Konkret-utopische Formen
der selbstbestimmt-
koordinierten Produktion




     Annette Schlemm, 2010
Plan
1 Technik – Kritik und Gesellschaft
2 Konkrete Utopie -
  Selbstentfaltungsgesellschaft

   • Exkurs: Menschenbild

3 Allianztechnik in der
  Selbstentfaltungsgesellschaft
    • FabLabs
    • Peer-Produktion                 2
1.1 Technik-Kritik
Das Übel kommt nicht von der Technik, sondern von denen,
die sie missbrauchen.

                    Jacques-Yves Cousteau (1910-97),
                          frz. Meeresbiologe




                                                       4
1.1 Technik-Kritik
Was ist Technik?
 τέχνη (téchne): Fähigkeit, Kunstfertigkeit,
                   Handwerk
• Werkzeuge

• Sozial-Technik (Popper)

• Meditations-Techniken

= Handlungsform, mit der die Beziehungen
  des Menschen zu sich selbst, zu anderen      5

  und zur Umwelt reguliert werden
1.1 Technik-Kritik
    J.S. Mill: „Es ist fraglich, ob alle bisher
      gemachten mechanischen
      Erfindungen die Tagesmühe
      irgendeines menschlichen Wesens
      erleichtert haben.“
    K. Marx: „Solches ist jedoch auch
      keineswegs der Zweck der
      kapitalistisch verwandten Maschinerie.
      [...] Sie ist Mittel zur Produktion von
      Mehrwert.“ (MEW 23: 319)
                                             6
1.2 Technik und Gesellschaft

• Technik – Regulierung von Beziehungen
  (Stoff, Energie, Information, Soziales, Psychisches...)

               Welche Beziehungen?

               In wessen Interesse?




         Gesellschaftliche Verhältnisse
               (Herrschaft, Macht, ...)
                                                            7
1.2 Technik und Gesellschaft

       Gesellschaftliche Verhältnisse

Herrschafts- und
 Ausbeutungs-                 Gesellschaft der
 beziehungen                 Selbstbestimmung




 Herrschafts-
  Techniken        ?              Technik der
                               Selbstbestimmung
                                                 8
1.2 Technik und Gesellschaft

       Gesellschaftliche Verhältnisse

Herrschafts- und
 Ausbeutungs-                 Gesellschaft der
 beziehungen                 Selbstbestimmung




 Herrschafts-
  Techniken        ?              Technik der
                               Selbstbestimmung
                                                 9
2.1 Konkrete Utopie
• Konkret meint NICHT: unmittelbar sinnlich
  „anfassbar“, sondern:
• Konkret [1]: nicht abstrakt, über die Köpfe und Herzen
  der Menschen hinweg

• Konkret [2]: die Möglichkeiten dafür müssen gegeben
  sein.




                                                      10
2.1 Konkrete Utopie
„Bauplan“ für eine konkrete Utopie

• 1. Menschliche Bedürfnisse müssen befriedigt werden,

• ohne dass 2. die natürliche Grundlagen des Lebens
  zerstört werden,

 • und ...


  Jede Utopie muss sich daran messen lassen,
wie in ihr das Problem des Kloputzens gelöst ist...   11
2.1 Konkrete Utopie
• Anforderungen an eine menschlich-ökologische
  Bedürfnisbefriedigung:
     1. ausgehend von Bedürfnissen gesellschaftlicher
        Individuen
           nicht organisiert über Wertgesetz
           nicht über zentrale Planung organisiert


              Aber...
 Die Menschen sind nicht so...

                                                      12
Exkurs: Menschenbild

   Isolierte Individualität       Gesellschaftliche
   „Egoismus“                     „Zwänge“



 Beschränkte Menschlichkeit in
ausbeutenden, herrschaftlichen,
 kapitalistischen Verhältnissen


   Freiheit durch Gesellschaft, nicht gegen sie...
   Individualität durch Gegenseitigkeit, nicht gegen sie...
                                                        13
Exkurs: Menschenbild



  Was ich gegen andere Individuen und
  gegen die Natur erreiche schadet mir
            letztlich selbst.

    Ich kann mich erst und nur dann
  selbst entfalten, wenn es die anderen
      auch können und umgekehrt.
                                          14
2.2 Selbstentfaltungs-
     Gesellschaft
• Organisierung entsprechend neuartiger Prinzipien

     • Herrschaftsfrei:
         keine persönliche Herrschaft



      • Zwangsfrei:
          keine Zwänge durch Organisationsprinzipien:
           (Wertgesetz, zentraler Plan...)
          • keine Zwänge durch Produktions-
                  Technik (Fließband)               15
2.2 Selbstentfaltungs-
     Gesellschaft
• Wodurch wird die Gesellschaft strukturiert?

  – Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft des
    Handelns
        keine „äußerliche“ Motivation über Geld oder
         moralischen Druck notwendig




                                                        16
2.2 Selbstentfaltungs-
     Gesellschaft
• Anforderungen an eine menschlich-ökologische
  Bedürfnisbefriedigung:
   2. Ökologische „Verträglichkeit“
      (Selbstentfaltung nicht gegen die Natur)

         „Allianz-Technik“ (E. Bloch)

          •    „Technik als Entbindung und Vermittlung der im
              Schoß der Natur schlummernden Schöpfungen“

          •    „befreundete, konkrete Allianztechnik, die sich in
              Einklang zu bringen versucht mit dem hypothetischen
              Natursubjekt.“                                      17
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft

  • Bedürfnis-                • „Allianz“ mit
    befriedigung                natürlichen
                                Prozessen




                erfordert angemessene
Regulierung der Beziehungen zwischen Menschen und
  zwischen Menschen und Natur in der Produktion

     Bedürfnis- und naturgerechte Technik
                                                    18
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
• Technik, die nicht bedürfnisgerecht ist:

   Hacke, Schaufel und Schufterei




                                             19
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
• Technik, die weder bedürfnis- noch naturgerecht ist:

    Fließbandarbeit als
    Handlanger der Maschinen


      „Ist eine Organisation
     der Produktion denkbar, die
     … ohne die vernichtende
     Unterdrückung von Geist
     und Körper auskommt?“

     (Simone Weil)                                   20
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
• Widersprechende Anforderungen an eine
  Technik, die bedürfnis- und naturgerecht ist:

                       dezentral
  Mühe und                                Ökologisch/
Anstrengungen                              klimatisch
  ersparend
                       Wunsch-            verträglich
     d.h.              Technik
  mit hoher                                  d.h.
   Arbeits-                              energie- und
 produktivität                          materialsparend

                         global                         21
3 Technik in der Selbst-
    Entfaltungsgesellschaft


                  dezentral
      Ökodörfer
                                Ökologisch/
                                 klimatisch
                                verträglich
„Alternative“
 Ökonomie-
  Projekte                         d.h.
                               energie- und
                              materialsparend
  Kommunen
                                              22
3 Technik in der Selbst-
  Entfaltungsgesellschaft


                 dezentral
  Mühe und                     Ökologisch/
Anstrengungen


                    ?
                                klimatisch
  ersparend                    verträglich
     d.h.
  mit hoher                       d.h.
   Arbeits-                   energie- und
 produktivität               materialsparend

                   global                    23
3 Technik in der Selbst-
  Entfaltungsgesellschaft


                 dezentral
  Mühe und
Anstrengungen
  ersparend
                             • Freie Software
     d.h.
  mit hoher                   • Freie Kultur
   Arbeits-
 produktivität
                   global                       24
3 Technik in der Selbst-
      Entfaltungsgesellschaft
              • Freie Software

               • Freie Kultur


   von Bedürfnissen ausgehend, Bedürfnisse befriedigend

   selbstbestimmt, selbst organisiert /koordiniert

   ökologisch auf Grund von Immaterialität und
    Bedürfnis- statt Profitorientierung
                                                      25
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
           • Freie Software

            • Freie Kultur


• hochproduktiv, komplex, global – auch hier sind
  Dezentralität und Selbstbestimmung möglich!


• Durchbrechen des kapitalistischen Eigentumprinzips
  im immateriellen Bereich (Software, Kultur)

                                                       26
3 Technik in der Selbst-
  Entfaltungsgesellschaft


                 dezentral
  Mühe und
Anstrengungen
  ersparend
     d.h.                    Immateriell
  mit hoher
   Arbeits-
 produktivität
                   global                  27
3 Technik in der Selbst-
  Entfaltungsgesellschaft
   Von LINUX und Wikipedia
  werde ich aber nicht satt !!!




        Lässt sich die Produktionsweise der
        Freien Software und Freien Kultur auf die
        materielle Produktion übertragen ???



       (www.oekonux.de, www.keimform.de)       28
3 Technik in der Selbst-
    Entfaltungsgesellschaft
Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und
Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ???

     IMMATERIELL                   ?        MATERIELL

• Arbeitsteilung/ Koordination beruht auf
  Freiwilligkeit (z.B. „Maintainer“)        
                                            
• dezentral vernetzt im globalem Rahmen
                                            auf Basis Internet

                                                             29
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und
Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ???

   IMMATERIELL               ?            MATERIELL

 • keine Privatisierung          • kap. Privateigentum an
   durch „Copyleft“               Grund und Boden /
                                   Produktionsmitteln




                                 Commons- Bewegung!
                                                            30
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und
Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ???

                     Umsonst-
                     „Laden“ +


?                  Ressourcenpool
                    (keine Waren,
                       sondern
                                                   Güter
                                                 BLEIBEN
                                                 Commons
                                                („Lizenz“ !)
                   Commonsgüter)



                                                        31
3 Technik in der Selbst-
    Entfaltungsgesellschaft
Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und
Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ???

