblechung vollflächig zu verlegen und
im Randbereich zum aufgehenden Mauerwerk bis zur Oberkante des Wandhochzuges zu führen.
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ÖNORM B 3521-1:2012
5.4 Falzdeckungen
5.4.1 Allgemeines
Falzdeckungen für Dach- und Wandflächen können in Form von Doppelstehfalz-, Winkelstehfalz-, Leisten-
oder Tafeldeckungen sowie Schnappfalzsystemen hergestellt werden. Hierzu werden Band- oder Tafelbleche
verwendet.
Bei der Planung von Falzdeckungen ist auf die temperaturbedingte Dehnung der Blechscharen Rücksicht zu
nehmen; dies gilt insbesondere für die Anordnung von Durchdringungen wie zB bei Schächten, Fenster und
dergleichen.
Der Richtwert der Falzhöhe von Stehfalzdeckungen in der Höhe von etwa 25 mm ist zu berücksichtigen.
Bei Dächern mit einer Dachneigung von 3° bis einschließlich 5°, in schneereichen Gebieten bis einschließ-
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Dach- und Wandeindeckungen sind grundsätzlich als belüftete Dachkonstruktionen (Kaltdächer) bzw. als
belüftete Wandverkleidung zu planen.
– Metallprofile und Profilbleche nach statischer Erfordernis, bei Verwendung von Bohrbefestigungen mit
einer Mindestdicke von 0,88 mm,
– strukturierte Trennlagen.
Falzdeckungen aus Zinkblech dürfen bis zu einer Dachneigung von 75° nur auf strukturierter Trennlage oder
direkt auf Holzschalung ohne Trennlage verlegt werden.
Für Dächer mit Falzdeckungen sind die Mindestdachneigungen gemäß Tabelle 3 zu planen.
16
ÖNORM B 3521-1:2012
Bei der Planung der Dachneigung sind die planmäßigen Durchbiegungen zu berücksichtigen bzw. die Min-
destneigungen um 0,5° zu erhöhen. Bei Tonnendächern mit einem Durchmesser bis zu 3 m darf im Scheitel-
bereich die Mindestdachneigung unterschritten werden.
Bei Dächern mit einer Neigung unter 7° ist der Untergrund im Traufenbereich auf eine Breite von mindestens
120 mm um 2 mm bis 4 mm abzusenken.
2
Bei Wandverkleidungen hat der Querschnitt des vertikalen Belüftungsspaltes mindestens 200 cm /m zu be-
tragen. Die Zu- und Abluftöffnungen sind mit einem freien Querschnitt unter Berücksichtigung allfälliger Ab-
2 2
deckgitter von mindestens 50 cm /m zu planen, bei Unterkonstruktionen aus Holz von mindestens 150 cm /m.
2
Kleinflächige Wandverkleidungen von Kaminen und Schächten bis 1,0 m Einzelfläche dürfen ohne Belüftung
geplant werden.
Bei allen Außenwandöffnungen (Fenster, Türen u. dgl.) sind im Sturzbereich und unterhalb der Sohlbänke Zu-
und Abluftöffnungen anzuordnen. Bei Öffnungen bis zu einer Breite von 1,2 m dürfen die Zu- und Abluftöff-
nungen entfallen, sofern eine entsprechende Querdurchströmung sichergestellt ist.
5.4.3 Scharenlänge
Größere Scharenlängen sind bei Dachneigungen unter 10° durch Abtreppungen mit einer Mindesthöhe von
60 mm, bei Dachneigungen mindestens 10° mit Querfälzen zu unterteilen.
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ÖNORM B 3521-1:2012
Die Scharenlängen gemäß Tabelle 4 dürfen überschritten werden, sofern durch Sondermaßnahmen (zB
Langschiebehafter in Verbindung mit vergrößerten Materialdicke oder reduzierter Scharenbreite u. dgl.) eine
schadfreie Längendehnung sichergestellt ist.
Die Befestigung von Falzdeckungen ist nach den Erfordernissen der Windlastbemessung, unter Berücksichti-
gung des Werkstoffes, der Blechdicke und den am Markt verfügbaren Bandbreiten sowie den architektoni-
schen Anforderungen zu planen.
Die Anzahl der Hafte hängt von den Erfordernissen der Windlastbemessung, der Art des Untergrundes und
der Art und Anzahl der Befestigungselemente je Haft ab.
Für die Bemessung der Befestigung von Falzdeckungen gelten die Bestimmungen der ÖNORMEN EN 1991-1-4
und B 1991-1-4. In der Praxis können die Grenzwerte der Tabelle 5, Tabelle 6 und Tabelle 7 angewendet wer-
den. Bei der Windlastberechnung gemäß ÖNORMEN EN 1991-1-4 und B 1991-1-4 darf ungeachtet der errech-
neten Lastwerte eine Scharenbreite von 600 mm und ein Haftabstand von 500 mm nicht überschritten werden.
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Die Tabelle 5, Tabelle 6 und Tabelle 7 gelten für alle in Österreich vorkommenden Geländekategorien unter
folgenden Bedingungen:
– Ohne Berücksichtigung der Geländeform oder bei einer Geländeform II gelten die Tabelle 5, Tabelle 6
und Tabelle 7 bis zu einer Firsthöhe von 12 m, bei einer Geländeform III bis zu einer Firsthöhe von 20 m
und bei einer Geländeform IV bis zu einer Firsthöhe von 45 m.
– Die Breite der Randzonen beträgt 1/10 der längsten Gebäudeseite, maximal 1/5 der Firsthöhe. Der Rand-
zonenbereich wird in der Dachschräge gemessen. Bei Ichsen gilt die Breite für beide Seiten zusammen.
– Bei Dächern mit Unterdach darf der Abstand zwischen Innenschale (Unterdach) und Außenschale (Ein-
deckung) nicht mehr als 100 mm betragen. Die Netto-Zu- und Abluftöffnungen dürfen 50 % der Konterlat-
tenhöhe nicht überschreiten.
– Bei Dachvorsprüngen sind bei Verlegung der Eindeckung ohne Unterdach bzw. ohne bituminöser Trenn-
lage unter der Eindeckung (mindestens EGV 10) diese von unten zu verkleiden.
– Bei Verwendung größerer Materialdicken darf die Scharenbreite nach der Formel (1) verändert werden.
b1 b0 d1 d 0
0 , 75
(1)
Es bedeutet:
b1 neue Scharenbreite
b0 Maximalscharenbreite, gemäß Tabelle 7
d1 Materialdicke der Bahn
d0 Mindestmaterialdicke, gemäß Tabelle 2
– Bei Einzelnachweis geringerer Windlasten dürfen die Scharenbreiten gemäß Tabelle 7 nach Formel (2)
angepasst werden. Die maximale Scharenbreite von 600mm darf dabei nicht überschritten werden.
b1 b0 w0 w1
0 , 25
(2)
Es bedeutet:
b1 neue Scharenbreite
b0 Maximalscharenbreite, gemäß Tabelle 7
w1 Windlast gemäß Einzelnachweis
w0 Windlast, gemäß Tabelle 5 bzw. Tabelle 6
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ÖNORM B 3521-1:2012
– Objekte in einer Seehöhe von mehr als 250 m Höhendifferenz über dem geografisch nächstliegenden Ort
gemäß ÖNORM B 1991-1-4:2009,Tabelle A.1,
Basiswindgeschwindigkeit vb,0 ≤ 22,0 m/s qb,0 ≤ 0,3 22,0 < vb,0 ≤ 25,3 m/s 25,3 < vb,0 ≤ 28,3 m/s
Basisgeschwindigkeitsdruck kN/m² 0,3 < qb,0 ≤ 0,4 kN/m² 0,4 < qb,0 ≤ 0,5 kN/m²
kN/m²
–0,86 –1,14 –1,43
Regelfläche cpe = –1,3
Mindesthaftanzahl/m²
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Basiswindgeschwindigkeit vb,0 ≤ 22,0 m/s 22,0 < vb,0 ≤ 25,3 m/s 25,3 < vb,0 ≤ 28,3 m/s
Basisgeschwindigkeitsdruck qb,0 ≤ 0,3 kN/m² 0,3 < qb,0 ≤ 0,4 kN/m² 0,4 < qb,0 ≤ 0,5 kN/m²
kN/m²
–0,99 –1,32 –1,65
Regelfläche cpe + cpi = –1,5
Mindesthaftanzahl/m²
3,8 5,1 6,3
kN/m²
–2,04 –2,72 –3,40
Randbereich cpe + cpi = –3,1
Mindesthaftanzahl/m²
7,9 10,5 13,1
ANMERKUNG Die angegebene Haftanzahl berücksichtigt einen lastseitigen Teilsicherheitsbeiwert von 1,35
sowie einen charakteristischen Widerstand des Haftes auf Auszug von 350 N/Haft unter Berücksichtigung eines
Teilsicherheitsbeiwertes von 2,0.
19
ÖNORM B 3521-1:2012
Basiswindgeschwindigkeit vb,0 ≤ 22,0 m/s 22,0 < vb,0 ≤ 25,3 m/s 25,3 < vb,0 ≤ 28,3 m/s
Basisgeschwindigkeitsdruck qb,0 ≤ 0,3 kN/m² 0,3 < qb,0 ≤ 0,4 kN/m² 0,4 < qb,0 ≤ 0,5 kN/m²
Ohne Ohne Ohne
Mit Unter- Mit Unter- Mit Unter-
Unter- Unter- Unter-
dach / dach / dach /
dach / dach / dach /
Trennlage Trennlage Trennlage
Trennlage Trennlage Trennlage
mm
Bei der Planung von Dächern mit Falzdeckungen ist der konstruktive Schallschutz zu berücksichtigen.
