FIRST CHOICE
FOR
ADVANCED
APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S
Einheit 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Veränderung zu
Vorjahr in %
Umsatz Mio. € 762,9 814,9 991,8 1028,0 3,6 %
EBITDA Mio. € 167,5 130,9 226,0 250,1 10,7 %
EBITDA-Marge % 22,0 % 16,1 % 22,8 % 24,3 % –
EBIT (Betriebsergebnis) Mio. € 77,0 6,6 90,3 117,2 29,8 %
EBIT-Marge % 10,1 % 0,8 % 9,1 % 11,4 % –
Konzernergebnis Mio. € 56,0 (22,9) 56,5 86,9 53,8 %
ROCE % 8,2 % (0,6 %) 7,7 % 9,5 % –
Netto-Investitionen Mio. € 254,3 240,7 141,7 100,8 (28,8 %)
Operativer Free Cashflow Mio. € (117,3) (104,3) 1,5 69,7 > 100 %
Nettoverschuldung Mio. € 263,2 380,5 209,2 150,3 (28,2 %)
Gewinn je Aktie € 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 %
Dividende je Aktie1)
€ 0,36 0,10 0,36 0,60 66,7 %
Mitarbeiterstand2)
– 8.759 9.526 9.981 9.811 (1,7 %)
1) 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung
2) inkl. Leiharbeiter, Durchschnitt
KENNZAHLEN
ÜBER 1 MRD. €
UMSATZ
RUND 9.800MITARBEITER
45%
EIGENKAPITALQUOTE
250MIO. €
EBITDA
UNSERE MISSION
_ Wir setzen die höchsten Qualitätsstandards in unserer Branche
_ Wir industrialisieren zukunftsweisende Technologien
_ Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt
_ Wir reduzieren unseren ökologischen Fußabdruck
_ Wir schaffen Werte
AT&S AUF EINEN BLICK
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S
FOR
ADVANCED
APPLICATIONS
FIRST CHOICE
Wir betrachten die Welt mit den
Augen unserer Kunden. Und wir blicken
für sie voraus, um die Lösungen zu finden,
die sie morgen brauchen werden.
Die Megatrends geben uns dabei die
Richtung vor. Unsere Kunden schätzen
es, wie wir an die Aufgaben herangehen.
Sie heben ihre Erwartungen an und
vertrauen uns immer komplexere
Aufgaben an. Dies spornt uns an und
führt uns mit immer kleineren Lösungen
zu immer größeren Leistungen – als
verlässlicher Partner und Anbieter
von High-End-Verbindungslösungen.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S
1
2
2
6
4
4
6
5
5
3
1
3
HEADQUARTER
4 – TOKIO, JAPAN
5 – TAIPEI, TAIWAN
6 – HONGKONG, CHINA (HOLDING)
1 – LEOBEN, ÖSTERREICH
2 – FEHRING, ÖSTERREICH
3 – NANJANGUD, INDIEN
4 – CHONGQING, CHINA
5 – SHANGHAI, CHINA
6 – ANSAN, SÜDKOREA
PRODUKTIONSSTANDORTE VERTRIEBSSERVICEGESELLSCHAFTEN
PROFIL
AT&S ist einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und
IC-Substraten. Über die Standorte in Europa und Asien entwickelt AT&S für seine globalen
Partner Hightech-Lösungen insbesondere für Anwendungen in den Feldern Kommunikation,
Computer und Consumer Electronics, Mobilität, Industrie und Medizintechnik. In den
kommenden Jahren will AT&S den digitalen Megatrends folgen und weiter profitabel
wachsen. Dazu er­höht AT&S die Wertschöpfungstiefe und bewegt sich als Systemanbieter
noch enger an der Seite seiner Kunden.
1 – SAN JOSE, USA
2 – DÜREN, DEUTSCHLAND
3 – BANGALORE, INDIEN
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S
365,2
193,5 52,6
776,0
Mobile Endgeräte
– Smartphones
– Tablets
– Wearables
– Notebooks
– SSD-Laufwerke
– Kameras
IC-Substrate
– High-Performance-
Computer
– Microserver
Automotive
– Fahrassistenzsysteme
– Sicherheits-
applikationen
(Radar, Lidar, Kamera,
E-Mobilität, Matrix
Light, Telematic,
Control Units etc.)
Industrie
– Machine-to-Machine-
Kommunikation
– Steuerungslösungen
– Motion-Control-
Systeme
– Smart Building
– Smart Traffic
– LED-Beleuchtung
Medizintechnik
– Diagnostik- und
bildgebende Systeme
– Therapieanwendungen
(Hörgeräte, Cochlea-­
Implantate, Herz-
schrittmacher und
Defibrillatoren,
Neurostimulation)
Automotive, Industrial, MedicalMobile Devices  Substrates
SEGMENT-EBITDA IN MIO. € SEGMENT-EBITDA IN MIO. €
SEGMENTUMSATZ IN MIO. €SEGMENTUMSATZ IN MIO. €
Segmentumsatz Sonstige: 5,3 Mio. €
MÄRKTE UND ANWENDUNGEN
SEGMENTE
2
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
4MOBILITÄT
DEMOGRAFISCHER
WANDEL
INHALT
3
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
1
22
68
104
178
	FIRST CHOICE
4 – Mobilität
10 – Digitale Vernetzung
16 – Demografischer Wandel
	Unternehmen
24 – Der Vorstand im Interview
28 – Strategie
31 – Bericht des Aufsichtsrats
34 – Corporate Governance Bericht
47 – Nichtfinanzieller Bericht
65 – ATS am Kapitalmarkt
	Konzernlagebericht
70 – Markt- und Branchenumfeld
74 – Wirtschaftsbericht
88 – Weitere gesetzliche Angaben
92 – Forschung und Entwicklung
95 – Chancen und Risiken
103 – Ausblick
	Konzernabschluss
106 – Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
106 – Konzern-Gesamtergebnisrechnung
107 – Konzernbilanz
108 – Konzern-Kapitalflussrechnung
109 – Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
110 – Anhang zum Konzernabschluss
172 – Erklärung aller gesetzlichen Vertreter
173 – Bestätigungsvermerk
	Informationen
180 – 10-Jahresvergleich
182 – Glossar
184 – Impressum
DIGITALE
VERNETZUNG
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
4
MOBILITÄT
Auch wenn sich das Mobilitäts-
verhalten verändert: Der Indivi-
dualverkehr wird auch in Zukunft
die Straßen bestimmen. Aber wir
werden sauberer fahren und die
Technik wird uns deutlich stärker
unterstützen.
WIE KÖNNEN WIR AUCH IN ZUKUNFT
DEM ERHÖHTEN VERKEHRSAUFKOMMEN
BEGEGNEN UND UNSERE STRASSEN
SICHERER MACHEN?
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
5
1
Und für das laufende Jahr
geht die Branche von einem
weiteren Wachstum aus.
Das heißt vor allem eins:
Der Verkehrsfluss wird nicht
einfacher.
NEUE PKW WURDEN 2018
WELTWEIT ANGEMELDET.
REINE ELEKTROAUTOS
WURDEN 2018 IN DEN
USA, CHINA UND EUROPA
VERKAUFT (+70 %).
Mio.
Einschließlich Hybrid- und
Plug-in-Autos waren es
2,6 Mio. elektrisch oder
teilelektrisch angetriebene
Fahrzeuge.
Mio.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
6
DAS FAHRZEUG DER ZUKUNFT FÄHRT SELBST
Auch wenn es wohl noch einige Jahre dauern wird, bis die ersten
Fahrzeuge, gerade im individuellen Bereich, selbstständig über
unsere Straßen fahren werden: Das autonome Fahren wird kommen.
Studien gehen davon aus, dass 2035 weltweit 50 % der Fahrzeuge
auf dem Level 2 (von 5) unterwegs sein werden. Die ersten Fahr-
zeuge, die im Straßenverkehr vollständig autonom fahren werden
(Level 5), kommen aus den Bereichen Transport und öffentlicher
Nahverkehr. Sie werden der Industrie die notwendigen Daten für den
Massenmarkt liefern.
Die Nutzer freuen sich darauf. Nach einer aktuellen Studie des
französischen Capgemini Research Institutes „The Autonomous
Car. A Consumer Perspective“ blicken rund 60 % der weltweit be-
fragten Verbraucher zuversichtlich
auf den neuen Mobilitätsalltag:
Sie erwarten positive Effekte bei
der Kraftstoffeffizienz, geringere
CO2-Emissionen und Zeiterspar-
nis. Das sind drei starke Argu-
mente. Bedenken bestehen noch
beim Thema Sicherheit, etwa bei
dem Eintritt plötzlich auftretender
Zwischenfälle. … UND MIT ALTERNATIVEM ANTRIEB
Nachdem die Politik das Thema CO2-Reduktion ganz vorn in
ihr Arbeitsprogramm aufgenommen hat, sehen inzwischen
auch die Automobilhersteller und Zulieferer die Zukunft der
Branche in alternativen Antriebsformen. Neben Elektro- zählen
für sie Hybrid-, Wasserstoff- und Gasfahrzeuge zu den größten
Wachstumstreibern der Branche. Außerdem werden ihrer Ein-
schätzung nach Fahrerassistenzsysteme und Themen wie neue
Energieversorgung, neue Energieträger und autonomes Fahren
den Markt stark verändern. Dies wird zu einem grundlegenden
Umbau der Branche führen. Auf den Punkt gebracht wandelt
sich die Automobilindustrie vom klassischen Produkthersteller
zum digitalen Mobilitätsdienstleister.
DER ANTEIL DER ELEKTRONIK NIMMT ZU
Die zunehmende Digitalisierung wird die Wertschöpfungs-
zusammensetzungderBranchestarkverändern.DieMaschinen­
bauzulieferer werden digitale Kompetenzen aufbauen (müssen)
und der Elektronikindustrie bieten sich zahlreiche Chancen
auf neue Leistungsbeiträge. Dies zeigt sich auch am Anteil an
elektronischen Komponenten in einem Kraftfahrzeug, welcher
in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Für die
Hersteller von Leiterplatten, IC-Substraten und Modulen sind
das gute Aussichten. Gerade auf den anspruchsvollen Feldern
werden sie zudem nicht nur als Lieferant gefragt sein, sondern
auch als Lösungspartner.
GRUNDSÄTZLICH STEHT
DIE TECHNIK HEUTE
BEREITS ZUR VERFÜ-
GUNG.
Hier muss die Technik in den
kommenden Jahren zeigen,
dass sie gegenüber dem
Menschen sogar deutlich im
Vorteil ist. Grundsätzlich steht
die Technik heute bereits zur
Verfügung. Was aber auch
noch fehlt, sind die rechtlichen
Rahmenbedingungen.
Technische Innovationen
verändern die Bedürfnisse
der Menschen.
DER WELTWEIT BE-
­FRAGTEN VER­­BRAUCHER
BLICKEN POSITIV
AUF DEN NEUEN
MOBILITÄTSALLTAG.
60%
OBEN: Mitarbeiter im ATS Werk in Chongqing,
China. Das Land wird in den nächsten Jahren zum
größten Markt für E-Mobilität aufsteigen.
Im Bereich Automotive
dient die Elektronik vier
Megatrends: Umwelt,
Sicherheit, Information
 Kosteneffizienz.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
7
Im heutigen Straßenver-
kehr sorgen intelligente
Fahrzeugsensoren für
ein sicheres Miteinan-
der von Fußgängern und
Autofahrern.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
8
Im Fahrzeugfrontbereich erfassen
Sensoren laufend die Straßen-
situation, die über das Head-up-
Display angezeigt wird. Damit
wird der Fahrer unterstützt.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
9
INTERVIEW
MIT HARALD GALL (HG)
Manager Business Development
Automotive, Industrial, Medical
Herr Gall, wo hat ATS Berührungspunkte zur Mobilität der
Zukunft?
HG: Die neue Mobilität beschäftigt uns intensiv. Zwei Ent-
wicklungstreiber sind auch bei uns die alternativen Antriebe
und das autonome Fahren. Wir versuchen frühzeitig die
Applikationen zu identifizieren, die Potenzial für Lösungen
von ATS bergen. Haben wir eine solche gefunden, prüfen
wir, inwieweit wir auf Grundlage unserer Leiterplatten-
technologien passende Lösungen entwickeln und anbieten
können. Dazu tauschen wir uns eng mit unseren Kunden
aus, aber auch verstärkt direkt mit den OEMs.
Ein Umstand, von dem wir profitieren, ist, dass die Auto-
motive-Welt im Zuge der zunehmenden Vernetzung
Technologien braucht, die in der Consumer-Welt bereits
gängig sind. Kommunikationslösungen, Vehicle-to-Vehicle-­
Kommunikation, Optiksysteme – vieles, was ATS im
Consumer-Bereich anbietet, lässt sich, adaptiert an die
Randbedingungen, in die Automobilwelt übertragen.
Mit welchen Lösungen beschäftigt sich ATS konkret?
HG: Selbstständig fahrende Fahrzeuge brauchen besonders
leistungsfähige Sensorsysteme. Hier beschäftigen wir uns mit
Radarlösungen auf 77-Gigahertz-Basis und mit ­Lidar, also der
optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung auf Laser-
bzw. Lichtbasis. Ein anderes Feld ist die Kameratechnologie
für die Voraus-, Rundum- und Rückfahrsicht und das Driver
Monitoring. Das Thema Kommunikation hatte ich schon er-
wähnt.
Ein Bereich, in dem wir unter den weltweiten Leiter-
plattenherstellern wahrscheinlich am aktivsten unterwegs
sind, ist das Central Processing. Dabei handelt es sich
um Computing-Einheiten, die uns schrittweise das auto-
nome Fahren ermöglichen werden. Die neuen LED- und
auch Laser-Frontlichter, die mittlerweile die Umgebung
intelligent ausleuchten können, haben wir ebenfalls auf
unserer Agenda. Das Thema führt uns nah an die Halbleiter-
technologie heran. Last but not least beschäftigen wir uns
mit dem 48-Volt-Bord-Netz. Es ermöglicht gegenüber dem
bisherigen 12-Volt-Netz mehr Leistung, ohne dass es einen
speziellen Berührungsschutz erfordert und sogar direkt in
den Antriebstrang elektrisch eingreift (Mild-Hybrids).
China ist im Bereich E-Mobilität sehr aktiv. Inwieweit
kann ATS davon profitieren?
HG: Wir sehen, dass in China zurzeit viel passiert. Das
Land wird in den nächsten Jahren zum größten Markt für
E-Mobilität aufsteigen. Allerdings tut man sich dort nach
wie vor schwer damit, neue Entwicklungen mit einem
nicht chinesischen Partner durchzuführen. Das muss aber
nicht so bleiben. Wir sind im High-End-Bereich sehr stark
aufgestellt. Und wir sind vor Ort. Das sind gute Voraus-
setzungen für eine Zusammenarbeit. Aber auch die
europäischen Automobilhersteller haben den Faden auf-
genommen. Damit profitieren wir in jedem Fall indirekt
von den Entwicklungen in China, weil unsere Kunden den
chinesischen Markt bedienen.
”Wir versuchen frühzeitig die
Applikationen zu identifizieren,
die Potenzial für Lösungen von
ATS bergen.”
Harald Gall
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
10
Es ist gerade einmal 12 Jahre her, dass Apple-Gründer Steve
Jobs am 9. Januar 2007 auf der Macworld in San Francisco das
erste iPhone vorstellte. Die ersten Smartphones gab es bereits
von anderen Herstellern: Motorola, Nokia und BlackBerry wa-
ren mit ihnen erfolgreich. Doch das iPhone unterschied sich in
einem sehr wichtigen Punkt von ihnen: Es besaß als erstes kei-
ne Tasten mehr. Das bedeutete, dass man auch hinterher durch
Software Updates wichtige Funktionen und neue Buttons hin-
zufügen konnte. Nur 74 Tage nach Verkaufsstart waren im Juni
2007 bereits eine Million Exemplare verkauft.
Innerhalb kürzester Zeit stellte diese Innovation eine gesamte
Branche auf den Kopf und mit ihr die Kommunikationsgewohn-
heiten der halben Menschheit. Heu-
te ist das Smartphone – ob Android
oder Apple – unser ständiger multi-
funktionaler Begleiter, über den wir
per einfachem Fingerzeig telefonie-
ren und recherchieren, navigieren
und fotografieren, einkaufen und
Reisen buchen, Musik hören, spie-
len, Filme schauen und einiges mehr.
Der digitale Wandel schafft nicht
nur neue Möglichkeiten. Er ver-
ändert auch unser Denken, unsere
Sprache und unser Verhalten.
DIGITALE KOMMUNIKATIONS-
TECHNOLOGIEN VERÄNDERN
UNSER LEBEN GRUNDLEGEND
4%DER WELTWEITEN
BEVÖLKERUNG BESITZEN
EIN SMARTPHONE.
Mrd.
MENSCHEN SIND
WELTWEIT ONLINE.
DIE MEISTEN VON
IHNEN NUTZEN DIE
SOZIALEN MEDIEN.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
11
DIGITALE
VERNETZUNG
WIE VERÄNDERT DER WANDEL DIE
BEDÜRFNISSE VON MENSCHEN UND
UNTERNEHMEN? WAS BEDEUTET DAS
FÜR DIE ARBEITSWELT?
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
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12
Ob Licht, Wärme, Logistik
oder Sicherheit – unsere Infra-
struktur ist durchzogen von
digitalen Netzen, die einander
überlagern und miteinander
verbunden sind.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
13
SMART IN ALLEN BEREICHEN
Die smarte Welt hat sich im Privat- und Wirtschaftsalltag in-
zwischen fest etabliert. Zum Stromablesen braucht niemand
mehr vorbeikommen und beim Heimkommen mit dem Auto
öffnen sich Tor und Garage selbstständig. Und sollte sich ein-
mal ein ungebetener Besucher in das Haus verirren, wird
der Wachdienst ebenfalls automatisch mittels Künstlicher
Intelligenz davon in Kenntnis gesetzt. Dass es sich beim Rad-
fahrenproblemlostelefonierenlässtunddassdasSmartphone
für das Aufladen kein Kabel mehr benötigt, ist gerade für die
jüngere Generation keine wirkliche Besonderheit mehr.
Und auch in der Wirtschaft durchzieht die digitale Ver-
netzung heute alle Bereiche: Die Videokonferenz mit Teil-
nehmern aus verschiedenen
Standorten ist ebenso selbstver-
ständlich wie der digitale Security
Check am Flugzeuggate und die
sichere Datenübertragung über
Kontinente hinweg. Und in der
Produktion zählt die Industrie 4.0
selbst bei den kleineren Mittel-
standsunternehmen zum Alltag.
DER WIRKLICHE SCHUB
KOMMT ERST NOCH.
Einen Wachstumsschub in der
digitalen Vernetzung wird in den
kommenden Jahren die Einführung
des 5G-Netzes auslösen. Mit ihm wird
sich die Übertragungsgeschwindig-
keit der Daten noch einmal um ein
Vielfaches erhöhen und die Voraus-
setzung für Anwendungen schaffen,
die bisher noch nicht realisierbar
waren. Das autonome Fahren gehört
dazu. An Flughäfen und Bahnhöfen
können Kameras dieZugangskontrolle
übernehmen, weil sie Gesichter
zweifelsfrei erkennen. Und die Film-
industrie kann virtuelle Realitäten
erschaffen, die sich von der echten
kaum noch unterscheiden lassen.
Die Vernetzung bringt die
Welt eng zusammen.
Ohne die Möglichkeiten der
Informationsvernetzung wäre
das unmöglich.
38FLÜGE WURDEN IM WELT-
WEITEN LUFTRAUM 2018
KOORDINIERT.
Mio.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
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FOR ADVANCED APPLICATIONS
14
INTERVIEW
MIT MILY HU (MH)
Manager Business Development Mobile Devices
Frau Hu, wo sehen Sie aktuell besonderes Potenzial für
ATS Lösungen im Bereich der digitalen Vernetzung?
MH: Der systematische Ausbau bei IC-Substraten und
Modulen öffnet uns sehr viele Möglichkeiten, die wir
nicht als Follower von Trends, sondern als proaktiver
Entwicklungspartner unserer Kunden erschließen kön-
nen. Wir werden in Zukunft noch mehr leiterplatten-
basierte Lösungen für miniaturisierte Elektronik auf
kleinstem Raum anbieten, die in vielen Anwendungen
benötigt werden. Das gilt vor allem für den Consumer-­
Bereich, wo wir bereits heute sehr gut etabliert sind. So
werden wir für Smartphones, Smartwatches, Earpods
oder Virtual Reality-Brillen nicht nur Leiterplatten, son-
dern auch Integrationslösungen für Module mit unserer
ECP (Embedded Components Packaging)-Technologie
liefern können.
Wie wichtig sind Detailkenntnisse von Kundenanwendun-
gen für die Zusammenarbeit mit den Kunden?
MH: Sehr wichtig. Wenn wir selbst im Detail mit Kun-
denanwendungen vertraut sind, können wir die Lei-
terplatten, IC-Substrate und Verbindungslösungen viel
genauer auf Kundenbedürfnisse zuschneiden. Durch ge-
zielte Simulation und Entwicklungen von ­Leiterplatten-,
IC-Substrat- und Modulintegrationslösungen können
wir auch gemeinsame Entwicklungszeiten entspre-
chend verkürzen. So wandeln wir uns vom Hersteller
zum Lösungsanbieter. Dies ist uns auch bei Kunden
wichtig, die wir im Bereich Modulintegration im Rah-
men unserer „More than ATS“-Strategie neu für uns
gewinnen wollen.
Wie ist die Innovationsarbeit bei ATS organisiert?
MH: Innovationen entstehen nicht zufällig. Als Techno-
logieführer sind uns Innovationen besonders wichtig.
Wir gehen dabei sehr strukturiert vor. Dabei arbeiten
die Geschäftsbereiche, Forschung  Entwicklung und
Business Development sehr eng zusammen. Wir haben
unseren Innovationsprozess in drei Levels untergliedert:
Einmal im Monat sichten wir Ideen, priorisieren sie und
entscheiden, welche wir grundsätzlich weiterverfolgen
wollen. In vierteljährlichen Besprechungen analysie-
ren wir die Fortschritte laufender Innovationsprojekte
unseres Portfolios. Ebenso aktualisieren wir unsere Ap-
plikations- und Technologie-Roadmaps. Den wirtschaft-
lichen und strategischen Rahmen für unsere Innovation
aktualisieren wir dabei einmal jährlich. Mit diesen Ge-
schäftsprozessen stellen wir sicher, dass Ideen effektiv
und effizient erschlossen und in Innovationen umge-
setzt werden. Neben der Zusammenarbeit mit Kunden
ist uns dabei auch gemeinsame Forschung mit Partnern
und Universitäten sehr wichtig.
”Wir werden in Zukunft noch
mehr leiterplattenbasierte Lösun-
gen für miniaturisierte Elektronik
auf kleinstem Raum anbieten.”
Mily Hu
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
15
High-End-Leiterplatten
liefern die Grundlage
dafür, dass die Anwen-
dungen heute immer
leistungsfähiger werden
können.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
16
JAHRE UND MANCHMAL
HÖHER IST INZWISCHEN
DIE LEBENSERWARTUNG IN
DEN INDUSTRIALISIERTEN
LÄNDERN.
17
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
DEMO-
GRAFISCHER
WANDEL
Die Menschen werden
nicht nur älter, sondern
auch ihr Gesundheits-
bewusstsein nimmt zu.
Prävention wird immer
wichtiger. Das sind
Parameter, die auch
den Unternehmen die
Agenda vorgeben.
WIRD IN DEN INDUSTRIELÄNDERN
2060 DAS VERHÄLTNIS DER 20- BIS
65-JÄHRIGEN ZU DEN MENSCHEN SEIN,
DIE 65 JAHRE UND ÄLTER SIND.
RUND UM DEN GLOBUS WIRD DIE
BEVÖLKERUNG IMMER ÄLTER. WIE VERÄNDERT
DAS UNSERE GESELLSCHAFT? WELCHE
BEDÜRFNISSE ENTSTEHEN?
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
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FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
18
Im medizinischen
Einsatz müssen
technologische
Bausteine zu 100 %
funktionieren.
19
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
LÄNGER UND GESÜNDER LEBEN
Weltweit schreitet der Prozess der Alterung voran, auch
in Entwicklungsländern. Das bedeutet aber nicht, dass die
Menschen in ihrer späteren Lebensphase automatisch auch
kränker werden. Denn mit den medizinischen und techno-
logischen Fortschritten haben sich auch die Präventions- und
Behandlungsmöglichkeiten um ein Vielfaches verbessert.
Davon machen die Menschen heute umfassend Gebrauch.
Sie tun viel dafür, um länger gesund zu bleiben, und stehen
neuen – auch alltäglichen – Gesundheitsangeboten auf-
geschlossen gegenüber. Sie nutzen technische Gadgets, um
ihre Vital- und Körperwerte zu analysieren. Und sie greifen
auf eine Diagnostik bzw. Therapeutik zu, die noch vor
wenigen Jahren unmöglich schien.
Dies alles tun sie mit großer Selbst-
verständlichkeit. Denn sowohl das
aktive Leben im Alter als auch
das Nutzen von gesundheits-
stützendenApplikationenistheute
– anders als noch vor wenigen
Jahrzehnten – gesellschaftlich um-
fassend akzeptiert.
Der steigende Anteil an älteren Menschen gibt tendenziell
einen größeren Anteil seines Einkommens für Gesundheit
und Wohlbefinden aus. Auch deshalb gilt die „Silver Econo-
my“ an den Kapitalmärkten inzwischen als ein globaler Me-
gatrend. Profiteure dieses Trends sind Unternehmen, die
Produkte und Dienstleistungen rund um Versorgung und
Betreuung anbieten. Das sind insbesondere Unternehmen,
die die Lebensqualität und die Gesundheit von Rentnern
positiv beeinflussen. Beispiele sind Hersteller von Hörgerä-
ten oder von Produkten für die Behandlung von Herz- und
Gefäßerkrankungen, Pharmakonzerne mit Produkten zur
Behandlung von altersbedingten Krankheiten sowie Anbie-
ter von Konsumgütern für Senioren. Reizvoll daran ist nicht
zuletzt, dass der Gesundheitssektor relativ unabhängig von
der konjunkturellen Lage ist. Pflege und Medizin werden
immer gebraucht, auch wenn die Konjunktur lahmt.
GESUNDHEIT IM
ALTER – EIN MARKT MIT
PERSPEKTIVEN.
DIE TECHNIK HILFT,
LÜCKEN ZU SCHLIESSEN
Die Menschen werden nicht nur älter,
es werden auch mehr. Ein Szenario der
UNO geht davon aus, dass 2050 etwa
9,7 Milliarden Menschen die Erde be-
völkern werden. Aus gesellschaftli-
cher Sicht verbinden sich damit neue
Herausforderungen. Dazu zählen die
steigenden Gesundheitskosten. Sie
kommen sowohl auf den Staat zu, der
in vielen Ländern die Gesundheits-
infrastruktur bereitstellt, als auch auf
die Individuen, die von den neuen
Möglichkeiten profitieren wollen. Ein
anderer Punkt ist die zunehmende Per-
sonalknappheit. Hier kann die Technik
mit leistungsfähigen Applikationen und
Medical Wearables helfen, Lücken zu
schließen und die Kosten im Rahmen
zu halten.
Unsere Gesellschaft verab-
schiedet sich vom Jugend-
wahn. Sie deutet Alter und
Altern grundliegend um.
Hochentwickelte Hör-
geräte sind für ältere
Menschen ein wichtiges
Produkt, um am Leben
weiter teilzunehmen.
Durch die Möglichkeiten
der Miniaturisierung
sind sie heute für das
Gegenüber kaum noch
sichtbar.MENSCHEN WERDEN IM JAHRE
2050 DIE ERDE BEVÖLKERN.9,7 Mrd.
OBEN: Moderne Diagnostik – ermöglicht durch
Leiterplatten von ATS.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT
DIGITALE VERNETZUNG
DEMOGRAFISCHER WANDEL
FIRST CHOICE
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20
Die Herstellung von
Leiterplatten und
IC-Substraten erfolgt bei
ATS an allen Stand-
orten nach denselben
sehr hohen Produktions-
standards.
21
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
INTERVIEW
MIT MARTINA GUNZER (MG)
Manager Business Development Medical
UND
VOLKER HOFMANN (VH)
Director Sales Medical
Herr Hofmann, Frau Gunzer, mit welchen Produkten und
Lösungen beschäftigen Sie sich in Ihrem Bereich gerade?
VH: Unser Schwerpunkt liegt zurzeit auf Applikationen für den
Therapiebereich: für Hörgeräte zum Beispiel. Und für Ear Bio-
nics, das sind Ohrimplantate, mit deren
Hilfe taube Menschen (wieder) hören
lernen können. Andere Leiterplatten
unterstützen Herzschrittmacher, im-
plantierte Defibrillatoren und künstli-
che Herzen. Aber auch im Bereich der
Neurostimulation sind wir an Lösungen
beteiligt. Hier werden etwa bei parkin-
sonkranken Menschen Signale an die
Nerven ausgesendet, um die Schüttel-
effekte einzudämmen. Und bei Epilepti-
kern lässt sich mit Hilfe der Technik ein
Ausbruch frühzeitig erkennen, so dass
man auch hier gegensteuern kann.
MG: Andere Applikationen, die wir
mit unseren Produkten unterstützen,
sind Arm- und Beinprothesen, Dialyse­
anwendungen und Ultraschallgeräte.
Ein Bereich, der für uns an Bedeutung
gewinnen wird, ist die Sensorik zur Kör-
perüberwachung, also das Messen von
unterschiedlichen Vitalwerten.
Die Markteintrittsbarrieren in der Medizin-
technik sind hoch. Wie bewältigt ATS sie?
MG: Der Markt ist in der Tat extrem anspruchsvoll: Viele me-
dizintechnische Produkte dienen der Lebenserhaltung. Das
hat viel mit Vertrauen zu tun und mit finanzieller Stabilität.
Für unsere Kunden spielen High-End-Qualität und Zuverlässig-
keit eine sehr große Rolle. Wichtig ist auch, dass wir in zwei
unserer Werke die Zertifizierung nach der Medizinnorm ISO
13485 (Qualitätsmanagementsystem für die Herstellung
von Medizinprodukten) vorweisen können. Das haben nur
wenige Leiterplattenhersteller. Auch unsere Segmentierung
hilft uns. Sie signalisiert Spezialistentum.
VH: Trotz der langen Entwicklungszeiten von zwei bis drei
Jahren können wir zudem inzwischen eine ganze Reihe
von Referenzprodukten vorweisen. Dabei punkten wir mit
Technologieführerschaft, Entwicklungserfahrung und einer
sehr stabilen Fertigung. Damit konnten
wir im Markt Wahrnehmung aufbauen.
Auf den Messen kommen die Unter-
nehmen heute gezielt auf uns zu.
Wo sehen Sie für ATS Potenzial im
Bereich Gesundheit?
MG: Als eigenes Medizinsegment sind
wir erst seit wenigen Jahren aktiv. Und
obwohl wir bereits viel erreicht ha-
ben, stehen wir hier im Grunde erst
am Anfang. Der Markt für Gesundheit
und Medizintechnik ist breit und bie-
tet für die Entwicklung unseres Ge-
schäftsbereichs noch extrem viel Ent-
faltungsraum. Erst recht, wenn man
berücksichtigt, dass wir uns mit der
Modularisierung gerade stark weiter-
entwickeln.
VH: Die Anwendungen werden immer
komplexer: Wo heute eine Applikation
zwei Funktionen hat, sind morgen fünf.
Die zunehmenden Funktionalitäten
werden z.B. den Einsatz von Künstli-
cher Intelligenz im Diagnostikbereich
stark vorantreiben. Und wir wollen dabei sein. Unser Team
ist hochmotiviert, weil wir dadurch nicht nur erfolgreich
sein können, sondern auch zu einem besseren Leben bei-
tragen können.
Volker Hofmann
Martina Gunzer
22
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
UNTERNEHMEN
Der Vorstand im Interview
Strategie
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance Bericht
Nichtfinanzieller Bericht
ATS am Kapitalmarkt
24
28
31
34
47
65
23
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
Österreich
FEHRING
China
SHANGHAI
Indien
NANJANGUD
Südkorea
ANSAN
LEOBEN
CHONGQING
China
IMMER PRODUKTIVER
Österreich
ERFOLGREICHE UNTER-
NEHMEN sind dort, wo die
Entscheidungen über die Wett-
bewerbsvorsprünge fallen. Mit
unseren Standorten in Europa
und Asien sind wir hoch­
produktiv und zugleich am ­
Puls der Märkt
24
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
V.l.n.r.:
ANDREAS GERSTENMAYER (AG), CEO
MONIKA STOISSER-GÖHRING (MSG), CFO
HEINZ MOITZI (HM), COO
Herr Gerstenmayer: Das Geschäftsjahr liegt hinter uns.
Wie bewerten Sie es?
	AG: Es war ein sehr gutes Jahr! Und das nicht nur hinsicht-
lich der Geschäftszahlen. Deshalb möchte ich bereits an
dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, mich im Namen des
Vorstands bei unseren Mitarbeitern, unseren Kunden und
unseren Aktionären für die Unterstützung und das in uns
gesetzte Vertrauen zu bedanken.
	Besonders stark überzeugte das Geschäftsfeld IC-­Substrate,
wo wir unsere sehr ambitionierten Ziele sogar noch über-
treffen konnten. Hier profitierten wir davon, dass sich der
Markt technologisch noch schneller in unsere Richtung ge-
dreht hat, als wir angenommen haben. Der Bereich Medical
entwickelte sich im Rahmen unserer Erwartungen gut.
In den Geschäftsfeldern Automotive, Smartphone
und Industrie stellten sich im Zuge der globalen
Ökonomie und der politischen Situation in der zwei-
ten Jahreshälfte Eintrübungen ein. Auch auf das
Jahr gesehen sind die Zahlen hier leicht rückläufig.
Marktseitig hätten wir uns natürlich stabilere Bedin-
gungen gewünscht. Trotzdem können wir sagen: mit
einer starken Teamleistung haben wir unsere Haus-
aufgaben sehr gut gemacht.
Zudem sind wir strategisch ein großes Stück vorange-
kommen. Wir wissen heute genau, was wir im Rah-
men unserer „More than ATS“-Strategie erreichen
wollen.
Sie sprechen vom Trend der Modularisierung und Miniaturi­
sierung. Welches Potenzial verbindet sich für ATS mit
diesen Begriffen?
	AG: Der Trend bietet die riesige Chance, uns auf verschiede-
nen Ebenen grundlegend weiterzuentwickeln. Das erste ist:
es entsteht hier gerade ein Markt, der nahezu so groß ist wie
der Leiterplattenmarkt, aus dem wir kommen – mit globalen
Wachstumsraten um 12 %. Das zweite ist ­unsere Positionie-
rung in der Wertschöpfungskette: Wenn wir unsere Kompe-
tenzen klug ausbauen, können wir uns bei unseren Kunden
breiter und damit mit einem größeren Wertschöpfungsanteil
positionieren. Das dritte ist die Möglichkeit, dass wir unser
Kunden- und Applikationsportfolio weiter in neue Bereiche
hinein diversifizieren können. Und dies können wir auf Basis
von Technologien, die wir bereits weitestgehend im Hause
haben, weil wir uns in den letzten Jahren genau in diese Rich-
tung vorbereitet haben.
Wenn sich bei den Mobile-Devices-Herstellern etwas
Wichtiges tut, reagiert darauf auch der Kurs von ATS. Ist
das berechtigt?
	MSG: Kurse bilden Zukunftserwartungen ab. Die Kapital­
marktteilnehmer kennen ATS als wichtigen Technolo-
gielieferanten für die Marktführer ­relevanter Zukunfts­
DER VORSTAND IM INTERVIEW
25
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
branchen. Da der Bereich Mobile Devices für uns eine
große Bedeutung hat, werden wir verstärkt in diesem
Kontext wahrgenommen. Gleichzeitig sind wir aber auch
in anderen – aussichtsreichen – Branchen sehr erfolg-
reich unterwegs wie in der Automobilindustrie, Industrie­
elektronik und der Medizintechnik. Zudem konnten wir in
den sehr wichtigen Markt der Sub­
strate einsteigen. Damit sind wir be-
reits heute schon deutlich breiter auf-
gestellt, als der Markt es wahrnimmt.

	Derzeit öffnen wir uns über die Um-
setzung unserer Strategie zahlreiche
Türen zu weiteren Branchen und An-
wendungsbereichen. Dies wird uns
auch auf dem Börsenparkett zukünf-
tig helfen, die wahrgenommene Ab-
hängigkeit von einem unserer durch-
aus wichtigen Absatzmärkte anders
zu bewerten.
Wie ist Ihre Kraft für wirtschaftliche
Engagements? Wofür setzen Sie Ihre Investitionen ein?
	MSG: In den vergangenen Jahren konnten wir unsere
­Innenfinanzierungskraft deutlich verstärken. Unser EBITDA
ist heute doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Zusätzlich
verfügen wir über eine hohe Liquidität und haben eine ge-
sunde Bilanzstruktur. Das ist die Basis für weitere Investi-
tionen in neue Technologien auf unserem weiteren Weg zu
einem Lösungs­anbieter.
	Unsere Investitionsentscheidungen basieren immer auf
der Einschätzung der strategischen und operativen Ent-
wicklungen. Was man aber sagen kann, ist, dass wir für
Technologie- und Leistungserhaltung jährlich rund 80 bis
100 Mio. € im Jahr planen. Für das Werk 1 in Chongqing
ist die zweite Investitionsphase in Umsetzung. Dorthin wer-
den im laufen­den Jahr rund 80 Mio. € fließen. Parallel dazu
gehen wir mittelfristig davon aus, dass wir in Abhängigkeit
von den Marktentwicklungen in den weiteren Standort-
ausbau im Werk 2 in Chongqing investieren werden. Ins-
gesamt befinden wir uns derzeit aus Finanzierungssicht in
einer ­komfortablen Situation: Wir haben auch kurzfristig
die Möglichkeit, umfassende Mittel in Einsatz zu bringen.
ATS beschafft sich sein Kapital auch über Schuldschein-
darlehen. Warum ziehen Sie diesen Weg anderen vor, zum
Beispiel den über die Aktionäre?
	MSG: Ich denke, das muss man gesamtheitlich sehen. Es
geht um eine gesunde Bilanzstruktur. Diese haben wir uns
in den vergangenen Jahren erarbeitet, indem wir unser
Finanzierungs­portfolio deutlich verbreitert haben. Wir ha-
ben 2013 eine ­Kapitalerhöhung durchgeführt, die uns den
Einstieg in das Substratgeschäft ermöglicht hat. Parallel dazu
haben wir unser Bankennetz unter Einbe-
ziehung inter­nationaler ­Banken ausge-
baut. 2017 ­haben wir uns dann mit einer
Hybridanleihe erstmals temporäres Eigen-
kapital geholt. Damit sind wir heute sehr
gut aufgestellt.
In der aktuellen Zinsphase bieten sich für
uns Schuldscheindarlehen als ein sehr
effizien­tes Instrument an. Deshalb gehe
ich davon aus, dass wir auch in Zukunft
auf dieses Instrument zurückgreifen wer-
den – auch bei der Refinanzierung der be-
stehenden Schuldscheindarlehen.
Mit welchem wirtschaftlichen Versprechen werben Sie
heute für ein Eigenkapitalinvestment in ATS?
	MSG: Unsere Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass wir
uns in Punkto Profitabilität und Wachstum von ­unseren
Wettbewerbern positiv ab­heben. Und wir gehen davon aus,
dass wir diese Pluspunkte mit der Umsetzung unserer Stra-
tegie erfolgreich erhalten können. Für die nächsten Jahre
planen wir mit einer EBITDA-Marge von 20 bis 25 %. Und
beim ROCE gehen wir ­davon aus, dass wir ihn mittel­fristig
auf 12 % ­anheben können. Das hängt natürlich auch von den
”Die Märkte bei
IC-Substraten haben
sich schneller in
unsere Richtung
gedreht, als wir an-
genommen haben.”
Andreas Gerstenmayer
26
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Investitionen ab. Aber selbst mit dem ROCE von
9,5 % liegen wir über dem WACC unserer Branche.
Ich denke, das sind für einen Anleger gute Argu-
mente, den Weg mit uns (weiter) zu gehen. Hinzu
kommt unsere Dividendenverlässlichkeit: In den
20 Jahren, die wir inzwischen an der ­Börse sind,
haben wir immer eine Dividende ausgeschüttet.
Angesichts des Rekordergebnisses wird sie in diesem Jahr
mit 0,60 € je Aktie sogar deutlich höher als im vergangenen
Jahr sein.
Der Lösungspartner-Anspruch macht ATS immer mehr
zum Mitdenker an der Seite der Kunden. Wie nehmen diese
das Angebot an?
	HM: Durchweg gut. So wie wir sehen auch unsere Kunden,
dass die Entwicklungszeiten immer kürzer werden und Zu-
sammenarbeit ein sinnvoller Weg ist. Die amerikanischen
Unternehmen sind auf diesem Feld bereits seit Längerem
besonders stark. Systemsicherheit, Zuverlässigkeit und
Markteinführung sind in der Technologiebranche erfolgs-
entscheidende Faktoren – gerade im High-End-Bereich.
Jedes Unternehmen ist heute gezwungen, über Innovation
verbesserte Lösungen anzubieten. Wir können dabei einen
wichtigen Beitrag leisten.
Die digitale Transformation öffnet gerade viele
Möglichkeiten. Wo knüpft ATS an?
	HM: Auf der Kundenseite sind wir bestrebt, dass wir bei
allen relevanten Technologiethemen dabei sind. Und so
stehen wir mit ihnen in enger Verbindung, wenn es um
Themen wie autonomes Fahren, 5G-Technologie, Hoch­
frequenz-Übertragung (künstliche Intelligenz, Robotik) bzw.
Machine-to-Ma­chine-Kommunikation geht. Dabei hilft uns,
dass unsere Leiterplatten (Substrate, Module) einen wich-
tigen Baustein in den Produkten repräsentieren. Von ihrer
Güte hängt die Leistungsfähigkeit der Anwendungen ab.
	Aber wir stellen nicht nur Lösungen für unsere Kunden
bereit. Auch intern nutzen wir die neuen technologischen
Möglichkeiten, wo immer es uns
möglich und sinnvoll erscheint.
Hier geht es im Besonderen um
die Weiterentwicklung unserer
Herstellungsprozesse und um
bildgebende Prüfverfahren, ver­
besserte Messverfahren und
neue Fehlerausschlussmetho-
den. Über Simulationen können
wir inzwischen in Entwicklungs-
prozessen viel Zeit sparen.
Das führt zu dem Thema Big Data. Welche Pläne und
Erwartungen knüpfen Sie an diesen Begriff?
	 HM: Durch die zunehmende Vernetzung wird die Rechen-
leistung der Anwendungen signifikant steigen. Wir haben
die Voraussetzungen dafür, auch dieses Feld erfolgreich
mitzugestalten. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass
wir auch hier in Zukunft ein Teil der Lösung sein werden.
Big Data ist aber auch ein Thema in der eigenen Wert-
schöpfung: Durch die riesigen Datenmengen bekommen
wir die Möglichkeit, effizienter und ressourcenschonender
zu produzieren. Wir können optimale Regelkreise aufbauen
und in der Führung von Prozessen Kosten-, Qualitäts- und
Sicherheitsvorteile erzielen. Und wenn wir für die eben er-
wähnten Simulationen mehr Daten zur Verfügung haben,
können wir Entwicklungen in der Zukunft noch besser pro-
gnostizieren.
Innovation braucht gute Köpfe. Wie halten und
finden Sie sie?
	 HM: Als Qualitätsanbieter genießen wir im Markt eine hohe
Reputation. Diese und unsere attraktiven Entwicklungs­
programme üben auf Fachkräfte in unserer Branche durch-
”Das Rekord-
­ergebnis erlaubt
in diesem Jahr
eine hohe Divi­
dende.”
	Monika Stoisser-Göhring
DER VORSTAND IM INTERVIEW
27
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
aus eine Anziehungskraft aus. Und mit Angeboten wie un-
serem internationalen Trainee-Programm ­bieten wir auch
Nachwuchskräften sehr gute Einstiegsmöglich­keiten. Grund-
sätzlich ist uns wichtig, dass wir nicht nur gute, ­sondern auch
interdisziplinär denkende Köpfe für uns gewinnen. Wir brau-
chen Menschen, die anders als ­gewohnt an die Aufgaben he-
rangehen. Start-ups sind heute erfolgreich, weil sie für den
Kunden einen Mehrwert herstellen. Ein Techniker wird im-
mer nach der besten technischen
Lösung streben. Aber der Kunde
braucht ggf. auch eine logisti-
sche Lösung oder eine mit hoher
Umweltrelevanz. ­Diese Anforde-
rungen gilt es in diversifizierten
Teams abzudecken.
Sowohl die USA als auch China sind
für ATS wichtig. Welchen Einfluss
hat der Handelskonflikt zwischen
den beiden Ländern auf Ihr Unter-
nehmen?
AG: Auch wenn wir es im Moment etwa über Export- oder
Lieferrestriktionen nicht ­direkt spüren, merken wir es indi-
rekt: Der Handelskonflikt verursacht in der globalen Ökono-
mie zweifellos Verwerfungen, von denen Branchen wie Auto-
mobil, Industrieausrüstung und mobile Endgeräte in ihrem
Gesamtbedarf betroffen sind. Das Consumer Sentiment in
China ist zurzeit nicht ­gerade ­pro-amerikanisch, was zu ei-
ner Zurückhaltung der ­Konsumenten gegenüber ameri-
kanischen ­Produkten führt. Und vice versa in den USA.
Das heißt: Es gibt Basis­effekte, die sich in der Lieferkette
durchaus wider­spiegeln.
Die Möglichkeiten, uns darauf einzustellen, sind be-
grenzt. Wir haben ein gewisses Kundenportfolio und
bestimmte Applikationen, die wir nicht über Nacht ver-
ändern können. Was wir aber tun können – und das tun
wir ja unabhängig vom gerade besprochenen Punkt –
ist, sowohl unser Kunden- als auch unser Applikations-
portfolio weiter zu diversifizieren.
Das neue Jahr läuft bereits. Mit welchen
Resultaten werden Sie zufrieden darauf zu-
rückschauen?
	 AG: Wenn wir unsere Jahres-Guidance
erreicht haben. Wir bewegen uns gerade
in einem sehr volatilen Umfeld mit zahl-
reichen globalen Unsicherheits­faktoren,
die eine seriöse Prognose schwierig
machen. Der Brexit, der Handels­konflikt
China-USA, die vielen Krisenherde – die
Ökonomie kann sich nicht von der Politik
­lösen. Das Gute ist: Die Ökonomen sehen
zurzeit keine Rezession bzw. Krise nahen.
Gleichzeitig ist die globale Wirtschaft
auf dem Weg von einer extrem hohen
Bedarfs­situation hin zu einem normali-
sierten Zustand.
	Nichtsdestotrotz sehen wir optimistisch in die ­Zukunft.
Wir werden dieses Jahr auch dazu nutzen, um uns
technologisch und strukturell weiterzuentwickeln. So
können wir, sobald die Rahmenbedingungen besser
werden, sehr schnell die nächsten Wachstumsschritte
gehen. Im operativen Geschäft werden wir bis auf Wei-
teres auf Sicht fahren und dabei die Möglichkeiten, die
uns der Markt bietet, so gut wie möglich nutzen.
”Unser Ansatz
ermöglicht es,
dass wir bei allen
relevanten Tech-
nologiethemen
dabei sind.”
Heinz Moitzi
28
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Marktvolumen1)
Marktwachstum2)
Wertanteil
am Modul
47 Mrd. US-$ 20 %
8 Mrd. US-$ 3 %
68 Mrd. US-$
1) in 2024
2) Durchschnittliches jährliches Wachstum bis 2024
Quelle: Prismark, Jänner 2019
MORE THAN ATS – WACHSTUMS- UND DIVERSIFIKATIONSSTRATEGIE
03
01
02
Modulintegration
Aufbau zusätzlicher Fähigkeiten
Leiterplatten/Substrate für Module
Hohes Wachstumspotenzial
Leiterplatten- und Substratgeschäft
Fokus auf High-End-Segment
(16 Mrd. US-$1)
, 8 %2)
)
MIDTERMATSHEUTE
12 %
12 %
3 %
Im Rahmen der Wachstums- und Diversifizierungsstrategie
„More than ATS“ wollen wir diese Entwicklung nutzen, um
unser Wachstum erfolgreich voranzutreiben. Dies soll auf drei
Ebenen geschehen: Erstens durch den Ausbau des klassischen
Leiterplatten- und Substratgeschäfts – nach wie vor mit dem
Fokus auf den High-End-Bereich. Zweitens durch Bereitstellung
von Leiterplatten undSubstraten fürdasstarkwachsendeMarkt-
segment der Module. Und drittens durch die Verbreiterung des
Leistungsspektrums in der Wertschöpfungskette, der Über-
nahme der vollständigen Modul-Integrations-Services mittels
zusätzlicher Durchführung von Design-, Fertigungs- und Test-
services. Mit diesem Ansatz bauen wir unsere Position in der
Wertschöpfungskette aus und erschließen uns durch den Ein-
stieg in das Feld Modulintegration zusätzliche Geschäftsmöglich-
keiten. Die Finanzierungskraft für das Wachstum generieren wir
zum Großteil aus dem eigenen Cashflow.
Die Umsetzung der Strategie wird in einem hochtechno-
logischen Marktsegment zu einer weiteren Diversifizierung
unseres Anwendungs- und Kundenportfolios führen und dafür
sorgen, dass wir uns in einem wichtigen Zukunftsmarkt früh-
zeitig gut positionieren können.
„MORE THAN ATS“: DURCH KUNDEN- UND
ANWENDUNGSDIVERSIFIKATION WEITER
PROFITABEL WACHSEN
ATS ist heute führender Hersteller für High-End-Leiterplatten
und Substrate. Das Marktumfeld in der Elektronikbranche ver-
ändert sich gerade grundlegend und entwickelt sich weiter mit
starken Wachstumspotenzialen.
MARKTSEITIGE WACHSTUMSTREIBER:
EXPONENTIELL STEIGENDE DATENMENGEN
Digitalisierung und globale Vernetzung erzeugen exponentiell
steigende Datenmengen. Getrieben von verschiedensten An-
wendungen wie z.B. Kommunikation, Industrie 4.0, autonomes
Fahren oder Smarthome sind permanent steigende Daten-
mengen zu übertragen, verarbeiten und analysieren. Dies treibt
u.a. das Geschäft der Anwendungen für Datenzentren. Für ATS
bietet das erhebliche Wachstumsanforderungen im Bereich der
IC-Substrate für Server- und Netzwerk-Anwendungen. Durch die
erforderliche Performance und Rechenleistung der Prozessoren
steigen die technologischen Anforderungen auch an die IC-
Substrate signifikant.
STRATEGIE
29
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
VISION UND VIER STRATEGISCHE HEBEL
1
2
3
4
Nachhaltig profitables Wachstum
▪ Mittelfristiges Umsatzziel von 1,5 Mrd. €
▪ Mittelfristiges EBITDA-Margen-Ziel von 20 % bis 25 %
Ausbau der Technologieführerschaft
▪ Führender Anbieter bei neuen Verbindungslösungen
▪ Innovation Revenue Rate:  20 %
Schaffen von Mehrwert für Aktionäre
▪ Langfristiges ROCE von ≥ 12 %
Nachhaltige Unternehmensführung
▪ Erfüllung und Weiterentwicklung der Standards in den Bereichen: Umwelt,
Gesundheit, Arbeitssicherheit, Ethik, Arbeitsbedingungen und Qualität
Die für die Umsetzung der Strategie erforderlichen Fähigkeiten
haben wir in den vergangenen Jahren (mit der ATS Toolbox)
sukzessive aufgebaut, so dass wir für diesen Schritt gut vor-
bereitet sind. Gleichzeitig prüfen wir alle Möglichkeiten zum
Aufbau weiterer benötigter Technologien und Fähigkeiten. In
diesem Zusammenhang ziehen wir sowohl organische als auch
nicht organische Maßnahmen in Betracht.
DIE TECHNOLOGISCHEN WACHSTUMS­
TREIBER: MINIATURISIERUNG UND
FUNKTIONALE INTEGRATION
Die Entwicklung in der Elektronikindustrie ist zurzeit stark von
den Trends der Miniaturisierung und der funktionalen Inte­
gration geprägt. Zusätzlich verstärkt sich aufgrund von immer
kürzeren Lebenszyklen bei neuen Produkten die Notwendig-
keit einer möglichst kurzen Dauer bis zur Markteinführung. Die
Kombination dieser Anforderungen fördert in den kommenden
Jahren den Trend zur Modularisierung in der Elektronik.
Das bedeutet, es werden integrierte Module entwickelt, die
ein definiertes Leistungsspektrum aufweisen und damit in ver-
schiedenen Anwendungen und Geräten zum Einsatz kommen
können. Aufgrund der Verwendung dieser vorentwickelten Bau-
steine ergeben sich für die Geräteanbieter deutliche Potenziale,
die Time-to-Market weiter zu reduzieren. Dies wird die Liefer-
kette in der Elektronikindustrie grundlegend verändern. Durch
die hohe Integrationsdichte der Module werden verschieden-
artigste Technologien zur Herstellung der Module zum Einsatz
kommen.
DIE UMSETZUNG:
ÜBER VIER STRATEGISCHE HEBEL
Unsere Wachstumsstrategie orientiert sich an der Vision des
„First choice for advanced applications“. Damit verbindet sich
der Anspruch, in unserem Marktsegment für die Kunden durch
Spitzenleistung der Ansprechpartner Nummer eins zu sein – für
hochwertige Leiterplatten und IC-Substrate und in Zukunft auch
zunehmend für Module und entsprechende System- bzw. Ver-
bindungslösungen. Auf dem Weg zur Umsetzung orientieren wir
uns an vier Hebeln:
AUSBAU DER TECHNOLOGIEFÜHRERSCHAFT: Wir wollen bei
neuen Verbindungslösungen der führende Anbieter sein. Dazu
orientieren wir uns an der Innovation Revenue Rate  20 %.
30
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Bei der strategischen Umsetzung setzen wir an zwei Punkten
an: Der erste ist die Industrialisierung von neuen Verbindungs-
lösungen durch die Kombination von bestehenden und neuen
Technologien im Rahmen der ATS Toolbox (High-End-Leiter-
platten, Substrate, Einbetten). Im Zuge dessen positionieren
wir uns bei unseren Kunden verstärkt als proaktiver System-
entwicklungspartner, der für sie die gesamte Herstellung über-
nimmt – von der Produktion der Leiterplatten und Substrate
über die Modulfertigung bis hin zu Design-, Fertigungs- und
Testservices. Somit entwickelt sich ATS vom Hersteller zum
Verbindungslösungsanbieter.
NACHHALTIGES PROFITABLES WACHSTUM: Wir wollen
mit unserem Unternehmen innerhalb der kommenden Jahre
unseren Umsatz auf 1,5 Mrd. € steigern. Dabei zielen wir auf
eine EBITDA-Marge in einem Korridor zwischen 20 % und 25 %.
Bei der strategischen Umsetzung knüpfen wir an vier Punkten an:
1.	 Kundenorientierung und höchster Service Level: Dabei be-
gleiten wir die Kunden durch technische Beratung und zusätzliche
Design-, Simulations- und Testservices, um ihnen die optimale
Verbindungslösung zu ermöglichen.
2.	 Operational Excellence: Wir konzentrieren uns in unseren
Prozessen auf Effizienz, Produktivität mit höchster Kapazitäts-
auslastung, Liefertreue und eine wettbewerbsfähige Kosten-
struktur. Dabei stellen wir uns auch auf besonders komplexe
und individuelle Fertigungsanforderungen in unterschiedlichen
Losgrößen in höchster Qualität ein.
3.	 Fokus auf wachstumsstarke und profitable Anwendungen:
Wir konzentrieren uns auf technologisch passende An-
wendungen mit überproportionalem Marktwachstum und
zweistelligem EBITDA-Margen-Potenzial.
4.	 Fokus auf Cashflow-Generierung und Optimierung der Finanz-
struktur: Wir stärken unsere Innenfinanzierungskraft für weitere
Investitionszyklen, indem wir unsere Kapitalkennzahlen auf einem
hohen Niveau halten: Unsere Eigenkapitalquote soll  40 %,
unsere Finanzierungskosten  2 % (in einem entsprechenden Zins-
umfeld) und die Entschuldungsdauer  3 Jahre sein.
SCHAFFEN VON MEHRWERT FÜR AKTIONÄRE: Die Ver-
zinsung unserer Aktionäre für ihr eingesetztes Kapital (ROCE) soll
langfristig mindestens 12 % betragen. Damit liegt der Ertrag des
eingesetzten Kapitals über den durchschnittlichen gewichteten
Kapitalkosten vergleichbarer Unternehmen von ~ 8,5 %. Gleich-
zeitig verfolgen wir eine transparente Dividendenpolitik, die sich
an den Investitionszyklen und dem Konzernergebnis orientiert.
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Der Ausbau
unserer Technologieführerschaft und nachhaltig profitables
Wachstum sind für uns nur möglich, wenn wir wertorientiert
handeln und dabei einen Mehrwert für alle Interessensgruppen
schaffen. Die Einhaltung hoher Standards in den Bereichen Ethik,
Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit sowie Umwelt
und Qualität sind Grundvoraussetzungen auf unserem Erfolgs-
weg. Die „Responsible Business Alliance“, die OECD-Richtlinien
für multinationale Unternehmen und die Ziele für nachhaltige
Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) sowie unsere Unter-
nehmenswerte dienen uns dabei als Kompass.
Daraus sowie aus der ATS Wesentlichkeitsanalyse, den Kunden-
anforderungen und den globalen Entwicklungen im Bereich
Umwelt und Soziales leiten sich unsere strategischen Schwer-
punktbereiche ab.
31
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
BERICHT DES
AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat von ATS bekennt sich zur Einhaltung des § 86
Abs 7 AktG, wonach in börsennotierten Gesellschaften der Auf-
sichtsrat zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens
30 % aus Männern bestehen soll. Dem soll bei künftigen Wahlen
zum Aufsichtsrat bzw. Entsendungen in den Aufsichtsrat ent-
sprechend Rechnung getragen werden um die Diversität im Auf-
sichtsrat auch diesbezüglich weiter zu erhöhen.
TÄTIGKEIT DES AUFSICHTSRATS
Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Aufsichtsrat sechsmal in
vier ordentlichen und zwei außerordentlichen Sitzungen unter
Teilnahme des Vorstands. Dkfm. Fink sowie Günter Pint haben
sich jeweils für eine Sitzung des Aufsichtsrats entschuldigen
lassen, im Übrigen haben alle Aufsichtsratsmitglieder an sämt-
lichen Aufsichtsratssitzungsterminen des Geschäftsjahres teil-
genommen.
Der Aufsichtsrat nahm im Geschäftsjahr 2018/19 die ihm nach
Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben
mit großer Sorgfalt wahr. Er überwachte die Geschäftsführung
von ATS und beriet den Vorstand im Entscheidungsfindungs-
prozess. Der Aufsichtsrat wurde während des Geschäftsjahres
vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2019 vom Vorstand im
Rahmen des kontinuierlichen Informations- und Meinungs-
austauschs sowie in offenen Diskussionen regelmäßig sowie
umfassend schriftlich und mündlich über die Marktsituation,
die Strategie, die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und
seiner Beteiligungen, über die Personalsituation und über die
Investitions­vorhaben unterrichtet bzw. hat entsprechende
Beschlüsse gefasst. In diesen Sitzungen tauschten sich der Vor-
stand und der Aufsichtsrat ausführlich über die wirtschaftliche
Lage der ATS Gruppe aus. Der Aufsichtsratsvorsitzende und
seine Stellvertreter wurden auch außerhalb von Aufsichtsrats-
sitzungen regelmäßig durch den Vorstand über die Geschäfts-
entwicklung informiert.
Die Budgeterstellung für das Geschäftsjahr 2019/20 sowie die
technologische Weiterentwicklung bildeten weitere wesentliche
Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats. Beratungen und
Beschlüsse des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr
betrafen zudem insbesondere das Vorantreiben der strategi-
schen Entwicklung des Unternehmens im Sinne von „More than
Sehr geehrte Aktionärinnen,
sehr geehrte Aktionäre!
Auch im Geschäftsjahr 2018/19
konnte ATS trotz des sehr
herausfordernden Markt­umfelds
den Wachstumskurs fortsetzen
und überschritt mit 1.028,0 Mio. €
erstmals die Umsatz­milliarde (Vor-
jahr: 991,8 Mio. €). Positiv ent-
wickelten sich die Bereiche IC-Substrate und Medizintechnik.
Die Bereiche mobile Endgeräte, Automotive und Industrie
verzeichneten jedoch insbesondere im zweiten Halbjahr eine
schwache Nachfrage. Die Effekte aus der Umsetzung des
neuen IFRS 15 führten zu einer Erhöhung des ausgewiesenen
Umsatzes um 22,5 Mio. €.
DiedeutlicheSteigerungvon11,7 %desErgebnissesvorSteuern,
Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) mit dem Rekordwert von
250,1 Mio. € (Vorjahr: 226,0 Mio. €) resultiert vor allem aus
Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, Bewertungs­effekten
durch die US-Dollar-Entwicklung sowie die Anwendung der
neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS 15. Die EBITDA-Marge
erhöhte sich auf 24,3 % (Vorjahr: 22,8 %).
Nach Abzug des gegenüber dem Vorjahr verbesserten Finanz-
ergebnisses und der Ertragsteuern ergab sich für das Ge-
schäftsjahr 2018/19 ein gestiegenes Konzernjahresergebnis
von 86,9 Mio. €.
ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat der ATS besteht aus zwölf Personen. Die
Kapital­vertreter im Aufsichtsrat der ATS sind Dr. Hannes
Androsch (Vorsitzender), KR Ing. Willibald Dörflinger (erster stell-
vertretender Aufsichtsratsvorsitzender), DDr. Regina Prehofer
(zweite stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende), Dkfm. Karl
Fink, DI Albert Hochleitner, Mag. Gerhard Pichler, Dr. Georg
Riedl sowie Dr. Karin Schaupp.
Die vom Betriebsrat entsandten Arbeitnehmervertreter im Auf-
sichtsrat sind zum 31. März 2019 Wolfgang Fleck, Günter Pint,
Siegfried Trauch sowie Günther Wölfler.
32
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
ATS“, über die der Vorstand sich laufend und im Detail mit dem
Aufsichtsrat abgestimmt hat, die Erweiterungsprojekte an den
verschiedenen Produktionsstandorten sowie die Gestaltung
der Finanzierungsstruktur der Gruppe. Mit dem Fortschritt des
Produktionsstandorts in Chongqing und der strategischen lang­
fristigen Ausrichtung der Gruppe hat sich der Aufsichtsrat in
zwei außerordentlichen Sitzungen befasst.
Der Aufsichtsrat konnte sich auch von einem funktionierenden
Emittenten-Compliance-System überzeugen. Der Vorstand hat
den Aufsichtsrat über die Vorkehrungen zur Bekämpfung von
Korruption im Unternehmen informiert.
AUSSCHUSSTÄTIGKEIT
Im Rahmen des Aufsichtsrats übernehmen der Prüfungsaus-
schuss und der Nominierungs- und Vergütungsausschuss als
ständige Ausschüsse bestimmte, diesen durch die Geschäfts-
ordnung des Aufsichtsrats zugeteilte Aufgaben. Zusätzlich
wurde während des Geschäftsjahres 2018/19 durch Beschluss
des Aufsichtsrats die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats
geändert und ein eigener Finanzierungsausschuss eingerichtet.
In den jeweiligen eingerichteten Ausschüssen wurden soweit
erforderlich einzelne Sachgebiete vertiefend behandelt, und
darüber wurde dem Aufsichtsrat berichtet:
Der Prüfungsausschuss, dem DDr. Regina Prehofer (Vorsitzen-
de), Mag. Gerhard Pichler (Finanzexperte), Dr. Georg Riedl,
Wolfgang Fleck und Günther Wölfler angehören, befasste
sich schwerpunktmäßig mit der Prüfung des Jahresabschlus-
ses und Konzernabschlusses zum 31. März 2018 und der Pla-
nung und Vorbereitung der Jahres- und Konzernabschluss-
prüfung für das Geschäftsjahr 2018/19. Er hat sich durch
Erörterung mit dem Wirtschaftsprüfer, durch Einsichtnahme
in geeignete Unterlagen und Gespräche mit dem Vorstand ein
umfassendes Bild verschafft. Weiters überwachte er die Wirk-
samkeit des unternehmensweiten internen Kontrollsystems,
des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsys-
tems der Gesellschaft. Der Prüfungsausschuss hat dem gesam-
ten Aufsichtsrat über diese Überwachungstätigkeit berichtet
und keine Mängel festgestellt. Der Prüfungsausschuss tagte im
abgelaufenen Geschäftsjahr dreimal. Die Sitzungen, an denen
stets alle Ausschussmitglieder teilnahmen, standen unter dem
Vorsitz von DDr. Regina Prehofer, die in dieser Funktion auch
regel­mäßig bei der Quartalsberichterstattung eingebunden war.
Zu den Mitgliedern des Nominierungs- und Vergütungsaus-
schusses gehören gemäß Beschluss des Aufsichtsrats Dr. Hannes
Androsch (Vorsitzender), KR Ing. Willibald Dörflinger (stellver-
tretender Vorsitzender), Dr. Georg Riedl, Wolfgang Fleck und
Günther Wölfler. Der Nominierungs- und Vertretungsausschuss
ist weiters zur Entscheidung in dringenden Fällen befugt. Dieser
Ausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Sitzung
abgehalten, da sich keine Fälle, in denen eine dringende Ent-
scheidung getroffen hätte werden müssen, ergeben haben bzw.
darüber hinaus die Aufgaben im Rahmen des Aufsichtsrats­
plenums, soweit erforderlich, wahrgenommen wurden.
Aus Gründen der Steigerung der Effizienz der Aufsichtsrats-
arbeit und zum Zwecke der gezielten Behandlung komplexer
Sachverhalte wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats vom
14. Dezember 2018 für Finanzierungsangelegenheiten ein
ständiger Finanzierungs­ausschuss des Aufsichtsrats der ATS
gebildet. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde zu
diesem Zweck entsprechend geändert, womit der Aufsichtsrat
von ATS neben Prüfungsausschuss sowie Nominierungs- und
Vergütungsausschuss einen dritten ständigen Aufsichtsratsaus-
schuss eingerichtet hat.
Zu den Mitgliedern des Finanzierungsausschusses wurden
folgende Aufsichtsratsmitglieder bestellt:
▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender)
▪  Ing. Willibald Dörflinger
▪  DDr. Regina Prehofer
▪  Dr. Georg Riedl
▪  Wolfgang Fleck
▪  Günther Wölfler
Der Finanzierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr
2018/19 seit dessen Einrichtung im Dezember 2018 noch nicht
getagt.
33
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
SELBSTEVALUIERUNG DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat führt jährlich, so auch für das Geschäftsjahr
2018/19,eineSelbstevaluierungdurch,umdurchkontinuierliche
Verbesserungen in der Arbeitsweise sicherzustellen, dass er
weiterhin seine Aufgaben im Interesse der Aktionäre und aller
weiteren Stakeholder wahrnehmen kann. Die vom Aufsichtsrat
mittels eines digitalen Fragebogens vorgenommene Evaluierung
seiner Tätigkeit hat ergeben, dass die geübte Praxis den Anfor-
derungen des Aktiengesetzes und des Österreichischen Corpo-
rate Governance Kodex (ÖCGK) entspricht und die Organisation,
Arbeitsweise und Zielorientierung im Sinne der Aktionäre und
aller weiteren Stakeholder effizient ist. Die Selbstevaluierung
bleibt auch weiterhin Bestandteil der kritischen Eigenreflexion
der Tätigkeit des Aufsichtsrats.
JAHRESABSCHLUSS UND DIVIDENDE
Der Aufsichtsrat von ATS hat der 24. ordentlichen Hauptver-
sammlung vorgeschlagen, die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH,
Wien, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das
Geschäftsjahr 2018/19 zu bestellen. Dieser Vorschlag wurde
von der Hauptversammlung am 5. Juli 2018 angenommen.
Der Jahresabschluss der AT  S Austria Technologie  System-
technik Aktiengesellschaft und der Konzernabschluss zum
31. März 2019 wurden jeweils von der PwC Wirtschaftsprüfung
GmbH, Wien, geprüft und mit einem uneingeschränkten Be-
stätigungsvermerk versehen. Der Lagebericht und der Konzern­
lagebericht für das Geschäftsjahr 2018/19 stehen im Einklang
mit dem Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Aufsichts-
rat billigte in seiner Sitzung am 3. Juni 2019 nach vorherge-
hender Befassung des Prüfungsausschusses und ausführlicher
Erörterung und Prüfung den Jahresabschluss der Gesellschaft
zum 31. März 2019, der damit gemäß § 96 Abs 4 AktG festge-
stellt wurde. Zum Nichtfinanziellen Bericht wurde durch den
Vorstand im Vorfeld der Prüfung eine Stellungnahme seitens des
Wirtschaftsprüfers eingeholt und dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Der Aufsichtsrat erklärt sich außerdem nach vorher­gehender
Befassung des Prüfungsausschusses sowie eingehender Erörte-
rung und Prüfung mit dem gemäß § 245a UGB nach IFRS auf-
gestellten Konzernabschluss, dem Lagebericht, dem Konzern­
lagebericht, dem Corporate Governance Bericht sowie dem
Nichtfinanziellen Bericht einverstanden. Die Prüfungen des
Aufsichtsrats haben nach umfassender Erörterung mit dem Ab-
schlussprüfer keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der
Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und
wird der 25. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer und
Konzernabschlussprüfer auch für das Geschäftsjahr 2019/20
zu bestellen.
Basierend auf der guten Performance der letzten Jahre und
einem Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2018/19 schließt sich
der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an: Es wird der
Hauptversammlung vorgeschlagen, vom Bilanzgewinn von
112.976.009,00 € auf die zum Auszahlungstag ausstehenden
und gewinnberechtigten Stückaktien eine Dividende in Höhe
von 0,60 € pro Aktie auszuschütten und den Restbetrag in Höhe
von 89.666.009,00 € auf neue Rechnung vorzutragen.
DANK AN VORSTAND UND ALLE
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
Trotz der zuletzt herausfordernden Marktentwicklungen konnte
ATS ein weiteres herausragendes Jahr – mit Rekordwerten
bei Umsatz und Ergebnis – abschließen. Der wirtschaftliche
Erfolg ist eine grundlegende Voraussetzung für die künftigen
strategischen Weichenstellungen und das weitere Wachstum
des Unternehmens.
Der Aufsichtsrat bedankt sich bei allen, die mit viel Vertrauen
und großem Engagement daran gearbeitet haben, ATS weiter­
zuentwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass wir die ATS
Gruppe gemeinsam weiter voranbringen und zu weiterem Er-
folg führen!
Für den Aufsichtsrat
Leoben-Hinterberg, am 3. Juni 2019
Dr. Hannes Androsch e.h.
Vorsitzender des Aufsichtsrats
34
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT
Corporate-Governance­-
Erklärung gemäß § 243c
und § 267b UGB
CORPORATE GOVERNANCE KODEX
In Österreich ist der vom Arbeitskreis für Corporate Governance
unter Leitung des Kapitalmarktbeauftragten der Regierung
ausgearbeitete Corporate Governance Kodex (ÖCGK) seit
1. Oktober 2002 in Kraft und wird seitdem vor dem Hintergrund
nationaler und internationaler Entwicklungen überprüft und ge-
gebenenfalls angepasst.
Der ÖCGK ergänzt als Regelwerk das österreichische Aktien-
und Kapitalmarktrecht durch Empfehlungen und Anregun-
gen hinsichtlich einer guten Unternehmensführung. Ziel des
ÖCGK ist eine verantwortliche, auf nachhaltige und langfris-
tige Wertschaffung ausgerichtete Leitung und Kontrolle von
Gesellschaften und Konzernen, unter Erreichung eines hohen
Maßes an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens.
Seine Grundlage sind die Vorschriften des österreichischen
Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts, die EU-Empfehlungen
zu den Aufgaben der Aufsichtsratsmitglieder und zur Vergütung
von Direktoren sowie in ihren Grundsätzen die OECD-Richtlinien
für Corporate Governance.
Die Regeln des ÖCGK unterteilen sich in drei Kategorien:
▪  L-Regeln (Legal Requirement): Regeln,
die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen;
▪  C-Regeln (Comply or Explain): Regeln, bei denen ein
Abweichen zu erklären und zu begründen ist, und
▪  R-Regeln (Recommendation): Regeln mit Empfehlungs­
charakter, deren Nichteinhaltung weder offenzulegen
noch zu begründen ist.
Die aktuelle Fassung des ÖCGK ist auf der Website des Corporate-­
Governance-Arbeitskreisesunter­www.corporate-governance.at
abrufbar. Dort finden sich auch die englische Übersetzung des
Kodex sowie vom Arbeitskreis erarbeitete Interpretationen.
Seit 20. Mai 2008 notieren die Aktien der AT  S Austria
Technologie  Systemtechnik Aktiengesellschaft („ATS“) an
der Wiener Börse. Voraussetzung für die Aufnahme von Aktien
in den Prime Market ist die Abgabe einer Verpflichtungserklä-
rung zur Einhaltung des ÖCGK. ATS bekennt sich seitdem aus-
drücklich zum ÖCGK.
ERKLÄRUNG GEMÄSS
§ 243C UND § 267B UGB
ATS erklärt die Einhaltung des Österreichischen Corporate
Governance Kodex (ÖCGK) in der Fassung Januar 2018 und
erstattet diesen Corporate Governance Bericht, der in den
Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2018/19 integriert
wurde. Weiters ist dieser Bericht auf der Webseite der Gesell-
schaft, www.ats.net, in der Rubrik Unternehmen – Corporate
Governance – Berichte abrufbar. Hinsichtlich der inhaltlichen
Ausrichtung wurde den Anforderungen der Stellungnahme
22 des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee
(AFRAC) gefolgt.
Zum Konsolidierungskreis von ATS gehören keine kapitalmarkt­
orientierten Unternehmen, die zum Stichtag 31. März 2019 nach
der für sie maßgeblichen Rechtsordnung zur Aufstellung und Ver-
öffentlichung eines Corporate-Governance-­Berichts verpflichtet
wären. In wesentlichen Berichtspunkten werden Belange des
gesamten Konzerns, falls erforderlich, mit einbezogen.
ATS erfüllt per 31. März 2019 mit folgenden Erklärungen die
Bestimmungen des ÖCGK in der Fassung vom Januar 2018:
C-REGELN 27 UND 27A UND ALLE
DARAUF BEZUG NEHMENDEN
WEITEREN BESTIMMUNGEN
Diese Regeln wurden im Zuge der Anpassung des ÖCGK im
Dezember 2009 überarbeitet und sind mit 1. Januar 2010 in
Kraft getreten, wobei die Regeln 27 und 27a nur für nach dem
31. Dezember 2009 neu abgeschlossene Verträge galten. Die
C-Regeln 27 und 27a waren daher auf den ursprünglich mit
1. April 2005 abgeschlossenen Vorstandsvertrag von Ing. Heinz
Moitzi nicht anwendbar und wurden auch bei der bloßen Ver-
längerung dieses Vertrages durch den Aufsichtsrat im Jahr 2016
35
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
nicht vollständig umgesetzt. Insgesamt wurde darauf geachtet,
dass die Vorstandsverträge in diesbezüglichen Vergütungs-
regelungen konsistent sind. Im Einzelnen sind zurzeit betref-
fend die Vorstandsverträge von DI (FH) Andreas Gerstenmayer,
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring und Ing. Heinz Moitzi folgende
Abweichungen zu erklären:
Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 3. Juli 2014 wurde für
den Vorstand sowie Schlüsselkräfte der Gesellschaft ein lang­
fristiges Vergütungsmodell („Long-Term-Incentive-Programm“
oder kurz „LTI-Programm“) auf Basis von Stock Appreciation
Rights („SAR“) eingeführt. Der Vorstand und der Aufsichts-
rat arbeiten kontinuier­lich daran, die Leistungsfähigkeit der
ATS Gruppe auch in Bezug auf nichtfinanzielle Ziele weiter
zu erhöhen und kooperieren eng hinsichtlich der langfristigen
Fortentwicklung des Unternehmens. Um die Zielerreichung in
Bezug auf die variable Vergütung transparent und nachvoll-
ziehbar zu halten, wurde jedoch darauf verzichtet, ein dezi­
diertes nichtfinanzielles Kriterium für die variable Vergütung im
Rahmen des Long-Term-Incentive-Programms vorzusehen. Die-
ses ­LTI-Programm wurde im Wesentlichen unverändert auf Basis
eines entsprechenden Beschlusses des Aufsichtsrats vom 6. Juni
2016 auch für den Zeitraum 2017–2019 fortgeführt. ­Details
zum LTI-Programm finden sich im Berichtsteil zur Vergütung des
­Vorstands.
Die (nicht auf SAR entfallende) variable Vergütung des Vor-
stands hängt von der kurzfristigen Erreichung von zwei im
­Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für das betref-
fende ­Geschäftsjahr, Return on Capital Employed (ROCE) mit
einer Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate
(IRR) mit einer Gewichtung von 10 %, ab. Die Einbeziehung der
IRR spielt eine wichtige Rolle für die nachhaltige Gestaltung der
variablen Vergütung, da die Innovationsfähigkeit – im Sinne
der Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Produkt­
eigenschaften – einen wesentlichen Faktor für den zukünftigen
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens darstellt und über-
dies sehr gut messbar ist: Die IRR drückt den Umsatzanteil von
jenen Produkten aus, die in den vergangenen drei Jahren am
Markt eingeführt wurden und technologisch innovativ sind.
Über den dreijährigen Betrachtungszeitraum wird eine langfris-
tige Komponente in der variablen Vergütung abgebildet.
Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses haben die Vor-
stände vertraglich Anspruch auf Abfertigung (in sinngemäßer
Anwendung des Angestelltengesetzes „Abfertigung Alt“). Bei
einer vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses seitens ei-
nes Vorstandsmitglieds aus berechtigtem und wichtigem Grund
oder aufgrund des Erlöschens der Funktion aus gesellschafts-
rechtlichen Gründen ist das Entgelt bis zum Vertragsende – und
nicht nur für höchstens zwei Jahre – weiterzubezahlen. Sollte
ein Vorstand sein Amt niederlegen oder aufgrund einer schwer-
wiegenden Pflichtverletzung von seiner Funktion abberufen und
entlassen werden sowie im Todesfall endet die Gehaltszahlung
mit Ultimo des entsprechenden Monats. Durch die Bindung an
die Abfertigungsregelungen gemäß Angestelltengesetz könnten
Abfindungszahlungen in Ausnahmefällen bei vorzeitiger Been-
digung der Vorstandstätigkeit, auch ohne wichtigen Grund, den
Betrag von zwei Jahresgesamtvergütungen überschreiten.
Die Verträge von allen Vorständen enthalten eine „Change of
Control“-Klausel, welche die Leistungen im Zusammenhang mit
der Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontroll-
wechsels festlegt. Für den Fall, dass ein Aktionär an der Gesell-
schaft durch das Halten von mindestens 30 % der Stimmrechte
(einschließlich der ihm nach Übernahmegesetz zuzurech­nenden
Stimmrechte Dritter) die Kontrolle gemäß § 22 ÜbG an der
Gesellschaft erworben hat oder die Gesellschaft mit einem
konzern­fremden Rechtsträger verschmolzen wurde, es sei
denn, der Wert des anderen Rechtsträgers beträgt ausweislich
des vereinbarten Umtauschverhältnisses weniger als 50 % des
Werts der Gesellschaft, liegt ein solcher Kontrollwechsel vor.
Im Falle eines Kontrollwechsels ist das Vorstandsmitglied be-
rechtigt, innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nach
Rechtskraft des Kontrollwechsels mit einer Frist von drei
Monaten jeweils zum Ende eines Kalendermonats sein Amt
aus wichtigem Grund niederzulegen und den Vorstands­vertrag
zu kündigen („Sonderkündigungsrecht“). Bei Ausübung des
Sonder­kündigungsrechtes oder bei einvernehmlicher Auf­
hebung des Vorstandsvertrages innerhalb von sechs Monaten
seit dem Kontrollwechsel hat das Vorstandsmitglied Anspruch
auf Abfindung seiner Vergütungsansprüche für die Restlaufzeit
dieses Vorstandsvertrages, maximal aber in Höhe von drei
Jahres­bruttobezügen, wobei anderweitige Vergütungsbestand-
teile nicht in die Bemessung des Abfindungsbetrages einzube-
36
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
ziehen und davon ausgeschlossen sind. Eine gemäß Vorstands-
vertrag vereinbarte Abfertigung steht dem Vorstandsmitglied
auch im Falle der Ausübung des Sonderkündigungsrechtes oder
der einvernehmlichen Aufhebung des Vorstandsvertrages bei
einem Kontroll­wechsel zu. Darüber hinausgehende Ansprüche
bestehen nicht. Die Vereinbarung einer solchen Vertragsklausel
wird vom Nominierungs- und Vergütungsausschuss als markt-
üblich er­achtet bzw. soll sicherstellen, dass auch in betreffenden
Fallkonstellationen Vorstände im besten Interesse der Gesell-
schaft ihren Aufgaben nachkommen.