     IMMATERIELL                ?                MATERIELL

• dezentrale Arbeitsstationen       • dezentrale Arbeitsstationen
  (PC)

• Grundlage:
  Mengenwachstum
  Preissenkung


                                                                    32
3.1 FabLab

Von Rapid Prototyping zu Rapid Producing


                                „3D-Drucker“




                                               33
3.1 FabLab

    „3D-Drucker“

•   Grundsätzlich werden
    die Gegenstände
    dabei nicht wie
    herkömmlich aus einem
    Materialblock
    herausgearbeitet
    (Drehen, Fräsen,
    Bohren) sondern
    schichtweise
    aufgebaut
                            34
3.1 FabLab



Daten weltweit verfügbar




                                   lokale Produktion im Fabricator




                                                                     35
        CAD – virtuelles Produkt
3.1 FabLab

             Bondo
             (Kenia)




                 36
3.1 FabLab

             Hamburg




                37
3.1 FabLab

             Amsterdam




                  38
3.1 FabLab

             RepRap




                  39
3.1 FabLab




             40
3 Technik in der Selbst-
   Entfaltungsgesellschaft
HighTech ist eine Antwort –
  aber was war eigentlich die Frage???
• Befriedigung konsumtiver und produktiver Bedürfnisse
  aller Menschen
• in ökologisch verträglichen Wechselbeziehungen mit der
  Natur:
   – wobei Menschen individuell und in selbstorganisierten Kollektiven
     die Ziele und Mittel bestimmen und entwickeln,

   – wozu eine dezentral-vernetzte Struktur erforderlich

   – und die angemessene Nutzung der jeweils höchsten
     Produktivität notwendig ist                                41
3.2 Peer-Produktion



• Peer-Produktion (= Partnerschaftliche Produktion):


• Freiwillige Kooperation zwischen Gleichberechtigten
  („Peers“), die zu einem gemeinsamen Ziel beitragen.
  (Siefkes)



                                                        42
3.2 Peer-Produktion



• „Ich brauche etwas !“
         – „Jede gute Software setzt an einer Stelle an, wo´s ihre
           Entwickler_in juckt.“ (Eric Raymond)


• Jetzt NICHT suchen, wo ich das kaufen kann,
  sondern: Leute suchen, die ungefähr dasselbe
  Problem oder Ziel haben,

• gemeinsam das herstellen, was wir brauchen…
                                                               43
3.2 Peer-Produktion




                                                       44

http://www.slideshare.net/StefanMz/commonismus-kommt
3.2 Peer-Produktion




                                                        45

http://www.slideshare.net/StefanMz/commonismus-kommtc
3.2 Peer-Produktion



• Aufgabenverteilung




                       46
3.2 Peer-Produktion



• Aufgabenverteilung
 • Normalerweise durch Selbstauswahl und Stigmergie

   sonst (ungewünschte Aufgaben):
   • Automatisierung: die entsprechenden Tätigkeiten
     wegautomatisieren
  • Umorganisation: die Tätigkeiten angenehmer
     (unterhaltsamer, interessanter, leichter) machen, so
     dass sich Freiwillige finden.
                                                        47
  • Faire Aufteilung.
3 Technik in der Selbst-
Entfaltungsgesellschaft


„Erfindung hat erst dann wieder
wirkliche Utopie im Leibe,
wenn Bedarfswirtschaft
statt Profitwirtschaft
betrieben wird.“

(Ernst Bloch)


                                  48
Danke für die
Aufmerksamkeit...




                    49
ANHANG




         50
3 Allianztechnik in der
   konkreten Utopie
• hohe gesamtgesellschaftliche Effektivität
  (Grad der Bedürfnisbefriedigung gemessen am
  Ressourceneinsatz)
   – Einsparung von Lebenszeit und –kraft, die für die
     Herstellung solcher Güter notwendig aufgewendet
     werden muss
   – Produktion kann aus dem Zentrum des Lebens
     herausrücken (mehr Muße, von notwendiger
     Produktion freie Zeit...)
   – neue Einheit von Produktion bzw. Arbeit und Leben
     (nicht arbeitsdominiert wie früher)
   – gibt Reserven für „Fehler“-freundlichkeit der neuen
     Selbst-Organisierungsstrukturen (Reserven für das 51

     Ausprobieren, spielerischer Umgang)
2 Konkrete Utopie
• Was ist neu?


   –   Hohe Arbeitsproduktivität
   –   Weltweite Verflochtenheit der Wirtschaft
   –   Internet-Vernetzung
   –   „Immaterialisierung“ großer Teile der
       „Wertschöpfung“




                                                  52
2 Konkrete Utopie


 – Es gibt ein globales Netzwerk
   (Produktions-Konsumtions-Infrastruktur)
       Das Netzwerk entsteht aus sich selbst organisierenden
        lokalen Aktivitäten
       bolo bolo




                                                                53
2 Konkrete Utopie
Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft
des Handelns

 – Dabei besteht auf jeder Ebene das berechtigte
   Eigeninteresse, das Netzwerk effektiv und
   ökologisch verträglich zu betreiben und die dazu
   notwendigen Schritte zu realisieren.

  – Das muss nicht vorsorglich vorher
    oder von außen bzw. von oben
    vorgegeben werden (Modellvorgaben).