Die Schallemission kann durch schmälere Blechscharen, größere Blechdicke sowie durch die Anordnung von
schalldämpfenden Trennlagen u. dgl. verringert werden.
Grundsätzlich sind alle Bauteile, die am Dach montiert werden, konstruktiv am tragenden Baukörper zu befes-
tigen. Die Halterungen sind für eine regensichere Einbindung vorzubereiten (zB durch aufgeschweißte Roset-
ten, Überschübe u. dgl.).
Bei Montage von Kollektoren dürfen die Windlasten gemäß der ÖNORM M 7778 bzw. den ÖNORMEN
EN 1991-1-4 und B 1991-1-4 die zulässigen Werte der Befestigung der Eindeckung nicht überschreiten.
5.5.1 Allgemeines
Vorgefertigte Dacheindeckungsprodukte aus Metall werden in Form von gewellt profilierten Dachplatten oder
ebenen Falzschablonen, Rauten oder Dachschindel eingesetzt. Die Metalldacheindeckungsprodukte werden
vorzugsweise aus beschichtetem Aluminium, beschichtetem Stahlblech, Zinkblech oder Kupfer hergestellt.
Die Verlegung erfolgt auf Lattung oder auf Holzschalung gemäß ÖNORM B 2215. Im Bereich von Schneefän-
gen, Steigtritten u. dgl. ist eine Schalung anzuordnen.
Die Regel- und Mindesdachneigungen bei Dacheindeckungen mit vorgefertigten Produkten sind in Tabelle 8
festgehalten.
20
ÖNORM B 3521-1:2012
Grad
bis 7 m Sparrenlänge 12 12 12
Dachplatten (gewellt profiliert von 7 m bis 12 m Sparren-
14 14 12
mit Querfalz) länge
über 12 m Sparrenlänge 16 14 12
Rauten, Falzschablonen, Schindeln mit umlaufenden Falz gemäß Herstellerangaben
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5.6.1 Allgemeines
Einfassungen von Dach- und Wandeindeckungen bilden den regensicheren Abschluss zu den Dachrändern
und aufgehenden Bauteilen. Die Bestimmungen gelten für Dach- und Wandeindeckungen gemäß
ÖNORM B 3419 und vorgefertigte Dacheindeckungsprodukte aus Metall und Falzdeckungen.
Sie sind so zu planen, dass eine ungehinderte Längenänderung der Blechteile möglich ist.
Unter Einfassungen sind bei Dachlattungen mit lichten Abständen über 30 cm Zwischenlatten oder Unterfütte-
rungen vorzusehen.
Unter Hinter-/Rückenteilen von Durchdringungen wie zB Kamin-, Schacht-, Dachfenster- und ähnlichen Ein-
fassungen sind vollflächige Schalungen anzuordnen. Bei Hinter-/Rückenteilen mit einer Breite von über
100 cm sind diese als Aufsattelungen auszubilden.
Unter Ichsenverblechungen darf der lichte Lattenabstand (in der Ichsenrichtung gemessen) 25 cm nicht über-
schreiten. Bei einer Ichsenneigung unter 30° ist der Untergrund vollflächig auszufüttern.
5.6.3 Ichsenbleche
Die Zuschnittsbreite der Ichsenverblechungen hängt von der Größe und Neigung der angrenzenden Dachflä-
chen, der Länge der Ichse und von der erforderlichen Überdeckung des Dacheindeckungsmaterials ab. Die
Zuschnittsbreite darf 500 mm nicht unterschreiten.
Bei stark unterschiedlichen Dachneigungen bzw. bei stark unterschiedlichen Wasseranfall ist die Ichse vertieft
oder mit einem Stehfalz in der Mitte der Ichsenverblechung zu planen.
Für vertiefte Ichsen bis zu einer Länge von 14 m (Einflussfläche unter 100 m²) hat die Tiefe mindestens
50 mm und die Breite mindestens 500 mm zu betragen. Der Querschnitt von Ichsen unter größeren Einfluss-
flächen ist gemäß ÖNORM EN 12056-3 zu bemessen. Die Berücksichtigung eines Freibordes gemäß
ÖNORM EN 12056-3 darf entfallen.
Einfassungen sind zur regensicheren Einbindungen von Durchführungen in der Dachfläche zu planen. Für
Kabel- und sonstige Leitungsdurchführungen sind entweder Schnorchel oder ähnliche, regensichere Kon-
struktionen vorzusehen.
21
ÖNORM B 3521-1:2012
Die Tropfnase von Giebel- und Pultfirsteinfassungen ist so zu bemessen, dass sie über die darunterliegende
Fassadenfläche planmäßig um mindestens 25 mm, bei verputzten Fassaden 40 mm vorspringen. Die vertika-
le Überdeckung des an die Wandfläche anliegenden Schenkels der Verblechung hat mindestens 20 mm zu
betragen.
Zur Entwässerung von angrenzenden Dachflächen (zB Krüppelwalm) ist ein mindestens 60 mm breiter Was-
serlauf vorzusehen. Der Wasserlauf ist um mindestens 25 mm zu versenken oder durch einen Stehfalz abzu-
grenzen. Wasserlauf und Stehfalz entfallen bei Falzdeckungen.
5.6.6 Traufenverblechungen
– Verblechungen mit einem Zuschnitt bis 500 mm sind in Teilstücken bis 3 m Länge, Verblechungen mit
einem Zuschnitt bis 800 mm in Teilstücken bis 1 m Länge zu planen.
– Für Saumbleche und Winkelsäume über 800 mm Zuschnitt gelten die Bestimmungen für Falzeindeckun-
gen gemäß 5.4.
– Saumbleche sind bei belüfteten Dächern grundsätzlich über der Belüftungsebene anzuordnen.
– Saumbleche unter Saumrinnen sind mit einem Mindestzuschnitt von 400 mm zu planen.
Wandanschlüsse und Einfassungen sind mindestens 150 mm (rechtwinkelig zur Dachfläche gemessen) über
die Wasser führende Ebene (Wasserlauf) hochzuführen. Der Wasserlauf ist mit einer Breite von mindestens
60 mm und mit einem Stehfalz zu planen.
Für den regensicheren Anschluss zur aufgehenden Wand sind Putzleisten, Kittleisten gemäß 5.8 oder über-
deckende Wandverkleidungen vorzusehen.
Bei Einfassungen von Stützen u. dgl. sind für einen regensicheren Abschluss von der Einfassung getrennte
Trichterhülsen oder entsprechende Vorkehrungen an den Stützen oder Stehern (zB aufgeschweißte Gegen-
trichter) zu planen. Ein direkter Abschluss der Einfassung mit Dichtmasse sollte vermieden werden.
Für An- und Abschlussverblechungen bei regensicheren Unterdächern und Unterspannungen gemäß
ÖNORM B 4119 gelten die in 5.6.1 bis 5.6.7 angeführten Bestimmungen sinngemäß, wobei eine vereinfachte
Ausführung gemäß 6.7.8 zulässig ist.
Der Überstand der Tropfnase von Unterdachtraufendstreifen hat die darunterliegende Fassadenfläche plan-
mäßig um mindestens 25 mm zu überragen.
An- und Abschlussbleche für Unterdächer mit erhöhter Regensicherheit gemäß ÖNORM B 4119 sind wasser-
dicht zu planen.
Der regensichere Anschluss an Wandflächen gemäß 5.6.7 darf entfallen. Jedoch sind die Anforderungen der
ÖNORM B 4119 hinsichtlich Wind- und Luftdichtheit zu beachten.
22
ÖNORM B 3521-1:2012
Gitter mit Maschenweiten oder Lochbleche mit Lochdurchmessern unter 5 mm sind wegen der Gefahr des
Verlegens/Verschließens/Verschmutzens der wirksamen Öffnungsweiten zu vermeiden. Bei der Planung der
Zuluftgitter ist der freie Querschnitt in Abhängigkeit des Zuschnittes und des Lochanteils zu bestimmen.
5.7.1 Allgemeines
Eingebundene Einfassungen von Abdichtungen sind Bestandteil der Dachabdichtung und daher wasserdicht
auszubilden. Hinsichtlich der Hochzugsausbildung, Verwahrung von Wandanschlüssen, Durchdringungen und
Tropfnasen gelten die Bestimmungen gemäß 5.6.1 bis 5.6.7.
Für die Bemessung der Hochzugshöhen gelten die Bestimmungen der ÖNORM B 3691.
Einfassungen bei bituminösen Abdichtungen und bei Abdichtungen mit Flüssigkunststoff sind aus Kupferblech
oder Edelstahl zu planen. Eine Verwendung von Zink und Edelstahl 1.4510 gemäß ÖNORM EN 10088-1 ist
nur mit oberseitigem Korrosionsschutz und unterseitiger Trennlage zulässig.
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Zur Aufnahme der temperaturbedingten Längenänderungen sind bei Einfassungen von bituminösen Abdich-
tungen Dehnungselemente gemäß Tabelle 9 einzuplanen, sofern vom Hersteller der Dehnungselemente kei-
ne anderen Werte vorgegeben werden.