DIVERSITÄT UND FÖRDERUNG VON
FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN
ATS betrachtet die Vielfalt in Bezug auf Geschlecht, Alter,
ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung, ­Beeinträchtigung,
religiöser oder politischer Überzeugung als eine große
Bereicherung für jedes Team und jede Organisation. Dem­
entsprechend wurde ein Diversitätskonzept für die Leitungs-
organe von ATS erarbeitet. ATS verfügt neben seinem Diver-
sitätskonzept über keinen eigenen ausformulierten Plan für die
Förderung von Frauen in Vorstand, Aufsichtsrat und leitenden
Funktionen in der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften.
Die Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten erfolgt jeweils
im Hinblick auf die bestmögliche Besetzung freier Stellen, un-
abhängig von Geschlecht, Alter, Religion und ethnischer Her-
kunft. Details zum Diversitätskonzept sowie Angaben betreffend
Frauen in Führungs­positionen finden sich im Kapitel „Wesent-
liche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts.
COMPLIANCE  ETHISCHES WIRTSCHAFTEN
ATS hat sich einen Ethik- und Verhaltenskodex auferlegt. Dieser
beschreibt, wie ATS seine Geschäfte auf ethische und sozial
verantwortliche Weise führt. Diese Grundsätze gelten für alle
Aktivitäten von ATS weltweit, für alle ATS Segmente und alle
Unternehmen, die zum ATS Konzern gehören. Dazu und zu
den betreffenden Aktivitäten von ATS, wie Maßnahmen gegen
Korruption, Fair Business Practices, Kapitalmarkt-Compliance und
dem ATS Governance, Risk  Compliance Committee, siehe
Kapitel „Wesentliche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts.
EXTERNE EVALUIERUNG
In Entsprechung der Regel 62 des ÖCGK lässt ATS alle drei
Jahre die Einhaltung der Kodexbestimmungen und die Richtig­
keit der damit verbundenen öffentlichen Berichterstattung
extern evaluieren. Diese externe Evaluierung erfolgte zuletzt im
Mai 2018 durch die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH,
wobei hierüber im Corporate Governance Bericht für das Ge-
schäftsjahr 2017/18 entsprechend berichtet wurde.
Der Vorstand
DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h.
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring e.h.
Ing. Heinz Moitzi e.h.
Vorstand
ZUSAMMENSETZUNG
Dem Vorstand der ATS gehören per 31. März 2019 DI (FH)
Andreas Gerstenmayer als Vorstandsvorsitzender (CEO),
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring als Finanzvorständin (CFO) und
stellvertretende Vorstandsvorsitzende sowie Ing. Heinz Moitzi
als Technikvorstand (COO) an.
ANDREAS GERSTENMAYER, geboren am 18. Februar 1965, ist
deutscher Staatsbürger und Absolvent der Studienrichtung Pro-
duktionstechnikanderFachhochschuleRosenheim.ErtratimJahr
1990 in den Siemens-Konzern in Deutschland ein, wo er zuerst im
Geschäftsgebiet Beleuchtungstechnik tätig war und danach ver-
schiedene Führungspositionen innerhalb der Siemens-Gruppe
übernahm. 2003 erfolgte seine Bestellung als Geschäftsführer
der Siemens Transportation Systems GmbH Österreich und CEO
der Business Unit Fahrwerke Graz (World Headquarters). Seine
Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte mit dem 1. Fe-
bruar 2010, und die laufende Funktions­periode endet mit dem
31. Mai 2021. Im Januar 2019 wurde er zum Vorsitzenden des
Forschungsrats Steiermark gewählt. Andreas Gerstenmayer übt
keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbaren Funktionen in
anderen in- oder ausländischen Gesellschaften aus, die nicht in
den Konzernabschluss einbezogen sind.
37
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
wurde Heinz Moitzi als Aufsichtsrat der Bioretec Oy mit Sitz in
Tampere, Finnland, eingetragen. Die Bioretec Oy ist eine private
Aktiengesellschaft nach finnischem Recht, die sich mit der Ent-
wicklung, Herstellung und dem Vertrieb von bioabsorbierbaren
und bioaktiven medizinischen Implantaten beschäftigt, wobei
das Unternehmen nach österreichischen gesetzlichen Kriterien
als kleine Kapitalgesellschaft zu klassifizieren wäre.
ARBEITSWEISE UND ORGANISATION
Der Vorstand ist als Kollegialorgan gesamtheitlich für die
Leitung der Gesellschaft verantwortlich. Unbeschadet der Ge-
samtverantwortung ist jedes Vorstandsmitglied für definierte
Geschäfts­bereiche zuständig. Über alle wichtigen Vorgänge
und Geschäftsfälle haben die Vorstandsmitglieder einander zu
informieren. Grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und
wesentliche Entscheidungen erfordern die Beschlussfassung
durch den Gesamtvorstand. Die Vorstandssitzungen sind von
einer offenen Diskussionskultur geprägt. Bei etwaigen nicht
einstimmigen Beschlüssen ist unverzüglich der Vorsitzende
des Aufsichtsrats zu informieren. Darüber hinaus ist über be-
absichtigte Maßnahmen mit weitreichenden Auswirkungen
der Aufsichtsrat zu informieren. Für nach Gesetz und Satzung
bzw. der durch den Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung
für den Vorstand vorgesehene Geschäftsfälle ist die vorherige
Zustimmung des Aufsichtsrats durch den Vorstand einzuholen,
wobei dies sowohl für die Gesellschaft als auch Maßnahmen
ihrer Tochtergesellschaften gilt. Die Interne Revision berichtet
direkt an den Vorstand. Dem Prüfungs­ausschuss des Aufsichts-
rats wird mindestens einmal jährlich über den Revisionsplan
und über wesentliche Ergebnisse berichtet. Gemäß Geschäfts-
ordnung für den Vorstand der ATS wurde mindestens einmal
MONIKA STOISSER-GÖHRING, geboren am 18. April 1969,
ist Absolventin der Betriebswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-­
Universität Graz und Steuerberaterin. ­Monika  Stoisser-Göhring
war für internationale Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-
gesellschaften tätig, bevor sie 2011 bei ATS als Leiterin des Be-
reiches Finance begann. Anschließend übernahm sie die ­Leitung
des Bereiches Finance und Controlling und besetzte vor ihrer Be-
stellung in den Vorstand die Position Director Human ­Resources
Global. Ihre Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte
zum 2. Juni 2017, ihr derzeitiges Vorstandsmandat läuft bis zum
31. Mai 2020. Monika Stoisser-Göhring übt keine Aufsichtsrats-
mandate oder vergleichbaren Funktionen in anderen in- oder aus-
ländischen Gesellschaften aus, die nicht in den Konzernabschluss
einbezogen sind.
HEINZ MOITZI, geboren am 5. Juli 1956, absolvierte von 1971
bis 1975 die Elektroinstallationslehre bei den Stadtwerken
Juden­burg. Danach, von 1976 bis 1981, besuchte er die HTBL
für Elektro­technik, wo er die Reifeprüfung ablegte. Heinz ­Moitzi
arbeitete 1981 als Messtechniker an der Montanuniversität
­Leoben. Seit 1981 ist er bei ATS (bzw. den diesbezüglichen
Vorläufergesellschaften) tätig, zuerst als Abteilungsleiter für den
mechanischen Bereich und Galvanik, später als Produk­tions-
und Standortleiter Leoben-Hinterberg. Von 2001 bis 2004 war er
Projektleiter und COO der ATS in Shanghai. Nach seiner Rück-
kehr übernahm er die Position des Vice President Produktion.
Seine Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte mit
dem 1. April 2005, und die laufende Funktionsperiode endet
mit dem 31. Mai 2021. Heinz Moitzi übte per 31. März 2019
keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbaren Funktionen in
anderen in- oder ausländischen Gesellschaften aus, die nicht
in den Konzernabschluss einbezogen sind. Am 2. Mai 2019
Vorstand der ATS AG
Diversitätsfaktoren
Alter/Nationalität/Geschlecht
Datum der
Erstbestellung
Ende der lfd.
Funktionsperiode
Andreas Gerstenmayer
geb. 18.02.1965, Deutschland,
männlich 01.02.2010 31.05.2021
Monika Stoisser-Göhring
geb. 18.04.1969, Österreich,
weiblich 02.06.2017 31.05.2020
Heinz Moitzi
geb. 05.07.1956, Österreich,
männlich 01.04.2005 31.05.2021
38
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
pro Monat eine Vorstandssitzung abgehalten. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr fanden insgesamt 28 Sitzungen statt. Über alle
Vorstandssitzungen und Vorstandsbeschlüsse wurden schriftli-
che Protokolle verfasst.
Unbeschadet der gesetzlich zwingenden Gesamtverantwort-
lichkeit des Vorstands werden die Geschäfte unter den Vor-
standsmitgliedern wie folgt funktional verteilt, wobei die
Berichtspflichten sowohl jene der Gesellschaft als auch der
Tochtergesellschaften betreffen:
a) DI (FH) Andreas Gerstenmayer
ist Vorstandsvorsitzender (CEO)
und es obliegen ihm
▪  Vertrieb/Marketing
▪  Investor Relations/Public Relations/ Interne Kommunikation
▪  Einkauf
▪  Business Development  Strategie
▪  Compliance
b) Mag.a
Monika Stoisser-Göhring
ist stellvertretende Vorstands­vorsitzende,
ihr obliegen als CFO
▪  Finanz- und Rechnungswesen
▪  Controlling
▪  Legal
▪  Internal Audit
▪  IT  Tools
▪  Human Resources inkl. CSR
c) Ing. Heinz Moitzi
obliegen als COO
▪  Forschung  Entwicklung (FE)
▪  Instandhaltung
▪  Produktion
▪  Qualitätswesen
▪  Business Process Excellence
▪  Environment, Health and Safety
Aufsichtsrat und
Hauptversammlung
Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und entschei-
det in Fragen grundsätzlicher Bedeutung sowie über die strate-
gische Ausrichtung des Unternehmens.
Der Aufsichtsrat wurde während des Geschäftsjahrs vom 1. April
2018 bis zum 31. März 2019 vom Vorstand schriftlich und münd-
lich über die Geschäftspolitik und die Geschäftsentwicklung
unter­richtet und befasste sich intensiv mit den Unternehmens­
belangen. Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Aufsichtsrat
unter Teilnahme des Vorstands sechsmal in vier ordentlichen
und zwei außerordentlichen Sitzungen.
In diesen Sitzungen tauschten sich der Vorstand und der Auf-
sichtsrat ausführlich über die wirtschaftliche Lage der ATS
Gruppe aus. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsratsvorsit-
zenden bzw. dessen Stellvertreter auch zwischen den Aufsichts-
ratssitzungen sowie den Aufsichtsrat im Rahmen der laufenden
Berichterstattung sowie in allen Sitzungen anhand ausführlicher
Berichte über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und
seiner Beteiligungen, über die Personalsituation und über die
Investitionsvorhaben. Beratungen und Beschlüsse des Auf-
sichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr betrafen insbesonde-
re die weitere strategische Entwicklung der Gruppe sowie auch
Investitionsvorhaben in diesem Zusammenhang.
Der Aufsichtsrat führt jährlich, so auch für das Geschäftsjahr
2018/19, eine Selbstevaluierung durch, um durch kontinuier­
liche Verbesserungen in der Arbeitsweise sicherzustellen, dass
er weiterhin seine Aufgaben im Interesse der Aktionäre und aller
weiteren Stakeholder wahrnehmen kann. Die vom Aufsichtsrat
mittels eines digitalen Fragebogens vorgenommene Evaluierung
seiner Tätigkeit hat ergeben, dass die geübte Praxis den Anforde-
rungen des Aktiengesetzes und des Österreichischen Corporate
Governance Kodex (ÖCGK) entspricht und die Organisation,
Arbeitsweise und Zielorientierung im Sinne der Aktionäre und
aller weiteren Stakeholder effizient ist. Die Selbstevaluierung
bleibt auch weiterhin Bestandteil der kritischen Eigen­reflexion
der Tätigkeit des Aufsichtsrats.
39
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
UNABHÄNGIGKEIT DER MITGLIEDER DES
AUFSICHTSRATS
Der ÖCGK sieht vor, dass die Mehrheit der Kapitalvertreter im
Aufsichtsrat unabhängig sein soll. Der C-Regel 53 ÖCGK ent­
sprechend hat der Aufsichtsrat die folgenden Kriterien festge-
legt, nach denen seine Mitglieder als unabhängig anzusehen
sind: Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen,
wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Bezie-
hung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen
materiellen Interessen­konflikt begründet und daher geeignet
ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Die detaillier-
ten Kriterien zur Beurteilung eines Aufsichtsratsmitglieds sind
in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, Anhang 1: Kriterien
der ­Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates der ATS,
festgelegt. Die Geschäfts­ordnung des Aufsichtsrats kann unter­
www.ats.net/de/unternehmen/aufsichtsrat/abgerufenwerden.
Nach diesen Kriterien hat jedes von der Hauptversammlung be-
stellte Mitglied im März 2019 schriftlich erklärt, ob er oder sie
unabhängig ist. Sieben von acht der Kapitalvertreter des Auf-
sichtsrats erklärten sich als unabhängig; Dr. Hannes Androsch
erklärte sich als nicht unabhängig.
Aufsichtsrat der ATS AG
Diversitäts­faktoren Alter/
Nationalität/ Geschlecht
Datum der
Erstbestellung
Ende der lfd.
Funktionsperiode Vertreter3)
Weitere
Aufsichtsrats­
mandate4)
Unabhängig nach
ÖCGK-Regel
Hannes Androsch
geb. 18.04.1938, Österreich,
männlich 30.09.19951)
26. o. HV 2020 KV – –
Willibald Dörflinger
geb. 20.05.1950, Österreich,
männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV HWA AG 53, 54
Regina Prehofer
geb. 02.08.1956, Österreich,
weiblich 07.07.2011 25. o. HV 2019 KV
Wienerberger AG
(Vositzende des
Aufsichtsrates) 53, 54
Karl Fink
geb. 22.08.1945, Österreich,
männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV – 53, 54
Albert Hochleitner
geb. 04.07.1940, Österreich,
männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV – 53, 54
Gerhard Pichler
geb. 30.05.1948, Österreich,
männlich 02.07.2009 25. o. HV 2019 KV – 53
Georg Riedl
geb. 30.10.1959, Österreich,
männlich 28.05.1999 25. o. HV 2019 KV
VIENNA INSURANCE
GROUP AG Wiener
Versicherung Gruppe 53
Karin Schaupp
geb. 23.01.1950, Österreich,
weiblich 07.07.2011 25. o. HV 2019 KV – 53, 54
Wolfgang Fleck
geb. 15.06.1962, Österreich,
männlich 03.09.20082)
AV – n. a.
Günter Pint
geb. 14.10.1976, Österreich,
männlich 19.09.20172)
AV – n. a.
Siegfried Trauch
geb. 30.08.1960, Österreich,
männlich 28.01.20162)
AV – n. a.
Günther Wölfler
geb. 21.10.1960, Österreich,
männlich 10.06.20092)
AV – n. a.
1) ATS hatte ursprünglich die Rechtsform einer GmbH. Die Gesellschafterversammlung vom 23. Juni 1995 beschloss eine Rechtsformänderung zu einer Aktiengesellschaft und bestellte unter
anderen Dr. Androsch in den Aufsichtsrat. Die Aktiengesellschaft wurde am 30. September 1995 in das Firmenbuch eingetragen.
2) Vom Betriebsrat entsandt; Datum der Erstbestellung entspricht dem Datum der ersten Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung bzw. der Mitteilung über die Delegierung an den Aufsichtsrat.
3) KV:Kapitalvertreter; AV: Arbeitnehmervertreter (die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und dessen Ausschüssen ist gesetzlich geregelt und Teil des österreichischen Corporate-­
Governance-Systems. Die Arbeitnehmervertretung ist berechtigt, für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsratsmitglieder ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden).
Eine aktuelle Übersicht mit weiteren Informationen kann unter www.ats.net/de/unternehmen/aufsichtsrat/ abgerufen werden.
4) Angabe bezieht sich auf Aufsichtsratsmandate in anderen börsennotierten Unternehmen.
40
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
C-Regel 54 ÖCGK sieht vor, dass bei Gesellschaften mit einem
Streubesitz von mehr als 50 % mindestens zwei nach C-Regel
53 ÖCGK unabhängige Mitglieder dem Aufsichtsrat angehören
sollen, die darüber hinaus keine Anteilseigner mit einer Beteili-
gung von mehr als 10 % sind oder deren Interessen ver­treten.
DDr.ReginaPrehoferundDr.KarinSchauppsowieKRIng.Dörflinger,
Dkfm. Fink und DI Hochleitner und damit fünf von acht Kapitalver-
tretern erklärten sich auch in diesem Sinne als unabhängig.
DIVERSITÄT
Bei der Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrats stehen ein-
schlägiges Wissen und Erfahrung in Führungspositionen im
Vordergrund. Zusätzlich wird bei der Zusammensetzung auf
Diversität geachtet. Unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats
gibt es zwei Frauen, womit mit einer Frauenquote von 16,67 %
ein Wert unter dem Durchschnitt zu börsennotierten öster-
reichischen Unternehmen erreicht wird. Eine Erhöhung dieser
Quote wird – in Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen
– angestrebt. Das Alter der Aufsichtsratsmitglieder reicht von
42 bis 80 Jahre zum 31. März 2019. Sämtliche Kapitalvertreter
des Aufsichtsrats verfügen über umfangreiche Erfahrungen im
inter­nationalen Geschäftsverkehr. Im Geschäftsjahr 2017/18
wurde ein Diversitäts­konzept erstellt, welches laufend weiter­
entwickelt werden soll. Details zum Diversitätskonzept sowie
zur Förderung von Frauen in Führungspositionen finden sich im
Kapitel „Wesentliche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts.
GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN
PERSONEN
Im Zusammenhang mit diversen Projekten hat der Kon-
zern Leistungen der AIC Androsch International Manage-
ment Consulting GmbH, bei der der Aufsichtsratsvorsitzende
Dr. Androsch als Geschäftsführer einzelvertretungsbefugt ist, in
Anspruch genommen. Weiters hat Dr. Georg Riedl, Mitglied des
Aufsichtsrats, rechtliche Beratungsleistungen erbracht. Dafür
wurden verrechnet: siehe Tabelle unten
AUSSCHÜSSE
Der Aufsichtsrat richtete zu seiner effizienten Unterstützung
und zur Behandlung komplexer Sachverhalte drei ständige Aus-
schüsse ein, die einzelne Sachgebiete vertiefend behandeln und
dem Aufsichtsrat darüber berichten.
Prüfungsausschuss
Dieser Ausschuss setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zu-
sammen aus:
▪  DDr. Regina Prehofer (Vorsitzende)
▪  Mag. Gerhard Pichler (Finanzexperte)
▪  Dr. Georg Riedl
▪  Wolfgang Fleck
▪  Günther Wölfler
Der Prüfungsausschuss befasst sich mit der Überwachung des
Rechnungslegungsprozesses und der Arbeit des Abschluss-
prüfers, mit der Überwachung und Prüfung der Unabhängig­
keit des Abschlussprüfers, der Prüfung und Vorbereitung der
Feststellung des Jahresabschlusses, der Prüfung des Vor-
schlags für die Gewinnverteilung, des Lageberichts sowie des
Corporate-Governance-Berichts sowie sonstiger im Rahmen
der Jahresabschlusserstellung vorzulegender Berichte und
Erklärungen und ist für die Erstattung des Berichts über die Prü-
fungsergebnisse an den Aufsichtsrat zuständig. Der Prüfungsaus-
schuss beschäftigt sich auch vorbereitend für den Aufsichtsrat
mit allen Fragen der Prüfung des Konzernabschlusses und Kon-
Geschäfte mit nahestehenden Personen
in Tsd. €
2018/19 2017/18
AIC Androsch International Management Consulting GmbH 376 383
Frotz Riedl Rechtsanwälte 1 5
Summe 377 388
41
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
zernlageberichts sowie mit dem Konzernrechnungslegungspro-
zess. Er unterbreitet weiters einen Vorschlag für die Auswahl des
Abschlussprüfers und berichtet dem Aufsichtsrat darüber. Außer-
dem hat der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des unterneh-
mensweiten Internen Kontrollsystems, des Internen Revisions-
systems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft zu
überwachen. Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Prüfungsaus-
schuss dreimal. Tätigkeitsschwerpunkte waren die Behandlung
und Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses
zum 31. März 2018, die Planung und Vorbereitung der Jahres-
und Konzernabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2018/19
sowie die Behandlung des Risikomanagements, des Internen
Kontrollsystems und der Internen Revision. Weiters wurde die
Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Geschäftsjahr 2018/19
auch bei der Quartalsberichterstattung eingebunden.
Nominierungs- und Vergütungsausschuss
Dieser Ausschuss setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender)
▪  KR Ing. Willibald Dörflinger (stellvertr. Vorsitzender)
▪  Dr. Georg Riedl
▪  Wolfgang Fleck
▪  Günther Wölfler
Wenn erforderlich, unterbreitet der Nominierungs- und Vergü-
tungsausschuss dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung frei
werdender Mandate im Vorstand, befasst sich mit Fragen der
Nachfolgeplanung und mit den Angelegenheiten der Vergütung
der Vorstandsmitglieder. Sämtliche Kapitalvertreter in diesem
Ausschuss verfügen über Kenntnisse und Erfahrung im Bereich
der Vergütungspolitik. Der Nominierungs- und Vergütungs­
ausschuss ist weiters zur Entscheidung in dringenden Fällen
befugt. Dieser Ausschuss hat im Geschäftsjahr 2018/19 keine
Sitzung abgehalten, da sich keine Fälle, in denen eine dringende
Entscheidung getroffen hätte werden müssen, ergeben haben
bzw. ansonsten die Aufgaben im Rahmen des Aufsichtsratsple-
nums, soweit erforderlich, wahrgenommen wurden.
Finanzierungsausschuss
Aus Gründen der Steigerung der Effizienz der Aufsichts-
ratsarbeit und zum Zwecke der gezielten Behandlung kom-
plexer Sachverhalte wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats
vom 14. Dezember 2018 für Finanzierungsangelegenheiten ein
ständiger Finanzierungsausschuss des Aufsichtsrats der ATS
gebildet. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde zu
diesem Zweck entsprechend geändert, womit der Aufsichtsrat
von ATS neben Prüfungsausschuss und Nominierungs- und
Vergütungsausschuss einen dritten ständigen Aufsichtsratsaus-
schuss eingerichtet hat. Zu den Mitgliedern des Finanzierungs-
ausschusses wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder bestellt:
▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender)
▪  Ing. Willibald Dörflinger
▪  DDr. Regina Prehofer
▪  Dr. Georg Riedl
▪  Wolfgang Fleck
▪  Günther Wölfler
Der Finanzierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr
2018/19 seit dessen Einrichtung im Dezember 2018 noch nicht
getagt.
HAUPTVERSAMMLUNG
In der Hauptversammlung, die mindestens einmal jährlich statt-
findet,nehmendieAktionäreihregesetzlichundsatzungs­gemäß
vorgesehenen Rechte wahr und üben insbesondere ihr Stimm-
recht aus. Dabei haben alle Aktionäre die Möglichkeit, von ihrem
Auskunfts- und Antragsrecht gegenüber dem Vorstand und dem
Aufsichtsrat Gebrauch zu machen und ihre Stellung­nahmen ab-
zugeben sowie ihre Anliegen vorzubringen und allenfalls gemäß
§ 109 Aktiengesetz Tagesordnungs­punkte einzubringen bzw. ge-
mäß§110AktiengesetzBeschluss­vorschlägezuerstatten.Zuden
wichtigsten Aufgaben bzw. Kompetenzen der Hauptversamm-
lung gehören die Entscheidung über die Gewinn­verwendung,
die Wahl des Aufsichtsrats, die Wahl des Abschlussprüfers, die
Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die Ände-
rung der Satzung. Die Tagesordnung und die gefassten Beschlüs-
se der Hauptversammlungen der Gesellschaft, etwa der letzten
ordentlichen 24. Haupt­versammlung vom 5. Juli 2018, sind auf
der Website der Gesellschaft, www.ats.net, unter Investoren –
Hauptversammlung abrufbar.
42
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Vergütungsbericht für
Vorstand und Aufsichtsrat
Der folgende Bericht stellt die Vergütung an die Mitglieder des
Vorstands und des Aufsichtsrats der ATS dar. Er ist in Verbin-
dung mit den Erläuterungen im Anhang zum Jahresabschluss
bzw. Konzernabschluss 2018/19 zu lesen.
BEZÜGE DER MITGLIEDER DES VORSTANDS
Im Geschäftsjahr betrugen die Gesamtbezüge der Mitglieder
des Vorstands: siehe Tabelle unten
Der Anteil der fixen Vergütung von DI (FH) Andreas Gerstenmayer
an seiner Gesamtvergütung betrug 42,70 %, jener der variablen
Vergütung 57,30 %. Der Anteil der fixen Vergütung von Ing. Heinz
Moitzi an seiner Gesamtvergütung betrug 69,15 %, der variable
Anteil daher 30,85 %. Bei Mag.a
Monika Stoisser-Göhring schließ-
lich belief sich der fixe Anteil auf 69,08 % und der variable auf
30,92 %, gemessen an der Gesamtvergütung. In Bezug auf die
gesamte Vergütung des aktuellen Vorstands betrug der Anteil
der fixen Vergütung für das Geschäftsjahr 2018/19 55,49 % und
der Anteil der variablen Vergütung 44,51 %.
Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 3. Juli 2014 wurde für den
Vorstand sowie Schlüsselkräfte der Gesellschaft ein langfristiges
Vergütungsmodell LTI („Long-Term-Incentive-Programm“) auf
Basis von „Stock Appreciation Rights“ (SAR) für den Zeitraum
2014–2016 implementiert, dieses LTI-Programm wurde im
Wesentlichen unverändert für den Zeitraum 2017–2019 mit Be-
schluss des Aufsichtsrats vom 6. Juni 2016 fortgeführt.
SAR sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage
der Aktienkursentwicklung über einen definierten Zeitraum. So-
mit erfolgt für die Begünstigten wie auch bei Aktien­optionen,
ohne dass aber tatsächlich Aktien übertragen oder Optionen
auf eine solche Übertragung eingeräumt werden, nur bei po-
sitiver Aktienkursentwicklung eine finanzielle Vergütung. Als
Voraussetzung sind insbesondere langfristige und mehrjährige
Leistungskriterien, eine Mindestwartefrist von drei Jahren (mit
einem darauf folgenden Ausübungszeitraum von maximal zwei
Jahren), ein Mindest-Eigeninvestment sowie eine Höchstgrenze
des möglichen finanziellen Vorteils vorgesehen:
Die Kennzahl „Earnings per Share“ (EPS) determiniert, wie viele
der zugeteilten SAR nach Ablauf der Wartefrist tatsächlich aus-
geübt werden können. Als Zielwert gilt der gemäß dem Mittel-
fristplan für den Bilanzstichtag des dritten Jahres nach Zutei-
lung festgelegte EPS-Wert. Wird dieser EPS-Wert nach Ablauf
der Wartefrist zu unter 50 % erreicht, verfallen die zugeteilten
SAR. Wird der EPS-Wert zu 100 % erreicht oder übertroffen, so
können die zugeteilten SAR zur Gänze ausgeübt werden. Liegt
die Erreichung zwischen 50 % und 100 %, so können die zuge-
teilten SAR anteilig ausgeübt werden (linearer Verlauf).
Ein Eigeninvestment als Voraussetzung für eine Ausübung ist
verpflichtend. Das Eigeninvestment entspricht einmalig 20 % der
Bezüge der Mitglieder des Vorstands
in Tsd. €
Geschäftsjahr 2018/19 Geschäftsjahr 2017/18
Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe
DI (FH) Andreas Gerstenmayer 532 7141)
1.246 532 624 1.156
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring2)
391 175 566 321 316 637
Ing. Heinz Moitzi 417 186 603 417 405 822
Dr. Karl Asamer3)
– 142 142 634 471 1.105
Gesamt 1.340 1.217 2.557 1.904 1.816 3.720
1) Ein Betrag von 427 Tsd. € entfällt auf die Ausübung von 33.866 SAR der Zuteilung vom 1. April 2015.
2) Der Ausweis der Vergütung erfolgt ab der erstmaligen Bestellung zur Vorständin am 2. Juni 2017.
Ausübungen von Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten, welche vor Bestellung zur Vorständin zugeteilt wurden, sind nicht enthalten.
3) Ehemaliges Mitglied des Vorstands (bis 2. Juni 2017).
43
FIRST CHOICE
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
ersten Zuteilungssumme (in SAR) eines Jahres als Aktien (z.B. bei
5.000 zugeteilten SAR beträgt das Eigeninvestment 1.000 Ak-
tien). Wurde das Eigeninvestment bis zum Ende der Wartefrist
(nach Ablauf von drei Jahren) nicht zur Gänze aufgebaut, so ver-
fallen alle bereits zugeteilten SAR des entsprechenden Program-
mes zur Gänze. Das Eigeninvestment muss über die gesamte
Dauer der Teilnahme am LTI-Programm gehalten werden.
Der Ausübungspreis wird am Zuteilungstag bestimmt und ent-
spricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der ATS Aktien an
der Wiener Börse während der sechs Kalendermonate, die dem
jeweiligen Zuteilungstag vorausgehen.
Die Entwicklung des Aktienkurses determiniert die Höhe des
LTI für die Berechtigten: Die Differenz zwischen Ausübungspreis
der entsprechenden virtuellen Zuteilung und dem Schlusskurs
der ATS Aktie an der Wiener Börse am Ausübungstag wird mit
der Anzahl der SAR multipliziert. Der Ausübungspreis wird mit
keinem Aufschlag versehen. Eine allfällige Auszahlung erfolgt in
bar. Für den Fall außerordentlich positiver Entwicklungen ist der
Auszahlungsbetrag je SAR der Höhe nach mit 200 % des jeweils
festgelegten Ausübungspreises begrenzt (Beispiel: Ausübungs-
preis 8 €, der maximale Wert je SAR liegt somit bei 16 €, ein
Schlusskurs über 24 € führt damit nicht mehr weiter zu einem
höheren Wert je SAR).
Es waren im Rahmen des LTI-Programmes 2014–2016 drei
Zuteilungs­tranchen möglich, und zwar vom 1. April 2014 bis zum
1. April 2016, und für das LTI-Programm 2017–2019 erfolgte bis-
her eine Zuteilung am 1. April 2017 sowie eine am 1. April 2018.
Infolge der Nichterreichung des notwendigen Eigeninvestments
(siehe oben) sind sämtliche angeführte SAR des LTI-Program-
mes 2014–2016 von Ing. Heinz Moitzi mit Ablauf des 31. März
2017 verfallen. Betreffend die Zuteilung per 1. April 2014 wurde
der vorgesehene EPS-Wert nach Ablauf der Wartefrist von drei
Jahren nicht erreicht, weshalb diese zugeteilten SAR für alle Vor-
standsmitglieder verfallen sind. Weiters wurden SAR ausgeübt,
wobei dies jeweils als variable Vergütung im betreffenden Jahr
der Ausübung ausgewiesen wurde. Infolgedessen stellen sich
die zugeteilten, noch nicht ausgeübten und auch nicht verfalle-
nen SAR – je nach Jahr der Zuteilung und Zuteilungspreis – per
31. März 2019 wie folgt dar: siehe Tabelle unten
Die (nicht auf SAR entfallende) variable Vergütung des Vor-
stands, welche grundsätzlich in den Gesamtbezügen berück-
sichtigt wird, hängt von der kurzfristigen Erreichung von zwei im
Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für das betref-
fende Geschäftsjahr, Return on Capital Employed (ROCE) mit ei-
ner Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate (IRR)
mit einer Gewichtung von 10 %, ab. Grundvoraussetzung für die
Gewährung dieser variablen Vergütung ist jedenfalls ein posi-
tives EBIT für die gesamte Gruppe für das Geschäftsjahr sowie
die Erfüllung des Zielwerts EBIT-Marge für die gesamte Gruppe
für das Geschäftsjahr von zumindest 70 % („­Hurdle Rate“). Bei
Übererfüllung der Zielvorgaben der Kennzahlen ROCE und IRR
kann maximal ein Bonus von 200 % auf Basis des vertraglich ver-
einbarten Jahresbonus erreicht werden. Die Einbeziehung der
IRR spielt eine wichtige Rolle für die nachhaltige Gestaltung der
variablen Vergütung. Die Innovationsfähigkeit – im Sinne der
Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Produkteigen-
Anzahl der gesamt gewährten SAR, noch nicht ausgeübt und noch nicht verfallen per 31. März 2019
Insgesamt
verfügbar 2018 2017 2016 2015
DI (FH) Andreas Gerstenmayer 150.000 50.000 50.000 50.000 –
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring*
65.000 30.000 30.000 5.000 –
Ing. Heinz Moitzi 60.000 30.000 30.000 – –
Dr. Karl Asamer 60.000 – 30.000 30.000 –
Zuteilungspreis (in €) 21,94 9,96 13,66 10,70
* Zuteilungen vor 2017 betreffen SAR vor der Bestellung zum Mitglied des Vorstands am 2. Juni 2017 im Rahmen des davor bestehenden Dienstverhältnisses.
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
schaften – ist für das Unternehmen ein wesentlicher Faktor für
zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg und überdies gut messbar:
Die IRR drückt den Umsatzanteil von Produkten aus, die in den
vergangenen drei Jahren in den Markt eingeführt wurden und
die technisch innovativ sind. Über den dreijährigen Betrach-
tungszeitraum wird eine langfristige Komponente in der variab-
len Vergütung abgebildet.
Hinsichtlich der variablen Vergütung für ausgewählte Führungs-
kräfte in anderen Konzerngesellschaften gelten im Wesentlichen
dieselben Grundsätze wie zuvor hinsichtlich des Vorstands der
Muttergesellschaft dargestellt.
Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses haben die Vor-
stände vertraglich Anspruch auf Abfertigung (in sinngemäßer An-
wendung des Angestelltengesetzes „Abfertigung Alt“). Im Falle ei-
ner vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses seitens eines
Vorstandsmitglieds aus berechtigtem und wichtigem Grund oder
aufgrund des Erlöschens der Funktion aus gesellschaftsrechtli-
chen Gründen ist das Entgelt bis zum Vertrags­ende weiterzube-
zahlen. Sollte ein Vorstand sein Amt niederlegen oder aufgrund
einer schwerwiegenden Pflichtverletzung von seiner Funktion ab-
berufen und entlassen werden sowie im Todesfall endet die Ge-
haltszahlung mit Ultimo des entsprechenden Monats.
DI (FH) Andreas Gerstenmayer, Mag.a
Monika Stoisser-Göhring
und Ing. Heinz Moitzi haben mittels einzelvertraglicher Leis-
tungszusagen oder Beitragszahlungen geregelte Pensionsan-
sprüche. Für DI (FH) Andreas Gerstenmayer und Mag.a
Monika
Stoisser-Göhring wurde ein Beitrag in Höhe von 10 % des mo-
natlichen Bruttofixgehalts in eine Pensionskasse eingezahlt. Ing.
Heinz Moitzi wurde für jedes anrechenbare Dienstjahr ein Pen-
sionsanspruch in Höhe von 1,2 % des zuletzt bezogenen Aktiv-
einkommens, maximal jedoch 40 % davon, zugesagt. Die Höhe
der Betriebspension ergibt sich aus dem vorhandenen Kapital
in der Pensionskasse, die Verrentung erfolgt entsprechend dem
Geschäftsplan der Pensionskasse.
Vorstandsmitglieder erhalten einen Dienstwagen (in Höhe des
steuerlichen Hinzurechnungsbetrages im oben angeführten
Fixum berücksichtigt) und haben Anspruch auf eine Unfallver-
sicherung, deren Prämie ebenso im oben angeführten Fixum
enthalten ist. Die Krankenversicherung beschränkt sich auf die
österreichische gesetzliche Sozialversicherung.
BEZÜGE DER MITGLIEDER
DES AUFSICHTSRATS
Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
erfolgt durch Beschluss in der ordentlichen Hauptversammlung,
jeweils im Nachhinein für das vorangegangene Geschäftsjahr.
Die an Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2018/19
gezahlte Vergütung für das vorangegangene Geschäftsjahr
2017/18 entspricht dem Beschluss der 24. ordentlichen Haupt-
versammlung vom 5. Juli 2018: siehe Tabelle unten
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt eine fixe Vergütung
in Höhe von 56.240 €, wie oben dargestellt, seine Stellvertre-
Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats
in €
Mitglied Fixum
Ausschuss­
vergütung Variable Sitzungsgeld Summe
Dr. Hannes Androsch 56.240 5.000 30.000 2.000 93.240
Ing. Willibald Dörflinger 44.160 3.000 20.000 2.000 69.160
DDr. Regina Prehofer 44.160 5.000 20.000 1.200 70.360
Dkfm. Karl Fink 28.120 – 15.000 2.000 45.120
DI Albert Hochleitner 28.120 – 15.000 1.600 44.720
Mag. Gerhard Pichler 28.120 3.000 15.000 2.000 48.120
Dr. Georg Riedl 28.120 6.000 15.000 2.000 51.120
Dr. Karin Schaupp 28.120 – 15.000 2.000 45.120
Gesamt 285.160 22.000 145.000 14.800 466.960
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
ter eine fixe Vergütung in Höhe von 44.160 € und alle anderen
Mitglieder des Aufsichtsrats 28.120 €. Der Vorsitz eines stän-
digen Ausschusses (Nominierungs- und Vergütungsausschuss
bzw. Prüfungsausschuss) wurde mit einem Fixum von 5.000 €
pro Geschäftsjahr, die Mitgliedschaft mit 3.000 € remuneriert.
Das Sitzungsgeld betrug 400 € pro Sitzung des Aufsichtsratsple-
nums, womit auch sämtliche Barauslagen abgegolten wurden.
Darüber hinaus erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine
variable Vergütung, abhängig von der kurzfristigen Erreichung
von zwei im Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für
das Geschäftsjahr, nämlich Return on Capital Employed (ROCE)
mit einer Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate
(IRR) mit einer Gewichtung von 10 %. Diese variable Vergütung
beträgt 15.000 € pro Geschäftsjahr bei 100%iger Zielerreichung
im Fall des Aufsichtsratsvorsitzenden und 10.000 € für seine
Stellvertreter bzw. 7.500 € für übrige Mitglieder des Aufsichts-
rats bei 100%iger Zielerreichung. Bei Übererfüllung der Zielvor-
gaben der Kennzahlen ROCE und IRR kann maximal eine variable
Vergütung von 200 % in Bezug auf die zuvor angeführte Basis
erlangt werden. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine
Aktienoptionen der Gesellschaft oder SAR. Da die im Rahmen
des Budgets festgelegten Kenngrößen erreicht und übererfüllt
wurden, wurde eine variable Vergütung in der maximalen Höhe
für Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2017/18
vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2018/19 selbst ist die Vergü-
tung des Aufsichtsrats im Rahmen der 25. ordentlichen Haupt-
versammlung am 4. Juli 2019 festzulegen.
Die in den Aufsichtsrat entsandten Arbeitnehmervertreter üben
ihre Funktion ehrenamtlich aus und erhalten daher keine ge-
sonderte Vergütung.
VERMÖGENSSCHADENHAFTPFLICHT­
VERSICHERUNG (DO-VERSICHERUNG)
Die bei ATS bestehende DO-Versicherung gilt für alle ehema-
ligen, gegenwärtigen und zukünftigen Mitglieder der geschäfts-
führenden Organe und der Kontrollorgane der Gesellschaft oder
ihrer Tochterunternehmen und ausgewählte weitere leitende
Angestellte. Umfasst sind die gerichtliche und außergerichtliche
Abwehr ungerechtfertigter und die Befriedigung begründeter
Schadenersatzansprüche wegen reiner Vermögensschäden aus
Pflichtverletzungen der versicherten Personen im Zuge ihrer
organschaftlichen Tätigkeit. Die Versicherung gilt weltweit, die
Jahresprämie wird von ATS bezahlt.
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
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Aktien
Stand
31.03.2018 Veränderung
Stand
31.03.2019 % Kapital
Andreas Gerstenmayer 10.000 – 10.000 0,03 %
Monika Stoisser-Göhring 1.000 1.000 2.000 0,01 %
Heinz Moitzi 6.001 – 6.001 0,02 %
Hannes Androsch 599.699 (479.441) 120.258 0,31 %
Androsch Privatstiftung*
6.339.896 479.441 6.819.337 17,55 %
Willibald Dörflinger – – – –
Dörflinger Privatstiftung*
6.902.380 – 6.902.380 17,77 %
Karl Fink – – – –
Albert Hochleitner – – – –
Gerhard Pichler 26.768 – 26.768 0,07 %
Regina Prehofer – – – –
Georg Riedl 15.482 – 15.482 0,04 %
Karin Schaupp – – – –
Wolfgang Fleck – – – –
Günter Pint – – – –
Siegfried Trauch – – – –
Günther Wölfler – – – –
* Die angegebene Anzahl der jeweils an der AT  S Austria Technologie  Systemtechnik Aktiengesellschaft gehaltenen Aktien schließt alle direkten und indirekten Beteiligungen mit ein.
Bei der ­Androsch Privatstiftung sind damit in dieser Angabe auch jene Aktien enthalten, die von der im Eigentum der Androsch Privatstiftung stehenden AIC Androsch International Management
­Consulting GmbH gehalten werden, bei der Dörflinger-Privatstiftung sind auch jene Aktien enthalten, die von der im Mehrheitseigentum der Dörflinger Privatstiftung stehenden ­
Dörflinger Management  Beteiligungs GmbH gehalten werden.
Directors’ Holdings
 Dealings
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands haben sich
freiwillig bereit erklärt, die Anzahl der von ihnen zum 31. März
2019 gehaltenen Aktien der AT  S Austria Technologie  Sys-
temtechnik Aktiengesellschaft zu veröffentlichen. Nicht veröf-
fentlicht wird der Aktienbesitz von natürlichen Personen, die
in enger Beziehung zu den Aufsichtsratsmitgliedern oder Vor-
standsmitgliedern stehen. Käufe und Verkäufe durch Mitglie-
der des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie von Personen,
die diesen nahestehen, werden gemäß Art. 19 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014 der Finanzmarktaufsichtsbehörde gemeldet
und über ein EU-weites Verbreitungssystem sowie auf der ATS
Website, www.ats.net, Unternehmen – Corporate Governance
– Directors Dealings veröffentlicht.
47
FIRST CHOICE
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
NICHTFINANZIELLER BERICHT
Commitment des Vorstands
Mit unserer strategischen Ausrichtung als Anbieter von
komplexen Verbindungslösungen ergibt sich auch eine hohe
soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung. In
diesem Sinne setzen wir bei ATS nicht nur auf langfristigen
wirtschaftlichen Erfolg und den Ausbau der Innovationsfähig-
keit, sondern auch auf starke und langfristige Beziehungen zu
unseren Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten sowie auf die
Schaffung von Shareholder-Value.
Mit diesem Bericht wollen wir unsere nichtfinanziellen
Leistungen sowie die Auswirkungen unserer Unternehmens-
tätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt für alle Stakeholder
transparent und nachvollziehbar offenlegen. Der Berichtsauf-
bau und die Berichtsschwerpunkte leiten sich aus einem wirk-
samen Nachhaltigkeitsmanagement mit einer strategischen
Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in der Unternehmens-
vision und -mission ab. Wichtige Grundlagen sind die Ergeb-
nisse einer Wesentlichkeitsanalyse unter Einbeziehung aller
relevanter Stake­holdergruppen und der Geschäftsrelevanz
sowie die Betrachtung potenzieller Risiken. Die Erkenntnisse
aus unserer Stakeholderbefragung nutzen wir unmittelbar für
die Prüfung bzw. Anpassung unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Wir als ATS Gruppe bekennen uns zu hohen Standards in den
Bereichen Ethik, Arbeitsbedingungen, Umwelt, Gesundheit
und Arbeitssicherheit im Einklang mit der Responsible Business
Alliance (RBA) sowie der Responsible Minerals Initiative (RMI),
den OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen und den
UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Darüber
hinaus stehen wir im engen Austausch mit der Industriellen­
vereinigung, dem Fachverband der Elektro- und Elektronik-
industrie sowie der Wirtschaftskammer und sind respACT-­
Mitglied. Als internationaler Technologieführer wollen wir auch
einen Beitrag zum Erreichen der von den Vereinten ­Nationen
beschlossenen Sustainable Development Goals leisten. Wir
sind davon überzeugt, dass die Beachtung der Anforderungen
aller unserer Stakeholder den Schlüssel für eine nachhaltig
erfolgreiche Unternehmensführung darstellt.
Unsere Unternehmenswerte – Offenheit, Commitment, Ver-
antwortung – stehen im Einklang mit unserem Commitment zu
einer nachhaltigen Unternehmensführung und dienen uns als
wichtiger Verhaltenskompass im Unternehmensalltag und bei
der Umsetzung unserer Vision.
Der vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht für
den Gesamtkonzern und die Austria Technologie und System-
technik AG (nachfolgend „Mutterunternehmen“ genannt),
erfüllt die Berichtspflicht gemäß Nachhaltigkeits- und Diversi-
tätsverbesserungsgesetz (§§ 243b, §267a und §243c UGB) und
wurde in Anlehnung an die Standards der Global Reporting
Initiative (GRI) Option „Core“ erstellt.
Nachhaltigkeitsmanagement
GESCHÄFTSMODELL
ATS ist mit einem Umsatz von 1.028 Mio. € europäischer
Marktführer und zählt zu den weltweit führenden Herstellern
von hochwertigen Leiterplatten. Mit der strategischen
Positionierung als Anbieter von Verbindungslösungen haben wir
unser Technologieportfolio zuletzt um die Bereiche ­IC-­Substrate,
mSAP und Embedding erweitert. ATS industrialisiert zukunfts-
weisende Technologien in den Kernsegmenten „Mobile De-
vices  Substrates“ und „Automotive, Industrial, Medical“
und hat Produktionsstandorte in Österreich (Leoben, Fehring),
Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Südkorea
(Ansan). Im Geschäftsjahr 2018/19 beschäftigte ATS durch-
schnittlich 9.811 Mitarbeiter (Angabe in Vollzeitäquivalenten,
VZÄ). Dies entspricht einem leichten Rückgang zum Vorjahr
von -1,7 %. Für Details zum Unternehmen und seiner wirtschaft­
lichen Entwicklung verweisen wir auf den Konzernlagebericht,
Kapitel „Markt- und Branchenumfeld“ und „Wirtschafts­bericht“.
NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE
Das Bekenntnis zur ökologischen, sozialen und ökonomischen
Verantwortung haben wir in unserer Vision und Mission ver-
ankert. Die Vision von ATS ist es, die erste Wahl bei zukunfts­
weisenden Technologien zu sein. Die Mission der ATS
adressiert alle Dimensionen der Nachhaltigkeit. Der Ausbau
der Technologie­führerschaft durch innovative Lösungen, nach­
haltig profi­tables Wachstum und die Schaffung von Stakeholder-­
Value sind die wirtschaftlichen Kernziele unserer Strategie. Die
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
erfolg­reiche Umsetzung der Unternehmensstrategie braucht
motivierte Mitarbeiter, die die Unternehmenswerte leben. Als
Arbeitgeber unter­stützen wir dies durch hohe Arbeitssicherheits­
standards, das Angebot von Entwicklungsmöglichkeiten, die
Förderung einer transparenten Kommunikation sowie die Pflege
einer offenen Feedbackkultur.
Um im Konzern ein verantwortungsvolles und ethisches
Handeln zu unterstützen und die Einhaltung von Gesetzen
sicher­zustellen, haben wir für alle Mitarbeiter und Lieferanten
unseres Unternehmens einen ATS Ethik- und Verhaltenskodex
etabliert sowie klare Vorgaben formuliert, die Fehlverhalten
jeglicher Form vorbeugen sollen. In der separaten „Richtlinie
für Kapitalmarkt-Compliance“ geben wir unseren Mitarbeitern
zudem Hinweise für das Einhalten der Kapitalmarktgesetze.
Über eine Whistleblowing-Plattform haben Mitarbeiter und
externe Personen die Möglichkeit, Fehlverhalten jeglicher Art
zu melden.
WERTSCHÖPFUNGSPROZESS
Mit der Weiterentwicklung unseres Unternehmens vom High-­
End-Leiterplatten-Hersteller hin zum High-End-­Verbindungs­­
lösungs-­Anbieter verbindet sich für uns nicht nur die Chance zu
einer umfassenderen Wertschöpfung, sondern auch eine erhöh-
te Verantwortung in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit.
Dieser Wirkungsbereich sowie die sich daraus ergebenden Chan-
cen und Risiken beschränken sich nicht nur auf die direkten Pro-
zesse von ATS, sondern erstrecken sich auch auf die vor- und
nachgelagerten Prozesse.
UPSTREAM
Transport und Lagerung
der Materialien
DOWNSTREAM
Verpackung und
Transport
der Produkte
KUNDE
ROHSTOFFE UND
EQUIPMENT
Kupfer, Gold,
Laminate,
Chemikalien
WERTSCHÖPFUNGSPROZESS
NUTZUNGSPHASE
END-OF-LIFE
PRODUKTION
BEI ATS
WASSER
ROHSTOFFEPRODUKTION
DEPONIE
ENERGIE
RESSOURCENVERBRAUCH
EMISSIONENABWÄSSER
ABFÄLLE
▪Direkter Einflussbereich von ATS
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FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Die ATS Wertschöpfungskette beginnt bei der Beschaffung
und dem Transport der Materialien für die Produktion von
Leiter­platten und Verbindungslösungen: Kupfer, Gold, ­Laminate
und Chemikalien stellen dabei die wesentlichen Materialien
dar. Hier achten wir besonders auf die Gewinnungsverfahren
sowie die Verfügbarkeit und Qualität der Rohstoffe. Bis zum
Produktions­start stellen wir eine ordnungsgemäße Lagerung der
­Materialien sicher. Im Produktionsprozess benötigen wir über
die Rohstoffe hinaus hauptsächlich Wasser und Energie. Die in
unserer Produktion anfallenden Abwässer und ­Schlämme wer-
den über hausinterne Aufbereitungsanlagen so weit wie mög-
lich gereinigt bzw. recycelt. Der übrige Abfall geht an ­Entsorger
und wird je nach Ausgangsstoff mit unterschiedlichen Wieder-
verwertungsmaßnahmen dem Kreislauf erneut zugeführt bzw.
deponiert. Die fertigen Produkte werden fachgerecht verpackt
und zu unseren Kunden transportiert. Dort werden sie in die
Endprodukte verbaut, gelangen schließlich zum Endkunden und
werden am Ende der Nutzungsphase entsorgt.
WESENTLICHKEITSANALYSE
DieWesentlichkeitsanalysesetztsichzusammenausWesentlich­
keitsmatrix und Risikobewertung. Da das Mutterunternehmen
die österreichischen Produktionsstandorte umfasst und sowohl
der Wertschöpfungsprozess als auch die damit verbundenen
Chancen und Risiken aller Segmente und Standorte von ATS
vergleichbar sind, gilt die Wesentlichkeitsanalyse für den ge-
samten ATS Konzern sowie das Mutterunternehmen.
Wesentlichkeitsmatrix
Im Geschäftsjahr 2018/19 hat ATS eine neue Wesentlich-
keitsmatrix entwickelt. Die dabei angewandte Methodik ent-
spricht den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI)
– Standards. Zunächst wurden alle relevanten Nachhaltigkeits­
themen entlang der Wertschöpfungskette aus Sicht der Stake­
holder sowie aus Unternehmenssicht identifiziert und in einem
Impact-Workshop bewertet. Dieser Impact-Workshop wurde
­extern begleitet und es nahmen Vertreter des Vorstands sowie
relevanter Fachabteilungen teil. So konnten wir den Konnex
zur Unternehmensstrategie und eine korrekte, GRI-konforme
­Methodik sicherstellen. Es wurden sowohl die Auswirkungen un-
serer Geschäftstätigkeit auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer­
belange sowie die Achtung der Menschenrechte und die
Bekämpfung von Korruption und Bestechung (nachfolgend
„nichtfinanzielle Belange“ genannt) gemäß Nach­haltigkeits- und
Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) als auch potenzielle
Auswirkungen der Nachhaltigkeitsthemen auf die Geschäftstä-
tigkeit und den Unternehmenserfolg von ATS berücksichtigt.
Im Zuge des Impact-Workshops wurde erneut bestätigt, dass
Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und als Aktiengesellschaft
selbstverständlich Investoren unsere zentralen Stakeholder-
gruppen sind. Daher wurde in der Folge die Online-Befragung
für Mitarbeiter im Intranet und für alle übrigen Stakeholder auf
unserer Website veröffentlicht. Lieferanten, Kunden und Inves-
toren wurden zusätzlich gezielt eingeladen. Insgesamt nahmen
551 Personen an der Befragung teil. Mitarbeiter stellen mit 86 %
der Teilnehmer die mit Abstand größte Gruppe dar, die Ergeb-
nisse der verschiedenen Gruppen flossen jedoch mit gleicher
Gewichtung in die Analyse ein.
Die Wesentlichkeitsmatrix bildet die Ergebnisse ab. Der Relevanz-
grad der Themen aus Sicht der Umfrageteilnehmer ist auf der
y-Achse der Matrix abgebildet. Die x-Achse zeigt die Bedeutung
der Themen in Bezug auf ihre ökologischen, ökonomischen und
sozialen Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungs-
kette entsprechend der Einschätzung des ATS Managements.
Risikobewertung
Eine umfassende Risikobetrachtung ist für uns nur möglich,
wenn sowohl die Relevanz für die ATS Geschäftstätigkeit als
auch für die nichtfinanziellen Belange berücksichtigt wird.
RISIKOBEWERTUNG MIT FOKUS AUF DIE ATS GESCHÄFTS­­
TÄTIGKEIT Das Chancen- und Risikomanagement ist ein zent-
raler Aspekt unternehmerischen Handelns und entsprechend
den Anforderungen des Österreichischen Corporate Gover-
nance ­Kodex (ÖCGK) bereits Teil der ATS Berichterstattung.
Details dazu finden sich im Konzernlagebericht im Kapitel
„Chancen und Risiken“. Die dabei für die Identifizierung we-
sentlicher Themen relevanten Risiken umfassen Compliance
und Betrugsfälle sowie standortbezogene Risiken wie bei-
spielsweise Naturkatastrophen.
50
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
RISIKOBEWERTUNG MIT FOKUS AUF DIE NICHTFINAN­
ZIELLEN BELANGE Zur Bewertung der Risiken der ATS Ge-
schäftstätigkeitaufdienichtfinanziellenBelange­wurdeausGrün-
den der Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit die Bewertungs­logik
des bereits bestehenden Risikomanagements übernommen. Auf
der Grundlage eines umfassenden Risiko­katalogs wurden die
Risiken vor Gegensteuerungsmaßnahmen bewertet. Dies soll
sicherstellen, dass alle potenziellen Auswirkungen auf die nicht-
finanziellen Belange adressiert sind. Die nachfolgende ­Tabelle
führt wesentliche Risiken entlang der Wertschöpfungskette und
die Maß­nahmen zur Gegensteuerung auf.
WESENTLICHE THEMEN UND
BERICHTSAUFBAU
Aus Wesentlichkeitsmatrix und Risikobewertung leiten sich
die wesentlichen Themen ab, die drei Bereichen zugeordnet
­wurden und wodurch sich folgender Berichtsaufbau ergibt:
Verantwortungs­volles Unternehmertum, Verantwortungs­voller
Arbeitgeber, Verantwortungsvoller Umgang mit ­Ressourcen.
Aus der neuen Wesentlichkeitsmatrix ergeben sich einige
­Änderungen in der Berichterstattung gegenüber dem Vor-
jahr. Umweltthemen wurden unter dem Thema „Effiziente
Wesentlichkeitsmatrix
entsprechend den GRI Standards
▪Verantwortungsvolles Unternehmertum
▪Verantwortungsvoller Arbeitgeber
▪Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen
▪Innovation
▪Gesundheit
 Arbeitssicherheit
▪Digitalisierung
▪Effiziente Produktionstechnologie
▪Produktsicherheit und -qualität
▪Geschäftsethik  Anti-Korruption
▪Verantwortungsvolle Beschaffung von Materialien
▪Datensicherheit
▪Abfallmanagement
▪Energiemanagement
▪Emissionsmanagement
▪Wassermanagement
▪Öko-Design von Leiterplatten
▪Umwelt- und Sozialleistung der Lieferanten
▪Kommunikation
▪Wissen
SEHR HOCH
SEHRHOCH
MITTEL
MITTEL
ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND SOZIALE AUSWIRKUNGEN
1. PRIORITÄT
2. / 3. PRIORITÄT
RELEVANZAUSDERSICHTDERSTAKEHOLDER
▪▪Menschenrechte
 Diversität
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FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Produktions­technologie“ im Kapitel Verantwortungsvoller
­Umgang mit Ressourcen zusammengefasst. Kennzahlen im Be-
reich Ver­antwortungsvoller Arbeitgeber mit geringerer Relevanz
für unsere Stakeholder wie beispielsweise Anzahl, Geschlecht
und Altersgruppen der Neueintritte wurden ausgelassen. Statt-
dessen wurden in Anlehnung an GRI zusätzliche Kennzahlen im
Bereich Mitarbeiter und Diversität hinzugefügt und Kommunika-
tion, Digitalisierung sowie Innovation als zusätzliche wesentliche
Themen in die Berichterstattung aufgenommen. Den drei Be-
reichen, in die der vorliegende Bericht untergliedert ist, sind in
diesem Jahr zum ersten Mal nicht nur die wesentlichen ­Themen
zugeordnet, sondern auch die wesentlichsten ­Sustainable De-
velopment Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Die Priorisie-
rung der SDGs basiert auf einer Bewertung der Wirkung der
ATS Tätigkeit auf alle 169 Unterziele der 17 Entwicklungsziele
der Vereinten Nationen. Dabei wurden drei Ziele als zentral so-
wie weitere sechs als relevant eingestuft. Die drei bedeutends-
ten Entwicklungsziele sind das SDG 9 (Industrie, Innovation und
Infrastruktur), das SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirt-
A  – Upstream	
B  – Produktion	
C  – Downstream  Nutzung*
D  – End-of-Life*
Wesentliche Risiken – Übersicht
Wesentlichkeitsthema Wesentliche Risiken Mitigation A B C D
Nichtfinanzielle
Belange
Menschenrechte  Diversität Verletzung der Menschenrech-
te, Kinderarbeit, Zwangsarbeit,
Konfliktmineralien
Unterbezahlung
Diskriminierung
Ethik- und Verhaltenskodex für Mitarbeiter  Liefer­
anten, Selbstbewertung der Lieferanten, Lieferanten­
audits, RBA and RMI Commitment
Einhaltung der gesetzlichen Mindestlöhne bzw. des
Kollektivvertrags
Diversitätskonzept, Ethik- und Verhaltenskodex für Mit-
arbeiter  Lieferanten, neutrale Ausschreibung offener
Stellen, Anstellung von Menschen mit Behinderung
X X X X Achtung der
Menschenrechte,
Arbeitnehmerbelange,
Sozialbelange
Sicherheit  Gesundheit Unfälle, schwere Zwischen-
fälle/Störungen, schlechte
Arbeitsbedingungen
OHSAS 18001/ISO 45001, ISO 14001, ISO 9001, Schutz-
kleidung, Prävention, Umgang mit Gefahrengut
X X X X Arbeitnehmerbelange,
Umweltbelange
Effiziente Produktion
Energieverschwendung
Wasserknappheit, Verunreini-
gungen durch Abwasser
Effizienz-  Effektivitätssteigerungprojekte
Wasser­recycling  -wiederverwertung an allen
Standorten, vor allem in Gebieten mit Wasserknapp-
heit, interne Wasseraufbereitungsanlagen
X X Umweltbelange,
Sozialbelange
Wirtschaftsethik  Anti-Korruption Korruption  Missachtung
der Gesetze
Anti-Korruptions-Richtlinie, Governance, Risk 
Compliance Committee, Kapitalmarkt-Compliance,
Whistleblowing-Plattform, Trainings interne  externe
Kommunikation, Ethik- und Verhaltenskodex für
Mitarbeiter  Lieferanten, Lieferantenaudits
X X X Bekämpfung von
Korruption und
Bestechung,
Sozialbelange,
Arbeitnehmerbelange,
Umweltbelange
* ATS ist sich bestehender Risiken in den Bereichen Downstream, Nutzung und End-of-Life bewusst. Da diese jedoch außerhalb des Einflussbereichs von ATS liegen, ist eine Steuerung in diesen Be-
reichen nur sehr eingeschränkt möglich.
schaftswachstum) und das SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und
nachhaltige Produktion).
In den einzelnen Kapiteln finden sich Details zu den jeweiligen
Management-Konzepten und Due-Diligence-Prozessen, den
SDGs sowie den Leistungsindikatoren, die zur Steuerung genutzt
werden. Alle Angaben gelten für den ATS Konzern inklusive
Mutterunternehmen, da das Mutterunternehmen die österrei-
chischen Standorte umfasst und daher nicht nur die Wesentlich-
keitsanalyse, sondern auch die Managementansätze, Due-Dili-
gence-Prozesse und Leistungsindikatoren mit jenen der übrigen
Standorte vergleichbar sind. Die Kennzahlen für den Einzelab-
schluss des Mutterunternehmens sind separat angeführt.
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Wesentliche Themen
VERANTWORTUNGSVOLLES
UNTERNEHMERTUM
Grundverständnis
Nachhaltige Industrialisierung, Wirtschaftswachstum und die
Steigerung des Unternehmenswerts und der Innovationskraft
sind für uns nur möglich, wenn wir die Bedürfnisse aller unserer
Interessensgruppen im Besonderen, aber auch das Wohlerge-
hen der Menschen im Allgemeinen berücksichtigen. Deshalb
ist das Entwicklungsziel Industrie, Innovation und Infrastruktur
(SDG 9) von zentraler Bedeutung. Die kontinuierliche Bekämp-
fung von Korruption einerseits sowie der Einsatz für Frieden,
Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 16) sind weitere
Grundlagen für ein verantwortungsvolles Unternehmertum.
Schließlich brauchen wir für das Erreichen unserer Entwick-
lungsziele auch den Dialog mit allen Stakeholdern und die Pflege
von starken Partnerschaften (SDG 17).
Wirtschaftsethik
Unser Ethik- und Verhaltenskodex gibt uns einen Handlungs-
rahmen für Themen der Ethik, Gesundheit und Sicherheit,
Arbeitsbedingungen und Umwelt und orientiert sich an den
Anforderungen der Responsible Business Alliance (RBA). Er
gilt für sämtliche Aktivitäten von ATS und wird von allen Mit-
arbeitern und wesentlichen Lieferanten unterzeichnet. Die Ein-
haltung rechtlicher sowie ethischer Grundsätze unterstützt die
Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit unseres Unterneh-
mens. Der Geltungsbereich unseres Kodex erstreckt sich auf die
gesamte Lieferkette und schließt die Lieferanten ein. Im Zuge
der Qualifikation neuer Lieferanten werden diese jeweils hin-
sichtlich Qualität, Supply Chain Management, ökologischer und
sozialer Verantwortung inklusive Menschenrechte auditiert. Im
Geschäftsjahr 2018/19 führten wir entsprechend einem defi-
nierten, risikobasierten Auditplan rund 70 Lieferantenaudits
durch. Um die beanstandeten Mängel zu korrigieren, wurden
Verbesserungsvorschläge positioniert und entsprechende Maß-
nahmen mit den Lieferanten definiert.
MENSCHENRECHTE In unserem ATS Ethik- und Verhaltensko-
dex verpflichten wir uns und unsere Lieferanten darüber hinaus
zur Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Verei-
nigungsfreiheit. Wir bekennen uns zum Recht auf Kollektivver-
handlungen und eine angemessene Entlohnung, die die jeweils
geltenden Mindestlöhne nicht unterschreitet. Bei der Beschaf-
fung von Konfliktmineralien bekennen wir uns freiwillig zur Re-
sponsible Minerals Initiative (RMI) und veröffentlichen die Liste
aller Gold- und Zinn-Lieferanten auf unserer Website. Diese ent-
sprechen zu 100 % den RMI-Anforderungen. Das bedeutet, dass
alle unsere Gold- und Zinnlieferanten gemäß dem risikobasierten
Due-Diligence-Prozess der RMI auditiert und als konform einge-
stuft sind.
Verantwortungsvolles Unternehmertum
Sustainable Development Goals (SDGs)
Zentrales Thema: Zusätzlich relevante Themen:
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
▪ Effiziente Produktionstechnologie
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen
▪ Wirtschaftsethik
▪ Menschenrechte
▪ Anti-Korruption
▪ Innovation und Digitalisierung
▪ Kommunikation
▪ Diversität
▪ Wissen
▪ Sicherheit und Gesundheit
Verantwortungsvolles Unternehmertum
Berichtsaufbau
und zugeordnete wesentliche Themen
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FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
ANTI-KORRUPTION Unsere Anti-Korruptions-Richtlinie
zielt auf die Sicherung unserer Integrität. Sie gilt weltweit
und ausnahmslos und unterstreicht unsere Entschlossenheit,
jeglicher Form von unerlaubter Entgegennahme oder Bereit-
stellung von Geschenken, Bestechung oder Veruntreuung
entgegenzuwirken sowie mit potenziellen Interessenkonflik-
ten transparent umzugehen. Zuwiderhandlungen wollen wir
konsequent ahnden. Die Inhalte der Richtlinie werden über
eine breit aufgesetzte Kommunikationskampagne an alle Mit-
arbeiter kommuniziert. Darüber hinaus haben wir über einen
risikobasierten Ansatz alle ATS Positionen identifiziert, die
auf diesem Feld funktionsbedingt einem erhöhten Risiko aus-
gesetzt sind. Rund 500 ATS Mitarbeiter wurden nach dieser
Methode ausgewählt, 88 % davon wurden bisher entspre-
chend geschult und unterwiesen, 99 Personen im Geschäfts-
jahr 2018/19. Im Vorjahr waren es noch rund 400 zu schu-
lende Personen, von denen 86 % tatsächlich geschult worden
waren. Es ist das Ziel, im laufenden Geschäftsjahr die noch
offenen Trainings abzuschließen wie auch neu eintretende
Mitarbeiter, die eine relevante Funktion ausüben, ebenfalls
entsprechend zu schulen.
Im Rahmen unserer Kapitalmarkt-Compliance verpflichten wir
uns dazu, den Missbrauch von compliancerelevanten Informa-
tionen oder Insiderinformationen durch geeignete Maßnahmen
und gemäß den geltenden Gesetzen und Bestimmungen zu
verhindern. Wir achten auf eine gleichberechtigte und umfas-
sende Information aller Aktionäre und befolgen auch Gesetze
und Insiderregelungen, die Dritte betreffen, wie beispielsweise
Kunden oder Lieferanten. Damit handeln wir im Einklang mit
dem ÖCGK, zu dessen Zielen auch gehört, das Vertrauen in- und
ausländischer Investoren in den Kapitalmarkt Österreich durch
Transparenz und einheitliche Grundsätze zu stärken. Unsere Ka-
pitalmarkt-Compliance-Richtlinie gilt für alle Unternehmen der
ATS Gruppe und alle Mitarbeiter und Organe einschließlich
des Aufsichtsrats, vor allem aber für Personen, die in bestimm-
ten Vertraulichkeitsbereichen arbeiten. Sie enthält detaillierte
Anweisungen und Unterstützung zur Gewährleistung der Ein-
haltung der einschlägigen Vorschriften. Von den 221 Personen,
die einem Vertraulichkeitsbereich angehören, haben im Ge-
schäftsjahr 2018/19 100 % an einer Kapitalmarkt-Complian-
ce-Schulung teilgenommen. Im Geschäftsjahr 2017/18 konnten
wir eine Schulungsquote von 99 % berichten.
Unsere Whistleblowing-Plattform „We-Care“ gibt unseren Mit-
arbeitern und Dritten die Möglichkeit, Verstöße gegen Men-
schenrechte und unseren Verhaltenskodex, die Anti-Korrup-
tions-Richtlinie oder Compliance-Vorschriften zu melden. Sie
unterstützt das Wohl der Mitarbeiter wie auch des Unterneh-
mens. ATS ermutigt dazu, beobachtetes Fehlverhalten anonym
zu melden und ruft gleichzeitig zu einer verantwortungsvollen
Nutzung auf. Besonders geschulte Mitarbeiter untersuchen die
Meldungen in vertraulicher Weise. Im Geschäftsjahr 2018/19
wurde über die ATS Whistleblowing-Plattform eine Meldung
registriert, die bearbeitet und untersucht wurde, jedoch kein
Einleiten besonderer weiterer Maßnahmen erforderte. Im vo-
rangegangenen Geschäftsjahr, dem Jahr in dem die Whistleblo-
wing-Plattform eingerichtet wurde, waren es noch fünf Meldun-
gen, die ebenfalls untersucht worden waren.
Ein Governance, Risk  Compliance Commitee kümmert sich
um die gruppenweite Identifizierung und Minderung poten-
ziell relevanter Compliance- und Governance-Risiken. Es setzt
sich aus internationalen Vertretern des Senior Managements
einschließlich der Bereiche Compliance, Internal Audit, Risk
Management sowie Corporate Sustainability zusammen. Das
Komitee unterstützt den Vorstand bei der Aufsicht der Einhal-
tung rechtlicher und regulatorischer Bestimmungen in der ATS
Gruppe sowie beim entsprechenden Risikomanagement. Zu-
dem fördert es eine Organisationskultur, die ethisches Verhalten
in Übereinstimmung mit dem ATS Ethik- und Verhaltenskodex
sowie die Verpflichtung zur Einhaltung von Gesetzen stärkt.
Meldungen über Whistleblowing-Plattform
1 MeldungVorjahr: 5 Meldungen
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Innovation und Digitalisierung
Ein wichtiger Faktor für unseren unternehmerischen Erfolg ist
unsere Innovationskraft. Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt, dass
das Thema nicht nur aus Unternehmenssicht, sondern auch
für unsere Stakeholder ein zentrales Anliegen ist. Um lang-
fristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein, wurden im Geschäfts-
jahr 2018/19 75,7 Mio € in FE-Projekte investiert. Zur Risiko-
minimierung wurde ein Innovationsprozess installiert, um
sicherzustellen, dass sich unsere Forschungs-, Entwicklungs-
und Engineering-Teams auf zukunftsweisende Technologien
fokussieren und nur diese die Industrialisierungsphase er-
reichen. Gleichzeitig stellt dieser Innovationsprozess sicher, dass
bei der Evaluierung der Projekte neben beispielsweise Markt
und Strategie auch nichtfinanzielle Aspekte beurteilt werden,
die sogar mit gleicher Gewichtung in die Beurteilung einfließen.
Ein Beleg für unsere Stärke auf diesem Feld ist, dass 35,3 %
unseres Gesamtumsatzes von ATS Produkten stammt, die
weniger als drei Jahre auf dem Markt sind (Innovation Revenue
Rate). Ein weiterer Indikator ist die Anzahl an erteilten Schutz-
rechten, die kontinuierlich steigt. Zum Ende des Geschäftsjahrs
zählt ATS 279 erteilte Schutzrechte. Im Laufe des Geschäfts-
jahrs 2018/19 wurden zudem 72 weitere Schutzrechte zur An-
meldung gebracht, im Vorjahr konnten wir 36 Neuanmeldungen
berichten. Weitere Details zu Due-Diligence-Prozessen im
Innovationsbereich, zur Definition der Innovation Revenue Rate
(IRR) sowie zu den Schutzrechten inklusive Vorjahresvergleiche
wird auf den Konzernlagebericht, Kapitel „Forschung und Ent-
wicklung“ verwiesen.
Um die Innovationsfreude im Unternehmen zu stärken, vergibt
ATS seit 2015 jährlich einen Innovation Award. Alle ATS Mit-
arbeiter weltweit können ihre Projekte einreichen, die von einer
Jury nach vorgegebenen Kriterien evaluiert werden. Diese Kri-
terien leiten sich aus dem Innovationsprozess ab und umfassen
ebenfalls sowohl ökonomische als auch ökologische und sozia-
le Aspekte. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden 26 Projekte aus
allen Standorten eingereicht. Die Siegerprojekte, die prämiert
wurden, stammten von Projektteams aus China und Österreich.
Die digitale Transformation der ATS treiben wir in einem ei-
gens dafür kreierten Programm voran. Nach der Analyse des
Industrie-4.0-Ist-Stands unseres Unternehmens gemeinsam mit
dem Fraunhofer Institut Österreich haben wir fünf Handlungs-
felder definiert, die für das digitale Transformations-Programm
strategisch relevant sind. Neben Automatisierung und der Auto-
nomie von Prozessen sind Employee Development, Communi-
cation und Data Utilization Schwerpunkte.
Die zunehmende Wichtigkeit der digitalen Transformation
zeichnet sich zusätzlich im gesamten Unternehmen ab. Im Ge-
schäftsjahr 2018/19 folgten 26 % der Projekte, die beim welt-
weit ausgeschriebenen Innovation Award eingereicht wurden,
dem Digitalisierungs- und Automatisierungstrend, während es
im Vorjahr nur 14 % waren.
Kommunikation
Eine starke interne und externe Kommunikation sehen wir als
zentrales Steuerungselement zur Vermittlung unserer Werte so-
wie der Inhalte unseres Ethik- und Verhaltenskodex, der unsere
Haltung in Bezug auf Wirtschaftsethik und Menschenrechte,
Sicherheit und Gesundheit, Umwelt und Arbeitsbedingungen
umfasst. Ein weiteres Beispiel ist unsere interne Richtlinie, die
einen Einsatz von ATS Produkten in aktiven Waffensystemen
oder waffentragenden Systemen ausschließt.
Im Rahmen der Stakeholderbefragung haben wir das wahrge-
nommene Nachhaltigkeits-Engagement von ATS abgefragt.
Die Auswertung ergab, dass die Nachhaltigkeits-Kommunika-
tion als mittelmäßig eingestuft wird. Mit wirksamen Maßnah-
men wollen wir dies im Geschäftsjahr 2019/20 verbessern. Da
die Stakeholderbefragung anlässlich der Überarbeitung unserer
Wesentlichkeitsmatrix durchgeführt wurde, gibt es hierzu kei-
ne Vorjahreswerte. Kommunikation wurde sowohl von unseren
Stakeholdern als auch vom ATS Management als relevant ein-
gestuft. Somit ist es für uns ein wesentliches Thema, das wir
erstmalig im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung be-
richten. Wir sind natürlich bestrebt, zukünftig die Steuerungs-
prozesse und -kennzahlen entsprechend weiterzuentwickeln.
VERANTWORTUNGSVOLLER ARBEITGEBER
Grundverständnis
Nachhaltig erfolgreiches Unternehmertum bedarf eines verant-
wortlichen Arbeitgeberverhaltens. Dazu gehört für uns null To-
leranz gegenüber Menschenrechtsverletzungen, Kinder- und
Zwangsarbeit sowie Diskriminierung. Diese Haltung deckt sich
55
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
mit dem SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts-
wachstum. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung im Be-
reich der Bildung (SDG 4) und wollen aktiv zu der Beseitigung
potenzieller Ungleichheiten (SDG 10) beitragen. Auch über
Maßnahmen zur Krankheitsprävention und Arbeitssicherheit
bringen wir unseren Anspruch zum Ausdruck, ein verantwort-
lich handelnder Arbeitgeber zu sein.
Mit Ende des Geschäftsjahrs beschäftigte ATS 9.825 ­Personen,
davon 4,0 % Leiharbeiter. Durch die Übernahme von Leiharbeits­
kräften ins Stammpersonal von ATS konnte der Anteil an Leihar-
beitskräften im Vergleich zum Vorjahr um 22 % reduziert werden.
Die Fluktuationsrate konnte im Vergleich zum Vorjahr um
7,3 % verringert werden und lag im Geschäftsjahr 2018/19
somit bei 20,4 %. Der Großteil der Fluktuationsrate ergibt
sich wie in den Vorjahren vor allem aus der relativ hohen
Fluktuation im Arbeiterbereich an den chinesischen Stand-
orten, die für den chinesischen Arbeitsmarkt typisch ist. Wir
vergüten unsere Mitarbeiter zu marktüblichen Konditionen,
an den österreichischen Standorten mindestens nach Kollek-
tivvertrag. Das Verhältnis von Personalkosten zu Umsatz liegt
im Geschäftsjahr 2018/19 bei 23,1 %, während dieser Anteil
im Vorjahr bei 24,3 % lag. Details dazu finden sich in den Er-
läuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlust­rechnung im
Anhang zum Konzernabschluss. Ein konzernweit geltendes
Bonussystem regelt eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung.
Sie ist gekoppelt an den wirtschaftlichen Erfolg (EBIT, ROCE)
und die Innovationskraft (IRR) des Unternehmens sowie an
die persönlichen Leistungen der Mitarbeiter.
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Sustainable Development Goals (SDGs)
Zentrales Thema: Zusätzlich relevante Themen:
Personalstand (Ultimo)
in Personen
2018/19 2017/18
Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt
Angestellte 1.941 684 2.625 1.788 645 2.433
Kategorie Arbeiter 4.493 2.707 7.200 4.687 2.830 7.517
Europa  USA 912 667 1.579 910 688 1.598
Region Asien 5.522 2.724 8.246 5.565 2.787 8.352
Mobile Devices
 Substrates 4.069 2.543 6.612 4.251 2.586 6.837
Automotive,
Industrial, Medical 2.230 751 2.981 2.111 811 2.922
Segment Sonstige 135 97 232 113 78 191
Vollzeit 6.387 3.187 9.574 6.426 3.273 9.699
Anstellungstyp* Teilzeit 39 184 223 45 173 218
Konzern gesamt 6.434 3.391 9.825 6.475 3.475 9.950
davon Mutterunternehmen 884 647 1.531 883 666 1.549
* Exkl. inaktive Mitarbeiter, bspw. (Bildungs-)Karenz o.ä.
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Diversität
In unserem Ethik- und Verhaltenskodex halten wir fest, dass
wir bei Einstellung, Vergütung oder Beförderung keinerlei Form
der Diskriminierung etwa aufgrund von Geschlecht, Alter, eth-
nischer Herkunft, sexueller Orientierung, Beeinträchtigung, re-
ligiöser oder politischer Überzeugung dulden. Wir betrachten
Vielfalt als eine Bereicherung für jedes Team und jede Organi-
sation. Sie bereichert die Zusammenarbeit durch unterschied-
liche Perspektiven und begünstigt unsere Erkenntnis- und Lern-
prozesse. Deshalb sind wir bestrebt, Diversität auch zukünftig in
allen Aspekten zu erhalten bzw. zu pflegen.
Auch bei der Besetzung der Leitungsorgane bekennt sich ATS
zur Diversität. In Ausrichtung auf die Vorgabe des § 86Abs.
7 AktG verfolgen wir bei Neubesetzungen von Aufsichtsrats-
mandaten seit 2018 folgende Ziele:
▪  Mind. 30 % Frauen und 30 % Männer ab sechs Kapitalver-
tretern bzw. ab drei Arbeitnehmervertretern
▪  Altersspreizung  25 Jahre
▪  Erfahrungen in internationalen Unternehmen
▪  Sicherstellung von Expertise aus folgenden Bereichen: Wirt-
schaft/Finanzen, Technik/Forschung in der Elektronik-/Halblei-
terindustrie, Recht, Unternehmens- und Mitarbeiterführung/
Human Resource Management, nachhaltiges Wirtschaften
Im Aufsichtsrat von ATS sind wie im Vorjahr 16,7 % Frauen
vertreten. Wir sind jedenfalls bestrebt, den Frauenanteil im Fall
von Neubesetzungen zu erhöhen.
Im Vorstand von ATS ist aktuell wie im Vorjahr eine der drei
Positionen mit einer Frau besetzt. Im Fall von Neubesetzungen
ist stets die bestmögliche Besetzung ausschlaggebender Faktor.