                                                      54
2 Konkrete Utopie
Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft
des Handelns

  – „Eine Welt mit Platz für viele Welten“ (Zapatistas)

  – Jeweils „von unten“ (Individuum, Gruppe,
    Region...) Menschen beteiligen sich selbstbestimmt
    an Projekten und Netzwerken, nichts kann zentral
    erzwungen werden (z. B. Raumschiffe...)

                                                          55
2 Konkrete Utopie

   Peter
   Kropotkin:

  Anzustreben ist „die vollständigste Entwicklung der
                     Individualität,
verbunden mit der höchsten Entwicklung der freiwilligen
  Assoziation unter allen Aspekten, in allen möglichen
          Graden, für alle erdenklichen Ziele:
 eine immer wechselnde Assoziation, die ... Formen
 annimmt, welche in jedem Augenblick am besten dem
        vielfältigen Trachten aller entsprechen.“ 56
2 Konkrete Utopie
• Grundsätzliche Strukturvorstellung nicht neu („Freie
  Kooperationen“) etc.


   – Historische Vorläufer: Kommunen,
     Gartenstadtbewegung, Genossenschaften,
     Werksgilden,...




                                                         57
2 Konkrete Utopie
• Passt das zusammen?


  – „globale High-Tech-Kommunen“




      Schon wieder
       Technik???
                                   58
Exkurs: Fabber
• Dazu werden          • In einem weiteren Schritt wird eine
  pulverförmige oder     neue Schicht aufgetragen und diese
  flüssige               wiederum lokal ausgehärtet
  Rohmaterialien in    • Auf diese Weise entstehen komplexe
  dünnen Schichten       Strukturen
  aufgetragen und
  anschließend mit
  Laserstrahlung lokal
  ausgehärtet




                                                        59
Exkurs: Fabber
• Die Steuerung dieses Prozesses geschieht durch einen
  Rechner, dem zuvor ein virtuelles 3-Dimensionales Bild des
  herzustellenden Gegenstandes mit Hilfe einer
  Konstruktionssoftware eingegeben wurde




 • Damit ist die Herstellung
    komplexer Objekte möglich



                                                          60
Exkurs: Fabber
• Gleichzeitig bedeutet das, dass der eigentliche
  Herstellungsprozess vollautomatisch läuft
• Auch die 3-D-Modelle können, einmal erstellt,
  beispielsweise per Internet weltweit verwendet werden




 • Eine gewünschte individuelle
    Anpassung ist überall möglich



                                                          61
Exkurs: Fabber
• Z.B. Stereolithographie

• Dabei wird ein flüssiges Monomer durch Licht
  polymerisiert
• Der Standardwerkstoff ist hier Epoxydharz

•   Die Geräte arbeiten ähnlich wie ein Drucker, mit dem
    Unterschied, dass das Ergebnis
    3-dimensional, also ein „richtiger“ Gegenstand ist




                                                           62
Exkurs: Fabber
• Z.B. Stereolithographie


                            • Inzwischen sind
                              einige Geräte so
                              kompakt, dass sie auf
                              einen Schreibtisch
                              passen




                                                63
Exkurs: Fabber
• Weitere Techniken:
   • Layer Object Manufacturing (LOM)
   • Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von
     Metallpulvern (SLM/SLS)
   • Laser Sintern (SLS)




                                                        64
Stereolithographie (SLA)

• Dabei wird ein flüssiges
  Monomer durch Licht
  polymerisiert
• Der Standardwerkstoff
  ist hier Epoxydharz



•   Die Geräte arbeiten ähnlich wie ein Drucker, mit dem
    Unterschied, dass das Ergebnis
    3-dimensional, also ein „richtiger“ Gegenstand ist
                                                           65
Stereolithographie (SLA)
           • Mit dem Verfahren der
             Stereolithographie
             hergestellte Gehäuse für
             Akkuschrauber und Telefone
             (jeweils Rohform und
             finished)
           • Die Materialanforderungen
             werden von diesen Geräten
             genauso erfüllt wie von
             herkömmlichen
             Massenprodukten
                                    66
Stereolithographie (SLA)
            • Baumuster einer
              Stereolithografieanlage
              (3-D-Drucker)
            • inzwischen sind einige
              Geräte so kompakt, dass sie
              auf einen Schreibtisch
              passen




                                    67
Layer Object
    Manufacturing (LOM)
    • Bei dieser Methode
      werden die
      Gegenstände aus
      einzelnen Schichten
      vorhandenen Materials
      (Papier, PVC)
      hergestellt

• Nach dem „Legen“ einer Schicht wird diese selektiv
  verklebt
• Anschließend werden die nicht benötigten Schichtteile
  abgelöst                                              68
Layer Object
 Manufacturing (LOM)