Sind Saumbleche, Fassadenbleche und Ähnliches vor der Fertigstellung der darunterliegenden Fassadenflä-
chen zu montieren, so ist die geplante Fassadenflucht bezogen auf die Ebene der Dachfläche bekannt zu
geben.
Unterkonstruktionen für Traufen von Abdichtungen sind zum Ausgleich der Materialdicken um 5 mm abzusen-
ken.
5.7.3 Traufenverblechungen
Traufenverblechungen werden mit Saumblech und – abhängig vom weiteren Dachaufbau – mit Kies- oder
Belagsleisten ausgeführt.
Bei eingebundenen Traufenverblechungen darf die Abdichtung bis zur Tropfnase (äußerste vertikale Kante)
geführt werden, wenn die Bleche eine Länge von 3 m nicht überschreiten und im Randbereich eine Abschrä-
gung von mindestens 30° eingehalten wird.
23
ÖNORM B 3521-1:2012
Anschlag- und Kiesleisten verhindern das Abrutschen von Belagsschichten, Gründachaufbauten, Um-
kehrdachdämmungen und Kiesschüttungen entlang von Traufen bei abgedichteten Dächern.
Belagsleisten dienen zur Abdeckung von Estrich- oder Gussasphaltbelägen und können bis zu einer Höhe
von 50 mm ausgeführt werden. Betonestriche sind durch Einbau von elastischen Streifen von der Belagsleiste
zu trennen.
Auf Traufenbleche aufgelötete Anschlags- und Kiesleisten sind bis 100 mm Höhe zulässig. Bei höheren
Dachaufbauten sind konstruktive Lösungen mit entsprechender Befestigung nach statischer Erfordernis am
Untergrund oder zB am Geländer zu planen.
Abdeckprofile stellen, in Form von Blenden, Kittleisten, Putzleisten, Hochzugsschutzbleche und Anschlusspro-
filen für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), den Anschluss zu Fassadenflächen oder Attiken her. Ab-
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deckprofile werden in der Regel regensicher ausgeführt. Hochzugsschutzbleche werden über Hochzüge von
Abdichtungen als Schutz und Anschlussverblechung angeordnet.
Die Planung von Kittleisten ist nur auf ausreichend dichten Wandoberflächen zulässig. Die Anordnung als
Anschluss zu WDVS-Fassaden ist nur bei kurzen Anschlusslängen (zB stirnseitiger Anschluss von Mauerab-
deckungen) und bei Anschlüssen an bestehenden Fassaden, unter Einhaltung der Wartungsvorschriften,
zulässig.
5.9 Dachentwässerung
5.9.1 Allgemeines
Die Dachentwässerung erfolgt über Ausläufe, Rinnen, Rinnenkessel, Wasserfangkasten und Ablaufrohre.
Für die Dimensionierung der Dachentwässerungssysteme und Sicherheitsüberläufe gelten die Bestimmungen
der ÖNORM EN 12056-3 und der ÖNORM B 2501.
Bei weit auskragender Montage von Rinnenhalter und Rohrschellen ist den statischen Erfordernissen durch
Wahl dickerer Haken, geeigneten Halterungen oder geringere Befestigerabstände Rechnung zu tragen.
Bei Halterungen in gedämmten Fassaden über 20 cm Dämmstoffdicken sind die Wärmebrücken durch den
Einsatz von thermisch getrennten Haltern oder Zwischenlagen zu unterbrechen.
Das Dachentwässerungssystem ist bei Vereisungsgefahr (zB bei außen liegenden Flachdachentwässerungen
auf Schattenseiten) zu beheizen. Die Heizung ist vom Kanalsystem, ab frostfreier Tiefe, bis auf die Dachflä-
che oder in die Dachrinne vorzusehen.
Die Unterkonstruktionen für Einlegerinnen und Bodenrinnen sind mit einem Mindestgefälle von 5 mm/m her-
zustellen und entsprechend der Dachfläche an der Unterseite zu belüften, sofern nicht durch andere geeigne-
te Maßnahmen eine schädliche Feuchteanreicherung verhindert wird.
5.9.2 Rinnen
Rinnen sammeln und leiten das anfallende Niederschlagswasser von der Dachfläche zum Entwässerungssys-
tem. Sie sind so weit als möglich vor zusätzlichen Belastungen (zB herabrutschender Schnee) durch geeigne-
te Maßnahmen zu schützen.
Rinnen können als vorgehängte Rinnen, Saumrinnen, Einlegerinnen und als Bodenrinnen ausgeführt werden.
24
ÖNORM B 3521-1:2012
Zur Aufnahme der temperaturbedingten Längenänderungen sind bei Rinnen Dehnungselemente gemäß
Tabelle 10 einzuplanen. Zu Rinnenwinkel oder zu Wandanschlüssen gilt der halbe Abstand.
5.9.2.1 Hängerinnen
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Hängerinnen sind grundsätzlich mit einem Mindestgefälle von 3 mm/m zu planen. In besonderen Fällen dür-
fen diese auch ohne Gefälle geplant werden.
ANMERKUNG Bei Rinnen mit reduziertem Gefälle ist mit einem erhöhten Reinigungs- und Wartungsaufwand zu
rechnen.
5.9.2.2 Saumrinnen
Saumrinnen sind grundsätzlich mit einem Mindestgefälle von 3 mm/m zu planen. In besonderen Fällen dürfen
diese auch ohne Gefälle geplant werden.
ANMERKUNG Bei Saumrinnen mit reduziertem Gefälle ist mit einem erhöhten Reinigungs- und Wartungsaufwand
zu rechnen.
Bei Saumrinnen ist der Zuschnitt so zu planen, dass der dachseitige Rinnenrand um 10 mm höher liegt als
der vordere Rinnenrand.
Die sich daraus ergebenen Mindestdachneigungen für handelsübliche Saumrinnen sind in Tabelle 11 darge-
stellt:
Rinnenzuschnitt
500 mm 650 mm 800 mm
Grad
45 25 20
Soweit Saumrinnen als Schneeschutz verwendet werden, sind die Bestimmungen der ÖNORM B 3418 einzu-
halten.
Saumrinnen sind auf Ebene der Dacheindeckung über dem darunter durchgehenden Unterdach bzw. über der
Belüftungsebene zu planen.
25
ÖNORM B 3521-1:2012
5.9.2.3 Einlegerinnen
Die Breite der Einlegerinne ist so zu wählen, dass in Abhängigkeit von der Rinnentiefe und der Dacheinde-
ckung eine Wartung und Instandhaltung möglich ist.
Einlegerinnen, die innerhalb des Gebäudegrundrisses liegen, sind mit mindestens zwei getrennten Abläufen
und mit zusätzlichen Sicherheitsrinnen zu planen.
Sicherheitsrinnen sollten bei unvorhergesehenen Undichtheiten oder Überlaufen der Einlegerinnen das Ein-
dringen von Wasser ins Bauwerk verhindern. Sie können auch durch Abdichtungen gemäß ÖNORM B 3691
hergestellt werden. Zwischen Sicherheitsrinne und Einlegerinne ist ein durchströmbarer, freier Querschnitt
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Die Sicherheitsrinne ist an die Entwässerung anzuschließen und ist so breit bzw. hoch zu dimensionieren,
dass Wasser, das über die Ränder der Einlegerinne überläuft, aufgenommen werden kann.
Bei Einlegerinnen mit Unterdruckentwässerung ist für die Sicherheitsrinne eine gesonderte Entwässerung zu
planen (zB konventionelles Kanalsystem oder Speier ins Freie). Der vertikale Abstand zwischen Sicherheits-
rinne und Einlegerinne ist mit mindestens 50 mm zu planen, um eine sichere Einbindung des Unterdruckroh-
res in die Sicherheitsrinne zu ermöglichen.
Einlegerinnen mit einem Zuschnitt von über 1000 mm sind Sonderlösungen und mit einer größeren Material-
dicke oder als Abdichtung gemäß ÖNORM B 3691 zu planen.
Innenliegende Rinnen mit außenliegenden Ablaufrohren sind zu vermeiden, andernfalls müssen solche Rohre
beheizt werden.
Die Belüftung (Traufenzuluft) von Dachflächen bei Einlegerinnen ist grundsätzlich unter der Einlegerinne an-
zuordnen. Bei Traufen zu Einlegerinnen, bei denen die Zuluft der Dachfläche erst oberhalb der Rinne ange-
ordnet wird, besteht die Gefahr, dass bei Schneelage die angrenzende Dachfläche nicht ausreichend belüftet
ist. Solche Rinnen sind zu beheizen.
5.9.2.4 Bodenrinnen
Bodenrinnen werden in Holztrögen mit abnehmbarem Holzdeckel als Gerinne im Dachboden geführt. Sie sind
wegen der besonderen Anforderungen aus korrosionsbeständigen Materialien (zB Zink, Kupfer, verzinntem
Edelstahl) auszuführen.
Einhängekessel sind zumeist vorgefertigte Übergangsstücke von vorgehängten Rinnen zum Ablaufsystem.