Bei gleicher Qualifikation ist das jeweils unterrepräsentierte Ge-
schlecht zu bevorzugen. Im Idealfall sind mindestens eine Frau
und ein Mann im Vorstand vertreten. Das Erreichen der oben
angeführten Ziele ist vom Aufsichtsrat jährlich zu evaluieren und
gegebenenfalls sind korrigierende Maßnahmen einzuleiten. Für
weitere Informationen in Bezug auf Alter und Geschlecht der
Leitungsorgane wird auf den Corporate Governance Bericht ver-
wiesen.
Diversität unter Angestellten (Ultimo)
in %, Mutterunternehmen
2018/19 2017/18
Angestellte Arbeiter Angestellte Arbeiter
Frauen 34,9 47,5 34,3 48,3
Geschlecht Männer 65,1 52,5 65,7 51,7
 30 Jahre 20,0 29,3 17,1 33,0
30-50 Jahre 59,3 44,0 62,8 43,4
Altersgruppe  50 Jahre 20,8 26,7 20,0 23,5
Diversität unter Angestellten (Ultimo)
in %, Konzern gesamt
2018/19 2017/18
Angestellte Arbeiter Angestellte Arbeiter
Frauen 26,1 37,6 26,5 37,6
Geschlecht Männer 73,9 62,4 73,5 62,4
 30 Jahre 25,0 48,1 26,6 53,0
30-50 Jahre 67,0 47,8 65,9 43,3
Altersgruppe  50 Jahre 8,0 4,1 7,4 3,7
57
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Weltweit beschäftigten wir im Geschäftsjahr 2018/19 Menschen
aus 52 verschiedenen Nationen, im Vorjahr waren es 46 Natio-
nalitäten. Das Durchschnittsalter innerhalb des Konzerns ist im
Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen und liegt bei ­32,7 Jahren,
wobei die Altersspreizung zwischen dem jüngsten und dem
ältesten Mitarbeiter 55 Jahre beträgt. Das durchschnittliche
Dienstalter liegt konzernweit mit Ende des Geschäftsjahrs bei
6,4 Jahren und ist damit im Vergleich zum Vorjahr, in dem die
durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei 5,9 Jahren lag, ge-
stiegen. Während das durchschnittliche Dienstalter in Europa
und den USA rund 12 Jahre beträgt, liegt es in Asien mit rund
5,3 Jahren deutlich darunter. Die starken regionalen Unterschie-
de sind vor allem darauf zurückzuführen, dass in den Werken
in Chongqing erst seit 2013 Mitarbeiter beschäftigt werden und
ist darüber hinaus mit der, für den chinesischen Arbeitsmarkt
typischen, höheren Fluktuationsrate an den chinesischen Stand-
orten konsistent.
In Bezug auf Förderung von Frauen im Allgemeinen und speziell
in Führungspositionen erfolgt die Auswahl der Kandidaten je-
weils in Hinblick auf die bestmögliche Besetzung freier Stellen
unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, ethnischer Herkunft
und anderen Faktoren. Die Ausschreibung freier Stellen erfolgt
daher international geschlechtsneutral.
3.391Anteilig vertreten in:Anteilig vertreten in folgenden Ländern:
9.825
33
MITARBEITER INSGESAMT
Absolut
31
INDIEN
40
ÖSTERREICH
36
SÜDKOREA
31
CHINA
CHINA
ÖSTERREICH
67,0 %
15,6 %
13,8 %INDIEN
Anzahl der weiblichen Mitarbeiter
Absolut
Anzahl der Nationalitäten
Absolut
Durchschnittsalter
Nach Ländern in Jahren
Durchschnittsalter
Aller Mitarbeiter in Jahren
AUFSICHTSRAT
VORSTAND
GESAMTBELEGSCHAFT
1. FÜHRUNGSEBENESÜDKOREA
16,7 %
33,3 %
34,5 %
5,0 %2,8 %
13,0 %0,8 % FÜHRUNGSPOSITIONENSONSTIGE
Stichtagswerte zum 31.03.2019
58
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Wissen und Mitarbeiterentwicklung
Kontinuierliches Lernen und Wissensaufbau sind das Funda-
ment erfolgreichen Unternehmertums. Wir betrachten die Ent-
wicklung unserer Mitarbeiter als eine Investition in die Zukunft.
Dazu bieten wir unseren Mitarbeitern umfassende berufliche
und fachliche Entwicklungsmöglichkeiten, eine offene Kommu-
nikations- und Feedbackkultur sowie ein breit gefächertes Trai-
ningsangebot. Im vergangenen Geschäftsjahr führten wir mit
97 % unserer Angestellten Zielvereinbarungsgespräche durch,
an einigen Standorten auch mit den Arbeitern. Damit ist die
Erfüllungsrate konstant hoch im Vergleich zum Vorjahr, in dem
98 % der Zielvereinbarungsgespräche abgeschlossen wurden.
Die zusätzlich im Herbst stattfindenden Entwicklungsgespräche
im Angestelltenbereich wurden im vergangenen Geschäftsjahr
zu 93 % absolviert.
Das Trainingsangebot ist vielseitig und an den Bedarf der je-
weiligen Standorte angepasst. Im vergangenen Geschäftsjahr
wendeten wir rund 1,41 Mio. € für externe Trainings und Wei-
terbildungen auf. Diese Kosten sind Bestandteil der Aufwands-
art „Sonstiges“ in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im
Anhang zum Konzernabschluss. Das entspricht einem Anstieg
von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Ein zentraler Trainingsschwerpunkt war auch im Geschäftsjahr
2018/19 wieder unsere iPOK-Offensive. iPOK steht dabei für
implementation of practice oriented knowledge. Dieses inter-
national ausgerichtete Ausbildungsprogramm hat nicht nur Ef-
fizienz- und Effektivitätssteigerung zum Ziel, sondern soll auch
das entsprechende Mindset in der Organisation verankern und
trägt zudem zur Mitarbeitermotivation und interkulturellen
Vernetzung bei. Zusätzlich bieten wir weltweit Basis- und Auf-
frischungstrainings sowie themenspezifische Trainings, die von
Spezialisten innerhalb des Unternehmens abgehalten werden.
Über die Lehrlingsausbildung bieten wir jungen Menschen bei
uns Einstiegsmöglichkeiten in den Bereichen Mechatronik, Ferti-
gungstechnik, Prozesstechnik, Informationstechnologie, Labor­
technik für Chemie und Physik sowie in der Administration.
Zum Ende des Geschäftsjahrs beschäftigte ATS 35 Lehr­linge,
34 davon in Österreich und 1 in Deutschland. Im vergangenen
Geschäftsjahr schlossen 10 Lehrlinge ihre Lehre erfolgreich ab,
11 neue Lehrlinge begannen ihre Ausbildung.
Sicherheit und Gesundheit
Als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist sich ATS der Verant-
wortung gegenüber Mitarbeitern in Bezug auf Gesundheit und
Arbeitssicherheit bewusst. Deshalb ist uns die Einhaltung der
ISO 45001 (vormals OHSAS 18001) Sicherheitsstandards an allen
ATS Standorten sehr wichtig. Entsprechend gibt es weltweit
gültige Richtlinien im Bereich Umwelt, Gesundheit und Arbeits-
sicherheit zur Unfallprävention und zur Vermeidung von Störfäl-
len sowie genaue Anweisungen und Schulungen im Umgang mit
Gefahrengütern bzw. betreffend Verhalten bei Störfällen oder
in Krisensituationen. Die Einhaltung des Due-Diligence-Prozes-
ses ist durch jährliche ISO 45001 bzw. OHSAS 18001 Rezertifi-
zierungsaudits gewährleistet. Zusätzlich hält ATS freiwillig die
Vorgaben der Responsible Business Alliance (RBA) in Bezug auf
Gesundheit und Arbeitssicherheit ein. Es ist Ziel von ATS, die
Zahl der Arbeitsunfälle kontinuierlich zu reduzieren. Dass die ge-
troffenen Maßnahmen wirksam sind, zeigt eine konstant niedri-
ge Anzahl von Arbeitsunfällen. Auch wenn der Wert im Vergleich
zum Vorjahr leicht gestiegen ist, konnte die Anzahl der Arbeits-
unfälle im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016/17 gering gehalten
Ausgaben für externe Weiterbildung
in Tsd. €
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segment Mobile Devices  Substrates 639 798 (20,0 %)
Segment Automotive, Industrial, Medical 408 299 36,3 %
Sonstige 364 306 18,8 %
Konzern gesamt 1.410 1.404 0,5 %
davon Mutterunternehmen 724 571 26,8 %
59
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Arbeitssicherheit
Rate der Arbeitsunfälle
(mit ≥ 1 Ausfallstag pro 1 Mio. Arbeitsstd.)
Rate der durchschnittlichen
monatlichen Ausfallstage (pro 1.000 VZÄ)
2018/19 2017/18 Veränderung 2018/19 2017/18 Veränderung
Segment Mobile Devices  Substrates 2,8 2,3 0,4 13,0 8,6 4,4
Segment Automotive, Industrial,
Medical  Sonstige 4,0 4,2 (0,2) 7,0 7,7 (0,7)
Konzern gesamt 3,1 2,9 0,3 11,2 8,4 2,8
davon Mutterunternehmen 6,2 5,7 0,5 11,1 10,1 1,0
werden. Die Arbeitsunfälle beinhalten alle Unfälle direkt an den
Standorten und schließt somit auch Unfälle des Leihpersonals
mit ein, Wegunfälle von und zur Arbeitsstelle sind jedoch exklu-
diert. Die Abwesenheitsrate bezogen auf kurzfristige Kranken-
stände, die entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen defi-
niert sind, ist mit 0,96 % unverändert im Vergleich zum Vorjahr.
VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG
MIT RESSOURCEN
Grundverständnis
Wir nehmen nachhaltiges Unternehmensmanagement und
die effiziente Nutzung von natürlichen Ressourcen sehr ernst.
Wir orientieren uns in diesem Bereich an dem Entwicklungsziel
der Vereinten Nationen Nachhaltiger Konsum und nachhaltige
Produktion (SDG12). Darüber hinaus wollen wir mit entspre-
chenden Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) sowie zur
Sicherstellung von sauberem Wasser und sauberen Sanitärein-
richtungen (SDG 6) beitragen.
Effiziente Produktionstechnologien
Dieses Wesentlichkeitsthema umfasst für uns alle Aspekte
eines verantwortungsvollen Umgangs mit den vorhandenen
Ressourcen und ist im vorliegenden Bericht in die Bereiche
Energie und CO2, Wasser und Abfall sowie Einkauf wesentlicher
Materialien gegliedert. Eine effiziente Produktion geht Hand
in Hand mit hohen Qualitätsstandards. Daher erfüllen wir an
allen unseren produzierenden Standorten nicht nur den all-
gemeinen Qualitätsstandard ISO 9001, sondern auch weiter-
führende Qualitätsstandards für die Bereiche Automobil (ISO/
TS 16949), Luftfahrt (AS/EN 9100) und Medizin (DS/EN 13485)
an jenen Standorten, an denen der jeweilige Standard relevant
ist. Zusätzlich erfüllen wir an allen Produktionsstandorten den
ISO 14001 Umweltstandard. Durch die jährlich durchgeführten
Rezertifizierungsaudits stellen wir die Einhaltung aller durch die
Standards geforderten Qualitäts-, Umwelt-, Abfall- und Energie-
managementsysteme sowie der Due-Diligence-Prozesse sicher.
ENERGIE UND CO2-FUSSABDRUCK Im Rahmen einer effi-
zienten Produktion beachten wir alle Aspekte eines verant-
wortungsvollen Umgangs mit Ressourcen. Den ISO 50001
Energiestandard haben wir in den vergangenen Jahren in
den Werken in Österreich und Indien implementiert. Im Ge-
schäftsjahr 2018/19 wurde in Südkorea ein Energieaudit
durchgeführt, um Energieeinsparungspotenziale zu identi-
fizieren. Für das Geschäftsjahr 2019/20 ist eine detaillierte
Evaluierung dieser Potenziale sowie die Ableitung geeigneter
Maßnahmen geplant. Eine konzernweite Einführung des ISO
50001 Standards auch an den chinesischen Standorten ist
nach wie vor in Arbeit.
Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen
Sustainable Development Goals (SDGs)
Zusätzlich relevante Themen:Zentrales Thema:
60
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Seit der Umstellung der Berechnung der Intensitätskennzahlen
im Geschäftsjahr 2017/18 beziehen sich alle relativen Kennzahlen
auf die Bruttowertschöpfung (BWS), die sich aus dem EBIT zuzüg-
lich Abschreibungen und Lohn- und Gehaltsaufwand berechnet.
Mit dieser Umstellung wurde der zunehmenden Komplexität
­unserer Produkte Rechnung getragen. In die Kennzahlen sind
­sowohl direkte als auch indirekte Energieträger einbezogen.
Die Energieeffizienz und die genutzte Energiequelle stehen in
direktem Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß. Unser Ziel ist
es, sowohl den relativen Energieverbrauch als auch den relati-
ven CO2-Fußabdruck um 5 % im Vergleich zur Zielvorgabe des
Vorjahres zu senken. Die getroffenen Maßnahmen führten im
Geschäftsjahr 2018/19 zu Energieeinsparungen in Höhe von
12 GWh bzw. 9,3 kt CO2, nachdem im Vorjahr bereits 21 GWh
bzw. 22 kt CO2 berichtet werden konnten. Dadurch konnten
wir unsere Ziele von 1,31 kWh pro € BWS und 1,16 kg CO2 pro
€ BWS für das Geschäftsjahr 2018/19 erreichen. Entsprechend
konnten auch die Energieaufwände erneut um rund 1 Mio €
reduziert werden, wie in der Konzern-Gewinn- und Verlust­
rechung im Anhang zum Konzernabschluss erläutert.
Die Berechnung der CO2-Kennzahlen basiert auf den Umrech-
nungsfaktoren der Ecoinvent Datenbank Version 3. Scope 1
bezeichnet CO2-Emissionen, verursacht durch die Verwendung
von Diesel, Schweröl, Flüssiggas und Erdgas. Scope 2 bezieht
sich auf den zugekauften Strom. Alle CO2-Angaben verstehen
sich als CO2-Äquivalente.
Energieeinsparungen
Relativer Energieverbrauch
in kWh pro € BWS
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segment Mobile Devices  Substrates 1,53 1,65 (7,3 %)
Segment Automotive, Industrial, Medical  Sonstige 0,87 0,88 (1,1 %)
Konzern gesamt 1,30 1,38 (5,5 %)
davon Mutterunternehmen 0,62 0,68 (9,3 %)
Relativer CO2-Fußabdruck
in kg CO2 pro € BWS
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
1,22
1,53
1,22 1,16
Relativer Energieverbrauch
in kWh pro € BWS
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
1,40
1,74
1,38
1,30
61
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
WASSER UND ABFALL Die Herstellung von Leiterplatten und
IC-Substraten beinhaltet zu einem beträchtlichen Anteil was-
serintensive, nasschemische Prozesse. Unser Ziel ist es, die
Messsysteme zu verbessern und den Wasserbedarf vor allem
in Gebieten mit Wasserknappheit zu reduzieren. Im Bereich
Wasser haben wir uns das ambitionierte Ziel gesetzt, die ver-
brauchte Wassermenge jährlich um 3 % im Vergleich zur Ziel-
vorgabe des Vorjahres zu senken. Im vergangenen Geschäfts-
jahr konnten wir den Wasserbedarf pro BWS gegenüber dem
Vorjahr um 6,5 % reduzieren und damit unser gesetztes Ziel
von 10,3 Liter pro € BWS übertreffen. Einzig im Segment Au-
tomotive, Industrial, Medical  Sonstige ist der Wasserver-
brauch leicht gestiegen, da zusätzliche Maschinen installiert
wurden. Über Wasserwiederaufbereitungsanlagen, Klär- und
Biofilteranlagen sowie Kühltürme halten wir die Umweltbelas-
tung durch die Abwässer so gering wie möglich. In Gebieten,
die laut dem Aqueduct Water Risk Tool einem zunehmenden
Wasserrisiko ausgesetzt sind, beträgt die Wasserrecycling-
quote bis zu 80 %. Das zu Kühlzwecken verwendete Wasser
wird teilweise unverändert in die Natur zurückgeführt.
Darüber hinaus sind wir bestrebt, die Gesamtabfallmenge, ins-
besondere den Anteil an gefährlichem Abfall, zu reduzieren. Im
Geschäftsjahr 2018/19 konnten wir die relative Gesamtabfall-
menge weiter reduzieren, die relative Menge an gefährlichem
Abfall pro BWS ist annähernd konstant im Vergleich zum Vorjahr.
Um den Anteil an gefährlichem Abfall zu reduzieren, haben wir
ein groß angelegtes Projekt gestartet, das in den kommenden
Jahren, nach einer Proof-of-Concept-Phase an den Standorten
in Indien und Österreich, konzernweit umgesetzt werden soll.
Relativer CO2-Fußabdruck (Scope 1 + 2)
in kg pro € BWS
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segment Mobile Devices  Substrates 1,41 1,53 (7,5 %)
Segment Automotive, Industrial, Medical  Sonstige 0,66 0,64 3,1 %
Konzern gesamt 1,16 1,22 (5,0 %)
davon Mutterunternehmen 0,18 0,20 (8,9 %)
Relativer Wasserverbrauch
in Liter pro € BWS
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segment Mobile Devices  Substrates 13,06 14,38 (9,2 %)
Segment Automotive, Industrial, Medical  Sonstige 3,84 3,61 6,4 %
Konzern gesamt 9,93 10,62 (6,5 %)
davon Mutterunternehmen 2,65 3,12 (15,2 %)
Relative Abfallmenge
in kg pro € BWS
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segment Mobile Devices  Substrates 0,09 0,12 (25,4 %)
Segment Automotive, Industrial, Medical  Sonstige 0,09 0,09 9,3 %
Konzern gesamt 0,09 0,11 (15,8 %)
davon Mutterunternehmen 0,05 0,06 (13,7 %)
62
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Relativer Wasserverbrauch
in Liter pro € BWS
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
10,33
12,93
10,62
9,93
Relative Abfallmenge
in kg pro € BWS
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
0,13
0,15
0,11
0,09
▪Gefährlicher Abfall
▪Ungefährlicher Abfall
Einkauf wesentlicher Materialien
Konzern gesamt
Einheit 2018/19 2017/18 Veränderung in %
Gold kg 547 626 (12,6 %)
Kupfer t 3.764 3.645 3,3 %
Laminate Mio. m² 12,8 14,6 (12,5 %)
Chemikalien Tsd. t 138,0 137,9 0,0 %
Einkauf wesentlicher Materialien
Mutterunternehmen
Einheit 2018/19 2017/18 Veränderung in %
Gold kg 117 142 (17,6 %)
Kupfer t 367 430 (14,6 %)
Laminate Mio. m² 1,3 1,5 (8,7 %)
Chemikalien Tsd. t 9,4 8,4 11,3 %
EINKAUF WESENTLICHER MATERIALIEN Neben Strom und
Wasser benötigen wir in der Herstellung weitere Rohstof-
fe wie Gold, Kupfer, Laminate und Chemikalien. Hier setzen
unter anderem die bereits erwähnten Effizienz- und Effekti-
vitätsprojekte an. Der Ausweis dieser Kosten erfolgt im Ma-
terialaufwand der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im
Anhang zum Konzernabschluss. Bei der Beschaffung von Gold
legen wir großen Wert auf eine konfliktfreie Lieferkette nach
der Responsible Minerals Initiative (RMI).
Die Reduktion im Einkaufsvolumen von Gold und Laminaten ist
stark abhängig vom Produktmix (Goldfläche bzw. Anzahl Außen-
lagen) und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um rund
12,5 %. Das Einkaufsvolumen von Kupfer stieg gegenüber dem
Vorjahr geringfügig um 3,3 %, jenes der Chemikalien blieb stabil.
Haupttreiber dafür ist insbesondere der Ausbau in Chongqing.
63
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
GRI-Standard (2016) Angabe Seite im Bericht bzw. URL oder ­Auslassungsgrund
Organisationsprofil
102-1 Name der Organisation S. 184
102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen Umschlag
102-3 Hauptsitz der Organisation Umschlag
102-4 Betriebsstätten S. 88 f.
102-5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform S. 67 und 184
102-6 Belieferte Märkte Umschlag
102-7 Größe der Organisation Umschlag
102-8 Informationen zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern S. 55; Angabe zur Befristung der Arbeitsverträge international
­einheitlich nicht möglich
102-9 Lieferkette S. 48 f.
102-10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette keine
102-11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip S. 49 ff. und 95 ff.
102-12 Externe Initiativen S. 47
102-13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen S. 47
Strategie
102-14 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers S. 47 und 28 ff.
102-15 Wichtige Auswirkungen, Risiken und Chancen S. 49 ff. und 95 ff.
Ethik und Integrität
102-16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen S. 47 und 52 f.
102-17 Verfahren zu Beratung und Bedenken in Bezug auf die Ethik S. 52 f.
Unternehmensführung
102-18 Führungsstruktur S. 53
Einbindung von Stakeholdern
102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen S. 49
102-41 Tarifverträge S. 55
102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder S. 49
102-43 Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern S. 49
102-44 Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen S. 49 f.
Vorgehensweise bei der Berichterstattung
102-45 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten S. 110 f.
102-46 Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der
Themen
S. 49 ff.
102-47 Liste der wesentlichen Themen S. 50 f.
102-48 Neudarstellung von Informationen keine
102-49 Änderungen bei der Berichterstattung S. 50 f.
102-50 Berichtszeitraum 01.04.2018 – 31.03.2019
102-51 Datum des letzten Berichts 06.06.2018
102-52 Berichtszyklus jährlich
102-53 Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht Geschäftsbericht: Gerda Königstorfer
Nichtfinanzieller Bericht: Nadja Noormofidi
102-54 Erklärung zur Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI‑Standards S. 47
102-55 GRI-Inhaltsindex S. 63 f.
102-56 Externe Prüfung S. 33
GRI-Inhaltsindex
64
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GRI-Standard (2016) Angabe Seite im Bericht bzw. URL oder ­Auslassungsgrund
205 Korruptionsbekämpfung
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 53
205-2 Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien
und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung
S. 53
205-3 Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen S. 53
301 Materialien
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 62
301-1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen S. 62; Unterteilung in erneuerbar/nicht erneuerbar nicht verfügbar
302 Energie
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 59 f.
302-3 Energieintensität S. 60
302-4 Verringerung des Energieverbrauchs S. 60; weiterführende Informationen siehe CDP Climate Change Report
(www.cdp.net)
303 Wasser
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 61
303-1 Wasserentnahme nach Quelle siehe CDP Water Security Report (www.cdp.net)
305 Emissionen
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 59 f.
305-4 Intensität der THG-Emissionen S. 60 f.
305-5 Senkung der THG-Emissionen S. 60 f.; weiterführende Informationen siehe CDP Climate Change
Report (www.cdp.net)
306 Abwasser und Abfall
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 61
306-1 Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort siehe CDP Water Security Report (www.cdp.net)
306-2 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode S. 61 f.; Angabe relativer Kennzahlen, Unterteilung nach
­Entsorgungsmethode nicht verfügbar
403 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 58 f.
403-2 Art und Rate der Verletzungen, Berufskrankheiten, Arbeitsausfalltage,
­Abwesenheit und Zahl der arbeitsbedingten Todesfälle
S. 58 f.; Unterteilung nach Region, Geschlecht, Stamm-/Leihpersonal,
Berufskrankheiten und Art der Verletzungen nicht verfügbar
404 Aus- und Weiterbildung
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 58
404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen
der Angestellten und zur Übergangshilfe
S. 58
404-3 Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung
ihrer Leistung und ihrer beruflichen Entwicklung erhalten
S. 58
405 Diversität und Chancengleichheit
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 56 f. und 36 ff.
405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten S. 56 f. und 36 ff.
412 Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte
103-1;-2;-3 Managementansatz S. 52 f.
412-1 Betriebsstätten, an denen eine Prüfung auf die Einhaltung
der Menschenrechte oder eine menschenrechtliche
Folgenabschätzung durchgeführt wurde
S. 52
65
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Kursentwicklung
ATS im Vergleich zu ATX und TecDAX
▪ATS
▪ATX
▪TecDAX
60
70
80
90
100
110
120
130
04/2018 05/2018 06/2018 07/2018 08/2018 09/2018 10/2018 11/2018 12/2018 01/2019 02/2019 03/2019
Aktienmärkte entwickelten sich 2018/19
durchwachsen
Im Umfeld einer sich langsam abschwächenden Konjunktur
und unter dem Einfluss politischer Unsicherheiten ent-
wickelten sich die Aktienmärkte während des Geschäftsjahrs
2018/19 durchwachsen. Die steigenden handelspolitischen
Spannungen zwischen den USA und China, die nach wie vor
ungeklärte Brexit-Frage und die italienische Haushaltskrise
sind nur drei von zahlreichen politischen Brandherden, die
auf dem internationalen Anlegerparkett zu Verunsicherungen
führten.
In Folge dessen verzeichnete der Euro STOXX 50 in der Be-
richtsperiode kontinuierlich neue Tiefstände und erreichte
am 27. Dezember 2018 mit 2.908 Punkten sein Jahrestief.
Der Euro STOXX 50 schloss die Phase 2018/19 nahezu unver-
ändert mit einem geringen Verlust von rund -0,3 %. Der Dow
Jones Industrial Average, der im Sommer durch die US-Unter-
nehmenssteuerreform noch beflügelt wurde, fiel ab Oktober
2018 in einen starken Abwärtstrend und erreichte ebenfalls im
Dezember sein Jahrestief von 21.713 Punkten (26. Dezember
2018). Erst im Jänner 2019 folgte eine Kurserholung, wodurch
der Index für den Betrachtungszeitraum ein Plus von 7,6 % er-
zielte. Negativer entwickelten sich die Indizes an der Wiener
Börse, wo der österreichische Leitindex ATX sowie der breiter
gefasste ATX Prime jeweils rund 11,5 % verloren.
Kurs der ATS gibt im Jahresverlauf nach
Die ATS Aktie startete im April 2018 mit einem Kurs von
21,70 € stark in das neue Geschäftsjahr und markierte am
7. Mai 2018 mit 24,10 € ihr Jahreshoch. Im Einfluss der zahl-
reichen handelspolitischen Diskussionen, die die Indizes welt-
weit nach unten zogen, verlor auch die ATS Aktie deutlich
und erreichte am 28. Juni 2018 ein Zwischentief von 14,70 €.
Im Zuge der positiven Geschäftszahlen, die zum ersten Quartal
2018/19 berichtet werden konnten, zog der Kurs mit einem
Wert von 23,55 € wieder deutlich an. In einem Umfeld zu-
nehmender Nervosität an den internationalen Aktienmärkten
verlor die ATS Aktie anschließend jedoch wieder an Wert. Ein
weiteres Zwischenhoch erzielte der Kurs im Oktober mit der
Veröffentlichung einer positiven Zwischenberichterstattung.
ATS AM KAPITALMARKT
66
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
Die Nachricht über negative Entwicklungen am Smart-
phone-Markt Anfang Dezember drückten den Kurs weiter auf
14,62 € am 10. Dezember 2018. Bis zum Ende des vierten
Quartals verlief der Kurs der ATS Aktie seitwärts. Zum Jahres-
Ultimo am 29. März 2019 notierte die ATS Aktie bei 15,30 €.
Sie wies damit im Geschäftsjahr 2018/19 einen Kursverlust von
rund 30,5 % aus.
INVESTOR RELATIONS
Vermittlung der Wachstumsstory
Im vergangenen Jahr konzentrierte sich die Investor Relations
in ihrer Kapitalmarktkommunikation darauf, das Vertrauen
der Investoren in das Unternehmen, in die Branche und in die
Wachstumsstory „More than ATS“ weiter zu stärken. Dazu
stand das Unternehmen über unterschiedliche Formate in einem
intensiven Austausch mit aktuellen und potenziellen Investoren.
Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf den USA und
Europa.
Auf Roadshows und Investorenkonferenzen sowie in Einzel-
gesprächen informierte das Unternehmen den Kapitalmarkt
auch über die wirtschaftliche Entwicklung, die Fortschritte bei
der Umsetzung der Strategie und den Stand wichtiger operativer
Projekte. In der Kommunikation achtete das Unternehmen auf
eine transparente, gleichberechtigte und proaktive Information
der Kapitalmarktteilnehmer.
InteressiertenKapitalmarktteilnehmernstelltdasUnternehmen
auf seiner Investor-Relations-Seite unter www.ats.net/de/­
investoren regelmäßig aktualisierte Unterlagen wie Geschäfts-
und Quartalsberichte sowie Präsentationen zur Einsicht und
zum Download bereit. Als zusätzliche Informationsquellen
bedient ATS die Kanäle auf Twitter, LinkedIn, Instagram und
YouTube.
KAPITALMARKTTRANSAKTIONEN
Schuldscheindarlehen ­erfolgreich abgeschlossen
Im Juli 2018 platzierte ATS erfolgreich ein Schuldschein-
darlehen mit einem Gesamtvolumen von ­292,5 Mio. € und
sicherte sich langfristig günstige Konditionen für die weitere
Finanzierung des Unternehmens. Aufgrund der großen Nach-
Performancedaten (Stand 31. März 2019)
Einheit 2018/19 2017/18
Ultimokurs zum 31.03. € 15,3 22,0
Höchstkurs € 24,1 27,9
Tiefstkurs € 14,6 9,2
Marktkapitalisierung Ultimo Mio. € 594,4 854,7
Durchschnittlicher Börsen­­umsatz
pro Tag Tsd. € 2.313,2 2.079,3
Durchschnittliche Zahl
gehandelter Aktien pro Tag – 124.279 111.800
Dividende je Aktie*
€ 0,60 0,36
Dividendenrendite
(zum Ultimokurs) % 3,9 1,6
Ergebnis je Aktie € 2,08 1,38
Buchwert je Aktie € 20,7 18,3
Kurs-Gewinn-Verhältnis je Aktie – 7,4 15,9
* 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung
Aktiendaten
WKN/ISIN 922230 / AT0000969985
Börsenkürzel
Thomson Reuters: ATSV.VI
Bloomberg: ATS:AV
Börsennotierung Wien
Indizes ATX, ATX GP, WBI, VÖNIX
Stammaktien 38.850.000
Aktienanalysen
Empfehlung*
Berenberg Bank Halten
Erste Group Kauf
Hauck  Aufhäuser Kauf
HSBC Kauf
Kepler Chevreux Halten
Raiffeisen Centrobank Halten
* Stand: Zeitpunkt der Veröffentlichung
Anleihedaten
Laufzeit Kupon
Gesamtnenn-
betrag
Hybridanleihe
ISIN: XS1721410725    
24.11.2022 4,75 % 175 Mio. €
67
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN
Ansprechpartner:
▪  Gerda Königstorfer
Director IR  Communications
Tel: +43 3842 200-5925
Mail: g.koenigstorfer@ats.net
▪  Johannes Mattner
Investor Relations
Tel: +43 3842 200-5450
Mail: j.mattner@ats.net
frage und der daraus resultierenden Überzeichnung wurde das
ursprünglich angestrebte Mindestvolumen von 150,0 Mio. €
deutlich übertroffen. Der Schuldschein wurde zuerst in zwei
Tranchen (Juli und Oktober 2018) mit Laufzeiten von fünf,
sieben und zehn Jahren sowohl mit fester als auch variabler Ver-
zinsung begeben, wobei rund 40 % mit Laufzeiten von sieben
und zehn Jahren platziert werden konnten. Im dritten Quartal
wurde eine weitere Tranche dieses Schuldscheindarlehens mit
einem Volumen von 43,0 Mio. € abgeschlossen.
Mit der Emission konnte ATS das Fälligkeitsprofil der langfris-
tigen Verbindlichkeiten weiter optimieren und damit das be-
stehende Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2014 frühzeitig
refinanzieren. Die Emission dient der allgemeinen Unterneh-
mensfinanzierung zu sehr günstigen Konditionen und ist ein
langfristiger Baustein der wertsteigernden Mittelfriststrategie
„More than ATS“. Mit einer klaren Fokussierung auf neue Ver-
bindungslösungen durch die Kombination von bestehenden und
neuen Technologien soll mittelfristig ein Umsatz von 1,5 Mrd. €
erzielt werden.
Finanztermine
24.06.2019 Nachweisstichtag Hauptversammlung
04.07.2019 25. Hauptversammlung
23.07.2019 Ex-Dividenden-Tag
24.07.2019 Nachweisstichtag Dividenden
25.07.2019 Dividenden-Zahltag
02.08.2019 Veröffentlichung 1. Quartal 2019/20
07.11.2019 Veröffentlichung 1. Halbjahr 2019/20
04.02.2020 Veröffentlichung 1.-3. Quartal 2019/20
14.05.2020 Veröffentlichung Vorläufiges Jahresergebnis 2019/20
Entwicklung der Dividende
Dividende und Dividendenrendite
▪Dividende je Aktie (in €)
▪Dividendenrendite (rechte Skala, in %)
0,70
0,60
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0,50
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19*
* Dividendenvorschlag an die Haupt­versammlung
Aktionärsstruktur
▪Streubesitz
▪Dörflinger Privatstiftung *
▪Androsch Privatstiftung *
17,6 %
17,8 %
64,6 %
* Inklusive direkte und indirekte Beteiligungen
68
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
KONZERN­
LAGEBERICHT
01 	Markt- und Branchenumfeld 70
02 	Wirtschaftsbericht 74
03 	Weitere gesetzliche Angaben 88
04 	Forschung und Entwicklung 92
05 	Chancen und Risiken 95
06 	Ausblick 103
69
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
UNSERE KUNDEN beziehen
uns immer stärker in ihre
Aufgabenstellungen ein. Wir
gehen ihren Weg mit und ent-
wickeln uns Schritt für Schritt
zum Systemanbieter.
IMMER GANZHEITLICHER
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
70
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
2
1.1.Wirtschaftliches
Gesamtumfeld
Globale Konjunktur trübt sich ein
Übereinstimmende Vorhersagen von IMF, Weltbank und einer
Reihe von Marktforschungsfirmen signalisierten zuletzt eine
deutliche Eintrübung der globalen Konjunktur. Die WTO sieht
das weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für 2019
und 2020 nur mehr bei 2,6 % im Vergleich zu 2,9 % im Jahr
2018 (WTO 4/20191
), wobei in Asien (inkl. China) nur ein klei-
ner Wachstumsrückgang von 4,3 % (2018) bis 2020 auf 4 %
erwartet wird. Hauptursache des Rückgangs ist ein gemäß
Konjunkturzyklus erwarteter Abschwung, der derzeit durch
Handelskonflikte verstärkt wird.
1.2.Branchenumfeld
Elektronikindustrie: Modularisierung bleibt trendbe-
stimmend und eröffnet Chancen für zusätzliche
Wertschöpfung
Digitale Technologien und Elektronik sind wesentliche Be-
standteile bei der Bewältigung großer gesellschaftlicher Her-
ausforderungen und der Weiterentwicklung des menschlichen
Lebensstils. Informationen und Kommunikationsmittel müssen
beispielsweise zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort verfügbar
sein, Geräte sollen Aufgaben zur Unterstützung der Menschen
möglichst selbstständig (Sensorik, Künstliche Intelligenz, Ver-
netzung, …) und effizient erledigen können. Auch die Mobilität
soll unbeschränkt sicher und umweltfreundlich zur Verfügung
stehen, und die persönliche Sicherheit und Gesundheit sollen
bei gleichzeitig alternder Bevölkerung immer weiter verbessert
werden.
Möglichst kleine mobile Endgeräte wie Smartphones, Smart-
watches, Earpods oder Virtual Reality-Brillen unterstützen
Menschen bei vielfältigen Aufgaben. Auch die Gesundheit kann
mittels mobiler Diagnostik- oder Therapiegeräte zunehmend
besser überwacht werden. Vom Nutzer werden dabei immer
mehr Funktionen auf immer kleinerem Raum bei gleichzeitig
1
https://www.wto.org/english/news_e/pres19_e/pr837_e.pdf
längerer Batterielebensdauer zur Unterstützung eines solchen
mobilen Lebensstils erwartet. Bei immer geringerer Größe der
mobilen Endgeräte und immer mehr Platzbedarf für die Batte-
rie ergibt sich daraus die Anforderung der „Miniaturisierung“
der darin enthaltenen Elektronik.
Produkte müssen auch in immer kürzeren Zyklen entwickelt
und auf den Markt gebracht werden, bei gleichzeitig steigen-
den Qualitätsanforderungen. Das kann durch Kombination von
vielseitig verwendbaren, bereits im Vorfeld entwickelten,
Systemteilen mit einer oder mehreren Systemfunktionen in
elektronischen Modulen erreicht werden („Modularisierung“).
Beispiele für solche Module sind Sensormodule, Computing
oder Artificial Intelligence(AI)-Module, Speichermodule,
Funk(RF)-Module für drahtlose Kommunikation und Daten-
übertragung.
Der Modularisierungstrend wird nicht nur in Consumer-, Com-
puter- und Kommunikationsprodukten wie Smartphones,
Smartwatches, Smart Speakers, Notebooks etc. verstärkt sicht-
bar, sondern auch in allen anderen Bereichen der Elektronik inklu-
sive Automobil-, Industrie- und Medizintechnikanwendungen.
Verbindungslösungen („Interconnect Solutions“), bestehend
aus Leiterplatten und IC-Substraten mit „Embedding“ als eine
der Schlüsseltechnologien zur Integration von Modulen mit
immer mehr Funktionen, leisten einen wesentlichen Beitrag
zur Unterstützung des Modularisierungstrends. Sie verkürzen
die elektrischen Leitungen zwischen den Bauteilen und sparen
Platz.
Leiterplatten und Verbindungslösungen für Consumer-, Com-
puter- und Kommunikationsanwendungen („CCC“) werden
zusätzlich von der Notwendigkeit geprägt, kleinste Leiterzugs-
breiten für Hochintegration bei großen Produktionsvolumina
verfügbar zu machen. Automobil-, Industrie- und Medizintech-
nikanwendungen („AIM“) nutzen High-End-Technologien mit
reduzierten Leiterzugsbreiten aus „CCC“ als Plattform für wei-
tere Innovationen. Der Fokus liegt dabei auf der Einführung
neuer Materialien (z.B. Hochfrequenz-Leiterplatten für Radar-
Anwendungen im Automobilbereich), der Prozesskontrolle in
noch engeren Grenzen und weiteren technologischen Verbes-
1. MARKT- UND BRANCHENUMFELD
KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
71
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
3
serungen zur Erfüllung der besonders hohen Qualitätsanforde-
rungen.
Applikationstrends wie Konnektivität zum Austausch möglichst
großer Datenmengen („Internet of Things“, „Machine-to-
Machine Communication“) oder Artificial Intelligence (auto-
nomes Fahren, Automatisierung, Robotik) mit besonders ho-
hem Datenverarbeitungs- und Rechenbedarf führen zu einer
immer stärkeren Konvergenz der technologischen Anforderun-
gen und Roadmaps in den einzelnen Marktsegmenten.
Diese Applikationstrends folgen dem Megatrend, neben immer
höherer Rechenleistung und Konnektivität mit höheren
Datenraten auch verstärkt Interaktion der Geräte mit der
Umwelt zu ermöglichen. Das treibt unter anderem die
Entwicklung immer besserer und kleinerer Kameras und
anderer Arten von optischen, Positions- und Umweltsensoren,
miniaturisierten Lichtquellen und Displays, miniaturisierten
Lautsprechern usw. voran. Die immer höheren
Rechenleistungen, unterstützt durch parallele
Rechnerarchitekturen, ermöglichen immer bessere
Algorithmen für Artificial Intelligence.
Signifikante Verbesserungen der Konnektivität werden mit der
Einführung des 5G-Mobilfunkstandards (Datenraten von vielen
Gigabit/s bei Latenzzeiten [= Reaktionszeiten] von  1 ms)
erwartet. Das wird de facto Echtzeitanwendungen auch für
mobile Endgeräte, Robotik oder autonomes Fahren möglich
machen.
Ein wichtiger Trend ist das Ziel der Emissionsvermeidung, was
z.B. die Elektrifizierung von Fahrzeugen vorantreibt und so
neben dem autonomen Fahren ein weiterer wichtiger Applika-
tionstreiber für mehr Elektronik im Fahrzeug ist. Effizientere
Netze im Fahrzeug (48-V-Bordnetz) und auch Elektromotoren
erfordern das Übertragen und Schalten immer höherer Leis-
tungen, was entsprechende Maßnahmen zur Kühlung der
Elektronik zur Minimierung der Schaltverluste erfordert.
Je nach Entwicklungsstadium einzelner Applikationen haben
die zugehörigen Märkte für Hardware bereits in wenigen Jah-
ren signifikante Größen. Für „Smart Automotive“ wird bereits
2021 der jährliche Verkauf von ca. 25 Mio. autonomen Fahr-
zeugen („Level 2“ – „Hands off“) mit einer Gesamtmarktgröße
von 1.630 Mrd. US-$ erwartet. Für die jährlich verkauften
2,5 Mrd. mobilen Endgeräte wird der Hardware-Markt unge-
fähr 500 Mrd. US-$, für 5G 272 Mrd. US-$, für Industrieauto-
matisierung („Industrie 4.0“) ca. 100 Mrd. US-$ und für Data
Center ca. 80 Mrd. US-$ betragen. „Emerging Applications“ wie
Stimmenerkennung (20 Mrd. US-$), Artificial Intelligence
(12 Mrd. US-$), Sensorik für Healthcare (8,5 Mrd. US-$) oder
Virtual Reality (8,5 Mrd. US-$) sind vergleichsweise noch klei-
Quelle: Yole, ATS, März 2019
500 MRD. US-$
MOBILE
272 MRD. US-$
5G
1.630 MRD. US-$
SMART AUTOMOTIVE
80 MRD. US-$
DATA CENTERS
20 MRD. US-$
VOICE PROCESSING
8,5 MRD. US-$
HEALTHCARE
+
8,5 MRD. US-$
VIRTUAL REALITY
100 MRD. US-$
INDUSTRY 4.0
MARKTGRÖSSE JE ANWENDUNG
2021
Quelle: Yole, ATS, März 2019
12 MRD. US-$
ARTIFICIAL INTELLIGENCE
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
72
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
4
nere Märkte – allerdings mit besonders starkem Wachstums-
potential.
Alle diese Applikationen lassen sich nur mit hochentwickelten
Verbindungslösungen als immer wesentlicherem Teil des Ge-
samtsystems realisieren. Modularisierung eröffnet High-End-
Leiterplatten- und IC-Substratherstellern wie ATS über das
proaktive Eingehen von Entwicklungspartnerschaften mit den
Kunden signifikante Wachstumspotentiale.
Elektronik-Gesamtmarkt: weiteres Wachstum durch
neue Funktionen wie 5G-Konnektivität und Artificial
Intelligence
Im Elektronik-Gesamtmarkt werden sämtliche hergestellte
elektronische Geräte und Elektroniksysteme erfasst. Insgesamt
soll der globale Elektronikmarkt im Jahr 2019 eine Größe von
ca. 2.142 Mrd. US-$ erreichen, wobei die jährliche Wachstums-
rate zwischen 2018 und 2021 ca. 2,3 % betragen wird. Am
stärksten wachsen die Segmente Automobil (5,3 %), Luft-
fahrt/Militär2
(4,5 %), Consumer (3,7 %) und Medizintechnik
(3,3 %). Während für das Industriesegment ein jährliches
Wachstum von 2,8 % erwartet wird, werden die jährlichen
Wachstumsraten für die Bereiche Kommunikation (1,4 %) und
Computer (0,4 %) wegen stagnierender Verkaufszahlen bei
Smartphones und PC/Notebooks unterdurchschnittlich sein.
Die Einführung des neuen Funkstandards (5G) ist ein starker
Wachstumstreiber. 5G ermöglicht drahtlose Kommunikation in
Echtzeit ( 1ms) mit sehr hohen Datenraten, was neben dem
Abspielen von Videos über mobile Endgeräte und allgemeiner
mobiler Datenübertragung aus dem Internet ohne zeitliche
Verzögerung auch alle Arten von Kommunikation zwischen
Maschinen („Machine-to-Machine“(M2M)-Kommunikation)
oder Autos („Vehicle-to-X“- oder „V2X“-Kommunikation) er-
möglicht. Ein weiterer starker Wachstumstreiber sind Zusatz-
funktionen für Artificial Intelligence, die derzeit in eine Vielzahl
elektronischer Geräte integriert werden. Neben der bereits in
zahlreichen Produkten (Smartphone, Smartwatch, Robots, …)
verfügbaren menschlichen Spracherkennung und automati-
schen Auswertungen von Bildinformationen wird Artificial
2
In diesem Segment ist die ATS Geschäftstätigkeit auf zivile Luft- und Raumfahrt beschränkt und
wird in den Geschäftszahlen im Automobilsegment konsolidiert.
Intelligence auch in vielen Bereichen wie z.B. autonomes Fah-
ren für automatisierte Steuerungsentscheidungen eingesetzt
werden.
Quelle: Prismark, März 2019
Leiterplatten- und IC-Substratmarkt: Langfristiges
Wachstum durch mehr integrierte Funktionen
Der Leiterplatten- und IC-Substratmarkt als der Teil des Elekt-
ronikmarkts, in dem ATS aktiv ist, erreichte 2018 eine Größe
von 61,7 Mrd. US-$ und soll bis 2021 auf 68,9 Mrd. US-$ (3,7 %
p.a.) anwachsen. Leiterplatten für die Bereiche Computer
(16,4 Mrd. US-$, 2,4 % p.a.), Kommunikation (18,0 Mrd. US-$,
1,6 % p.a.) und Consumer werden als gemeinsames Segment
„CCC“ weiterhin ca. 64 % Anteil am Gesamtmarkt im Jahr 2021
halten. Schlüsselapplikationen in diesen Bereichen bleiben
Smartphones, PCs  Tablets sowie Server. Neue Applikationen
wie Wearables (Smartwatches etc.), „Internet of Things(IoT)“-
Geräte und die Einführung neuer Gerätefunktionen wie Artifi-
cial Intelligence und des neuen Mobilfunkstandards 5G bieten
langfristig sehr gute Wachstumschancen. Sie sind nicht nur auf
„CCC“-Anwendungen beschränkt, sondern treiben auch das
Wachstum in Automobil-, Industrie- und Medizintechnikan-
wendungen.
547 536 545 553
584 571 589 608
290 300 311 323
226 235 249 264
225 231 238 245110 113
117
121148 156
162
169
2.130 2.142
2.211
2.283
2018 2019 2020 2021
Luftfahrt/Militär
Medizin
Industrie
Automotive
Consumer
Kommunikation
Computer
Elektronikmarkt nach Segmenten
in Mrd. US-$
KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
73
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
5
Quelle: Prismark, März 2019; Yole, April 2019
Leiterplatten für die Bereiche Automobil (8,8 Mrd. US-$, 5,5%
p.a.), Luftfahrt/Militär (2,9 Mrd. US-$, 4,2 % p.a.) und Medizin-
technik (1,3 Mrd. US-$, 3,2 % p.a.) werden als gemeinsames
Segment „AIM“ bis 2021 ca. 23 % des Gesamtmarktes darstel-
len. Das größte „AIM“ Teilsegment „Automotive“ wächst mit
5,5 % jährlich am stärksten, verursacht durch einen kontinuier-
lich steigenden Elektronikanteil im Auto. Wesentliche Wachs-
tumstreiber der Automobilelektronik sind neben Anwendun-
gen für autonomes Fahren (Sensoren (Radar, Lidar, Camera),
5G, Artificial Intelligence), Konnektivität und Infotainment auch
die Elektrifizierung des Fahrzeugantriebs. Auch im Segment
Industrie verspricht Automatisierung („Industrie 4.0“ mit Artifi-
cial Intelligence, 5G-Machine-to-Machine(„M2M“)-Kommuni-
kation) sehr gute Wachstumschancen. Leiterplatten für Medi-
zintechnik bieten vor allem in den Bereichen Sensorik und
mobile Diagnostik und bei Implantable Devices sehr gute
Wachstumsmöglichkeiten.
Auf das Segment IC-Substrate (9,0 Mrd. US-$, 9,2 % p.a.) ent-
fallen die restlichen ca. 13 % des Gesamtmarktes. IC-Substrate
finden vor allem im Bereich „Packaging“ einzelner Komponen-
ten (Integrated Circuits (ICs)) wie Prozessoren und bei der
Integration von Modulen bestehend aus mehreren Komponen-
ten („System in Package“) Anwendung. Das besonders starke
Wachstum zwischen 2018 und 2021 (9,2 % p.a.) lässt sich vor
allem durch Wachstum bei IC-Substraten für Prozessoren für
Datencenter, Networking-Prozessoren, Prozessoren mit zu-
sätzlichen Artificial-Intelligence-Funktionen und IC-Substraten
für Funkmodule für Konnektivität (4G, 5G, WiFi/WiGiG) erklä-
ren. Durch größere Prozessoren bzw. immer mehr integrierte
Funktionen und Komponenten je Modul steigen auch die „Unit
Sizes“ und „Layer Counts“ und somit die Komplexität der IC-
Substrate. Zusätzlich ist der Markt für IC-Substrate derzeit
durch einen starken technologischen Wandel geprägt. Die
minimalen Strukturgrößen werden, getrieben durch neue
Chipgenerationen, immer kleiner. Darüber hinaus werden die
Komponenten und die Verdrahtungslagen auf IC-Substraten als
nächste Stufe der Systemintegration immer öfter direkt mitei-
nander verbunden („Fan Out“, „Embedding“).
Technologieoptionen für Modulintegration (mSAP, SAP, Em-
bedding): IC-Substrate (SAP) und auch die neueste Generation
der Leiterplatten (mSAP) mit Strukturgrößen von  10 µm
bis  30µm werden zur Integration von Modulen mit immer
mehr integrierten Funktionen (Konnektivität, Prozessor, Spei-
cher, Sensoren, …) verwendet. Der Modulmarkt zeigt dabei
jährliche Wachstumsraten von 12 %, weil immer mehr Packa-
ges von Einzelkomponenten durch „Systems in Package“
(„SiP“) für eine Vielzahl von Komponenten ersetzt werden. Das
bietet speziell für Firmen, die sowohl High-End-Leiterplatten
als auch High-End-Substrate herstellen können, im Rahmen
des Modularisierungstrends sehr gute Wachstumschancen.
Durch zusätzliche Assemblierung von Komponenten auf oder
in der Leiterplatte und Funktionstest fertiger Module kann die
Wertschöpfung gegenüber dem reinen Substrat um einen
Faktor von mehr als 5 gesteigert werden. Entsprechend ver-
größert sich auch der adressierbare Markt für ATS und er-
reicht so für die Modulfertigung in wenigen Jahren eine ähnli-
che Größe wie der gesamte Leiterplattenmarkt. „Embedded-
Component Packaging“ („ECP“) ist dabei neben „Surface
Mount und Overmold“ eine weitere Technologieoption für
Modulintegration, die speziell bei der Reduktion der Modul-
größe in einzelnen Applikationen Vorteile bieten kann.
15,2 15,6 16,0 16,4
17,1 16,9 17,4 18,0
8,4 8,7 9,1 9,4
7,5 7,9 8,3 8,81,2 1,2
1,3
1,3
2,9 2,9
3,0
3,1
2,6 2,7
2,8
2,96,9 7,9
8,4
9,0
61,7
63,8
66,3
68,9
2018 2019 2020 2021
IC-Substrate
Luftfahrt/Militär
Industrie
Medizin
Automotive
Consumer
Kommunikation
Computer
Substrat-und Leiterplattenmarkt
in Mrd. US-$
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FOR ADVANCED APPLICATIONS
74
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FOR ADVANCED APPLICATIONS
6
2.1.Gesamtentwicklung des
Konzerns
ATS setzt sein Wachstum erfolgreich fort
ATS konnte im Geschäftsjahr 2018/19, trotz eines sehr her-
ausfordernden Marktumfelds, die Umsatz- und Ergebniskenn-
zahlen des Vorjahres übertreffen. In Summe steigerte ATS im
Geschäftsjahr 2018/19 den Konzernumsatz um 36,2 Mio. €
bzw. 3,6 % auf 1.028,0 Mio. € (Vorjahr: 991,8 Mio. €). Insbe-
sondere im abgelaufenen dritten Quartal des Geschäftsjahres
zeichnete sich eine Abschwächung der Nachfrage in den Berei-
chen mobile Endgeräte, Automotive und Industrie ab und
dieser Trend manifestierte sich im vierten Quartal. Diese Ab-
schwächung der letzten beiden Quartale konnte aufgrund des
optimierten Produkt-, Technologie- und Kundenportfolios
sowie durch das starke erste Halbjahr kompensiert werden.
2.2.Ertragsentwicklung im
Konzern
Umsatz steigt um 3,6 %
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % auf
1.028 Mio. €. Absatzsteigerungen bei IC-Substraten und im
Bereich Medical  Healthcare konnten die rückläufige Nach-
frage in den Bereichen Mobile, Automotive und Industrial
größtenteils kompensieren.
81,5 % des Umsatzes (Vorjahr: 78,6 %) wurden in Fremdwäh-
rungen (vor allem US-Dollar) fakturiert. Mit dem im Geschäfts-
jahr stärkeren US-Dollar-Kurs, ergab sich aus Wechselkursef-
fekten ein leicht positiver Einfluss von 1,5 Mio. € bzw. 0,2 %
auf die Umsatzentwicklung.
Unterjährig bewegten sich die Umsätze entsprechend dem
saisonalen Zyklus. Die beiden Quartale zwei und drei wiesen
deutlich höhere Umsätze auf, als das erste und das vierte
Quartal.
Die Effekte aus der Umsetzung des neuen IFRS 15 führten zu
einer Erhöhung des ausgewiesenen Umsatzes um 22,5 Mio. €,
bzw. 2,3 %. Diese Änderung resultiert aus einer zeitraumbezo-
genen Umsatzrealisierung, welche für eine Reihe von Kunden
notwendig ist. Für weiterführende Informationen wird auf die
erläuternden Anhangsangaben zum Konzernabschluss verwiesen.
Die regionale Umsatzstruktur auf Basis des Sitzes der Endkun-
den weist für Amerika einen Anteil von 66,4 % nach 63,0 % im
Vorjahr aus. Der Umsatzanteil der in Asien produzierten Pro-
dukte stieg geringfügig von 84,0 % auf 85,0 % an.
762,9
814,9
991,8 1.028,0
22,0 16,1
22,8 24,3
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Umsatzerlöse
EBITDA-Marge
Umsatzentwicklung und EBITDA-Marge
in Mio. € / in %
19,7
173,7
81,2
14,1
56,8
682,5
Österreich
Deutschland
Sonstiges Europa
China
Sonstiges Asien
Amerika
Umsatzerlöse nach Regionen, basierend auf dem Sitz des Endkunden:
in Mio. €
2. WIRTSCHAFTSBERICHT
KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
75
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
7
In der Betrachtung nach Segmenten zeigt sich folgendes Bild:
Der Anteil des Segments Mobile Devices  Substrates (MS) an
den externen Umsatzerlösen erhöhte sich auf 66,5 % (Vorjahr:
65,3 %), der Anteil des Segments Automotive, Industrial, Medi-
cal (AIM) reduzierte sich, bei gleichbleibenden absoluten Zah-
len, auf 33,0 % (Vorjahr: 34,2 %). Weitere Informationen zur
Entwicklung der Segmente können dem Kapitel 2.3. „Ertrags-
entwicklung in den Segmenten“ entnommen werden.
EBITDA steigt auf 250 Mio. €, EBITDA - Marge 24,3 %
Das EBITDA lag mit 250,1 Mio. € deutlich über dem Vorjahres-
wert von 226,0 Mio. €. Der Anstieg resultiert vor allem aus der
deutlich höheren Absatzmenge für IC-Substrate sowie Effizi-
enz-, Produktivitätsverbesserungen und einem verbesserten
Produktmix. Unterstützt wurde das Ergebnis durch positive
Währungseffekte, die in erster Linie aus positiven Bewertungs-
effekten aufgrund des stärkeren USD und aus der Translation
der ausländischen Tochtergesellschaften in die Konzernwäh-
rung resultieren. Insgesamt ergab sich hierdurch eine positive
Auswirkung des Wechselkurses von 22,1 Mio. €.
Die EBITDA-Marge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um
1,6 Prozentpunkte von 22,8 % auf 24,3 %.
Aufwandspositionen entwickeln sich proportional
Die oben angeführten Effekte wirkten auch auf die einzelnen
Kostenbereiche. Der Anstieg bei den Herstellkosten um
31,3 Mio. € auf 860,8 Mio. € resultiert aus den höheren Um-
sätzen. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch positive
Wechselkurseffekte. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten
lagen leicht unter den Vorjahreswerten.
66,5
33,0
0,5
MS
AIM
OT
66,5
66,5
Externe Umsatzerlöse Anteil Segmente
in %
167,5
130,9
226,0
250,1
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
EBITDA-Entwicklung
in Mio. €
Ergebniskennzahlen
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Umsatzerlöse 1.028,0 991,8 3,6 %
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) 250,1 226,0 10,7 %
EBITDA-Marge (%) 24,3 % 22,8 %
Betriebsergebnis (EBIT) 117,2 90,3 29,8 %
EBIT-Marge (%) 11,4 % 9,1 %
Konzernjahresergebnis 86,9 56,5 53,8 %
Gewinn je Aktie (€) 2,08 1,38 50,7 %
Anlagenzugänge 108,8 103,9 4,7 %
Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt (Anzahl) 9.811 9.981 (1,7 %)
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
76
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
8
Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 0,1 Mio. €
auf 17,4 Mio. €. Wesentlicher Effekt war ein im Geschäftsjahr
2018/19 um 15,4 Mio. € verbessertes Wechselkursergebnis.
Welches sich vor allem aus der Bewertung von Forderungen
und Verbindlichkeiten aus dem stärkeren US-Dollar ergab.
Die planmäßigen Abschreibungen auf die Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 132,9 Mio. € bzw.
15,9 % des Anlagevermögens (Vorjahr: 135,7 Mio. € bzw.
16,1 % des Anlagevermögens) spiegeln den hohen technischen
Standard sowie die Anlagenintensität von ATS wider. Der
Rückgang um 2,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert resul-
tiert im Wesentlichen aus etwas geringeren Abschreibungen
am Standort Shanghai.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich aufgrund der genann-
ten Effekte um 26,9 Mio. € bzw. 29,8 % auf 117,2 Mio. € (Vor-
jahr: 90,3 Mio. €).
Die EBIT-Marge erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 11,4 %
(Vorjahr: 9,1 %).
Finanzergebnis verbessert sich wesentlich
Das Finanzergebnis verbesserte sich von -14,8 Mio. € auf
-2,0 Mio. €. Der Zinsaufwand aus Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten und Anleihen lag bei 12,2 Mio. € (Vorjahr:
13,7 Mio. €). Die Sozialkapitalzinsen erhöhten sich um
0,3 Mio. € von 0,8 Mio. € auf 1,1 Mio. €.
Aus der Bewertung von Sicherungsinstrumenten resultierte ein
Verlust von 0,1 Mio. € (Vorjahr: Verlust 0,5 Mio. €). Die Siche-
rungsinstrumente tauschen variable in fixe Zinszahlungen, die
nicht die Kriterien des Hedge-Accountings erfüllen, da Laufzeit
und Höhe nicht mit den gesicherten originären Finanzverbind-
lichkeiten übereinstimmen.
Die aktivierten Fremdkapitalzinsen, die im Zusammenhang mit
der Anschaffung von qualifizierten Vermögensgegenständen
stehen, erhöhten sich um 0,1 Mio. € auf 0,2 Mio. € (Vorjahr:
0,1 Mio. €).
Aufgrund des höheren Volumens der Termingeldveranlagun-
gen konnte, trotz des derzeit für Veranlagungen ungünstigen
Umfelds, eine Erhöhung des Veranlagungsergebnisses um
3,8 Mio. € auf 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) erzielt werden.
Im Finanzergebnis wurden im Geschäftsjahr 2018/19 positive
Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von 9,2 Mio. € als Ertrag
erfasst (Vorjahr: Ertrag 1,2 Mio. €). Die Fremdwährungsdiffe-
renzen ergaben sich aufgrund der Bewertung von liquiden
Fremdwährungsmitteln und -schulden sowie realisierter Kurs-
gewinne von Finanzinstrumenten.
Das Finanzergebnis ist von Währungseffekten beeinflusst, da
Teile der Veranlagungen und der Ausleihungen gegenüber
Kreditinstituten in Fremdwährungen sind. Die größten kon-
zerninternen Ausleihungen sind langfristiger Natur, deren
Rückzahlung auf absehbare Zeit weder geplant noch wahr-
scheinlich ist. Die Bewertung dieser Ausleihungen erfolgt da-
her ergebnisneutral im Rahmen der Gesamtergebnisrechnung.
Konzernergebnis um 53,8 % gesteigert
Das Konzernjahresergebnis erhöhte sich von 56,5 Mio. € im
Vorjahr um 30,4 Mio. € auf 86,9 Mio. €. Die Konzernsteuerbe-
lastung beträgt 28,2 Mio. € (Vorjahr: 19,0 Mio. €).
Die laufende Ertragsteuerbelastung sank auf 15,7 Mio. € (Vor-
jahr: 26,9 Mio. €). Hauptursache für die Reduzierung waren
höhere steuerliche Abschreibungen bei der ATS China. Dies
führte gleichzeitig zu niedrigeren aktiven latenten Steuern, so
dass sich ein latentes Steuerergebnis (Aufwand) von
12,5 Mio. € ergab. Der Vorjahreswert von 7,9 Mio. € (Ertrag)
77,0
6,6
90,3
117,2
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
EBIT-Entwicklung
in Mio. €
KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
77
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
9
resultierte primär aus der Aktivierung von Verlustvorträgen in
Österreich.
Die ATS China wies für das Kalenderjahr 2018 den begünsti-
genden Steuerstatus als „Hightech-Company“ aus. Der Steuer-
status begann mit 1. Januar 2017, ist für drei Jahre gültig und
hängt jährlich vom Erreichen bestimmter Kriterien ab.
Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 0,70 € von 1,38 € auf
2,08 € bei gleichbleibender Aktienanzahl. Bei der Berechnung
des Ergebnisses je Aktie wurden Hybridkapitalzinsen in Höhe
von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €) vom Konzernjahresergeb-
nis in Abzug gebracht.
2.3.Ertragsentwicklung in
den Segmenten
Segment Mobile Devices  Substrates:
Wachstum um 5 %
Das Segment Mobile Devices  Substrates setzte im Geschäfts-
jahr 2018/19 seine positive Geschäftsentwicklung fort, wobei
sich im zweiten Geschäftshalbjahr bei mobilen Endgeräten
eine Abschwächung der Nachfrage einstellte. Die deutliche
Ergebnisverbesserung resultiert primär aus den erfolgreich
umgesetzten Effizienz- und Produktivitätsverbesserungsmaß-
nahmen am Standort Chongqing sowie aus dem Wegfall der
Anlaufkosten. Unterstützt wurde dieser Effekt von einem hö-
herwertigen Produktportfolio bei IC-Substraten sowie durch
positive Währungseffekte.
Die immer höhere Leistung der mobilen Endgeräte wäre ohne
HDI (High Density Interconnection)-Leiterplatten und mSAP
(modified Semi-Additive Process)-Leiterplatten nicht möglich.
ATS ist weltweit einer der führenden Anbieter von HDI-
Technologie und hat sich eine führende Position bei der mSAP-
Technologie erarbeitet.
Das Segment Mobile Devices  Substrates ist mit einem Um-
satzanteil von 66,5 % (Vorjahr: 65,3 %) weiterhin das größte
Segment des ATS Konzerns.
1,44
(0,59)
1,38
2,08
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Entwicklung Gewinn/Aktie
in €
Segment Mobile Devices  Substrates – Überblick
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segmentumsatzerlöse 776,0 738,9 5,0 %
Umsatzerlöse mit externen Kunden 683,9 648,0 5,5 %
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 193,5 179,0 8,1 %
EBITDA-Marge (%) 24,9 % 24,2 %
Betriebsergebnis (EBIT) 80,8 61,6 31,2 %
EBIT-Marge (%) 10,4 % 8,3 %
Anlagenzugänge 69,6 76,8 (9,3 %)
Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt (Anzahl) 6.860 7.083 (3,1 %)
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
78
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
10
Der Umsatz lag mit 776,0 Mio. € um 37,1 Mio. € bzw. 5,0 %
über dem Wert des Vorjahres von 738,9 Mio. €. Das Umsatz-
wachstum wurde leicht von der positiven US-Dollar-
Kursentwicklung beeinflusst. Insgesamt fiel dadurch das Um-
satzwachstum um 1,9 Mio. € höher aus. Der Umsatz mit Kun-
den aus dem Segment Automotive, Industrial, Medical konnte
leicht gesteigert werden.
Geografisch ist eine weitere, deutliche Steigerung des Umsat-
zes mit amerikanischen Kunden zu verzeichnen.
Das EBITDA des Segments lag mit 193,5 Mio. € um 14,5 Mio. €
bzw. 8,1 % über dem Vorjahreswert von 179,0 Mio. €. Der
EBITDA-Anstieg resultierte aus der guten operativen Perfor-
mance am Standort Chongqing sowie der positiven Wechsel-
kursentwicklung. Die EBITDA-Marge des Segments Mobile
Devices  Substrates lag mit 24,9 % um 0,7 Prozentpunkte
deutlich über dem Vorjahreswert von 24,2 %.
Die Abschreibungen des Segments sanken um 4,7 Mio. € bzw.
4,0 % von 117,4 Mio. € auf 112,7 Mio. €. Die Reduktion resul-
tierte aus etwas geringeren Abschreibungen am Standort
Shanghai.
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 19,2 Mio. € auf
80,8 Mio. € (Vorjahr: 61,6 Mio. €). Die EBIT-Marge verbesserte
sich aufgrund des EBIT-Anstiegs um 2,1 Prozentpunkte auf
10,4 % (Vorjahr: 8,3 %).
Die Anlagenzugänge reduzierten sich um 7,2 Mio. € bzw. 9,3 %
auf 69,6 Mio. € (Vorjahr: 76,8 Mio. €). Neben Zugängen von
26,8 Mio. € für laufende Erweiterungs-, Ersatz- und Technolo-
gie-Upgrades im Werk Shanghai erhöhte sich das Anlagever-
mögen am neuen Standort Chongqing um 42,4 Mio. €.
Segment Automotive, Industrial, Medical: Stabil auf
Vorjahresniveau
Mit einem Umsatzzuwachs von 0,3 Mio. € auf 365,2 Mio. €
(Vorjahr: 364,9 Mio. €) blieb das Segment Automotive, Indust-
rial, Medical stabil auf Vorjahresniveau. Während die Bereiche
Automotive und Industrial eine etwas schwächere Nachfrage
verzeichneten, war das Wachstum im Bereich Medical sehr
hoch. Der Umsatz mit Kunden des Segments Mobile Devices 
Substrates und Sonstige konnte leicht gesteigert werden.
539,7
573,0
738,9
776,0
23,4
12,0
24,2 24,9
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Umsatzerlöse
EBITDA-Marge
Mobile Devices  Substrates - Umsatzentwicklung, EBITDA-Marge
in Mio. € / in %
Segment Automotive, Industrial, Medical – Überblick
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segmentumsatzerlöse 365,2 364,9 0,1 %
Umsatzerlöse mit externen Kunden 338,9 339,3 (0,1 %)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 52,6 46,8 12,4 %
EBITDA-Marge (%) 14,4 % 12,8 %
Betriebsergebnis (EBIT) 34,1 30,2 12,9 %
EBIT-Marge (%) 9,3 % 8,3 %
Anlagenzugänge 36,1 25,4 42,0 %
Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt 2.771 2.737 1,2 %
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
79
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
11
Zur Entwicklung der dem Segment Automotive, Industrial,
Medical zugeordneten Standorte Leoben, Fehring, Ansan und
Nanjangud wird auf Punkt 3.1. „Standorte und Zweigniederlas-
sungen“ des Lageberichts verwiesen.
Die Umsatzentwicklung spiegelt sich im EBITDA nur einge-
schränkt wider, welches sich um 5,8 Mio. € bzw. 12,4 % auf
52,6 Mio. € (Vorjahr: 46,8 Mio. €) erhöhte. Diese Steigerung
resultiert aus einem besseren Produktmix, positiven Wechsel-
kurseffekten sowie Effizienz- und Produktivitätsmaßnahmen.
Die EBITDA-Marge erhöhte sich um 1,6 Prozentpunkte auf
14,4 % (Vorjahr: 12,8 %).
Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 3,9 Mio. € bzw.
12,9 % auf 34,1 Mio. € (Vorjahr: 30,2 Mio. €).
Die EBIT-Marge des Segments Automotive, Industrial, Medical
lag aufgrund der oben genannten Effekte mit 9,3 % über dem
Vorjahresvergleichswert von 8,3 %.
Die Anlagenzugänge erhöhten sich um 10,7 Mio. € auf
36,1 Mio. € (Vorjahr: 25,4 Mio. €). Diese Zugänge betrafen
laufende Erweiterungs-, Ersatz- und Technologie-Upgrade-
Investitionen an allen Standorten.
Segment Sonstige
Im Segment Sonstige wird neben den allgemeinen Holdingakti-
vitäten auch die im Aufbau befindliche Embedding-
Technologie abgebildet. Diese beschäftigt sich mit der Einbet-
tung aktiver und passiver elektronischer Bauelemente in die
Leiterplatte mithilfe der von ATS patentierten ECP®-
Technologie. Ziel ist es, die Leiterplatten weiter zu miniaturi-
sieren, bei gleichzeitiger Verbesserung der Wärmeverteilung,
elektrischen Performance und Lebensdauer.
Das weiterhin im Aufbau befindliche Geschäft ist derzeit noch
sehr stark projektbezogen und musste im Geschäftsjahr
2018/19 einen Rückgang der Umsätze hinnehmen.
Das Ergebnis des Segments Sonstige lag über dem durch nega-
tive Einmaleffekte belasteten Vorjahresniveau. In den Sonder-
effekten des Geschäftsjahres 2017/18 waren Aufwendungen
von 2,5 Mio. € für die Anpassung der variablen Vergütung an
den Zielerreichungsgrad und Aufwendungen aus dem SAR-
Programm von 2,6 Mio. € enthalten.
326,7 351,5 364,9 365,2
9,2
14,6 12,8 14,4
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Umsatz
EBITDA-Marge
Automotive, Industrial, Medical -Umsatzentwicklung, EBITDA-Marge
in Mio. € / in %
Segment Sonstige – Überblick
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
2018/19 2017/18 Veränderung in %
Segmentumsatzerlöse 5,3 8,1 (34,8 %)
Umsatzerlöse mit externen Kunden 5,3 4,5 16,1 %
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 4,0 0,1 100 %
EBITDA-Marge (%) 75,3 % 0,9 %
Betriebsergebnis (EBIT) 2,4 (1,5) 100 %
EBIT-Marge (%) 45,0 % (19,1 %)
Anlagenzugänge 3,1 1,7 77,0 %
Mitarbeiterstand (inkl. Leihpersonal), Durchschnitt (Anzahl) 181 162 11,5 %
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
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80
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12
2.4.Vermögens- und
Finanzlage
2.4.1. VERMÖGEN
Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte
Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2018/19 um 16,6 %
auf 1.784,1 Mio. € an. Zu den wesentlichen Gründen zählt die
Aufnahme eines Schuldscheindarlehens in drei Tranchen.
Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 46,0 Mio. € auf
898,3 Mio. €. Es reduzierten sich insbesondere die sonstigen
langfristigen Forderungen um 32,2 Mio. €, welche Vorsteuer-
forderungen für das Werk Chongqing in Höhe von 11,8 Mio. €
enthalten (Vorjahr: 44,1 Mio. €), die sukzessive mit Umsatz-
steuerverbindlichkeiten gegengerechnet werden können.
Die Nettoveränderung des Anlagevermögens betrug
-4,3 Mio. € bzw. -0,5 % auf 837,9 Mio. € (Vorjahr:
842,2 Mio. €).
Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 299,7 Mio. € auf
885,8 Mio. €. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungs-
mitteläquivalenten konnte mit 326,8 Mio. € wesentlich erhöht
werden (Vorjahr: 270,7 Mio. €). Zusätzlich zu den Zahlungsmit-
teln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhten sich die finanzi-
ellen Vermögenswerte um 180,1 Mio. € auf 239,8 Mio. €. Der
Rückgang der Vorräte um 51,6 Mio. € auf 84,5 Mio. € resultiert
– im Wesentlichen – aus der Anwendung des IFRS 15. Der
Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
sonstigen Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten
enthält die entsprechende Gegenposition zur Erfassung der
vertraglichen Vermögenswerte in Höhe von 72,4 Mio. €. Die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich
zusätzlich um 42,8 Mio. € aus dem Geschäftsvolumen, so dass
die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
sonstigen Forderungen und vertraglichen Vermögenswerte
nach Wertberichtigungen um 114,9 Mio. € bzw. 175,5 % auf
180,4 Mio. € (Vorjahr: 65,5 Mio. €) stieg.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verrin-
gerten sich um 9,6 Mio. € bzw. -6,8 % von 141,5 Mio. € auf
131,9 Mio. €. Darin enthalten ist ein Anstieg der Verbindlich-
keiten aus Investitionen um 7,7 Mio. € auf 31,2 Mio. € (Vor-
jahr: 23,5 Mio. €).
Verschuldungsgrad sinkt deutlich
Das Eigenkapital erhöhte sich um 92,1 Mio. € bzw. 12,9 % von
711,4 Mio. € auf 803,5 Mio. €. Der Anstieg resultiert aus dem
positiven Konzernergebnis von 86,9 Mio. € und den positiven
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Nettovermö-
genspositionen der Tochterunternehmen sowie aus der Um-
rechnung langfristiger Ausleihungen an Tochterunternehmen
mit 24,5 Mio. €.
Nettoumlaufvermögen
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
31.03.2019 31.03.2018 Veränderung in %
Vorräte 84,5 136,1 (37,9 %)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, vertragliche Vermögenswerte 180,4 65,5 100 %
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (131,9) (141,5) 6,8 %
Bereinigung um Verbindlichkeiten aus Investitionen 31,2 23,5 32,5 %
Umlaufvermögen Handel 164,1 83,6 96,4 %
Sonstiges Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen (3,6) (11,2) 68,2 %
Nettoumlaufvermögen 160,5 72,4 100 %
Nettoumlaufvermögen in % der Gesamterlöse 15,6 % 7,3 %
Außenstandsdauer (in Tagen):
Vorräte 36 60 (40,0 %)
Forderungen 64 24 100 %
Verbindlichkeiten 66 76 (13,2 %)
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
81
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13
Eigenkapitalmindernd wirkten sich der Nettozinsaufwand für
die Hybridanleihe von 6,2 Mio. € sowie die versicherungsma-
thematischen Verluste mit 5,8 Mio. € (Vorjahr: Verlust von
0,8 Mio. €) aus, die sich aufgrund der zur Berechnung der
Personalrückstellungen verwendeten Parameter ergeben.
Die Dividende führte zu einer Eigenkapitalreduktion von
14,0 Mio. €.
Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich
um 220,7 Mio. € bzw. 48,2 % von 458,4 Mio. € auf
679,1 Mio. €. Der kurzfristige Teil reduzierte sich von
81,5 Mio. € auf 38,0 Mio. €.
Am 19. Juli 2018 wurde eine Schuldscheintransaktion mit
einem Gesamtvolumen von 292,5 Mio. € erfolgreich abge-
schlossen. Das ursprünglich angestrebte Emissionsvolumen
von 150,0 Mio. €, welches unter anderem die vorzeitige Refi-
nanzierung der im Februar 2019 fälligen Tranche des Schuld-
scheindarlehens 2014 sicherstellen sollte, wurde aufgrund der
hohen Nachfrage auf 292,5 Mio. € erhöht. Im dritten Quartal
wurde eine weitere Tranche dieses Schuldscheindarlehens mit
einem Volumen von 43,0 Mio. € abgeschlossen.
Die liquiden Mittel, welche durch die Schuldscheintransaktion
zugeflossen sind, wurden teilweise zur Optimierung bzw. Rück-
führung von höher verzinsten finanziellen Verbindlichkeiten
verwendet. Die verbliebenen Mittel wurden kurzfristig veran-
lagt und finden sich dementsprechend im Bestand der Zah-
lungsmittel und -äquivalente bzw. in den finanziellen Vermö-
genswerten wieder.
Die Nettoverschuldung verminderte sich um 59,0 Mio. € bzw.
28,2 % auf 150,3 Mio. € (Vorjahr: 209,2 Mio. €). Der Rückgang
resultierte aus dem positiven operativen freien Cashflow.
Der Verschuldungsgrad sank auf 18,7 % und lag damit deutlich
unter dem Vorjahresniveau von 29,4 %.
46,3
70,5
29,4
18,7
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Verschuldungsgrad
in %
Nettoverschuldung
in Mio. € (wenn nicht anders angeführt)
31.03.2019 31.03.2018 Veränderung in %
Finanzielle Verbindlichkeiten, kurzfristig 38,0 81,5 (53,4 %)
Finanzielle Verbindlichkeiten, langfristig 679,1 458,4 48,2 %
Bruttoverschuldung 717,1 539,9 32,8 %
Zahlungsmittel und -äquivalente (326,8) (270,7) (20,7 %)
Finanzielle Vermögenswerte (239,9) (59,9) (100 %)
Nettoverschuldung 150,3 209,2 (28,2 %)
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) 250,1 226,0 10,7 %
Nettoverschuldung/EBITDA-Verhältnis 0,6 0,9
Eigenkapital 803,5 711,4 12,9 %
Bilanzsumme 1.784,1 1.530,4 16,6 %
Eigenkapitalquote (%) 45,0 % 46,5 %
Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung/Eigenkapital) (%) 18,7 % 29,4 %
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82
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14
2.4.2. FINANZIERUNG
Der Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2018/19 bestand darin,
den Kapitalbedarf der nächsten Jahre frühzeitig zu finanzieren,
um das nach wie vor günstige Finanzierungsumfeld langfristig
zu sichern. Hierzu wurde eine Schuldscheintransaktion mit
einem Gesamtvolumen von 335,5 Mio. € sehr erfolgreich ab-
geschlossen.
Neben diesem Schwerpunkt erfolgten noch mehrere kleinere
Finanzierungen und weitere Optimierungen der Finanzierungs-
struktur.
Finanzierung beruht auf einer Vier-Säulen-Strategie
Die Finanzierung von ATS basiert auf einer Vier-Säulen-
Strategie, mit der die Abhängigkeit von einzelnen Finanzie-
rungsinstrumenten minimiert werden soll. Basierend auf den
aktuell herrschenden Finanzmarktbedingungen werden einzel-
ne Bereiche stärker forciert oder können gegebenenfalls auch
zeitweise nicht genutzt werden.
Die erste Säule bilden langfristige, fix verzinste Retail-Bonds: Ihr
Vorteil liegt in einer hohen Planbarkeit und Sicherheit für das
Unternehmen, die sich aufgrund der fixen Verzinsung und
Unkündbarkeit ergeben. Nachteilig sind die höheren Platzie-
rungs- und Finanzierungskosten. Zurzeit ist kein Standard-
Retail-Bond begeben.
Die Bedeutung von Schuldscheindarlehen als wesentlichste
Finanzierungssäule hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 nicht
verändert. Die Vorteile von Schuldscheindarlehen liegen in der
hohen Planbarkeit sowie im geringen Platzierungsaufwand.
Aufgrund dieser Vorteile plant ATS auch künftig diese Form
der Finanzierung zu forcieren.
Zum Bilanzstichtag 31. März 2019 waren Schuldscheindarlehen
im Gesamtvolumen von 598,5 Mio. € (Vorjahr: 422,4 Mio. €)
bei diversen nationalen und internationalen Investoren plat-
ziert. Die Restlaufzeiten liegen zwischen 1 und 9 Jahren.
Als dritte Säule werden Bankdarlehen genutzt. 118,5 Mio. €
sind per 31. März 2019 bei mehreren nationalen und interna-
tionalen Banken als Darlehen aufgenommen (Vorjahr:
117,5 Mio. €). Diese sind zum Großteil fix verzinst und weisen
Restlaufzeiten von 1 bis 7 Jahren aus.
Die vierte Säule sind Kreditlinien, die der Deckung von Liquidi-
tätsschwankungen und als Finanzierungsreserve dienen. Zum
Bilanzstichtag verfügte ATS über 187,3 Mio. € an nicht ge-
nutzten Kreditlinien (Vorjahr: 195,2 Mio. €) in Form von kon-
trahierten Kreditzusagen von Banken. ATS hat sein kontra-
hiertes Finanzierungspotenzial zum 31. März 2019 erst zu
79,7 % (Vorjahr: 73,4 %) ausgenützt und verfügt, zusätzlich
zum Bestand an liquiden Mitteln, weiterhin über genügend
bestehende Finanzierungsreserven.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Treasury-Aktivitäten von
ATS liegt in der Sicherstellung ausreichender Liquiditätsre-
serven. Zudem gilt es, die in den Kreditvereinbarungen defi-
nierten Schwellenwerte (Covenants) zu überwachen und deren
Einhaltung sicherzustellen. Ziel von ATS ist es hierbei auch,
die Kreditvereinbarungen entsprechend zu vereinheitlichen,
um alle Kreditgeber gleich zu behandeln.