• Dieses Kurbelwellen-Modell wurde auf diese Art
  hergestellt
• Es besteht aus hochfesten Papierlagen
                                                   69
Selektives Laserschmelzen bzw.
  Laser-sintern von Metallpulvern
  (SLM/SLS)
    • Aus Metallpulvern mit
      Korngrößen von
      30-50 µm werden
      dünne Schichten auf
      einem Träger
      aufgebracht
    • Mit einem leistungs-
      starken Laser werden
lokal Teile der Schicht aufgeschmolzen bzw. erhitzt
(gesintert) und verfestigen sich dabei zu einem stabilen
metallischen Verbundwerkstoff
                                                           70
Selektives Laserschmelzen bzw.
Laser-sintern von Metallpulvern
(SLM/SLS)
      • Elektronenmikroskopische Aufnahme des
        Metallpulvers
      • Wichtige Eigenschaften der Werkstoffe für
        dieses Verfahren sind niedrige Schmelz-
        temperatur und geringe Wärmeleitfähigkeit
      • in der Praxis verwendete Werkstoffe sind
        Nickel-Bronze-Legierungen, Stahl-Binder-
        Kombinationen, Polyamid, Polystyrol, Poly-
        carbonat oder kunstharzbeschichtete Sande
      • daraus hergestellte Schraube, die ohne
        Nachbearbeitung zu einer konventionellen
        Mutter passt                               71
Selektives Laserschmelzen bzw.
Laser-sintern von Metallpulvern
(SLM/SLS)

                 • Anlage der Firma F&S
                   Stereolithographie-
                   technik GmbH, die mit
                   dem SLM-Verfahren
                   metallische Bauteile
                   direkt herstellt.




                                      72
Selektives Laserschmelzen bzw.
Laser-sintern von Metallpulvern
(SLM/SLS)
                    • Laser-Sinter-
                      Maschine der Firma
                      EOS




                                    73

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Anderes produzieren mit anderer Technik