Der Bodenrinnenkessel ist ein Übergangsstück der einlaufenden Bodenrinne zur Strangentwässerung und
muss materialverträglich hergestellt werden. Der Bodenrinnenkessel ist mit einem Deckel zu versehen und
über Dach zu entlüften. Die Nennweite des Entlüftungsrohres muss der Nennweite des Kesselstutzens ent-
sprechen.
26
ÖNORM B 3521-1:2012
5.9.4 Rohre
Regenfallrohre aus Blech müssen für Wartungsarbeiten frei zugänglich sein. Sie werden grundsätzlich mit
gesteckten Verbindungen ausgeführt und sind daher nicht rückstausicher.
Die Bemessung der Standrohre richtet sich nach dem Durchmesser des anzuschließenden Regenfallrohres.
Standrohre sind wegen der höheren Beanspruchung (zB mechanische Beschädigung) aus Metall oder geeig-
neten Kunststoffrohren mit entsprechender Wanddicke auszuführen.
5.9.5 Laubfänger
Laubfänger verringern das Eindringen von Fremdkörpern in das Abflusssystem. Deren Materialkonformität ist
sicherzustellen. Laubfänger reduzieren das Abflussvermögen bis zu 50 % (gemäß ÖNORM EN 12056-3).
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5.10 Fassadenverblechungen
5.10.1 Allgemeines
Die Montage von Fassadenverblechungen direkt auf Beton oder Mauerwerk ist nur bei vollflächiger Verkle-
bung zulässig. Ansonsten sind Trennlagen gemäß 4.3.1 vorzusehen.
Verblechungen mit einem Zuschnitt bis 500 mm sind in Teilstücken bis 3 m Länge, Verblechungen mit einem
Zuschnitt bis 800 mm bis 1 m Länge zu planen.
Gesimseabdeckungen mit einer Zuschnittsbreite bis zu 200 mm sind an der Wandseite entweder 1 cm aufzu-
stellen und einzuputzen oder hochzuziehen und mit einer Kittfuge abzuschließen.
Gesimseabdeckungen über 200 mm Zuschnittsbreite bis zu einem Zuschnitt von 800 mm sind wandseitig
1 cm aufzustellen und einzuputzen oder mindestens 50 mm hochzuziehen und mit einer Kitt- oder Putzleiste
abzuschließen.
Für Saumbleche und Winkelsäume über 800 mm Zuschnitt gelten die Bestimmungen für Falzeindeckungen
gemäß 5.4.
Die seitlichen Abschlüsse zu den Leibungen sind auf das Fassadensystem abzustimmen.
ANMERKUNG Die angegebene Mindestneigung gilt für handwerklich gefertigte Fassadenverblechungen. Bei in-
dustriell gefertigten Profilen wird auf die Angaben des Herstellers hingewiesen.
Die Auflagen von Sohlbankabdeckungen sind so zu planen, dass ein ausreichender fensterseitiger Hochzug
eingehalten werden kann. Dieser hat mindestens 25 mm zu betragen. Bei aufgehenden Fensterflächen über
3 m Höhe und bei Fensterblechen über 300 mm Breite ist der Hochzug auf 50 mm zu erhöhen, soweit nicht
durch andere Maßnahmen die Schlagregenbelastung reduziert wird (zB großer Dachüberstand).
27
ÖNORM B 3521-1:2012
Attikaabdeckungen sind im Gefälle zu planen, wobei das Gefälle grundsätzlich zur Dachfläche festzulegen ist.
Fenster- und Türelemente benötigen für den Anschluss der Verblechung eine geeignete Nut. Die Stockprofile
müssen zudem eine Möglichkeit zur Befestigung des Sohlbankhochzuges aufweisen (zB Stockverlänge-
rungsprofile).
5.11 Dunstrohre
Für die Planung von über Dach geführten Entlüftungen (Dunstrohre) gelten hinsichtlich Durchmesser, Abstand
zu Fenstern und Höhe die Bestimmungen der ÖNORM B 2501.
Rohrdurchführungen in der Dacheindeckung sind untereinander und zu Hochzügen mit einem Abstand von
mindestens 150 mm zu planen. Bei Durchführungen durch Schachtabdeckungen darf der Abstand auf 60 mm
reduziert werden.
5.12 Beschichtungen
Beschichtungen von Verblechungen und Eindeckungen aus Blech sind gemäß ÖNORM B 2230-3 zu planen.
6 Ausführung
6.1 Allgemeines
Alle Verblechungen und Eindeckungen sind grundsätzlich indirekt und dehnfähig mittels Saumstreifen, Haften
oder geeigneten Klebern zu montieren. Alle Verbindungen und Anschlüsse sind so zu wählen und auszufüh-
ren, dass die Dehnungen der Bleche dauerhaft aufgenommen werden können.
Direkte Befestigungen sind bei Verblendungen, Kitt- und Putzleisten, Sohlbänken und Gesimseabdeckungen
zulässig, wobei Einzellängen von 3 m nicht überschritten werden dürfen und die Verbindungen dehnfähig
ausgeführt werden müssen. Die direkte Befestigung von Schutzblechen am oberen Rand ist zulässig.
Bei Gesimseabdeckungen und Sohlbänken sind Befestigungen mit aufgelöteten Drahtsplinten oder Lötkappen
zulässig.
Unterschiedliche Metalle dürfen dann zusammengebaut oder in unmittelbarer Nähe zueinander eingebaut
werden, wenn sie gemäß Tabelle 1 kombinierbar sind oder durch eine geeignete Zwischenlage getrennt wer-
den. Keinesfalls dürfen in Wasserflussrichtung edlere über unedlere Metalle eingebaut werden, wobei Kleinst-
teile (zB Schrauben) unerheblich sind.
ANMERKUNG Auf die Verlegevorschriften der Hersteller sowie auf die Fachregeln der einzelnen Gewerbe wird
hingewiesen.
Zum Schutz der Fassade sind Fassadenbleche mit einer Tropfnase auszubilden, die planmäßig die darunter-
liegende Wandfläche um 40 mm überragt.
ANMERKUNG Bei historischen Gebäuden ist die Ausführung nach Maßgabe des Denkmalschutzes festzulegen.
Sofern keine Patentsaumstreifen zur Abdeckung der Anschlussfuge zur Fassadenfläche angeordnet werden,
hat das untere Ende der Tropfnase das obere Ende der Fassadenfläche um 30 mm zu überdecken.
28
ÖNORM B 3521-1:2012
Anliegende Verblechungen (zB Patentsaumstreifen) haben die Anschlussfuge zur Fassade um mindestens
20 mm zu überdecken.
Die angeführten Überstände und Überdeckungen dürfen durch lokale Toleranzen in der Fassadenflucht um
maximal 10 mm reduziert werden.
6.3 Verbindungen
Blechverbindungen werden durch Überlappung, Verfalzung oder mit festen Verbindungen hergestellt.
Verbindungen, ausgenommen feste Verbindungen, sind so auszuführen, dass sich die einzelnen Teile bei
Temperaturveränderungen ungehindert ausdehnen, zusammenziehen und verschieben können, ohne dabei
die Regensicherheit zu verlieren.
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Feste Verbindungen sind kraftschlüssig und grundsätzlich wasserdicht herzustellen. Zum Ausgleich der Mate-
rialdehnung sind bei fest verbundenen Blechen Dehnungslemente einzubauen.
6.4 Trennlagen
Bei Verwendung von Trennlagen unter Verblechungen sind diese vollflächig zu verlegen und im Randbereich
zum aufgehenden Mauerwerk bis zur Oberkante des Wandhochzuges zu führen.
Für die Verlegung strukturierter Trennlagen gelten die Vorschriften des Herstellers.
6.5 Falzdeckungen
6.5.1 Allgemeines
Falzdeckungen werden aus Blechbahnen oder Blechtafeln gefertigt. Diese werden durch Fälze regensicher
verbunden und mittels Hafte indirekt und dehnfähig am Untergrund montiert.
6.5.2 Befestigung
Die Befestigung der Blechscharen oder Blechtafeln erfolgt mit Fest- und Schiebhaften am Untergrund. Jeder
Haft ist mit mindestens 2 Befestigungsmitteln (zB Rillennägeln, Schrauben oder Nieten) zu befestigen.
Für die Befestigung von Falzdeckungen sind Hafte und Nägel bzw. Schrauben aus nicht rostendendem Stahl
zu verwenden.
Der Mindestabstand der Hafte ist gemäß Tabelle 5 und Tabelle 6 zu bestimmen, bzw. gemäß 5.4.4 zu ermitteln.
29
ÖNORM B 3521-1:2012
Der Haftabstand darf im Festhaftbereich 330 mm, ansonsten 500 mm nicht übersteigen.
Im Bereich von Befestigungen von Dachsicherheitseinrichtungen, Kollektoren, Laufstegen u. dgl. mittels Falz-
klemmen ist der Haftabstand auf die Belastungen abzustimmen und darf 330 mm nicht überschreiten.
Soweit nicht aufgrund der Dachgeometrie oder aufgrund von Durchbrüchen eine andere Fixpunktlage erfor-
derlich wird, sind die Festhaftbereiche gemäß Tabelle 12 anzuordnen, wobei die Festhaftbereiche 1 m bis 3 m
betragen.
Tabelle 12 — Festhaftbereich
Bei der Montage der Schiebehafte ist die zu erwartende, temperaturbedingte Längenänderung zu berücksich-
tigen.