Niedrige Entschuldungsdauer und
hohe Eigenkapitalquote
Die theoretische Entschuldungsdauer, definiert durch Netto-
verschuldung/EBITDA, lag mit 0,6 Jahren deutlich unter dem
von ATS selbst definierten Maximalwert von 3,0 Jahren. Sie hat
sich auch in diesem Jahr wieder reduziert (Vorjahr: 0,9 Jahre).
Finanzierungsinstrumente
in Mio. €
31.03.2019 in % 31.03.2018 in %
Schuldscheindarlehen 598,5 66,2 % 422,4 57,4 %
Bankdarlehen 118,5 13,1 % 117,5 16,0 %
Bruttoverschuldung 717,0 79,3 % 539,9 73,4 %
Kreditlinien 187,3 20,7 % 195,2 26,6 %
Kontrahierte Finanzierungen 904,4 100,0 % 735,0 100,0 %
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
83
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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15
Die Eigenkapitalquote sank von 46,5 % im Vorjahr auf 45,0 %
im Berichtsjahr und lag dennoch über dem Zielwert von
40,0 %. Zu weiterführenden Informationen im Hinblick auf das
Kapitalrisikomanagement wird auf Erläuterung 19 „Zusätzliche
Angaben zu Finanzinstrumenten“ – Unterkapitel Kapitalrisiko-
management – im Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.
ATS strebt eine möglichst ausgeglichene Finanzierungsstruk-
tur mit einer durchschnittlichen Rückzahlungsdauer (Duration)
an. Zum Bilanzstichtag betrug die Duration wie im Vorjahr 3,7
Jahre. Sie konnte damit stabil auf einem sehr hohen Niveau
gehalten werden.
Die Tilgungsstruktur weist im Jahr 2023/24 aufgrund der Rück-
zahlung von Teilen des Schuldscheindarlehens sowie Bankkre-
diten in Höhe von 337,6 Mio. € einen hohen Wert aus.
Effektives Zins- und Währungsmanagement
Ein wichtiges Treasury-Ziel ist auch die Risikominimierung im
Zinsbereich mit vorwiegend fixen Zinssätzen. 76,9 % (Vorjahr:
82,9 %) der Finanzierungen sind im Fixzinsbereich bzw. wurden
auf einen Fixzinssatz geswapt und lediglich 23,1 % (Vorjahr:
17,1 %) werden variabel verzinst.
Die Zinssicherungsstrategien werden auf Basis der Zinserwar-
tungen quartalsweise definiert und gegebenenfalls adaptiert.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der fixen Zinssätze
leicht gesunken. Insgesamt ist ATS gegen eine mögliche Zins-
wende bzw. einen Zinsanstieg im Euro-Raum gut abgesichert.
Weiters sollen die vorhandenen liquiden Mittel ertragreich,
aber risikobewusst veranlagt werden. Zum 31. März 2019 ver-
fügte ATS über finanzielle Mittel von insgesamt 566,6 Mio. €
(Vorjahr: 330,6 Mio. €). Durch Optimierung von Veranlagungs-
zeiten und durch eine frühzeitige Konvertierung von liquiden
Mitteln in Währungen, die einerseits höhere Zinssätze aufwei-
1,6
2,9
0,9
0,6
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Nettoverschuldung/EBITDA
146,6
337,6
45,0
62,8
88,0
35,2
 23/2423/2422/2321/2220/2119/20
Tilgungsplan
in Mio. €
Treasury-Kennzahlen
Schwellen-
wert
1)
Zielwert
2)
31.03.2019 31.03.2018
Nettoverschuldung/EBITDA-Verhältnis  4,0  3,0 0,6 0,9
Eigenkapitalquote  35 %  40 % 45,0 % 46,5 %
1)
Schwellenwerte sind in alten Kreditvereinbarungen enthaltene Grenzen, welche von ATS nicht über- (Nettoverschuldung/EBITDA) bzw. unterschritten (Eigenkapitalquote) werden dürfen, bzw. Grenzen,
deren Nichteinhaltung Neufinanzierungen äußerst schwierig und teuer machen würde.
2)
Zielwerte sind die von ATS definierten Grenzen, die unter normalen Umständen nicht über- (Nettoverschuldung/EBITDA) bzw. unterschritten (Eigenkapitalquote) werden sollen.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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16
sen und an denen ATS kontinuierlichen Bedarf hat, sollen
möglichst hohe Erträge in einem derzeit aus Anlegersicht sehr
herausfordernden Umfeld erwirtschaftet bzw. Negativzinsen
vermieden werden.
Frühzeitiges Konvertieren in Fremdwährungen dient einem
natürlichen Währungs-Hedging und einer Reduktion des
Fremdwährungsexposures. Das Ziel von ATS ist hierbei, eine
möglichst kleine USD-Nettorisikoposition auszuweisen. Zum
Bilanzstichtag 31. März 2019 standen USD-Vermögenswerten
(auf USD lautende Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen, finanzielle Vermögenswerte und Zahlungsmittel) in Höhe
von 270,5 Mio. € (Vorjahr: 232,0 Mio. €) USD-Schulden (auf
USD lautende Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun-
gen sowie finanzielle Verbindlichkeiten) in Höhe von
43,3 Mio. € (Vorjahr: 77,2 Mio. €) gegenüber. Die sich daraus
ergebende Nettorisikoposition – zum Bilanzstichtag 31. März
2019 war dies ein Aktivsaldo von 227,2 Mio. € (Vorjahr: 154,8
Mio. €) – betrug somit 12,7 % (Vorjahr: 10,1 %) der Konzernbi-
lanzsumme.
Neben diesem natürlichen Hedging und den oben erwähnten
Zinssicherungsinstrumenten werden bei ATS fallweise
Fremdwährungstransaktionsrisiken kurzfristig (bis zu einem
Jahr) abgesichert. Zum Bilanzstichtag bestanden keine Siche-
rungsinstrumente aus diesem Titel.
Translationsrisiken, die sich aus der Umrechnung von Tochter-
gesellschaften mit abweichender Währung ergeben, werden
nicht abgesichert.
Sicherung des Finanzierungsnetzwerks
Das letzte Treasury-Ziel besteht in einem optimierten Relati-
onship Management mit Finanzierungspartnern. Hierunter
versteht ATS die Auswahl der Banken für nationale und in-
ternationale Zusammenarbeit und den Aufbau und die Auf-
rechterhaltung der für beide Seiten notwendigen Kommunika-
tion. Ziel ist es, eine hohe Transparenz über die Chancen und
Risiken der ATS zu schaffen, um mit den finanzierenden
Instituten eine für beide Seiten langfristige, erfolgreiche Part-
nerschaft zu festigen. Als Basis dazu dienen der Geschäftsbe-
richt und die Quartalsveröffentlichungen.
Daneben findet zumindest einmal jährlich ein Treffen mit den
finanzierenden Bankpartnern statt, bei dem Möglichkeiten zur
Zusammenarbeit erörtert werden. Im Rahmen der Platzierung
des Schuldscheindarlehens wurden neue Investorenkontakte
hergestellt und die Investorenbasis weiter verbreitert.
2.4.3. CASHFLOW
Gute Ertragslage stärkt Liquidität
Der Cashflow aus dem Ergebnis erhöhte sich von 192,1 Mio. €
auf 206,0 Mio. €. Hauptursache für diesen deutlichen Anstieg
waren die Ergebnisverbesserungen in den Werken. Diese Ver-
besserungen waren auch hauptverantwortlich für die Erhö-
hung des Betriebsergebnisses von 90,3 Mio. € auf
117,2 Mio. €. Die Zinszahlungen reduzierten sich, primär be-
dingt durch bessere Konditionen bei den Schuldscheindarle-
hen, um 1,4 Mio. € auf 13,6 Mio. € (Vorjahr: 15,0 Mio. €). Die
erhaltenen Zinsen spiegeln das derzeit äußerst schwierige
Marktumfeld für Veranlagungen im Euro wider, erhöhten sich
dennoch aufgrund des höheren Veranlagungsvolumens um
3,8 Mio. € auf 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €). Die gezahlten
Ertragsteuern hingegen stiegen um 2,8 Mio. € auf 28,8 Mio. €
(Vorjahr: 26,0 Mio. €).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte mit
170,5 Mio. € (Vorjahr: 143,2 Mio. €) wesentlich verbessert
werden. Den um 30,9 Mio. € niedrigeren Verbindlichkeiten aus
Buchwerte der Finanzverbindlichkeiten nach Fristigkeiten
in Mio. €
31.03.2019 in % 31.03.2018 in %
Restlaufzeit
bis zu einem Jahr 38,0 5,3 81,5 15,1 %
zwischen einem und fünf Jahren 532,6 74,3 323,5 59,9 %
mehr als fünf Jahre 146,5 20,4 134,8 25,0 %
Summe Finanzverbindlichkeiten 717,0 100,0 539,9 100,0 %
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten
und den um 23,4 Mio. € verringerten Geldfluss der Forderun-
gen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen
und vertraglichen Vermögenswerten standen Veränderungen
bei den Vorräten um 20,8 Mio. €, gegenüber.
Die Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermö-
genswerte von 100,9 Mio. € lagen deutlich unter dem Vorjah-
reswert von 141,9 Mio. €. Die wesentlichen Auszahlungen
resultieren aus dem Upgrade von Shanghai und Chongqing auf
neue Technologien.
Der operative freie Cashflow, d.h. der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit abzüglich der Netto-Auszahlungen für Sach-
anlagen und immaterielle Vermögenswerte, betrug im Ge-
schäftsjahr 2018/19 69,7 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €). Damit
gelang es ATS, die nach wie vor hohe Investitionstätigkeit aus
eigener Kraft zu finanzieren.
Die durch die Begebung der Schuldscheine vereinnahmten
Mittel wurden teilweise mit Laufzeiten über drei Monate ver-
anlagt. Dies führte insgesamt zu einem Nettoabfluss aus finan-
ziellen Vermögenswerten von 175,8 Mio. € (Vorjahr: Nettozu-
fluss 51,7 Mio. €). Aufgrund dieses Veranlagungseffektes lag
der Cashflow aus Investitionstätigkeit mit -276,6 Mio. € über
dem Vorjahreswert von -193,4 Mio. €.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von 147,2 Mio. € lag in
erster Linie aufgrund des Mittelzuflusses aus der Aufnahme
von finanziellen Mitteln von 355,3 Mio. € und der Rückzahlung
von finanziellen Verbindlichkeiten von -190,9 Mio. € sowie der
Dividendenzahlung von -14,0 Mio. € und der Hybridkuponzah-
lung von -8,3 Mio. € um 11,7 Mio. € über dem Vorjahreswert
von 135,5 Mio. €.
Der freie Cashflow, d. h. der Cashflow aus laufender Tätigkeit
zuzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit, war mit
-106,0 Mio. € um 55,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert von
-50,2 Mio. €. 124,1 Mio. € der Veränderung zum Vorjahr resul-
tieren aus der Veranlagung bzw. Rückflüssen aus der Veranla-
gung liquider Mittel. Diesen standen um 41,0 Mio. € niedrigere
Investitionstätigkeit und höherer Cashflow aus laufender Ge-
schäftstätigkeit gegenüber.
Umfassende Liquidität zur Rückzahlung bestehender
Finanzierungen und für weitere Investitionen
verfügbar
Die Zahlungsmittel sind trotz der sehr hohen Investitionen,
aufgrund eines stabil hohen Cashflows aus laufender Ge-
schäftstätigkeit und der erläuterten Finanzierungs- und Veran-
lagungsmaßnahmen, von 270,7 Mio. € auf 326,8 Mio. € gestie-
gen. Darüber hinaus verfügt ATS über kurzfristig verfügbare
Finanzmittel von 239,8 Mio. € (Vorjahr: 59,6 Mio. €).
Insgesamt verfügt ATS somit über Zahlungsmittel bzw. kurz-
fristig verfügbare Finanzmittel von 566,6 Mio. € (Vorjahr: 330,6
Mio €). Dieser aktuell sehr hohe Wert dient zur Sicherstellung
der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und
kurzfristig fälliger Rückzahlungen.
Cashflow (Kurzfassung)
in Mio. €
2018/19 2017/18
Veränderung
in %
Cashflow aus dem Ergebnis 206,0 192,1 7,2 %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170,5 143,2 19,1 %
Cashflow aus Investitionstätigkeit (276,6) (193,4) (43,0 %)
Operativer Free Cashflow 69,7 1,5 100 %
Free Cashflow (106,1) (50,2) (100 %)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147,2 135,6 8,6 %
Veränderung der liquiden Mittel 41,2 85,4 (51,8 %)
Währungseffekte auf liquide Mittel 15,0 (18,1) 100 %
Liquide Mittel am Jahresende 326,8 270,7 20,7 %
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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2.4.4. LEISTUNGSKENNZAHLEN
Kennzahlen belegen eine hohe operative Performance
Neben dem Umsatz und dem EBITDA verwendet ATS für die
strategische Unternehmenssteuerung die Kennzahlen ROCE
und IRR. Sie spiegeln die operative Performance gegenüber
Investoren und Kunden wider.
Mit dem Return on Capital Employed (ROCE) misst ATS die
operative Unternehmensperformance aus der Sicht von Inves-
toren. Dabei wird das um das Finanzergebnis bereinigte Er-
gebnis in Relation zum durchschnittlich eingesetzten verzinsli-
chen Kapital (Capital Employed) gesetzt. Daraus kann abgelei-
tet werden, inwieweit ATS die Verzinsungsansprüche ihrer
Kapitalgeber erfüllt. Die durchschnittlichen Kapitalkosten wer-
den aus den Mindestrenditen abgeleitet, die Investoren für die
Bereitstellung von Eigen- bzw. Fremdkapital erwarten. Der
durchschnittliche WACC (Weighted Average Cost of Capital) für
die Leiterplattenbranche liegt bei rund 8,5 %. Im Berichtsjahr
lag ATS mit einem ROCE von 9,5 % über diesem Wert.
Der ROCE verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr durch das
bessere EBIT, dem ein höheres durchschnittlich eingesetztes
Kapital von 937,2 Mio. € (Vorjahr: 920,6 Mio. €) gegenüber-
stand.
Die zweite Kennzahl zur Performance-Messung zeigt die Fähig-
keit, Innovationen markt- und zeitnahe umzusetzen. ATS
misst diese Fähigkeit mit der Innovation Revenue Rate (IRR),
die den Umsatzanteil von Produkten, welche neue, innovative
Technologien aufweisen und deren Markteinführung in den
letzten drei Jahren stattfand, ausdrückt. Für das Geschäftsjahr
2018/19 beläuft sich die IRR auf 35,3 % nach 40,4 % im Vor-
jahr. ATS strebt eine IRR von mindestens 20 % an. Dieses Ziel
konnte im Geschäftsjahr 2018/19 deutlich übertroffen werden.
8,2
(0,6)
7,7
9,5
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
ROCE
in %
Gesamtkapitalrendite (ROCE)
in Mio. €
2018/19 2017/18
Veränderung
in %
Betriebsergebnis (EBIT) 117,2 90,3 29,8 %
Ertragsteuern (28,2) (19,0) (48,7 %)
Betriebsergebnis nach Steuern (NOPAT) 89,0 71,3 24,8 %
Durchschnittliches Eigenkapital 757,4 625,7 21,0 %
Durchschnittliche Nettoverschuldung 179,8 294,9 (39,0 %)
Durchschnittlich eingesetztes Kapital 937,2 920,6 1,8 %
ROCE 9,5 % 7,7 %
Innovation Revenue Rate (IRR)
in Mio. €
2018/19 2017/18
Veränderung
in %
Haupterlöse 1.027,8 991,7 3,6 %
Haupterlöse mit innovativen Produkten 362,5 400,7 (9,5 %)
IRR 35,3 % 40,4 %
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2.5.Wesentliche Ereignisse
nach dem Bilanzstichtag
Es wurden bis zum 16. Mai 2019 keine Ereignisse oder Ent-
wicklungen bekannt, die zu einer wesentlichen Änderung des
Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte
und Schuldenposten gegenüber dem 31. März 2019 geführt
hätten.
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20
3.1.Standorte und
Zweigniederlassungen
Der ATS Konzern unterhält aktuell sechs Produktionsstandor-
te, die auf unterschiedliche Technologien spezialisiert sind.
Leoben und Fehring
Die österreichischen Werke beliefern vor allem den europäi-
schen und zunehmend den amerikanischen Markt. In Europa
sind im Wesentlichen kurze Durchlaufzeiten, Spezialanwen-
dungen sowie die Nähe zum Kunden von großer Bedeutung.
Das Werk in Leoben setzte den in den vergangenen Jahren
begonnenen Weg der Nischen- und Prototypenerzeugung
weiterhin fort. In Leoben erfolgt unter anderem die Produktion
der Embedding Technologie. Das Werk in Fehring entwickelte
sich im Berichtsjahr erfreulich. Durch eine verstärkte Fokussie-
rung auf spezifische Applikationen und Märkte konnten sowohl
Synergien mit anderen Standorten (Leoben und Nanjangud) als
auch eine Verbesserung des Produktmixes erreicht werden. Die
mit Ende des Geschäftsjahres 2017/18 eingeleitete Erweite-
rung bzw. das technologische Upgrade des Werkes wurde im
Geschäftsjahr 2018/19 weitgehend abgeschlossen. Damit kön-
nen am Standort Fehring hochwertige Leiterplatten (HDI/HF-
Technologie) für die Segmente Industrie, Medizin und Automo-
tive gefertigt werden.
Shanghai
Der Standort Shanghai fertigt HDI(High Density Interconnec-
tion)-Leiterplatten höchster Technologie in Großserien für das
Segment Mobile Devices  Substrates mit weltweiten Kunden.
Der Standort war in der Lage, die Nachfrage nach HDI- und
mSAP-Leiterplatten erfolgreich zu bedienen, und konnte sich
als führender Anbieter in der neuesten Technologiegeneration
etablieren. Das breite technologische Leistungsspektrum des
Standortes wurde von den Kunden sehr gut aufgenommen und
der Standort war in den Monaten der Hochsaison durchgängig
an der Kapazitätsgrenze. 2018/19 zeigte sich eine weiterhin
hohe Nachfrage nach HDI-Leiterplatten, welche für das Seg-
ment Automotive, Industrial, Medical gefertigt wurden. Dar-
über hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die Embed-
ding Technologie erfolgreich implementiert und Shanghai ist
künftig in der Lage, diese Technologie anzubieten, um vom
Trend zur Integration von aktiven und passiven Komponenten
in der Leiterplatte zu profitieren.
Chongqing
Am Standort Chongqing befinden sich zwei Werke für High-End
Produkte. Das Werk für IC-Substrate (Integrated Circuit Sub-
strates) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Effizienz-
verbesserungen die Produktion weiter erhöhen und damit die
gute Marktnachfrage bedienen. Um unsere Kunden weiterhin
optimal zu versorgen, wurde gegen Ende des Jahres mit dem
Vollausbau des Substratwerkes begonnen. Im Werk für mobile
Anwendungen werden High-End-mSAP-Leiterplatten gefertigt.
Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde der Standort technologisch
weiterentwickelt und wird künftig auch in der Lage sein, Leiter-
platten für Module zu fertigen. Das Werk ist derzeit zu rund 50
% ausgebaut und kann daher in relativ kurzer Zeit seine Kapazi-
täten erhöhen, um künftige Bedarfssteigerungen zu bedienen.
Ansan
Die sehr positive Entwicklung des Standortes in Korea konnte
im Geschäftsjahr 2018/19 weiter fortgesetzt werden. Neben
der sehr guten Auslastung im Bereich Medizinprodukte für
europäische und amerikanische Abnehmer konnten auch sub-
stanzielle Mengen für mobile Anwendungen gefertigt werden.
Um die Option einer Erweiterung des Werkes zu sichern, wur-
den im Geschäftsjahr zwei Nachbargrundstücke im Gesamt-
ausmaß von 3.305 Quadratmetern erworben.
Nanjangud
Der Standort entwickelte sich im Geschäftsjahr 2018/19 weiter
positiv. Die Effizienzsteigerung aus operativen Verbesserungen
und eine weitere Anhebung des Produktmix im Bereich höher-
wertiger Technologien führten zu einer leichten Umsatzsteige-
rung gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2018/19 konn-
te die Werkserweiterung bzw. das technologische Upgrade des
Werkes nahezu abgeschlossen werden, so dass volle Kapazitäten
für die steigende Nachfrage nach Hochfrequenz-Leiterplatten
aus dem Automotive-Bereich zur Verfügung stehen.
Hongkong
Die in Hongkong ansässige Gesellschaft ATS Asia Pacific ist die
Holdinggesellschaft für das Segment Mobile Devices  Substra-
tes – und damit für die chinesischen Werke und die zugeordne-
3. WEITERE GESETZLICHE ANGABEN
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ten Vertriebsgesellschaften – sowie Sitz des gruppenweiten
Einkaufs dieses Segments. Die Nähe zu den CEMs der Kunden
sowie zu den Lieferanten ist ein Standortvorteil, der von den
Geschäftspartnern sehr geschätzt wird.
Die Vertriebsservicegesellschaften in Amerika, Deutsch-
land, Japan und Taiwan konnten im Geschäftsjahr 2018/19
weiterhin einen guten und engen Kontakt zu den Kunden
sicherstellen.
3.2.Aktionärsstruktur und
Angaben zum Kapital
(Angaben gemäß § 243a UGB)
Kapitalanteilsstruktur und Angaben
zu Gesellschafterrechten
Zum Bilanzstichtag 31. März 2019 beträgt das Grundkapital der
Gesellschaft 42.735.000 € und besteht aus 38.850.000 Stückak-
tien mit einem rechnerischen Nennwert von je 1,10 € pro
Aktie. Das Stimmrecht in der Hauptversammlung wird nach
Stückaktien ausgeübt, wobei je eine Stückaktie das Recht auf
eine Stimme gewährt. Sämtliche Aktien lauten auf Inhaber.
Am 20. Dezember 2018 hat Dr. Hannes Androsch, Vorsitzender
des Aufsichtsrats von ATS, 202.095 Stück Aktien der ATS
verkauft. Die Androsch Privatstiftung, welche in enger Bezie-
hung zu den ATS-Aufsichtsräten Dr. Hannes Androsch,
Dr. Georg Riedl und Mag. Gerhard Pichler steht, hat diese
202.095 Stück Aktien der ATS gekauft. Die Durchführung der
Transaktion wurde ordnungsgemäß am 21. Dezember 2018
veröffentlicht. Der durchschnittliche Preis je Aktie betrug
19,09 € und der Gesamtwert der damit veräußerten Aktien
belief sich auf 3.857.993,55 €.
Am 20. Dezember 2018 hat Dr. Hannes Androsch, Vorsitzender
des Aufsichtsrats von ATS, 277.346 Stück Aktien der ATS
verkauft. Die AIC Androsch International Management GmbH,
welche in enger Beziehung zum ATS-Aufsichtsvorsitzenden
Dr. Hannes Androsch steht, hat diese 277.346 Stück Aktien der
ATS gekauft. Die Durchführung der Transaktion wurde ord-
nungsgemäß am 21. Dezember 2018 veröffentlicht. Der durch-
schnittliche Preis je Aktie betrug 19,09 € und der Gesamtwert
der damit veräußerten Aktien belief sich auf 5.294.535,14 €.
Die maßgeblichen direkten und indirekten Beteiligungen an der
Konzernmuttergesellschaft AT  S Austria Technologie  Sys-
temtechnik Aktiengesellschaft, die zum Bilanzstichtag zumin-
dest 10 % betragen, stellen sich wie folgt dar: siehe Tabelle
unten.
Zum Stichtag 31. März 2019 befanden sich rund 64,68 % der
Aktien im Streubesitz. Außer den oben angeführten Beteiligun-
gen gab es keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der
Stimmrechte an der ATS hielt. Es gibt keine Aktien mit beson-
deren Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen
hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechtes durch Arbeitneh-
mer mit Kapitalbeteiligung.
Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung
und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.
Die Verträge von allen Vorständen enthalten eine „Change of
Control“-Klausel: Für den Fall, dass ein Aktionär an der Gesell-
schaft durch das Halten von mindestens 30 % der Stimmrechte
(einschließlich der ihm nach Übernahmegesetz zuzurechnen-
den Stimmrechte Dritter) die Kontrolle gemäß § 22 ÜbG an der
Gesellschaft erworben hat oder die Gesellschaft mit einem
konzernfremden Rechtsträger verschmolzen wurde, es sei
denn, der Wert des anderen Rechtsträgers beträgt ausweislich
des vereinbarten Umtauschverhältnisses weniger als 50 % des
Werts der Gesellschaft, liegt ein solcher Kontrollwechsel vor. In
diesem Fall ist das Vorstandsmitglied berechtigt, innerhalb
eines Zeitraums von sechs Monaten nach Rechtskraft des Kon-
trollwechsels mit einer Frist von drei Monaten jeweils zum
Aktien % Kapital % Stimmrechte
Dörflinger-Privatstiftung,
Karl-Waldbrunner-Platz 1, A-1210 Wien
6.902.380 17,77 % 17,77 %
Androsch Privatstiftung,
Schottengasse 10/12, A-1010 Wien
6.819.337 17,55 % 17,55 %
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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Ende eines Kalendermonats sein Amt aus wichtigem Grund
niederzulegen und den Vorstandsvertrag zu kündigen („Son-
derkündigungsrecht“). Bei Ausübung des Sonderkündigungs-
rechts oder bei einvernehmlicher Aufhebung des Vorstandsver-
trags innerhalb von sechs Monaten seit dem Kontrollwechsel
hat das Vorstandsmitglied Anspruch auf Abfindung seiner Ver-
gütungsansprüche für die Restlaufzeit dieses Vorstandsvertra-
ges, maximal aber in Höhe von drei Jahresbruttobezügen,
wobei anderweitige Vergütungsbestandteile nicht in die Be-
messung des Abfindungsbetrages einzubeziehen und davon
ausgeschlossen sind.
Der Vorstand wurde durch die 20. Hauptversammlung am
3. Juli 2014 ermächtigt, bis zum 2. Juli 2019 das Grundkapital
der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu
21.367.500 € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 neuen, auf
den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien gegen Bar-
einlage oder Sacheinlage, einmal oder in mehreren Tranchen,
auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Über-
nahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153
Abs. 6 AktG, zu erhöhen. Der Vorstand wurde ermächtigt,
hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats die näheren
Ausgabebedingungen (insbesondere Ausgabebetrag, Gegen-
stand der Sacheinlage, Inhalt der Aktienrechte, Ausschluss der
Bezugsrechte etc.) festzulegen (genehmigtes Kapital). Der
Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die
sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapi-
tal ergeben, zu beschließen. Die Hauptversammlung hat auch
beschlossen, die Satzung entsprechend diesem Beschluss in § 4
(Grundkapital) zu ändern.
Darüber hinaus wurde in der 20. Hauptversammlung am 3. Juli
2014 die in der Hauptversammlung vom 7. Juli 2010 beschlos-
sene Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschrei-
bungen widerrufen und gleichzeitig der Vorstand ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juli 2019 einmalig
oder mehrmals auf den Inhaber lautende Wandelschuldver-
schreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 150.000.000 €
auszugeben und den Inhabern von Wandelschuldverschrei-
bungen Bezugs- und/oder Umtauschrechte auf bis zu
19.425.000 Stück neue, auf Inhaber lautende nennwertlose
Stückaktien der Gesellschaft nach Maßgabe der vom Vorstand
festzulegenden Wandelschuldverschreibungsbedingungen zu
gewähren. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang das
Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG um
bis zu 21.367.500 € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 Stück
neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht.
Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchge-
führt, als Inhaber von auf Grundlage des Ermächtigungsbe-
schlusses der Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 ausgegebe-
nen Wandelschuldverschreibungen von dem ihnen gewährten
Umtausch- und/oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft
Gebrauch machen. Der Vorstand wurde weiters ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen
(insbesondere Ausgabebetrag, Inhalt der Aktienrechte).
In Bezug auf die Erhöhung des genehmigten Kapitals bzw. die
bedingte Kapitalerhöhung ist folgende betragsmäßige Deter-
minierung, entsprechend den Beschlüssen der 20. Hauptver-
sammlung vom 3. Juli 2014, zu beachten: Die Summe aus (i)
der Anzahl der nach den Bedingungen der Wandelschuldver-
schreibungen jeweils aus bedingtem Kapital aktuell ausgege-
benen oder potenziell auszugebenden Aktien und (ii) der An-
zahl der aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen Aktien
darf die Zahl von insgesamt 19.425.000 nicht überschreiten
(betragsmäßige Determinierung der Ermächtigungen).
Eigene Aktien
In der 23. ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Juli 2017
wurde der Vorstand erneut ermächtigt, binnen 30 Monaten ab
Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von bis zu 10 % des
Grundkapitals zu erwerben. Weiters wurde der Vorstand für
die Dauer von fünf Jahren, sohin bis einschließlich 5. Juli 2022,
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne weite-
ren Beschluss der Hauptversammlung eigene Anteile auch auf
andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches An-
gebot zu veräußern, insbesondere zur Bedienung von Mitarbei-
teraktienoptionen, Wandelschuldverschreibungen oder als
Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen bzw. sonsti-
gen Vermögenswerten und zu jedem sonstigen gesetzlich
zulässigen Zweck zu verwenden.
Zum 31. März 2019 hält der Konzern keine eigenen Aktien.
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
91
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
23
Es gibt keine außerbilanziellen Geschäfte zwischen der ATS
und ihren Tochtergesellschaften.
Die ATS hat keine Kredite an Organmitglieder vergeben und
ist auch keine Haftungsverhältnisse zu deren Gunsten einge-
gangen.
Weiterführend wird auf die Erläuterungen im Anhang zum
Konzernabschluss, Erläuterung 21 „Gezeichnetes Kapital“ so-
wie auf die Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“,
verwiesen.
Der Corporate Governance Bericht der Gesellschaft nach
§ 243b UGB ist unter http://www.ats.net/de/unternehmen/
corporate-governance/berichte/ abrufbar.
3.3.Nichtfinanzielle
Erklärung
Die Gesellschaft ist gemäß § 243b Abs. 6 UGB von der Pflicht
zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung im Lagebericht
befreit, da ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht erstellt
wird. Dieser nichtfinanzielle Bericht ist dem Geschäftsbericht
2018/19 als gesondertes Kapitel beigefügt.
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
92
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
24
Highlights im Geschäftsjahr 2018/19
Fast alle der Aktivitäten von ATS im Forschungs- und Entwick-
lungsbereich haben zum Ziel, den derzeit stattfindenden Wan-
del in der Elektronikindustrie zu antizipieren und die sich
dadurch ergebenden Chancen aufzugreifen und somit Schritt
für Schritt „More than ATS“ zu werden. Die aktuell laufenden
Projekte von ATS suchen nach neuen Lösungen für:
Miniaturisierung/Gewichtsreduktion: Geräte werden immer
kleiner, leichter und leistungsfähiger – ATS kann und muss
die Grundlage dafür schaffen. ATS arbeitet an neuen Techno-
logien, welche die Dichte an Leiterzügen erhöhen und die
Dicke der Systeme verringern.
Integration von neuen und zusätzlichen Funktionen: Elektroni-
sche Geräte erfüllen immer mehr Funktionen, was meist durch
zusätzliche Komponenten ermöglicht wird. Diese müssen in
kleinster Packungsdichte und höchster Leistungsfähigkeit
verbunden werden – idealerweise bei einer vereinfachten
Wertschöpfungskette. ATS erarbeitet neue Konzepte zur
effizienten Integration und Verbindung von elektronischen
Komponenten.
Schnelle Signalleitung: In den nächsten Jahren wird es zu einem
starken Anstieg an der zu verarbeitenden Datenmenge kom-
men (z.B. 5G, autonomes Fahren). In den Entwicklungsprojek-
ten aus diesem Bereich stellt ATS sicher, dass die Produkte
die Signale schnell und verlustarm leiten.
Leistung und Leistungseffizienz: Energieeffiziente Mobilität
führt zu Elektrifizierung der Mobilität – mechanische Lösungen
werden durch energiesparende elektronische Lösungen er-
setzt. Die Projekte in diesem Bereich fokussieren auf Systeme,
die die optimale Stromversorgung bei geringsten elektrischen
Verlusten ermöglichen, große Leistungen schalten und über-
tragen und in Zukunft vielleicht auch Energie gewinnen kön-
nen.
Durch die Verknappung der natürlichen Ressourcen muss
ATS effiziente und flexible Fertigung bei geringstem Ressour-
cenverbrauch (Material, Wasser, CO2 etc.) sicherstellen. ATS
macht sich große Datenmengen nutzbar zur Optimierung und
Verbesserung von Produktionsprozessen, Produkteigenschaf-
ten und -qualität, Integration neuer und zusätzlicher Schritte in
die Wertschöpfungskette und erarbeitet neue Lösungen zum
sparsamen Umgang mit Ressourcen in der Produktion.
Innovationsrate nahe Rekordniveau, zahlreiche
neue Schutzrechte
Die Einführung von sehr wichtigen Technologien in den letzten
Geschäftsjahren (z.B. mSAP und Substrate) hatte auch Auswir-
kungen auf die Innovation Revenue Rate (IRR) im abgelaufenen
Geschäftsjahr. ATS erzielte mit 35,3 % die zweithöchste IRR
in seiner Unternehmensgeschichte. Mit der IRR wird die Inno-
vationskraft des Unternehmens gemessen. Sie stellt den Anteil
am Umsatz dar, den ATS mit innovativen Produkten, die
während der letzten drei Jahre auf dem Markt eingeführt
wurden, erzielt hat. ATS setzt sich eine jährliche IRR von
mindestens 20 % zum Ziel.
Beruht dieser Erfolg noch sehr stark auf der Verfügbarkeit der
mSAP- und Substrattechnologie, hat ATS in der Entwicklung
bereits die Weichen auf neue Applikationen gestellt, bei denen
ATS die Erkenntnisse seiner Entwicklungsfelder als Technolo-
giebausteine anwendet. Derzeit arbeitet ATS an neuen Lö-
sungen für Module (elektronische Einheiten für spezifische
Aufgaben, die mehrere Bauelemente miteinander verbinden),
neuen Lösungen für die Leistungselektronik getrieben durch
Entwicklungen in der e-Mobility und erarbeitet mit seinen
Kunden Lösungen für den neuen Mobilfunkstandard 5G.
19,6
21,8
40,4
35,3
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Innovation Revenue Rate (IRR)
in %
4. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
93
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
25
Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigen
sich auch in der Anzahl und Qualität der Patente. Weltweit hat
ATS im Geschäftsjahr 2018/19 insgesamt 72 Schutzrechte
neu zur Anmeldung eingereicht. Aktuell kommt ATS auf 286
Patentfamilien, die zu 279 erteilten Schutzrechten führen. Das
IP-Portfolio wird durch extern erworbene Lizenzen – insbeson-
dere im Bereich der Embedding-Technologie – weiter gestärkt.
FE-Aufwand: 7,4 % vom Umsatz
Die Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsprojekte belie-
fen sich im Geschäftsjahr 2018/19 auf 75,7 Mio. €. Dies ent-
spricht einer Forschungsquote (d.h. in Relation zum Umsatz)
von 7,4 % gegenüber 6,6 % im Vorjahr. Mit dieser weiterhin
hohen Forschungsquote sichert ATS seine Position als Tech-
nologieführer auch für die kommenden Jahre ab.
Effiziente FE-Prozesse
Die Effizienz in der Entwicklung wird dadurch sichergestellt,
dass ATS global mit Kunden, Lieferanten und Forschungsein-
richtungen eng zusammenarbeitet. Intern betreibt ATS einen
zweistufigen Innovationsprozess. In einem ersten Schritt wer-
den neuartige Konzepte entwickelt und die prinzipielle Mach-
barkeit dieser Konzepte wird gezeigt. Dieser Tätigkeitsbereich
umfasst somit die angewandte Forschung und Technologieeva-
luierung. Anschließend ist es Aufgabe der lokalen Abteilungen
für Technologieentwicklung und -implementierung an den
Standorten von ATS (TDI und Engineering), die Prozesse und
Produkte experimentell weiterzuentwickeln und in den beste-
henden Produktionsablauf zu integrieren.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde begonnen, die Entwick-
lungseinheit in Chongqing zu einem weiteren Entwicklungs-
zentrum auszubauen. Es wurden eine Prototypenline konzi-
piert und angeschafft sowie die Maschinen für neue Prozesse
erworben, die es ermöglichen, die Entwicklung speziell im
Bereich Substrat und Advanced Packaging unter Nutzung der
Substrattechnologie auf ein neues Niveau zu heben. Im Ent-
wicklungszentrum Leoben, das auch weiterhin die Zentrale in
der Forschung der ATS AG darstellt, werden neben Advan-
ced-Packaging-Konzepten auch Konzepte für die Leistungs-
elektronik und Hochfrequenzelektronik entwickelt.
212
227
258
279
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Anzahl der erteilten Schutzrechte
12.5%
7.7%
6.6%
7.4%
2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Forschungsquote
in Relation zum Umsatz
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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26
Wesentliche Entwicklungsprojekte im Geschäftsjahr
Entwicklungs-Highlights waren im abgelaufenen Geschäftsjahr
die ersten Projekte für den neuen Mobilkommunikationsstan-
dard 5G. Die erste Generation der 5G-Technologie, mit deren
Einführung soeben begonnen wird, wird sich noch in einem
moderaten Funkfrequenzbereich von unter 5 GHz bewegen.
Hier stellt neben neuen Antennensystemen vor allem der
Energieverbrauch der Systeme die Herausforderung dar, die
gelöst werden muss. In der zweiten Generation ist es geplant,
Funkfrequenzen aus dem mm-Wellenlängenbereich (25-
30GHz) zu verwenden. Hier müssen gänzlich neue Leiterplat-
ten- und Verbindungssysteme entwickelt werden, um Verluste
so klein wie möglich zu halten. In beiden Bereichen arbeitet
ATS derzeit an unterschiedlichen Projekten.
Entwicklungen in der Leistungselektronik werden derzeit sehr
stark von der Elektromobilität getrieben. ATS entwickelt hier
neuartige elektronische Systeme, die einen sehr geringen
Energieverbrauch aufweisen und darüber hinaus mit hohen
Strömen und hohen Spannungen arbeiten können. Dies gelingt
durch den Einsatz der Embedding-Technologie, durch die die
Komponenten optimal gekühlt und elektrisch verbunden wer-
den können. Das Resultat sind elektrisch effiziente und sehr
zuverlässige Systeme und Module.
Module (spezialisierte, elektronische Einheiten, die mehrere
Bauelemente miteinander optimal verbinden) befinden sich
auch in dem Bereich der mobilen Kommunikation im Vor-
marsch. ATS partizipiert an diesem Trend mit neuartigen
Modulkonzepten, die auf der mSAP- und Substrattechnologie
beruhen. Mit diesen Technologien und Konzepten des „All in
One Package“ können hochintegrierte und spezialisierte Mo-
dule aufgebaut werden, die speziell bei Geräten verwendet
werden, die wenig Platz für die Elektronik haben.
KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
95
Risiko- und Chancen-Strategie
Risiko-/Chancen-Managementprozess
Risiko-/Chancen-Managementsoftware
Risiko-/Chancen-
Kontrolle
Risiko-/Chancen-
Analyse
KONTROLLE
Berichterstattung
Überwachung
Steuerung
ANALYSE
Identifikation
Bewertung
Aggregation
ATS RISIKOMANAGEMENTPROZESS
Risikostrategie:
definiert mit Vorstand und Prozess-
verantwortlichen.
Risikoidentifikation:
konzernweite Abfrage mit anschließen­
der Bewertung. Unverzügliche Meldung
neuer signifikanter Risiken (≥3).
Risikobewertung:
konzernweit einheitliche Bewertung
aller Risiken hinsichtlich monetärer
Auswirkung, Eintrittswahrscheinlichkeit
und resultierendem Risikorating von
1 (niedrig) – 6 (kritisch).
Aggregation  Berichtswesen:
Aggregation und regelmäßige Bericht-
erstattung an Vorstand und Prüfungs-
ausschuss über alle signifikanten
Risiken (Risikolevel ≥3) durch den
Risikomanager.
Risikominderung  Überwachung:
gemäß definierter Berichts-
und Entscheidungsebene
(nach Risikolevel, s. Abb. 2).
Risikomanagementsoftware:
konzernweit für Risiken
 IKS-Kontrollen.
Abb. 1: ATS Risikomanagementprozess
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
27
5.1.Chancen- und
Risikomanagement
STRUKTUR UND INSTRUMENTE
Das Chancen- und Risikomanagement ist im ATS Konzern
eine wichtige Voraussetzung unternehmerischen Handelns.
Mit dem Ziel, den Unternehmenswert zu steigern, werden
nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern auch Risiken
eingegangen. Da Entscheidungen normalerweise unter Unsi-
cherheit getroffen werden, ist es die Aufgabe des Risikomana-
gements, mögliche positive oder negative Abweichungen
frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu steuern. Daher betreibt
ATS, gemäß ÖCGK-Anforderung, ein konzernweites Risiko-
management (RM) und gemäß COSO-Standard ein Internes
Kontrollsystem (IKS) sowie eine am IIA-Standard orientierte
interne Revision.
Organisatorisch fallen das Risikomanagement, das Interne
Kontrollsystem und die interne Revision in die Verantwortung
des Finanzvorstands. Der Group Risk Manager berichtet dem
Gesamtvorstand einmal monatlich in einer Vorstandssitzung.
Die Einbindung des Aufsichtsrats erfolgt im Rahmen der zu-
mindest zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen des Prü-
fungsausschusses. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanage-
mentsystems wird jährlich im Zuge der Jahresabschlussprüfung
durch den Wirtschaftsprüfer gemäß Regel 83 ÖCGK beurteilt.
Der in Abb. 1 dargestellte Risikomanagementprozess wird
mindestens zweimal jährlich durchlaufen.
5. CHANCEN UND RISIKEN
IKS
RM
AUFSICHTSRAT
VORSTAND
BU-MANAGEMENT
WERKS-MANAGEMENT
PROZESS-MANAGEMENT
Risikoexposure  Risikolevel:
Die ATS Risikolevels werden vom
operativen CF sowie der Eigen­
kapitalquote abgeleitet und sind
ein Indikator für die Risikotrag­
fähigkeit des Konzerns.
Risikominderung:
Klare Zuweisung von zuständigen
Entscheidungsebenen nach Risiko-
level (s. links).
IKS  RM:
Steuerung von Prozessrisiken
(Risikolevel 1-2) mithilfe des
Internen Kontrollsystems.
Auf Gruppen­ebene relevante
Risiken (Risikolevel ≥3) werden
über den Risikomanagement­
prozess gesteuert und berichtet.
Risikolevel Risikosteuerung Prozess
ATS RISIKOLEVELS UND RISIKOSTEUERUNG
1
2
3
4
5
6
RM: Risikomanagement; IKS: Internes Kontrollsystem; BU: Business Unit
Abb. 2: ATS Risikolevels und Risikosteuerung
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
96
ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
28
Die Risikosteuerung erfolgt gemäß Risikostrategie und Risiko-
appetit auf der dem entsprechenden Risikolevel zugeordneten
Hierarchieebene (s. Abb. 2).
RISIKOMANAGEMENT IN 2018/19
Im Geschäftsjahr 2018/19 lag der Fokus des Risikomanage-
ments auf der Anpassung der Risikotragfähigkeit sowie der
Weiterentwicklung der Instrumente zur Risikobewertung. Die
in Abb. 2 ersichtlichen Risikolevels wurden um eine Stufe 6
erweitert. Ziel dieser Anpassung war die Sicherstellung einer
sofortigen Berichterstattung an den Aufsichtsrat über signifi-
kante Änderungen der Risikoposition.
Zusätzlich zu laufenden kontinuierlichen Verbesserungsmaß-
nahmen im Internen Kontrollsystem (IKS) wurde im Geschäfts-
jahr 2018/19 mit der Evaluierung der Anschaffung einer soft-
warebasierten GRC-Lösung begonnen. Ziel dieser Weiterent-
wicklung ist eine engere Verknüpfung der Governance-, Risk-
und Compliance-Prozesse sowie die Nutzung von Synergien.
5.2.Erläuterung der
Einzelrisiken
Grundsätzlich sind die Risiken, Ungewissheiten und Chancen
der Gruppe von den weltweiten Entwicklungen am Leiterplat-
ten- und Substratmarkt sowie der eigenen operativen Perfor-
mance abhängig. Eine Übersicht der ATS Risikokategorien,
wesentlicher Einzelrisiken, Risikominderungsmaßnahmen und
der erwarteten Risikotendenz in den kommenden Geschäfts-
jahren ist in Abb. 3 dargestellt und wird in der Folge genauer
erläutert.
FX: Foreign Exchange; CF: Cashflow
Abb. 3: ATS Risikokategorien, wesentliche Einzelrisiken, Risikotendenz und Risikom-inderungsmaßnahmen
Wesentliche Risiken  ChancenRisikokategorie Risikominderung  ChancenrealisierungTendenz
STRATEGIE
MARKT
BESCHAFFUNG
UMFELD
OPERATIV
ORGANISATION
FINANZ
▪ Verkaufspreisentwicklung
▪ Kapazitätsauslastung
▪ Technologische Entwicklung
▪ Investitionen
▪ Markt- und Segmententwicklung
▪ Entwicklung Schlüsselkunden
▪ Verkaufsstrategie und Umsetzung
▪ Entwicklung Einkaufspreise
▪ Single-Source-Risiko
▪ Verlust von vertraulichen
Informationen
▪ Katastrophen, Brandfall
▪ Politisches Risiko
▪ Qualitätsperformance
▪ Geistiges Eigentum
▪ Projektmanagement
▪ Betriebskosten
▪ Verlust von Schlüsselkräften
▪ Wechselkursrisiko
▪ Finanzierung  Liquidität
▪ Steuerrisiko
▪ Wertberichtigungen
▪ Konsequenter Fokus auf High-End-Technologien  Zielapplikationen
▪ Kundennähe und frühzeitige Kundenkontakte
▪ Technologieentwicklungsprojekte  Technologie-Roadmap
▪ Marktanalyse, Strategieprüfung und -anpassung
▪ Ausbalancierte Segmentportfolios und Diversifikation des Kundenportfolios
▪ Neukundenakquisition  Anteilsteigerung bei bestehenden Kunden
▪ Konsequente Akquisition von definierten Zielapplikationen
▪ Beschaffungsstrategie (Verhandlung, Allokation, technische Änderungen)
▪ Lieferanten-Risikobewertung  Multi-Sourcing
▪ Erhöhung des Sicherheitslevels durch die Implementierung eines
Informationssicherheitmanagementsystems (ISO 27001)
▪ Interne  externe Audits, Notfallübungen
▪ Business-Continuity-Management, Versicherung
▪ Black-Belt-Programm, laufende Qualitätsverbesserungsmaßnahmen
▪ Kontinuierlicher Ausbau und Absicherung des IP-Portfolio
▪ Konsequentes Projektmanagement
▪ Kostenreduktions- und Effizienzsteigerungsprogramme an allen Standorten
▪ Mitarbeiterbindung, Stellvertreterregelung  Nachfolgeplanung
▪ Natürliches FX Hedging durch langfristige CF-Planung
▪ Langfristige Finanzierungs- und Liquiditätsplanung, Zinsswaps
▪ Kontinuierliche Compliance-Überprüfung mit Steuergesetzgebungen
▪ Projektcontrolling; Impairment-Tests; Strategieprüfung und -anpassung
FX: Foreign Exchange; CF: Cashflow
Abb. 3: ATS Risikokategorien, wesentliche Einzelrisiken, Risikotendenz und Risikominderungsmaßnahmen
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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29
STRATEGIE
Investitionsrisiken
Um Wachstumspotenziale zu nutzen und konkurrenzfähig zu
bleiben, hat ATS wesentliche Investitionen in neue Technolo-
gien (IC-Substrate) sowie in die Weiterentwicklung und den
Kapazitätsausbau bestehender Technologien getätigt (SLP,
mSAP, HDI) und wird diese auch künftig tätigen. Damit die
technologisch führende Position auch in Zukunft gefestigt
werden kann, werden in Chongqing Investitionen für die zwei-
te Ausbaustufe des Werks I getätigt.
Falsch eingeschätzte technologische Entwicklungen, Verände-
rungen in der Nachfrage, Einschränkungen durch Patente
Dritter, negative Preisentwicklungen, kundenspezifische Tech-
nologien, kürzere Technologiezyklen oder Probleme bei der
technischen Umsetzung können die Werthaltigkeit solcher
Investitionen maßgeblich negativ beeinträchtigen. Dies kann
insbesondere das Substratgeschäft, die Produktionskapazitä-
ten für mSAP-Technologie in Shanghai und Chongqing, die
Kapazitätserweiterung für Hochfrequenzleiterplatten in Nan-
jangud und Fehring und generell alle bestehenden Geschäfts-
aktivitäten von ATS betreffen. Bei Vorliegen entsprechender
Indikatoren finden anlassbezogen Überprüfungen der Werthal-
tigkeit dieser Investitionen statt, welche aufgrund der hohen
getätigten Investitionen zu einem entsprechend hohen Ab-
schreibungsbedarf führen könnten.
Wettbewerbsrisiken
Durch den klaren Fokus auf das Hightech-Segment, gepaart
mit höchsten Qualitätsstandards und konsequenter Kosten-
kontrolle konnte ATS im Technologiesegment HDI (High
Density Interconnect) dem intensiven Wettbewerb, am Markt
vorhandenen Überkapazitäten und der permanenten „Kom-
modifizierung“ mit entsprechender Margenreduktion in die-
sem Bereich bislang erfolgreich entgegenwirken. Ergänzend
dazu wurde der Einsatz der HDI-Technologie gezielt und erfolg-
reich von der Anwendung für Smartphones und andere mobile
Endgeräte auf weitere Anwendungen wie zum Beispiel für die
Automotive-Industrie übertragen. Das technologische Upgrade
von Teilen der HDI-Linien auf die mSAP-Technologie gewähr-
leistet die Übertragung der HDI-Wettbewerbsvorteile auf die
nächste Technologiegeneration. Kundenseitige Verzögerungen
beim Umstieg auf die neue Technologie sowie volatile Markt-
entwicklungen können Herausforderungen für ATS darstellen
und zu Angebotsüberhang, Überkapazitäten und fehlenden
Auslastungen führen.
Die Chancen der österreichischen Werke von ATS liegen in
der hohen Flexibilität, den hohen Qualitätsstandards und der
Fähigkeit, sich sehr schnell auf wechselnde Spezifikationen und
Technologien einzustellen. Diese Fähigkeit ist insbesondere im
Industrie-Segment, das von unterschiedlichen Technologie-
anforderungen seitens einer Vielzahl von Kunden geprägt ist,
eine unabdingbare Notwendigkeit, um gegenüber den Mitbe-
werbern bestehen zu können. Um diesen Vorsprung von ATS
abzusichern, werden in enger Kooperation mit den Kunden
laufend neue Technologien und Projekte vorangetrieben.
Neue technische Entwicklungen und Überkapazitäten am
Markt stellen ATS im Geschäftsbereich IC-Substrate vor Her-
ausforderungen. Die Fokussierung auf ein höherwertiges Pro-
duktportfolio sowie die erfolgreiche Umsetzung von geplanten
Kostenreduktionen sind wesentlich für diesen Geschäftsbe-
reich. Der Markt für IC-Substrate wird stark durch technologi-
sche Änderungen beeinflusst. Die Entwicklung neuer Techno-
logien dient zur Minderung des Marktrisikos von IC-Substraten.
Jedoch beinhaltet dieser technologische Fortschritt das allge-
meine Risiko von neuen Technologieentwicklungen.
Wettbewerbsrisiken ergeben sich auch durch potenzielle Qua-
litätssteigerungen und technologische Fortschritte in Ländern
mit niedrigeren Produktionskosten. Dies könnte dazu führen,
dass insbesondere die ATS Standorte in Österreich, aber auch
andere Produktionsstandorte, etwa in Südkorea und China, an
Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten.
Zusätzlich könnte ein schwierigeres Marktumfeld im Ge-
schäftsjahr 2019/20 die Ergebnisse der Gruppe beeinträchti-
gen. Stagnierende Smartphone-Verkäufe, Nachfrageschwä-
chen im Bereich Automotive sowie nachteilige Marktentwick-
lungen in den übrigen Kernsegmenten könnten zu einem Um-
satzrückgang führen. Eine positive Marktentwicklung könnte
im Gegensatz dazu auch gesteigerte Geschäftschancen und
überproportionale Wachstumschancen bieten. Die breit gefä-
cherte Aufstellung von ATS in den Segmenten Mobile Devices
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE
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30
 Substrates sowie Automotive, Industrial, Medical kann durch
deren unterschiedliche Produktionszyklen Marktrisiken teil-
weise abfedern.
MARKT
Potenzieller Verlust von Schlüsselkunden
ATS hat es durch fortgeschrittene Fertigungstechnologien
und hohe Qualitätsstandards geschafft, sich als verlässlicher
Anbieter für einige der weltweit namhaftesten Abnehmer in
der Elektronikindustrie zu etablieren. Aufgrund der Fokussie-
rung auf High-End-Technologie ist die Zahl der Abnehmer auf
die Technologieführer beschränkt. Die Umsätze mit den fünf
größten Kunden tragen 64 % zum Gesamtumsatz bei. Die
mittlerweile langfristigen Geschäftsbeziehungen mit diesen
Kunden bieten auch in Zukunft gute Chancen. Allerdings birgt
die Konzentration auch Risiken im Falle einer signifikanten
Reduktion der Geschäftsvolumina oder Profitabilität bei diesen
Kunden. Besonders kritisch ist dies bei den IC-Substraten und
mSAP. Die laufende Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
von ATS als auch die Erweiterung der Kundenbasis sowie die
Erschließung neuer Produkte sind daher von großer Bedeutung
für eine schnelle Kompensation von negativen Entwicklungen
bei einzelnen wesentlichen Kunden.
BESCHAFFUNG
Einkaufspreise
Preisschwankungen für Energie sowie Rohmaterial (Gold,
Kupfer, Laminate) können sich kurzfristig sowohl positiv als
auch negativ auf erzielbare Margen auswirken. Die steigenden
Rohmaterialpreise im Geschäftsjahr 2018/19 konnten durch
die gezielte Umsetzung der Beschaffungsstrategie zum Teil
abgefedert werden. Aufgrund der Marktentwicklung wird auch
im kommenden Geschäftsjahr mit steigenden Rohmaterial-
preisen gerechnet.
Lieferanten
Um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren,
zielt die Sourcing-Strategie von ATS auf eine klar diversifizier-
te und breite Basis von sorgfältig ausgewählten Bezugsquellen
ab. Zu wesentlichen Schlüssellieferanten mit besonderem
Know-how und Wettbewerbsfähigkeit bestehen langjährige
stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen. Um Lieferengpässen
vorzubeugen, betreibt ATS ein konsequentes Lieferantenrisi-
komanagement unter Berücksichtigung von regionalen Clus-
terrisiken, unterschiedlichen Versorgungswegen und alternati-
ven Beschaffungsmöglichkeiten. Kundenspezifikationen kön-
nen die verwendeten Rohmaterialien nur auf bestimmte Liefe-
ranten beschränken, weshalb eine Abhängigkeit für ATS
entstehen kann. Mit wenigen Ausnahmen, beispielsweise im
Bereich IC-Substrate und ECP, für welche eine kleinere Liefe-
rantenbasis vorhanden ist, gibt es aber in der Regel alternative
Lieferantenoptionen, um Versorgungsrisiken zu begegnen.
UMFELD
Standortrisiken
Der weitaus überwiegende Teil der operativen Tätigkeiten von
ATS ist außerhalb von Österreich, insbesondere in China,
angesiedelt. Dies könnte ATS dem Risiko von potenziellen
rechtlichen Unsicherheiten, staatlichen Eingriffen, Handelsbe-
schränkungen und politischen Unruhen aussetzen. Weiters
kann unabhängig davon jede Produktionsstätte disruptiven
Ereignissen wie zum Beispiel Feuer, Naturkatastrophen, kriege-
rischen Akten, Versorgungsengpässen oder anderen Elemen-
tarereignissen ausgesetzt sein. Die Kündigung von Landnut-
zungsrechten, Genehmigungen oder Leasingverträgen be-
stimmter Werke könnte die Produktionstätigkeit der Gruppe
ebenfalls erheblich negativ beeinflussen.
Um die Auswirkungen solcher Risiken zu minimieren, hat der
Konzern ein Business-Continuity-Management etabliert. Zu-
sätzlich betreibt ATS ein aktives Versicherungsmanagement,
in Abwägung der Risiken und der entsprechenden Kosten. Es
wurden für ein Unternehmen dieser Größe übliche Versiche-
rungspolizzen abgeschlossen, sofern solche zu vertretbaren
Kosten im Verhältnis zu den drohenden Risiken verfügbar sind.
Politische Risiken
Die Elektronikindustrie wird charakterisiert durch stark inte-
grierte, transnationale Lieferketten, welche auf dem freien
Handel von Waren und Dienstleistungen basieren. Mögliche
Schutzzollpolitik oder steigende politische Spannungen können
zu Diskontinuitäten in der Lieferkette sowie zu Wettbewerbs-
vorteilen für Konkurrenten in spezifischen Ländern führen.
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31
In Europa bestehen derzeit Unsicherheiten betreffend den
Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. ATS
hat nur wenige Geschäftsbeziehungen mit Kunden und Liefe-
ranten, deren Sitz in Großbritannien liegt. Dennoch wurden
aufgrund der bestehenden Unsicherheiten Maßnahmen von
ATS vorgenommen, um einen reibungslosen Ablauf der Supp-
ly Chain gewährleisten zu können. Enger Kundenkontakt, der
Aufbau von Lagerbeständen sowie die Vorbereitung von inter-
nen Systemen auf mögliche Austrittsszenarien zählen zu den
getroffenen Vorkehrungen. Nichtsdestotrotz können Auswir-
kungen des Austritts Großbritanniens auf die europäische Wirt-
schaft auch die Geschäftsentwicklung von ATS beeinflussen.
Aufgrund des latenten Handelskonflikts zwischen den USA und
China werden Strafzölle auf Importe von bestimmten Gütern in
beiden Ländern eingehoben. Aus derzeitiger Sicht ist ATS von
dem Handelskonflikt nur unwesentlich betroffen, da die Wei-
terverarbeitung der Produkte zum Großteil in China erfolgt.
Dennoch ist ein laufendes Monitoring der betroffenen Güter
notwendig. Weiters können die makroökonomischen Entwick-
lungen aufgrund des Handelskonflikts einen negativen Einfluss
auf die Geschäfte von ATS haben.
Compliance
Die Änderung regulatorischer Anforderungen, wie Verbote
spezieller Prozesse oder Materialien, könnte zu einem Anstieg
der Produktionskosten führen. Bei Verletzung von Vertraulich-
keitsanforderungen von Kundenseite oder durch den Bruch
gesetzlicher Bestimmungen könnten ATS erhebliche Strafzah-
lungen drohen. ATS hat organisatorische Maßnahmen zur
Verhinderung des Eintritts bzw. zur Minimierung von Compli-
ance-Risiken getroffen und baut diese laufend aus. Grundsätz-
lich verfolgt ATS eine „Zero-Tolerance-Politik“ gegenüber
Compliance-Verstößen und erwartet eine 100%ige Einhaltung
aller geltenden Gesetze und Regulierungen von allen Mitarbei-
tern. Das Governance, Risk  Compliance Committee („GRC
Committee“) hat die Identifizierung und Minderung potenziell
relevanter Compliance- und Governance-Risiken zum Ziel.
Weiters hat ATS die Whistleblowing-Plattform „We Care“
eingeführt, welche es Mitarbeitern und externen Personen
ermöglicht, potenzielle Compliance-Verstöße zu melden.
Betrugsfälle, Datensicherheit und Cybercrime
Um Betrugsversuchen wie bisher erfolgreich begegnen zu
können, wurden die internen Kontrollen in den letzten Ge-
schäftsjahren weiter intensiviert und die Sensibilisierung der
Mitarbeiter hinsichtlich solcher Betrugsschemata erhöht. Zu-
sätzlich arbeitet ATS kontinuierlich am weiteren Ausbau der
Daten- und Informationssicherheit. Im Geschäftsjahr 2018/19
wurde ein Projekt zum Thema „EU-Datenschutz-
Grundverordnung“ umgesetzt. Durch die Analyse der unter-
nehmensinternen Prozesse hinsichtlich der Verwendung von
personenbezogenen Daten wurden erforderliche Maßnahmen
erhoben und implementiert, um den Schutz sensibler Daten zu
gewährleisten. Ein weiterer Fokus im Geschäftsjahr 2018/19
lag auf dem Aufbau eines Informationssicherheitsmanage-
mentsystems (ISMS), welches an den europäischen Standorten
auch nach ISO 27001 zertifiziert wurde. Durch die Orientierung
an internationalen IT-Standards wird ein sicherer Umgang und
angemessener Zugang zu Informationen gewährleistet sowie
zuverlässige Systeme zur Verfügung gestellt. Die Zertifizierung
von weiteren ATS Standorten ist geplant.
OPERATIV
Qualitäts- und Lieferperformance
Wie bisher wird eine hohe Produktqualität, Liefertreue und
Servicequalität auch in Zukunft eine Chance bieten, um sich
von Mitbewerbern zu differenzieren und entsprechende
Wachstumschancen wahrzunehmen. Andererseits muss ATS,
insbesondere wichtigen Kunden, teilweise auch substanzielle
vertragliche Zusagen, beispielsweise hinsichtlich Kapazitätsre-
serven und Mengengarantien, Termintreue und Qualitäts-
performance, geben. Technische Defekte und Mängel in der
Qualität sowie Schwierigkeiten bei der Lieferung von Produk-
ten oder die Nichtbereitstellung von zugesagten Mengen-
garantien könnten ATS Gewährleistungs- und Schadenersatz-
ansprüchen sowie Vertragsstrafen aussetzen. Im Mobile De-
vice Business können Qualitätsmängel zur Liefersperre von
bestimmten Teilenummern führen. Solche Liefersperren kön-
nen, auch wenn die Qualitätsmängel nicht durch den Produkti-
onsprozess der ATS, sondern innerhalb der Lieferkette verur-
sacht wurden, erhebliche Umsatzrückgänge zur Folge haben.
Substanzielle Qualitätsmängel könnten auch Rückrufaktionen
und den Verlust von Kunden nach sich ziehen. ATS unterhält
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ein entsprechendes Qualitäts- und Planungswesen, um man-
gelnde Produktqualität und Planungsfehler sowie negative
Folgen daraus nach Möglichkeit auszuschließen bzw. zu mini-
mieren. Um eine hohe Produktqualität sicherstellen zu kön-
nen, erfüllt ATS nicht nur allgemeine internationale Quali-
tätsstandards (ISO 9001), sondern auch weiterführende Stan-
dards für Automobil, Luftfahrt und Medizintechnik. Weiters ist
ATS grundsätzlich – unter Berücksichtigung von Deckungs-
ausschlüssen beziehungsweise üblichen Deckungslimits – im
Rahmen einer (erweiterten) Produkthaftpflichtversicherung
gegen Produkthaftpflichtrisiken abgesichert.
Geistiges Eigentum
Durch eigene Entwicklungen, Zusammenarbeit mit Kooperati-
onspartnern und Investitionen ist es die Intention von ATS,
Chancen zu nutzen, geistiges Eigentum zu erlangen und zusätz-
lich Zugang zu chancenreichen Patenten zu bekommen. Risi-
ken ergeben sich, sollte ATS es verabsäumen, das geistige
Eigentum zu sichern, und dadurch Mitbewerber in die Lage
versetzen, diese Technologien zu nutzen. Rechtsstreitigkeiten
über geistiges Eigentum könnten ATS davon abhalten, in
Streit stehende Technologien zu nutzen oder zu verkaufen.
Weiters können Rechtsstreitigkeiten über die missbräuchliche
Verwendung von fremdem geistigem Eigentum erhebliche
finanzielle Belastungen nach sich ziehen.
Technologie- und Projektentwicklung
Durch den Kapazitätsauf- und -ausbau für IC-Substrate und
mSAP-Technologie in Chongqing ergeben sich angesichts des
erheblichen Investitionsvolumens für den Standort Chongqing
spezifische Risiken. Komplikationen beim Vorantreiben der
technologischen Entwicklung und der Projektumsetzung kön-
nen die Geschäftsentwicklung sowie die bestehenden finanzi-
ellen und administrativen Ressourcen erheblich belasten. Der
Fokus im kommenden Geschäftsjahr liegt bei der kontinuierli-
chen Performanceverbesserung der Substratproduktion und
auf der Durchführung der zweiten Ausbaustufe des Werk I in
Chongqing.
Kostenkontrolle
Kontinuierliche Kostenreduktion und Effizienzsteigerung in
allen Geschäftsbereichen sind wesentlich für die Profitabilität
der Gruppe. Sollten Kostenreduktionsmaßnahmen und Per-
formancesteigerungen nicht wie geplant umsetzbar sein (oder
können Kosten nicht an Kunden weitergegeben werden), kann
sich das negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns
auswirken.
ORGANISATION
Mitarbeiter
Die kollektive Industrieerfahrung und Managementexpertise
der Mitarbeiter der ATS Gruppe sind ein Fundament zur
Nutzung zukünftiger Chancen. Die Geschäftsentwicklung von
ATS könnte negativ beeinflusst werden, wenn leitende Ange-
stellte das Beschäftigungsverhältnis mit ATS beenden oder
ATS nicht in der Lage wäre, weiterhin hochqualifizierte Mit-
arbeiter in allen Bereichen der Wertschöpfung zu rekrutieren
und diese langfristig an die Firma zu binden. ATS arbeitet
kontinuierlich an Strategien, um Schlüsselarbeitskräfte zu
halten, zusätzliche wertvolle Mitarbeiter zu rekrutieren und
die Fähigkeiten der Mitarbeiter weiter auszubauen.
FINANZ
Wechselkursrisiken
Wechselkursschwankungen von EUR, RMB und USD – sowie in
geringerem Ausmaß von JPY, KRW und INR – können signifi-
kant positive oder negative Auswirkungen auf die Ergebnisse
der Gruppe haben. Zur Minimierung dieser Effekte verfolgt die
Gruppe eine natürliche Absicherungsstrategie durch die Her-
stellung gegenläufiger Cashflow-Ströme in den jeweiligen
Währungen. Aufgrund der hohen Investitionen der letzten
Jahre in China ergeben sich wesentliche Währungsrisiken aus
dem RMB, welche das Eigenkapital der Gruppe erhöhen oder
verringern könnten. Eine Absicherung dieses Risikos wäre mit
hohen Kosten verbunden und wird nicht durchgeführt.
Finanzierung und Liquidität
Zur Sicherstellung des Finanzierungsbedarfs der Expansions-
strategie verfolgt die Gruppe eine langfristige Finanzierungs-
und Liquiditätsplanung. Negative Entwicklungen im Geschäfts-
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verlauf, signifikante Abweichungen von Annahmen in Business
Cases, Wechselkursschwankungen oder Wertberichtigungen
können jedoch zu einem Verfehlen der angestrebten Eigenka-
pitalquoten bzw. des Verhältnisses von Nettoverschuldung zu
EBITDA und in der Folge zusätzlichem Finanzierungsbedarf
unter erschwerten Bedingungen und höheren Kosten oder
dem Verlust bestehender Finanzierungsmöglichkeiten führen.
Die Absicherung von Zinsrisiken erfolgt für die gesamte Gruppe
zentral durch Group Treasury, teilweise über entsprechende
Finanzinstrumente.
Bezüglich der Bereiche Finanzierungsrisiko, Liquiditätsrisiko,
Kreditrisiko sowie Wechselkursrisiko wird weiters auf Erläute-
rung 19 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ im
Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.
Steuerliche Risiken
Die Gesellschaft ist global tätig und unterliegt somit unter-
schiedlichen Steuersystemen. Solange die Voraussetzungen für
die Bildung einer Rückstellung oder Verbindlichkeit nicht gege-
ben sind, werden nationale wie auch internationale Steuerrisi-
ken unter Finanzrisiken subsumiert und entsprechend über-
wacht. Das derzeit wesentliche Steuerrisiko betrifft die Gesell-
schaft in Indien. Um zukünftige Steuerrisiken zu minimieren,
überprüft der Konzern laufend die Compliance mit nationalen
Steuergesetzgebungen und internationalen Richtlinien wie z.B.
den BEPS(„Base Erosion and Profit Shifting“)-Richtlinien der
OECD. Trotz des Bestrebens von ATS, alle steuerlichen Geset-
ze und Vorschriften einzuhalten, besteht ein Risiko von unter-
schiedlichen Auslegungen und Interpretationen internationaler
Transaktionen in verschiedenen Ländern, welche zu einer
Doppelbesteuerung und zusätzlichen Steuerbelastungen füh-
ren könnten.
5.3.Internes Kontroll- und
Risikomanagement-
system im Hinblick auf
das Rechnungswesen
Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und
Risikomanagement ist integrierter Bestandteil des konzernwei-
ten Risikomanagementsystems. In Anlehnung an das Rahmen-
konzept von COSO (The Committee of Sponsoring Organiza-
tions of the Treadway Commission) werden unter dem Begriff
des unternehmensweiten Risikomanagements das eigentliche
Risikomanagement sowie das Interne Kontrollsystem (IKS)
subsumiert. Die wesentlichen Merkmale des Risikomanage-
ments, des Internen Kontrollsystems sowie der internen Revi-
sion von ATS sind in einem konzernweiten Risikomanage-
ment- und Revisionshandbuch festgehalten.
Die Dokumentation der internen Kontrollen (Geschäftsprozes-
se, Risiken, Kontrollmaßnahmen und Verantwortliche) erfolgt
grundsätzlich in Form von Kontrollmatrizen, die in einer zent-
ralen Managementdatenbank archiviert werden. Das rech-
nungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem beinhaltet
dabei die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Siche-
rung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung im Sinne der
beschriebenen Kontrollziele für die Finanzberichterstattung.
Die Prozesse der Rechnungslegung sind in gesonderten Ver-
fahrensanweisungen dokumentiert. Diese sind konzernweit
einheitlich ausgestaltet und werden in einem standardisierten
Dokumentationsformat abgebildet. Aus den spezifischen loka-
len Regelungen resultieren zusätzlich Anforderungen an die
Rechnungslegungsprozesse. Die Grundlagen der Rechnungsle-
gung und Berichterstattung sind in den Prozessbeschreibungen
und weiters in ausführlichen Verfahrensanweisungen doku-
mentiert, welche ebenfalls im zentralen Management Manual
archiviert sind. Darüber hinaus werden Arbeitsbehelfe zu Be-
wertungsläufen, Bilanzierungsvorgängen und organisatori-
schen Erfordernissen im Zusammenhang mit den Rechnungs-
legungs- und Jahresabschlussprozessen erstellt und laufend
aktualisiert. Die Terminplanungen erfolgen im Einklang mit den
Konzernerfordernissen.
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Die interne Finanzberichterstattung erfolgt monatlich als Be-
standteil der Konzernberichterstattung, wobei die Finanz-
informationen durch die Organisationseinheit Corporate Ac-
counting und Corporate Controlling überprüft und analysiert
werden. Die monatliche Soll-Ist-Abweichung mit entsprechen-
der Kommentierung der Segment- bzw. Werksergebnisse
sowie des Gesellschaftsergebnisses wird intern an die Füh-
rungskräfte und an die Mitglieder des Aufsichtsrats berichtet.
Die jährliche Budgeterstellung erfolgt durch die Organisations-
einheit Corporate Controlling. Auf Basis der Quartalsergebnis-
se und aktuellen Planungsinformationen werden unterjährig
quartalsweise Vorschaurechnungen (Forecasts) für das ver-
bleibende Geschäftsjahr erstellt. Die Vorschaurechnungen mit
Kommentierung zum Budgetvergleich und Darstellungen zur
Auswirkung von Chancen und Risiken bis Geschäftsjahresende
werden an den Aufsichtsrat berichtet. Neben der regelmäßi-
gen Berichterstattung werden Mehrjahresplanungen, projekt-
bezogene Finanzinformationen oder Berechnungen über Inves-
titionsvorhaben aufbereitet und an den Aufsichtsrat übermittelt.
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Globale Konjunktur trübt sich ein
Übereinstimmende Vorhersagen von IMF, Weltbank und einer
Reihe von Marktforschungsfirmen signalisierten zuletzt eine
deutliche Eintrübung der globalen Konjunktur. Die WTO sieht
das weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für 2019
und 2020 nur mehr bei 2,6 % im Vergleich zu 2,9 % im Jahr
2018 (WTO 4/2019), wobei in Asien (inkl. China) nur ein kleiner
Wachstumsrückgang von 4,3 % (2018) bis 2020 auf 4,0 % er-
wartet wird. Hauptursache des Rückgangs ist ein gemäß Kon-
junkturzyklus erwarteter Abschwung, der derzeit durch Han-
delskonflikte verstärkt wird.
Ausblick 2019/20
Basierend auf der seit der zweiten Jahreshälfte 2018/19 sicht-
baren Nachfrageschwäche in den Bereichen Smartphone,
Automotive und Industrie, dem fortwährend volatilen Markt-
umfeld und der geringen Visibilität ist zu Jahresbeginn 2019/20
weiterhin eine hohe Unsicherheit im Markt zu verzeichnen.
ATS konnte diese Entwicklung durch das gut diversifizierte
Produkt-, Technologie- und Kundenportfolio sowie über einen
erfolgreichen Einstieg in das IC-Substrate-Geschäft abfedern.
In Anbetracht dieses Marktumfelds geht der Vorstand zunächst
von einer auf Jahresbasis stabilen Umsatzentwicklung und
einer EBITDA-Marge in der Bandbreite entsprechend der Mit-
telfrist-Guidance von 20 und 25 % aus. Voraussetzung dafür ist,
dass sich die Rahmenbedingungen (Wirtschaftspolitik und
Wechselkurse) nicht wesentlich verschlechtern. Neben der im
Jahresverlauf üblichen Saisonalität wird insbesondere ein durch
die Marktunsicherheit belastetes erstes Halbjahr erwartet.
Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2019/20
Aus dem bereits kommunizierten und im Geschäftsjahr
2018/19 gestarteten Ausbau der Kapazitäten im Bereich der IC-
Substrate werden in der laufenden Periode rund 80 Mio. €
zahlungswirksam. Für Basisinvestitionen (Erhaltung und Tech-
nologie-Upgrades) ist ein Volumen zwischen 80 und 100 Mio. €
geplant. Abhängig von der Marktentwicklung können zusätzlich
100 Mio. € für Kapazitäts- und Technologieerweiterungen
schlagend werden.
Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019
Der Vorstand
DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h.
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring e.h.
Ing. Heinz Moitzi e.h.
6. AUSBLICK
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KONZERN-
ABSCHLUSS
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzernbilanz
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Eigenkapitalsveränderungsrechnung
Anhang zum Konzernabschluss
Erklärung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk
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FIRST CHOICE
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DIE TECHNOLOGISCHE ENT-
WICKLUNG ermöglicht immer
mehr Leistung auf immer
kleinerem Raum. Wir schieben
mit unserem Know-how die
Grenzen des Machbaren stetig
weiter hinaus.
IMMER KLEINER
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ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE
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in Tsd. € Erläuterung 2018/19 2017/18
Umsatzerlöse 1 1.027.983 991.843
Umsatzkosten 2 (860.828) (829.539)
Bruttogewinn 167.155 162.304
Vertriebskosten 2 (30.723) (32.606)
Allgemeine Verwaltungskosten 2 (36.593) (39.480)
Sonstiger betrieblicher Ertrag 4 18.858 8.006
Sonstiger betrieblicher Aufwand 4 (1.487) (7.938)
Sonstiges betriebliches Ergebnis 17.371 68
Betriebsergebnis 117.210 90.286
Finanzierungserträge 5 15.172 3.348
Finanzierungsaufwendungen 5 (17.190) (18.123)
Finanzergebnis (2.018) (14.775)
Ergebnis vor Steuern 115.192 75.511
Ertragsteuern 6 (28.243) (18.992)
Konzernjahresergebnis 86.949 56.519
davon vorgesehener Anteil Hybridkapitalbesitzer, nach Steuern 6.235 2.892
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen 80.714 53.627
Ergebnis je Aktie, das den Aktionären
des Mutterunternehmens zusteht (in € je Aktie): 25
- unverwässert 2,08 1,38
- verwässert 2,08 1,38
KONZERN-
GESAMTERGEBNISRECHNUNG
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Konzernjahresergebnis 86.949 56.519
Zu reklassifizierende Ergebnisse:
Währungsumrechnungsdifferenzen, nach Steuern 24.466 (53.523)
Gewinne aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von zur
Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, nach Steuern 1)
– 15
Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung von Sicherungsinstrumenten aus der
Absicherung von Zahlungsströmen, nach Steuern (3.730) 68
Nicht zu reklassifizierende Ergebnisse: (5.797) -784
Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern (5.797) (784)
Sonstiges Ergebnis 14.939 (54.224)
Konzerngesamtergebnis 101.888 2.295
davon vorgesehener Anteil Hybridkapitalbesitzer, nach Steuern 6.235 2.892
davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen 95.653 (597)
‘1)
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstumente bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.
KONZERN-GEWINN-
UND VERLUSTRECHNUNG
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in Tsd. € Erläuterung 31.03.2019 31.03.2018
VERMÖGENSWERTE
Sachanlagen 7 777.742 766.378
Immaterielle Vermögenswerte 8 60.121 75.856
Finanzielle Vermögenswerte 12 193 284
Aktive latente Steuern 6 35.555 45.530
Sonstige langfristige Vermögenswerte 9 24.664 56.219
Langfristige Vermögenswerte 898.275 944.267
Vorräte 10 84.465 136.097
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 11 229.045 118.650
Finanzielle Vermögenswerte 12 239.752 59.635
Laufende Ertragsteuerforderungen 5.728 1.061
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 13 326.841 270.729
Kurzfristige Vermögenswerte 885.831 586.172
Summe Vermögenswerte 1.784.106 1.530.439
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital 21 141.846 141.846
Sonstige Rücklagen 22 42.444 27.505
Hybridkapital 23 172.887 172.887
Gewinnrücklagen 446.274 369.153
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital 803.451 711.391
Summe Eigenkapital 803.451 711.391
SCHULDEN
Finanzielle Verbindlichkeiten 15 679.076 458.359
Rückstellungen für Personalaufwand 16 48.409 37.322
Passive latente Steuern 6 5.547 5.069
Sonstige Verbindlichkeiten 14 16.196 14.526
Langfristige Schulden 749.228 515.276
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 14 179.954 199.880
Finanzielle Verbindlichkeiten 15 37.967 81.525
Laufende Ertragsteuerschulden 9.331 16.425
Sonstige Rückstellungen 17 4.175 5.942
Kurzfristige Schulden 231.427 303.772
Summe Schulden 980.655 819.048
Summe Eigenkapital und Schulden 1.784.106 1.530.439
KONZERNBILANZ
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in Tsd. € 2018/19 2017/18
Betriebsergebnis 117.210 90.286
Abschreibungen, Zuschreibungen und Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 132.888 135.692
Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen 37 363
Veränderung langfristiger Rückstellungen 10.833 3.569
Zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (17.523) 2.081
Gezahlte Zinsen (13.624) (14.988)
Erhaltene Zinsen 4.939 1.113
Gezahlte Ertragsteuern (28.788) (26.015)
Cashflow aus dem Ergebnis 205.972 192.101
Vorräte 20.755 (35.037)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte (23.405) (34.044)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten (30.898) 20.913
Sonstige Rückstellungen (1.890) (742)
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170.534 143.191
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (100.913) (141.933)
Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 77 234
Auszahlungen für den Erwerb von finanziellen Vermögenswerten (275.669) (118.506)
Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten 99.926 66.816
Cashflow aus Investitionstätigkeit (276.579) (193.389)
Einzahlungen aus der Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten 355.278 112.751
Auszahlungen für die Rückzahlung von finanziellen Verbindlichkeiten (190.892) (151.693)
Einzahlungen aus der Begebung von Hybridkapital – 172.887
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 5.112 5.487
Dividendenzahlungen (13.986) (3.885)
Hybridkuponzahlungen (8.313) –
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147.199 135.547
Veränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 41.154 85.349
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Jahresanfang 270.729 203.485
Währungsgewinne/(-verluste) aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 14.958 (18.105)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Geschäftsjahresende 326.841 270.729
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
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in Tsd. €
Gezeichnetes
Kapital
Sonstige
Rücklagen
Hybrid-
kapital
Gewinn-
rücklagen
Den Eigen-
tümern des
Mutterunter-
nehmens zu-
rechenbares
Eigenkapital
Nicht
beherr-
schende
Anteile
Summe
Eigenkapital
Stand zum 31.03.2017 141.846 81.729 – 316.519 540.094 – 540.094
Konzernjahresergebnis – – – 56.519 56.519 – 56.519
Sonstiges Ergebnis – (54.224) – – (54.224) – (54.224)
davon Währungsumrechnungsdifferenzen – (53.523) – – (53.523) – (53.523)
davon Umbewertung von Verpflichtungen aus
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – (784) – – (784) – (784)
davon Veränderung von zur Veräußerung ver-
fügbaren finanziellen Vermögenswerten, nach
Steuern – 15 – – 15 – 15
davon Veränderung von Sicherungsinstrumen-
ten aus der Absicherung von Zahlungsströ-
men, nach Steuern – 68 – – 68 – 68
Konzerngesamtergebnis 2017/18 – (54.224) – 56.519 2.295 – 2.295
Dividendenzahlung für 2016/17 – – – (3.885) (3.885) – (3.885)
Begebung Hybridkapital – – 172.887 – 172.887 – 172.887
Stand zum 31.03.2018 141.846 27.505 172.887 369.153 711.391 – 711.391
Anpassungen IFRS 15, IFRS 9 – – – 10.393 10.393 – 10.393
Stand zum 01.04.2018 141.846 27.505 172.887 379.546 721.784 – 721.784
Konzernjahresergebnis – – – 86.949 86.949 – 86.949
Sonstiges Ergebnis – 14.939 – – 14.939 – 14.939
davon Währungsumrechnungsdifferenzen,
nach Steuern – 24.466 – – 24.466 – 24.466
davon Umbewertung von Verpflichtungen aus
Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – (5.797) – – (5.797) – (5.797)
davon Veränderung von Sicherungsinstrumen-
ten aus der Absicherung von Zahlungsströ-
men, nach Steuern – (3.730) – – (3.730) – (3.730)
Konzerngesamtergebnis 2018/19 – 14.939 – 86.949 101.888 – 101.888
Dividendenzahlung für 2017/18 – – – (13.986) (13.986) – (13.986)
Hybridkuponzahlung – – – (8.313) (8.313) – (8.313)
Steuereffekt auf Hybridkupon – – – 2.078 2.078 – 2.078
Stand zum 31.03.2019 141.846 42.444 172.887 446.274 803.451 – 803.451
KONZERN-
EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
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A. Allgemeines
AT  S Austria Technologie  Systemtechnik Aktiengesellschaft (im Folgenden kurz „die Gesellschaft“ und mit ihren Tochtergesellschaf-
ten „der Konzern“ genannt) wurde in Österreich gegründet. Der Sitz der Gesellschaft ist in Österreich, Fabriksgasse 13, 8700 Leoben-
Hinterberg.