  • 2. Plan 1 Technik – Kritik und Gesellschaft 2 Konkrete Utopie - Selbstentfaltungsgesellschaft • Exkurs: Menschenbild 3 Allianztechnik in der Selbstentfaltungsgesellschaft • FabLabs • Peer-Produktion 2
  • 3. 1.1 Technik-Kritik Das Übel kommt nicht von der Technik, sondern von denen, die sie missbrauchen. Jacques-Yves Cousteau (1910-97), frz. Meeresbiologe 4
  • 4. 1.1 Technik-Kritik Was ist Technik? τέχνη (téchne): Fähigkeit, Kunstfertigkeit, Handwerk • Werkzeuge • Sozial-Technik (Popper) • Meditations-Techniken = Handlungsform, mit der die Beziehungen des Menschen zu sich selbst, zu anderen 5 und zur Umwelt reguliert werden
  • 5. 1.1 Technik-Kritik J.S. Mill: „Es ist fraglich, ob alle bisher gemachten mechanischen Erfindungen die Tagesmühe irgendeines menschlichen Wesens erleichtert haben.“ K. Marx: „Solches ist jedoch auch keineswegs der Zweck der kapitalistisch verwandten Maschinerie. [...] Sie ist Mittel zur Produktion von Mehrwert.“ (MEW 23: 319) 6
  • 6. 1.2 Technik und Gesellschaft • Technik – Regulierung von Beziehungen (Stoff, Energie, Information, Soziales, Psychisches...) Welche Beziehungen? In wessen Interesse? Gesellschaftliche Verhältnisse (Herrschaft, Macht, ...) 7
  • 7. 1.2 Technik und Gesellschaft Gesellschaftliche Verhältnisse Herrschafts- und Ausbeutungs- Gesellschaft der beziehungen Selbstbestimmung Herrschafts- Techniken ? Technik der Selbstbestimmung 8
  • 8. 1.2 Technik und Gesellschaft Gesellschaftliche Verhältnisse Herrschafts- und Ausbeutungs- Gesellschaft der beziehungen Selbstbestimmung Herrschafts- Techniken ? Technik der Selbstbestimmung 9
  • 9. 2.1 Konkrete Utopie • Konkret meint NICHT: unmittelbar sinnlich „anfassbar“, sondern: • Konkret [1]: nicht abstrakt, über die Köpfe und Herzen der Menschen hinweg • Konkret [2]: die Möglichkeiten dafür müssen gegeben sein. 10
  • 10. 2.1 Konkrete Utopie „Bauplan“ für eine konkrete Utopie • 1. Menschliche Bedürfnisse müssen befriedigt werden, • ohne dass 2. die natürliche Grundlagen des Lebens zerstört werden, • und ... Jede Utopie muss sich daran messen lassen, wie in ihr das Problem des Kloputzens gelöst ist... 11
  • 11. 2.1 Konkrete Utopie • Anforderungen an eine menschlich-ökologische Bedürfnisbefriedigung: 1. ausgehend von Bedürfnissen gesellschaftlicher Individuen  nicht organisiert über Wertgesetz  nicht über zentrale Planung organisiert Aber... Die Menschen sind nicht so... 12
  • 12. Exkurs: Menschenbild Isolierte Individualität Gesellschaftliche „Egoismus“ „Zwänge“ Beschränkte Menschlichkeit in ausbeutenden, herrschaftlichen, kapitalistischen Verhältnissen Freiheit durch Gesellschaft, nicht gegen sie... Individualität durch Gegenseitigkeit, nicht gegen sie... 13
  • 13. Exkurs: Menschenbild Was ich gegen andere Individuen und gegen die Natur erreiche schadet mir letztlich selbst. Ich kann mich erst und nur dann selbst entfalten, wenn es die anderen auch können und umgekehrt. 14
  • 14. 2.2 Selbstentfaltungs- Gesellschaft • Organisierung entsprechend neuartiger Prinzipien • Herrschaftsfrei:  keine persönliche Herrschaft • Zwangsfrei:  keine Zwänge durch Organisationsprinzipien: (Wertgesetz, zentraler Plan...) • keine Zwänge durch Produktions- Technik (Fließband) 15
  • 15. 2.2 Selbstentfaltungs- Gesellschaft • Wodurch wird die Gesellschaft strukturiert? – Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft des Handelns  keine „äußerliche“ Motivation über Geld oder moralischen Druck notwendig 16
  • 16. 2.2 Selbstentfaltungs- Gesellschaft • Anforderungen an eine menschlich-ökologische Bedürfnisbefriedigung: 2. Ökologische „Verträglichkeit“ (Selbstentfaltung nicht gegen die Natur)  „Allianz-Technik“ (E. Bloch) • „Technik als Entbindung und Vermittlung der im Schoß der Natur schlummernden Schöpfungen“ • „befreundete, konkrete Allianztechnik, die sich in Einklang zu bringen versucht mit dem hypothetischen Natursubjekt.“ 17
  • 17. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Bedürfnis- • „Allianz“ mit befriedigung natürlichen Prozessen erfordert angemessene Regulierung der Beziehungen zwischen Menschen und zwischen Menschen und Natur in der Produktion Bedürfnis- und naturgerechte Technik 18
  • 18. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Technik, die nicht bedürfnisgerecht ist: Hacke, Schaufel und Schufterei 19
  • 19. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Technik, die weder bedürfnis- noch naturgerecht ist: Fließbandarbeit als Handlanger der Maschinen „Ist eine Organisation der Produktion denkbar, die … ohne die vernichtende Unterdrückung von Geist und Körper auskommt?“ (Simone Weil) 20
  • 20. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Widersprechende Anforderungen an eine Technik, die bedürfnis- und naturgerecht ist: dezentral Mühe und Ökologisch/ Anstrengungen klimatisch ersparend Wunsch- verträglich d.h. Technik mit hoher d.h. Arbeits- energie- und produktivität materialsparend global 21
  • 21. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft dezentral Ökodörfer Ökologisch/ klimatisch verträglich „Alternative“ Ökonomie- Projekte d.h. energie- und materialsparend Kommunen 22
  • 22. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft dezentral Mühe und Ökologisch/ Anstrengungen ? klimatisch ersparend verträglich d.h. mit hoher d.h. Arbeits- energie- und produktivität materialsparend global 23