6.5.3 Falzverbindungen
Man unterscheidet Längs-, Quer- und Anschlussfalze. Sie sind entsprechend dem jeweiligen Verwendungs-
zweck auszuwählen.
Längsfalze sind Verbindungen von Blechen, die im Verlauf des Gefälles vom First zur Traufe oder schräg
dazu hergestellt werden. Je nach Dachneigung sind sie als Doppelstehfalz oder Winkelstehfalz auszuführen.
Es gelten die Mindestdachneigungen gemäß Tabelle 3.
Bei Dächern mit einer Dachneigung von 3° bis einschließlich 5°, in schneereichen Gebieten bis einschließ-
lich 7° sind die Längsfälze zu dichten.
Die Falzhöhe beträgt regelmäßig 23 mm bis 25 mm, wobei geringe, herstellungsbedingte Abweichungen zu-
lässig sind.
Querfalze sind Verbindungen von Blechen quer oder schräg zum Gefälleverlauf und sind als doppelter Quer-
falz, Querfalz mit Einhangstreifen oder einfacher Querfalz auszuführen.
Doppelte Querfalze sind bei Dachneigungen unter 5° nicht zulässig, bei Dachneigungen von 5° bis einschließ-
lich 7° sind diese durchgehend mit geeigneter Dichtmasse zu dichten.
Querfalze mit aufgelöteten bzw. aufgeklebten Einhangstreifen dürfen ab einer Dachneigung von 10° einge-
setzt werden.
Einfache Querfalze bei Falzdeckungen sind ab 25° Dachneigung zulässig; bei Dächern in schneereichen Ge-
bieten, ohne Unterdach, beträgt die zulässige Dachneigung 35°.
Doppelt gefalzte Querfalze in Scharendeckungen sind versetzt anzuordnen. Hafte in Querfalzen dürfen nur
gesetzt werden, wenn dadurch die Bahne nicht in ihrer Längendehnung behindert werden. Die Länge der
Querfalze ist mit 3 m zu begrenzen.
Die Eindeckung über Gebäudebewegungsfugen ist durch Einbau von Attiken, Dehnungsleisten mit Abde-
ckungen oder Ähnlichem zu trennen.
30
ÖNORM B 3521-1:2012
Bei Leistendeckungen sind die Scharen beidseitig mindestens 45 mm hochzustellen und mit einer Rückkan-
tung zur Dachfläche auszuführen. Die Befestigung der Abdeckkappen und Scharen erfolgt indirekt auf Holz-
leisten oder mittels industriell gefertigten Systemen.
Die Bestimmungen für Einfassungen von Dacheindeckungen gemäß 6.7 gelten sinngemäß.
6.5.5 Ichsen
Ichsen bei Dächern unter 10° Dachneigung sind entweder vertieft oder mit konischen Scharen herzustellen.
Querstöße von Ichsenblechen mit einer Ichsenneigung unter 10° sind mittels fester Verbindung, allenfalls
durch den Einbau von Dehnungselementen herzustellen.
Der Anschluss der anlaufenden Scharen an vertiefte Ichsen ist entsprechend einer Traufe mit Traufenstreifen
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Anschlüsse an Ichsen bei Dächern über 10° Dachneigung sind durch einfache Falze in aufgelötete bzw. auf-
geklebte Einhangstreifen herzustellen.
6.5.6 Durchführungen
Durchdringungen von Kaminen, Oberlichten, Aussteigfenstern u. dgl. sind regensicher einzubinden, wobei die
Längenausdehnungen der Scharen nicht verhindert werden dürfen (zB durch Dunstrohr).
Der obere Anschluss (Hinterteil) ist bei einer Baubreite über 100 cm (gemessen parallel zur Traufe) mit einem
Gefällekeil auszubilden.
Das Einlöten/Einkleben von Dachdurchdringungen bei durchgehenden Scharen ist nur zulässig, wenn der
Durchmesser der Durchdringung kleiner als die Deckbreite einer Schare ist und der Wasserabfluss nicht be-
hindert wird (zB Dunstrohr).
Die Montage von Blitzschutz, Schneefängen, Laufstegen, Solaranlagen u. dgl. mittels Falzklemmen darf die
Bewegung der Blechscharen nicht behindern. Querlaufende Schneefangrohre oder andere Profile sind dehn-
fähig mit Gleit- und Fixpunkten zu befestigen.
Wand- und Schachtverkleidungen sind samt allen An- und Abschlüssen regensicher auszuführen.
Der obere Abschluss von Wandverkleidungen ist gegen auftreibendes Wasser mit einer Rückkantung und
ohne Verringerung des Abluftquerschnittes auszuführen.
Der untere Abschluss ist mit Einhangstreifen und ohne Verringerung des Zuluftquerschnittes auszuführen.
2
Bei Verkleidungen von Kaminen, Schächten oder Gaupen bis zu einer Einzelfläche von 1,0 m kann auf die
Ausführung der Einhangstreifen und auf eine Belüftung verzichtet werden. Die Verkleidungen von Kaminen
und Schächten sind an deren oberen Abschluss mit einem Spalt zur Feuchteentspannung auszuführen.
31
ÖNORM B 3521-1:2012
Die Befestigung hat verdeckt mit Hafte entsprechend den Herstellerangaben zu erfolgen. Die Hafte sind mit-
tels Nägel oder Schrauben aus zumindest feuerverzinktem Stahl oder Gleichwertigem zu befestigen. Auf die
elektrolytische Kompatibilität zum Eindeckungsmaterial ist zu achten.
Durchdringende, sichtbare Befestigungen sind nur bei Grat- und Firstabdeckungen zulässig.
Für die Ausführung der Eindeckung und deren Anschlussdetails gelten die Bestimmungen für Einfassungen von
Dacheindeckungen gemäß 6.7 sinngemäß, wobei die Einfassungen mit der Dacheindeckung zu verfalzen sind.
Die Eindeckung gewellter oder profilierter Dachplatten erfolgt im Verband, die Querstöße sind mit einem Ha-
kenfalz, die Seitenstöße durch Überlappung auszuführen.
Falzschablonen, Dachschindel und ähnliche, ebene Dacheindeckungsprodukte sind allseitig mit Hakenfalzen
auszuführen.
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6.7.1 Allgemeines
Einfassungsbleche für Dach- und Wandeindeckung gemäß den Bestimmungen der ÖNORM B 3419 sind
dehnfähig mittels Hafte und Saumstreifen oder Patentsaumstreifen zu montieren und werden in der Regel
dachseitig von der Dacheindeckung überdeckt.
Der unter die Eindeckung reichende Wasserlauf bzw. das Ichsenblech ist mit einem etwa 10 mm hohen Was-
serfalz (Aufbug) abzuschließen. Die Breite des unter die Eindeckung reichenden Wasserlaufes ist auf die
jeweilige Dacheindeckung abzustimmen und beträgt mindestens 80 mm.
ANMERKUNG Bei besonders kleinformatigen Eindeckungen und Holzschindeldeckungen sind schmälere Ausfüh-
rungen zulässig.
Wandanschlüsse und Einfassungen sind mindestens 150 mm (rechtwinkelig zur Dachfläche gemessen) über
die Wasser führende Ebene hochzuführen und mit einem mindestens 60 mm breitem Wasserlauf mit Stehfalz
auszuführen.
Bei welligem bzw. profiliertem Deckungsmaterial ist der Übergang auf das jeweilige Profil anzuschneiden oder
mit tauglichen Zusatzmaterialien (zB Walzblei) anzuformen.
6.7.2 Saumstreifen
Saumstreifen (Einhangstreifen) und Patentsaumstreifen sind materialverträglich auszuführen und falls erfor-
derlich gegen Korrosion zu schützen. Der Vorsprung richtet sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck der
nachfolgenden Verblechung und der Oberfläche des darunter liegenden Baukörpers.
Material und Blechdicke der Saumstreifen sind entsprechend der freien Auskragung zu wählen.
Saumstreifen müssen mindestens 100 mm auf der Unterkonstruktion aufliegen. Die Befestigung muss ver-
setzt im Abstand von maximal 100 mm erfolgen.
Bei Patentsaumstreifen muss der angebogene Patentfalz mindestens 40 mm hoch sein und die Fassadenflä-
che mindestens 20 mm abdecken.
Zur Verhinderung der Traufenkapillare sind Saumstreifen für Traufenausbildungen von Falzdeckungen bis
einschließlich 7° Dachneigungen am oberen Ende 10 mm rückzukanten oder andere gleichwertige Maßnah-
men zu treffen.
32
ÖNORM B 3521-1:2012
Wandanschlüsse sind mindestens 150 mm (im rechten Winkel zur Dachfläche gemessen) über die Wasser
führende Ebene hochzuführen.
Einfassungen von Kaminen und Lüftungsschächten sind unter Berücksichtigung ihrer thermischen Längenän-
derungen frei beweglich mit Haften auf der Unterkonstruktion zu befestigen. Der Abstand der Befestigungen
untereinander darf 330 mm nicht überschreiten. Für die Überdeckung der Dacheindeckung gilt die
ÖNORM B 3419.
Wandeinfassungen und seitliche Einfassungen von Schächten und Kaminen sind entweder mit Stehfalz und
einem mindestens 60 mm breitem Wasserlauf oder mit einem versenktem Wasserlauf herzustellen. Bei seitli-
chen Einfassungen von Firstkaminen darf der Wasserlauf entfallen. Die Verblechungen sind unter die Dach-
eindeckung zu führen und mit einem Wasserfalz auszuführen.