Unternehmensgegenstand sind die Fertigung und der Vertrieb von Leiterplatten und die Durchführung von damit verbundenen Dienst-
leistungen in den Segmenten Mobile Devices  Substrates und Automotive, Industrial, Medical sowie Sonstige. Die Produkte werden im
europäischen und asiatischen Raum produziert und sowohl direkt bei den Erstausrüstern (OEM – Original Equipment Manufacturer) als
auch bei Auftragsfertigern (CEM – Contract Electronic Manufacturer) abgesetzt.
Die Gesellschaft notiert seit 20. Mai 2008 an der Wiener Börse, Österreich, im Börsensegment Prime Market und wird seit
15. September 2008, nach einer Phase des Doppellistings auf dem bisherigen Börsenplatz Frankfurt am Main, Deutschland, ausschließlich
an der Wiener Börse gehandelt. Vor dem Wechsel des Börsenplatzes notierte die Gesellschaft seit 16. Juli 1999 an der Frankfurter Börse.
Die ATS Aktie wird seit 19. März 2018 in den österreichischen Leitindex ATX einbezogen. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 245a
UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) formulierten Standards (IFRSs und IAS) und In-
terpretationen (IFRIC und SIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt.
B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die bei der Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Bewertungsgrundlagen basieren auf historischen Anschaffungs- oder
Herstellungskosten – mit Ausnahme der Wertpapiere und der derivativen Finanzinstrumente, die mit dem beizulegenden Zeitwert be-
wertet werden.
a. Konsolidierungsgrundsätze
Abschlussstichtag für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. März 2019, mit folgenden Ausnahmen: Auf-
grund der gesetzlichen Lage in China entspricht das Geschäftsjahr der ATS (China) Company Limited und der ATS (Chongqing) Com-
pany Limited dem Kalenderjahr (Abschlussstichtag: 31. Dezember 2018), sodass die Einbeziehung auf Basis eines Zwischenabschlusses
zum 31. März 2019 erfolgte.
Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 16. Mai 2019 zur Veröffentlichung freigegeben. Der Einzelabschluss der Gesellschaft, der
nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards auch in den Konzernabschluss einbezogen ist, wird am 3. Juni
2019 dem Aufsichtsrat zur Prüfung und Feststellung vorgelegt. Der Aufsichtsrat und – im Falle einer Vorlage an die Hauptversammlung –
die Gesellschafter können diesen Einzelabschluss in einer Weise ändern, die auch die Präsentation des Konzernabschlusses beeinflusst.
Konsolidierungskreis Die Gesellschaft beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf
schwankende Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen vorliegen und der Konzern die Fähigkeit besitzt, seine
Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite des Beteiligungsunter-
nehmens beeinflusst wird. In den Konzernabschluss sind – neben der Gesellschaft – folgende Tochterunternehmen einbezogen und
vollkonsolidiert:
 ATS Asia Pacific Limited, Hongkong, China (im Folgenden ATS Asia Pacific genannt), Anteil 100 %
 ATS (China) Company Limited, China (im Folgenden ATS China genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific
 ATS (Chongqing) Company Limited, China (im Folgenden ATS Chongqing genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific
 ATS Japan K.K., Japan, 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
I.ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN
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 ATS (Taiwan) Co., Ltd., Taiwan (im Folgenden ATS Taiwan genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific
 ATS India Private Limited, Indien (im Folgenden ATS Indien genannt), Anteil 100 %
 ATS Korea Co., Ltd., Südkorea (im Folgenden ATS Korea genannt), Anteil 100 %
 ATS Americas LLC, USA (im Folgenden ATS Americas genannt), Anteil 100 %
 ATS Deutschland GmbH, Deutschland, Anteil 100 %
Im Geschäftsjahr 2018/19 gab es keine Veränderungen im Konsolidierungskreis.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen
dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen
bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Sie beinhalten weiters die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter
Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Erwerbsbezogene Kosten werden
aufwandswirksam erfasst. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventu-
alverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet.
Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum bei-
zulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden und
dementsprechend der volle oder anteilige Firmenwert angesetzt wird. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden
Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Wenn der Konzern entweder die Beherrschung oder den maßgeblichen Einfluss über ein Unternehmen verliert, wird der verbleibende
Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz als Gewinn oder Verlust erfasst. Der beizulegen-
de Zeitwert ist der beim erstmaligen Ansatz eines assoziierten Unternehmens, Gemeinschaftsunternehmens oder eines finanziellen Ver-
mögenswerts ermittelte Zeitwert. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unter-
nehmen so bilanziert, wie dies verlangt werden würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden
direkt veräußert hätte.
Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Konzernsalden und -transaktionen wurden eliminiert, damit der Konzernabschluss die Rech-
nungslegungsinformationen über den Konzern so darstellt, als würde es sich bei dem Konzern um ein einziges Unternehmen handeln.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach den Bestimmungen des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (Business Combinations) und
IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ (Consolidated Financial Statements). Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwen-
dungen und Erträge werden eliminiert. Zwischenergebnisse im Anlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert, sofern sie nicht von
untergeordneter Bedeutung sind. Für alle einbezogenen Tochterunternehmen werden darüber hinaus einheitliche Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden angewendet.
Der Konzern betrachtet Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen als Transaktionen mit Eigenkapitalgebern des Konzerns. Bei
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem zuordenbaren erworbenen
Anteil am Nettovermögen des Tochterunternehmens vom Eigenkapital abgezogen. Gewinne oder Verluste bei der Veräußerung von nicht
beherrschenden Anteilen werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst.
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b. Geschäftssegmentinformationen
Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach und folgt
den internen Berichten an den Vorstand der Gesellschaft als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision ma-
ker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Als Geschäftssegment wird ein Unternehmens-
bestandteil, der Geschäftstätigkeiten betreibt und dessen Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmens-
instanz überprüft werden, bezeichnet. Mit den Geschäftstätigkeiten werden Umsatzerlöse erwirtschaftet, wofür Aufwendungen anfallen.
Diese Aufwendungen können auch im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen mit anderen Geschäftssegmenten des Unternehmens
stehen. Für die einzelnen Geschäftssegmente liegen separate Finanzinformationen vor.
Der ATS Konzern gliedert seine betrieblichen Tätigkeiten in drei Segmente:
 Mobile Devices  Substrates
 Automotive, Industrial, Medical
 Sonstige
Das Segment Mobile Devices  Substrates umfasst die Herstellung von Leiterplatten für mobile Endgeräte, wie zum Beispiel Smartpho-
nes, Tablets, Notebooks und Consumer-Produkte wie Digitalkameras, sowie Substrate für Desktop-PCs und Server. Leiterplatten für diese
Applikationen werden hauptsächlich in unseren Werken in Shanghai (ATS China) und Chongqing (ATS Chongqing) produziert.
Das Segment Automotive, Industrial, Medical beliefert Kunden in den Bereichen Automobilzulieferungen, Industrieanwendungen, Medi-
zintechnik, aber auch Luftfahrt, Sicherheitstechnik und anderen Branchen. Für dieses Segment wird hauptsächlich in unseren Werken in
Indien, Südkorea und an den Standorten in Österreich produziert.
Im Segment Sonstige sind die Aktivitäten der Embedding-Technologie sowie übergeordnete Konzernaktivitäten abgebildet. Embedding-
Technologie steht für neue, technologisch sehr hochwertige Anwendungen. Hier werden diverse Komponenten bereits direkt in die Lei-
terplatte integriert, um eine weitere Verkleinerung der Endgeräte bei höherer Funktionalität zu gewährleisten. Diese Technologie ist für
unterschiedlichste Anwendungen nützlich.
c. Fremdwährungen
Die Konzerndarstellungswährung ist der Euro (€). Die funktionale Währung ausländischer Tochterunternehmen ist die jeweilige Landes-
währung.
Ausländische Gesellschaften Die Umrechnung der Bilanzen der ATS Indien, ATS China, ATS Asia Pacific, ATS Japan K.K., ATS Korea,
ATS Americas, ATS Chongqing und ATS Taiwan erfolgt mit Ausnahme der Eigenkapitalpositionen (historischer Kurs) mit dem Stich-
tagskurs zum Bilanzstichtag. Die Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnungen erfolgt mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjah-
res. Die Auswirkungen von Wechselkursveränderungen auf das Nettovermögen der ausländischen Tochtergesellschaften werden erfolgs-
neutral im Eigenkapital erfasst.
Fremdwährungstransaktionen In den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsposten zum jeweils gültigen Entstehungskurs erfasst.
Monetäre Posten werden zum Bilanzstichtag mit dem Kurs des Abschlussstichtags umgerechnet; nicht monetäre Posten, die nach dem
Anschaffungskostenprinzip bilanziert worden sind, werden unverändert mit dem Kurs der Erstbuchung ausgewiesen. Die Währungsdiffe-
renzen aus der Umrechnung monetärer Posten – mit Ausnahme jener finanziellen Vermögenswerte, die als „erfolgsneutral zum beizule-
genden Zeitwert“ klassifiziert wurden – werden erfolgswirksam erfasst.
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Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.03.2019 31.03.2018
Veränderung
in %
01.04.2018–
31.03.2019
01.04.2017–
31.03.2018
Veränderung
in %
Chinesischer Renminbi 7,5618 7,7690 (2,7 %) 7,7751 7,7430 0,4 %
Hongkong-Dollar 8,8159 9,6712 (8,8 %) 9,1080 9,1366 (0,3 %)
Indische Rupie 77,6621 80,1981 (3,2 %) 80,6668 75,4776 6,9 %
Japanischer Yen 124,3700 131,3000 (5,3 %) 128,4076 129,5684 (0,9 %)
Südkoreanischer Won 1.275,6888 1.310,1405 (2,6 %) 1.287,1060 1.293,4904 (0,5 %)
Taiwan-Dollar 34,6394 35,9455 (3,6 %) 35,3469 35,0181 0,9 %
US-Dollar 1,1230 1,2323 (8,9 %) 1,1613 1,1699 (0,7 %)
d. Ertragsrealisierung
Unter den Umsatzerlösen sind die beizulegenden Werte jener Gegenleistungen ausgewiesen, die der Konzern im Rahmen seiner ge-
wöhnlichen Geschäftstätigkeit erhält. Die Umsatzerlöse werden netto ohne Umsatzsteuer nach Abzug von Rabatten und Preisnachlässen
sowie nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe ausgewiesen. Erträge werden wie folgt realisiert:
Erlöse aus Produktverkäufen
Gemäß IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen
erlangt und Nutzen aus ihnen ziehen kann. Die Umsatzrealisierung kann zeitpunkt- und zeitraumbezogen erfolgen. Bei Erzeugung von
Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zugeschnitten sind und somit keinen alternativen Nutzen aufweisen sowie ein
Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen inklusive einer Marge besteht, erlangt der Abnehmer gemäß IFRS 15.3 c
Kontrolle über diese Produkte. Bei einem Teil der Kunden der ATS Gruppe werden diese Kriterien erfüllt, sodass in diesen Fällen die
Umsatzerlöse zeitraumbezogen zu realisieren sind. Die Messung des Leistungsfortschritts erfolgt anhand der bisher angefallenen Kosten
in Relation zu den Gesamtkosten.
Bei jenen Kunden, bei denen diese Kriterien nicht erfüllt sind, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen, wenn die Kontrolle bei
Lieferung (abhängig von den vereinbarten Incoterms) auf den Käufer übergegangen ist.
e. Ertragsteuern
Die Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern.
Aktive und passive latente Steuerabgrenzungen werden im Konzern unter Anwendung der bilanzorientierten Methode angesetzt. Dabei
wird der erwartete Steuereffekt aus Differenzen zwischen den Buchwerten im Konzernabschluss und den steuerlichen Buchwerten, die
sich in den Folgejahren wieder ausgleichen, durch Bildung von aktiven und passiven latenten Steuerpositionen berücksichtigt. Die Be-
rechnung der latenten Steuern erfolgt unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften), die am Bilanzstichtag gelten oder im
Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der
Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Eine künftige Änderung der Steuersätze hätte auch Auswirkungen auf die
zum aktuellen Bilanzstichtag aktivierten latenten Steuern.
Steuerabgrenzungen ergeben sich aus der Bewertung bestimmter Positionen der Vermögenswerte und Schulden sowie steuerlichen
Verlustvorträgen und Firmenwertabschreibungen.
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Latente Steuern auf die – erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten – noch nicht realisierten Gewinne/Verluste von Eigenkapitalinstrumen-
ten sowie auf noch nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Sicherungsinstrumenten zur Absicherung von Zahlungsströmen werden eben-
so erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Aktive latente Steuerabgrenzungen auf Verlustvorträge sind nach IFRS zu bilden, wenn angenommen werden kann, dass diese durch
zukünftige steuerliche Gewinne genutzt werden können.
Latente Steuern werden nicht erfasst für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, sofern der Konzern
in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern; und es wahrscheinlich ist, dass sie sich in
absehbarer Zeit nicht auflösen werden.
f. Sachanlagen
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Anschaffungsnebenkosten und Erweiterungsinvestiti-
onen werden aktiviert, hingegen werden Instandhaltungsaufwendungen in jener Periode aufwandswirksam erfasst, in der sie angefallen
sind.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden
können, werden gemäß IAS 23 als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert.
Die Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen abgeschrieben, ab
dem sie sich im betriebsbereiten Zustand befinden. Die Abschreibung erfolgt pro rata temporis. Grundstücke werden nicht abgeschrieben.
Der Bemessung der planmäßigen Abschreibung liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Gebäude und Bauten 10 – 50 Jahre
Maschinen und technische Anlagen 4 – 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 15 Jahre
Abschreibungsdauer und Abschreibungsmethode werden jährlich zum Ende des Geschäftsjahres überprüft.
Gemietete Sachanlagen, bei denen der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen innehat und die wirtschaftlich als Anlagenkäu-
fe mit langfristiger Finanzierung anzusehen sind, werden entsprechend IAS 17 „Leasingverhältnisse“ (Leases) mit dem Zeitwert oder dem
niedrigeren Barwert aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Anlagegegenstands.
Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sichergestellt, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer übergehen wird, so
wird der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume, Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer, abgeschrie-
ben. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind abgezinst passiviert. Die laufenden Zahlungen der
Leasingraten werden in Tilgungsanteil und Finanzierungskosten aufgeteilt.
Die überlassenen Gegenstände aller anderen Leasing- und Pachtverträge werden als operatives Leasing behandelt und dem Vermieter
oder Verpächter zugerechnet. Die Mietzahlungen werden als Aufwand erfasst.
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Die aus der Stilllegung oder aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierenden Gewinne oder Verluste, die
sich aus der Differenz zwischen Nettoveräußerungswert und Buchwert ergeben, werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrech-
nung erfasst.
g. Immaterielle Vermögenswerte
Patente, Markenrechte und Lizenzen Ausgaben für erworbene Patente, Markenrechte und Lizenzen werden mit den Anschaffungskosten
einschließlich Anschaffungsnebenkosten aktiviert und linear über ihre gewöhnliche Nutzungsdauer von zwei bis zehn Jahren abgeschrie-
ben. Abschreibungsdauer und Abschreibungsmethode werden jährlich zum Ende des Geschäftsjahres überprüft.
Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden ergebniswirksam im Jahr ihres Entstehens in den Herstellungskosten
erfasst. Entwicklungskosten stellen ebenfalls Periodenaufwand dar. Eine Aktivierung erfolgt nur dann, wenn die folgenden Nachweise
kumulativ erbracht werden können:
 Die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts ist gegeben, damit er zur Nutzung oder zum
Verkauf zur Verfügung stehen wird.
 Die Absicht besteht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen.
 Die Fähigkeit ist vorhanden, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.
 Wie der immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen Nutzen erzielen wird, ist nachweisbar.
 Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriel-
len Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.
 Es besteht die Fähigkeit zur verlässlichen Bestimmung der im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswerts zurechen-
baren Aufwendungen.
Die aktivierten Entwicklungsprojekte umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten
werden aktiviert, wenn das Entwicklungsprojekt einen qualifizierten Vermögenswert gemäß IAS 23 darstellt. Entwicklungskosten werden
linear über ihre gewöhnliche Nutzungsdauer von sechs bis sieben Jahren, die sich aus den erwarteten Verkaufsperioden ableitet, abge-
schrieben.
h. Abschreibungen für Wertverluste und Zuschreibungen auf Sachanlagen, immaterielles Anlagevermögen
Die Werthaltigkeit der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig daraufhin überprüft, ob Anhaltspunkte für
eine Wertminderung vorliegen. Falls Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, erfolgt eine sofortige Überprüfung. Für immateri-
elle Vermögenswerte in Entwicklung wird jährlich untersucht, ob eine Wertminderung vorliegt. Liegt der erzielbare Betrag des jeweiligen
Anlagegegenstands unter dem Buchwert, erfolgt eine Abschreibung für Wertverluste (Impairment) in Höhe des Unterschiedsbetrags. Der
erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
und Nutzungswert. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines
Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende seiner Nutzungsdauer erwartet werden. Die angewandten Abzinsungssätze entsprechen
den marktüblichen und an die spezifischen Risiken angepassten gewichteten Kapitalkosten auf Basis extern verfügbarer Kapitalmarktdaten.
Fällt die Ursache für eine in der Vergangenheit erfolgte Abschreibung für Wertverluste weg, wird, mit Ausnahme des Geschäfts- oder
Firmenwerts, eine Zuschreibung für Wertaufholung auf die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten vorgenommen.
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i. Vorräte
Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Der Netto-
veräußerungswert ist der geschätzte, im regulären Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös, abzüglich der notwendigen variablen Ver-
äußerungskosten. Anschaffungskosten werden durch die FIFO-Methode (First in - First out) ermittelt. Bei der Ermittlung der Herstel-
lungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse werden Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne und andere direkt zurechenbare Kosten
sowie angemessene Teile der Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht angesetzt.
j. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte
Forderungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden erstmalig mit dem Transaktionspreis im Sinne des IFRS 15 angesetzt
und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen für erwartete und tat-
sächliche Kreditausfälle, ausgewiesen. Die Forderungen werden gemäß dem vereinfachten Modell (erwartete Kreditausfälle während der
erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der
Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Sämtliche Forderungen weisen ein Zahlungsziel von
weniger als einem Jahr auf und enthalten somit keine Finanzierungskomponente in Form von Zinsen.
k. Finanzielle Vermögenswerte
Ansatz und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erfolgen nach dem Erfüllungsdatum. Die in der Bilanz angesetzten beizule-
genden Zeitwerte werden in der Regel mit dem Marktpreis bestimmt. Der Erstansatz erfolgt zuzüglich der Transaktionskosten – außer bei
den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten.
Nach IFRS 9 werden alle finanziellen Vermögenswerte in zwei Klassifizierungskategorien aufgeteilt — diejenigen, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden, und diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Wenn finanzielle Vermögens-
werte zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, so können Aufwendungen und Erträge entweder vollständig im Periodenergebnis
oder im sonstigen Ergebnis zu erfassen sein.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten Darunter fallen jene finanziellen Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten
werden, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten,
und deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen
auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.
Die Bewertung erfolgt zum Zeitpunkt des Zuganges zum beizulegenden Zeitwert bzw. zum Transaktionspreis gemäß IFRS 15 (vertragliche
Vermögenswerte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten
abzüglich etwaiger Wertminderungen. Diese Wertminderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
ATS wendet das vereinfachte Wertminderungsmodell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte
aus Kundenverträgen an, in dem erwartete Verluste während der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Kreditver-
lustes erfolgt auf Basis einer Wertberichtigungstabelle, die auf Grundlage eines Ratings der Kunden erstellt wird.
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Darunter fallen jene finanziellen Vermögenswerte, die
im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als
auch im Verkauf der finanziellen Vermögenswerte besteht, und deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungs-
strömen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.
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Alle Eigenkapitalinstrumente, die in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, sind in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen;
Wertveränderungen werden im Periodenergebnis erfasst. Wenn ein Eigenkapitalinstrument nicht zu Handelszwecken gehalten wird,
kann ein Unternehmen beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Entscheidung treffen, dieses zum beizulegenden Zeitwert mit Erfas-
sung der Wertänderungen im sonstigen Gesamtergebnis zu bewerten, wobei nur Erträge aus Dividenden im Periodenergebnis erfasst
werden, sofern sie keine Kapitalrückzahlung darstellen.
Gemäß IFRS 9 wurde die unwiderrufliche Option der erfolgsneutralen Bewertung in Anspruch genommen. Wertänderungen der Eigenka-
pitalinstrumente werden somit im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Darunter fallen finanzielle Vermögenswerte, die we-
der als fortgeführte Anschaffungskosten noch als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert wurden. Die Bewertung erfolgt
zum Zugangszeitpunkt zu Zeitwerten exklusive Transaktionskosten, in späteren Perioden zum jeweils aktuellen Marktwert. Realisierte
und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis erfasst. Dies betrifft im We-
sentlichen zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere. Derivative Finanzinstrumente gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern nicht
das „Hedge Accounting“ zur Anwendung gelangt (siehe Derivative Finanzinstrumente).
Derivative Finanzinstrumente Der Konzern schließt nach Möglichkeit derivative Finanzgeschäfte ab, um sich gegen Zinsschwankungen
abzusichern. Diese Instrumente betreffen hauptsächlich Zinsswaps. Sie werden abgeschlossen, um den Konzern gegen ein steigendes
Zinsniveau zu schützen.
Der Konzern setzt keine Finanzinstrumente für spekulative Zwecke ein.
Die erstmalige Erfassung bei Vertragsabschluss und die Folgebewertung von derivativen Finanzinstrumenten erfolgen mit deren Markt-
werten. ATS wendet weiterhin die Bestimmungen des IAS 39 betreffend Hedge Accounting an. Das „Hedge Accounting“ gemäß IAS 39
„Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (Financial Instruments: Recognition and Measurement), wonach Veränderungen der
Marktwerte von Sicherungsinstrumenten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, kommt dann zur Anwendung, wenn eine wirk-
same Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 für Sicherungsinstrumente aus der Absicherung von Zahlungsströmen vorliegt. Zu Beginn der
Sicherungsbeziehung und fortlaufend findet eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten
Derivate die Änderungen der Zahlungsströme des Grundgeschäftes hocheffektiv kompensieren. Sofern kein erfolgsneutrales „Hedge
Accounting“ anzuwenden ist, werden unrealisierte Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten erfolgswirksam in der
Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis erfasst.
Zins- und Dividendenerträge Die Zinserträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswerts
erfasst. Dividendenerträge aus finanziellen Vermögenswerten werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs des Konzerns erfolgs-
wirksam erfasst.
l. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Termingelder, täglich fällige Bankguthaben sowie kurzfristige,
hochliquide Veranlagungen mit einer Gesamtlaufzeit von bis zu drei Monaten (Commercial Papers und Geldmarktfonds).
m. Nicht beherrschende Anteile
Die Gesellschaft hat keine nicht beherrschenden Anteile.
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Das Konzernjahresergebnis und das sonstige Ergebnis werden den Eigentümern des Mutterunternehmens und den Eigentümern der
Hybridanleihe zugeordnet.
n. Rückstellungen
Rückstellungen werden bilanziert, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten hat, die auf vorangegange-
nen Ereignissen beruht, es wahrscheinlich ist, dass dies zu einem Ressourcenabfluss führt, und dieser Betrag verlässlich geschätzt werden kann.
Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und ihre Höhe wird der jeweiligen Neueinschätzung angepasst.
Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanz-
stichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.
o. Rückstellungen für Personalaufwand
Rückstellungen für Pensionen Im Konzern bestehen für die betriebliche Altersvorsorge verschiedene beitrags- und leistungsorientierte
Versorgungssysteme.
Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution) werden die Zusagen durch fixierte Beträge an zweckgebundene Versor-
gungseinrichtungen geleistet. Diese Beiträge werden im Personalaufwand ausgewiesen. Eine Rückstellung ist nicht zu bilden, da über die
festgelegten Beträge hinaus keine weiteren Verpflichtungen bestehen.
Für einzelne Vorstandsmitglieder und bestimmte leitende Angestellte bestehen leistungsorientierte Pensionszusagen (Defined Benefit),
die zu jedem Bilanzstichtag durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker bewertet werden. Die Verpflichtung des
Konzerns besteht darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ausgeschiedene Vorstände und leitende Angestellte sowie deren Ange-
hörige zu erfüllen. Die nach der Methode des Anwartschaftsansammlungsverfahrens (Projected Unit Credit Method) ermittelte Pensi-
onsverpflichtung wird bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem in Höhe des Vermögens des Fonds gekürzt. Der Barwert der An-
wartschaft wird aufgrund der geleisteten Dienstjahre, der erwarteten Gehaltsentwicklung und der Rentenanpassungen berechnet.
Soweit das Fondsvermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. Über-
steigt das Fondsvermögen die Pensionsverpflichtung, wird der übersteigende Wert unter den übergedeckten Pensionsansprüchen aktiviert.
Der im jeweiligen Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand basiert auf Erwartungswerten und beinhaltet den Dienstzeitaufwand. Der
Nettozinsaufwand auf die Nettoschuld wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Neubewertungen der Nettoschuld werden im sonstigen
Ergebnis erfasst. Neubewertungen umfassen die Gewinne und Verluste aus der Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Rückstellungen für Abfertigungen Abfertigungen sind aufgrund arbeitsrechtlicher Bestimmungen im Wesentlichen bei Kündigungen durch
den Dienstgeber sowie bei Pensionsantritt zu bezahlen. Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgt zu jedem Bilanzstichtag durch qualifi-
zierte und unabhängige Versicherungsmathematiker.
Für bis einschließlich 2002 eingetretene Mitarbeiter der österreichischen Gesellschaften bestehen direkte Verpflichtungen, welche den
wesentlichen Teil der Abfertigungsverpflichtungen des Konzerns darstellen. Diese Verpflichtungen werden, unter Anwendung des IAS 19,
nach dem oben beschriebenen Anwartschaftsansammlungsverfahren bewertet und stellen ungedeckte Abfertigungsansprüche dar. Für
seit dem 1. Jänner 2003 eingetretene Mitarbeiter wird der Abfertigungsanspruch durch laufende Beiträge in eine Mitarbeitervorsorge-
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kasse (MVK) abgegolten. Diese laufenden Beiträge werden im Personalaufwand ausgewiesen. Eine darüber hinausgehende Verpflichtung
des Unternehmens besteht nicht.
Für Mitarbeiter der Gesellschaft in Indien sind die Abfertigungsansprüche durch Lebensversicherungen gedeckt. Weiters bestehen bei
den Mitarbeitern in Südkorea und China Abfertigungsansprüche. Diese Verpflichtungen werden, unter Anwendung des IAS 19, nach dem
oben beschriebenen Anwartschaftsansammlungsverfahren bewertet und stellen ungedeckte Abfertigungsansprüche dar.
Rückstellungen für sonstige Dienstnehmeransprüche Die Personalrückstellungen für sonstige Dienstnehmeransprüche beinhalten Rück-
stellungen für Jubiläumsgelder und betreffen die Mitarbeiter in Österreich und China.
Jubiläumsgelder sind kollektivvertraglich festgelegte, einmalige, vom Entgelt und der Betriebszugehörigkeit abhängige Sonderzahlungen.
Eine bestimmte Mindestdauer des Dienstverhältnisses ist Voraussetzung. Die Bewertung erfolgt nach dem Anwartschaftsansammlungs-
verfahren unter Zugrundelegung derselben Parameter wie bei den Abfertigungen.
Der im jeweiligen Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand beinhaltet die erworbenen Ansprüche und die versicherungstechnischen Er-
gebnisse. Die Zinskomponente wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Zu jedem Bilanzstichtag erfolgt durch qualifizierte und unabhängige
Versicherungsmathematiker die Bewertung der Verpflichtung.
p. Aktienoptionen
Das Programm ist im Geschäftsjahr 2017/18 ausgelaufen.
q. Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte
Der Konzern hat ein langfristiges Vergütungsmodell (Long-Term-Incentive-Programm) auf Basis von Stock Appreciation Rights (SAR) aufgelegt.
Stock Appreciation Rights sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung. Diese Rechte werden gemäß
IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ (Share-based Payment) bilanziert.
Der beizulegende Zeitwert der von den Mitarbeitern als Gegenleistung für die Gewährung von SAR erbrachten Arbeitsleistung wird als
Aufwand erfasst. Die Verbindlichkeiten aus SAR werden bei der erstmaligen Erfassung und zu jedem Berichtsstichtag bis zur Begleichung
mit dem beizulegenden Zeitwert unter Anwendung eines Optionspreismodells angesetzt und erfolgswirksam erfasst. Es wird auf Erläute-
rung 14 „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten“ verwiesen.
r. Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt und in
Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten
werden mit dem Devisenmittelkurs des Bilanzstichtags bewertet.
s. Öffentliche Zuwendungen
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass
sie tatsächlich erfolgen werden, und der Konzern die definierten Bedingungen dafür erfüllt.
Öffentliche Zuwendungen für Aufwendungen werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Aufwendungen, für deren
Kompensation sie gewährt werden, anfallen. Öffentliche Zuwendungen für Investitionen werden als Abgrenzungsposten innerhalb der
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sie werden auf linearer Basis über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte
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erfolgswirksam aufgelöst. Die erfolgswirksame Erfassung der öffentlichen Zuwendungen für Aufwendungen und Investitionen wird im
sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.
t. Eventualschulden, -forderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Eventualschulden werden in der Bilanz nicht berücksichtigt, aber im Anhang unter Punkt 20 erläutert. Sie werden dann nicht offengelegt, wenn
der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist.
Eine Eventualforderung wird im Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offengelegt, wenn der Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens
wahrscheinlich ist.
u. Erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2018/19 erstmalig anzuwenden und beziehen sich auf
die von der EU verabschiedeten IFRS.
 IAS 40: Übertragungen in den und aus dem Bestand der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
 IFRS 2: Einstufung und Bewertung anteilsbasierter Vergütungen
 IFRS 4: Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente gemeinsam mit IFRS 4 Versicherungsverträge
 IFRS 9: Finanzinstrumente
 IFRS 15: Erlöse aus Kundenverträgen
 IFRS 15: Klarstellung zu Erlöse aus Verträgen mit Kunden
 IFRIC 22: Fremdwährungstransaktionen und im Voraus erbrachte oder erhaltene Gegenleistungen
 Jährliche Verbesserungen IFRS 2014 – 2016: IFRS 1 Erstmalige Anwendung
 Jährliche Verbesserungen IFRS 2014 – 2016: IAS 28 Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen
Die aus der erstmaligen Anwendung dieser neu in Kraft getretenen Standards resultierenden Änderungen werden weiter unten erläutert.
v. Künftige Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften sowie Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung
von neuen Rechnungslegungsstandards
Das IASB und das IFRIC haben weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2018/19 noch nicht verpflichtend
anzuwenden sind.
Diese wurden bisher teilweise durch die Europäische Union übernommen. Die folgenden Standards und Interpretationen wurden bis zum
Erstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses bereits veröffentlicht, sind aber noch nicht verpflichtend anzuwenden; sie werden im vor-
liegenden Konzernabschluss nicht frühzeitig angewendet:
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Standard/Interpretation
(Inhalt der Regelung) Anwendung 1)
EU 2)
Erwartete Auswirkungen
auf den Konzernabschluss
IFRS 16 Leasingverhältnisse 01.01.2019 Ja Die Auswirkungen werden im Folgenden erläutert
IFRS 9 Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 01.01.2019 Ja Keine
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 01.01.2019 Ja Keine
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten Auf den endgül-
tigen Standard
wird gewartet
Nein Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2022 Nein Keine
IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebes 01.01.2020 Nein Keine
IAS 1, IAS 8 Definition von wesentlich 01.01.2020 Nein Keine
IAS 28 Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemein-
schaftsunternehmen
01.01.2019 Ja Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 28
IFRS 10
Anteile an assoziierten Unternehmen/Konzernabschlüsse: Veräu-
ßerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem
Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture
Auf unbes-
timmte Zeit
verschoben
Nein Keine
IAS 19 Planänderungen, -kürzungen und Abgeltungen 01.01.2019 Ja In Prüfung
Rahmenkonzept: Änderungen der Verweise auf das Rahmenkon-
zept in den IFRS Standards
01.01.2020 Nein Keine
Jährliche Verbesserungen zu IFRS 2015 - 2017 01.01.2019 Ja Es werden keine Auswirkungen erwartet
1)
Im Abschluss des Konzerns werden die neuen Regelungen voraussichtlich in dem Geschäftsjahr, das nach dem Anwendungsdatum beginnt, erstmals angewendet.
2)
Status der Übernahme durch die EU
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen IFRS 15 regelt die Erlösrealisierung und ersetzt somit IAS 11 „Fertigungsaufträge“, IAS 18
„Umsatzerlöse“, SIC 31 „Umsatzerlöse – Tausch von Werbedienstleistungen“, IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“, IFRIC 15 „Verträge
über die Errichtung von Immobilien“ sowie IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden“.
Gemäß IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen
erlangt und Nutzen aus ihnen ziehen kann. Zur Ermittlung der zu realisierenden Umsatzerlöse sieht der neue Standard ein fünfstufiges
Schema vor.
Zum 1. April 2018 hat der Konzern erstmalig IFRS 15 angewendet.
Aufgrund der vom Konzern gewählten Übergangsmethoden bei der Anwendung dieses Standards wurden die Vergleichsinformationen
im vorliegenden Abschluss nicht an die Anforderungen der neuen Standards angepasst.
Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung des Standards:
Umsatzerlöse aus Produktionsaufträgen wurden bisher erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der
verkauften Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übergehen. IFRS 15 beinhaltet neue Kriterien für die Erfassung von Umsatzerlö-
sen über einen bestimmten Zeitraum. Bei Erzeugung von Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zugeschnitten sind
und somit keinen alternativen Nutzen aufweisen und bei denen ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen
inklusive einer Marge besteht, erlangt der Abnehmer Kontrolle über diese Produkte (IFRS 15.35 c). Bei einem Teil der Kunden der ATS
Gruppe werden diese Kriterien erfüllt, sodass in diesen Fällen die Umsatzerlöse zeitraumbezogen zu realisieren sind. Der Leistungsfort-
schritt wird anhand der bisher angefallenen Kosten (inputorientierte Methode) gemessen. Bei jenen Kunden, bei denen diese Kriterien
nicht erfüllt sind, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen, wenn die Kontrolle bei Lieferung auf den Käufer übergegangen ist.
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Die nachstehenden Tabelle stellt die Auswirkungen des Übergangs auf IFRS 15 auf die Gewinnrücklagen zum 1. April 2018 dar:
01.04.2018
in Tsd. €
Vor IFRS 15
Anpassung Umwertung
Nach IFRS 15
Anpassung
Aktiva
Vorräte 136.097 (35.304) 100.793
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 118.650 48.702 167.352
Aktive latente Steuer 45.530 (2.754) 42.776
Eigenkapital
Gewinnrücklagen 369.153 10.644 379.797
Der wesentliche Anstieg resultiert aus der Erfassung der vertraglichen Vermögenswerte, da aufgrund der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung
es nun zu einer vorgezogenen Realisierung kommt und sich folglich die Vorräte entsprechend vermindern.
Die nachstehenden Tabellen fassen die Auswirkungen der Anwendung des IFRS 15 auf die betroffenen Posten der Konzernbilanz zum
31. März 2019 sowie der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2018/19 zusammen:
31.03.2019
in Tsd. €
Vor IFRS 15
Anpassung Umwertung
Nach IFRS 15
Anpassung
Aktiva
Vorräte 135.722 (51.257) 84.465
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 156.598 72.447 229.045
Aktive latente Steuer 39.587 (4.032) 35.555
Eigenkapital
Gewinnrücklagen 429.116 17.158 446.274
01.04.2018 - 31.3.2019
in Tsd. €
Vor IFRS 15
Anpassung Umwertung
Nach IFRS 15
Anpassung
Umsatzerlöse 1.005.518 22.465 1.027.983
Umsatzkosten (845.777) (15.051) (860.828)
Bruttogewinn 159.741 7.414 167.155
Betriebsergebnis 109.796 7.414 117.210
Ergebnis vor Steuern 107.778 7.414 115.192
Konzernperiodenergebnis 80.753 6.196 86.949
IFRS 9 Finanzinstrumente IFRS 9, „Finanzinstrumente“, befasst sich mit der Klassifizierung, dem Ansatz und der Bewertung von finanziel-
len Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Dieser Standard ersetzt IAS 39, „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“,
mit Ausnahme der Option, das Hedge Accounting unter IAS 39 (vorläufig) beizubehalten.
IFRS 9 sieht neue Grundsätze zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten auf Basis der Zahlungsstromeigen-
schaften und des Geschäftsmodells, nach dem sie gesteuert werden, vor. IFRS 9 enthält drei Hauptkategorien für finanzielle Vermögens-
werte: zu fortgeführten Anschaffungskosten, zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (FVOCI) und zum beizulegenden Zeit-
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wert erfolgswirksam (FVTPL). Die neue Klassifizierung hat derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die Klassifizierung für Finanzverbindlichkeiten bleibt in IFRS 9
unverändert.
Mit Ausnahme der Vorschriften für Hedge Accounting ist IFRS 9 retrospektiv anzuwenden. Gemäß den Vorschriften von IFRS 9 ist es
vorgesehen, die Zahlen der Vergleichsperiode nicht anzupassen. Die retrospektiven Auswirkungen durch die Anwendung von IFRS 9 wer-
den durch eine Anpassung der Eröffnungswerte der entsprechenden Posten im Eigenkapital zum 1. April 2018 erfasst.
Die Überleitung der Kategorien und der Bewertungsanpassungen zum 1. April 2018 stellen sich wie folgt dar:
Finanzinstrumente Bewertungskategorie Buchwert
31.03.2018 01.04.2018
in Tsd. € nach IAS 39 nach IFRS 9 IAS 39 Umwertung IFRS 9
Anleihen
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert 775 – 775
Sonstige Beteiligungen
Zur Veräußerung verfüg-
bar erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert ohne
Recycling 193 – 193
Kredite und Forderungen
Bis zur Endfälligkeit
gehalten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten 58.860 – 58.860
Derivative
Finanzinstrumente (Hedge Accounting)
Erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert
Erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert 91 – 91
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Kredite und Forderungen
zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten
Zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten 65.473 (211) 65.262
Sonstige Forderungen
Kredite und Forderungen
zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten
Zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten 704 – 704
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kredite und Forderungen
zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten
Zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten 270.729 – 270.729
Die Anleihen wurden unter IAS 39 der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet, da diese der kurzfristigen
Gewinnerzielung dienen. Gegenüber IFRS 9 ergibt sich hier somit keine Veränderung.
Bei den sonstigen Beteiligungen handelt es sich um Eigenkapitalinstrumente, die gemäß IFRS 9 grundsätzlich erfolgswirksam zum beizu-
legenden Zeitwert bewertet werden müssen. Da jedoch eine Halteabsicht besteht, wurde nach IFRS 9 die Option der erfolgsneutralen
Bewertung in Anspruch genommen. Wertänderungen werden somit weiterhin im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen.
Die bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen beinhalten im Wesentlichen Kündigungsgelder und Forderungen gegenüber
Banken aus Zessionsverträgen. Diese werden in IFRS 9 der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zugeordnet. Da die Forde-
rungen ausschließlich gegenüber renommierten Kreditinstituten bestehen, ist keine Ausfallswahrscheinlichkeit gegeben. Daher wurde
aus Wesentlichkeitsgründen kein Kreditverlust erfasst.
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Die derivativen Finanzinstrumente beinhalten Zinsswaps. Wertänderungen von Zinsswaps, bei denen die Voraussetzungen für das Hedge
Accounting erfüllt sind, werden erfolgsneutral im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Ansonsten werden Wertänderungen erfolgswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Umwertung bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 1. April 2018 in Höhe von 211 Tsd. € betrifft die Wertberichti-
gung, die aufgrund der Anwendung des Modells der „erwarteten Kreditverluste“ erforderlich ist. Die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen wurden dem Geschäftsmodell „Halten“ zugeordnet. Darin enthalten sind auch Kundenforderungen, die veräußerbar wären,
jedoch zum Stichtag nicht veräußert sind.
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten IFRS 9 ersetzt das Modell der „eingetretenen Verluste“ des IAS 39 durch ein Modell
der „erwarteten Kreditverluste“ („ECL“). Das neue Wertminderungsmodell ist auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten An-
schaffungskosten bewertet werden, auf Vertragsvermögenswerte und zum FVOCI bewertete Schuldinstrumente anzuwenden. Nach
IFRS 9 werden Kreditverluste nun früher als nach IAS 39 erfasst.
Nach IFRS 9 ist die Wertminderung entweder mit dem Zwölf-Monats-Modell, bei dem erwartete Verluste von möglichen Ausfällen inner-
halb der nächsten zwölf Monate berücksichtigt werden, oder dem Lebenszeit-Modell, bei dem erwartete Verluste von möglichen Ausfäl-
len innerhalb der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden, zu ermitteln.
ATS wendet das vereinfachte Wertminderungsmodell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte
aus Kundenverträgen an, in dem erwartete Verluste während der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Kreditver-
lustes erfolgt auf Basis einer Wertberichtigungstabelle, die auf Grundlage eines Ratings der Kunden erstellt wird.
Für das Geschäftsjahr 2018/19 ergibt sich durch die Anwendung dieses neuen Wertminderungsmodells ein Aufwand von 62 Tsd. €.
Hedge Accounting Der Konzern hat sich für die Beibehaltung der Bestimmungen des IAS 39 entschieden. ATS wendet Hedge Accounting
(Cash-Flow Hedges) für Zinssicherungen an.
IFRS 16 Leasingverhältnisse IFRS 16 regelt die Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Dieser Standard ersetzt IAS 17 und die bisherigen
Interpretationen. Aufgrund der neuen Regelungen ist eine Unterscheidung zwischen Finance- und Operating-Leasingverhältnissen nicht
mehr nötig. Für den Leasingnehmer ist ein einziges Bilanzierungsmodell vorgesehen. Dieses Modell führt beim Leasingnehmer dazu, dass
sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind, es sei denn, die Laufzeit
beträgt 12 Monate oder weniger oder es handelt sich um einen geringwertigen Vermögenswert mit einem Wert von nicht mehr als
5 Tsd. €. Die Vereinfachungen stellen Wahlrechte dar, welche von ATS auch in Anspruch genommen werden
Dieser neue Standard ist für Berichtsperioden, die am 1. Jänner 2019 oder danach beginnen, verpflichtend anzuwenden. Für die ATS
Gruppe ist der IFRS 16 somit seit dem 1. April 2019 anzuwenden, wobei die modifizierte retrospektive Methode zur Anwendung kommt.
Eine Anpassung der Vergleichsinformationen ist nicht erforderlich.
Durch die Anwendung des IFRS 16 werden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erwartet. Durch die Aktivierung
von Nutzungsrechten und der korrrespondierenden Verbindlichkeit wird es zu einer Verlängerung der Bilanzsumme kommen. Folglich
kommt es statt der bisherigen Erfassung von Leasingaufwendungen zu einem Ansatz von Aufwendungen für die Abschreibung der Nut-
zungsrechte und Zinsen für die Leasingverbindlichkeiten. Daraus folgt eine Verbesserung von EBITDA und EBIT.
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Die zum 1. April zu erfassenden Nutzungsrechte werden voraussichtlich 27,0 Mio. € betragen. Demgegenüber wird eine Verbindlichkeit
in derselben Höhe auf der Passivseite eingestellt. Die Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2019/20 werden voraussichtlich 3,3 Mio. €
betragen.
C. Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung
Der Konzern trifft Schätzungen und Annahmen zur Festlegung des Werts der angegebenen Aktiva, Passiva, Umsatzerlöse und Aufwendungen
sowie sonstiger finanzieller Verpflichtungen und Eventualforderungen und -schulden. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlau-
fend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereig-
nisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Die tatsächlichen Ergebnisse können in Zukunft von diesen Schätzungen
abweichen. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die Annahmen angemessen sind.
Entwicklungskosten Die aktivierten Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen die Entwicklung einer Technologie zur Fertigung von
Substraten für Siliziumhalbleiterchips für das Projekt Chongqing. Ab März 2016 stand diese Technologie zur Nutzung bereit und es wurde
mit der Abschreibung begonnen. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Entwicklungskosten für die nächste Substratgeneration in Höhe von
4.868 Tsd. € aktiviert. Mit der Nutzung dieser neuen Fertigungsmethode wurde im zweiten Halbjahr 2017/18 begonnen. Im Geschäftsjahr
2018/19 wurden keine Entwicklungskosten aktiviert.
Ermittlung der Anwartschaftsbarwerte für Personalverpflichtungen Der Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen hängt von einer
Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen (siehe I.B.o. „Rückstellungen für Personalaufwand“).
Diese versicherungsmathematischen Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands und der erwarteten leistungsorientierten An-
sprüche wurden einem Stresstest mit folgenden Parametern unterzogen: Eine Erhöhung des Zinssatzes, der erwarteten Gehalts- bzw. der
künftigen Pensionssteigerungen für die österreichischen Gesellschaften um in der Tabelle angegebene Prozentpunkte hätte folgende
Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert der Pensions- und Abfertigungsansprüche zum 31. März 2019:
Zinssatz
Gehalts-
steigerung
Pensions-
steigerung
in Tsd. € +0,50 % +0,25 % +0,25 %
Pensionsverpflichtung (1.159) 106 625
Abfertigungsverpflichtung (1.423) 722 –
Eine Reduktion derselben Parameter für die österreichischen Gesellschaften hätte folgende Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert
der Pensions- und Abfertigungsansprüche zum 31. März 2019:
Zinssatz
Gehalts-
steigerung
Pensions-
steigerung
in Tsd. € -0,50 % -0,25 % -0,25 %
Pensionsverpflichtung 1.287 (104) (596)
Abfertigungsverpflichtung 1.552 (695) –
Es wird auf Erläuterung 16 „Rückstellungen für Personalaufwand“ verwiesen.
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Bewertung der latenten Steuern und laufenden Ertragsteuerschulden Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt unter Anwendung der
Steuersätze (und Steuervorschriften), die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Gel-
tung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet
wird. Eine künftige Änderung der Steuersätze hätte auch Auswirkungen auf die zum aktuellen Bilanzstichtag aktivierten latenten Steuern.
Für ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 305.538 Tsd. € wurden im Konzern keine aktiven latenten Steuern in Höhe von
45.831 Tsd. € gebildet. Falls in weiterer Folge von einer Realisierbarkeit ausgegangen werden sollte, wären diese aktiven Steuerlatenzen
anzusetzen und entsprechende Steuererträge auszuweisen. Es wird auf Erläuterung 6 „Ertragsteuern“ verwiesen.
Weiters können Abweichungen hinsichtlich der Interpretation von Steuervorschriften seitens der Finanzverwaltungen zu einer Änderung
von Ertragsteuerschulden führen.
Sonstige Schätzungen und Annahmen Außerdem erfolgen Schätzungen, sofern nötig, die Wertminderungen (Impairment) des Anlage-
vermögens und der Rückstellungen, die Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, Forderungswertberichtigungen und Vorratsbe-
wertungen betreffend. Es wird insbesondere auf Erläuterung 4 „Sonstiges betriebliches Ergebnis“, Erläuterung 7 „Sachanlagen“, Erläute-
rung 8 „Immaterielle Vermögenswerte“ und Erläuterung 17 „Sonstige Rückstellungen“ verwiesen.
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Die nachfolgenden Segmentinformationen werden gemäß dem Konzept des Management Approach, wie er in der internen Berichterstat-
tung des Konzerns abgebildet ist, erstellt (siehe Punkt I.B.b. „Geschäftssegmentinformationen“).
Als berichtspflichtige Segmente sind die Business Units Mobile Devices  Substrates und Automotive, Industrial, Medical sowie Sonstige
definiert. Das Segment Sonstige beinhaltet die allgemeinen Holdingaktivitäten, die Embedding-Technologie sowie die Finanzierungsaktivi-
täten des Konzerns. Die zentrale operative Ergebnissteuerungsgröße ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen. Die jeweilige Überlei-
tung zu den Konzernwerten beinhaltet weiters die entsprechende Konsolidierung.
Übertragungen und Transaktionen zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Bedingungen, wie sie gegenüber Dritten zur
Anwendung kämen. Für die Segmentberichterstattung werden die allgemein für den Konzernabschluss geltenden Bewertungsgrundla-
gen, wie unter Punkt I.B. „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ ausgeführt, angewendet.
in Tsd. €
Mobile Devices 
Substrates
Automotive,
Industrial, Medical Sonstige
Eliminierung/
Konsolidierung Konzern
2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Umsatzerlöse 775.959 738.875 365.219 364.909 5.268 8.077 (118.463) (120.018) 1.027.983 991.843
Innenumsatz (92.094) (90.875) (26.369) (25.610) – (3.533) 118.463 120.018 – –
Außenumsatz 683.865 648.000 338.850 339.299 5.268 4.544 – – 1.027.983 991.843
Betriebsergebnis
vor Abschreibungen 193.507 179.015 52.622 46.795 3.969 73 – 95 250.098 225.978
Abschreibungen
inkl. Zuschreibungen (112.720) (117.440) (18.570) (16.640) (1.598) (1.612) – – (132.888) (135.692)
Betriebsergebnis 80.787 61.575 34.052 30.155 2.371 (1.539) – 95 117.210 90.286
Finanzergebnis (2.018) (14.775)
Ergebnis vor Steuern 115.192 75.511
Ertragsteuern (28.243) (18.992)
Konzernjahresergebnis 86.949 56.519
Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte 711.119 736.115 122.043 102.922 4.701 3.197 – – 837.863 842.234
Zugänge zu Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten 69.614 76.756 36.105 25.426 3.077 1.737 – – 108.796 103.919
II. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
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Informationen nach geografischen Regionen
Umsatzerlöse nach Regionen, basierend auf dem Sitz des Kunden:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Österreich 19.704 22.227
Deutschland 173.687 189.564
Sonstiges Europa 81.153 58.982
China 14.149 35.269
Sonstiges Asien 56.771 60.916
Amerika 682.519 624.885
Umsatzerlöse 1.027.983 991.843
Auf die fünf umsatzstärksten Kunden entfiel in Summe ein Anteil von 64,0 % (Vorjahr: 64,6 %) aller Umsatzerlöse, wobei der jeweilige
Anteil zwischen 2 % und 33 % lag.
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Österreich 73.275 66.435
China 711.064 736.059
Übrige 53.524 39.740
Summe 837.863 842.234
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1. Umsatzerlöse
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Haupterlöse 1.027.829 991.652
Nebenerlöse 154 191
Umsatzerlöse 1.027.983 991.843
Die Haupterlöse der ATS Gruppe werden durch den Verkauf von Leiterplatten, welche selbst hergestellt werden, erzielt.
Nach Segmenten gegliedert verteilen sich die zeitpunkt- und zeitraumbezogenen Umsatzerlöse wie folgt:
Mobile Devices 
Substrates
Automotive, Industrial,
Medial
Sonstige Konzern
in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Umsatzerlöse 683.865 648.000 338.850 339.299 5.268 4.544 1.027.983 991.843
Art der Umsatzrealisierung
Zeitpunktbezogen 421.005 648.000 – 339.299 – 4.544 421.005 991.843
Zeitraumbezogen 262.860 – 338.850 – 5.268 – 606.978 –
2. Aufwandsarten
Die Aufwandsarten der Umsatzkosten, Vertriebskosten und allgemeinen Verwaltungskosten stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Materialaufwand 377.284 380.579
Personalaufwand 237.781 241.139
Abschreibungen 132.852 135.685
Bezogene Leistungen inkl. Leiharbeiter 18.291 28.592
Energie 46.829 47.906
Instandhaltung (inkl. Ersatzteile) 64.950 61.505
Frachtkosten 14.147 14.921
Miet- und Leasingaufwendungen 8.199 7.478
Bestandsveränderung Vorräte 1.373 (41.989)
Sonstiges 26.438 25.809
Summe 928.144 901.625
Die Position „Sonstiges“ betrifft in den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 vorwiegend Reisekosten, Versicherungsaufwendungen, IT-
Serviceleistungen, Rechts- und Beratungsaufwendungen.
III. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
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3. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
Der Konzern tätigte im Geschäftsjahr 2018/19 Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Höhe von 75.650 Tsd. € (Vorjahr:
60.948 Tsd. €). Bei den angegebenen Beträgen handelt es sich nur um die direkt zuordenbaren Kosten, die ergebniswirksam in den Um-
satzkosten erfasst werden. Im vorliegenden Konzernabschluss wurden keine Entwicklungskosten (Vorjahr: 4.868 Tsd. €) aktiviert. Es wird
auf Erläuterung 8 „Immaterielle Vermögenswerte“ verwiesen.
4. Sonstiges betriebliches Ergebnis
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 1.940 1.680
Öffentliche Zuwendungen für Aufwendungen 6.143 5.789
Erträge aus Wechselkursdifferenzen 8.464 –
Übrige Erträge 2.311 537
Sonstiger betrieblicher Ertrag 18.858 8.006
Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen – (6.944)
Anlaufverluste (1.247) (615)
Verluste aus Anlagenabgängen (37) (362)
Übrige Aufwendungen (203) (17)
Sonstiger betrieblicher Aufwand (1.487) (7.938)
Sonstiges betriebliches Ergebnis 17.371 68
In den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 betreffen die öffentlichen Zuwendungen für Aufwendungen hauptsächlich Exportvergü-
tungen sowie Forschungs- und Entwicklungsprämien. Im Geschäftsjahr 2018/19 resultieren die Anlaufverluste aus dem Ausbau des Wer-
kes am Standort Fehring, Österreich und dem Werk am Standort in Nanjangud, Indien sowie im Geschäftsjahr 2017/18 aus der Errichtung
einer neuen Produktionslinie am Standort in Nanjangud, Indien. Die übrigen Erträge betreffen im Geschäftsjahr 2018/19 vor allem die
Ausbuchung von weggefallenen sonstigen Verbindlichkeiten, den Eingang bereits abgeschriebener Forderungen und wie im Vorjahr
Zuschüsse für Mitarbeiter sowie verrechnete Sachleistungen für diverse Projekte.
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5. Finanzergebnis
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Zinserträge aus bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten finanziellen Vermögenswerten und zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten – 12
Zinserträge aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 24 –
Sonstige Zinserträge 4.915 1.102
Gewinne aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert, netto 1.031 1.003
Fremdwährungsgewinne, netto 9.202 1.231
Finanzierungserträge 15.172 3.348
Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (12.172) (13.708)
Nettozinsaufwand aus personalbezogenen Verpflichtungen (1.066) (821)
Realisierte Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, netto (1.133) (1.493)
Sonstige finanzielle Aufwendungen (2.819) (2.101)
Finanzierungsaufwendungen (17.190) (18.123)
Finanzergebnis (2.018) (14.775)
In der Position „Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen“ sind gemäß IAS 23 aktivierte Fremd-
kapitalkosten in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 90 Tsd. €) saldiert dargestellt.
6. Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Laufende Ertragsteuern 15.701 26.898
Latente Steuern 12.542 (7.906)
Summe Steueraufwand 28.243 18.992
Die Abweichung zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand im Konzern und dem theoretischen Steueraufwand, der sich unter Anwen-
dung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes ergäbe, erklärt sich wie folgt:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Steueraufwand bei österreichischem Steuersatz 28.797 18.878
Effekt aus abweichenden Steuersätzen im Ausland (5.617) (3.615)
Nicht anrechenbare ausländische Quellensteuer 1.857 2.293
Effekt aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern 4.418 (682)
Effekt aus der Änderung von Steuersätzen 3.349 2.688
Effekt aus permanenten Differenzen (4.516) 521
Effekt aus Steuern aus Vorperioden (45) (1.091)
Summe Steueraufwand 28.243 18.992
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Der Effekt aus der Änderung von Steuersätzen resultiert überwiegend aus dem wieder anzuwendenden begünstigten Steuersatz von
15 % im Tochterunternehmen ATS China gegenüber dem allgemeinen Steuersatz von 25 %.
Die aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Bilanzpositionen und Verlustvorträge und werden saldiert, wenn ein
einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden gegeben ist und wenn
sie von der gleichen Steuerbehörde behoben werden:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Anlagevermögen 16.266 (5.083) 24.320 (4.701)
Rückstellungen für Personalaufwand 6.687 – 4.673 –
Ertragsteuerliche Verlustvorträge inkl. steuerlicher Firmenwerte 68.479 – 63.713 –
Latente Steuer aus langfristigen Vermögenswerten/Schulden 91.432 (5.083) 92.706 (4.701)
Vorräte 12.423 – 5.691 –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen
und vertragliche Vermögenswerte 56 (13.358) 9 –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten 1.587 – 2.090 –
Übrige 1.291 (190) 3.603 (2.515)
Temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen – (5.547) – (5.069)
Latente Steuer aus kurzfristigen Vermögenswerten/Schulden 15.357 (19.095) 11.393 (7.584)
Aktive/passive latente Steuern 106.789 (24.178) 104.099 (12.285)
Nicht angesetzte latente Steuern (52.603) – (51.353) –
Saldierung aktive/passive latente Steuern gegenüber
derselben Steuerbehörde (18.631) 18.631 (7.216) 7.216
Aktive/passive latente Steuern, saldiert 35.555 (5.547) 45.530 (5.069)
Zum 31. März 2019 verfügt der Konzern über ertragsteuerliche Verlustvorträge und steuerliche Firmenwertabschreibungen in Höhe von
insgesamt 395.769 Tsd. € (Vorjahr: 328.781 Tsd. €). Für darin enthaltene Verlustvorträge in Höhe von 305.538 Tsd. € (Vorjahr:
242.606 Tsd. €) wurden keine aktiven latenten Steuern in Höhe von 45.831 Tsd. € (Vorjahr: 42.170 Tsd. €) gebildet, da von einer Reali-
sierbarkeit in absehbarer Zeit nicht auszugehen ist. Zusätzlich wurden für temporäre Differenzen in Höhe von 45.147 Tsd. € (Vorjahr:
61.220 Tsd. €) keine aktiven latenten Steuern in Höhe von 6.772 Tsd. € (Vorjahr: 9.183 Tsd. €) gebildet, da ebenso von einer Realisierbar-
keit in absehbarer Zeit nicht auszugehen ist.
Die steuerlichen Verlustvorträge, die nicht angesetzt wurden, sind wie folgt vortragsfähig:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Vortragsfähig bis zu fünf Jahre 280.433 176.889
Vortragsfähig zwischen sechs und zehn Jahren 25.105 7.928
Unbegrenzt vortragsfähig – 57.789
Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 305.538 242.606
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Die Veränderung der saldierten latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Buchwert am Beginn des Geschäftsjahres 40.461 33.959
Anpassung IFRS 15,9 (2.686) –
Währungsdifferenzen 361 (1.629)
Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung (12.542) 7.906
Im Eigenkapital erfasste Ertragsteuern 4.414 225
Buchwert am Ende des Geschäftsjahres 30.008 40.461
Die Ertragsteuern in Zusammenhang mit den Bestandteilen des sonstigen Ergebnisses stellen sich wie folgt dar:
2018/19 2017/18
in Tsd. €
Ertrag/
(Aufwand)
vor Steuern
Steuer-
ertrag/
(-aufwand)
Ertrag/
(Aufwand)
nach Steuern
Ertrag/
(Aufwand)
vor Steuern
Steuer-
ertrag/
(-aufwand)
Ertrag/
(Aufwand)
nach Steuern
Währungsumrechnungsdifferenzen 26.567 (2.101) 24.466 (53.523) – (53.523)
Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver-
mögenswerten 1)
– – – 19 (4) 15
Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung von Sicherungsinstru-
menten aus der Absicherung von Zahlungsströmen (4.973) 1.243 (3.730) 91 (23) 68
Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeit-
nehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (7.714) 1.917 (5.797) (1.036) 252 (784)
Sonstiges Ergebnis 13.880 1.059 14.939 (54.449) 225 (54.224)
‘1)
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstumente bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.
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7. Sachanlagen
in Tsd. €
Grundstücke, Ge-
bäude und Bauten
Maschinen und
technische Anlagen
Andere Anlagen,
Betriebs- und Ge-
schäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen im Bau Total
Buchwert 31.03.2017 102.507 631.246 9.345 89.997 833.095
Umrechnungsdifferenzen (5.652) (31.825) (431) (5.330) (43.238)
Zugänge 397 68.010 2.791 26.146 97.344
Abgänge (2) (3.085) (19) (471) (3.577)
Umbuchungen 24 70.401 76 (70.501) ‒
Abschreibungen, laufend (7.266) (106.774) (3.206) ‒ (117.246)
Buchwert 31.03.2018 90.008 627.973 8.556 39.841 766.378
Davon
Anschaffungskosten 143.352 1.429.667 29.604 39.841 1.642.464
Kumulierte Abschreibungen (53.344) (801.694) (21.048) ‒ (876.086)
Umrechnungsdifferenzen 2.315 15.550 139 1.290 19.294
Zugänge 6.351 48.482 3.401 48.176 106.410
Abgänge ‒ (811) (43) ‒ (854)
Umbuchungen 244 36.226 380 (36.850) ‒
Abschreibungen, laufend (7.321) (102.849) (3.316) ‒ (113.486)
Buchwert 31.03.2019 91.597 624.571 9.117 52.457 777.742
Davon
Anschaffungskosten 153.882 1.542.539 31.427 52.457 1.780.305
Kumulierte Abschreibungen (62.285) (917.968) (22.310) ‒ (1.002.563)
Der in „Grundstücke, Gebäude und Bauten“ enthaltene Grundwert beträgt 6.293 Tsd. € (Vorjahr: 1.676 Tsd. €).
Die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres sind größtenteils in den Umsatzkosten und zusätzlich in den Vertriebskosten, den
allgemeinen Verwaltungskosten sowie in den Anlaufverlusten, welche im sonstigen betrieblichen Ergebnis dargestellt werden, ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 90 Tsd. €) auf qualifizierte Vermögenswerte
aktiviert. Es wurden Finanzierungssätze zwischen 3,5 % und 5,0 % (Vorjahr: 3,6 %) herangezogen.
Für die ausgewiesenen Sachanlagen bestehen keine Verfügungsbeschränkungen.
Wertminderungen/Wertaufholungen Im Geschäftsjahr 2018/19 gab es weder Wertminderungen noch Wertaufholungen für Sachanlagen.
IV.ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
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8. Immaterielle Vermögenswerte
in Tsd. €
Gewerbliche Schutz-
rechte und ähnliche
Rechte und Vorteile
sowie daraus abgelei-
tete Lizenzen
Aktivierte
Entwicklungskosten Firmenwerte
Sonstiges immateriel-
les Anlagevermögen Total
Buchwert 31.03.2017 13.199 78.456 ‒ ‒ 91.655
Umrechnungsdifferenzen (54) (3.773) ‒ ‒ (3.827)
Zugänge 1.341 4.868 ‒ 366 6.575
Abgänge (101) ‒ ‒ ‒ (101)
Abschreibungen, laufend (3.257) (14.823) ‒ (366) (18.446)
Buchwert 31.03.2018 11.128 64.728 ‒ ‒ 75.856
Davon
Anschaffungskosten 32.135 94.947 7.065 ‒ 134.147
Kumulierte Abschreibungen (21.007) (30.219) (7.065) ‒ (58.291)
Umrechnungsdifferenzen 26 1.254 ‒ ‒ 1.280
Zugänge 2.162 ‒ ‒ 224 2.386
Abschreibungen, laufend (3.364) (15.813) ‒ (224) (19.401)
Buchwert 31.03.2019 9.952 50.169 ‒ ‒ 60.121
Davon
Anschaffungskosten 34.113 97.396 7.255 ‒ 138.764
Kumulierte Abschreibungen (24.161) (47.227) (7.255) ‒ (78.643)
Die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres sind in den Umsatzkosten, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten
und in dem sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden keine Entwicklungskosten (Vorjahr: 4.868 Tsd. €) aktiviert.
Wertminderungen In den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 war keine Wertminderung für immaterielle Vermögenswerte anzusetzen.
9. Sonstige langfristige Vermögenswerte
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Vorauszahlungen 5.482 5.475
Gegebene Kautionen 7.333 6.676
Sonstige langfristige Forderungen 11.849 44.068
Buchwert 24.664 56.219
Die Vorauszahlungen betreffen langfristige Mietvorauszahlungen für Betriebsgrundstücke in China. Die sonstigen langfristigen Forderun-
gen bestehen aus Vorsteuerrückvergütungen in China für das Werk Chongqing, welche sukzessive in der operativen Phase mit Umsatz-
steuerverbindlichkeiten verrechnet werden.
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10. Vorräte
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 50.446 44.369
Unfertige Erzeugnisse 10.601 34.995
Fertige Erzeugnisse 23.418 56.733
Buchwert 84.465 136.097
Der Stand der als Aufwand erfassten Wertberichtigungen von Vorräten beträgt zum 31. März 2019 27.489 Tsd. € (Vorjahr: 30.031 Tsd. €).
Aus der Bewertung der Vorräte zum Nettoveräußerungswert resultiert für das Geschäftsjahr 2018/19 eine unwesentliche Abwertung in
Höhe von 774 Tsd. € (Vorjahr: 5.527 Tsd. €). Der Ausweis der als Aufwand erfassten Wertberichtigungen erfolgt in der GuV in den Um-
satzkosten.
11. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und vertragliche Vermögenswerte stellen sich
wie folgt dar:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.488 65.641
Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (390) (168)
Vertragliche Vermögenswerte 72.447 –
Wertberichtigungen zu vertraglichen Vermögenswerten (140) –
Umsatzsteuerforderungen 35.759 40.906
Sonstige Forderungen gegenüber Behörden 4.375 4.779
Vorauszahlungen 5.001 4.294
Energieabgabenrückvergütungen 1.394 1.427
Kautionen 1.353 1.067
Übrige Forderungen 758 704
Summe 229.045 118.650
Die übrigen Forderungen beinhalten zum 31. März 2019 sowie zum 31. März 2018 vor allem Forderungen aus Abgrenzungspositionen.
Im Zusammenhang mit diversen Finanzierungsverträgen dienen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10.000 Tsd. €
(Vorjahr: 10.000 Tsd. €) als Besicherung. Es wird auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“ verwiesen.
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen sowie vertraglichen Vermögenswerte entspre-
chen unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen annähernd den jeweils beizulegenden Zeitwerten.
Restlaufzeiten von Forderungen Alle Forderungen zum 31. März 2019 sowie zum 31. März 2018 weisen eine Restlaufzeit von bis zu einem
Jahr auf.
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Factoring Zum 31. März 2019 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 40.595 Tsd. € (Vorjahr: 51.035 Tsd. €) zu
100 % des Nennwerts an Banken verkauft und in Übereinstimmung mit IFRS 9 vollständig ausgebucht, da sowohl Chancen und Risiken als
auch die Verfügungsmacht auf den Erwerber übergegangen sind. Das Ausfallsrisiko wurde an die Erwerber übertragen. ATS übernimmt
eine Ausfallshaftung in Höhe des Selbstbehalts der zur Anwendung kommenden Kreditversicherungen. Das maximale Risiko aus der Aus-
fallshaftung beträgt zum Bilanzstichtag 4.060 Tsd. € (Vorjahr: 5.093 Tsd. €). Ansprüche aus vorhandenen Kreditversicherungen wurden
gegebenenfalls an den Erwerber übertragen. Der durch den Erwerber noch nicht bezahlte Teil des Kaufpreises wird in der Position „Fi-
nanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen. Kundenzahlungen aus verkauften Forderungen werden in den kurzfristigen finanziellen Ver-
bindlichkeiten ausgewiesen.
Die vertraglichen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Vertragliche Vermögenswerte am Beginn des Geschäftsjahres 48.702 –
Verbrauch (48.702) –
Zuführung 72.447 –
Wertberichtigungen gem. IFRS 9 (140) –
Vertragliche Vermögenswerte am Ende des Geschäftsjahres 72.307 –
Entwicklung der Überfälligkeiten und Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar:
31.03.2019
in Tsd. € Bruttoforderung Wertminderung Buchwert
Nicht fällig 100.579 (177) 100.402
Bis 15 Tage überfällig 5.574 (29) 5.545
15 bis 30 Tage überfällig 916 (8) 908
31 bis 60 Tage überfällig 971 (15) 956
61 bis 90 Tage überfällig 183 (3) 180
Mehr als 90 Tage überfällig 265 (158) 107
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.488 (390) 108.098
Zum 31.03.2018:
davon nicht
wertgemindert
davon nicht wertgemindert und nicht versichert und in den
folgenden Zeitbändern überfällig
in Tsd. € Buchwert
und nicht
überfällig bzw.
versichert
weniger als
3 Monate
zwischen
3 und 6
Monaten
zwischen
6 und 12
Monaten
mehr als
12 Monate
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.641 64.931 516 18 8 –
Bei den überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Bilanzstichtag keine Anzeichen, dass den Zahlungsver-
pflichtungen nicht nachgekommen wird.
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Einzelwertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gebildet, wenn Anzeichen (Überfälligkeit, Insolvenz)
bestehen, dass der gesamte Betrag wahrscheinlich nicht mehr einbringlich ist. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer
rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist.
Die Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Wertberichtigungen am Beginn des Geschäftsjahres 168 464
Anpassung IFRS 9 211 –
Wertberichtigung nach Anpassung IFRS 9 379 464
Verwendung (17) (175)
Auflösung (76) (162)
Zuführung 92 67
Umrechnungsdifferenzen 12 (26)
Wertberichtigungen am Ende des Geschäftsjahres 390 168
12. Finanzielle Vermögenswerte
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 31.03.2019 davon langfristig davon kurzfristig
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 896 – 896
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 193 193 –
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 238.856 – 238.856
Summe 239.945 193 239.752
in Tsd. € 31.03.2018 davon langfristig davon kurzfristig
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 775 – 775
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 193 193 –
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 58.860 – 58.860
Derivate 91 91 –
Summe 59.919 284 59.635
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Anleihen 896 775
Summe 896 775
Sämtliche Anleihen werden in der Nominalwährung Euro gehalten.
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Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Buchwert am Beginn des Geschäftsjahres 193 173
Zugänge/(Abgänge) – 20
Buchwert am Ende des Geschäftsjahres 193 193
Sämtliche erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Nominalwährung Euro gehal-
ten. Die im Geschäftsjahr 2017/18 ausgewiesenen Werte betreffen die Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens-
werte“, die aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finan-
ziellen Vermögenswerte werden in den Nominalwährungen Euro, US-Dollar und chinesischer Renminbi gehalten. Im Wesentlichen han-
delt es sich dabei um Kündigungsgelder mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten und Forderungen gegenüber Banken aus Zessions-
verträgen.
Derivative Finanzinstrumente:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Derivative Finanzinstrumente – 91
Summe – 91
13. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand 326.841 270.729
Buchwert 326.841 270.729
Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen den jeweils beizulegenden Zeitwerten.
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14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
in Tsd. € 31.03.2019 bis zu einem Jahr
zwischen einem und
fünf Jahren mehr als fünf Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 131.936 131.936 ‒ ‒
Zuschüsse der öffentlichen Hand 16.486 1.122 7.524 7.840
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzämtern und sonstigen
öffentlichen Abgabestellen 3.307 3.307 ‒ ‒
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 5.057 5.057 ‒ ‒
Verbindlichkeiten aus nicht konsumierten Urlauben 5.888 5.888 ‒ ‒
Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten 1.000 190 810 ‒
Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 25.170 25.170 ‒ ‒
Übrige Verbindlichkeiten 7.306 7.284 22 ‒
Buchwert 196.150 179.954 8.356 7.840
Restlaufzeit
in Tsd. € 31.03.2018 bis zu einem Jahr
zwischen einem und
fünf Jahren mehr als fünf Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 141.498 141.498 ‒ ‒
Zuschüsse der öffentlichen Hand 13.861 1.022 6.675 6.164
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzämtern und sonstigen
öffentlichen Abgabestellen 4.486 4.486 ‒ ‒
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 4.349 4.349 ‒ ‒
Verbindlichkeiten aus nicht konsumierten Urlauben 5.093 5.093 ‒ ‒
Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten 2.684 1.018 1.666 ‒
Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 34.745 34.745 ‒ ‒
Übrige Verbindlichkeiten 7.690 7.669 21 ‒
Buchwert 214.406 199.880 8.362 6.164
Die Buchwerte der ausgewiesenen Verbindlichkeiten entsprechen annähernd den jeweils beizulegenden Zeitwerten.
Zuschüsse der öffentlichen Hand Die Zuschüsse der öffentlichen Hand betreffen großteils Zuschüsse für Bodennutzungsrechte und Sach-
anlagevermögen und werden entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst.
Weiters hat der Konzern für mehrere Forschungsprojekte Projektkostenzuschüsse erhalten, die entsprechend den angefallenen Kosten
und der Förderquote anteilig ertragsmäßig erfasst werden. Dazugehörende Abgrenzungsbeträge sind in den Zuschüssen der öffentlichen
Hand enthalten.
Verbindlichkeiten aus Aktienoptionen Der Stock-Option-Plan (2009 bis 2012) ist im Geschäftsjahr 2017/18 ausgelaufen. An dessen Stelle
wurde ein langfristiges Vergütungsmodell auf Basis von Stock Appreciation Rights (SAR) beschlossen.
Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten Aufgrund des Auslaufens des Stock-Option-Plans (2009 bis 2012) wurde in der
81. Aufsichtsratssitzung vom 3. Juli 2014 ein langfristiges Vergütungsmodell (Long-Term-Incentive-Programm) auf Basis von Stock Appre-
ciation Rights (SAR) beschlossen. SAR sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung. Ihre Zutei-
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lung erfolgte im Zeitraum zwischen 1. April 2014 und 1. April 2016. In der 91. Aufsichtsratsitzung vom 6. Juni 2016 wurde ein weiterer
Stock-Appreciation-Rights-Plan (SAR-Plan 2017) für drei weitere Geschäftsjahre aufgrund des Auslaufens des Stock-Appreciation-Rights-
Plans (2014 bis 2016) beschlossen. Ihre Zuteilung erfolgte im Zeitraum zwischen 1. April 2017 und 1. April 2019.
Jedes Aktienkurs-Wertsteigerungsrecht berechtigt zum Barausgleich in Höhe des Differenzbetrags zwischen dem Ausübungspreis und
dem Schlusskurs der ATS Aktie an der Börse der Hauptnotierung (derzeit Wiener Börse) am Tag der Ausübung des Bezugsrechtes. Der
Differenzbetrag ist mit maximal 200 % des Ausübungspreises gedeckelt.
Der Ausübungspreis der Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte wird jeweils am Tag der Zuteilung bestimmt und entspricht dem durchschnitt-
lichen Schlusskurs der Aktien der ATS an der Wiener Börse bzw. an der Börse der Hauptnotierung der Aktien der ATS während der
letzten sechs Kalendermonate, die dem Tag der jeweiligen Zuteilung vorausgehen.
Die Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte können jeweils nach Ablauf von drei Jahren nach ihrer Zuteilung, jedoch nicht während einer
Sperrfrist, zur Gänze oder auch nur teilweise ausgeübt werden. Zugeteilte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte, die nicht spätestens bis
zum Ablauf von fünf Jahren nach dem Zuteilungstag ausgeübt werden, verfallen grundsätzlich ersatzlos und endgültig.
Die Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte können von Berechtigten nur ausgeübt werden, sofern zum Zeitpunkt der Ausübung die folgenden
Voraussetzungen erfüllt sind:
 Es besteht ein aufrechtes Dienstverhältnis mit einer Gesellschaft des ATS Konzerns. Unter bestimmten Voraussetzungen können
Rechte noch innerhalb eines Jahres ab Beendigung des Anstellungs- bzw. Dienstverhältnisses ausgeübt werden.
 Das notwendige Eigeninvestment in ATS Aktien in Höhe von 20 % der ersten Zuteilungssumme (in SAR) wird gehalten. Wird das Ei-
geninvestment bis zum Ende der dreijährigen Wartefrist nicht zur Gänze aufgebaut, so verfallen alle bereits zugeteilten SAR zur Gänze.
Das aufgebaute Eigeninvestment muss über die gesamte Dauer der Teilnahme am Programm gehalten werden und gilt auch für die Zu-
teilungen in den Folgejahren. Das Eigeninvestment darf erst abgebaut werden, wenn keine Ausübung mehr möglich ist.
 Das Earnings per Share (EPS-)Performance-Ziel wurde erreicht. Der Erreichungsgrad der Kennzahl Earnings per Share determiniert, wie
viele der zugeteilten SAR tatsächlich ausgeübt werden können. Als Zielwert gilt der EPS-Wert, welcher im Midterm-Plan für den Bilanz-
stichtag des dritten Jahres nach Zuteilung festgelegt wurde. Wird der EPS-Wert zu 100 % erreicht oder übertroffen, so können die zu-
geteilten SAR zur Gänze ausgeübt werden. Liegt die Erreichung zwischen 50 % und 100 %, so können die zugeteilten SAR anteilig aus-
geübt werden. Wird der EPS-Wert zu unter 50 % erreicht, verfallen die zugeteilten SAR zur Gänze.
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Anzahl und Aufteilung der eingeräumten Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte:
Zuteilungstag
1. April 2018 1. April 2017 1. April 2016 1. April 2015
Ausübungspreis (in €) 21,94 9,96 13,66 10,70
31.03.2017 – – 115.000 100.000
Gewährte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte – 297.500 – –
Verfallene Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten – 7.500 5.000 5.000
31.03.2018 – 290.000 110.000 95.000
Gewährte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte 270.000 – – –
Ausgeübte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten – – – 71.967
Verfallene Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte – 15.000 – 14.565
31.03.2019 270.000 275.000 110.000 8.468
Restliche Vertragslaufzeiten der gewährten Aktienkurs-
Wertsteigerungsrechte 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre –
Beizulegender Zeitwert der gewährten Aktienkurs-
Wertsteigerungsrechte zum Bilanzstichtag (in Tsd. €)
31.03.2018 – 2.738 568 934
31.03.2019 393 883 137 39
Die Bewertung der Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zum jeweiligen Bilanzstichtag unter Anwen-
dung des Monte-Carlo-Verfahrens, basierend auf Modellannahmen und den nachfolgend angeführten Bewertungsparametern. Die für
die Bewertung der Verbindlichkeiten ermittelten Werte können von später am Markt realisierten Werten abweichen.