  • 23. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft dezentral Mühe und Anstrengungen ersparend • Freie Software d.h. mit hoher • Freie Kultur Arbeits- produktivität global 24
  • 24. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Freie Software • Freie Kultur  von Bedürfnissen ausgehend, Bedürfnisse befriedigend  selbstbestimmt, selbst organisiert /koordiniert  ökologisch auf Grund von Immaterialität und Bedürfnis- statt Profitorientierung 25
  • 25. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft • Freie Software • Freie Kultur • hochproduktiv, komplex, global – auch hier sind Dezentralität und Selbstbestimmung möglich! • Durchbrechen des kapitalistischen Eigentumprinzips im immateriellen Bereich (Software, Kultur) 26
  • 26. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft dezentral Mühe und Anstrengungen ersparend d.h. Immateriell mit hoher Arbeits- produktivität global 27
  • 27. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft Von LINUX und Wikipedia werde ich aber nicht satt !!! Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ??? (www.oekonux.de, www.keimform.de) 28
  • 28. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ??? IMMATERIELL ? MATERIELL • Arbeitsteilung/ Koordination beruht auf Freiwilligkeit (z.B. „Maintainer“)   • dezentral vernetzt im globalem Rahmen auf Basis Internet 29
  • 29. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ??? IMMATERIELL ? MATERIELL • keine Privatisierung • kap. Privateigentum an durch „Copyleft“  Grund und Boden / Produktionsmitteln  Commons- Bewegung! 30
  • 30. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ??? Umsonst- „Laden“ + ? Ressourcenpool (keine Waren, sondern Güter BLEIBEN Commons („Lizenz“ !) Commonsgüter) 31
  • 31. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft Lässt sich die Produktionsweise der Freien Software und Freien Kultur auf die materielle Produktion übertragen ??? IMMATERIELL ? MATERIELL • dezentrale Arbeitsstationen • dezentrale Arbeitsstationen (PC) • Grundlage: Mengenwachstum  Preissenkung 32
  • 32. 3.1 FabLab Von Rapid Prototyping zu Rapid Producing „3D-Drucker“ 33
  • 33. 3.1 FabLab „3D-Drucker“ • Grundsätzlich werden die Gegenstände dabei nicht wie herkömmlich aus einem Materialblock herausgearbeitet (Drehen, Fräsen, Bohren) sondern schichtweise aufgebaut 34
  • 34. 3.1 FabLab Daten weltweit verfügbar lokale Produktion im Fabricator 35 CAD – virtuelles Produkt
  • 35. 3.1 FabLab Bondo (Kenia) 36
  • 36. 3.1 FabLab Hamburg 37
  • 37. 3.1 FabLab Amsterdam 38
  • 38. 3.1 FabLab RepRap 39
  • 40. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft HighTech ist eine Antwort – aber was war eigentlich die Frage??? • Befriedigung konsumtiver und produktiver Bedürfnisse aller Menschen • in ökologisch verträglichen Wechselbeziehungen mit der Natur: – wobei Menschen individuell und in selbstorganisierten Kollektiven die Ziele und Mittel bestimmen und entwickeln, – wozu eine dezentral-vernetzte Struktur erforderlich – und die angemessene Nutzung der jeweils höchsten Produktivität notwendig ist 41
  • 41. 3.2 Peer-Produktion • Peer-Produktion (= Partnerschaftliche Produktion): • Freiwillige Kooperation zwischen Gleichberechtigten („Peers“), die zu einem gemeinsamen Ziel beitragen. (Siefkes) 42
  • 42. 3.2 Peer-Produktion • „Ich brauche etwas !“ – „Jede gute Software setzt an einer Stelle an, wo´s ihre Entwickler_in juckt.“ (Eric Raymond) • Jetzt NICHT suchen, wo ich das kaufen kann, sondern: Leute suchen, die ungefähr dasselbe Problem oder Ziel haben, • gemeinsam das herstellen, was wir brauchen… 43
  • 43. 3.2 Peer-Produktion 44 http://www.slideshare.net/StefanMz/commonismus-kommt
  • 44. 3.2 Peer-Produktion 45 http://www.slideshare.net/StefanMz/commonismus-kommtc
  • 46. 3.2 Peer-Produktion • Aufgabenverteilung • Normalerweise durch Selbstauswahl und Stigmergie sonst (ungewünschte Aufgaben): • Automatisierung: die entsprechenden Tätigkeiten wegautomatisieren • Umorganisation: die Tätigkeiten angenehmer (unterhaltsamer, interessanter, leichter) machen, so dass sich Freiwillige finden. 47 • Faire Aufteilung.
  • 47. 3 Technik in der Selbst- Entfaltungsgesellschaft „Erfindung hat erst dann wieder wirkliche Utopie im Leibe, wenn Bedarfswirtschaft statt Profitwirtschaft betrieben wird.“ (Ernst Bloch) 48
  • 49. ANHANG 50
  • 50. 3 Allianztechnik in der konkreten Utopie • hohe gesamtgesellschaftliche Effektivität (Grad der Bedürfnisbefriedigung gemessen am Ressourceneinsatz) – Einsparung von Lebenszeit und –kraft, die für die Herstellung solcher Güter notwendig aufgewendet werden muss – Produktion kann aus dem Zentrum des Lebens herausrücken (mehr Muße, von notwendiger Produktion freie Zeit...) – neue Einheit von Produktion bzw. Arbeit und Leben (nicht arbeitsdominiert wie früher) – gibt Reserven für „Fehler“-freundlichkeit der neuen Selbst-Organisierungsstrukturen (Reserven für das 51 Ausprobieren, spielerischer Umgang)
  • 51. 2 Konkrete Utopie • Was ist neu? – Hohe Arbeitsproduktivität – Weltweite Verflochtenheit der Wirtschaft – Internet-Vernetzung – „Immaterialisierung“ großer Teile der „Wertschöpfung“ 52
  • 52. 2 Konkrete Utopie – Es gibt ein globales Netzwerk (Produktions-Konsumtions-Infrastruktur)  Das Netzwerk entsteht aus sich selbst organisierenden lokalen Aktivitäten  bolo bolo 53