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Für den regensicheren Anschluss zur aufgehenden Wand sind Putzleisten, Kittleisten oder überdeckende
Wandverkleidungen vorzusehen.
Kabel- und sonstige Leitungsdurchführungen sind entweder mit Schnorchel oder ähnlicher, regensicherer
Konstruktion auszuführen. Die Hochzüge sind entweder konisch oder mit entsprechendem Abstand zum
durchgeführten Bauteil auszuführen. Stützeinfassungen sind mit einer zusätzlichen Flanschplatte mit Stehfalz,
Wasserlauf und Wasserfalz, angepasst an das jeweilige Dachdeckungsmaterial, herzustellen.
6.7.4 Ichsenbleche
Bei stark unterschiedlichen Dachneigungen bzw. bei stark unterschiedlichem Wasseranfall ist die Ichse ver-
tieft oder mit einem Stehfalz in der Mitte der Ichsenverblechung herzustellen. Bei vertieften Ichsen gilt sinn-
gemäß 6.5.5.
Die Breite von Ichsenverblechungen hängt von der Größe und Neigung der angrenzenden Dachfläche, Länge
der Ichse und von der erforderlichen Überdeckung des Dacheindeckungsmaterials ab. Die Zuschnittsbreite
darf 500 mm nicht unterschreiten.
Ichsen sind beidseitig mit einer mindestens 10 mm breiten Rückkantung auszubilden und indirekt mit Haften
im Abstand von maximal 330 mm zu befestigen.
– Dachneigung von 12° bis 20° als Einhang in Z-Streifen mit einer Überdeckung von mindestens 200 mm,
– Dachneigung von mindestens 20° als einfache Überlappung von 150 mm, wobei die oberen und unteren
Blechenden mindestens 10 mm umzuschlagen sind.
Zur Entwässerung von angrenzenden Dachflächen (zB Krüppelwalm) ist ein mindestens 60 mm breiter Wasser-
lauf vorzusehen. Der Wasserlauf ist mindestens 25 mm zu versenken oder durch einen Stehfalz abzugrenzen.
Querstöße von Ortgang- oder Wandeinfassungen dürfen bei Dachneigungen ab 12° durch einfache Überlap-
pungen von mindestens 100 mm hergestellt werden.
Ortgangeinfassungen sind dachseitig mit Haften mit einem Abstand von maximal 330 mm und außenseitig mit
durchgehenden Saumstreifen zu befestigen.
33
ÖNORM B 3521-1:2012
6.7.6 Traufenverblechungen
Unter 25° Dachneigung müssen Saumbleche dachseitig mit einer Rückkantung (mindestens 15 mm) verse-
hen sein.
Verblechungen mit einem Zuschnitt bis 500 mm sind in Teilstücken bis 3 m Länge, Verblechungen mit einem
Zuschnitt bis 800 mm in Teilstücken bis 1 m Länge herzustellen, für Saumbleche und Winkelsäume über
800 mm Zuschnitt gelten die Bestimmungen für Falzeindeckungen.
Einlaufbleche sind durch Überlappung von mindestens 50 mm zu verbinden. Die Oberkante der Rinnenrück-
seite muss in ihrer gesamten Länge überdeckt werden.
Wandanschlüsse sind mindestens 150 mm (im rechten Winkel zur Dachfläche gemessen) über die Wasser
führende Ebene hochzuführen und mit einem mindestens 60 mm breitem Wasserlauf mit Stehfalz auszustat-
ten bzw. mit einen versenkten Wasserlauf auszuführen.
Für den regensicheren Anschluss zur aufgehenden Wand sind Putzleisten, Kittleisten oder überdeckende
Wandverkleidungen vorzusehen. Die Anordnung von Kittleisten ist nur bei ausreichend dichten Wandoberflä-
chen zulässig.
– Bei Traufen von Unterdächern ist ein Überstand der Tropfkante von mindestens 25 mm einzuhalten.
– Bei regensicheren Unterdächern gemäß ÖNORM B 4119 dürfen die Bleche durch einfache Überlappung
von mindestens 50 mm verbunden werden. Die Länge ist mit 3 m zu begrenzen.
– Bei seitlichen An- und Abschlüssen ist der Unterdach-Traufstreifen mindestens 20 mm (im rechten Winkel
zur Dachfläche gemessen) hochzuziehen.
An- und Abschlussbleche für Unterdächer mit erhöhter Regensicherheit gemäß ÖNORM B 4119 sind wasser-
dicht herzustellen und mit der Unterdeckbahn zu verbinden. Bei Unterdächern aus Kunststoff sind geeignete
Verbundbleche zu verwenden.
Leitbleche sind in das Unterdach oder Unterspannung eingebundene Blechprofile, die sich oberhalb von
Durchbrüchen befinden, um auf diese Weise das eingedrungene Wasser seitlich abzuleiten zu können. Leit-
bleche sind im Gefälle zu verlegen. Sie müssen den Durchbruch beidseitig um mindestens 250 mm überragen
und in das Unterdach regensicher eingebunden werden.
6.8.1 Allgemeines
34
ÖNORM B 3521-1:2012
Einfassungen sind wasserdicht mit Hilfe von festen Verbindungen herzustellen. Die Bleche sind dehnfähig
mittels Hafte, Haftschienen oder Schlitzlöcher am Untergrund zu befestigen. Der Abstand der Befestigungen
untereinander darf 200 mm nicht überschreiten. Einfassungen aus Verbundblechen für Abdichtungen aus
Kunststofffolien sind mit Schrauben oder Nieten zu befestigen.
Die Hochzugshöhen sind mit der Abdichtung gemäß ÖNORM B 3691 abzustimmen.
Bei Einfassungen für bituminöse Abdichtungen ist die Breite des Klebeflansches mit mindestens 180 mm
herzustellen und die Bleche sind auf einer Bitumenbahn-Unterlage gemäß ÖNORM B 3660 zu montieren. Die
Unterlage hat mindestens 50 mm unter dem Klebeflansch vorzustehen, um ein fingerförmiges Einbinden der
Abdichtung zu ermöglichen.
Bei industriell hergestellten Dehnungselementen darf die Breite des Klebeflansches auf 100 mm reduziert
werden.
Trennlagen unterhalb von Blechen sind in einer Mindestdicke von 1,0 mm mit reißfester Trägereinlage herzu-
stellen.
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Bei Einfassungen für Flüssigabdichtungen ist die Breite des Klebeflansches mit 100 mm herzustellen, die
Richtlinien des Abdichtungsherstellers sind hierbei zu beachten.
6.8.2 Dehnungselemente
Dehnungselemente sind handwerklich oder industriell gefertigte Bauteile, die temperaturbedingte Längenän-
derungen der Blechteile schadensfrei ausgleichen.
Die Montage hat unter Berücksichtigung des jeweiligen Ausdehnungskoeffizienten, der verwendeten Materia-
lien und der jeweiligen Umgebungstemperatur zu erfolgen. Hierbei sind die Verarbeitungsrichtlinien der Pro-
dukthersteller zu beachten.
Einfassungen aus kunststoffbeschichteten Verbundblechen sind mit einer Einzellänge von maximal 3 m her-
zustellen, die Blechstöße sind mit einem Folienstreifen dehnfähig zu überschweißen. Der Abstand zwischen
den Verbundblechen hat mindestens 5 mm zu betragen und ist mit einem hitzebeständigen, mindestens
40 mm breiten Klebestreifen abzudecken. Der Überschweißstreifen von mindestens 100 mm wird beidseitig
des Klebestreifens vollflächig auf das Verbundblech aufgeschweißt.
6.8.3 Randeinfassungen
Die Höhe von eingebundenen Randeinfassungen über den Flachdachaufbau sind gemäß ÖNORM B 3691
auszuführen.
6.8.4 Anschlagleisten/Kiesleisten
Die Anschlag-, Belag- und Kiesleisten sind so zu befestigen und auszuführen, dass ein Wasserablauf aus
dem Belag ungehindert möglich ist.
Flachdachein- und -ausläufe sind Sonderformen von Saumstutzen und können mit horizontalem Ablauf aus-
geführt werden.
Auslaufrohre mit horizontalem Abgang müssen eine Tropfnase und ein Gefälle von mindestens 3° nach au-
ßen aufweisen.
Abdeckprofile stellen, in Form von Kittleisten, Putzleisten und Anschlussprofilen für Wärmedämmverbundsys-
teme (WDVS), den Anschluss zu Fassadenflächen her.
35
ÖNORM B 3521-1:2012
Die Überdeckung der Wandhochzüge muss mindestens 40 mm betragen. Die Abdeckprofile dürfen mit den zu
überdeckenden Wandhochzügen nicht starr verbunden werden.
Starr befestigte Einzelteile dürfen eine Länge von 3 m nicht überschreiten. Stöße sind mindestens 30 mm zu
überlappen, regensicher auszubilden und dürfen nicht starr verbunden werden.
Die Anordnung von Kittleisten ist nur bei ausreichend dichten Wandoberflächen zulässig.
Putzleisten und Anschlussprofile für WDVS sind im Abstand von maximal 330 mm zu befestigen.
Putzleisten sind generell am Mauerwerk zu befestigen und werden vom Grob- und Feinputz überdeckt.