Risikofreier Zinssatz -0,46 bis -0,56 %
Volatilität 40,47 bis 47,28 %
Die Berechnung der Volatilität erfolgt auf Basis der täglichen Aktienkurse von 1. März 2016 bis zum Bilanzstichtag.
Die Aufwendungen aus den Wertsteigerungsrechten sind in den Verwaltungskosten enthalten.
Der beizulegende Zeitwert der eingeräumten Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte wird über deren Laufzeit verteilt aufwandsmäßig erfasst.
Übrige Verbindlichkeiten Bei den übrigen Verbindlichkeiten handelt es sich vor allem um kreditorische Debitoren, abgegrenzte Rechts-,
Prüfungs- und Beratungsaufwendungen sowie sonstige Abgrenzungen.
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15. Finanzielle Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
in Tsd. € 31.03.2019 bis zu einem Jahr
zwischen einem und
fünf Jahren mehr als fünf Jahre
Nominalzinssatz
in %
Exportkredite 10.000 10.000 – – 0,24
Kredite der öffentlichen Hand 5.494 1.751 3.402 341 0,75 –1,00
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 695.927 26.216 525.969 143.742 0,85 –4,75
Derivative Finanzinstrumente1)
5.622 – 3.194 2.428
Buchwert 717.043 37.967 532.565 146.511
Restlaufzeit
in Tsd. € 31.03.2018 bis zu einem Jahr
zwischen einem und
fünf Jahren mehr als fünf Jahre
Nominalzinssatz
in %
Exportkredite 10.000 10.000 – – 0,24
Kredite der öffentlichen Hand 6.251 1.578 4.673 – 0,75 –1,00
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 521.863 69.156 317.879 134.828 1,15 –4,75
Derivative Finanzinstrumente1)
1.770 791 979 –
Buchwert 539.884 81.525 323.531 134.828
1)
Es wird auf Erläuterung 18 „Derivative Finanzinstrumente” verwiesen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen neben dem laufenden Liquiditätsbedarf vor allem langfristige Inves-
titionsfinanzierungen.
Zur Refinanzierung des Eigenkapitalbedarfs für den Standort Chongqing wurde im Geschäftsjahr 2012/13 eine langfristige Finanzierung
im Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab September 2014 in Halbjahresraten bis Februar
2020. Für 80 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 20 % ein variabler Zinssatz, wobei der variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesent-
lichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Kein Kontrollwechsel
Auf die ursprünglich vereinbarten Covenants (Nettoverschuldung/EBITDA max. 4 und Eigenkapitalquote mindestens 30 %) wurde am
17.01.2018 mit einem Waiver verzichtet.
Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Februar 2014 ein
Schuldscheindarlehen über insgesamt 158 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von
fünf, sieben und zehn Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro und US-Dollar abgeschlossen. Die variable Euro-
Verzinsung wurde zur Gänze durch Zinsswaps abgesichert. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Eigenkapitalquote mindestens 35 %
 Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der
Erfüllung der Kreditverpflichtungen führt
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Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den
sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurden im Oktober 2015 und im Februar 2016 die variabel verzinsten Euro-
Tranchen im Ausmaß von 92 Mio. € vorzeitig gekündigt und getilgt. Die Zinsswaps werden zur Sicherung der variablen Tranche des im
Oktober 2015 abgeschlossenen Schuldscheindarlehens weiterverwendet. Aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten und Höhe ist keine ef-
fektive Sicherungsbeziehung gegeben.
Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Oktober 2015 ein
Schuldscheindarlehen über insgesamt 221 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von
fünf und sieben Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro und US-Dollar abgeschlossen. Die wesentlichen Vertragsbe-
dingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender
gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten
Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den
sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Zur weiteren Sicherstellung des Investitionsprogrammes wurden zwei variabel verzinste bilaterale Schuldscheindarlehen mit einem Vo-
lumen von insgesamt 150 Mio. € im Geschäftsjahr 2016/17 abgeschlossen. Die Tranche mit 100 Mio. € hat eine Laufzeit von sieben Jah-
ren, die Tranche mit 50 Mio. € hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender
gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten
Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den
sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Zur weiteren Expansionsfinanzierung für den Standort Chongqing wurde im Geschäftsjahr 2016/17 eine langfristige Finanzierung im
Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung mit einem Volumen von insgesamt 75 Mio. € aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab Sep-
tember 2018 in Halbjahresraten bis Juni 2026. Für 95 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 5 % ein variabler Zinssatz, wobei der
variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender
gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige
Veränderung zur Folge hat
Zur Refinanzierung des Investitionsprogrammes für den Standort Nanjangud wurde im Geschäftsjahr 2018/19 eine langfristige Finanzie-
rung im Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung mit einem Volumen von insgesamt 20 Mio. € aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab
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Juni 2019 in Halbjahresraten bis September 2025. Für 95 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 5 % ein variabler Zinssatz, wobei der
variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender
gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige
Veränderung zur Folge hat
Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Juli und Oktober
2018 ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 335 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Lauf-
zeiten von fünf, sieben und zehn Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro abgeschlossen. Die wesentlichen Vertrags-
bedingungen stellen sich folgendermaßen dar:
 Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)
 Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender
gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige
Veränderung zur Folge hat
Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 50 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den
sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
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Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. März 2019 stellen
sich in den nächsten Geschäftsjahren unter Berücksichtigung der Zinsabsicherungen wie folgt dar:
in Tsd. € Exportkredite
Kredite
öffentlicher Hand
Sonstige
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
Derivative
Finanz-
instrumente
2019/20
Tilgung 10.000 1.751 23.456 –
Zinsen fix – 47 4.277 –
Zinsen variabel 24 – 5.068 –
2020/21
Tilgung – 2.054 85.214 740
Zinsen fix – 29 3.910 –
Zinsen variabel – – 5.068 –
2021/22
Tilgung – 970 61.857 –
Zinsen fix – 10 2.398 –
Zinsen variabel – – 5.068 –
2022/23
Tilgung – 113 44.857 –
Zinsen fix – 6 2.269 –
Zinsen variabel – – 4.493 –
2023/24
Tilgung – 301 334.857 2.454
Zinsen fix – 4 1.420 –
Zinsen variabel – – 2.877 –
nach 2023/24
Tilgung – – 144.214 2.428
Zinsen fix – – 2.172 –
Zinsen variabel – – 2.273 –
Es werden keine wesentlichen Abweichungen von den vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen hinsichtlich Zeitraum oder Betrag er-
wartet.
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Zum Vorjahresstichtag 31. März 2018 stellten sich die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanzi-
ellen Verbindlichkeiten in den nächsten Geschäftsjahren unter Berücksichtigung der Zinsabsicherungen wie folgt dar:
in Tsd. € Exportkredite
Kredite
öffentlicher Hand
Sonstige
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
Derivative
Finanz-
instrumente
2018/19
Tilgung 10.000 1.578 66.719 791
Zinsen fix – 57 5.475 –
Zinsen variabel 24 – 4.312 –
2019/20
Tilgung – 1.578 20.500 –
Zinsen fix – 41 3.537 –
Zinsen variabel – – 4.329 –
2020/21
Tilgung – 2.054 163.829 979
Zinsen fix – 23 3.104 –
Zinsen variabel – – 4.129 –
2021/22
Tilgung – 1.090 59.000 –
Zinsen fix – 5 1.618 –
Zinsen variabel – – 2.986 –
2022/23
Tilgung – – 75.152 –
Zinsen fix – – 1.479 –
Zinsen variabel – – 2.483 –
nach 2022/23
Tilgung – – 135.000 –
Zinsen fix – – 1.004 –
Zinsen variabel – – 985 –
Die finanziellen Verbindlichkeiten weisen teilweise eine vom Markt abweichende Verzinsung auf. Aus diesem Grund kann es zu Abwei-
chungen zwischen deren beizulegenden Zeitwerten und deren Buchwerten kommen.
Buchwerte Beizulegende Zeitwerte
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018
Exportkredite 10.000 10.000 10.000 10.000
Kredite der öffentlichen Hand 5.494 6.251 5.542 6.316
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 695.927 521.863 700.630 525.425
Derivative Finanzinstrumente 5.622 1.770 5.622 1.770
Summe 717.043 539.884 721.794 543.511
Die Berechnung der beizulegenden Zeitwerte basiert auf der Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung aktueller Markt-
zinssätze, oder sie werden anhand von öffentlich notierten Marktpreisen bestimmt.
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Die Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten nach Währungen stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Euro 703.535 497.052
US Dollar 13.508 42.832
Summe 717.043 539.884
Der Konzern verfügt über folgende nicht in Anspruch genommene Kreditlinien:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Exportkredit 22.000 22.000
Sonstige Kredite 165.325 173.152
Summe 187.325 195.152
Leasingverhältnisse Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasing- und Mietverhältnissen stellt
sich wie folgt dar:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Bis zu einem Jahr 2.359 2.943
Zwischen einem und fünf Jahren 2.967 4.761
Summe 5.326 7.704
Im Konzern bestehen mehrere Operating-Leasingverträge für die Anmietung von Büroräumen, Grundstücken und Produktionshallen
sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung und technischen Anlagen.
Die Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen betreffen zum Großteil ein im Geschäftsjahr 2006/07 durchgeführtes Sale-and-
Lease-Back für Betriebsgrundstücke und -gebäude in Leoben-Hinterberg und Fehring, Österreich mit einer unkündbaren Leasingdauer bis
Dezember 2021.
Die im laufenden Jahr erfassten Zahlungen für unkündbare Leasing- und Mietaufwendungen stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Leasing- und Mietaufwand 3.056 3.425
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16. Rückstellungen für Personalaufwand
Die Rückstellungen für Personalaufwand betreffen Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche.
Beitragsorientierte Pensionspläne Für einen Großteil der Beschäftigten in Österreich und einen Teil der Mitarbeiter in Indien bestehen
beitragsorientierte Pensionspläne, die an eine Pensionskasse ausgelagert sind. Für die Beschäftigten in Österreich sind die Pensionspläne
durch eine Er- und Ablebensversicherung ergänzt. Die Arbeitgeberbeiträge bemessen sich nach einem bestimmten Prozentsatz der lau-
fenden Bezüge. Die Beitragszahlungen betrugen 534 Tsd. € im Geschäftsjahr 2018/19 und 526 Tsd. € im Geschäftsjahr 2017/18.
Leistungsorientierte Pensionspläne Für einzelne aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands und für ehemalige leitende Angestellte
bestehen leistungsorientierte Pensionszusagen ohne das Erfordernis von eigenen Mitarbeiterbeiträgen. Pensionszusagen an Mitglieder
des Vorstands und an andere Führungskräfte sind teilweise durch Vermögensmittel in Pensionskassen fondsfinanziert („funded“) und
teilweise nicht fondsfinanziert („unfunded“). Die Pensionsansprüche des Vorstands und der Führungskräfte sind von deren Bezügen und
Dienstzeiten abhängig. Im Wesentlichen entstehen dem Konzern aus diesen Verpflichtungen Risiken aus der Lebenserwartung und der
Inflation aufgrund künftiger Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie bei fondsfinanzierten Pensionsplänen in Form von Ertragsabwei-
chungen.
Fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche Den Mitarbeitern in Indien steht im Falle der Pensionierung sowie bei vorzeitigem Austritt unter
bestimmten Umständen eine Abfertigung zu, deren Höhe von der Dauer des Arbeitsverhältnisses und der Höhe des Arbeitsentgelts ab-
hängt. Die Abfertigungen bewegen sich zwischen einem halben Monatsentgelt pro Dienstjahr und einem fixierten Höchstbetrag. Die
Abfertigungsansprüche sind durch eine Lebensversicherung gedeckt. Im Wesentlichen entsteht dem Konzern aus diesen Verpflichtungen
das Risiko der Inflation aufgrund künftiger Gehaltssteigerungen.
Nicht fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche Den Mitarbeitern in Österreich, Südkorea und China steht im Falle der Pensionierung gene-
rell sowie bei Beendigung des Dienstverhältnisses unter bestimmten Umständen eine Abfertigung zu, deren Höhe von der Dauer des
Arbeitsverhältnisses und der Höhe des Arbeitsentgelts abhängt. Die Abfertigung beträgt in Österreich für Mitarbeiter, die im Allgemeinen
vor dem 1. Januar 2003 eingetreten sind, je nach Dienstzeit zwei bis zwölf Zwölftel des Jahresgehaltes. Mitarbeitern in Südkorea und
China steht ebenfalls ein je nach Dienstzeit fixierter entgeltabhängiger Betrag zu. Im Wesentlichen entsteht dem Konzern aus diesen
Verpflichtungen das Risiko der Inflation aufgrund künftiger Gehaltssteigerungen.
Für seit dem 1. Januar 2003 in Österreich eintretende Mitarbeiter wird dieser Anspruch durch laufende Beiträge in eine Mitarbeitervor-
sorgekasse ohne weitere Verpflichtungen für den Konzern abgegolten. Die Beitragszahlungen betrugen 462 Tsd. € im Geschäftsjahr
2018/19 und 365 Tsd. € im Geschäftsjahr 2017/18.
Sonstige Dienstnehmeransprüche Den Mitarbeitern der Gesellschaften in Österreich und China gebühren bei Erreichen einer bestimmten
Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder, wobei in Österreich Anspruchsberechtigung und Höhe kollektivvertraglich geregelt sind.
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Die Aufwendungen für (leistungsorientierte) Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche setzen sich
folgendermaßen zusammen:
Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche
Sonstige Dienstnehmer-
ansprüche
in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Laufender Dienstzeitaufwand 118 123 2.025 1.867 2.084 2.001
Zinsaufwand 42 56 582 480 210 169
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – – – 200 – –
Umbewertung von Verpflichtungen aus sonstigen
Dienstnehmeransprüchen – – – – 1.874 464
Aufwand im Periodenergebnis erfasst 160 179 2.607 2.547 4.168 2.634
Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an
Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 6.503 (1.136) 1.210 2.173 – –
Aufwand/(Ertrag) im sonstigen Ergebnis erfasst 6.503 (1.136) 1.210 2.173 – –
Summe 6.663 (957) 3.817 4.720 4.168 2.634
Die Aufwendungen im Periodenergebnis für Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche werden in
den Umsatzkosten, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten und im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Der Nettozins-
aufwand aus personalbezogenen Verpflichtungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
In der Bilanz sind folgende Ansprüche abgegrenzt:
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
Gedeckte Pensionsansprüche 7.305 916
Ungedeckte Pensionsansprüche 1.388 1.180
Summe Pensionsansprüche 8.693 2.096
Ungedeckte Abfertigungsansprüche 28.317 25.932
Gedeckte Abfertigungsansprüche 383 493
Summe Abfertigungsansprüche 28.700 26.425
Sonstige Dienstnehmeransprüche 11.016 8.801
Rückstellungen für Personalaufwand 48.409 37.322
Die Pensionsansprüche und Abfertigungsansprüche stellen sich wie folgt dar:
Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018
Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen 16.684 12.952 1.590 1.427
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens (9.379) (12.036) (1.207) (934)
Deckungsstatus fondsfinanzierte Verpflichtungen 7.305 916 383 493
Barwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen 1.388 1.180 28.317 25.932
Bilanzierte Rückstellungen 8.693 2.096 28.700 26.425
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Der Barwert der erwarteten Pensionsansprüche, die Entwicklung des zur Deckung vorgesehenen Planvermögens und der Deckungsstatus
stellen sich folgendermaßen dar:
Fondsfinanzierte
Pensionsansprüche
Nicht fondsfinanzierte
Pensionsansprüche
in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Barwert der Pensionsverpflichtung:
Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 12.952 13.366 1.180 1.230
Laufender Dienstzeitaufwand 118 123 – –
Zinsaufwand 259 241 24 22
Umbewertung aus der Veränderung von demographischen Annahmen 1.991 – 122 –
Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen 1.956 (388) 124 (27)
Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen (130) 65 4 20
Auszahlungen (463) (455) (66) (65)
Barwert am Ende des Geschäftsjahres 16.683 12.952 1.388 1.180
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens:
Zeitwert am Beginn des Geschäftsjahres 12.036 11.479
Veranlagungsergebnis (2.436) 805
Zinserträge 241 207
Auszahlungen (463) (455)
Zeitwert am Ende des Geschäftsjahres 9.378 12.036
Deckungsstatus fondsfinanzierte Pensionspläne / gedeckte Pensionsansprüche 7.305 916
Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der fondsfinanzierten Pensionsansprüche 14 Jahre und die der nicht fonds-
finanzierten Pensionsansprüche 12 Jahre.
Das zur Deckung vorgesehene Planvermögen ist in Pensionskassen ausgegliedert. Die Streuung der Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
in % 31.03.2019 31.03.2018
Anleihen 30 % 51 %
Aktien 58 % 37 %
Immobilien 5 % 4 %
Liquide Mittel 7 % 8 %
Summe 100 % 100 %
Wesentliche Teile des Planvermögens werden an einem aktiven Markt gehandelt.
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Die Gesamtentwicklung der fondsfinanzierten und nicht fondsfinanzierten Abfertigungsansprüche stellt sich wie folgt dar:
Fondsfinanzierte
Abfertigungsansprüche
Nicht fondsfinanzierte
Abfertigungsansprüche
in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Barwert der Abfertigungsverpflichtung:
Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 1.427 1.359 25.932 22.465
Umrechnungsdifferenzen 51 (200) 92 (173)
Dienstzeitaufwand 90 78 1.936 1.789
Zinsaufwand 104 88 548 455
Umbewertung aus der Veränderung von demografischen Annahmen (19) (18) (285) 1.067
Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen (145) (74) 1.211 1.376
Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen 126 34 335 (205)
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 200 – –
Auszahlungen (45) (40) (1.452) (842)
Barwert am Ende des Geschäftsjahres 1.589 1.427 28.317 25.932
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens:
Zeitwert am Beginn des Geschäftsjahres 934 911
Umrechnungsdifferenzen 40 (132)
Einzahlungen 195 125
Veranlagungsergebnis 13 7
Zinserträge 69 63
Auszahlungen (45) (40)
Zeitwert am Ende des Geschäftsjahres 1.206 934
Deckungsstatus fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche 383 493
Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der nicht fondsfinanzierten Abfertigungsansprüche 12 Jahre.
Die Gesamtentwicklung der sonstigen Dienstnehmeransprüche (Jubiläumsgelder) stellt sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 8.801 8.252
Umrechnungsdifferenzen 150 (251)
Dienstzeitaufwand 2.084 2.001
Zinsaufwand 211 169
Umbewertung aus der Veränderung von demografischen Annahmen 1.116 296
Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen 231 115
Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen 527 53
Auszahlungen (2.104) (1.834)
Barwert am Ende des Geschäftsjahres 11.016 8.801
Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der sonstigen Dienstnehmeransprüche 11 Jahre.
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Es wurden für die Bewertung zum Bilanzstichtag folgende gewichtete versicherungsmathematische Parameter angewendet:
Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche
Sonstige Dienstnehmer-
ansprüche (Jubiläumsgelder)
31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018
Zinssatz 1,80 % 2,00 % 2,22 % 2,24 % 2,18 % 2,73 %
Erwartete Gehaltssteigerung 2,70 % 2,60 % 3,26 % 2,98 % 4,06 % 4,81 %
Künftige Pensionserhöhung 1,80 % 1,20 % – – – –
Pensionseintrittsalter 65 65 1) 1)
– –
1) individuell gemäß landesspezifischen Gesetzen
Der Berechnung der Rückstellungen werden Fluktuationsabschläge und biometrische Rechengrundlagen miteinbezogen.
17. Sonstige Rückstellungen
in Tsd. € Summe Gewährleistung Übrige
Buchwert 31.03.2018 5.942 2.526 3.416
Verwendung (1.397) (97) (1.300)
Auflösung (1.830) (1.811) (19)
Zuführung 1.338 415 923
Umrechnungsdifferenzen 122 20 102
Buchwert 31.03.2019 4.175 1.053 3.122
in Tsd. € Summe Gewährleistung Übrige
Buchwert 31.03.2017 7.344 1.353 5.991
Verwendung (3.330) (59) (3.271)
Auflösung (341) (341) –
Zuführung 2.886 1.688 1.198
Umrechnungsdifferenzen (617) (115) (502)
Buchwert 31.03.2018 5.942 2.526 3.416
in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018
davon langfristig – –
davon kurzfristig 4.175 5.942
Buchwert 4.175 5.942
Rückstellung für Gewährleistung Diese Position betrifft die Kosten der bereits entstandenen und zu erwartenden Reklamationen für die
noch im Gewährleistungszeitraum befindlichen Produkte. Der rückgestellte Betrag ist eine auf Basis von Erfahrungswerten und konkreten
Sachverhalten durchgeführte bestmögliche Schätzung dieser erwarteten Kosten, welche aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der Höhe
oder des Zeitpunkts nicht bereits als Schulden ausgewiesen werden. Bei der Höhe der erwarteten Kosten sind von der Produkthaft-
pflichtversicherung übernommene Beträge berücksichtigt.
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Übrige Diese Position enthält im Wesentlichen Rückstellungen für Risiken aus schwebenden Geschäften sowie für Risiken im Zusammen-
hang mit Pensionsversicherungsbeiträgen in Asien, die sich aufgrund der unklaren Rechtslage ergeben.
18. Derivative Finanzinstrumente
Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zinsswaps. Gesichert werden Zahlungen im Zusammenhang mit Krediten.
Der Buchwert der derivativen Finanzinstrumente des Konzerns entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ent-
spricht jenem Betrag, der bei einer Abrechnung der Transaktion zum Bilanzstichtag aufzuwenden wäre bzw. erlöst werden würde.
Die beizulegenden Zeitwerte der am Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:
31.03.2019 31.03.2018
in Tsd. € Aktiva Passiva Aktiva Passiva
Zinsswaps zu Marktwerten – 5.622 91 1.770
Summe Marktwerte – 5.622 91 1.770
abzüglich kurzfristiger Anteil:
Zinsswaps zu Marktwerten – – – 791
Kurzfristiger Anteil – – – 791
Langfristiger Anteil – 5.622 91 979
Zum 31. März 2019 liegen die festen Zinssätze der Zinsswaps zwischen 0,1719 % und 1,405 %, der variable Zinssatz basiert auf dem
Sechs-Monats-EURIBOR.
Basierend auf den verschiedenen Szenarien sichert der Konzern sein zinsbedingtes Cashflow-Risiko durch die Nutzung von Zinsswaps ab.
Derartige Zinsswaps haben den wirtschaftlichen Effekt, variabel verzinsliche Darlehen in festverzinsliche umzuwandeln. Nimmt der Kon-
zern Darlehen mit einem variablen Zinssatz auf, so wandelt er diese durch Swaps in festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten um. Bei
diesen Zinsswaps kommt der Konzern mit anderen Parteien überein, die Differenz zwischen den festen und variablen Zinsen, die sich von
den vereinbarten Nominalbeträgen ableiten, in bestimmten Intervallen zu tauschen. Aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung der variablen
Tranchen des Schuldscheindarlehens aus 2014 im Geschäftsjahr 2015/16 fiel das Basisgeschäft weg. Die Zinsswaps werden für andere
variabel verzinste Kreditverbindlichkeiten verwendet. Aufgrund der unterschiedlichen Laufzeit und Höhe lässt sich eine effektive Siche-
rungsbeziehung gemäß IAS 39, welche Voraussetzung für eine ergebnisneutrale Erfassung der Bewertungsgewinne oder -verluste ist,
nicht mehr herstellen, und die laufende Folgebewertung erfolgt ergebniswirksam in den Finanzaufwendungen.
Die Nominalbeträge und die beizulegenden Zeitwerte der am Bilanzstichtag freistehenden derivativen Finanzinstrumente im Zusammen-
hang mit der Absicherung von Zinssatzschwankungen stellen sich wie folgt dar:
31.03.2019 31.03.2018
Währung
Nominalbetrag
in 1.000 Landeswährung
Marktwert
in Tsd. €
Nominalbetrag
in 1.000 Landeswährung
Marktwert
in Tsd. €
Euro 22.500 (740) 92.000 (1.770)
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Die Restlaufzeiten der am Bilanzstichtag freistehenden derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:
in Monaten 31.03.2019 31.03.2018
Zinsswaps 23 11 – 23
In den Geschäftsjahren 2017/18 und 2018/19 wurden Zinsswaps abgeschlossen, die für variabel verzinste Darlehensverbindlichkeiten
verwendet werden und in den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen sind. Aufgrund derselben Laufzeit und Höhe liegt eine effektive
Sicherungsbeziehung vor, welche gemäß IAS 39 Voraussetzung für eine ergebnisneutrale Erfassung der Bewertungsgewinne oder –
verluste ist. Dementsprechend erfolgt die laufende Folgebewertung erfolgsneutral im Eigenkapital.
Die Konditionen der als Sicherungsinstrumente eingesetzten Zinsswaps stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. €, in Monaten, in %
Nominalvolumen Fälligkeit
Durchschnittlicher
gesicherter Zinssatz
während der Periode
Zinsswaps 258.000 49 - 76 Monate 0,1719 % - 0,5450 %
Die Wertentwicklung der als Sicherungsinstrumente eingesetzten Zinsswaps stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. €
Buchwert des Sicherungsintruments 1)
Aktiva Passiva
Änderungen im Fair
Value des Sicherungsin-
struments, welcher der
Berechnung der Ineffik-
tivität zugrundegelegt
wird
Änderungen im Fair
Value des Sicherungsin-
struments, die in der
Cashflow-Hedge Rückla-
ge erfasst wurden
Zinsswaps (Cashflow - Hedge) – 4.882 – (4.983)
1)
Die Zinsswaps sind unter den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
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Die Wertentwicklung der Grundgeschäfte (variable verzinste Kreditverbindlichkeiten) und die Fortschreibung der Cashflow-Hedge-
Rücklage im Eigenkapital stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. €
Änderungen im Fair
Value des Grundge-
schäfts, welcher der
Berechnung der Ineffek-
tivität zugrundegelegt
wird
Hedge-Ineffektivität, die
in der Periode in der
GuV erfasst wurde
Stand der Cashflow-
Hedge Rücklage
per 31. März 2019
Beträge, die in der
Periode aus der Cash-
flow-Hedge Rücklage in
die GuV umgegliedert
wurden 1)
Zinsswaps (Cashflow - Hedge) – – 4.882 –
1)
Die Erfassung von aus der Cashflow-Hedge Rücklage in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliederten Beträge erfolgt im Finanzierungsaufwand.
19. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien Die Zusammenfassung der Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte
der in den einzelnen Bilanzpositionen enthaltenen Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt
dar. Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die Buchwerte näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten:
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31.03.2019
in Tsd. €
Bewertungskategorie
nach IFRS 9 oder Bewer-
tung nach anderen IFRS Level Buchwert Beizulegender Zeitwert
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente DHI 2 – –
Sonstige finanzielle Vermögenswerte FAAFVOCI 2 193 193
Finanzielle Vermögenswerte 193 193
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertberichtigungen FAAC 108.098 108.098
Vertragliche Vermögenswerte abzüglich Wertberichtigungen – 72.307
Sonstige Forderungen FAAC 757 757
Sonstige Forderungen – 47.883 120.190
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 229.045 229.045
Finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL 1 896 896
Finanzielle Vermögenswerte FAAC 238.856 238.856
Finanzielle Vermögenswerte 239.752 239.752
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente FAAC 326.841 326.841
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 326.841 326.841
Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAAC 2 711.421 716.172
Derivative Finanzinstrumente DHI 2 4.882 4.882
Derivative Finanzinstrumente FVPL 2 740 740
Lang- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 717.043 721.794
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 131.936 131.936
Sonstige Verbindlichkeiten FLAAC 25.170 25.170
Sonstige Verbindlichkeiten – 39.044 39.044
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Verbindlichkeiten 196.150 196.150
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten FAAC1) 674.552 –
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte FAAFVOCI2)
193 –
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte FAAFVPL3) 896 –
Derivate DHI4)
– –
Schulden
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAAC5)
868.527 –
Derivate als Sicherungsinstrumente DHI4)
4.882 –
Derivative
6
) FVPL 740 –
1)
Financial assets at amortised costs (Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten)
2)
Financial assets at fair value through OCI (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte)
3)
Financial assets at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte)
4)
Derivatives as hedging intruments (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate)
5)
Financial liabilities at amortised cost (Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten)
6)
Derivatives at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate)
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31.03.2018
in Tsd. €
Bewertungskategorie
nach IAS 39 oder Bewer-
tung nach anderen IFRS Level Buchwert Beizulegender Zeitwert
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente FAAFVPL 2 91 91
Sonstige finanzielle Vermögenswerte AFSFA 2 193 193
Finanzielle Vermögenswerte 284 284
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertberichtigungen LAR 65.473 65.473
Sonstige Forderungen LAR 704 704
Sonstige Forderungen – 52.473 52.473
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 118.650 118.650
Finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL 1 775 775
Finanzielle Vermögenswerte HTMI 58.860 58.860
Finanzielle Vermögenswerte 59.635 59.635
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LAR 270.729 270.729
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 270.729 270.729
Schulden
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAAC 2 538.114 541.741
Derivative Finanzinstrumente DHI 2 1.770 1.770
Lang- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 539.884 543.511
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 141.498 141.498
Sonstige Verbindlichkeiten FLAAC 34.745 34.745
Sonstige Verbindlichkeiten – 38.163
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und
kurzfristige Verbindlichkeiten 214.406 214.406
Aggregiert nach Bewertungskategorien
Vermögenswerte
Kredite und Forderungen LAR1)
336.906 –
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte AFSFA2)
193 –
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte FAAFVPL3)
866 –
Bis zu Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen HTMI4)
58.860 –
Derivate DHI6)
91 –
Schulden
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAAC5)
714.357 –
Derivate DHI6)
1.770 –
1)
Loans and receivables (Kredite und Forderungen)
2)
Available-for-sale financial assets (Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte)
3)
Financial assets at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte)
4)
Held-to-maturity investments (Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen)
5)
Financial liabilities at amortised cost (Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten)
6)
Derivatives (Derivate)
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55
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts ist zwischen drei Bewertungshierarchien zu unterscheiden.
 Level 1: Die beizulegenden Zeitwerte werden anhand von öffentlich notierten Marktpreisen auf einem aktiven Markt für identische
Finanzinstrumente bestimmt.
 Level 2: Wenn keine öffentlich notierten Marktpreise auf einem aktiven Markt bestehen, werden die beizulegenden Zeitwerte auf
Grundlage der Ergebnisse einer Bewertungsmethode bestimmt, die im größtmöglichen Umfang auf Marktpreisen basiert.
 Level 3: In diesem Fall liegen den zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Bewertungsmodellen auch nicht am
Markt beobachtbare Daten zugrunde.
Nettoergebnisse in Bezug auf Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien Die Nettogewinne oder Nettoverluste in Bezug auf finanziel-
le Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 27.770 (11.163)
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert 9 8
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 2.314 1.175
Finanzielle Verbindlichkeiten zu forgeführten Anschaffungskosten (18.196) (6.712)
Summe 11.897 (16.692)
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Kredite und Forderungen – (11.233)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – 1.175
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – 8
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – 70
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten – (6.712)
Summe – (16.692)
Die Nettoergebnisse in Bezug auf Finanzinstrumente beinhalten Dividendenerträge, Zinserträge und -aufwendungen, Fremdwährungs-
gewinne und -verluste, realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang bzw. Verkauf sowie ergebniswirksame Erträge und Aufwen-
dungen aus der Bewertung der Finanzinstrumente.
Als Ergebnis aus Finanzinstrumenten sind 8.365 Tsd. € Nettoertrag (Vorjahr: 6.667 Tsd. € Nettoaufwand) im Betriebsergebnis dargestellt.
Des Weiteren sind 3.532 Tsd. € Nettoertrag (Vorjahr: 10.025 Tsd. € Nettoaufwand) im Finanzergebnis enthalten.
Finanzrisiken
Im Folgenden wird auf die Finanzrisiken, welche das Finanzierungsrisiko, das Liquiditätsrisiko, das Kreditrisiko und das Wechselkursrisiko
umfassen, eingegangen. Im Konzernlagebericht werden die weiteren Risikokategorien und die zugehörigen Prozesse und Maßnahmen
erläutert.
Das Risikomanagement der Finanzrisiken erfolgt durch das zentrale Treasury, entsprechend den vom Vorstand verabschiedeten Richtli-
nien. Diese internen Richtlinien regeln Zuständigkeiten, Handlungsparameter und Limite. Das zentrale Treasury identifiziert, bewertet
und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab.
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Finanzierungsrisiko Das Finanzierungsrisiko umfasst sowohl die Sicherstellung der langfristigen Finanzierung des Konzerns als auch
Schwankungen im Wert der Finanzierungsinstrumente.
Aktivseitig bestehen geringe Zinsänderungsrisiken im Wertpapiervermögen. Sonstige Liquiditätsbestände werden überwiegend kurzfristig
veranlagt. Es wird auf Erläuterung 12 „Finanzielle Vermögenswerte“ und Erläuterung 13 „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“
verwiesen.
Passivseitig sind zum Bilanzstichtag 76,9 % des Gesamtbetrags aus Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter
Berücksichtigung der Zinssicherungsinstrumente fix verzinst (Vorjahr: 83,0 %). Es wird weiters auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbind-
lichkeiten“ verwiesen.
Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind mit marktüblichen Kreditverpflichtungen verbunden, die auf Quartalsbasis bzw. Jahresba-
sis überprüft werden. Bei Nichteinhalten dieser Verpflichtungen haben die Kreditgeber teilweise ein Kündigungsrecht.
Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko wird im Konzern der Umstand der Zahlungsunfähigkeit verstanden. Es soll daher stets ausreichend
Liquidität vorhanden sein, um den laufenden Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nachkommen zu können.
Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über Liquiditätsreserven in Höhe von 754,1 Mio. € (Vorjahr: 525,9 Mio. €). Davon entfallen
566,8 Mio. € (Vorjahr: 330,7 Mio. €) auf Zahlungsmittel(äquivalente), bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen sowie zu Han-
delszwecken gehaltene und jederzeit veräußerbare Wertpapiere und 187,3 Mio. € (Vorjahr: 195,2 Mio. €) auf bestehende, nicht ausge-
nützte Finanzierungsrahmen. Die Liquiditätsreserven haben sich somit gegenüber dem letzten Bilanzstichtag um 228,2 Mio. € erhöht.
Darin enthalten sind aktuelle Reserven in Höhe von 43,4 Mio. € (Vorjahr: 43,1 Mio. €), welche auf die ATS in China entfallen und spezifi-
schen Liquiditätszwecken unterliegen.
Kreditrisiko Unter dem Kreditrisiko versteht der Konzern die Möglichkeit eines kundenseitigen Zahlungsausfalls. Der Konzern hat es stets
verstanden, starke Partnerschaften zu seinen größten Kunden aufzubauen.
Das Kreditrisiko wird durch einen umfassenden Prozess minimiert. Kunden werden regelmäßigen Bonitätsprüfungen unterzogen, und
deren Forderungen sind zum großen Teil versichert. Nicht versicherte Forderungen werden kontinuierlich überwacht, und im Falle von
erkennbaren Risiken erfolgen Lieferungen nur noch gegen Vorauskasse oder auf Basis von Bankgarantien. Im Geschäftsjahr 2018/19
wurden 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) bzw. 0,4 % (Vorjahr: 0,3 %) des Forderungsstands wertberichtigt.
Es wird auf die detaillierten Angaben unter Erläuterung 11 „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“
verwiesen.
Wechselkursrisiko Als weltweit tätiges Unternehmen ist der ATS Konzern Währungsrisiken ausgesetzt. Durch die lokale Wertschöpfung
an den verschiedenen Standorten sind teilweise „natürliche Hedges“ vorhanden. Innerhalb des Konzerns erfolgt die Kurssicherung von
Transaktionsrisiken zunächst durch Schließen von Positionen (Netting). Offene Positionen werden laufend analysiert und eventuell durch
die Nutzung verschiedener Hedging-Instrumente wie z. B. Devisentermingeschäfte, Währungsoptionen und Währungsswaps abgesichert.
Zum Bilanzstichtag bestanden keine derartigen Instrumente.
Zur Evaluierung des Wechselkursrisikos werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, wobei ceteris paribus die Auswirkungen prozentmä-
ßiger Änderungen der Wechselkurse zueinander simuliert werden.
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Finanzmarktrisiken Zu den Finanzmarktrisiken und derivativen Finanzinstrumenten finden sich detaillierte Angaben unter Erläuterung
I.B.k. „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze: Derivative Finanzinstrumente“ und Erläuterung 18 „Derivative Finanzinstrumente“.
Derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte, Optionen und Swaps werden im Konzern ausschließlich zu Sicherungszwe-
cken eingesetzt.
Evaluierung der Finanzmarktrisiken durch Sensitivitätsanalysen Der Konzern setzt zur Quantifizierung der Zins- und Währungsrisiken
Sensitivitätsanalysen ein. Dabei wird die mögliche Ergebnisveränderung durch eine prozentuelle Preisänderung (Wechselkurs und Zin-
sen), bezogen auf die Fremdwährungs- bzw. Zinsnettoposition, ermittelt. Dabei werden keine Korrelationen der verschiedenen Risiko-
elemente zueinander berücksichtigt. Die Ergebnisauswirkungen werden jeweils unter Beachtung der ertragsteuerlichen Auswirkungen
auf das Konzernjahresergebnis nach Steuern errechnet.
Es gibt zwei mögliche Zinsänderungsrisiken. Bei Finanzierungen mit fixer Verzinsung besteht das Risiko in fallenden Zinssätzen, und bei
Finanzierungen mit variabler Verzinsung besteht das Risiko in steigenden Zinssätzen (veranlagungsseitig verhält es sich umgekehrt). Er-
gebniseffekte resultieren nur durch Zinsänderungen bei variablen Verzinsungen. Dem Zinsänderungsrisiko wird bei ATS durch zwei
Maßnahmen begegnet: durch Einsatz derivativer Finanzinstrumente und durch Finanzierungen in unterschiedlichen Währungen und die
damit verbundene Risikostreuung der Zinsentwicklungen. Die Auswirkung auf die finanziellen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in Tsd. € 31.03.2019
Vor Hedging EUR USD Sonstige Summe In %
Fix verzinst 252.758 13.509 – 266.267 37,4%
Variabel verzinst 445.155 – – 445.155 62,6%
Summe 697.913 13.509 – 711.422 100,0%
In % 98,1% 1,9% – 100,0%
Nach Hedging
Fix verzinst 533.258 13.509 – 546.767 76,9%
Variabel verzinst 164.655 – – 164.655 23,1%
Summe 697.913 13.509 – 711.422 100,0%
In % 98,1% 1,9% – 100,0%
in Tsd. € 31.03.2018
Vor Hedging EUR USD Sonstige Summe In %
Fix verzinst 243.701 12.298 – 255.999 47,4%
Variabel verzinst 253.351 30.534 – 283.885 52,6%
Summe 497.052 42.832 – 539.884 100,0%
In % 92,1% 7,9% – 100,0%
Nach Hedging
Fix verzinst 435.701 12.298 – 447.999 83,0%
Variabel verzinst 61.351 30.534 – 91.885 17,0%
Summe 497.052 42.832 – 539.884 100,0%
In % 92,1% 7,9% – 100,0%
Wären die EUR-Zinssätze zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wäre auf Basis der Finanzierungsstruktur
zum Bilanzstichtag das Konzernjahresergebnis um 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) geringer bzw. 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) höher
ausgefallen, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären. Wären die USD-Zinssätze zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte
höher bzw. niedriger gewesen, wäre auf Basis der Finanzierungsstruktur zum Bilanzstichtag das Konzernjahresergebnis um 0,0 Mio. €
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(Vorjahr: 0,2 Mio. €) geringer bzw. 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) höher ausgefallen, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben
wären.
Dieser Zinssatzsensitivitätsanalyse liegt die Annahme zugrunde, dass die Zinssätze jeweils während eines gesamten Geschäftsjahres um
100 Basispunkte abweichen würden und die nunmehr neuen Zinssätze auf den Kapital- bzw. Verbindlichkeitenstand zum Bilanzstichtag
anzuwenden wären.
Die Auswirkung von hypothetischen Wechselkursänderungen auf das Periodenergebnis resultiert gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten
monetärer Art, die nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen,
Verbindlichkeiten und Zahlungsmittel bzw. gegebenenfalls Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung des Ergebniseffektes. Bei
ATS besteht dieses Risiko im Wesentlichen aus USD-Salden, daher werden Sensitivitätsanalysen nur für diese Währung durchgeführt.
Die durchschnittliche Veränderung des USD/EUR-Stichtagskurses in den letzten 5 Jahren betrug 9,0 %. Eine Aufwertung des USD zum
EUR um 9,0 % würde das Ergebnis um 20,5 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €) erhöhen. Eine Abwertung des USD zum EUR um ebendiesen
Prozentsatz würde das Ergebnis um 20,5 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €) reduzieren.
Kapitalrisikomanagement Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Un-
ternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen
bereitstellen zu können, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer geeigneten Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu optimieren.
Daher wird das Ausmaß der Dividendenzahlungen an die jeweiligen Erfordernisse angepasst, werden Kapitalrückzahlungen an Anteilseig-
ner vorgenommen (Einziehung eigener Aktien), neue Anteile ausgegeben oder der Bestand von sonstigen Vermögenswerten verändert.
Basierend auf den in den Kreditvereinbarungen definierten Schwellenwerten (Covenants) überwacht der Konzern sein Kapital in Bezug
auf die Eigenkapitalquote sowie das Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA (fiktive Entschuldungsdauer).
Die Strategie des Konzerns besteht darin, die Eigenkapitalquote von 40 % nicht zu unterschreiten sowie die fiktive Entschuldungsdauer
von 3,0 Jahren nicht zu überschreiten. Dadurch besteht ausreichend Spielraum, um das Eintreten von ungünstigen Geschäftsentwicklun-
gen abzufedern und den Fortbestand des Unternehmens auch in Krisensituationen zu gewährleisten. Kurzfristige Abweichungen werden
in Kauf genommen.
Zum Bilanzstichtag betrug die Eigenkapitalquote 45,0 % und lag damit unter dem Vorjahreswert von 46,5 %. Die fiktive Entschuldungs-
dauer lag mit 0,6 Jahren unter dem Vorjahreswert von 0,9 Jahren.
20. Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen
In Bezug auf unkündbare Leasing- und Mietverträge wird auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“ verwiesen. Zum 31. März
2019 bestehen im Konzern sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 100.136 Tsd. € (Vorjahr: 19.918 Tsd. €) im Zusammenhang
mit verbindlich kontrahierten Investitionsvorhaben. Die zum Bilanzstichtag übernommene Ausfallshaftung im Rahmen der Forderungs-
verkäufe beträgt 4.060 Tsd. € (Vorjahr: 5.093 Tsd. €). Dieser Betrag entspricht dem maximalen Risiko, d. h. wenn es bei allen übertrage-
nen Forderungen gleichzeitig zu Forderungsausfällen kommen würde. Diese Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Ausfallshaf-
tung ist äußerst gering. Der erwartete Wert dieses Risikos ist unwesentlich. Weiters bestehen zum Bilanzstichtag keine Haftungsverhält-
nisse aus Bankgarantien (Vorjahr: 0 Tsd. €). Zum Bilanzstichtag bestehen keine Haftungsverhältnisse aus Garantien (Vorjahr: 0 Tsd. €).
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21. Gezeichnetes Kapital
Im Umlauf
befindliche Aktien
in Tsd. Stück
Grundkapital
in Tsd. €
Kapitalrücklage
in Tsd. €
Gezeichnetes Kapital
in Tsd. €
31.03.2017 38.850 42.735 99.111 141.846
31.03.2018 38.850 42.735 99.111 141.846
31.03.2019 38.850 42.735 99.111 141.846
Grundkapital Das Grundkapital der Gesellschaft ist vollständig einbezahlt und beträgt zum 31. März 2019 42.735 Tsd. € (Vorjahr:
42.735 Tsd. €) und ist in 38.850.000 (Vorjahr: 38.850.000) auf Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je 1,10 €
eingeteilt.
Genehmigtes Kapital und bedingte Kapitalerhöhung Der Vorstand wurde mit Beschluss der 20. Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 er-
mächtigt, bis zum 2. Juli 2019 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 21.367,5 Tsd. € durch Aus-
gabe von bis zu 19.425.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien gegen Bareinlage oder Sacheinlage, einmal
oder in mehreren Tranchen, auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute
gemäß § 153 Abs. 6 AktG, zu erhöhen. Der Vorstand wurde ermächtigt, hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats die näheren Ausgabe-
bedingungen (insbesondere Ausgabebetrag, Gegenstand der Sacheinlage, Inhalt der Aktienrechte, Ausschluss der Bezugsrechte etc.)
festzulegen (genehmigtes Kapital). Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien
aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen. Die Hauptversammlung hat auch beschlossen, die Satzung entsprechend diesem
Beschluss in § 4 (Grundkapital) zu ändern.
Darüber hinaus wurde in der 20. Hauptversammlung am 3. Juli 2014 die in der Hauptversammlung vom 7. Juli 2010 beschlossene Er-
mächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen widerrufen und gleichzeitig der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats bis zum 2. Juli 2019 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag von
bis zu 150.000 Tsd. € auszugeben und den Inhabern von Wandelschuldverschreibungen Bezugs- und/oder Umtauschrechte auf bis zu
19.425.000 Stück neue auf Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien der Gesellschaft nach Maßgabe der vom Vorstand festzulegenden
Wandelschuldverschreibungsbedingungen zu gewähren. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang das Grundkapital der Gesellschaft
gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG um bis zu 21.367,5 Tsd. € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 Stück neuer, auf Inhaber lautende Stückak-
tien bedingt erhöht. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Inhaber von auf Grundlage des Ermächtigungs-
beschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen von dem ihnen gewährten Um-
tausch- und/oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen. Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen (insbesondere Ausgabebetrag,
Inhalt der Aktienrechte). Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe der Aktien aus dem
bedingten Kapital ergeben, zu beschließen.
In Bezug auf die Erhöhung des Genehmigten Kapitals bzw. die bedingte Kapitalerhöhung ist folgende betragsmäßige Determinierung,
entsprechend den Beschlüssen der 20. Hauptversammlung vom 3. Juli 2014, zu beachten: Die Summe aus (i) der Anzahl der nach den
Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen jeweils aus bedingtem Kapital aktuell ausgegebenen oder potenziell auszugebenden
Aktien und (ii) der Anzahl der aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen Aktien darf die Zahl von insgesamt 19.425.000 nicht über-
schreiten (betragsmäßige Determinierung der Ermächtigungen).
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Im Umlauf befindliche Aktien Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 38.850.000 Stück zum 31. März 2019 (Vorjahr:
38.850.000 Stück).
Eigene Anteile In der 23. ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Juli 2017 wurde der Vorstand erneut ermächtigt, binnen 30 Monaten
ab Beschlussfassung eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 % des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert, der
höchstens 30 % unter dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf,
und einem höchsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 30 % über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der voran-
gegangenen zehn Handelstage liegen darf, zu erwerben sowie einzuziehen. Der Vorstand wurde außerdem ermächtigt, eigene Aktien
nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversamm-
lungsbeschluss einzuziehen. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren, sohin bis einschließlich 5. Juli 2022 ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie bereits im Bestand der Gesellschaft befindliche eige-
ne Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern, insbesondere zur
Bedienung von Mitarbeiteraktienoptionen, Wandelschuldverschreibungen oder als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen bzw.
sonstigen Vermögenswerten und zu jedem sonstigen gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden.
Dividende pro Aktie Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden pro Aktie 0,36 € (Vorjahr: 0,10 €) an Dividenden ausgeschüttet.
22. Sonstige Rücklagen
Die im Konzernergebnis realisierten Umgliederungsbeträge des sonstigen Ergebnisses und die Entwicklung der sonstigen Rücklagen stel-
len sich wie folgt dar:
in Tsd. €
Währungsumrech-
nungsdifferenzen
Erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeit-
wert bewertete
finanzielle Vermö-
genswerte
Sicherungs-
instrumente aus der
Absicherung von
Zahlungsströmen
Umbewertung von
Verpflichtungen aus
Leistungen an Arbeit-
nehmer nach Beendi-
gung des Arbeitsver-
hältnisses
Sonstige
Rücklagen
Buchwert 31.03.2017 83.942 2 – (2.215) 81.729
Saldo unrealisierter Veränderungen
vor Umgliederung, nach Steuern (53.523) – 68 – (53.455)
Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistun-
gen an Arbeitnehmer nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses – – – (784) (784)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte, nach Steuern 1)
– 15 – – 15
Buchwert 31.03.2018 30.419 17 68 (2.999) 27.505
Saldo unrealisierter Veränderungen
vor Umgliederung, nach Steuern 24.466 – (3.730) – 20.736
Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistun-
gen an Arbeitnehmer nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – – – (5.797) (5.797)
Buchwert 31.03.2019 54.885 17 (3.662) (8.796) 42.444
1)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant
ist und ab dem Geschäftsjahr in der Kategorie „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ enthalten sind.
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Zur Darstellung der Ertragsteuern, die auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses einschließlich der Umgliederungsbeträge
entfallen, wird auf Erläuterung 6 „Ertragsteuern“ verwiesen.
23. Hybridkapital
Am 17. November 2017 wurde eine Hybridanleihe mit einem Emissionsvolumen von 175.000 Tsd. € und einer Verzinsung von 4,75 %
platziert, welche am 24. November 2017 ausgezahlt wurde. Die nachrangige Anleihe hat eine unendliche Laufzeit und kann erstmals nach
fünf Jahren durch die AT  S Austria Technologie  Systemtechnik Aktiengesellschaft, nicht aber durch die Gläubiger, gekündigt und
getilgt werden. Wird die Anleihe nach diesem Zeitraum nicht gekündigt, erhöht sich der Aufschlag auf den dann gültigen Zinssatz um
weitere 5,0 %.
Der Erlös aus der Begebung der Hybridanleihe wird als Teil des Eigenkapitals ausgewiesen, da dieses Instrument die Kriterien von Eigen-
kapital gemäß IAS 32 erfüllt. Es werden daher auch die zu zahlenden Kupons als Teil der Ergebnisverwendung gezeigt. Die Begebungskos-
ten der Hybridanleihe betrugen 2.113 Tsd. €. Dadurch ergibt sich ein Wertansatz für das Hybridkapital von 172.887 Tsd. € (Vorjahr:
172.887 Tsd. €).
24. Cashflow
In Übereinstimmung mit IAS 7 umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kassenbestände und Sichteinlagen sowie
kurzfristige, liquide Anlagen, die jederzeit in Geldbeträge umgewandelt werden können und die nur unwesentlichen Risiken von Wertän-
derungen unterliegen. Die Konzern-Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt.
Der Cashflow aus dem Ergebnis beträgt im Geschäftsjahr 2018/19 205.972 Tsd. € (Vorjahr: 192.101 Tsd. €), der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit 170.534 Tsd. € (Vorjahr: 143.191 Tsd. €).
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beträgt -276.579 Tsd. € (Vorjahr: -193.389 Tsd. €) und ist im Wesentlichen durch die Investitionstä-
tigkeiten in Leoben, Chongqing, Shanghai und Indien (-100.913 Tsd. €) sowie die Veranlagung bzw. die Rückflüsse aus der Veranlagung
liquider Mittel (-175.743 Tsd. €) verursacht. Zum 31. März 2019 bestehen Verbindlichkeiten aus Investitionen in Höhe von 31.172 Tsd. €
(Vorjahr: 23.600 Tsd. €).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2018/19 von 147.199 Tsd. € (Vorjahr: 135.547 Tsd. €) ist im Wesentlichen auf
die Einzahlung aus der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens zurückzuführen.
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in Tsd. € 2018/19 2017/18
Cashflow aus dem Ergebnis 205.972 192.101
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170.534 143.191
Cashflow aus Investitionstätigkeit (276.579) (193.389)
Freier Cashflow (106.045) (50.198)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147.199 135.547
Veränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 41.154 85.349
Währungsgewinne/(-verluste) aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 14.958 (18.105)
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Geschäftsjahresende 326.841 270.729
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten am Geschäftsjahresende 2018/19 beträgt 326.841 Tsd. € (Vorjahr:
270.729 Tsd. €). Der aktuell sehr hohe Wert dient der Sicherstellung weiterer Investitionen bei Tochterunternehmen.
Die zahlungsunwirksamen Aufwendungen/Erträge stellen sich im Detail wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Auflösung von Investitionszuschüssen (2.880) (2.795)
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (14.643) 4.876
Zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (17.523) 2.081
Überleitung Nettoverschuldung:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 326.841 270.729
Finanzielle Vermögenswerte 239.945 59.918
Finanzielle Verbindlichkeiten, kurzfristig (37.967) (81.525)
Finanzielle Verbindlichkeiten, langfristig (679.076) (458.359)
Nettoverschuldung (150.257) (209.237)
in Tsd. € Sonstige Vermögenswerte
Zahlungsmittel
Finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle
Verbindlichkeiten Summe
Nettoverschuldung 31.03.2017 203.485 8.833 (592.868) (380.550)
Cashflow 85.349 51.468 38.942 175.759
Währungsumrechnungseffekte (18.105) (662) 16.210 (2.557)
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen – 279 (2.168) (1.889)
Nettoverschuldung 31.03.2018 270.729 59.918 (539.884) (209.237)
Cashflow 41.154 176.891 (164.386) 53.659
Währungsumrechnungseffekte 14.958 3.106 (3.853) 14.211
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen – 30 (8.920) (8.890)
Nettoverschuldung 31.03.2019 326.841 239.945 (717.043) (150.257)
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25. Ergebnis je Aktie
Der Gewinn je Aktie wird gemäß IAS 33 „Ergebnis je Aktie“ (Earnings per Share) berechnet.
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 38.850.000 Stück. Zum Stichtag
31. März 2019 werden keine eigenen Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug zu bringen gewesen
wären.
Der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien zur Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie beträgt
38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2018/19 bzw. 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2017/18.
Der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie beträgt
38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2018/19 bzw. 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2017/18.
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der im Umlauf befindlichen Aktien für die
angegebenen Perioden:
in Tsd. Stück 2018/19 2017/18
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – Basisberechnung 38.850 38.850
Verwässernde Auswirkung – –
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – verwässerter Wert 38.850 38.850
Unverwässertes Ergebnis je Aktie Die Basisberechnung des Ergebnisses pro Aktie wird ermittelt, indem man das Konzernergebnis der
jeweiligen Periode, das den Aktionären der Gesellschaft zuzurechnen ist, durch den gewichteten Mittelwert der im Umlauf befindlichen
Stammaktien der jeweiligen Periode dividiert.
2018/19 2017/18
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Konzernergebnis (in Tsd. €) 80.714 53.627
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – Basisberechnung (in Tsd. Stück) 38.850 38.850
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,08 1,38
Verwässertes Ergebnis je Aktie Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem man das Konzernergebnis der jeweiligen Periode,
das den Aktionären der Gesellschaft zuzurechnen ist, durch den gewichteten Mittelwert der Anzahl der im Umlauf befindlichen Stamm-
aktien zuzüglich der Anzahl der möglichen ausständigen Stammaktien der jeweiligen Periode dividiert. Die möglichen ausständigen
Stammaktien setzen sich aus den zusätzlich auszugebenden Aktien für ausübbare Optionen bzw. Bezugsrechte zusammen und sind im
verwässerten Ergebnis pro Aktie enthalten.
2018/19 2017/18
Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Konzernergebnis (in Tsd. €) 80.714 53.627
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – verwässerter Wert (in Tsd. Stück) 38.850 38.850
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,08 1,38
V. SONSTIGE ANGABEN
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26. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Im aktuellen Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen Geschäftsfälle nach dem Bilanzstichtag.
27. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen und Unternehmen
Im Zusammenhang mit diversen Projekten hat der Konzern Leistungen von Beratungsunternehmen, bei denen der Aufsichtsratsvorsit-
zende Dr. Androsch für die AIC Androsch International Management Consulting GmbH sowie Rechtsberatung von Frotz Riedl Rechtsan-
wälte, wo Aufsichtsratsmitglied Dr. Riedl als selbständiger Rechtsanwalt tätig ist, erhalten:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
AIC Androsch International Management Consulting GmbH 376 383
Frotz Riedl Rechtsanwälte 1 5
Summe 377 388
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats
Im Geschäftsjahr 2018/19 und bis zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses waren folgende Personen als Vorstand tätig:
 DI (FH) Andreas Gerstenmayer (Vorstandsvorsitzender)
 Mag.a
Monika Stoisser-Göhring (stellvertretende Vorstandsvorsitzende)
 Ing. Heinz Moitzi
Im Geschäftsjahr 2018/19 waren folgende Personen als Aufsichtsratsmitglieder bestellt:
 Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender)
 Ing. Willibald Dörflinger (1. Stellvertreter des Vorsitzenden)
 DDr. Regina Prehofer (2. Stellvertreterin des Vorsitzenden)
 Dkfm. Karl Fink
 DI Albert Hochleitner
 Mag. Gerhard Pichler
 Dr. Georg Riedl
 Dr. Karin Schaupp
Vom Betriebsrat waren delegiert:
 Wolfgang Fleck
 Siegfried Trauch
 Günter Pint
 Günther Wölfler
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Die Anzahl der ausstehenden Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte und der Personalaufwand aus zugeteilten Aktienkurs-
Wertsteigerungsrechten stellen sich wie folgt dar:
1)
ehemaliges Mitglied des Vorstands
Es wird auf die Erläuterungen zu den Aktienoptionsprogrammen unter Erläuterung 14 „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Verbindlichkeiten“ verwiesen.
Im Geschäftsjahr betragen die Gesamtvergütungen der Mitglieder des Vorstands und der leitenden Angestellten gemäß IAS 24:
2018/19 2017/18
in Tsd. € Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe
DI (FH) Andreas Gerstenmayer 532 714 1.246 532 624 1.156
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring1)
391 175 566 321 316 637
Ing. Heinz Moitzi 417 186 603 417 405 822
Dr. Karl Asamer2)
– 142 142 634 471 1.105
Leitende Angestellte 5.212 1.443 6.655 5.131 2.190 7.321
Summe 6.552 2.660 9.212 7.035 4.006 11.041
1)
Der Ausweis der Vergütung im Geschäftsjahr 2017/18 erfolgt ab der erstmaligen Bestellung zur Vorständin am 2. Juni 2017. Ausübungen von Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten, welche vor Bestellung zur Vorständin
zugeteilt wurden, sind nicht enthalten.
2)
ehemaliges Mitglied des Vorstands
In den variablen Bezügen von DI (FH) Andreas Gerstenmayer sind Bezüge aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten in Höhe von 427 Tsd. €
(Vorjahr: 0 Tsd. €) enthalten. In den fixen Bezügen von Dr. Karl Asamer im Geschäftsjahr 2017/18 sind die vertragliche Abfertigungszah-
lung und sonstige Ansprüche im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung des Vorstandsvertrages enthalten.
Neben den oben angeführten Bezügen wurden für DI (FH) Gerstenmayer 52 Tsd. € (Vorjahr: 52 Tsd. €) und für Mag.a
Monika
Stoisser-Göhring 38 Tsd. € (Vorjahr: 33 Tsd. €) in die Pensionskasse einbezahlt.
Gemäß IAS 24 sind dies Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Über-
wachung der Tätigkeiten des Unternehmens zuständig und verantwortlich sind; dies schließt Mitglieder der Geschäftsführung ein.
Anzahl der ausstehenden
Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte
Personalaufwand
(in Tsd. €)
31.03.2019 31.03.2018 2018/19 2017/18
DI (FH) Andreas Gerstenmayer 150.000 140.000 (113) 791
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring 65.000 40.000 (49) 179
Ing. Heinz Moitzi 60.000 30.000 (17) 84
Vorstandsmitglieder gesamt 275.000 210.000 (179) 1.054
Dr. Karl Asamer1)
60.000 90.000 (507) 810
Andere Führungskräfte gesamt 328.468 195.000 (253) 781
Summe 663.468 495.000 (939) 2.645
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Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen der aktuellen und ehemaligen Mitglieder des Vorstands, leitenden Angestellten und
deren Hinterbliebenen betragen:
Abfertigungen
Geschäftsjahr
Pensionen
Geschäftsjahr
in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18
Aufwand im Periodenergebnis erfasst 261 180 299 312
Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst 174 257 6.503 (1.136)
Die Abfertigungsaufwendungen von Dr. Karl Asamer im Geschäftsjahr 2017/18 sind in den Gesamtvergütungen enthalten.
Auf das Geschäftsjahr entfallende und der Hauptversammlung vorgeschlagene Gesamtvergütung für persönlich erbrachte Leistungen der
Mitglieder des Aufsichtsrats:
2018/19 2017/18
in Tsd. € Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe
Dr. Hannes Androsch 65 14 79 63 30 93
Ing. Willibald Dörflinger 51 9 60 49 20 69
DDr. Regina Prehofer 53 9 62 50 20 70
Dkfm. Karl Fink 30 7 37 31 15 46
DI Albert Hochleitner 30 7 37 30 15 45
Mag. Gerhard Pichler 34 7 41 33 15 48
Dr. Georg Riedl 38 7 45 36 15 51
Dr. Karin Schaupp 30 7 37 30 15 45
Summe 331 67 398 322 145 467
Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats zum 31. März 2019:
Aktien % Kapital
Vorstandsmitglieder:
DI (FH) Andreas Gerstenmayer 10.000 0,03
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring 2.000 0,01
Ing. Heinz Moitzi 6.001 0,02
Summe Vorstandsmitglieder 18.001 0,05
Aufsichtsratsmitglieder:
Dr. Hannes Androsch 120.258 0,31
Übrige Aufsichtsratsmitglieder 42.250 0,11
Summe Aufsichtsratsmitglieder 162.508 0,42
Privatstiftungen:
Androsch Privatstiftung 6.819.337 17,55
Dörflinger Privatstiftung 6.902.380 17,77
Summe Privatstiftungen 13.721.717 35,32
Summe 13.902.226 35,78
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28. Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer
Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer stellen sich wie folgt dar:
in Tsd. € 2018/19 2017/18
Konzern- und Jahresabschlussprüfung 137 137
Andere Bestätigungsleistungen 4 8
Sonstige Leistungen 69 112
Summe 210 257
Darin sind die Aufwendungen für andere Netzwerkmitglieder des Konzernabschlussprüfers, beispielsweise für die Abschlussprüfung der
Tochterunternehmen oder Steuerberatungsleistungen, nicht enthalten.
29. Personalstand
Die Durchschnittszahlen der im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter stellen sich wie folgt dar:
2018/19 2017/18
Arbeiter 7.321 7.657
Angestellte 2.490 2.324
Summe 9.811 9.981
Die Ermittlung des Personalstands beinhaltet Leihpersonal im Bereich der Arbeiter für das Geschäftsjahr 2018/19 in durchschnittlicher
Höhe von 371 und für das Geschäftsjahr 2017/18 in durchschnittlicher Höhe von 608.
Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019
Der Vorstand
DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h. Mag.a
Monika Stoisser-Göhring e.h. Ing. Heinz Moitzi e.h.
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ERKLÄRUNG ALLER
GESETZLICHEN VERTRETER
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang
mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards erstellte
Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der
Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäfts-
ergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein mög-
lichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die
wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen
der Konzern ausgesetzt ist.
Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019
Der Vorstand
DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h.
Chief Executive Officer
Mag.a
Monika Stoisser-Göhring e.h.
Chief Financial Officer
Ing. Heinz Moitzi e.h.
Chief Operations Officer
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BESTÄTIGUNGSVERMERK
Bericht zum Konzernabschluss
Prüfungsurteil
WirhabendenKonzernabschlussderATSAustriaTechnologie
Systemtechnik Aktiengesellschaft, Leoben-Hinterberg, und ihrer
Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern-
bilanz zum 31. März 2019, der gesonderten Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung,
der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapital-
veränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Ge-
schäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt
ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage
des Konzerns zum 31. März 2019 sowie der Ertragslage und
der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag
endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den Inter-
national Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des
§ 245a UGB.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit
der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit
den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die An-
wendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere
Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards
sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungs-
vermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern un-
abhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unter-
nehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und
wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Überein-
stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der
Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise
ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser
Prüfungsurteil zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sach-
verhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am
bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses
des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zu-
sammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als
Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu be-
rücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu
diesen Sachverhalten ab.
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssach-
verhalte haben wir wie folgt strukturiert:
▪  Sachverhalt
▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
▪  Verweis auf weitergehende Informationen
1. AKTIVE LATENTE STEUERN AUS VERLUSTVORTRÄGEN
UND SONSTIGEN ABZUGSFÄHIGEN TEMPORÄREN
DIFFERENZEN
▪  Sachverhalt
Der Konzern hat insgesamt TEUR 35.555 (Vorjahr: TEUR 45.530)
aktive latente Steuern angesetzt. Darin sind latente Steuer-
ansprüche aus Verlustvorträgen und steuerliche Firmenwertab-
schreibungen in Höhe von TEUR 22.648 (Vorjahr: TEUR 21.544)
sowie aus abzugsfähigen temporären Differenzen in Höhe von
TEUR 12.907 (Vorjahr: TEUR 23.986) enthalten.
Dem Ansatz der latenten Steueransprüche liegt die Annahme
zu Grunde, dass in einem Planungszeitraum von zumindest
5 Jahren ausreichend zu versteuernde Einkünfte erwirtschaftet
werden, gegen die Verlustvorträge und sonstige abzugsfähige
temporäre Differenzen verwendet werden können. Diese An-
nahmen beruhen auf Einschätzungen der aktuellen sowie der
geplanten steuerlichen Ergebnisse und allfälligen mit steuer-
licher Wirkung umgesetzten zukünftigen Maßnahmen der be-
troffenen Gesellschaften.
Die Beurteilung des beschriebenen Sachverhalts ist sowohl er-
messensbehaftet als auch mit Schätzunsicherheiten verbunden
und beinhaltet damit das Risiko einer wesentlichen Fehldar-
stellung im Konzernabschluss und stellt aus diesem Grund einen
besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar.
▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
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Wir haben:
▪  für wesentliche Gesellschaften den Prozess zur Ermittlung
der zukünftigen steuerlichen Ergebnisse als Basis für die Be-
rechnung der latenten Steueransprüche erhoben,
▪  für wesentliche Gesellschaften nachvollzogen, ob die ver-
wendeten Planzahlen im Vergleich mit unseren Kenntnissen
zum geplanten Geschäftsverlauf plausibel sind,
▪  uns das Vorhandensein und die Richtigkeit der Verlustvor-
träge durch Einholung von Steuerberaterschreiben bestätigen
lassen,
▪  die bilanziellen Annahmen zur Verwertbarkeit der Verlustvor-
träge und abzugsfähigen temporären Differenzen analysiert
und in Stichproben nachvollzogen und die Darstellung und die
Erläuterungen im Konzernanhang geprüft.
Die vorgenommene Aktivierung von latenten Steuern aus
Verlustvorträgen und sonstigen abzugsfähigen temporären
Differenzen er- scheint uns begründet und der Höhe nach ver-
tretbar.
▪  Verweis auf weitergehende Informationen
Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den
Konzernhang Abschnitt I. B. e. bezüglich der Bilanzierungs-
und Bewertungsgrundsätze zu latenten Steuern, Abschnitt I. C.
Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und
Bewertung, Bewertung der latenten Steuern und laufenden Er-
tragsteuerschulden sowie Abschnitt III. 6. Erläuterung zu Ertrag-
steuern.
2.ZEITRAUMBEZOGENEERFASSUNGDERUMSATZERLÖSE
UNTER IFRS 15
▪  Sachverhalt
Die Realisierung des Umsatzes des Konzerns erfolgt gemäß
IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, bei einem Teil der
Kunden zeit- raumbezogen. Nach IFRS 15.35 c sind Umsatzerlöse
zeitraumbezogen zu erfassen, wenn bei Erzeugung von
Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zu-
geschnitten sind und somit keinen alternativen Nutzen auf-
weisen, ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits er-
brachten Leistungen inklusive einer Marge besteht.
Der Konzern wendet IFRS 15 mit 1. April 2018 erstmalig an,
wobei die modifiziert retrospektive Methode zur Anwendung
kam. Aufgrund der vom Konzern gewählten Methode bei der An-
wendung dieses Standards wurden die Vergleichsinformationen
im vorliegenden Abschluss nicht angepasst, sondern der
kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 zum
1. April 2018 als Anpassung des Eröffnungsbilanzwerts der
Gewinnrücklagen erfasst. Dies führte zu einer Verminderung
der Vorräte in Höhe von TEUR 35.304 und einer Erfassung von
vertraglichen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 48.702,
woraus unter Berücksichtigung latenter Steuern eine Erhöhung
der Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 10.644 resultierte.
Zum 31. März 2019 weist der Konzern vertragliche
VermögenswertenachBerücksichtigungvonWert­berichtigungen
gemäß IFRS 9 in Höhe von TEUR 72.307 aus. Die Umsatzerlöse
aus der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung betragen im Ge-
schäftsjahr 2018/19 TEUR 606.978.
Die (zeitraumbezogene) Bilanzierung von Verträgen mit Kunden
unter IFRS 15 ist aus unserer Sicht ein Bereich mit einem be-
deutsamen Risiko wesentlich falscher Darstellungen (einschließ-
lich des möglichen Risikos, dass Führungskräfte Kontrollen um-
gehen) und damit ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt,
da bei der notwendigen konzernweiten Würdigung von ver-
traglichen Grundlagen im Hinblick auf die neuen bilanzierungs-
relevanten Kriterien zur Ermittlung der betroffenen Kunden
die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter eine wesent-
liche Auswirkung haben und für die Ermittlung des Fertig-
stellungsgrads teilweise komplexe Berechnungsverfahren
angewendet werden. Die zutreffende Erlöserfassung und Er-
lösabgrenzung unter konzernweiter Anwendung des neuen
Rechnungslegungsstandards IFRS 15 war zudem als komplex zu
betrachten.
▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
Wir haben:
▪  im Hinblick auf die Umsetzung von IFRS 15 die Schluss-
folgerungen des Managements durch die Beurteilung ver-
schiedener Vertragsanalysen in Stichproben und die Richtig-
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GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
175
keit der überarbeiteten Rechnungslegungsgrundsätze des
Konzerns unter Berücksichtigung der branchenspezifischen
Gegebenheiten und unseres Verständnisses des Geschäfts
überprüft,
▪  die Angemessenheit der Bilanzierung auf Stichprobenbasis ge-
testet und die daraus resultierenden Anpassungen in der Er-
öffnungsbilanz überprüft,
▪  für die im Laufe des Jahres ausgewiesenen Umsätze aus-
gewählte Schlüsselkontrollen auf ihre Effektivität getestet
und Prüfungshandlungen durchgeführt, um ausreichende
Prüfungsnachweise für die zeitraumbezogene Umsatz-
realisierung für Kundenverträge zu erhalten,
▪  die in den vertraglichenVermögenswerten enthaltenen Kosten
auf Stichprobenbasis überprüft, indem wir die Beträge mit den
Quelldaten verglichen haben, die mathematische Genauigkeit
der Berechnungen geprüft haben und deren Wiederverwert-
barkeit getestet haben, indem die Nettoveräußerungswerte
gemäß den Vereinbarungen mit den geschätzten Gesamt-
kosten verglichen wurden,
▪  darüber hinaus die Richtigkeit der Angaben nach IFRS 15 über-
prüft.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Ein-
wendungen hinsichtlich der zeitraumbezogenen Bilanzierung
von Verträgen mit Kunden und der daraus resultierenden Er-
fassung der Umsatzerlöse unter IFRS 15 ergeben.
▪  Verweis auf weitergehende Informationen
Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den
Konzernhang Abschnitt I. B. d. und Abschnitt I. B. v. bezüglich der
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Bilanzierung von
Erlösen aus Verträgen mit Kunden einschließlich der Angaben
zur Erstanwendung des neuen Standards. Zusätzlich verweisen
wir auf die Erläuterungen zu den Umsatzerlösen im Konzern-
anhang Abschnitt III. 1. sowie auf die Erläuterungen zu den ver-
traglichen Vermögenswerten in Abschnitt IV. 11.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Ver-
treter und des Prüfungsausschusses für den
Konzernabschluss
Die gesetzlichenVertreter sindverantwortlich für die Aufstellung
des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Überein-
stimmung mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen
Anforderungen des § 245a UGB, ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die
internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Auf-
stellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von
wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen
Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetz-
lichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns
zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach-
verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unter-
nehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür,
den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unter-
nehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen
Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren
oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine
realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung
des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die
Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,
ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – be-
absichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen
ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser
Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes
Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen
Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die An-
wendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung
eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt,
stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen
Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesent-
lich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt ver-
nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der
Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaft-
lichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
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Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-
VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben
wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes
Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
▪  Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – be-
absichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im
Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese
Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise,
die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für
unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen
Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen
nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern
resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zu-
sammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständig-
keiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen
interner Kontrollen beinhalten können.
▪  Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Ab-
schlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um
Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen
Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein
Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems
des Konzerns abzugeben.
▪  Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen
Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie
die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dar-
gestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und
damit zusammenhängende Angaben.
▪  Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit
der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort-
führung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen
Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungs-
nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammen-
hang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erheb-
liche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der
Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schluss-
folgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit be-
steht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk
auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss auf-
merksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen
sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere
Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum
unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise.
Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die
Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmens-
tätigkeit zur Folge haben.
▪  Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den
Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben
sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Ge-
schäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass
ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
▪  Wir erlangen ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise
zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäfts-
tätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum
Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die
Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernab-
schlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser
Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem
über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Ein-
teilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs-
feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im
internen ­Kon­troll­system, die wir während unserer Abschluss-
prüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab,
dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen
zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit
ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von
denen vernünftiger- weise angenommen werden kann, dass sie
sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit
zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit
dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen
Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des
Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher
die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir be-
schreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk,
es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen
die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir be-
KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
177
stimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht
in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil
vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen
einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche
Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche An-
forderungen
Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist
auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vor-
schriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in
Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen An-
forderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Auf-
stellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den
österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufs-
grundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach
den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden,
enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Ein-
klang mit dem Konzernabschluss.
ErklärungAngesichtsderbeiderPrüfungdesKonzernabschlusses
gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses
über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehler-
hafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen
verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten
alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den
Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Be-
stätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussicht-
lich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung
gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese
sonstigen Informationen nicht ab, und wir werden keine Art der
Zusicherung darauf abgeben.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses
ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen
zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und abzuwägen, ob sie
angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses
wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder
sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juli 2018 als Ab-
schlussprüfer gewählt. In der Folge wurden wir vom Aufsichtsrat
beauftragt. Wir sind seit mehr als 20 Jahren Abschlussprüfer der
Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht
zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den
Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungs-
leistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und
dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere
Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirt-
schaftsprüfer ist Herr Mag. Jürgen Schauer.
Wien, den 16. Mai 2019
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
gez.:
Mag. Jürgen Schauer Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung und Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsver-
merk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht
sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt
Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB
zu beachten.
178
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
INFORMATIONEN
10-Jahresvergleich
Glossar
Impressum
180
182
184
179
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S
KÜRZERE INFORMATIONS-
WEGE bedeuten nicht nur
schnellere Prozesse, sondern
auch einen geringeren Energie-
verbrauch. Das macht unsere
IC-Substrate für technische
Produkte so wertvoll.
IMMER SCHNELLER
180
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
IFRS Einheit 2009/10 2010/11 2011/12 2012/131)
ERGEBNIS UND ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Umsatzerlöse Mio. € 372,2 487,9 514,2 541,7
davon in Asien produziert % 67 % 69 % 73 % 74 %
davon in Europa produziert % 33 % 31 % 27 % 26 %
Umsatzkosten Mio. € 327,3 398,2 430,7 464,6
Bruttogewinn Mio. € 44,9 89,8 83,5 77,1
Bruttogewinn-Marge % 12,1 % 18,4 % 16,2 % 14,2 %
EBITDA Mio. € 34,5 95,9 103,4 102,4
EBITDA-Marge % 9,3 % 19,7 % 20,1 % 18,9 %
EBITDA bereinigt2)
Mio. € – – – –
EBITDA-Marge bereinigt2)
% – – – –
EBIT (Betriebsergebnis) Mio. € (25,6) 46,5 42,1 31,4
EBIT-Marge % (6,9 %) 9,5 % 8,2 % 5,8 %
EBIT bereinigt2)
Mio. € – – – –
EBIT-Marge bereinigt2)
% – – – –
Konzernergebnis Mio. € (37,6) 35,0 26,5 14,6
Konzernergebnis der Eigentümer des Mutterunternehmens Mio. € (37,3) 35,2 26,6 14,6
Cash Earnings Mio. € 22,8 84,6 87,8 85,6
ROE (Eigenkapitalrendite)3)
% (16,3 %) 16,0 % 10,3 % 5,0 %
ROCE (Gesamtkapitalrendite)3)
% (7,5 %) 9,8 % 7,7 % 5,6 %
ROS (Umsatzrendite) % (10,1 %) 7,2 % 5,2 % 2,7 %
IRR (Innovation revenue rate) % – – 15,0 % 19,2 %
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (OCF) Mio. € 47,0 70,7 87,2 71,7
Netto-Investitionen (Net CAPEX) Mio. € 19,5 115,1 113,1 40,5
Operativer Free Cashflow Mio. € 27,5 (44,4) (25,9) 31,2
Free Cashflow Mio. € 28,7 (46,0) (26,4) 31,1
Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Ultimo – 5.875 7.486 7.478 7.011
Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt – 5.616 6.987 7.417 7.321
BILANZ
Bilanzsumme Mio. € 483,4 575,3 694,6 726,7
Eigenkapital Mio. € 208,8 229,8 283,1 304,8
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens Mio. € 208,3 229,5 283,2 304,9
Eigenkapitalquote % 43,2 % 39,9 % 40,8 % 42,0 %
Nettoverschuldung Mio. € 148,0 193,7 242,5 217,4
Verschuldungsgrad % 70,9 % 84,3 % 85,7 % 71,3 %
Nettoumlaufvermögen Mio. € 71,9 79,4 92,3 102,7
Nettoumlaufvermögen/Umsatzerlöse % 19,3 % 16,3 % 18,0 % 19,0 %
AKTIENKENNZAHLEN
Anzahl der Aktien im Umlauf, Ultimo – 23.322.588 23.322.588 23.322.588 23.322.588
Anzahl der Aktien, gewichteter Durchschnitt – 23.322.588 23.322.588 23.322.588 23.322.588
Gewinn/Aktienanzahl zum Ultimo € (1,60) 1,51 1,14 0,62
Gewinn/gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl € (1,60) 1,51 1,14 0,62
Cash Earnings/gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl € 0,98 3,63 3,76 3,67
Dividende/Aktie4)
€ 0,10 0,36 0,32 0,20
Schlusskurs € 8,25 15,84 9,15 6,79
Dividendenrendite (zum Schlusskurs)4)
% 1,2 % 2,3 % 3,5 % 2,9 %
Marktkapitalisierung, Ultimo Mio. € 192,4 369,4 213,4 158,4
Marktkapitalisierung/Eigenkapital5)
% 92,2 % 161,0 % 75,4 % 51,9 %
1) Angepasst unter Anwendung von IAS 19 revised.
2) Bereinigt um Projekt Chongqing.
3) Die Berechnung basiert auf durchschnittlichen Werten.
4) 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung.
5) Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital.
10-JAHRESVERGLEICH
181
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S INFORMATIONEN
2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Veränderung
zu Vorjahr in %
Jährl. Wachstums­-
rate 10 Jahre in %
589,9 667,0 762,9 814,9 991,8 1.028,0 3,6 % 10,7 %
76 % 79 % 81 % 82 % 84 % 85 % – –
24 % 21 % 19 % 18 % 16 % 15 % – –
471,1 511,6 611,2 760,2 829,5 860,8 3,8 % 10,2 %
118,8 155,4 151,6 54,7 162,3 167,2 3,0 % 14,0 %
20,1 % 23,3 % 19,9 % 6,7 % 16,4 % 16,3 % – –
127,2 167,6 167,5 130,9 226,0 250,1 10,7 % 21,9 %
21,6 % 25,1 % 22,0 % 16,1 % 22,8 % 24,3 % – –
– 171,9 180,2 194,8 – – n.a. n.a.
– 25,8 % 23,7 % 25,4 % – – – –
53,9 90,1 77,0 6,6 90,3 117,2 29,8 % n.a.
9,1 % 13,5 % 10,1 % 0,8 % 9,1 % 11,4 % – –
– 98,2 103,2 119 – – n.a. n.a.
– 14,7 % 13,6 % 15,5 % – – – –
38,2 69,3 56,0 (22,9) 56,5 86,9 53,8 % n.a.
38,2 69,3 56,0 (22,9) 53,6 80,7 50,5 % n.a.