  • 53. 2 Konkrete Utopie Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft des Handelns – Dabei besteht auf jeder Ebene das berechtigte Eigeninteresse, das Netzwerk effektiv und ökologisch verträglich zu betreiben und die dazu notwendigen Schritte zu realisieren. – Das muss nicht vorsorglich vorher oder von außen bzw. von oben vorgegeben werden (Modellvorgaben). 54
  • 54. 2 Konkrete Utopie Selbstentfaltungsbedürfnisse als Triebkraft des Handelns – „Eine Welt mit Platz für viele Welten“ (Zapatistas) – Jeweils „von unten“ (Individuum, Gruppe, Region...) Menschen beteiligen sich selbstbestimmt an Projekten und Netzwerken, nichts kann zentral erzwungen werden (z. B. Raumschiffe...) 55
  • 55. 2 Konkrete Utopie Peter Kropotkin: Anzustreben ist „die vollständigste Entwicklung der Individualität, verbunden mit der höchsten Entwicklung der freiwilligen Assoziation unter allen Aspekten, in allen möglichen Graden, für alle erdenklichen Ziele: eine immer wechselnde Assoziation, die ... Formen annimmt, welche in jedem Augenblick am besten dem vielfältigen Trachten aller entsprechen.“ 56
  • 56. 2 Konkrete Utopie • Grundsätzliche Strukturvorstellung nicht neu („Freie Kooperationen“) etc. – Historische Vorläufer: Kommunen, Gartenstadtbewegung, Genossenschaften, Werksgilden,... 57
  • 57. 2 Konkrete Utopie • Passt das zusammen? – „globale High-Tech-Kommunen“ Schon wieder Technik??? 58
  • 58. Exkurs: Fabber • Dazu werden • In einem weiteren Schritt wird eine pulverförmige oder neue Schicht aufgetragen und diese flüssige wiederum lokal ausgehärtet Rohmaterialien in • Auf diese Weise entstehen komplexe dünnen Schichten Strukturen aufgetragen und anschließend mit Laserstrahlung lokal ausgehärtet 59
  • 59. Exkurs: Fabber • Die Steuerung dieses Prozesses geschieht durch einen Rechner, dem zuvor ein virtuelles 3-Dimensionales Bild des herzustellenden Gegenstandes mit Hilfe einer Konstruktionssoftware eingegeben wurde • Damit ist die Herstellung komplexer Objekte möglich 60
  • 60. Exkurs: Fabber • Gleichzeitig bedeutet das, dass der eigentliche Herstellungsprozess vollautomatisch läuft • Auch die 3-D-Modelle können, einmal erstellt, beispielsweise per Internet weltweit verwendet werden • Eine gewünschte individuelle Anpassung ist überall möglich 61
  • 61. Exkurs: Fabber • Z.B. Stereolithographie • Dabei wird ein flüssiges Monomer durch Licht polymerisiert • Der Standardwerkstoff ist hier Epoxydharz • Die Geräte arbeiten ähnlich wie ein Drucker, mit dem Unterschied, dass das Ergebnis 3-dimensional, also ein „richtiger“ Gegenstand ist 62
  • 62. Exkurs: Fabber • Z.B. Stereolithographie • Inzwischen sind einige Geräte so kompakt, dass sie auf einen Schreibtisch passen 63
  • 63. Exkurs: Fabber • Weitere Techniken: • Layer Object Manufacturing (LOM) • Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von Metallpulvern (SLM/SLS) • Laser Sintern (SLS) 64
  • 64. Stereolithographie (SLA) • Dabei wird ein flüssiges Monomer durch Licht polymerisiert • Der Standardwerkstoff ist hier Epoxydharz • Die Geräte arbeiten ähnlich wie ein Drucker, mit dem Unterschied, dass das Ergebnis 3-dimensional, also ein „richtiger“ Gegenstand ist 65
  • 65. Stereolithographie (SLA) • Mit dem Verfahren der Stereolithographie hergestellte Gehäuse für Akkuschrauber und Telefone (jeweils Rohform und finished) • Die Materialanforderungen werden von diesen Geräten genauso erfüllt wie von herkömmlichen Massenprodukten 66
  • 66. Stereolithographie (SLA) • Baumuster einer Stereolithografieanlage (3-D-Drucker) • inzwischen sind einige Geräte so kompakt, dass sie auf einen Schreibtisch passen 67
  • 67. Layer Object Manufacturing (LOM) • Bei dieser Methode werden die Gegenstände aus einzelnen Schichten vorhandenen Materials (Papier, PVC) hergestellt • Nach dem „Legen“ einer Schicht wird diese selektiv verklebt • Anschließend werden die nicht benötigten Schichtteile abgelöst 68
  • 68. Layer Object Manufacturing (LOM) • Dieses Kurbelwellen-Modell wurde auf diese Art hergestellt • Es besteht aus hochfesten Papierlagen 69
  • 69. Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von Metallpulvern (SLM/SLS) • Aus Metallpulvern mit Korngrößen von 30-50 µm werden dünne Schichten auf einem Träger aufgebracht • Mit einem leistungs- starken Laser werden lokal Teile der Schicht aufgeschmolzen bzw. erhitzt (gesintert) und verfestigen sich dabei zu einem stabilen metallischen Verbundwerkstoff 70
  • 70. Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von Metallpulvern (SLM/SLS) • Elektronenmikroskopische Aufnahme des Metallpulvers • Wichtige Eigenschaften der Werkstoffe für dieses Verfahren sind niedrige Schmelz- temperatur und geringe Wärmeleitfähigkeit • in der Praxis verwendete Werkstoffe sind Nickel-Bronze-Legierungen, Stahl-Binder- Kombinationen, Polyamid, Polystyrol, Poly- carbonat oder kunstharzbeschichtete Sande • daraus hergestellte Schraube, die ohne Nachbearbeitung zu einer konventionellen Mutter passt 71
  • 71. Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von Metallpulvern (SLM/SLS) • Anlage der Firma F&S Stereolithographie- technik GmbH, die mit dem SLM-Verfahren metallische Bauteile direkt herstellt. 72
  • 72. Selektives Laserschmelzen bzw. Laser-sintern von Metallpulvern (SLM/SLS) • Laser-Sinter- Maschine der Firma EOS 73