Bei Kittleisten ist für die dauerelastische Abdichtung eine den Vorschriften des Dichtmaterialherstellers ent-
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sprechende Fuge samt Umschlag anzukanten (Zweiflankenhaftung). Zur Trennung der Kittflanken ist ein
Dichtband (Vorlegeband o. dgl.) auf dem Befestigungsschenkel aufzubringen. Kittleisten sind im Abstand von
maximal 250 mm zu befestigen.
Anschlüsse an WDVS-Fassaden sind unter die Fassadenprofile regensicher einzubinden. Eine vollständige
Unterbrechung der Wärmedämmung ist zu vermeiden.
Kittleisten auf WDVS-Fassaden sind nur bei kurzen Anschlusslängen (zB stirnseitiger Anschluss von Mauer-
abdeckungen) und bei Anschlüssen an bestehenden Fassaden unter Einhaltung der Wartungsvorschriften
zulässig.
6.9.2 Hochzugsschutzbleche
Die Befestigung der Schutzbleche muss im oberen Bereich (über der erforderlichen Hochzugshöhe direkt auf
dem Untergrund) erfolgen, oder mittels Haftstreifen indirekt ausgeführt werden.
Schutzbleche müssen grundsätzlich bis unter die fertige Belagsoberkante geführt werden.
Der obere Abschluss von Schutzblechen ist im vertikalen Bereich regensicher zu überdecken oder mit ge-
trennten Abdeckprofilen herzustellen.
Schutzbleche bis zu einem Zuschnitt von 200 mm dürfen direkt mit einer Kittfuge oder mit einem Putzan-
schlussprofil einteilig hergestellt werden.
6.10 Rinnen
6.10.1 Allgemeines
Vorgehängte Dachrinnen können mit unterschiedlichen Profilen ausgeführt werden. Die Befestigung erfolgt mit
entsprechenden Haltern (Haken), die auf tragfähigen Untergründen oberflächenbündig einzulassen sind. Bei seit-
licher Befestigung oder Sonderunterkonstruktionen (Stahl, Blech, u. dgl.) kann das Einlassen der Haken entfallen.
Der Abstand der Haken ist entsprechend der Belastung zu wählen und darf 1000 mm nicht überschreiten.
Der Abstand der Rinnenrückseite zur Fassade muss mindestens 20 mm betragen (eventuell erforderliche
Lüftungsquerschnitte sind zu berücksichtigen).
36
ÖNORM B 3521-1:2012
6.10.3 Saumrinnen
Die Befestigung hat mit den entsprechenden Haltern (Haken) zu erfolgen, die über den Sparren angeordnet
werden. Die dachseitige Befestigung der Saumrinne muss die temperaturbedingte Längenänderung sicher-
stellen.
Saumrinnen sind dachseitig mit einer Rückkantung von mindestens 15 mm zu versehen und sind so zu mon-
tieren, dass der aufliegende Teil der Rinne das Saumblech um mindestens 150 mm überdeckt. Der Zuschnitt
des Saumbleches ist so zu wählen, dass ein allfälliger Saumstutzen innerhalb der Saumverblechung liegt.
Bei Saumrinnen ist der Zuschnitt in Abhängigkeit von der Dachneigung so zu wählen, dass unter Einhaltung
der notwendigen Überdeckung die Fußlinie der Dacheindeckung um 10 mm höher liegt als der vordere Rin-
nenrand.
6.10.4 Einlegerinnen
Die Rinnenprofile sind so herzustellen, dass die temperaturbedingte Längendehnung möglich ist (Abstand zur
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Unterkonstruktion).
Bei außenliegenden Einlegerinnen hat die Überhöhung des dachseitigen Rinnenrandes mindestens 30 mm, in
schneereichen Gebieten 50 mm zu betragen.
6.10.5 Bodenrinnen
Bei Einhängekessel ist der Querschnitt der Öffnung der Rinnensohle um mindestens 30 % größer als der des
weiterführenden Rohres auszuschneiden. Der Rinnensohlenausschnitt muss oval und nach unten geschweift
sein.
Wenn überlaufendes Wasser angrenzende Bauteile beschädigen kann, muss im Wasserfangkasten ein Not-
überlauf, der tiefer als die einlaufende Einmündung liegt, ausgeführt werden.
6.12.1 Allgemeines
Rohre müssen aus Metall oder Kunststoff (rund oder eckig) sein und mit Rohrschellen befestigt werden.
6.12.2 Regenfallrohre
Regenfallrohre sind grundsätzlich vertikal mit mindestens 20 mm Abstand von der Fassadenfläche zu montie-
ren. Geringfügige Abweichungen des Abstandes durch Fassadenformen oder Bauungenauigkeiten sind zu-
lässig.
Die Befestigung der Regenfallrohre erfolgt mit Rohrschellen. Der Abstand der Rohrschellen untereinander
darf nicht mehr als 3 m betragen. Je Einzelrohrstrang sind mindestens zwei Rohrschellen zu montieren. Er-
forderliche Passstücke sind ausreichend zu befestigen.
Rohrschellen in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) über 100 mm Dicke sind mit Dübeln oder Abstand-
haltern zu befestigen. Sofern das Befestigungselement keinen einwandfreien Putzanschluss ermöglicht oder
bei nachträglich montierten Rohrschellen sind Abdeckkappen zu verwenden.
37
ÖNORM B 3521-1:2012
Regenfallrohre und Formstücke sind gegen Abrutschen zu sichern. Verbindungen untereinander sind mindes-
tens 30 mm in Wasserfließrichtung dehnfähig als Steckverbindungen auszuführen.
Standrohre sind mit geeigneten Rohrschellen zu befestigen, der Anschluss an das Fallrohr ist mit entspre-
chenden Formstücken herzustellen.
6.12.3 Dunstrohre
Dunstohre sind so zu verbinden, dass innen ablaufendes Kondensat nicht im Gebäude aus den Rohren aus-
treten kann.
Abdeckkappen und Abdeckgitter sind materialkonform herzustellen. Der freie Entlüftungsquerschnitt hat dem
Rohrquerschnitt zu entsprechen.
6.12.4 Stutzen
Stutzen (zB Rinnen-, Saum-, Futterstutzen) sind kurze Rohrverbindungsstücke zwischen Rinnen und Ab-
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Bei der Dimensionierung und Montage der Stutzen sind mögliche thermische Einflüsse wie zB Längenände-
rungen der Rinne zu berücksichtigen.
Bei der Ausführung ist auf die Fließrichtung zu achten. Übergänge zu bauseits hergestellten Kunststoffrohren
sind mit industriell gefertigten Passstücken (zB Messingstutzen) anzuschließen. Diese sind zu den jeweils
anzuschließenden Einläufen (zB Saum- oder Rinnenstutzen) mit einer festen Verbindung auszuführen. Die
Verwendung von Fugendichtmaterialien ist unzulässig.
Rinnenstutzen sind mittels fester Verbindung dicht anzuschließen. Mündet der Rinnenstutzen in einen Saum-
stutzen (Futterstutzen), ist er mit geeigneten Maßnahmen wie zB Dehnungselementen in der Rinne oder ei-
nem kleineren Stutzendurchmesser spannungsfrei auszuführen.
Stutzen, die durch Mauerwerk geführt werden, sind gegen Korrosion zu schützen.
Futterstutzen und Überschubrohre dienen der sicheren Rohrdurchführung und sind daher größer als das
durchgeführte Rohr zu dimensionieren. Futterstutzen sind wie Saumstutzen auszuführen. Der Überstand im
Austrittsbereich hat in diesem Fall mindestens 10 mm zu betragen.
6.13 Fassadenverblechungen
6.13.1 Allgemeines
Die Höhe der Ansichtsfläche der Tropfnase muss mindestens 20 mm betragen. Dieses Maß darf nur bei einer
Drahteinlage unterschritten werden.
Die Fassadenverblechungen sind durchdringungsfrei zu befestigen (zB mit Saumstreifen, Splinten oder durch
Kleben). Bei der Befestigung mit Splinten darf in der Regel deren Abstand 330 mm (im Randbereich bei ein-
geputzten Endabschlüssen 100 mm) nicht überschreiten.
Fassadenverblechungen müssen auf dem Untergrund vollflächig aufliegen. Die Blechunterseite ist gegen
Korrosion zu schützen (zB Trennlage, Kleber). Eckausbildungen von Aufkantungen sind wasserdicht auszu-
führen. Endabschlüsse sind mit Vorköpfen und Wasserabweisern auszubilden. Die Einzelteile dürfen eine
Länge von 3 m nicht überschreiten.
38
ÖNORM B 3521-1:2012
Verblechungen mit einem Zuschnitt bis 500 mm sind in Teilstücken bis 3 m Länge, Verblechungen mit einem
Zuschnitt bis 800 mm in Teilstücken bis 1 m Länge auszuführen. Für Saumbleche und Winkelsäume über
800 mm Zuschnitt gelten die Bestimmungen für Falzeindeckungen gemäß 6.5.
Fassadenverblechungen werden durch Unterlagsprofile, Fälze oder Abdeckleiste mit liegendem Falz verbun-
den. Die Verbindung mit Unterlagsprofilen ist bis zu einer Abdeckungsbreite von 600 mm zulässig.