111,4 146,8 146,5 101,8 192,2 213,6 11,1 % 25,1 %
11,0 % 13,9 % 9,5 % (4,1 %) 9,0 % 11,5 % – –
9,6 % 12,0 % 8,2 % (0,6 %) 7,7 % 9,5 % – –
6,5 % 10,4 % 7,3 % (2,8 %) 5,7 % 8,5 % – –
26,5 % 29,2 % 19,6 % 21,8 % 40,4 % 35,3 % – –
104,8 143,9 136,9 136,4 143,2 170,5 19,10% 13,8 %
90,3 164,8 254,3 240,7 141,7 100,8 (28,8 %) 17,9 %
14,5 (20,9) (117,3) (104,3) 1,5 69,7 100 % 9,7 %
14,5 (20,9) (205,3) (24,7) (50,2) (106,0) – –
7.129 8.120 9.116 9.778 9.734 9.624 (1,1 %) 5,1 %
7.027 7.638 8.759 9.526 9.981 9.811 (1,7 %) 5,7 %
916,1 1.220,8 1.344,7 1.436,7 1.530,4 1.784,1 16,6 % 13,9 %
390,7 604,4 568,9 540,1 711,4 803,5 12,9 % 14,4 %
390,7 604,3 568,9 540,1 711,4 803,5 12,9 % 14,5 %
42,7 % 49,5 % 42,3 % 37,6 % 46,5 % 45,0 % – –
110,9 130,5 263,2 380,5 209,2 150,3 (28,2 %) 0,2 %
28,4 % 21,6 % 46,3 % 70,5 % 29,4 % 18,7 % – –
91,7 95,3 88,4 24,4 72,4 160,5 100 % 8,4 %
15,6 % 14,3 % 11,6 % 3,0 % 7,3 % 15,6 % – –
38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 – 5,2 %
30.820.545 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 – 5,2 %
0,98 1,78 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 % n.a.
1,24 1,78 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 % n.a.
3,61 3,78 3,77 2,62 4,95 5,50 11,1 % 18,8 %
0,20 0,36 0,36 0,10 0,36 0,60 66,7 % 19,6 %
8,75 14,62 12,90 10,29 22,00 15,30 (30,5 %) 6,4 %
2,3 % 2,5 % 2,8 % 1,0 % 1,6 % 3,9 % – –
339,9 568,0 501,2 399,8 854,7 594,4 (30,5 %) 11,9 %
87,0 % 94,0 % 88,1 % 74,0 % 120,1 % 74,0 % – –
182
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GLOSSAR
Advanced Packaging
Aktive und passive elektrische Bauteile werden in Leiterplatten
eingebettet und über Microvias und Leiterzüge miteinander
verbunden, anstatt auf der Leiterplatte bestückt zu werden.
All-in-one-Modul
Alle für das Funktionieren eines Endgeräts notwendigen Kom-
ponenten werden in einem integrierten Modul durch verschie-
denste Verbindungstechnologien miteinander verbunden.
ATS Toolbox
Kombination bestehender und neuer Technologien, die neue
Verbindungslösungen und die funktionale Integration auf allen
Verbindungsebenen ermöglicht.
CEMs
Auftragsfertiger: Dienstleister, der dem Kunden die Produktion
– im Wesentlichen die Bestückung von Leiterplatten – anbietet.
COSO-Standard
International anerkannter Standard für Interne Kontrollsysteme
(IKS) und Risikomanagement, der vom Committee of Sponso-
ring Organizations of the Treadway Commission (COSO) ver­
öffentlicht wird.
ECP®-Technologie
Von ATS entwickelte Technologie, um aktive und/oder passive
elektronische Bauteile in das Leiterplatteninnere einzubetten
(Embedded-Component-Packaging-Technologie).
® Registrierte Marke AT 255868.
Embedding
Integration aktiver und/oder passiver elektronischer Bauteile in
das Innere der Leiterplatte.
FanOut
„FanOut“ ist eine Technik, bei der weitere Verdrahtungsebenen
auf einem Chip aufgebracht werden, die über die Grundfläche
des Chips hinausreichen. Diese so vergrößerte Fläche ermög-
licht eine bessere Verteilung von Kontakten zur Leiterplatte.
Funktionale Integration
Die Integration mehrerer Funktionen eines elektronischen
­Systems in einem Modul wird als „Funktionale Integration“ be-
zeichnet.
IC-Substrate
IC-Substrate sind mehrlagige, elektrisch leitende Schaltungs­
träger für Silizium-Halbleiter, auch Chips oder Integrated ­Circuits
(ICs) genannt, und stellen das Bindeglied zwischen Halbleitern
und Leiterplatte dar.
IIA-Standard
Standards für Maßnahmen und Beurteilung der Qualität der
­internen Revision, festgelegt vom Institute of Internal Audit (IIA).
IMF
International Monetary Fund – Internationaler Währungsfonds.
Intellectual Property
Geistiges Eigentum. Im Unterschied zum Eigentum an körper-
lichen Gegenständen ist das geistige Eigentum ein Recht an
einem immateriellen Gut, etwa einer technischen Erfindung.
183
FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S INFORMATIONEN
IRR
Die Innovation Revenue Rate stellt den Umsatzanteil von Pro-
dukten dar, welche neue, innovative Technologien aufweisen
und deren Markteinführung in den letzten drei Jahren stattfand.
ISO
International Organization for Standardization – Internationale
Organisation für Normung.
Lean-Six-Sigma
Managementsystem für Effizienz- und Prozessverbesserung. Ihr
Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbes-
serung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statisti-
schen Mitteln.
mSAP / SAP
modified Semi-Additive Process bzw. Semi-Additive Process
Net CAPEX
Saldo aus Auszahlungen für den Erwerb und Einzahlungen
aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Ver­
mögenswerten.
NOPAT
Der Net Operating Profit After Tax stellt den um das Finanz-
ergebnis bereinigten Jahresüberschuss dar. Berechnung siehe
Lagebericht.
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development –
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent­
wicklung.
OEMs
Original Equipment Manufacturer – Original-Hersteller von
Elektronik-Endgeräten.
OHSAS 18001
Arbeitssicherheits-Managementnorm (Occupational Health and
Safety Assessment Series).
RBA
Responsible Business Alliance – Verhaltenskodex (ehemals die
Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC)) für Arbeits­
bedingungen in der Lieferkette der Elektronikbranche.
RMI
Responsible Minerals Initiative – Grundsätze zur verantwor-
tungsvollen Beschaffung von Konfliktmineralien.
System-in-Package (SiP)
Besteht aus einem oder mehreren Halbleitern und passiven
Komponenten, welche ein System oder einen funktionellen
Block bilden.
WACC
Die Weighted Average Cost of Capital stellen die durchschnittli-
chen Kapitalkosten dar, die das Unternehmen für die Aufnahme
von Eigen- bzw. Fremdkapital bezahlen muss.
WTO
World Trade Organization – Welthandelsorganisation.
184
GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE
FOR ADVANCED APPLICATIONS
IMPRESSUM
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich
AT  S Austria Technologie  Systemtechnik Aktiengesellschaft
Fabriksgasse 13
8700 Leoben, Österreich
www.ats.net
Kontakt
Gerda Königstorfer
Tel.: +43 (0)3842 200-0
ir@ats.net
Konzept und Gestaltung
Berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg
Fotos
ATS: Seiten 6, 20
Jan Burwick: Seiten 8, 15, 18 (Produktbilder)
Getty images: Titel, Umschlag 4, Seiten 8, 13, 18, 19
Tabea Hofmann: Seite 21
istock: Umschlag 4
Marija Kanizaj Photography:
Seiten 9, 14, 21, 24, 25, 26, 27, 69, 105, 179
Daniel Novotny: Seite 31
unsplash: Umschlag 4, Seiten 2, 3, 4/5, 7, 10, 11, 12,
15, 16, 17, 23, 48
Disclaimer
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Basis
von zum Erstellungszeitpunkt zur Verfügung stehenden Informa-
tionen getroffen wurden. Sie werden üblicherweise mit Wörtern
wie „erwarten“, „planen“, „rechnen“, „beabsichtigen“, „könn-
ten“, „werden“, „Ziel“, „Einschätzung“ und ähnlichen Begriffen
umschrieben. Aussagen dieser Art beruhen auf aktuellen Erwar-
tungen und Annahmen. Solche Aussagen unterliegen ihrer Natur
nach bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten.
Die tatsächlichen Entwicklungen können von den dargestellten
Erwartungen daher wesentlich abweichen. Empfänger dieses
Berichts sollten diese Aussagen daher nur mit der entsprechend
gebotenen Vorsicht zur Kenntnis nehmen. Weder ATS noch
irgendeine andere Person übernehmen für die Richtigkeit und
Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen, die Zukunft
betreffenden Aussagen Verantwortung. ATS übernimmt keine
Verpflichtung, diese Aussagen, etwa in Hinblick auf geänderte
Annahmen und Erwartungen oder zukünftige Entwicklungen
und Ereignisse sowie tatsächliche Ergebnisse, zu aktualisieren.
Durch die kaufmännische Rundung von in diesem Bericht ent-
haltenen Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu ge-
ringfügigen Rechendifferenzen kommen. Minusbeträge sind in
Klammern angeführt.
Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit wurde
im vorliegenden Bericht durchgehend auf eine geschlechter­
spezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Be-
griffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle
Geschlechter.
Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung zum Kauf
oder Verkauf von Wertpapieren der ATS dar.
Der Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst.
Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Veröffentlicht am 6. Juni 2019
www.ats.net

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AT&S Geschäftsbericht 2018/19

  • 2. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S Einheit 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Veränderung zu Vorjahr in % Umsatz Mio. € 762,9 814,9 991,8 1028,0 3,6 % EBITDA Mio. € 167,5 130,9 226,0 250,1 10,7 % EBITDA-Marge % 22,0 % 16,1 % 22,8 % 24,3 % – EBIT (Betriebsergebnis) Mio. € 77,0 6,6 90,3 117,2 29,8 % EBIT-Marge % 10,1 % 0,8 % 9,1 % 11,4 % – Konzernergebnis Mio. € 56,0 (22,9) 56,5 86,9 53,8 % ROCE % 8,2 % (0,6 %) 7,7 % 9,5 % – Netto-Investitionen Mio. € 254,3 240,7 141,7 100,8 (28,8 %) Operativer Free Cashflow Mio. € (117,3) (104,3) 1,5 69,7 > 100 % Nettoverschuldung Mio. € 263,2 380,5 209,2 150,3 (28,2 %) Gewinn je Aktie € 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 % Dividende je Aktie1) € 0,36 0,10 0,36 0,60 66,7 % Mitarbeiterstand2) – 8.759 9.526 9.981 9.811 (1,7 %) 1) 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung 2) inkl. Leiharbeiter, Durchschnitt KENNZAHLEN ÜBER 1 MRD. € UMSATZ RUND 9.800MITARBEITER 45% EIGENKAPITALQUOTE 250MIO. € EBITDA UNSERE MISSION _ Wir setzen die höchsten Qualitätsstandards in unserer Branche _ Wir industrialisieren zukunftsweisende Technologien _ Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt _ Wir reduzieren unseren ökologischen Fußabdruck _ Wir schaffen Werte AT&S AUF EINEN BLICK
  • 3. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S FOR ADVANCED APPLICATIONS FIRST CHOICE Wir betrachten die Welt mit den Augen unserer Kunden. Und wir blicken für sie voraus, um die Lösungen zu finden, die sie morgen brauchen werden. Die Megatrends geben uns dabei die Richtung vor. Unsere Kunden schätzen es, wie wir an die Aufgaben herangehen. Sie heben ihre Erwartungen an und vertrauen uns immer komplexere Aufgaben an. Dies spornt uns an und führt uns mit immer kleineren Lösungen zu immer größeren Leistungen – als verlässlicher Partner und Anbieter von High-End-Verbindungslösungen.
  • 4. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S 1 2 2 6 4 4 6 5 5 3 1 3 HEADQUARTER 4 – TOKIO, JAPAN 5 – TAIPEI, TAIWAN 6 – HONGKONG, CHINA (HOLDING) 1 – LEOBEN, ÖSTERREICH 2 – FEHRING, ÖSTERREICH 3 – NANJANGUD, INDIEN 4 – CHONGQING, CHINA 5 – SHANGHAI, CHINA 6 – ANSAN, SÜDKOREA PRODUKTIONSSTANDORTE VERTRIEBSSERVICEGESELLSCHAFTEN PROFIL AT&S ist einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. Über die Standorte in Europa und Asien entwickelt AT&S für seine globalen Partner Hightech-Lösungen insbesondere für Anwendungen in den Feldern Kommunikation, Computer und Consumer Electronics, Mobilität, Industrie und Medizintechnik. In den kommenden Jahren will AT&S den digitalen Megatrends folgen und weiter profitabel wachsen. Dazu er­höht AT&S die Wertschöpfungstiefe und bewegt sich als Systemanbieter noch enger an der Seite seiner Kunden. 1 – SAN JOSE, USA 2 – DÜREN, DEUTSCHLAND 3 – BANGALORE, INDIEN
  • 5. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT& S 365,2 193,5 52,6 776,0 Mobile Endgeräte – Smartphones – Tablets – Wearables – Notebooks – SSD-Laufwerke – Kameras IC-Substrate – High-Performance- Computer – Microserver Automotive – Fahrassistenzsysteme – Sicherheits- applikationen (Radar, Lidar, Kamera, E-Mobilität, Matrix Light, Telematic, Control Units etc.) Industrie – Machine-to-Machine- Kommunikation – Steuerungslösungen – Motion-Control- Systeme – Smart Building – Smart Traffic – LED-Beleuchtung Medizintechnik – Diagnostik- und bildgebende Systeme – Therapieanwendungen (Hörgeräte, Cochlea-­ Implantate, Herz- schrittmacher und Defibrillatoren, Neurostimulation) Automotive, Industrial, MedicalMobile Devices Substrates SEGMENT-EBITDA IN MIO. € SEGMENT-EBITDA IN MIO. € SEGMENTUMSATZ IN MIO. €SEGMENTUMSATZ IN MIO. € Segmentumsatz Sonstige: 5,3 Mio. € MÄRKTE UND ANWENDUNGEN SEGMENTE
  • 6. 2 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 4MOBILITÄT DEMOGRAFISCHER WANDEL INHALT
  • 7. 3 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 1 22 68 104 178 FIRST CHOICE 4 – Mobilität 10 – Digitale Vernetzung 16 – Demografischer Wandel Unternehmen 24 – Der Vorstand im Interview 28 – Strategie 31 – Bericht des Aufsichtsrats 34 – Corporate Governance Bericht 47 – Nichtfinanzieller Bericht 65 – ATS am Kapitalmarkt Konzernlagebericht 70 – Markt- und Branchenumfeld 74 – Wirtschaftsbericht 88 – Weitere gesetzliche Angaben 92 – Forschung und Entwicklung 95 – Chancen und Risiken 103 – Ausblick Konzernabschluss 106 – Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 106 – Konzern-Gesamtergebnisrechnung 107 – Konzernbilanz 108 – Konzern-Kapitalflussrechnung 109 – Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 110 – Anhang zum Konzernabschluss 172 – Erklärung aller gesetzlichen Vertreter 173 – Bestätigungsvermerk Informationen 180 – 10-Jahresvergleich 182 – Glossar 184 – Impressum DIGITALE VERNETZUNG
  • 8. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 4 MOBILITÄT Auch wenn sich das Mobilitäts- verhalten verändert: Der Indivi- dualverkehr wird auch in Zukunft die Straßen bestimmen. Aber wir werden sauberer fahren und die Technik wird uns deutlich stärker unterstützen. WIE KÖNNEN WIR AUCH IN ZUKUNFT DEM ERHÖHTEN VERKEHRSAUFKOMMEN BEGEGNEN UND UNSERE STRASSEN SICHERER MACHEN?
  • 9. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 5 1 Und für das laufende Jahr geht die Branche von einem weiteren Wachstum aus. Das heißt vor allem eins: Der Verkehrsfluss wird nicht einfacher. NEUE PKW WURDEN 2018 WELTWEIT ANGEMELDET. REINE ELEKTROAUTOS WURDEN 2018 IN DEN USA, CHINA UND EUROPA VERKAUFT (+70 %). Mio. Einschließlich Hybrid- und Plug-in-Autos waren es 2,6 Mio. elektrisch oder teilelektrisch angetriebene Fahrzeuge. Mio.
  • 10. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 6 DAS FAHRZEUG DER ZUKUNFT FÄHRT SELBST Auch wenn es wohl noch einige Jahre dauern wird, bis die ersten Fahrzeuge, gerade im individuellen Bereich, selbstständig über unsere Straßen fahren werden: Das autonome Fahren wird kommen. Studien gehen davon aus, dass 2035 weltweit 50 % der Fahrzeuge auf dem Level 2 (von 5) unterwegs sein werden. Die ersten Fahr- zeuge, die im Straßenverkehr vollständig autonom fahren werden (Level 5), kommen aus den Bereichen Transport und öffentlicher Nahverkehr. Sie werden der Industrie die notwendigen Daten für den Massenmarkt liefern. Die Nutzer freuen sich darauf. Nach einer aktuellen Studie des französischen Capgemini Research Institutes „The Autonomous Car. A Consumer Perspective“ blicken rund 60 % der weltweit be- fragten Verbraucher zuversichtlich auf den neuen Mobilitätsalltag: Sie erwarten positive Effekte bei der Kraftstoffeffizienz, geringere CO2-Emissionen und Zeiterspar- nis. Das sind drei starke Argu- mente. Bedenken bestehen noch beim Thema Sicherheit, etwa bei dem Eintritt plötzlich auftretender Zwischenfälle. … UND MIT ALTERNATIVEM ANTRIEB Nachdem die Politik das Thema CO2-Reduktion ganz vorn in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen hat, sehen inzwischen auch die Automobilhersteller und Zulieferer die Zukunft der Branche in alternativen Antriebsformen. Neben Elektro- zählen für sie Hybrid-, Wasserstoff- und Gasfahrzeuge zu den größten Wachstumstreibern der Branche. Außerdem werden ihrer Ein- schätzung nach Fahrerassistenzsysteme und Themen wie neue Energieversorgung, neue Energieträger und autonomes Fahren den Markt stark verändern. Dies wird zu einem grundlegenden Umbau der Branche führen. Auf den Punkt gebracht wandelt sich die Automobilindustrie vom klassischen Produkthersteller zum digitalen Mobilitätsdienstleister. DER ANTEIL DER ELEKTRONIK NIMMT ZU Die zunehmende Digitalisierung wird die Wertschöpfungs- zusammensetzungderBranchestarkverändern.DieMaschinen­ bauzulieferer werden digitale Kompetenzen aufbauen (müssen) und der Elektronikindustrie bieten sich zahlreiche Chancen auf neue Leistungsbeiträge. Dies zeigt sich auch am Anteil an elektronischen Komponenten in einem Kraftfahrzeug, welcher in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Für die Hersteller von Leiterplatten, IC-Substraten und Modulen sind das gute Aussichten. Gerade auf den anspruchsvollen Feldern werden sie zudem nicht nur als Lieferant gefragt sein, sondern auch als Lösungspartner. GRUNDSÄTZLICH STEHT DIE TECHNIK HEUTE BEREITS ZUR VERFÜ- GUNG. Hier muss die Technik in den kommenden Jahren zeigen, dass sie gegenüber dem Menschen sogar deutlich im Vorteil ist. Grundsätzlich steht die Technik heute bereits zur Verfügung. Was aber auch noch fehlt, sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Technische Innovationen verändern die Bedürfnisse der Menschen. DER WELTWEIT BE- ­FRAGTEN VER­­BRAUCHER BLICKEN POSITIV AUF DEN NEUEN MOBILITÄTSALLTAG. 60% OBEN: Mitarbeiter im ATS Werk in Chongqing, China. Das Land wird in den nächsten Jahren zum größten Markt für E-Mobilität aufsteigen. Im Bereich Automotive dient die Elektronik vier Megatrends: Umwelt, Sicherheit, Information Kosteneffizienz.
  • 11. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 7 Im heutigen Straßenver- kehr sorgen intelligente Fahrzeugsensoren für ein sicheres Miteinan- der von Fußgängern und Autofahrern.
  • 12. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 8 Im Fahrzeugfrontbereich erfassen Sensoren laufend die Straßen- situation, die über das Head-up- Display angezeigt wird. Damit wird der Fahrer unterstützt.
  • 13. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 9 INTERVIEW MIT HARALD GALL (HG) Manager Business Development Automotive, Industrial, Medical Herr Gall, wo hat ATS Berührungspunkte zur Mobilität der Zukunft? HG: Die neue Mobilität beschäftigt uns intensiv. Zwei Ent- wicklungstreiber sind auch bei uns die alternativen Antriebe und das autonome Fahren. Wir versuchen frühzeitig die Applikationen zu identifizieren, die Potenzial für Lösungen von ATS bergen. Haben wir eine solche gefunden, prüfen wir, inwieweit wir auf Grundlage unserer Leiterplatten- technologien passende Lösungen entwickeln und anbieten können. Dazu tauschen wir uns eng mit unseren Kunden aus, aber auch verstärkt direkt mit den OEMs. Ein Umstand, von dem wir profitieren, ist, dass die Auto- motive-Welt im Zuge der zunehmenden Vernetzung Technologien braucht, die in der Consumer-Welt bereits gängig sind. Kommunikationslösungen, Vehicle-to-Vehicle-­ Kommunikation, Optiksysteme – vieles, was ATS im Consumer-Bereich anbietet, lässt sich, adaptiert an die Randbedingungen, in die Automobilwelt übertragen. Mit welchen Lösungen beschäftigt sich ATS konkret? HG: Selbstständig fahrende Fahrzeuge brauchen besonders leistungsfähige Sensorsysteme. Hier beschäftigen wir uns mit Radarlösungen auf 77-Gigahertz-Basis und mit ­Lidar, also der optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung auf Laser- bzw. Lichtbasis. Ein anderes Feld ist die Kameratechnologie für die Voraus-, Rundum- und Rückfahrsicht und das Driver Monitoring. Das Thema Kommunikation hatte ich schon er- wähnt. Ein Bereich, in dem wir unter den weltweiten Leiter- plattenherstellern wahrscheinlich am aktivsten unterwegs sind, ist das Central Processing. Dabei handelt es sich um Computing-Einheiten, die uns schrittweise das auto- nome Fahren ermöglichen werden. Die neuen LED- und auch Laser-Frontlichter, die mittlerweile die Umgebung intelligent ausleuchten können, haben wir ebenfalls auf unserer Agenda. Das Thema führt uns nah an die Halbleiter- technologie heran. Last but not least beschäftigen wir uns mit dem 48-Volt-Bord-Netz. Es ermöglicht gegenüber dem bisherigen 12-Volt-Netz mehr Leistung, ohne dass es einen speziellen Berührungsschutz erfordert und sogar direkt in den Antriebstrang elektrisch eingreift (Mild-Hybrids). China ist im Bereich E-Mobilität sehr aktiv. Inwieweit kann ATS davon profitieren? HG: Wir sehen, dass in China zurzeit viel passiert. Das Land wird in den nächsten Jahren zum größten Markt für E-Mobilität aufsteigen. Allerdings tut man sich dort nach wie vor schwer damit, neue Entwicklungen mit einem nicht chinesischen Partner durchzuführen. Das muss aber nicht so bleiben. Wir sind im High-End-Bereich sehr stark aufgestellt. Und wir sind vor Ort. Das sind gute Voraus- setzungen für eine Zusammenarbeit. Aber auch die europäischen Automobilhersteller haben den Faden auf- genommen. Damit profitieren wir in jedem Fall indirekt von den Entwicklungen in China, weil unsere Kunden den chinesischen Markt bedienen. ”Wir versuchen frühzeitig die Applikationen zu identifizieren, die Potenzial für Lösungen von ATS bergen.” Harald Gall
  • 14. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 10 Es ist gerade einmal 12 Jahre her, dass Apple-Gründer Steve Jobs am 9. Januar 2007 auf der Macworld in San Francisco das erste iPhone vorstellte. Die ersten Smartphones gab es bereits von anderen Herstellern: Motorola, Nokia und BlackBerry wa- ren mit ihnen erfolgreich. Doch das iPhone unterschied sich in einem sehr wichtigen Punkt von ihnen: Es besaß als erstes kei- ne Tasten mehr. Das bedeutete, dass man auch hinterher durch Software Updates wichtige Funktionen und neue Buttons hin- zufügen konnte. Nur 74 Tage nach Verkaufsstart waren im Juni 2007 bereits eine Million Exemplare verkauft. Innerhalb kürzester Zeit stellte diese Innovation eine gesamte Branche auf den Kopf und mit ihr die Kommunikationsgewohn- heiten der halben Menschheit. Heu- te ist das Smartphone – ob Android oder Apple – unser ständiger multi- funktionaler Begleiter, über den wir per einfachem Fingerzeig telefonie- ren und recherchieren, navigieren und fotografieren, einkaufen und Reisen buchen, Musik hören, spie- len, Filme schauen und einiges mehr. Der digitale Wandel schafft nicht nur neue Möglichkeiten. Er ver- ändert auch unser Denken, unsere Sprache und unser Verhalten. DIGITALE KOMMUNIKATIONS- TECHNOLOGIEN VERÄNDERN UNSER LEBEN GRUNDLEGEND 4%DER WELTWEITEN BEVÖLKERUNG BESITZEN EIN SMARTPHONE. Mrd. MENSCHEN SIND WELTWEIT ONLINE. DIE MEISTEN VON IHNEN NUTZEN DIE SOZIALEN MEDIEN.
  • 15. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 11 DIGITALE VERNETZUNG WIE VERÄNDERT DER WANDEL DIE BEDÜRFNISSE VON MENSCHEN UND UNTERNEHMEN? WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE ARBEITSWELT?
  • 16. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 12 Ob Licht, Wärme, Logistik oder Sicherheit – unsere Infra- struktur ist durchzogen von digitalen Netzen, die einander überlagern und miteinander verbunden sind.
  • 17. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 13 SMART IN ALLEN BEREICHEN Die smarte Welt hat sich im Privat- und Wirtschaftsalltag in- zwischen fest etabliert. Zum Stromablesen braucht niemand mehr vorbeikommen und beim Heimkommen mit dem Auto öffnen sich Tor und Garage selbstständig. Und sollte sich ein- mal ein ungebetener Besucher in das Haus verirren, wird der Wachdienst ebenfalls automatisch mittels Künstlicher Intelligenz davon in Kenntnis gesetzt. Dass es sich beim Rad- fahrenproblemlostelefonierenlässtunddassdasSmartphone für das Aufladen kein Kabel mehr benötigt, ist gerade für die jüngere Generation keine wirkliche Besonderheit mehr. Und auch in der Wirtschaft durchzieht die digitale Ver- netzung heute alle Bereiche: Die Videokonferenz mit Teil- nehmern aus verschiedenen Standorten ist ebenso selbstver- ständlich wie der digitale Security Check am Flugzeuggate und die sichere Datenübertragung über Kontinente hinweg. Und in der Produktion zählt die Industrie 4.0 selbst bei den kleineren Mittel- standsunternehmen zum Alltag. DER WIRKLICHE SCHUB KOMMT ERST NOCH. Einen Wachstumsschub in der digitalen Vernetzung wird in den kommenden Jahren die Einführung des 5G-Netzes auslösen. Mit ihm wird sich die Übertragungsgeschwindig- keit der Daten noch einmal um ein Vielfaches erhöhen und die Voraus- setzung für Anwendungen schaffen, die bisher noch nicht realisierbar waren. Das autonome Fahren gehört dazu. An Flughäfen und Bahnhöfen können Kameras dieZugangskontrolle übernehmen, weil sie Gesichter zweifelsfrei erkennen. Und die Film- industrie kann virtuelle Realitäten erschaffen, die sich von der echten kaum noch unterscheiden lassen. Die Vernetzung bringt die Welt eng zusammen. Ohne die Möglichkeiten der Informationsvernetzung wäre das unmöglich. 38FLÜGE WURDEN IM WELT- WEITEN LUFTRAUM 2018 KOORDINIERT. Mio.
  • 18. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 14 INTERVIEW MIT MILY HU (MH) Manager Business Development Mobile Devices Frau Hu, wo sehen Sie aktuell besonderes Potenzial für ATS Lösungen im Bereich der digitalen Vernetzung? MH: Der systematische Ausbau bei IC-Substraten und Modulen öffnet uns sehr viele Möglichkeiten, die wir nicht als Follower von Trends, sondern als proaktiver Entwicklungspartner unserer Kunden erschließen kön- nen. Wir werden in Zukunft noch mehr leiterplatten- basierte Lösungen für miniaturisierte Elektronik auf kleinstem Raum anbieten, die in vielen Anwendungen benötigt werden. Das gilt vor allem für den Consumer-­ Bereich, wo wir bereits heute sehr gut etabliert sind. So werden wir für Smartphones, Smartwatches, Earpods oder Virtual Reality-Brillen nicht nur Leiterplatten, son- dern auch Integrationslösungen für Module mit unserer ECP (Embedded Components Packaging)-Technologie liefern können. Wie wichtig sind Detailkenntnisse von Kundenanwendun- gen für die Zusammenarbeit mit den Kunden? MH: Sehr wichtig. Wenn wir selbst im Detail mit Kun- denanwendungen vertraut sind, können wir die Lei- terplatten, IC-Substrate und Verbindungslösungen viel genauer auf Kundenbedürfnisse zuschneiden. Durch ge- zielte Simulation und Entwicklungen von ­Leiterplatten-, IC-Substrat- und Modulintegrationslösungen können wir auch gemeinsame Entwicklungszeiten entspre- chend verkürzen. So wandeln wir uns vom Hersteller zum Lösungsanbieter. Dies ist uns auch bei Kunden wichtig, die wir im Bereich Modulintegration im Rah- men unserer „More than ATS“-Strategie neu für uns gewinnen wollen. Wie ist die Innovationsarbeit bei ATS organisiert? MH: Innovationen entstehen nicht zufällig. Als Techno- logieführer sind uns Innovationen besonders wichtig. Wir gehen dabei sehr strukturiert vor. Dabei arbeiten die Geschäftsbereiche, Forschung Entwicklung und Business Development sehr eng zusammen. Wir haben unseren Innovationsprozess in drei Levels untergliedert: Einmal im Monat sichten wir Ideen, priorisieren sie und entscheiden, welche wir grundsätzlich weiterverfolgen wollen. In vierteljährlichen Besprechungen analysie- ren wir die Fortschritte laufender Innovationsprojekte unseres Portfolios. Ebenso aktualisieren wir unsere Ap- plikations- und Technologie-Roadmaps. Den wirtschaft- lichen und strategischen Rahmen für unsere Innovation aktualisieren wir dabei einmal jährlich. Mit diesen Ge- schäftsprozessen stellen wir sicher, dass Ideen effektiv und effizient erschlossen und in Innovationen umge- setzt werden. Neben der Zusammenarbeit mit Kunden ist uns dabei auch gemeinsame Forschung mit Partnern und Universitäten sehr wichtig. ”Wir werden in Zukunft noch mehr leiterplattenbasierte Lösun- gen für miniaturisierte Elektronik auf kleinstem Raum anbieten.” Mily Hu
  • 19. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 15 High-End-Leiterplatten liefern die Grundlage dafür, dass die Anwen- dungen heute immer leistungsfähiger werden können.
  • 20. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 16 JAHRE UND MANCHMAL HÖHER IST INZWISCHEN DIE LEBENSERWARTUNG IN DEN INDUSTRIALISIERTEN LÄNDERN.
  • 21. 17 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS DEMO- GRAFISCHER WANDEL Die Menschen werden nicht nur älter, sondern auch ihr Gesundheits- bewusstsein nimmt zu. Prävention wird immer wichtiger. Das sind Parameter, die auch den Unternehmen die Agenda vorgeben. WIRD IN DEN INDUSTRIELÄNDERN 2060 DAS VERHÄLTNIS DER 20- BIS 65-JÄHRIGEN ZU DEN MENSCHEN SEIN, DIE 65 JAHRE UND ÄLTER SIND. RUND UM DEN GLOBUS WIRD DIE BEVÖLKERUNG IMMER ÄLTER. WIE VERÄNDERT DAS UNSERE GESELLSCHAFT? WELCHE BEDÜRFNISSE ENTSTEHEN?
  • 22. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 18 Im medizinischen Einsatz müssen technologische Bausteine zu 100 % funktionieren.
  • 23. 19 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS LÄNGER UND GESÜNDER LEBEN Weltweit schreitet der Prozess der Alterung voran, auch in Entwicklungsländern. Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen in ihrer späteren Lebensphase automatisch auch kränker werden. Denn mit den medizinischen und techno- logischen Fortschritten haben sich auch die Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten um ein Vielfaches verbessert. Davon machen die Menschen heute umfassend Gebrauch. Sie tun viel dafür, um länger gesund zu bleiben, und stehen neuen – auch alltäglichen – Gesundheitsangeboten auf- geschlossen gegenüber. Sie nutzen technische Gadgets, um ihre Vital- und Körperwerte zu analysieren. Und sie greifen auf eine Diagnostik bzw. Therapeutik zu, die noch vor wenigen Jahren unmöglich schien. Dies alles tun sie mit großer Selbst- verständlichkeit. Denn sowohl das aktive Leben im Alter als auch das Nutzen von gesundheits- stützendenApplikationenistheute – anders als noch vor wenigen Jahrzehnten – gesellschaftlich um- fassend akzeptiert. Der steigende Anteil an älteren Menschen gibt tendenziell einen größeren Anteil seines Einkommens für Gesundheit und Wohlbefinden aus. Auch deshalb gilt die „Silver Econo- my“ an den Kapitalmärkten inzwischen als ein globaler Me- gatrend. Profiteure dieses Trends sind Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen rund um Versorgung und Betreuung anbieten. Das sind insbesondere Unternehmen, die die Lebensqualität und die Gesundheit von Rentnern positiv beeinflussen. Beispiele sind Hersteller von Hörgerä- ten oder von Produkten für die Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen, Pharmakonzerne mit Produkten zur Behandlung von altersbedingten Krankheiten sowie Anbie- ter von Konsumgütern für Senioren. Reizvoll daran ist nicht zuletzt, dass der Gesundheitssektor relativ unabhängig von der konjunkturellen Lage ist. Pflege und Medizin werden immer gebraucht, auch wenn die Konjunktur lahmt. GESUNDHEIT IM ALTER – EIN MARKT MIT PERSPEKTIVEN. DIE TECHNIK HILFT, LÜCKEN ZU SCHLIESSEN Die Menschen werden nicht nur älter, es werden auch mehr. Ein Szenario der UNO geht davon aus, dass 2050 etwa 9,7 Milliarden Menschen die Erde be- völkern werden. Aus gesellschaftli- cher Sicht verbinden sich damit neue Herausforderungen. Dazu zählen die steigenden Gesundheitskosten. Sie kommen sowohl auf den Staat zu, der in vielen Ländern die Gesundheits- infrastruktur bereitstellt, als auch auf die Individuen, die von den neuen Möglichkeiten profitieren wollen. Ein anderer Punkt ist die zunehmende Per- sonalknappheit. Hier kann die Technik mit leistungsfähigen Applikationen und Medical Wearables helfen, Lücken zu schließen und die Kosten im Rahmen zu halten. Unsere Gesellschaft verab- schiedet sich vom Jugend- wahn. Sie deutet Alter und Altern grundliegend um. Hochentwickelte Hör- geräte sind für ältere Menschen ein wichtiges Produkt, um am Leben weiter teilzunehmen. Durch die Möglichkeiten der Miniaturisierung sind sie heute für das Gegenüber kaum noch sichtbar.MENSCHEN WERDEN IM JAHRE 2050 DIE ERDE BEVÖLKERN.9,7 Mrd. OBEN: Moderne Diagnostik – ermöglicht durch Leiterplatten von ATS.
  • 24. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S MOBILITÄT DIGITALE VERNETZUNG DEMOGRAFISCHER WANDEL FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 20 Die Herstellung von Leiterplatten und IC-Substraten erfolgt bei ATS an allen Stand- orten nach denselben sehr hohen Produktions- standards.
  • 25. 21 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS INTERVIEW MIT MARTINA GUNZER (MG) Manager Business Development Medical UND VOLKER HOFMANN (VH) Director Sales Medical Herr Hofmann, Frau Gunzer, mit welchen Produkten und Lösungen beschäftigen Sie sich in Ihrem Bereich gerade? VH: Unser Schwerpunkt liegt zurzeit auf Applikationen für den Therapiebereich: für Hörgeräte zum Beispiel. Und für Ear Bio- nics, das sind Ohrimplantate, mit deren Hilfe taube Menschen (wieder) hören lernen können. Andere Leiterplatten unterstützen Herzschrittmacher, im- plantierte Defibrillatoren und künstli- che Herzen. Aber auch im Bereich der Neurostimulation sind wir an Lösungen beteiligt. Hier werden etwa bei parkin- sonkranken Menschen Signale an die Nerven ausgesendet, um die Schüttel- effekte einzudämmen. Und bei Epilepti- kern lässt sich mit Hilfe der Technik ein Ausbruch frühzeitig erkennen, so dass man auch hier gegensteuern kann. MG: Andere Applikationen, die wir mit unseren Produkten unterstützen, sind Arm- und Beinprothesen, Dialyse­ anwendungen und Ultraschallgeräte. Ein Bereich, der für uns an Bedeutung gewinnen wird, ist die Sensorik zur Kör- perüberwachung, also das Messen von unterschiedlichen Vitalwerten. Die Markteintrittsbarrieren in der Medizin- technik sind hoch. Wie bewältigt ATS sie? MG: Der Markt ist in der Tat extrem anspruchsvoll: Viele me- dizintechnische Produkte dienen der Lebenserhaltung. Das hat viel mit Vertrauen zu tun und mit finanzieller Stabilität. Für unsere Kunden spielen High-End-Qualität und Zuverlässig- keit eine sehr große Rolle. Wichtig ist auch, dass wir in zwei unserer Werke die Zertifizierung nach der Medizinnorm ISO 13485 (Qualitätsmanagementsystem für die Herstellung von Medizinprodukten) vorweisen können. Das haben nur wenige Leiterplattenhersteller. Auch unsere Segmentierung hilft uns. Sie signalisiert Spezialistentum. VH: Trotz der langen Entwicklungszeiten von zwei bis drei Jahren können wir zudem inzwischen eine ganze Reihe von Referenzprodukten vorweisen. Dabei punkten wir mit Technologieführerschaft, Entwicklungserfahrung und einer sehr stabilen Fertigung. Damit konnten wir im Markt Wahrnehmung aufbauen. Auf den Messen kommen die Unter- nehmen heute gezielt auf uns zu. Wo sehen Sie für ATS Potenzial im Bereich Gesundheit? MG: Als eigenes Medizinsegment sind wir erst seit wenigen Jahren aktiv. Und obwohl wir bereits viel erreicht ha- ben, stehen wir hier im Grunde erst am Anfang. Der Markt für Gesundheit und Medizintechnik ist breit und bie- tet für die Entwicklung unseres Ge- schäftsbereichs noch extrem viel Ent- faltungsraum. Erst recht, wenn man berücksichtigt, dass wir uns mit der Modularisierung gerade stark weiter- entwickeln. VH: Die Anwendungen werden immer komplexer: Wo heute eine Applikation zwei Funktionen hat, sind morgen fünf. Die zunehmenden Funktionalitäten werden z.B. den Einsatz von Künstli- cher Intelligenz im Diagnostikbereich stark vorantreiben. Und wir wollen dabei sein. Unser Team ist hochmotiviert, weil wir dadurch nicht nur erfolgreich sein können, sondern auch zu einem besseren Leben bei- tragen können. Volker Hofmann Martina Gunzer
  • 26. 22 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS UNTERNEHMEN Der Vorstand im Interview Strategie Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Bericht Nichtfinanzieller Bericht ATS am Kapitalmarkt 24 28 31 34 47 65
  • 27. 23 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S Österreich FEHRING China SHANGHAI Indien NANJANGUD Südkorea ANSAN LEOBEN CHONGQING China IMMER PRODUKTIVER Österreich ERFOLGREICHE UNTER- NEHMEN sind dort, wo die Entscheidungen über die Wett- bewerbsvorsprünge fallen. Mit unseren Standorten in Europa und Asien sind wir hoch­ produktiv und zugleich am ­ Puls der Märkt
  • 28. 24 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS V.l.n.r.: ANDREAS GERSTENMAYER (AG), CEO MONIKA STOISSER-GÖHRING (MSG), CFO HEINZ MOITZI (HM), COO Herr Gerstenmayer: Das Geschäftsjahr liegt hinter uns. Wie bewerten Sie es? AG: Es war ein sehr gutes Jahr! Und das nicht nur hinsicht- lich der Geschäftszahlen. Deshalb möchte ich bereits an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, mich im Namen des Vorstands bei unseren Mitarbeitern, unseren Kunden und unseren Aktionären für die Unterstützung und das in uns gesetzte Vertrauen zu bedanken. Besonders stark überzeugte das Geschäftsfeld IC-­Substrate, wo wir unsere sehr ambitionierten Ziele sogar noch über- treffen konnten. Hier profitierten wir davon, dass sich der Markt technologisch noch schneller in unsere Richtung ge- dreht hat, als wir angenommen haben. Der Bereich Medical entwickelte sich im Rahmen unserer Erwartungen gut. In den Geschäftsfeldern Automotive, Smartphone und Industrie stellten sich im Zuge der globalen Ökonomie und der politischen Situation in der zwei- ten Jahreshälfte Eintrübungen ein. Auch auf das Jahr gesehen sind die Zahlen hier leicht rückläufig. Marktseitig hätten wir uns natürlich stabilere Bedin- gungen gewünscht. Trotzdem können wir sagen: mit einer starken Teamleistung haben wir unsere Haus- aufgaben sehr gut gemacht. Zudem sind wir strategisch ein großes Stück vorange- kommen. Wir wissen heute genau, was wir im Rah- men unserer „More than ATS“-Strategie erreichen wollen. Sie sprechen vom Trend der Modularisierung und Miniaturi­ sierung. Welches Potenzial verbindet sich für ATS mit diesen Begriffen? AG: Der Trend bietet die riesige Chance, uns auf verschiede- nen Ebenen grundlegend weiterzuentwickeln. Das erste ist: es entsteht hier gerade ein Markt, der nahezu so groß ist wie der Leiterplattenmarkt, aus dem wir kommen – mit globalen Wachstumsraten um 12 %. Das zweite ist ­unsere Positionie- rung in der Wertschöpfungskette: Wenn wir unsere Kompe- tenzen klug ausbauen, können wir uns bei unseren Kunden breiter und damit mit einem größeren Wertschöpfungsanteil positionieren. Das dritte ist die Möglichkeit, dass wir unser Kunden- und Applikationsportfolio weiter in neue Bereiche hinein diversifizieren können. Und dies können wir auf Basis von Technologien, die wir bereits weitestgehend im Hause haben, weil wir uns in den letzten Jahren genau in diese Rich- tung vorbereitet haben. Wenn sich bei den Mobile-Devices-Herstellern etwas Wichtiges tut, reagiert darauf auch der Kurs von ATS. Ist das berechtigt? MSG: Kurse bilden Zukunftserwartungen ab. Die Kapital­ marktteilnehmer kennen ATS als wichtigen Technolo- gielieferanten für die Marktführer ­relevanter Zukunfts­ DER VORSTAND IM INTERVIEW
  • 29. 25 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN branchen. Da der Bereich Mobile Devices für uns eine große Bedeutung hat, werden wir verstärkt in diesem Kontext wahrgenommen. Gleichzeitig sind wir aber auch in anderen – aussichtsreichen – Branchen sehr erfolg- reich unterwegs wie in der Automobilindustrie, Industrie­ elektronik und der Medizintechnik. Zudem konnten wir in den sehr wichtigen Markt der Sub­ strate einsteigen. Damit sind wir be- reits heute schon deutlich breiter auf- gestellt, als der Markt es wahrnimmt. Derzeit öffnen wir uns über die Um- setzung unserer Strategie zahlreiche Türen zu weiteren Branchen und An- wendungsbereichen. Dies wird uns auch auf dem Börsenparkett zukünf- tig helfen, die wahrgenommene Ab- hängigkeit von einem unserer durch- aus wichtigen Absatzmärkte anders zu bewerten. Wie ist Ihre Kraft für wirtschaftliche Engagements? Wofür setzen Sie Ihre Investitionen ein? MSG: In den vergangenen Jahren konnten wir unsere ­Innenfinanzierungskraft deutlich verstärken. Unser EBITDA ist heute doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Zusätzlich verfügen wir über eine hohe Liquidität und haben eine ge- sunde Bilanzstruktur. Das ist die Basis für weitere Investi- tionen in neue Technologien auf unserem weiteren Weg zu einem Lösungs­anbieter. Unsere Investitionsentscheidungen basieren immer auf der Einschätzung der strategischen und operativen Ent- wicklungen. Was man aber sagen kann, ist, dass wir für Technologie- und Leistungserhaltung jährlich rund 80 bis 100 Mio. € im Jahr planen. Für das Werk 1 in Chongqing ist die zweite Investitionsphase in Umsetzung. Dorthin wer- den im laufen­den Jahr rund 80 Mio. € fließen. Parallel dazu gehen wir mittelfristig davon aus, dass wir in Abhängigkeit von den Marktentwicklungen in den weiteren Standort- ausbau im Werk 2 in Chongqing investieren werden. Ins- gesamt befinden wir uns derzeit aus Finanzierungssicht in einer ­komfortablen Situation: Wir haben auch kurzfristig die Möglichkeit, umfassende Mittel in Einsatz zu bringen. ATS beschafft sich sein Kapital auch über Schuldschein- darlehen. Warum ziehen Sie diesen Weg anderen vor, zum Beispiel den über die Aktionäre? MSG: Ich denke, das muss man gesamtheitlich sehen. Es geht um eine gesunde Bilanzstruktur. Diese haben wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet, indem wir unser Finanzierungs­portfolio deutlich verbreitert haben. Wir ha- ben 2013 eine ­Kapitalerhöhung durchgeführt, die uns den Einstieg in das Substratgeschäft ermöglicht hat. Parallel dazu haben wir unser Bankennetz unter Einbe- ziehung inter­nationaler ­Banken ausge- baut. 2017 ­haben wir uns dann mit einer Hybridanleihe erstmals temporäres Eigen- kapital geholt. Damit sind wir heute sehr gut aufgestellt. In der aktuellen Zinsphase bieten sich für uns Schuldscheindarlehen als ein sehr effizien­tes Instrument an. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir auch in Zukunft auf dieses Instrument zurückgreifen wer- den – auch bei der Refinanzierung der be- stehenden Schuldscheindarlehen. Mit welchem wirtschaftlichen Versprechen werben Sie heute für ein Eigenkapitalinvestment in ATS? MSG: Unsere Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass wir uns in Punkto Profitabilität und Wachstum von ­unseren Wettbewerbern positiv ab­heben. Und wir gehen davon aus, dass wir diese Pluspunkte mit der Umsetzung unserer Stra- tegie erfolgreich erhalten können. Für die nächsten Jahre planen wir mit einer EBITDA-Marge von 20 bis 25 %. Und beim ROCE gehen wir ­davon aus, dass wir ihn mittel­fristig auf 12 % ­anheben können. Das hängt natürlich auch von den ”Die Märkte bei IC-Substraten haben sich schneller in unsere Richtung gedreht, als wir an- genommen haben.” Andreas Gerstenmayer
  • 30. 26 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Investitionen ab. Aber selbst mit dem ROCE von 9,5 % liegen wir über dem WACC unserer Branche. Ich denke, das sind für einen Anleger gute Argu- mente, den Weg mit uns (weiter) zu gehen. Hinzu kommt unsere Dividendenverlässlichkeit: In den 20 Jahren, die wir inzwischen an der ­Börse sind, haben wir immer eine Dividende ausgeschüttet. Angesichts des Rekordergebnisses wird sie in diesem Jahr mit 0,60 € je Aktie sogar deutlich höher als im vergangenen Jahr sein. Der Lösungspartner-Anspruch macht ATS immer mehr zum Mitdenker an der Seite der Kunden. Wie nehmen diese das Angebot an? HM: Durchweg gut. So wie wir sehen auch unsere Kunden, dass die Entwicklungszeiten immer kürzer werden und Zu- sammenarbeit ein sinnvoller Weg ist. Die amerikanischen Unternehmen sind auf diesem Feld bereits seit Längerem besonders stark. Systemsicherheit, Zuverlässigkeit und Markteinführung sind in der Technologiebranche erfolgs- entscheidende Faktoren – gerade im High-End-Bereich. Jedes Unternehmen ist heute gezwungen, über Innovation verbesserte Lösungen anzubieten. Wir können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Die digitale Transformation öffnet gerade viele Möglichkeiten. Wo knüpft ATS an? HM: Auf der Kundenseite sind wir bestrebt, dass wir bei allen relevanten Technologiethemen dabei sind. Und so stehen wir mit ihnen in enger Verbindung, wenn es um Themen wie autonomes Fahren, 5G-Technologie, Hoch­ frequenz-Übertragung (künstliche Intelligenz, Robotik) bzw. Machine-to-Ma­chine-Kommunikation geht. Dabei hilft uns, dass unsere Leiterplatten (Substrate, Module) einen wich- tigen Baustein in den Produkten repräsentieren. Von ihrer Güte hängt die Leistungsfähigkeit der Anwendungen ab. Aber wir stellen nicht nur Lösungen für unsere Kunden bereit. Auch intern nutzen wir die neuen technologischen Möglichkeiten, wo immer es uns möglich und sinnvoll erscheint. Hier geht es im Besonderen um die Weiterentwicklung unserer Herstellungsprozesse und um bildgebende Prüfverfahren, ver­ besserte Messverfahren und neue Fehlerausschlussmetho- den. Über Simulationen können wir inzwischen in Entwicklungs- prozessen viel Zeit sparen. Das führt zu dem Thema Big Data. Welche Pläne und Erwartungen knüpfen Sie an diesen Begriff? HM: Durch die zunehmende Vernetzung wird die Rechen- leistung der Anwendungen signifikant steigen. Wir haben die Voraussetzungen dafür, auch dieses Feld erfolgreich mitzugestalten. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auch hier in Zukunft ein Teil der Lösung sein werden. Big Data ist aber auch ein Thema in der eigenen Wert- schöpfung: Durch die riesigen Datenmengen bekommen wir die Möglichkeit, effizienter und ressourcenschonender zu produzieren. Wir können optimale Regelkreise aufbauen und in der Führung von Prozessen Kosten-, Qualitäts- und Sicherheitsvorteile erzielen. Und wenn wir für die eben er- wähnten Simulationen mehr Daten zur Verfügung haben, können wir Entwicklungen in der Zukunft noch besser pro- gnostizieren. Innovation braucht gute Köpfe. Wie halten und finden Sie sie? HM: Als Qualitätsanbieter genießen wir im Markt eine hohe Reputation. Diese und unsere attraktiven Entwicklungs­ programme üben auf Fachkräfte in unserer Branche durch- ”Das Rekord- ­ergebnis erlaubt in diesem Jahr eine hohe Divi­ dende.” Monika Stoisser-Göhring DER VORSTAND IM INTERVIEW
  • 31. 27 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN aus eine Anziehungskraft aus. Und mit Angeboten wie un- serem internationalen Trainee-Programm ­bieten wir auch Nachwuchskräften sehr gute Einstiegsmöglich­keiten. Grund- sätzlich ist uns wichtig, dass wir nicht nur gute, ­sondern auch interdisziplinär denkende Köpfe für uns gewinnen. Wir brau- chen Menschen, die anders als ­gewohnt an die Aufgaben he- rangehen. Start-ups sind heute erfolgreich, weil sie für den Kunden einen Mehrwert herstellen. Ein Techniker wird im- mer nach der besten technischen Lösung streben. Aber der Kunde braucht ggf. auch eine logisti- sche Lösung oder eine mit hoher Umweltrelevanz. ­Diese Anforde- rungen gilt es in diversifizierten Teams abzudecken. Sowohl die USA als auch China sind für ATS wichtig. Welchen Einfluss hat der Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern auf Ihr Unter- nehmen? AG: Auch wenn wir es im Moment etwa über Export- oder Lieferrestriktionen nicht ­direkt spüren, merken wir es indi- rekt: Der Handelskonflikt verursacht in der globalen Ökono- mie zweifellos Verwerfungen, von denen Branchen wie Auto- mobil, Industrieausrüstung und mobile Endgeräte in ihrem Gesamtbedarf betroffen sind. Das Consumer Sentiment in China ist zurzeit nicht ­gerade ­pro-amerikanisch, was zu ei- ner Zurückhaltung der ­Konsumenten gegenüber ameri- kanischen ­Produkten führt. Und vice versa in den USA. Das heißt: Es gibt Basis­effekte, die sich in der Lieferkette durchaus wider­spiegeln. Die Möglichkeiten, uns darauf einzustellen, sind be- grenzt. Wir haben ein gewisses Kundenportfolio und bestimmte Applikationen, die wir nicht über Nacht ver- ändern können. Was wir aber tun können – und das tun wir ja unabhängig vom gerade besprochenen Punkt – ist, sowohl unser Kunden- als auch unser Applikations- portfolio weiter zu diversifizieren. Das neue Jahr läuft bereits. Mit welchen Resultaten werden Sie zufrieden darauf zu- rückschauen? AG: Wenn wir unsere Jahres-Guidance erreicht haben. Wir bewegen uns gerade in einem sehr volatilen Umfeld mit zahl- reichen globalen Unsicherheits­faktoren, die eine seriöse Prognose schwierig machen. Der Brexit, der Handels­konflikt China-USA, die vielen Krisenherde – die Ökonomie kann sich nicht von der Politik ­lösen. Das Gute ist: Die Ökonomen sehen zurzeit keine Rezession bzw. Krise nahen. Gleichzeitig ist die globale Wirtschaft auf dem Weg von einer extrem hohen Bedarfs­situation hin zu einem normali- sierten Zustand. Nichtsdestotrotz sehen wir optimistisch in die ­Zukunft. Wir werden dieses Jahr auch dazu nutzen, um uns technologisch und strukturell weiterzuentwickeln. So können wir, sobald die Rahmenbedingungen besser werden, sehr schnell die nächsten Wachstumsschritte gehen. Im operativen Geschäft werden wir bis auf Wei- teres auf Sicht fahren und dabei die Möglichkeiten, die uns der Markt bietet, so gut wie möglich nutzen. ”Unser Ansatz ermöglicht es, dass wir bei allen relevanten Tech- nologiethemen dabei sind.” Heinz Moitzi
  • 32. 28 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Marktvolumen1) Marktwachstum2) Wertanteil am Modul 47 Mrd. US-$ 20 % 8 Mrd. US-$ 3 % 68 Mrd. US-$ 1) in 2024 2) Durchschnittliches jährliches Wachstum bis 2024 Quelle: Prismark, Jänner 2019 MORE THAN ATS – WACHSTUMS- UND DIVERSIFIKATIONSSTRATEGIE 03 01 02 Modulintegration Aufbau zusätzlicher Fähigkeiten Leiterplatten/Substrate für Module Hohes Wachstumspotenzial Leiterplatten- und Substratgeschäft Fokus auf High-End-Segment (16 Mrd. US-$1) , 8 %2) ) MIDTERMATSHEUTE 12 % 12 % 3 % Im Rahmen der Wachstums- und Diversifizierungsstrategie „More than ATS“ wollen wir diese Entwicklung nutzen, um unser Wachstum erfolgreich voranzutreiben. Dies soll auf drei Ebenen geschehen: Erstens durch den Ausbau des klassischen Leiterplatten- und Substratgeschäfts – nach wie vor mit dem Fokus auf den High-End-Bereich. Zweitens durch Bereitstellung von Leiterplatten undSubstraten fürdasstarkwachsendeMarkt- segment der Module. Und drittens durch die Verbreiterung des Leistungsspektrums in der Wertschöpfungskette, der Über- nahme der vollständigen Modul-Integrations-Services mittels zusätzlicher Durchführung von Design-, Fertigungs- und Test- services. Mit diesem Ansatz bauen wir unsere Position in der Wertschöpfungskette aus und erschließen uns durch den Ein- stieg in das Feld Modulintegration zusätzliche Geschäftsmöglich- keiten. Die Finanzierungskraft für das Wachstum generieren wir zum Großteil aus dem eigenen Cashflow. Die Umsetzung der Strategie wird in einem hochtechno- logischen Marktsegment zu einer weiteren Diversifizierung unseres Anwendungs- und Kundenportfolios führen und dafür sorgen, dass wir uns in einem wichtigen Zukunftsmarkt früh- zeitig gut positionieren können. „MORE THAN ATS“: DURCH KUNDEN- UND ANWENDUNGSDIVERSIFIKATION WEITER PROFITABEL WACHSEN ATS ist heute führender Hersteller für High-End-Leiterplatten und Substrate. Das Marktumfeld in der Elektronikbranche ver- ändert sich gerade grundlegend und entwickelt sich weiter mit starken Wachstumspotenzialen. MARKTSEITIGE WACHSTUMSTREIBER: EXPONENTIELL STEIGENDE DATENMENGEN Digitalisierung und globale Vernetzung erzeugen exponentiell steigende Datenmengen. Getrieben von verschiedensten An- wendungen wie z.B. Kommunikation, Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Smarthome sind permanent steigende Daten- mengen zu übertragen, verarbeiten und analysieren. Dies treibt u.a. das Geschäft der Anwendungen für Datenzentren. Für ATS bietet das erhebliche Wachstumsanforderungen im Bereich der IC-Substrate für Server- und Netzwerk-Anwendungen. Durch die erforderliche Performance und Rechenleistung der Prozessoren steigen die technologischen Anforderungen auch an die IC- Substrate signifikant. STRATEGIE
  • 33. 29 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN VISION UND VIER STRATEGISCHE HEBEL 1 2 3 4 Nachhaltig profitables Wachstum ▪ Mittelfristiges Umsatzziel von 1,5 Mrd. € ▪ Mittelfristiges EBITDA-Margen-Ziel von 20 % bis 25 % Ausbau der Technologieführerschaft ▪ Führender Anbieter bei neuen Verbindungslösungen ▪ Innovation Revenue Rate: 20 % Schaffen von Mehrwert für Aktionäre ▪ Langfristiges ROCE von ≥ 12 % Nachhaltige Unternehmensführung ▪ Erfüllung und Weiterentwicklung der Standards in den Bereichen: Umwelt, Gesundheit, Arbeitssicherheit, Ethik, Arbeitsbedingungen und Qualität Die für die Umsetzung der Strategie erforderlichen Fähigkeiten haben wir in den vergangenen Jahren (mit der ATS Toolbox) sukzessive aufgebaut, so dass wir für diesen Schritt gut vor- bereitet sind. Gleichzeitig prüfen wir alle Möglichkeiten zum Aufbau weiterer benötigter Technologien und Fähigkeiten. In diesem Zusammenhang ziehen wir sowohl organische als auch nicht organische Maßnahmen in Betracht. DIE TECHNOLOGISCHEN WACHSTUMS­ TREIBER: MINIATURISIERUNG UND FUNKTIONALE INTEGRATION Die Entwicklung in der Elektronikindustrie ist zurzeit stark von den Trends der Miniaturisierung und der funktionalen Inte­ gration geprägt. Zusätzlich verstärkt sich aufgrund von immer kürzeren Lebenszyklen bei neuen Produkten die Notwendig- keit einer möglichst kurzen Dauer bis zur Markteinführung. Die Kombination dieser Anforderungen fördert in den kommenden Jahren den Trend zur Modularisierung in der Elektronik. Das bedeutet, es werden integrierte Module entwickelt, die ein definiertes Leistungsspektrum aufweisen und damit in ver- schiedenen Anwendungen und Geräten zum Einsatz kommen können. Aufgrund der Verwendung dieser vorentwickelten Bau- steine ergeben sich für die Geräteanbieter deutliche Potenziale, die Time-to-Market weiter zu reduzieren. Dies wird die Liefer- kette in der Elektronikindustrie grundlegend verändern. Durch die hohe Integrationsdichte der Module werden verschieden- artigste Technologien zur Herstellung der Module zum Einsatz kommen. DIE UMSETZUNG: ÜBER VIER STRATEGISCHE HEBEL Unsere Wachstumsstrategie orientiert sich an der Vision des „First choice for advanced applications“. Damit verbindet sich der Anspruch, in unserem Marktsegment für die Kunden durch Spitzenleistung der Ansprechpartner Nummer eins zu sein – für hochwertige Leiterplatten und IC-Substrate und in Zukunft auch zunehmend für Module und entsprechende System- bzw. Ver- bindungslösungen. Auf dem Weg zur Umsetzung orientieren wir uns an vier Hebeln: AUSBAU DER TECHNOLOGIEFÜHRERSCHAFT: Wir wollen bei neuen Verbindungslösungen der führende Anbieter sein. Dazu orientieren wir uns an der Innovation Revenue Rate 20 %.
  • 34. 30 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Bei der strategischen Umsetzung setzen wir an zwei Punkten an: Der erste ist die Industrialisierung von neuen Verbindungs- lösungen durch die Kombination von bestehenden und neuen Technologien im Rahmen der ATS Toolbox (High-End-Leiter- platten, Substrate, Einbetten). Im Zuge dessen positionieren wir uns bei unseren Kunden verstärkt als proaktiver System- entwicklungspartner, der für sie die gesamte Herstellung über- nimmt – von der Produktion der Leiterplatten und Substrate über die Modulfertigung bis hin zu Design-, Fertigungs- und Testservices. Somit entwickelt sich ATS vom Hersteller zum Verbindungslösungsanbieter. NACHHALTIGES PROFITABLES WACHSTUM: Wir wollen mit unserem Unternehmen innerhalb der kommenden Jahre unseren Umsatz auf 1,5 Mrd. € steigern. Dabei zielen wir auf eine EBITDA-Marge in einem Korridor zwischen 20 % und 25 %. Bei der strategischen Umsetzung knüpfen wir an vier Punkten an: 1. Kundenorientierung und höchster Service Level: Dabei be- gleiten wir die Kunden durch technische Beratung und zusätzliche Design-, Simulations- und Testservices, um ihnen die optimale Verbindungslösung zu ermöglichen. 2. Operational Excellence: Wir konzentrieren uns in unseren Prozessen auf Effizienz, Produktivität mit höchster Kapazitäts- auslastung, Liefertreue und eine wettbewerbsfähige Kosten- struktur. Dabei stellen wir uns auch auf besonders komplexe und individuelle Fertigungsanforderungen in unterschiedlichen Losgrößen in höchster Qualität ein. 3. Fokus auf wachstumsstarke und profitable Anwendungen: Wir konzentrieren uns auf technologisch passende An- wendungen mit überproportionalem Marktwachstum und zweistelligem EBITDA-Margen-Potenzial. 4. Fokus auf Cashflow-Generierung und Optimierung der Finanz- struktur: Wir stärken unsere Innenfinanzierungskraft für weitere Investitionszyklen, indem wir unsere Kapitalkennzahlen auf einem hohen Niveau halten: Unsere Eigenkapitalquote soll  40 %, unsere Finanzierungskosten  2 % (in einem entsprechenden Zins- umfeld) und die Entschuldungsdauer  3 Jahre sein. SCHAFFEN VON MEHRWERT FÜR AKTIONÄRE: Die Ver- zinsung unserer Aktionäre für ihr eingesetztes Kapital (ROCE) soll langfristig mindestens 12 % betragen. Damit liegt der Ertrag des eingesetzten Kapitals über den durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten vergleichbarer Unternehmen von ~ 8,5 %. Gleich- zeitig verfolgen wir eine transparente Dividendenpolitik, die sich an den Investitionszyklen und dem Konzernergebnis orientiert. NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Der Ausbau unserer Technologieführerschaft und nachhaltig profitables Wachstum sind für uns nur möglich, wenn wir wertorientiert handeln und dabei einen Mehrwert für alle Interessensgruppen schaffen. Die Einhaltung hoher Standards in den Bereichen Ethik, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit sowie Umwelt und Qualität sind Grundvoraussetzungen auf unserem Erfolgs- weg. Die „Responsible Business Alliance“, die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) sowie unsere Unter- nehmenswerte dienen uns dabei als Kompass. Daraus sowie aus der ATS Wesentlichkeitsanalyse, den Kunden- anforderungen und den globalen Entwicklungen im Bereich Umwelt und Soziales leiten sich unsere strategischen Schwer- punktbereiche ab.
  • 35. 31 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat von ATS bekennt sich zur Einhaltung des § 86 Abs 7 AktG, wonach in börsennotierten Gesellschaften der Auf- sichtsrat zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern bestehen soll. Dem soll bei künftigen Wahlen zum Aufsichtsrat bzw. Entsendungen in den Aufsichtsrat ent- sprechend Rechnung getragen werden um die Diversität im Auf- sichtsrat auch diesbezüglich weiter zu erhöhen. TÄTIGKEIT DES AUFSICHTSRATS Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Aufsichtsrat sechsmal in vier ordentlichen und zwei außerordentlichen Sitzungen unter Teilnahme des Vorstands. Dkfm. Fink sowie Günter Pint haben sich jeweils für eine Sitzung des Aufsichtsrats entschuldigen lassen, im Übrigen haben alle Aufsichtsratsmitglieder an sämt- lichen Aufsichtsratssitzungsterminen des Geschäftsjahres teil- genommen. Der Aufsichtsrat nahm im Geschäftsjahr 2018/19 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Er überwachte die Geschäftsführung von ATS und beriet den Vorstand im Entscheidungsfindungs- prozess. Der Aufsichtsrat wurde während des Geschäftsjahres vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2019 vom Vorstand im Rahmen des kontinuierlichen Informations- und Meinungs- austauschs sowie in offenen Diskussionen regelmäßig sowie umfassend schriftlich und mündlich über die Marktsituation, die Strategie, die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und seiner Beteiligungen, über die Personalsituation und über die Investitions­vorhaben unterrichtet bzw. hat entsprechende Beschlüsse gefasst. In diesen Sitzungen tauschten sich der Vor- stand und der Aufsichtsrat ausführlich über die wirtschaftliche Lage der ATS Gruppe aus. Der Aufsichtsratsvorsitzende und seine Stellvertreter wurden auch außerhalb von Aufsichtsrats- sitzungen regelmäßig durch den Vorstand über die Geschäfts- entwicklung informiert. Die Budgeterstellung für das Geschäftsjahr 2019/20 sowie die technologische Weiterentwicklung bildeten weitere wesentliche Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats. Beratungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr betrafen zudem insbesondere das Vorantreiben der strategi- schen Entwicklung des Unternehmens im Sinne von „More than Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre! Auch im Geschäftsjahr 2018/19 konnte ATS trotz des sehr herausfordernden Markt­umfelds den Wachstumskurs fortsetzen und überschritt mit 1.028,0 Mio. € erstmals die Umsatz­milliarde (Vor- jahr: 991,8 Mio. €). Positiv ent- wickelten sich die Bereiche IC-Substrate und Medizintechnik. Die Bereiche mobile Endgeräte, Automotive und Industrie verzeichneten jedoch insbesondere im zweiten Halbjahr eine schwache Nachfrage. Die Effekte aus der Umsetzung des neuen IFRS 15 führten zu einer Erhöhung des ausgewiesenen Umsatzes um 22,5 Mio. €. DiedeutlicheSteigerungvon11,7 %desErgebnissesvorSteuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) mit dem Rekordwert von 250,1 Mio. € (Vorjahr: 226,0 Mio. €) resultiert vor allem aus Effizienz- und Produktivitätssteigerungen, Bewertungs­effekten durch die US-Dollar-Entwicklung sowie die Anwendung der neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS 15. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 24,3 % (Vorjahr: 22,8 %). Nach Abzug des gegenüber dem Vorjahr verbesserten Finanz- ergebnisses und der Ertragsteuern ergab sich für das Ge- schäftsjahr 2018/19 ein gestiegenes Konzernjahresergebnis von 86,9 Mio. €. ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der ATS besteht aus zwölf Personen. Die Kapital­vertreter im Aufsichtsrat der ATS sind Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender), KR Ing. Willibald Dörflinger (erster stell- vertretender Aufsichtsratsvorsitzender), DDr. Regina Prehofer (zweite stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende), Dkfm. Karl Fink, DI Albert Hochleitner, Mag. Gerhard Pichler, Dr. Georg Riedl sowie Dr. Karin Schaupp. Die vom Betriebsrat entsandten Arbeitnehmervertreter im Auf- sichtsrat sind zum 31. März 2019 Wolfgang Fleck, Günter Pint, Siegfried Trauch sowie Günther Wölfler.
  • 36. 32 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS ATS“, über die der Vorstand sich laufend und im Detail mit dem Aufsichtsrat abgestimmt hat, die Erweiterungsprojekte an den verschiedenen Produktionsstandorten sowie die Gestaltung der Finanzierungsstruktur der Gruppe. Mit dem Fortschritt des Produktionsstandorts in Chongqing und der strategischen lang­ fristigen Ausrichtung der Gruppe hat sich der Aufsichtsrat in zwei außerordentlichen Sitzungen befasst. Der Aufsichtsrat konnte sich auch von einem funktionierenden Emittenten-Compliance-System überzeugen. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat über die Vorkehrungen zur Bekämpfung von Korruption im Unternehmen informiert. AUSSCHUSSTÄTIGKEIT Im Rahmen des Aufsichtsrats übernehmen der Prüfungsaus- schuss und der Nominierungs- und Vergütungsausschuss als ständige Ausschüsse bestimmte, diesen durch die Geschäfts- ordnung des Aufsichtsrats zugeteilte Aufgaben. Zusätzlich wurde während des Geschäftsjahres 2018/19 durch Beschluss des Aufsichtsrats die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats geändert und ein eigener Finanzierungsausschuss eingerichtet. In den jeweiligen eingerichteten Ausschüssen wurden soweit erforderlich einzelne Sachgebiete vertiefend behandelt, und darüber wurde dem Aufsichtsrat berichtet: Der Prüfungsausschuss, dem DDr. Regina Prehofer (Vorsitzen- de), Mag. Gerhard Pichler (Finanzexperte), Dr. Georg Riedl, Wolfgang Fleck und Günther Wölfler angehören, befasste sich schwerpunktmäßig mit der Prüfung des Jahresabschlus- ses und Konzernabschlusses zum 31. März 2018 und der Pla- nung und Vorbereitung der Jahres- und Konzernabschluss- prüfung für das Geschäftsjahr 2018/19. Er hat sich durch Erörterung mit dem Wirtschaftsprüfer, durch Einsichtnahme in geeignete Unterlagen und Gespräche mit dem Vorstand ein umfassendes Bild verschafft. Weiters überwachte er die Wirk- samkeit des unternehmensweiten internen Kontrollsystems, des internen Revisionssystems und des Risikomanagementsys- tems der Gesellschaft. Der Prüfungsausschuss hat dem gesam- ten Aufsichtsrat über diese Überwachungstätigkeit berichtet und keine Mängel festgestellt. Der Prüfungsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr dreimal. Die Sitzungen, an denen stets alle Ausschussmitglieder teilnahmen, standen unter dem Vorsitz von DDr. Regina Prehofer, die in dieser Funktion auch regel­mäßig bei der Quartalsberichterstattung eingebunden war. Zu den Mitgliedern des Nominierungs- und Vergütungsaus- schusses gehören gemäß Beschluss des Aufsichtsrats Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender), KR Ing. Willibald Dörflinger (stellver- tretender Vorsitzender), Dr. Georg Riedl, Wolfgang Fleck und Günther Wölfler. Der Nominierungs- und Vertretungsausschuss ist weiters zur Entscheidung in dringenden Fällen befugt. Dieser Ausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Sitzung abgehalten, da sich keine Fälle, in denen eine dringende Ent- scheidung getroffen hätte werden müssen, ergeben haben bzw. darüber hinaus die Aufgaben im Rahmen des Aufsichtsrats­ plenums, soweit erforderlich, wahrgenommen wurden. Aus Gründen der Steigerung der Effizienz der Aufsichtsrats- arbeit und zum Zwecke der gezielten Behandlung komplexer Sachverhalte wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 14. Dezember 2018 für Finanzierungsangelegenheiten ein ständiger Finanzierungs­ausschuss des Aufsichtsrats der ATS gebildet. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde zu diesem Zweck entsprechend geändert, womit der Aufsichtsrat von ATS neben Prüfungsausschuss sowie Nominierungs- und Vergütungsausschuss einen dritten ständigen Aufsichtsratsaus- schuss eingerichtet hat. Zu den Mitgliedern des Finanzierungsausschusses wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder bestellt: ▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender) ▪  Ing. Willibald Dörflinger ▪  DDr. Regina Prehofer ▪  Dr. Georg Riedl ▪  Wolfgang Fleck ▪  Günther Wölfler Der Finanzierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 seit dessen Einrichtung im Dezember 2018 noch nicht getagt.