6.13.2 Mauerabdeckungen
Die Abdeckungen sind immer indirekt (zB Saumstreifen, Kleben) und durchgehend unter Berücksichtigung
ihrer thermischen Längenänderungen, frei beweglich auf der Unterkonstruktion zu befestigen.
Durchdringungen (zB Geländerstützen) sind Fixpunkte und als solche bei der Ausführung zu berücksichtigen.
Sohlbankabdeckungen sind beim Anschluss an die Fenster- und Türelemente in die Stocknut bzw. an den
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Stockfalz zu führen. Bei Instandsetzungen von Altbestand sind hierfür geeignete Maßnahmen zu treffen wie
zB Ausnageln, Schrauben, Kleben u. dgl. oder Einschubtaschen anzubringen.
Gesimseabdeckungen mit einer Zuschnittsbreite bis zu 200 mm sind an der Wandseite entweder 1 cm aufzu-
stellen und einzuputzen oder hochzuziehen und mit einer Kittfuge abzuschließen.
Gesimseabdeckungen über 200 mm Zuschnittsbreite bis zu einem Zuschnitt von 800 mm sind wandseitig
1 cm aufzustellen und einzuputzen oder mindestens 50 mm hochzuziehen und mit einer Kitt- oder Putzleiste
abzuschließen.
Gesimseabdeckungen über 800 mm Zuschnittsbreite sind entsprechend den Bestimmungen für Wandeinfas-
sungen mindestens 150 mm hochzuziehen und mit einer Kitt- oder Putzleiste abzuschließen.
Gesimsstirnbleche sind als seitliche ebenflächige Abdeckungen von Gesimsprofilen auszuführen, deren Grö-
ße sich nach dem abzudeckenden Gesimsprofil richtet.
Wasserabweiser sind als dicht verlötete, verklebte oder verschweißte Ableitbleche herzustellen, um das Nie-
derschlagswasser gezielt abzuleiten.
Anschlüsse an WDVS-Fassaden sind unter die Fassadenprofile regensicher einzubinden. Eine vollständige
Unterbrechung der Wärmedämmung ist zu vermeiden.
6.14 Beschichtung
Die Ausführung der Beschichtung (Anstrich) hat nach den Bestimmungen der ÖNORM B 2230-3 zu erfolgen.
6.15 Sonstiges
6.15.1 Schneeschutzsysteme
6.15.2 Sicherheitsausstattungen
ANMERKUNG Statische Nachweise über die gesamte Konstruktion sind bauseits zu erbringen.
39
ÖNORM B 3521-1:2012
6.15.4 Taubenabwehr
Bei der Montage von Taubenabwehr und Taubenvergrämungseinrichtungen dürfen die Bauteile, auf denen
sie montiert werden (zB Dachrinnen Ablaufrohre, Gesimsabdeckungen, Fensterbänke), nicht in ihrer Funktion
einschränkt oder in ihrer Dehnung behindert werden. Die Befestigung und Montage der Taubenabwehr und
Taubenvergrämungseinrichtungen müssen materialverträglich erfolgen. Die tierschutzrechtlichen Bestimmun-
gen (zB Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetz) sind zu beachten.
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40
ÖNORM B 3521-1:2012
Anhang A
(informativ)
Dächer unterliegen einer natürlichen Alterung, die sich im Laufe der Zeit aufgrund Temperaturschwankungen,
Frost, Schneedruck und anderen Umwelteinflüssen einstellt. Dazu kommt eine standortabhängige Ver-
schmutzung, insbesondere der Entwässerungseinrichtungen.
Um die Funktionsfähigkeit der Eindeckung und Verblechungen über lange Zeit zu erhalten, sind periodische
Kontrollen und Wartungsarbeiten sinnvoll. Vor allem nach strengen Winterperioden, Stürmen oder anderen
extremen Wettersituationen ist eine Kontrolle des Daches zu empfehlen.
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Regelmäßige Kontrolle, Wartung und Instandhaltung verlängern die Lebensdauer der Verblechungen und
können in vielen Fällen vor größeren Folgeschäden bewahren.
Reparaturen und Arbeiten auf Dächern sind jedoch in vielen Fällen mit Gefahren verbunden und dürfen daher
nur unter Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften durchgeführt werden.
Bei Wartung von Kittfugen ist bei entsprechender Alterung der Dichtstoff herauszuschneiden und zu erneuern.
Bei der Wartung von Taubenabwehreinrichtungen sind seuchenrechtliche Aspekte (zB Epidemiegesetz) sowie
die Reinhalteverordnungen einzuhalten.
41
ÖNORM B 3521-1:2012
Anhang B
(informativ)
Schnappfalzsystem
B.1 Allgemeines
Das Schnappfalzsystem ist für die Eindeckung von Dach- und Wandflächen geeignet.
Bei der Eindeckung mit Schnappfalzsystemen werden Bänder oder Bleche so profiliert, dass im Falzbereich,
durch Übereinanderschieben von oben, eine kraftschlüssige Verbindung entsteht.
B.2.1 Befestigung
Bezüglich der Hafterabstände in den jeweiligen Dachbereichen wird auf die Windsoglasten gemäß
ÖNORMEN EN 1991-1-4 und B 1991-1-4 bzw. auf die Tabelle 5 und Tabelle 6 dieser ÖNORM verwiesen.
B.2.2 Materialdicken
Die Mindestmaterialdicken sind abhängig vom jeweiligen Material der auszuführenden Scharenbreite und der
Gebäudehöhe. Die Mindestmaterialdicken dürfen die Werte der Tabelle B.1 nicht unterschreiten.
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ÖNORM B 3521-1:2012
Scharenbreite
[mm] 300 350 400 450 500 300 350 400 450 500 300 350 400 450
Stahl 0,6 0,6 0,6 0,75 0,75 0,6 0,6 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 x
Al Stucco H41 0,7 0,7 0,7 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 x x x x x x
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Al H44 0,7 0,7 0,7 0,8 1,0 0,8 0,8 1,0 1,0 x 1,0 1,0 x x
Es bedeutet:
x Die Ausführung mit Schnappfalz ist nicht geeignet.
B.2.3 Mindestdachneigung
Die Mindestdachneigung bei Dächern mit Ichsen und Querstößen beträgt 7°.
B.2.4 Scharenbreiten
Die Scharenbreiten sind abhängig vom jeweiligen Deckmaterial, der Materialdicke und der Gebäudehöhe. Die
Mindestmaterialdicke darf die Werte der Tabelle B.1 nicht unterschreiten.
43
ÖNORM B 3521-1:2012
Literaturhinweise
ÖNORM B 1991-1-3, Eurocode 1 – Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-3: Allgemeine Einwirkungen –
Schneelasten – Nationale Festlegungen zur ÖNORM EN 1991-1-3, nationale Erläuterungen und nationale
Ergänzungen (13 Seiten + Karte)
ÖNORM B 2225, Metallbauarbeiten, Herstellung von Stahl- und Aluminiumtragwerken sowie Korrosions-
schutzarbeiten – Werkvertragsnorm
MeinNormenPaket 22.10.2012 9038560-1, Anton Quehenberger, GmbH, Fornacherstraße 26,Vöcklamark-4870
ÖNORM B 3521-2, Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen aus Metall -
Bauspenglerarbeiten - industriell gefertigt
ÖNORM EN 485 (alle Teile), Aluminium und Aluminiumlegierungen – Bänder, Bleche und Platten
ÖNORM EN 573 (alle Teile), Aluminium und Aluminiumlegierungen – Chemische Zusammensetzung und
Form von Halbzeug
ÖNORM EN 607, Hängedachrinnen und Zubehörteile aus PVC-U – Begriffe, Anforderungen und Prüfung
ÖNORM EN 1396, Aluminium und Aluminiumlegierungen – Bandbeschichtete Bleche und Bänder für allge-
meine Anwendungen – Spezifikationen
ÖNORM EN 1991-1-1, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen – Wich-
ten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbau (konsolidierte Fassung)
ÖNORM EN 10143, Kontinuierlich schmelztauchveredeltes Blech und Band aus Stahl – Grenzabmaße und
Formtoleranzen
ÖNORM EN 10230-1, Nägel aus Stahldraht – Teil 1: Lose Nägel für allgemeine Verwendungszwecke
44
ÖNORM B 3521-1:2012
ÖNORM EN 13914-1, Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen – Teil 1: Außen-
putz
ÖNORM EN ISO 1461, Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) – An-
forderungen und Prüfung (ISO 1461:1999)
ÖNORM EN ISO 3506 (alle Teile), Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus nichtrosten-
den Stählen
ÖNORM EN ISO 4014, Sechskantschrauben mit Schaft – Produktklassen A und B (ISO 4014:2011)
ÖNORM EN ISO 12944 (alle Teile), Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschich-
tungssysteme
DIN 18299, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Ver-
tragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art
DIN 18339, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Ver-
tragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Klempnerarbeiten
DIN 52141, Glasvlies als Einlage für Dach- und Dichtungsbahnen – Begriff, Bezeichnung, Anforderungen
BGBl. Nr. 17/2006, Bundesgesetz über die Vergabe von Aufträgen (Bundesvergabegesetz 2006 – BvergG
2006), idgF
[1] Fachregel für Bauspenglerarbeiten, herausgegeben von der österreichischen Bundesinnung der
Spengler und Kupferschmiede, Ausgabe: Februar 2006
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