  • 37. 33 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN SELBSTEVALUIERUNG DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat führt jährlich, so auch für das Geschäftsjahr 2018/19,eineSelbstevaluierungdurch,umdurchkontinuierliche Verbesserungen in der Arbeitsweise sicherzustellen, dass er weiterhin seine Aufgaben im Interesse der Aktionäre und aller weiteren Stakeholder wahrnehmen kann. Die vom Aufsichtsrat mittels eines digitalen Fragebogens vorgenommene Evaluierung seiner Tätigkeit hat ergeben, dass die geübte Praxis den Anfor- derungen des Aktiengesetzes und des Österreichischen Corpo- rate Governance Kodex (ÖCGK) entspricht und die Organisation, Arbeitsweise und Zielorientierung im Sinne der Aktionäre und aller weiteren Stakeholder effizient ist. Die Selbstevaluierung bleibt auch weiterhin Bestandteil der kritischen Eigenreflexion der Tätigkeit des Aufsichtsrats. JAHRESABSCHLUSS UND DIVIDENDE Der Aufsichtsrat von ATS hat der 24. ordentlichen Hauptver- sammlung vorgeschlagen, die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018/19 zu bestellen. Dieser Vorschlag wurde von der Hauptversammlung am 5. Juli 2018 angenommen. Der Jahresabschluss der AT  S Austria Technologie System- technik Aktiengesellschaft und der Konzernabschluss zum 31. März 2019 wurden jeweils von der PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, geprüft und mit einem uneingeschränkten Be- stätigungsvermerk versehen. Der Lagebericht und der Konzern­ lagebericht für das Geschäftsjahr 2018/19 stehen im Einklang mit dem Jahresabschluss und Konzernabschluss. Der Aufsichts- rat billigte in seiner Sitzung am 3. Juni 2019 nach vorherge- hender Befassung des Prüfungsausschusses und ausführlicher Erörterung und Prüfung den Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. März 2019, der damit gemäß § 96 Abs 4 AktG festge- stellt wurde. Zum Nichtfinanziellen Bericht wurde durch den Vorstand im Vorfeld der Prüfung eine Stellungnahme seitens des Wirtschaftsprüfers eingeholt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat erklärt sich außerdem nach vorher­gehender Befassung des Prüfungsausschusses sowie eingehender Erörte- rung und Prüfung mit dem gemäß § 245a UGB nach IFRS auf- gestellten Konzernabschluss, dem Lagebericht, dem Konzern­ lagebericht, dem Corporate Governance Bericht sowie dem Nichtfinanziellen Bericht einverstanden. Die Prüfungen des Aufsichtsrats haben nach umfassender Erörterung mit dem Ab- schlussprüfer keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Aufsichtsrat folgt der Empfehlung des Prüfungsausschusses und wird der 25. ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer auch für das Geschäftsjahr 2019/20 zu bestellen. Basierend auf der guten Performance der letzten Jahre und einem Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2018/19 schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an: Es wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, vom Bilanzgewinn von 112.976.009,00 € auf die zum Auszahlungstag ausstehenden und gewinnberechtigten Stückaktien eine Dividende in Höhe von 0,60 € pro Aktie auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 89.666.009,00 € auf neue Rechnung vorzutragen. DANK AN VORSTAND UND ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Trotz der zuletzt herausfordernden Marktentwicklungen konnte ATS ein weiteres herausragendes Jahr – mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis – abschließen. Der wirtschaftliche Erfolg ist eine grundlegende Voraussetzung für die künftigen strategischen Weichenstellungen und das weitere Wachstum des Unternehmens. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei allen, die mit viel Vertrauen und großem Engagement daran gearbeitet haben, ATS weiter­ zuentwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass wir die ATS Gruppe gemeinsam weiter voranbringen und zu weiterem Er- folg führen! Für den Aufsichtsrat Leoben-Hinterberg, am 3. Juni 2019 Dr. Hannes Androsch e.h. Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • 38. 34 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS CORPORATE GOVERNANCE BERICHT Corporate-Governance­- Erklärung gemäß § 243c und § 267b UGB CORPORATE GOVERNANCE KODEX In Österreich ist der vom Arbeitskreis für Corporate Governance unter Leitung des Kapitalmarktbeauftragten der Regierung ausgearbeitete Corporate Governance Kodex (ÖCGK) seit 1. Oktober 2002 in Kraft und wird seitdem vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen überprüft und ge- gebenenfalls angepasst. Der ÖCGK ergänzt als Regelwerk das österreichische Aktien- und Kapitalmarktrecht durch Empfehlungen und Anregun- gen hinsichtlich einer guten Unternehmensführung. Ziel des ÖCGK ist eine verantwortliche, auf nachhaltige und langfris- tige Wertschaffung ausgerichtete Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen, unter Erreichung eines hohen Maßes an Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens. Seine Grundlage sind die Vorschriften des österreichischen Aktien-, Börsen- und Kapitalmarktrechts, die EU-Empfehlungen zu den Aufgaben der Aufsichtsratsmitglieder und zur Vergütung von Direktoren sowie in ihren Grundsätzen die OECD-Richtlinien für Corporate Governance. Die Regeln des ÖCGK unterteilen sich in drei Kategorien: ▪  L-Regeln (Legal Requirement): Regeln, die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen; ▪  C-Regeln (Comply or Explain): Regeln, bei denen ein Abweichen zu erklären und zu begründen ist, und ▪  R-Regeln (Recommendation): Regeln mit Empfehlungs­ charakter, deren Nichteinhaltung weder offenzulegen noch zu begründen ist. Die aktuelle Fassung des ÖCGK ist auf der Website des Corporate-­ Governance-Arbeitskreisesunter­www.corporate-governance.at abrufbar. Dort finden sich auch die englische Übersetzung des Kodex sowie vom Arbeitskreis erarbeitete Interpretationen. Seit 20. Mai 2008 notieren die Aktien der AT S Austria Technologie Systemtechnik Aktiengesellschaft („ATS“) an der Wiener Börse. Voraussetzung für die Aufnahme von Aktien in den Prime Market ist die Abgabe einer Verpflichtungserklä- rung zur Einhaltung des ÖCGK. ATS bekennt sich seitdem aus- drücklich zum ÖCGK. ERKLÄRUNG GEMÄSS § 243C UND § 267B UGB ATS erklärt die Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) in der Fassung Januar 2018 und erstattet diesen Corporate Governance Bericht, der in den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2018/19 integriert wurde. Weiters ist dieser Bericht auf der Webseite der Gesell- schaft, www.ats.net, in der Rubrik Unternehmen – Corporate Governance – Berichte abrufbar. Hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung wurde den Anforderungen der Stellungnahme 22 des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC) gefolgt. Zum Konsolidierungskreis von ATS gehören keine kapitalmarkt­ orientierten Unternehmen, die zum Stichtag 31. März 2019 nach der für sie maßgeblichen Rechtsordnung zur Aufstellung und Ver- öffentlichung eines Corporate-Governance-­Berichts verpflichtet wären. In wesentlichen Berichtspunkten werden Belange des gesamten Konzerns, falls erforderlich, mit einbezogen. ATS erfüllt per 31. März 2019 mit folgenden Erklärungen die Bestimmungen des ÖCGK in der Fassung vom Januar 2018: C-REGELN 27 UND 27A UND ALLE DARAUF BEZUG NEHMENDEN WEITEREN BESTIMMUNGEN Diese Regeln wurden im Zuge der Anpassung des ÖCGK im Dezember 2009 überarbeitet und sind mit 1. Januar 2010 in Kraft getreten, wobei die Regeln 27 und 27a nur für nach dem 31. Dezember 2009 neu abgeschlossene Verträge galten. Die C-Regeln 27 und 27a waren daher auf den ursprünglich mit 1. April 2005 abgeschlossenen Vorstandsvertrag von Ing. Heinz Moitzi nicht anwendbar und wurden auch bei der bloßen Ver- längerung dieses Vertrages durch den Aufsichtsrat im Jahr 2016
  • 39. 35 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN nicht vollständig umgesetzt. Insgesamt wurde darauf geachtet, dass die Vorstandsverträge in diesbezüglichen Vergütungs- regelungen konsistent sind. Im Einzelnen sind zurzeit betref- fend die Vorstandsverträge von DI (FH) Andreas Gerstenmayer, Mag.a Monika Stoisser-Göhring und Ing. Heinz Moitzi folgende Abweichungen zu erklären: Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 3. Juli 2014 wurde für den Vorstand sowie Schlüsselkräfte der Gesellschaft ein lang­ fristiges Vergütungsmodell („Long-Term-Incentive-Programm“ oder kurz „LTI-Programm“) auf Basis von Stock Appreciation Rights („SAR“) eingeführt. Der Vorstand und der Aufsichts- rat arbeiten kontinuier­lich daran, die Leistungsfähigkeit der ATS Gruppe auch in Bezug auf nichtfinanzielle Ziele weiter zu erhöhen und kooperieren eng hinsichtlich der langfristigen Fortentwicklung des Unternehmens. Um die Zielerreichung in Bezug auf die variable Vergütung transparent und nachvoll- ziehbar zu halten, wurde jedoch darauf verzichtet, ein dezi­ diertes nichtfinanzielles Kriterium für die variable Vergütung im Rahmen des Long-Term-Incentive-Programms vorzusehen. Die- ses ­LTI-Programm wurde im Wesentlichen unverändert auf Basis eines entsprechenden Beschlusses des Aufsichtsrats vom 6. Juni 2016 auch für den Zeitraum 2017–2019 fortgeführt. ­Details zum LTI-Programm finden sich im Berichtsteil zur Vergütung des ­Vorstands. Die (nicht auf SAR entfallende) variable Vergütung des Vor- stands hängt von der kurzfristigen Erreichung von zwei im ­Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für das betref- fende ­Geschäftsjahr, Return on Capital Employed (ROCE) mit einer Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate (IRR) mit einer Gewichtung von 10 %, ab. Die Einbeziehung der IRR spielt eine wichtige Rolle für die nachhaltige Gestaltung der variablen Vergütung, da die Innovationsfähigkeit – im Sinne der Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Produkt­ eigenschaften – einen wesentlichen Faktor für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens darstellt und über- dies sehr gut messbar ist: Die IRR drückt den Umsatzanteil von jenen Produkten aus, die in den vergangenen drei Jahren am Markt eingeführt wurden und technologisch innovativ sind. Über den dreijährigen Betrachtungszeitraum wird eine langfris- tige Komponente in der variablen Vergütung abgebildet. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses haben die Vor- stände vertraglich Anspruch auf Abfertigung (in sinngemäßer Anwendung des Angestelltengesetzes „Abfertigung Alt“). Bei einer vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses seitens ei- nes Vorstandsmitglieds aus berechtigtem und wichtigem Grund oder aufgrund des Erlöschens der Funktion aus gesellschafts- rechtlichen Gründen ist das Entgelt bis zum Vertragsende – und nicht nur für höchstens zwei Jahre – weiterzubezahlen. Sollte ein Vorstand sein Amt niederlegen oder aufgrund einer schwer- wiegenden Pflichtverletzung von seiner Funktion abberufen und entlassen werden sowie im Todesfall endet die Gehaltszahlung mit Ultimo des entsprechenden Monats. Durch die Bindung an die Abfertigungsregelungen gemäß Angestelltengesetz könnten Abfindungszahlungen in Ausnahmefällen bei vorzeitiger Been- digung der Vorstandstätigkeit, auch ohne wichtigen Grund, den Betrag von zwei Jahresgesamtvergütungen überschreiten. Die Verträge von allen Vorständen enthalten eine „Change of Control“-Klausel, welche die Leistungen im Zusammenhang mit der Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontroll- wechsels festlegt. Für den Fall, dass ein Aktionär an der Gesell- schaft durch das Halten von mindestens 30 % der Stimmrechte (einschließlich der ihm nach Übernahmegesetz zuzurech­nenden Stimmrechte Dritter) die Kontrolle gemäß § 22 ÜbG an der Gesellschaft erworben hat oder die Gesellschaft mit einem konzern­fremden Rechtsträger verschmolzen wurde, es sei denn, der Wert des anderen Rechtsträgers beträgt ausweislich des vereinbarten Umtauschverhältnisses weniger als 50 % des Werts der Gesellschaft, liegt ein solcher Kontrollwechsel vor. Im Falle eines Kontrollwechsels ist das Vorstandsmitglied be- rechtigt, innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nach Rechtskraft des Kontrollwechsels mit einer Frist von drei Monaten jeweils zum Ende eines Kalendermonats sein Amt aus wichtigem Grund niederzulegen und den Vorstands­vertrag zu kündigen („Sonderkündigungsrecht“). Bei Ausübung des Sonder­kündigungsrechtes oder bei einvernehmlicher Auf­ hebung des Vorstandsvertrages innerhalb von sechs Monaten seit dem Kontrollwechsel hat das Vorstandsmitglied Anspruch auf Abfindung seiner Vergütungsansprüche für die Restlaufzeit dieses Vorstandsvertrages, maximal aber in Höhe von drei Jahres­bruttobezügen, wobei anderweitige Vergütungsbestand- teile nicht in die Bemessung des Abfindungsbetrages einzube-
  • 40. 36 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS ziehen und davon ausgeschlossen sind. Eine gemäß Vorstands- vertrag vereinbarte Abfertigung steht dem Vorstandsmitglied auch im Falle der Ausübung des Sonderkündigungsrechtes oder der einvernehmlichen Aufhebung des Vorstandsvertrages bei einem Kontroll­wechsel zu. Darüber hinausgehende Ansprüche bestehen nicht. Die Vereinbarung einer solchen Vertragsklausel wird vom Nominierungs- und Vergütungsausschuss als markt- üblich er­achtet bzw. soll sicherstellen, dass auch in betreffenden Fallkonstellationen Vorstände im besten Interesse der Gesell- schaft ihren Aufgaben nachkommen. DIVERSITÄT UND FÖRDERUNG VON FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN ATS betrachtet die Vielfalt in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung, ­Beeinträchtigung, religiöser oder politischer Überzeugung als eine große Bereicherung für jedes Team und jede Organisation. Dem­ entsprechend wurde ein Diversitätskonzept für die Leitungs- organe von ATS erarbeitet. ATS verfügt neben seinem Diver- sitätskonzept über keinen eigenen ausformulierten Plan für die Förderung von Frauen in Vorstand, Aufsichtsrat und leitenden Funktionen in der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften. Die Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten erfolgt jeweils im Hinblick auf die bestmögliche Besetzung freier Stellen, un- abhängig von Geschlecht, Alter, Religion und ethnischer Her- kunft. Details zum Diversitätskonzept sowie Angaben betreffend Frauen in Führungs­positionen finden sich im Kapitel „Wesent- liche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts. COMPLIANCE ETHISCHES WIRTSCHAFTEN ATS hat sich einen Ethik- und Verhaltenskodex auferlegt. Dieser beschreibt, wie ATS seine Geschäfte auf ethische und sozial verantwortliche Weise führt. Diese Grundsätze gelten für alle Aktivitäten von ATS weltweit, für alle ATS Segmente und alle Unternehmen, die zum ATS Konzern gehören. Dazu und zu den betreffenden Aktivitäten von ATS, wie Maßnahmen gegen Korruption, Fair Business Practices, Kapitalmarkt-Compliance und dem ATS Governance, Risk Compliance Committee, siehe Kapitel „Wesentliche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts. EXTERNE EVALUIERUNG In Entsprechung der Regel 62 des ÖCGK lässt ATS alle drei Jahre die Einhaltung der Kodexbestimmungen und die Richtig­ keit der damit verbundenen öffentlichen Berichterstattung extern evaluieren. Diese externe Evaluierung erfolgte zuletzt im Mai 2018 durch die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, wobei hierüber im Corporate Governance Bericht für das Ge- schäftsjahr 2017/18 entsprechend berichtet wurde. Der Vorstand DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h. Mag.a Monika Stoisser-Göhring e.h. Ing. Heinz Moitzi e.h. Vorstand ZUSAMMENSETZUNG Dem Vorstand der ATS gehören per 31. März 2019 DI (FH) Andreas Gerstenmayer als Vorstandsvorsitzender (CEO), Mag.a Monika Stoisser-Göhring als Finanzvorständin (CFO) und stellvertretende Vorstandsvorsitzende sowie Ing. Heinz Moitzi als Technikvorstand (COO) an. ANDREAS GERSTENMAYER, geboren am 18. Februar 1965, ist deutscher Staatsbürger und Absolvent der Studienrichtung Pro- duktionstechnikanderFachhochschuleRosenheim.ErtratimJahr 1990 in den Siemens-Konzern in Deutschland ein, wo er zuerst im Geschäftsgebiet Beleuchtungstechnik tätig war und danach ver- schiedene Führungspositionen innerhalb der Siemens-Gruppe übernahm. 2003 erfolgte seine Bestellung als Geschäftsführer der Siemens Transportation Systems GmbH Österreich und CEO der Business Unit Fahrwerke Graz (World Headquarters). Seine Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte mit dem 1. Fe- bruar 2010, und die laufende Funktions­periode endet mit dem 31. Mai 2021. Im Januar 2019 wurde er zum Vorsitzenden des Forschungsrats Steiermark gewählt. Andreas Gerstenmayer übt keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbaren Funktionen in anderen in- oder ausländischen Gesellschaften aus, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind.
  • 41. 37 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN wurde Heinz Moitzi als Aufsichtsrat der Bioretec Oy mit Sitz in Tampere, Finnland, eingetragen. Die Bioretec Oy ist eine private Aktiengesellschaft nach finnischem Recht, die sich mit der Ent- wicklung, Herstellung und dem Vertrieb von bioabsorbierbaren und bioaktiven medizinischen Implantaten beschäftigt, wobei das Unternehmen nach österreichischen gesetzlichen Kriterien als kleine Kapitalgesellschaft zu klassifizieren wäre. ARBEITSWEISE UND ORGANISATION Der Vorstand ist als Kollegialorgan gesamtheitlich für die Leitung der Gesellschaft verantwortlich. Unbeschadet der Ge- samtverantwortung ist jedes Vorstandsmitglied für definierte Geschäfts­bereiche zuständig. Über alle wichtigen Vorgänge und Geschäftsfälle haben die Vorstandsmitglieder einander zu informieren. Grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und wesentliche Entscheidungen erfordern die Beschlussfassung durch den Gesamtvorstand. Die Vorstandssitzungen sind von einer offenen Diskussionskultur geprägt. Bei etwaigen nicht einstimmigen Beschlüssen ist unverzüglich der Vorsitzende des Aufsichtsrats zu informieren. Darüber hinaus ist über be- absichtigte Maßnahmen mit weitreichenden Auswirkungen der Aufsichtsrat zu informieren. Für nach Gesetz und Satzung bzw. der durch den Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung für den Vorstand vorgesehene Geschäftsfälle ist die vorherige Zustimmung des Aufsichtsrats durch den Vorstand einzuholen, wobei dies sowohl für die Gesellschaft als auch Maßnahmen ihrer Tochtergesellschaften gilt. Die Interne Revision berichtet direkt an den Vorstand. Dem Prüfungs­ausschuss des Aufsichts- rats wird mindestens einmal jährlich über den Revisionsplan und über wesentliche Ergebnisse berichtet. Gemäß Geschäfts- ordnung für den Vorstand der ATS wurde mindestens einmal MONIKA STOISSER-GÖHRING, geboren am 18. April 1969, ist Absolventin der Betriebswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-­ Universität Graz und Steuerberaterin. ­Monika  Stoisser-Göhring war für internationale Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs- gesellschaften tätig, bevor sie 2011 bei ATS als Leiterin des Be- reiches Finance begann. Anschließend übernahm sie die ­Leitung des Bereiches Finance und Controlling und besetzte vor ihrer Be- stellung in den Vorstand die Position Director Human ­Resources Global. Ihre Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte zum 2. Juni 2017, ihr derzeitiges Vorstandsmandat läuft bis zum 31. Mai 2020. Monika Stoisser-Göhring übt keine Aufsichtsrats- mandate oder vergleichbaren Funktionen in anderen in- oder aus- ländischen Gesellschaften aus, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind. HEINZ MOITZI, geboren am 5. Juli 1956, absolvierte von 1971 bis 1975 die Elektroinstallationslehre bei den Stadtwerken Juden­burg. Danach, von 1976 bis 1981, besuchte er die HTBL für Elektro­technik, wo er die Reifeprüfung ablegte. Heinz ­Moitzi arbeitete 1981 als Messtechniker an der Montanuniversität ­Leoben. Seit 1981 ist er bei ATS (bzw. den diesbezüglichen Vorläufergesellschaften) tätig, zuerst als Abteilungsleiter für den mechanischen Bereich und Galvanik, später als Produk­tions- und Standortleiter Leoben-Hinterberg. Von 2001 bis 2004 war er Projektleiter und COO der ATS in Shanghai. Nach seiner Rück- kehr übernahm er die Position des Vice President Produktion. Seine Erstbestellung in den Vorstand der ATS erfolgte mit dem 1. April 2005, und die laufende Funktionsperiode endet mit dem 31. Mai 2021. Heinz Moitzi übte per 31. März 2019 keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbaren Funktionen in anderen in- oder ausländischen Gesellschaften aus, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind. Am 2. Mai 2019 Vorstand der ATS AG Diversitätsfaktoren Alter/Nationalität/Geschlecht Datum der Erstbestellung Ende der lfd. Funktionsperiode Andreas Gerstenmayer geb. 18.02.1965, Deutschland, männlich 01.02.2010 31.05.2021 Monika Stoisser-Göhring geb. 18.04.1969, Österreich, weiblich 02.06.2017 31.05.2020 Heinz Moitzi geb. 05.07.1956, Österreich, männlich 01.04.2005 31.05.2021
  • 42. 38 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS pro Monat eine Vorstandssitzung abgehalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden insgesamt 28 Sitzungen statt. Über alle Vorstandssitzungen und Vorstandsbeschlüsse wurden schriftli- che Protokolle verfasst. Unbeschadet der gesetzlich zwingenden Gesamtverantwort- lichkeit des Vorstands werden die Geschäfte unter den Vor- standsmitgliedern wie folgt funktional verteilt, wobei die Berichtspflichten sowohl jene der Gesellschaft als auch der Tochtergesellschaften betreffen: a) DI (FH) Andreas Gerstenmayer ist Vorstandsvorsitzender (CEO) und es obliegen ihm ▪  Vertrieb/Marketing ▪  Investor Relations/Public Relations/ Interne Kommunikation ▪  Einkauf ▪  Business Development Strategie ▪  Compliance b) Mag.a Monika Stoisser-Göhring ist stellvertretende Vorstands­vorsitzende, ihr obliegen als CFO ▪  Finanz- und Rechnungswesen ▪  Controlling ▪  Legal ▪  Internal Audit ▪  IT Tools ▪  Human Resources inkl. CSR c) Ing. Heinz Moitzi obliegen als COO ▪  Forschung Entwicklung (FE) ▪  Instandhaltung ▪  Produktion ▪  Qualitätswesen ▪  Business Process Excellence ▪  Environment, Health and Safety Aufsichtsrat und Hauptversammlung Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und entschei- det in Fragen grundsätzlicher Bedeutung sowie über die strate- gische Ausrichtung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat wurde während des Geschäftsjahrs vom 1. April 2018 bis zum 31. März 2019 vom Vorstand schriftlich und münd- lich über die Geschäftspolitik und die Geschäftsentwicklung unter­richtet und befasste sich intensiv mit den Unternehmens­ belangen. Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Aufsichtsrat unter Teilnahme des Vorstands sechsmal in vier ordentlichen und zwei außerordentlichen Sitzungen. In diesen Sitzungen tauschten sich der Vorstand und der Auf- sichtsrat ausführlich über die wirtschaftliche Lage der ATS Gruppe aus. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsratsvorsit- zenden bzw. dessen Stellvertreter auch zwischen den Aufsichts- ratssitzungen sowie den Aufsichtsrat im Rahmen der laufenden Berichterstattung sowie in allen Sitzungen anhand ausführlicher Berichte über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und seiner Beteiligungen, über die Personalsituation und über die Investitionsvorhaben. Beratungen und Beschlüsse des Auf- sichtsrats im abgelaufenen Geschäftsjahr betrafen insbesonde- re die weitere strategische Entwicklung der Gruppe sowie auch Investitionsvorhaben in diesem Zusammenhang. Der Aufsichtsrat führt jährlich, so auch für das Geschäftsjahr 2018/19, eine Selbstevaluierung durch, um durch kontinuier­ liche Verbesserungen in der Arbeitsweise sicherzustellen, dass er weiterhin seine Aufgaben im Interesse der Aktionäre und aller weiteren Stakeholder wahrnehmen kann. Die vom Aufsichtsrat mittels eines digitalen Fragebogens vorgenommene Evaluierung seiner Tätigkeit hat ergeben, dass die geübte Praxis den Anforde- rungen des Aktiengesetzes und des Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) entspricht und die Organisation, Arbeitsweise und Zielorientierung im Sinne der Aktionäre und aller weiteren Stakeholder effizient ist. Die Selbstevaluierung bleibt auch weiterhin Bestandteil der kritischen Eigen­reflexion der Tätigkeit des Aufsichtsrats.
  • 43. 39 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN UNABHÄNGIGKEIT DER MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS Der ÖCGK sieht vor, dass die Mehrheit der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat unabhängig sein soll. Der C-Regel 53 ÖCGK ent­ sprechend hat der Aufsichtsrat die folgenden Kriterien festge- legt, nach denen seine Mitglieder als unabhängig anzusehen sind: Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Bezie- hung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessen­konflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Die detaillier- ten Kriterien zur Beurteilung eines Aufsichtsratsmitglieds sind in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, Anhang 1: Kriterien der ­Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates der ATS, festgelegt. Die Geschäfts­ordnung des Aufsichtsrats kann unter­ www.ats.net/de/unternehmen/aufsichtsrat/abgerufenwerden. Nach diesen Kriterien hat jedes von der Hauptversammlung be- stellte Mitglied im März 2019 schriftlich erklärt, ob er oder sie unabhängig ist. Sieben von acht der Kapitalvertreter des Auf- sichtsrats erklärten sich als unabhängig; Dr. Hannes Androsch erklärte sich als nicht unabhängig. Aufsichtsrat der ATS AG Diversitäts­faktoren Alter/ Nationalität/ Geschlecht Datum der Erstbestellung Ende der lfd. Funktionsperiode Vertreter3) Weitere Aufsichtsrats­ mandate4) Unabhängig nach ÖCGK-Regel Hannes Androsch geb. 18.04.1938, Österreich, männlich 30.09.19951) 26. o. HV 2020 KV – – Willibald Dörflinger geb. 20.05.1950, Österreich, männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV HWA AG 53, 54 Regina Prehofer geb. 02.08.1956, Österreich, weiblich 07.07.2011 25. o. HV 2019 KV Wienerberger AG (Vositzende des Aufsichtsrates) 53, 54 Karl Fink geb. 22.08.1945, Österreich, männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV – 53, 54 Albert Hochleitner geb. 04.07.1940, Österreich, männlich 05.07.2005 26. o. HV 2020 KV – 53, 54 Gerhard Pichler geb. 30.05.1948, Österreich, männlich 02.07.2009 25. o. HV 2019 KV – 53 Georg Riedl geb. 30.10.1959, Österreich, männlich 28.05.1999 25. o. HV 2019 KV VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe 53 Karin Schaupp geb. 23.01.1950, Österreich, weiblich 07.07.2011 25. o. HV 2019 KV – 53, 54 Wolfgang Fleck geb. 15.06.1962, Österreich, männlich 03.09.20082) AV – n. a. Günter Pint geb. 14.10.1976, Österreich, männlich 19.09.20172) AV – n. a. Siegfried Trauch geb. 30.08.1960, Österreich, männlich 28.01.20162) AV – n. a. Günther Wölfler geb. 21.10.1960, Österreich, männlich 10.06.20092) AV – n. a. 1) ATS hatte ursprünglich die Rechtsform einer GmbH. Die Gesellschafterversammlung vom 23. Juni 1995 beschloss eine Rechtsformänderung zu einer Aktiengesellschaft und bestellte unter anderen Dr. Androsch in den Aufsichtsrat. Die Aktiengesellschaft wurde am 30. September 1995 in das Firmenbuch eingetragen. 2) Vom Betriebsrat entsandt; Datum der Erstbestellung entspricht dem Datum der ersten Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung bzw. der Mitteilung über die Delegierung an den Aufsichtsrat. 3) KV:Kapitalvertreter; AV: Arbeitnehmervertreter (die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und dessen Ausschüssen ist gesetzlich geregelt und Teil des österreichischen Corporate-­ Governance-Systems. Die Arbeitnehmervertretung ist berechtigt, für je zwei von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsratsmitglieder ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden). Eine aktuelle Übersicht mit weiteren Informationen kann unter www.ats.net/de/unternehmen/aufsichtsrat/ abgerufen werden. 4) Angabe bezieht sich auf Aufsichtsratsmandate in anderen börsennotierten Unternehmen.
  • 44. 40 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS C-Regel 54 ÖCGK sieht vor, dass bei Gesellschaften mit einem Streubesitz von mehr als 50 % mindestens zwei nach C-Regel 53 ÖCGK unabhängige Mitglieder dem Aufsichtsrat angehören sollen, die darüber hinaus keine Anteilseigner mit einer Beteili- gung von mehr als 10 % sind oder deren Interessen ver­treten. DDr.ReginaPrehoferundDr.KarinSchauppsowieKRIng.Dörflinger, Dkfm. Fink und DI Hochleitner und damit fünf von acht Kapitalver- tretern erklärten sich auch in diesem Sinne als unabhängig. DIVERSITÄT Bei der Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrats stehen ein- schlägiges Wissen und Erfahrung in Führungspositionen im Vordergrund. Zusätzlich wird bei der Zusammensetzung auf Diversität geachtet. Unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats gibt es zwei Frauen, womit mit einer Frauenquote von 16,67 % ein Wert unter dem Durchschnitt zu börsennotierten öster- reichischen Unternehmen erreicht wird. Eine Erhöhung dieser Quote wird – in Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen – angestrebt. Das Alter der Aufsichtsratsmitglieder reicht von 42 bis 80 Jahre zum 31. März 2019. Sämtliche Kapitalvertreter des Aufsichtsrats verfügen über umfangreiche Erfahrungen im inter­nationalen Geschäftsverkehr. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurde ein Diversitäts­konzept erstellt, welches laufend weiter­ entwickelt werden soll. Details zum Diversitätskonzept sowie zur Förderung von Frauen in Führungspositionen finden sich im Kapitel „Wesentliche Themen“ des Nichtfinanziellen Berichts. GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN PERSONEN Im Zusammenhang mit diversen Projekten hat der Kon- zern Leistungen der AIC Androsch International Manage- ment Consulting GmbH, bei der der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Androsch als Geschäftsführer einzelvertretungsbefugt ist, in Anspruch genommen. Weiters hat Dr. Georg Riedl, Mitglied des Aufsichtsrats, rechtliche Beratungsleistungen erbracht. Dafür wurden verrechnet: siehe Tabelle unten AUSSCHÜSSE Der Aufsichtsrat richtete zu seiner effizienten Unterstützung und zur Behandlung komplexer Sachverhalte drei ständige Aus- schüsse ein, die einzelne Sachgebiete vertiefend behandeln und dem Aufsichtsrat darüber berichten. Prüfungsausschuss Dieser Ausschuss setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr zu- sammen aus: ▪  DDr. Regina Prehofer (Vorsitzende) ▪  Mag. Gerhard Pichler (Finanzexperte) ▪  Dr. Georg Riedl ▪  Wolfgang Fleck ▪  Günther Wölfler Der Prüfungsausschuss befasst sich mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses und der Arbeit des Abschluss- prüfers, mit der Überwachung und Prüfung der Unabhängig­ keit des Abschlussprüfers, der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, der Prüfung des Vor- schlags für die Gewinnverteilung, des Lageberichts sowie des Corporate-Governance-Berichts sowie sonstiger im Rahmen der Jahresabschlusserstellung vorzulegender Berichte und Erklärungen und ist für die Erstattung des Berichts über die Prü- fungsergebnisse an den Aufsichtsrat zuständig. Der Prüfungsaus- schuss beschäftigt sich auch vorbereitend für den Aufsichtsrat mit allen Fragen der Prüfung des Konzernabschlusses und Kon- Geschäfte mit nahestehenden Personen in Tsd. € 2018/19 2017/18 AIC Androsch International Management Consulting GmbH 376 383 Frotz Riedl Rechtsanwälte 1 5 Summe 377 388
  • 45. 41 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN zernlageberichts sowie mit dem Konzernrechnungslegungspro- zess. Er unterbreitet weiters einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers und berichtet dem Aufsichtsrat darüber. Außer- dem hat der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des unterneh- mensweiten Internen Kontrollsystems, des Internen Revisions- systems und des Risikomanagementsystems der Gesellschaft zu überwachen. Im Geschäftsjahr 2018/19 tagte der Prüfungsaus- schuss dreimal. Tätigkeitsschwerpunkte waren die Behandlung und Prüfung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses zum 31. März 2018, die Planung und Vorbereitung der Jahres- und Konzernabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2018/19 sowie die Behandlung des Risikomanagements, des Internen Kontrollsystems und der Internen Revision. Weiters wurde die Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Geschäftsjahr 2018/19 auch bei der Quartalsberichterstattung eingebunden. Nominierungs- und Vergütungsausschuss Dieser Ausschuss setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: ▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender) ▪  KR Ing. Willibald Dörflinger (stellvertr. Vorsitzender) ▪  Dr. Georg Riedl ▪  Wolfgang Fleck ▪  Günther Wölfler Wenn erforderlich, unterbreitet der Nominierungs- und Vergü- tungsausschuss dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung frei werdender Mandate im Vorstand, befasst sich mit Fragen der Nachfolgeplanung und mit den Angelegenheiten der Vergütung der Vorstandsmitglieder. Sämtliche Kapitalvertreter in diesem Ausschuss verfügen über Kenntnisse und Erfahrung im Bereich der Vergütungspolitik. Der Nominierungs- und Vergütungs­ ausschuss ist weiters zur Entscheidung in dringenden Fällen befugt. Dieser Ausschuss hat im Geschäftsjahr 2018/19 keine Sitzung abgehalten, da sich keine Fälle, in denen eine dringende Entscheidung getroffen hätte werden müssen, ergeben haben bzw. ansonsten die Aufgaben im Rahmen des Aufsichtsratsple- nums, soweit erforderlich, wahrgenommen wurden. Finanzierungsausschuss Aus Gründen der Steigerung der Effizienz der Aufsichts- ratsarbeit und zum Zwecke der gezielten Behandlung kom- plexer Sachverhalte wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 14. Dezember 2018 für Finanzierungsangelegenheiten ein ständiger Finanzierungsausschuss des Aufsichtsrats der ATS gebildet. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde zu diesem Zweck entsprechend geändert, womit der Aufsichtsrat von ATS neben Prüfungsausschuss und Nominierungs- und Vergütungsausschuss einen dritten ständigen Aufsichtsratsaus- schuss eingerichtet hat. Zu den Mitgliedern des Finanzierungs- ausschusses wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder bestellt: ▪  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender) ▪  Ing. Willibald Dörflinger ▪  DDr. Regina Prehofer ▪  Dr. Georg Riedl ▪  Wolfgang Fleck ▪  Günther Wölfler Der Finanzierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 seit dessen Einrichtung im Dezember 2018 noch nicht getagt. HAUPTVERSAMMLUNG In der Hauptversammlung, die mindestens einmal jährlich statt- findet,nehmendieAktionäreihregesetzlichundsatzungs­gemäß vorgesehenen Rechte wahr und üben insbesondere ihr Stimm- recht aus. Dabei haben alle Aktionäre die Möglichkeit, von ihrem Auskunfts- und Antragsrecht gegenüber dem Vorstand und dem Aufsichtsrat Gebrauch zu machen und ihre Stellung­nahmen ab- zugeben sowie ihre Anliegen vorzubringen und allenfalls gemäß § 109 Aktiengesetz Tagesordnungs­punkte einzubringen bzw. ge- mäß§110AktiengesetzBeschluss­vorschlägezuerstatten.Zuden wichtigsten Aufgaben bzw. Kompetenzen der Hauptversamm- lung gehören die Entscheidung über die Gewinn­verwendung, die Wahl des Aufsichtsrats, die Wahl des Abschlussprüfers, die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie die Ände- rung der Satzung. Die Tagesordnung und die gefassten Beschlüs- se der Hauptversammlungen der Gesellschaft, etwa der letzten ordentlichen 24. Haupt­versammlung vom 5. Juli 2018, sind auf der Website der Gesellschaft, www.ats.net, unter Investoren – Hauptversammlung abrufbar.
  • 46. 42 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Vergütungsbericht für Vorstand und Aufsichtsrat Der folgende Bericht stellt die Vergütung an die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der ATS dar. Er ist in Verbin- dung mit den Erläuterungen im Anhang zum Jahresabschluss bzw. Konzernabschluss 2018/19 zu lesen. BEZÜGE DER MITGLIEDER DES VORSTANDS Im Geschäftsjahr betrugen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands: siehe Tabelle unten Der Anteil der fixen Vergütung von DI (FH) Andreas Gerstenmayer an seiner Gesamtvergütung betrug 42,70 %, jener der variablen Vergütung 57,30 %. Der Anteil der fixen Vergütung von Ing. Heinz Moitzi an seiner Gesamtvergütung betrug 69,15 %, der variable Anteil daher 30,85 %. Bei Mag.a Monika Stoisser-Göhring schließ- lich belief sich der fixe Anteil auf 69,08 % und der variable auf 30,92 %, gemessen an der Gesamtvergütung. In Bezug auf die gesamte Vergütung des aktuellen Vorstands betrug der Anteil der fixen Vergütung für das Geschäftsjahr 2018/19 55,49 % und der Anteil der variablen Vergütung 44,51 %. Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom 3. Juli 2014 wurde für den Vorstand sowie Schlüsselkräfte der Gesellschaft ein langfristiges Vergütungsmodell LTI („Long-Term-Incentive-Programm“) auf Basis von „Stock Appreciation Rights“ (SAR) für den Zeitraum 2014–2016 implementiert, dieses LTI-Programm wurde im Wesentlichen unverändert für den Zeitraum 2017–2019 mit Be- schluss des Aufsichtsrats vom 6. Juni 2016 fortgeführt. SAR sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung über einen definierten Zeitraum. So- mit erfolgt für die Begünstigten wie auch bei Aktien­optionen, ohne dass aber tatsächlich Aktien übertragen oder Optionen auf eine solche Übertragung eingeräumt werden, nur bei po- sitiver Aktienkursentwicklung eine finanzielle Vergütung. Als Voraussetzung sind insbesondere langfristige und mehrjährige Leistungskriterien, eine Mindestwartefrist von drei Jahren (mit einem darauf folgenden Ausübungszeitraum von maximal zwei Jahren), ein Mindest-Eigeninvestment sowie eine Höchstgrenze des möglichen finanziellen Vorteils vorgesehen: Die Kennzahl „Earnings per Share“ (EPS) determiniert, wie viele der zugeteilten SAR nach Ablauf der Wartefrist tatsächlich aus- geübt werden können. Als Zielwert gilt der gemäß dem Mittel- fristplan für den Bilanzstichtag des dritten Jahres nach Zutei- lung festgelegte EPS-Wert. Wird dieser EPS-Wert nach Ablauf der Wartefrist zu unter 50 % erreicht, verfallen die zugeteilten SAR. Wird der EPS-Wert zu 100 % erreicht oder übertroffen, so können die zugeteilten SAR zur Gänze ausgeübt werden. Liegt die Erreichung zwischen 50 % und 100 %, so können die zuge- teilten SAR anteilig ausgeübt werden (linearer Verlauf). Ein Eigeninvestment als Voraussetzung für eine Ausübung ist verpflichtend. Das Eigeninvestment entspricht einmalig 20 % der Bezüge der Mitglieder des Vorstands in Tsd. € Geschäftsjahr 2018/19 Geschäftsjahr 2017/18 Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe DI (FH) Andreas Gerstenmayer 532 7141) 1.246 532 624 1.156 Mag.a Monika Stoisser-Göhring2) 391 175 566 321 316 637 Ing. Heinz Moitzi 417 186 603 417 405 822 Dr. Karl Asamer3) – 142 142 634 471 1.105 Gesamt 1.340 1.217 2.557 1.904 1.816 3.720 1) Ein Betrag von 427 Tsd. € entfällt auf die Ausübung von 33.866 SAR der Zuteilung vom 1. April 2015. 2) Der Ausweis der Vergütung erfolgt ab der erstmaligen Bestellung zur Vorständin am 2. Juni 2017. Ausübungen von Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten, welche vor Bestellung zur Vorständin zugeteilt wurden, sind nicht enthalten. 3) Ehemaliges Mitglied des Vorstands (bis 2. Juni 2017).
  • 47. 43 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN ersten Zuteilungssumme (in SAR) eines Jahres als Aktien (z.B. bei 5.000 zugeteilten SAR beträgt das Eigeninvestment 1.000 Ak- tien). Wurde das Eigeninvestment bis zum Ende der Wartefrist (nach Ablauf von drei Jahren) nicht zur Gänze aufgebaut, so ver- fallen alle bereits zugeteilten SAR des entsprechenden Program- mes zur Gänze. Das Eigeninvestment muss über die gesamte Dauer der Teilnahme am LTI-Programm gehalten werden. Der Ausübungspreis wird am Zuteilungstag bestimmt und ent- spricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der ATS Aktien an der Wiener Börse während der sechs Kalendermonate, die dem jeweiligen Zuteilungstag vorausgehen. Die Entwicklung des Aktienkurses determiniert die Höhe des LTI für die Berechtigten: Die Differenz zwischen Ausübungspreis der entsprechenden virtuellen Zuteilung und dem Schlusskurs der ATS Aktie an der Wiener Börse am Ausübungstag wird mit der Anzahl der SAR multipliziert. Der Ausübungspreis wird mit keinem Aufschlag versehen. Eine allfällige Auszahlung erfolgt in bar. Für den Fall außerordentlich positiver Entwicklungen ist der Auszahlungsbetrag je SAR der Höhe nach mit 200 % des jeweils festgelegten Ausübungspreises begrenzt (Beispiel: Ausübungs- preis 8 €, der maximale Wert je SAR liegt somit bei 16 €, ein Schlusskurs über 24 € führt damit nicht mehr weiter zu einem höheren Wert je SAR). Es waren im Rahmen des LTI-Programmes 2014–2016 drei Zuteilungs­tranchen möglich, und zwar vom 1. April 2014 bis zum 1. April 2016, und für das LTI-Programm 2017–2019 erfolgte bis- her eine Zuteilung am 1. April 2017 sowie eine am 1. April 2018. Infolge der Nichterreichung des notwendigen Eigeninvestments (siehe oben) sind sämtliche angeführte SAR des LTI-Program- mes 2014–2016 von Ing. Heinz Moitzi mit Ablauf des 31. März 2017 verfallen. Betreffend die Zuteilung per 1. April 2014 wurde der vorgesehene EPS-Wert nach Ablauf der Wartefrist von drei Jahren nicht erreicht, weshalb diese zugeteilten SAR für alle Vor- standsmitglieder verfallen sind. Weiters wurden SAR ausgeübt, wobei dies jeweils als variable Vergütung im betreffenden Jahr der Ausübung ausgewiesen wurde. Infolgedessen stellen sich die zugeteilten, noch nicht ausgeübten und auch nicht verfalle- nen SAR – je nach Jahr der Zuteilung und Zuteilungspreis – per 31. März 2019 wie folgt dar: siehe Tabelle unten Die (nicht auf SAR entfallende) variable Vergütung des Vor- stands, welche grundsätzlich in den Gesamtbezügen berück- sichtigt wird, hängt von der kurzfristigen Erreichung von zwei im Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für das betref- fende Geschäftsjahr, Return on Capital Employed (ROCE) mit ei- ner Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate (IRR) mit einer Gewichtung von 10 %, ab. Grundvoraussetzung für die Gewährung dieser variablen Vergütung ist jedenfalls ein posi- tives EBIT für die gesamte Gruppe für das Geschäftsjahr sowie die Erfüllung des Zielwerts EBIT-Marge für die gesamte Gruppe für das Geschäftsjahr von zumindest 70 % („­Hurdle Rate“). Bei Übererfüllung der Zielvorgaben der Kennzahlen ROCE und IRR kann maximal ein Bonus von 200 % auf Basis des vertraglich ver- einbarten Jahresbonus erreicht werden. Die Einbeziehung der IRR spielt eine wichtige Rolle für die nachhaltige Gestaltung der variablen Vergütung. Die Innovationsfähigkeit – im Sinne der Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Produkteigen- Anzahl der gesamt gewährten SAR, noch nicht ausgeübt und noch nicht verfallen per 31. März 2019 Insgesamt verfügbar 2018 2017 2016 2015 DI (FH) Andreas Gerstenmayer 150.000 50.000 50.000 50.000 – Mag.a Monika Stoisser-Göhring* 65.000 30.000 30.000 5.000 – Ing. Heinz Moitzi 60.000 30.000 30.000 – – Dr. Karl Asamer 60.000 – 30.000 30.000 – Zuteilungspreis (in €) 21,94 9,96 13,66 10,70 * Zuteilungen vor 2017 betreffen SAR vor der Bestellung zum Mitglied des Vorstands am 2. Juni 2017 im Rahmen des davor bestehenden Dienstverhältnisses.
  • 48. 44 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS schaften – ist für das Unternehmen ein wesentlicher Faktor für zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg und überdies gut messbar: Die IRR drückt den Umsatzanteil von Produkten aus, die in den vergangenen drei Jahren in den Markt eingeführt wurden und die technisch innovativ sind. Über den dreijährigen Betrach- tungszeitraum wird eine langfristige Komponente in der variab- len Vergütung abgebildet. Hinsichtlich der variablen Vergütung für ausgewählte Führungs- kräfte in anderen Konzerngesellschaften gelten im Wesentlichen dieselben Grundsätze wie zuvor hinsichtlich des Vorstands der Muttergesellschaft dargestellt. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses haben die Vor- stände vertraglich Anspruch auf Abfertigung (in sinngemäßer An- wendung des Angestelltengesetzes „Abfertigung Alt“). Im Falle ei- ner vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses seitens eines Vorstandsmitglieds aus berechtigtem und wichtigem Grund oder aufgrund des Erlöschens der Funktion aus gesellschaftsrechtli- chen Gründen ist das Entgelt bis zum Vertrags­ende weiterzube- zahlen. Sollte ein Vorstand sein Amt niederlegen oder aufgrund einer schwerwiegenden Pflichtverletzung von seiner Funktion ab- berufen und entlassen werden sowie im Todesfall endet die Ge- haltszahlung mit Ultimo des entsprechenden Monats. DI (FH) Andreas Gerstenmayer, Mag.a Monika Stoisser-Göhring und Ing. Heinz Moitzi haben mittels einzelvertraglicher Leis- tungszusagen oder Beitragszahlungen geregelte Pensionsan- sprüche. Für DI (FH) Andreas Gerstenmayer und Mag.a Monika Stoisser-Göhring wurde ein Beitrag in Höhe von 10 % des mo- natlichen Bruttofixgehalts in eine Pensionskasse eingezahlt. Ing. Heinz Moitzi wurde für jedes anrechenbare Dienstjahr ein Pen- sionsanspruch in Höhe von 1,2 % des zuletzt bezogenen Aktiv- einkommens, maximal jedoch 40 % davon, zugesagt. Die Höhe der Betriebspension ergibt sich aus dem vorhandenen Kapital in der Pensionskasse, die Verrentung erfolgt entsprechend dem Geschäftsplan der Pensionskasse. Vorstandsmitglieder erhalten einen Dienstwagen (in Höhe des steuerlichen Hinzurechnungsbetrages im oben angeführten Fixum berücksichtigt) und haben Anspruch auf eine Unfallver- sicherung, deren Prämie ebenso im oben angeführten Fixum enthalten ist. Die Krankenversicherung beschränkt sich auf die österreichische gesetzliche Sozialversicherung. BEZÜGE DER MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats erfolgt durch Beschluss in der ordentlichen Hauptversammlung, jeweils im Nachhinein für das vorangegangene Geschäftsjahr. Die an Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2018/19 gezahlte Vergütung für das vorangegangene Geschäftsjahr 2017/18 entspricht dem Beschluss der 24. ordentlichen Haupt- versammlung vom 5. Juli 2018: siehe Tabelle unten Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhielt eine fixe Vergütung in Höhe von 56.240 €, wie oben dargestellt, seine Stellvertre- Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats in € Mitglied Fixum Ausschuss­ vergütung Variable Sitzungsgeld Summe Dr. Hannes Androsch 56.240 5.000 30.000 2.000 93.240 Ing. Willibald Dörflinger 44.160 3.000 20.000 2.000 69.160 DDr. Regina Prehofer 44.160 5.000 20.000 1.200 70.360 Dkfm. Karl Fink 28.120 – 15.000 2.000 45.120 DI Albert Hochleitner 28.120 – 15.000 1.600 44.720 Mag. Gerhard Pichler 28.120 3.000 15.000 2.000 48.120 Dr. Georg Riedl 28.120 6.000 15.000 2.000 51.120 Dr. Karin Schaupp 28.120 – 15.000 2.000 45.120 Gesamt 285.160 22.000 145.000 14.800 466.960
  • 49. 45 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN ter eine fixe Vergütung in Höhe von 44.160 € und alle anderen Mitglieder des Aufsichtsrats 28.120 €. Der Vorsitz eines stän- digen Ausschusses (Nominierungs- und Vergütungsausschuss bzw. Prüfungsausschuss) wurde mit einem Fixum von 5.000 € pro Geschäftsjahr, die Mitgliedschaft mit 3.000 € remuneriert. Das Sitzungsgeld betrug 400 € pro Sitzung des Aufsichtsratsple- nums, womit auch sämtliche Barauslagen abgegolten wurden. Darüber hinaus erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats eine variable Vergütung, abhängig von der kurzfristigen Erreichung von zwei im Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen für das Geschäftsjahr, nämlich Return on Capital Employed (ROCE) mit einer Gewichtung von 90 % sowie Innovation Revenue Rate (IRR) mit einer Gewichtung von 10 %. Diese variable Vergütung beträgt 15.000 € pro Geschäftsjahr bei 100%iger Zielerreichung im Fall des Aufsichtsratsvorsitzenden und 10.000 € für seine Stellvertreter bzw. 7.500 € für übrige Mitglieder des Aufsichts- rats bei 100%iger Zielerreichung. Bei Übererfüllung der Zielvor- gaben der Kennzahlen ROCE und IRR kann maximal eine variable Vergütung von 200 % in Bezug auf die zuvor angeführte Basis erlangt werden. Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Aktienoptionen der Gesellschaft oder SAR. Da die im Rahmen des Budgets festgelegten Kenngrößen erreicht und übererfüllt wurden, wurde eine variable Vergütung in der maximalen Höhe für Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2017/18 vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2018/19 selbst ist die Vergü- tung des Aufsichtsrats im Rahmen der 25. ordentlichen Haupt- versammlung am 4. Juli 2019 festzulegen. Die in den Aufsichtsrat entsandten Arbeitnehmervertreter üben ihre Funktion ehrenamtlich aus und erhalten daher keine ge- sonderte Vergütung. VERMÖGENSSCHADENHAFTPFLICHT­ VERSICHERUNG (DO-VERSICHERUNG) Die bei ATS bestehende DO-Versicherung gilt für alle ehema- ligen, gegenwärtigen und zukünftigen Mitglieder der geschäfts- führenden Organe und der Kontrollorgane der Gesellschaft oder ihrer Tochterunternehmen und ausgewählte weitere leitende Angestellte. Umfasst sind die gerichtliche und außergerichtliche Abwehr ungerechtfertigter und die Befriedigung begründeter Schadenersatzansprüche wegen reiner Vermögensschäden aus Pflichtverletzungen der versicherten Personen im Zuge ihrer organschaftlichen Tätigkeit. Die Versicherung gilt weltweit, die Jahresprämie wird von ATS bezahlt.
  • 50. 46 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Aktien Stand 31.03.2018 Veränderung Stand 31.03.2019 % Kapital Andreas Gerstenmayer 10.000 – 10.000 0,03 % Monika Stoisser-Göhring 1.000 1.000 2.000 0,01 % Heinz Moitzi 6.001 – 6.001 0,02 % Hannes Androsch 599.699 (479.441) 120.258 0,31 % Androsch Privatstiftung* 6.339.896 479.441 6.819.337 17,55 % Willibald Dörflinger – – – – Dörflinger Privatstiftung* 6.902.380 – 6.902.380 17,77 % Karl Fink – – – – Albert Hochleitner – – – – Gerhard Pichler 26.768 – 26.768 0,07 % Regina Prehofer – – – – Georg Riedl 15.482 – 15.482 0,04 % Karin Schaupp – – – – Wolfgang Fleck – – – – Günter Pint – – – – Siegfried Trauch – – – – Günther Wölfler – – – – * Die angegebene Anzahl der jeweils an der AT S Austria Technologie Systemtechnik Aktiengesellschaft gehaltenen Aktien schließt alle direkten und indirekten Beteiligungen mit ein. Bei der ­Androsch Privatstiftung sind damit in dieser Angabe auch jene Aktien enthalten, die von der im Eigentum der Androsch Privatstiftung stehenden AIC Androsch International Management ­Consulting GmbH gehalten werden, bei der Dörflinger-Privatstiftung sind auch jene Aktien enthalten, die von der im Mehrheitseigentum der Dörflinger Privatstiftung stehenden ­ Dörflinger Management Beteiligungs GmbH gehalten werden. Directors’ Holdings Dealings Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands haben sich freiwillig bereit erklärt, die Anzahl der von ihnen zum 31. März 2019 gehaltenen Aktien der AT S Austria Technologie Sys- temtechnik Aktiengesellschaft zu veröffentlichen. Nicht veröf- fentlicht wird der Aktienbesitz von natürlichen Personen, die in enger Beziehung zu den Aufsichtsratsmitgliedern oder Vor- standsmitgliedern stehen. Käufe und Verkäufe durch Mitglie- der des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie von Personen, die diesen nahestehen, werden gemäß Art. 19 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 der Finanzmarktaufsichtsbehörde gemeldet und über ein EU-weites Verbreitungssystem sowie auf der ATS Website, www.ats.net, Unternehmen – Corporate Governance – Directors Dealings veröffentlicht.
  • 51. 47 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN NICHTFINANZIELLER BERICHT Commitment des Vorstands Mit unserer strategischen Ausrichtung als Anbieter von komplexen Verbindungslösungen ergibt sich auch eine hohe soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung. In diesem Sinne setzen wir bei ATS nicht nur auf langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und den Ausbau der Innovationsfähig- keit, sondern auch auf starke und langfristige Beziehungen zu unseren Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten sowie auf die Schaffung von Shareholder-Value. Mit diesem Bericht wollen wir unsere nichtfinanziellen Leistungen sowie die Auswirkungen unserer Unternehmens- tätigkeit auf Gesellschaft und Umwelt für alle Stakeholder transparent und nachvollziehbar offenlegen. Der Berichtsauf- bau und die Berichtsschwerpunkte leiten sich aus einem wirk- samen Nachhaltigkeitsmanagement mit einer strategischen Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in der Unternehmens- vision und -mission ab. Wichtige Grundlagen sind die Ergeb- nisse einer Wesentlichkeitsanalyse unter Einbeziehung aller relevanter Stake­holdergruppen und der Geschäftsrelevanz sowie die Betrachtung potenzieller Risiken. Die Erkenntnisse aus unserer Stakeholderbefragung nutzen wir unmittelbar für die Prüfung bzw. Anpassung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir als ATS Gruppe bekennen uns zu hohen Standards in den Bereichen Ethik, Arbeitsbedingungen, Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit im Einklang mit der Responsible Business Alliance (RBA) sowie der Responsible Minerals Initiative (RMI), den OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Darüber hinaus stehen wir im engen Austausch mit der Industriellen­ vereinigung, dem Fachverband der Elektro- und Elektronik- industrie sowie der Wirtschaftskammer und sind respACT-­ Mitglied. Als internationaler Technologieführer wollen wir auch einen Beitrag zum Erreichen der von den Vereinten ­Nationen beschlossenen Sustainable Development Goals leisten. Wir sind davon überzeugt, dass die Beachtung der Anforderungen aller unserer Stakeholder den Schlüssel für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensführung darstellt. Unsere Unternehmenswerte – Offenheit, Commitment, Ver- antwortung – stehen im Einklang mit unserem Commitment zu einer nachhaltigen Unternehmensführung und dienen uns als wichtiger Verhaltenskompass im Unternehmensalltag und bei der Umsetzung unserer Vision. Der vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht für den Gesamtkonzern und die Austria Technologie und System- technik AG (nachfolgend „Mutterunternehmen“ genannt), erfüllt die Berichtspflicht gemäß Nachhaltigkeits- und Diversi- tätsverbesserungsgesetz (§§ 243b, §267a und §243c UGB) und wurde in Anlehnung an die Standards der Global Reporting Initiative (GRI) Option „Core“ erstellt. Nachhaltigkeitsmanagement GESCHÄFTSMODELL ATS ist mit einem Umsatz von 1.028 Mio. € europäischer Marktführer und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Leiterplatten. Mit der strategischen Positionierung als Anbieter von Verbindungslösungen haben wir unser Technologieportfolio zuletzt um die Bereiche ­IC-­Substrate, mSAP und Embedding erweitert. ATS industrialisiert zukunfts- weisende Technologien in den Kernsegmenten „Mobile De- vices Substrates“ und „Automotive, Industrial, Medical“ und hat Produktionsstandorte in Österreich (Leoben, Fehring), Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing) und Südkorea (Ansan). Im Geschäftsjahr 2018/19 beschäftigte ATS durch- schnittlich 9.811 Mitarbeiter (Angabe in Vollzeitäquivalenten, VZÄ). Dies entspricht einem leichten Rückgang zum Vorjahr von -1,7 %. Für Details zum Unternehmen und seiner wirtschaft­ lichen Entwicklung verweisen wir auf den Konzernlagebericht, Kapitel „Markt- und Branchenumfeld“ und „Wirtschafts­bericht“. NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE Das Bekenntnis zur ökologischen, sozialen und ökonomischen Verantwortung haben wir in unserer Vision und Mission ver- ankert. Die Vision von ATS ist es, die erste Wahl bei zukunfts­ weisenden Technologien zu sein. Die Mission der ATS adressiert alle Dimensionen der Nachhaltigkeit. Der Ausbau der Technologie­führerschaft durch innovative Lösungen, nach­ haltig profi­tables Wachstum und die Schaffung von Stakeholder-­ Value sind die wirtschaftlichen Kernziele unserer Strategie. Die
  • 52. 48 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS erfolg­reiche Umsetzung der Unternehmensstrategie braucht motivierte Mitarbeiter, die die Unternehmenswerte leben. Als Arbeitgeber unter­stützen wir dies durch hohe Arbeitssicherheits­ standards, das Angebot von Entwicklungsmöglichkeiten, die Förderung einer transparenten Kommunikation sowie die Pflege einer offenen Feedbackkultur. Um im Konzern ein verantwortungsvolles und ethisches Handeln zu unterstützen und die Einhaltung von Gesetzen sicher­zustellen, haben wir für alle Mitarbeiter und Lieferanten unseres Unternehmens einen ATS Ethik- und Verhaltenskodex etabliert sowie klare Vorgaben formuliert, die Fehlverhalten jeglicher Form vorbeugen sollen. In der separaten „Richtlinie für Kapitalmarkt-Compliance“ geben wir unseren Mitarbeitern zudem Hinweise für das Einhalten der Kapitalmarktgesetze. Über eine Whistleblowing-Plattform haben Mitarbeiter und externe Personen die Möglichkeit, Fehlverhalten jeglicher Art zu melden. WERTSCHÖPFUNGSPROZESS Mit der Weiterentwicklung unseres Unternehmens vom High-­ End-Leiterplatten-Hersteller hin zum High-End-­Verbindungs­­ lösungs-­Anbieter verbindet sich für uns nicht nur die Chance zu einer umfassenderen Wertschöpfung, sondern auch eine erhöh- te Verantwortung in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit. Dieser Wirkungsbereich sowie die sich daraus ergebenden Chan- cen und Risiken beschränken sich nicht nur auf die direkten Pro- zesse von ATS, sondern erstrecken sich auch auf die vor- und nachgelagerten Prozesse. UPSTREAM Transport und Lagerung der Materialien DOWNSTREAM Verpackung und Transport der Produkte KUNDE ROHSTOFFE UND EQUIPMENT Kupfer, Gold, Laminate, Chemikalien WERTSCHÖPFUNGSPROZESS NUTZUNGSPHASE END-OF-LIFE PRODUKTION BEI ATS WASSER ROHSTOFFEPRODUKTION DEPONIE ENERGIE RESSOURCENVERBRAUCH EMISSIONENABWÄSSER ABFÄLLE ▪Direkter Einflussbereich von ATS
  • 53. 49 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Die ATS Wertschöpfungskette beginnt bei der Beschaffung und dem Transport der Materialien für die Produktion von Leiter­platten und Verbindungslösungen: Kupfer, Gold, ­Laminate und Chemikalien stellen dabei die wesentlichen Materialien dar. Hier achten wir besonders auf die Gewinnungsverfahren sowie die Verfügbarkeit und Qualität der Rohstoffe. Bis zum Produktions­start stellen wir eine ordnungsgemäße Lagerung der ­Materialien sicher. Im Produktionsprozess benötigen wir über die Rohstoffe hinaus hauptsächlich Wasser und Energie. Die in unserer Produktion anfallenden Abwässer und ­Schlämme wer- den über hausinterne Aufbereitungsanlagen so weit wie mög- lich gereinigt bzw. recycelt. Der übrige Abfall geht an ­Entsorger und wird je nach Ausgangsstoff mit unterschiedlichen Wieder- verwertungsmaßnahmen dem Kreislauf erneut zugeführt bzw. deponiert. Die fertigen Produkte werden fachgerecht verpackt und zu unseren Kunden transportiert. Dort werden sie in die Endprodukte verbaut, gelangen schließlich zum Endkunden und werden am Ende der Nutzungsphase entsorgt. WESENTLICHKEITSANALYSE DieWesentlichkeitsanalysesetztsichzusammenausWesentlich­ keitsmatrix und Risikobewertung. Da das Mutterunternehmen die österreichischen Produktionsstandorte umfasst und sowohl der Wertschöpfungsprozess als auch die damit verbundenen Chancen und Risiken aller Segmente und Standorte von ATS vergleichbar sind, gilt die Wesentlichkeitsanalyse für den ge- samten ATS Konzern sowie das Mutterunternehmen. Wesentlichkeitsmatrix Im Geschäftsjahr 2018/19 hat ATS eine neue Wesentlich- keitsmatrix entwickelt. Die dabei angewandte Methodik ent- spricht den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) – Standards. Zunächst wurden alle relevanten Nachhaltigkeits­ themen entlang der Wertschöpfungskette aus Sicht der Stake­ holder sowie aus Unternehmenssicht identifiziert und in einem Impact-Workshop bewertet. Dieser Impact-Workshop wurde ­extern begleitet und es nahmen Vertreter des Vorstands sowie relevanter Fachabteilungen teil. So konnten wir den Konnex zur Unternehmensstrategie und eine korrekte, GRI-konforme ­Methodik sicherstellen. Es wurden sowohl die Auswirkungen un- serer Geschäftstätigkeit auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer­ belange sowie die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung (nachfolgend „nichtfinanzielle Belange“ genannt) gemäß Nach­haltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) als auch potenzielle Auswirkungen der Nachhaltigkeitsthemen auf die Geschäftstä- tigkeit und den Unternehmenserfolg von ATS berücksichtigt. Im Zuge des Impact-Workshops wurde erneut bestätigt, dass Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und als Aktiengesellschaft selbstverständlich Investoren unsere zentralen Stakeholder- gruppen sind. Daher wurde in der Folge die Online-Befragung für Mitarbeiter im Intranet und für alle übrigen Stakeholder auf unserer Website veröffentlicht. Lieferanten, Kunden und Inves- toren wurden zusätzlich gezielt eingeladen. Insgesamt nahmen 551 Personen an der Befragung teil. Mitarbeiter stellen mit 86 % der Teilnehmer die mit Abstand größte Gruppe dar, die Ergeb- nisse der verschiedenen Gruppen flossen jedoch mit gleicher Gewichtung in die Analyse ein. Die Wesentlichkeitsmatrix bildet die Ergebnisse ab. Der Relevanz- grad der Themen aus Sicht der Umfrageteilnehmer ist auf der y-Achse der Matrix abgebildet. Die x-Achse zeigt die Bedeutung der Themen in Bezug auf ihre ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungs- kette entsprechend der Einschätzung des ATS Managements. Risikobewertung Eine umfassende Risikobetrachtung ist für uns nur möglich, wenn sowohl die Relevanz für die ATS Geschäftstätigkeit als auch für die nichtfinanziellen Belange berücksichtigt wird. RISIKOBEWERTUNG MIT FOKUS AUF DIE ATS GESCHÄFTS­­ TÄTIGKEIT Das Chancen- und Risikomanagement ist ein zent- raler Aspekt unternehmerischen Handelns und entsprechend den Anforderungen des Österreichischen Corporate Gover- nance ­Kodex (ÖCGK) bereits Teil der ATS Berichterstattung. Details dazu finden sich im Konzernlagebericht im Kapitel „Chancen und Risiken“. Die dabei für die Identifizierung we- sentlicher Themen relevanten Risiken umfassen Compliance und Betrugsfälle sowie standortbezogene Risiken wie bei- spielsweise Naturkatastrophen.
  • 54. 50 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS RISIKOBEWERTUNG MIT FOKUS AUF DIE NICHTFINAN­ ZIELLEN BELANGE Zur Bewertung der Risiken der ATS Ge- schäftstätigkeitaufdienichtfinanziellenBelange­wurdeausGrün- den der Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit die Bewertungs­logik des bereits bestehenden Risikomanagements übernommen. Auf der Grundlage eines umfassenden Risiko­katalogs wurden die Risiken vor Gegensteuerungsmaßnahmen bewertet. Dies soll sicherstellen, dass alle potenziellen Auswirkungen auf die nicht- finanziellen Belange adressiert sind. Die nachfolgende ­Tabelle führt wesentliche Risiken entlang der Wertschöpfungskette und die Maß­nahmen zur Gegensteuerung auf. WESENTLICHE THEMEN UND BERICHTSAUFBAU Aus Wesentlichkeitsmatrix und Risikobewertung leiten sich die wesentlichen Themen ab, die drei Bereichen zugeordnet ­wurden und wodurch sich folgender Berichtsaufbau ergibt: Verantwortungs­volles Unternehmertum, Verantwortungs­voller Arbeitgeber, Verantwortungsvoller Umgang mit ­Ressourcen. Aus der neuen Wesentlichkeitsmatrix ergeben sich einige ­Änderungen in der Berichterstattung gegenüber dem Vor- jahr. Umweltthemen wurden unter dem Thema „Effiziente Wesentlichkeitsmatrix entsprechend den GRI Standards ▪Verantwortungsvolles Unternehmertum ▪Verantwortungsvoller Arbeitgeber ▪Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ▪Innovation ▪Gesundheit Arbeitssicherheit ▪Digitalisierung ▪Effiziente Produktionstechnologie ▪Produktsicherheit und -qualität ▪Geschäftsethik Anti-Korruption ▪Verantwortungsvolle Beschaffung von Materialien ▪Datensicherheit ▪Abfallmanagement ▪Energiemanagement ▪Emissionsmanagement ▪Wassermanagement ▪Öko-Design von Leiterplatten ▪Umwelt- und Sozialleistung der Lieferanten ▪Kommunikation ▪Wissen SEHR HOCH SEHRHOCH MITTEL MITTEL ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND SOZIALE AUSWIRKUNGEN 1. PRIORITÄT 2. / 3. PRIORITÄT RELEVANZAUSDERSICHTDERSTAKEHOLDER ▪▪Menschenrechte Diversität
  • 55. 51 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Produktions­technologie“ im Kapitel Verantwortungsvoller ­Umgang mit Ressourcen zusammengefasst. Kennzahlen im Be- reich Ver­antwortungsvoller Arbeitgeber mit geringerer Relevanz für unsere Stakeholder wie beispielsweise Anzahl, Geschlecht und Altersgruppen der Neueintritte wurden ausgelassen. Statt- dessen wurden in Anlehnung an GRI zusätzliche Kennzahlen im Bereich Mitarbeiter und Diversität hinzugefügt und Kommunika- tion, Digitalisierung sowie Innovation als zusätzliche wesentliche Themen in die Berichterstattung aufgenommen. Den drei Be- reichen, in die der vorliegende Bericht untergliedert ist, sind in diesem Jahr zum ersten Mal nicht nur die wesentlichen ­Themen zugeordnet, sondern auch die wesentlichsten ­Sustainable De- velopment Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Die Priorisie- rung der SDGs basiert auf einer Bewertung der Wirkung der ATS Tätigkeit auf alle 169 Unterziele der 17 Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Dabei wurden drei Ziele als zentral so- wie weitere sechs als relevant eingestuft. Die drei bedeutends- ten Entwicklungsziele sind das SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), das SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirt- A  – Upstream B  – Produktion C  – Downstream Nutzung* D  – End-of-Life* Wesentliche Risiken – Übersicht Wesentlichkeitsthema Wesentliche Risiken Mitigation A B C D Nichtfinanzielle Belange Menschenrechte Diversität Verletzung der Menschenrech- te, Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Konfliktmineralien Unterbezahlung Diskriminierung Ethik- und Verhaltenskodex für Mitarbeiter Liefer­ anten, Selbstbewertung der Lieferanten, Lieferanten­ audits, RBA and RMI Commitment Einhaltung der gesetzlichen Mindestlöhne bzw. des Kollektivvertrags Diversitätskonzept, Ethik- und Verhaltenskodex für Mit- arbeiter Lieferanten, neutrale Ausschreibung offener Stellen, Anstellung von Menschen mit Behinderung X X X X Achtung der Menschenrechte, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange Sicherheit Gesundheit Unfälle, schwere Zwischen- fälle/Störungen, schlechte Arbeitsbedingungen OHSAS 18001/ISO 45001, ISO 14001, ISO 9001, Schutz- kleidung, Prävention, Umgang mit Gefahrengut X X X X Arbeitnehmerbelange, Umweltbelange Effiziente Produktion Energieverschwendung Wasserknappheit, Verunreini- gungen durch Abwasser Effizienz- Effektivitätssteigerungprojekte Wasser­recycling -wiederverwertung an allen Standorten, vor allem in Gebieten mit Wasserknapp- heit, interne Wasseraufbereitungsanlagen X X Umweltbelange, Sozialbelange Wirtschaftsethik Anti-Korruption Korruption Missachtung der Gesetze Anti-Korruptions-Richtlinie, Governance, Risk Compliance Committee, Kapitalmarkt-Compliance, Whistleblowing-Plattform, Trainings interne externe Kommunikation, Ethik- und Verhaltenskodex für Mitarbeiter Lieferanten, Lieferantenaudits X X X Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange, Umweltbelange * ATS ist sich bestehender Risiken in den Bereichen Downstream, Nutzung und End-of-Life bewusst. Da diese jedoch außerhalb des Einflussbereichs von ATS liegen, ist eine Steuerung in diesen Be- reichen nur sehr eingeschränkt möglich. schaftswachstum) und das SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion). In den einzelnen Kapiteln finden sich Details zu den jeweiligen Management-Konzepten und Due-Diligence-Prozessen, den SDGs sowie den Leistungsindikatoren, die zur Steuerung genutzt werden. Alle Angaben gelten für den ATS Konzern inklusive Mutterunternehmen, da das Mutterunternehmen die österrei- chischen Standorte umfasst und daher nicht nur die Wesentlich- keitsanalyse, sondern auch die Managementansätze, Due-Dili- gence-Prozesse und Leistungsindikatoren mit jenen der übrigen Standorte vergleichbar sind. Die Kennzahlen für den Einzelab- schluss des Mutterunternehmens sind separat angeführt.
  • 56. 52 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Wesentliche Themen VERANTWORTUNGSVOLLES UNTERNEHMERTUM Grundverständnis Nachhaltige Industrialisierung, Wirtschaftswachstum und die Steigerung des Unternehmenswerts und der Innovationskraft sind für uns nur möglich, wenn wir die Bedürfnisse aller unserer Interessensgruppen im Besonderen, aber auch das Wohlerge- hen der Menschen im Allgemeinen berücksichtigen. Deshalb ist das Entwicklungsziel Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9) von zentraler Bedeutung. Die kontinuierliche Bekämp- fung von Korruption einerseits sowie der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 16) sind weitere Grundlagen für ein verantwortungsvolles Unternehmertum. Schließlich brauchen wir für das Erreichen unserer Entwick- lungsziele auch den Dialog mit allen Stakeholdern und die Pflege von starken Partnerschaften (SDG 17). Wirtschaftsethik Unser Ethik- und Verhaltenskodex gibt uns einen Handlungs- rahmen für Themen der Ethik, Gesundheit und Sicherheit, Arbeitsbedingungen und Umwelt und orientiert sich an den Anforderungen der Responsible Business Alliance (RBA). Er gilt für sämtliche Aktivitäten von ATS und wird von allen Mit- arbeitern und wesentlichen Lieferanten unterzeichnet. Die Ein- haltung rechtlicher sowie ethischer Grundsätze unterstützt die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit unseres Unterneh- mens. Der Geltungsbereich unseres Kodex erstreckt sich auf die gesamte Lieferkette und schließt die Lieferanten ein. Im Zuge der Qualifikation neuer Lieferanten werden diese jeweils hin- sichtlich Qualität, Supply Chain Management, ökologischer und sozialer Verantwortung inklusive Menschenrechte auditiert. Im Geschäftsjahr 2018/19 führten wir entsprechend einem defi- nierten, risikobasierten Auditplan rund 70 Lieferantenaudits durch. Um die beanstandeten Mängel zu korrigieren, wurden Verbesserungsvorschläge positioniert und entsprechende Maß- nahmen mit den Lieferanten definiert. MENSCHENRECHTE In unserem ATS Ethik- und Verhaltensko- dex verpflichten wir uns und unsere Lieferanten darüber hinaus zur Einhaltung der Menschenrechte und den Schutz der Verei- nigungsfreiheit. Wir bekennen uns zum Recht auf Kollektivver- handlungen und eine angemessene Entlohnung, die die jeweils geltenden Mindestlöhne nicht unterschreitet. Bei der Beschaf- fung von Konfliktmineralien bekennen wir uns freiwillig zur Re- sponsible Minerals Initiative (RMI) und veröffentlichen die Liste aller Gold- und Zinn-Lieferanten auf unserer Website. Diese ent- sprechen zu 100 % den RMI-Anforderungen. Das bedeutet, dass alle unsere Gold- und Zinnlieferanten gemäß dem risikobasierten Due-Diligence-Prozess der RMI auditiert und als konform einge- stuft sind. Verantwortungsvolles Unternehmertum Sustainable Development Goals (SDGs) Zentrales Thema: Zusätzlich relevante Themen: Verantwortungsvoller Arbeitgeber ▪ Effiziente Produktionstechnologie Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ▪ Wirtschaftsethik ▪ Menschenrechte ▪ Anti-Korruption ▪ Innovation und Digitalisierung ▪ Kommunikation ▪ Diversität ▪ Wissen ▪ Sicherheit und Gesundheit Verantwortungsvolles Unternehmertum Berichtsaufbau und zugeordnete wesentliche Themen
  • 57. 53 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN ANTI-KORRUPTION Unsere Anti-Korruptions-Richtlinie zielt auf die Sicherung unserer Integrität. Sie gilt weltweit und ausnahmslos und unterstreicht unsere Entschlossenheit, jeglicher Form von unerlaubter Entgegennahme oder Bereit- stellung von Geschenken, Bestechung oder Veruntreuung entgegenzuwirken sowie mit potenziellen Interessenkonflik- ten transparent umzugehen. Zuwiderhandlungen wollen wir konsequent ahnden. Die Inhalte der Richtlinie werden über eine breit aufgesetzte Kommunikationskampagne an alle Mit- arbeiter kommuniziert. Darüber hinaus haben wir über einen risikobasierten Ansatz alle ATS Positionen identifiziert, die auf diesem Feld funktionsbedingt einem erhöhten Risiko aus- gesetzt sind. Rund 500 ATS Mitarbeiter wurden nach dieser Methode ausgewählt, 88 % davon wurden bisher entspre- chend geschult und unterwiesen, 99 Personen im Geschäfts- jahr 2018/19. Im Vorjahr waren es noch rund 400 zu schu- lende Personen, von denen 86 % tatsächlich geschult worden waren. Es ist das Ziel, im laufenden Geschäftsjahr die noch offenen Trainings abzuschließen wie auch neu eintretende Mitarbeiter, die eine relevante Funktion ausüben, ebenfalls entsprechend zu schulen. Im Rahmen unserer Kapitalmarkt-Compliance verpflichten wir uns dazu, den Missbrauch von compliancerelevanten Informa- tionen oder Insiderinformationen durch geeignete Maßnahmen und gemäß den geltenden Gesetzen und Bestimmungen zu verhindern. Wir achten auf eine gleichberechtigte und umfas- sende Information aller Aktionäre und befolgen auch Gesetze und Insiderregelungen, die Dritte betreffen, wie beispielsweise Kunden oder Lieferanten. Damit handeln wir im Einklang mit dem ÖCGK, zu dessen Zielen auch gehört, das Vertrauen in- und ausländischer Investoren in den Kapitalmarkt Österreich durch Transparenz und einheitliche Grundsätze zu stärken. Unsere Ka- pitalmarkt-Compliance-Richtlinie gilt für alle Unternehmen der ATS Gruppe und alle Mitarbeiter und Organe einschließlich des Aufsichtsrats, vor allem aber für Personen, die in bestimm- ten Vertraulichkeitsbereichen arbeiten. Sie enthält detaillierte Anweisungen und Unterstützung zur Gewährleistung der Ein- haltung der einschlägigen Vorschriften. Von den 221 Personen, die einem Vertraulichkeitsbereich angehören, haben im Ge- schäftsjahr 2018/19 100 % an einer Kapitalmarkt-Complian- ce-Schulung teilgenommen. Im Geschäftsjahr 2017/18 konnten wir eine Schulungsquote von 99 % berichten. Unsere Whistleblowing-Plattform „We-Care“ gibt unseren Mit- arbeitern und Dritten die Möglichkeit, Verstöße gegen Men- schenrechte und unseren Verhaltenskodex, die Anti-Korrup- tions-Richtlinie oder Compliance-Vorschriften zu melden. Sie unterstützt das Wohl der Mitarbeiter wie auch des Unterneh- mens. ATS ermutigt dazu, beobachtetes Fehlverhalten anonym zu melden und ruft gleichzeitig zu einer verantwortungsvollen Nutzung auf. Besonders geschulte Mitarbeiter untersuchen die Meldungen in vertraulicher Weise. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde über die ATS Whistleblowing-Plattform eine Meldung registriert, die bearbeitet und untersucht wurde, jedoch kein Einleiten besonderer weiterer Maßnahmen erforderte. Im vo- rangegangenen Geschäftsjahr, dem Jahr in dem die Whistleblo- wing-Plattform eingerichtet wurde, waren es noch fünf Meldun- gen, die ebenfalls untersucht worden waren. Ein Governance, Risk Compliance Commitee kümmert sich um die gruppenweite Identifizierung und Minderung poten- ziell relevanter Compliance- und Governance-Risiken. Es setzt sich aus internationalen Vertretern des Senior Managements einschließlich der Bereiche Compliance, Internal Audit, Risk Management sowie Corporate Sustainability zusammen. Das Komitee unterstützt den Vorstand bei der Aufsicht der Einhal- tung rechtlicher und regulatorischer Bestimmungen in der ATS Gruppe sowie beim entsprechenden Risikomanagement. Zu- dem fördert es eine Organisationskultur, die ethisches Verhalten in Übereinstimmung mit dem ATS Ethik- und Verhaltenskodex sowie die Verpflichtung zur Einhaltung von Gesetzen stärkt. Meldungen über Whistleblowing-Plattform 1 MeldungVorjahr: 5 Meldungen
  • 58. 54 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Innovation und Digitalisierung Ein wichtiger Faktor für unseren unternehmerischen Erfolg ist unsere Innovationskraft. Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt, dass das Thema nicht nur aus Unternehmenssicht, sondern auch für unsere Stakeholder ein zentrales Anliegen ist. Um lang- fristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein, wurden im Geschäfts- jahr 2018/19 75,7 Mio € in FE-Projekte investiert. Zur Risiko- minimierung wurde ein Innovationsprozess installiert, um sicherzustellen, dass sich unsere Forschungs-, Entwicklungs- und Engineering-Teams auf zukunftsweisende Technologien fokussieren und nur diese die Industrialisierungsphase er- reichen. Gleichzeitig stellt dieser Innovationsprozess sicher, dass bei der Evaluierung der Projekte neben beispielsweise Markt und Strategie auch nichtfinanzielle Aspekte beurteilt werden, die sogar mit gleicher Gewichtung in die Beurteilung einfließen. Ein Beleg für unsere Stärke auf diesem Feld ist, dass 35,3 % unseres Gesamtumsatzes von ATS Produkten stammt, die weniger als drei Jahre auf dem Markt sind (Innovation Revenue Rate). Ein weiterer Indikator ist die Anzahl an erteilten Schutz- rechten, die kontinuierlich steigt. Zum Ende des Geschäftsjahrs zählt ATS 279 erteilte Schutzrechte. Im Laufe des Geschäfts- jahrs 2018/19 wurden zudem 72 weitere Schutzrechte zur An- meldung gebracht, im Vorjahr konnten wir 36 Neuanmeldungen berichten. Weitere Details zu Due-Diligence-Prozessen im Innovationsbereich, zur Definition der Innovation Revenue Rate (IRR) sowie zu den Schutzrechten inklusive Vorjahresvergleiche wird auf den Konzernlagebericht, Kapitel „Forschung und Ent- wicklung“ verwiesen. Um die Innovationsfreude im Unternehmen zu stärken, vergibt ATS seit 2015 jährlich einen Innovation Award. Alle ATS Mit- arbeiter weltweit können ihre Projekte einreichen, die von einer Jury nach vorgegebenen Kriterien evaluiert werden. Diese Kri- terien leiten sich aus dem Innovationsprozess ab und umfassen ebenfalls sowohl ökonomische als auch ökologische und sozia- le Aspekte. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden 26 Projekte aus allen Standorten eingereicht. Die Siegerprojekte, die prämiert wurden, stammten von Projektteams aus China und Österreich. Die digitale Transformation der ATS treiben wir in einem ei- gens dafür kreierten Programm voran. Nach der Analyse des Industrie-4.0-Ist-Stands unseres Unternehmens gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut Österreich haben wir fünf Handlungs- felder definiert, die für das digitale Transformations-Programm strategisch relevant sind. Neben Automatisierung und der Auto- nomie von Prozessen sind Employee Development, Communi- cation und Data Utilization Schwerpunkte. Die zunehmende Wichtigkeit der digitalen Transformation zeichnet sich zusätzlich im gesamten Unternehmen ab. Im Ge- schäftsjahr 2018/19 folgten 26 % der Projekte, die beim welt- weit ausgeschriebenen Innovation Award eingereicht wurden, dem Digitalisierungs- und Automatisierungstrend, während es im Vorjahr nur 14 % waren. Kommunikation Eine starke interne und externe Kommunikation sehen wir als zentrales Steuerungselement zur Vermittlung unserer Werte so- wie der Inhalte unseres Ethik- und Verhaltenskodex, der unsere Haltung in Bezug auf Wirtschaftsethik und Menschenrechte, Sicherheit und Gesundheit, Umwelt und Arbeitsbedingungen umfasst. Ein weiteres Beispiel ist unsere interne Richtlinie, die einen Einsatz von ATS Produkten in aktiven Waffensystemen oder waffentragenden Systemen ausschließt. Im Rahmen der Stakeholderbefragung haben wir das wahrge- nommene Nachhaltigkeits-Engagement von ATS abgefragt. Die Auswertung ergab, dass die Nachhaltigkeits-Kommunika- tion als mittelmäßig eingestuft wird. Mit wirksamen Maßnah- men wollen wir dies im Geschäftsjahr 2019/20 verbessern. Da die Stakeholderbefragung anlässlich der Überarbeitung unserer Wesentlichkeitsmatrix durchgeführt wurde, gibt es hierzu kei- ne Vorjahreswerte. Kommunikation wurde sowohl von unseren Stakeholdern als auch vom ATS Management als relevant ein- gestuft. Somit ist es für uns ein wesentliches Thema, das wir erstmalig im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung be- richten. Wir sind natürlich bestrebt, zukünftig die Steuerungs- prozesse und -kennzahlen entsprechend weiterzuentwickeln. VERANTWORTUNGSVOLLER ARBEITGEBER Grundverständnis Nachhaltig erfolgreiches Unternehmertum bedarf eines verant- wortlichen Arbeitgeberverhaltens. Dazu gehört für uns null To- leranz gegenüber Menschenrechtsverletzungen, Kinder- und Zwangsarbeit sowie Diskriminierung. Diese Haltung deckt sich
  • 59. 55 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN mit dem SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts- wachstum. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung im Be- reich der Bildung (SDG 4) und wollen aktiv zu der Beseitigung potenzieller Ungleichheiten (SDG 10) beitragen. Auch über Maßnahmen zur Krankheitsprävention und Arbeitssicherheit bringen wir unseren Anspruch zum Ausdruck, ein verantwort- lich handelnder Arbeitgeber zu sein. Mit Ende des Geschäftsjahrs beschäftigte ATS 9.825 ­Personen, davon 4,0 % Leiharbeiter. Durch die Übernahme von Leiharbeits­ kräften ins Stammpersonal von ATS konnte der Anteil an Leihar- beitskräften im Vergleich zum Vorjahr um 22 % reduziert werden. Die Fluktuationsrate konnte im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 % verringert werden und lag im Geschäftsjahr 2018/19 somit bei 20,4 %. Der Großteil der Fluktuationsrate ergibt sich wie in den Vorjahren vor allem aus der relativ hohen Fluktuation im Arbeiterbereich an den chinesischen Stand- orten, die für den chinesischen Arbeitsmarkt typisch ist. Wir vergüten unsere Mitarbeiter zu marktüblichen Konditionen, an den österreichischen Standorten mindestens nach Kollek- tivvertrag. Das Verhältnis von Personalkosten zu Umsatz liegt im Geschäftsjahr 2018/19 bei 23,1 %, während dieser Anteil im Vorjahr bei 24,3 % lag. Details dazu finden sich in den Er- läuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlust­rechnung im Anhang zum Konzernabschluss. Ein konzernweit geltendes Bonussystem regelt eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung. Sie ist gekoppelt an den wirtschaftlichen Erfolg (EBIT, ROCE) und die Innovationskraft (IRR) des Unternehmens sowie an die persönlichen Leistungen der Mitarbeiter. Verantwortungsvoller Arbeitgeber Sustainable Development Goals (SDGs) Zentrales Thema: Zusätzlich relevante Themen: Personalstand (Ultimo) in Personen 2018/19 2017/18 Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt Angestellte 1.941 684 2.625 1.788 645 2.433 Kategorie Arbeiter 4.493 2.707 7.200 4.687 2.830 7.517 Europa USA 912 667 1.579 910 688 1.598 Region Asien 5.522 2.724 8.246 5.565 2.787 8.352 Mobile Devices Substrates 4.069 2.543 6.612 4.251 2.586 6.837 Automotive, Industrial, Medical 2.230 751 2.981 2.111 811 2.922 Segment Sonstige 135 97 232 113 78 191 Vollzeit 6.387 3.187 9.574 6.426 3.273 9.699 Anstellungstyp* Teilzeit 39 184 223 45 173 218 Konzern gesamt 6.434 3.391 9.825 6.475 3.475 9.950 davon Mutterunternehmen 884 647 1.531 883 666 1.549 * Exkl. inaktive Mitarbeiter, bspw. (Bildungs-)Karenz o.ä.
  • 60. 56 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Diversität In unserem Ethik- und Verhaltenskodex halten wir fest, dass wir bei Einstellung, Vergütung oder Beförderung keinerlei Form der Diskriminierung etwa aufgrund von Geschlecht, Alter, eth- nischer Herkunft, sexueller Orientierung, Beeinträchtigung, re- ligiöser oder politischer Überzeugung dulden. Wir betrachten Vielfalt als eine Bereicherung für jedes Team und jede Organi- sation. Sie bereichert die Zusammenarbeit durch unterschied- liche Perspektiven und begünstigt unsere Erkenntnis- und Lern- prozesse. Deshalb sind wir bestrebt, Diversität auch zukünftig in allen Aspekten zu erhalten bzw. zu pflegen. Auch bei der Besetzung der Leitungsorgane bekennt sich ATS zur Diversität. In Ausrichtung auf die Vorgabe des § 86Abs. 7 AktG verfolgen wir bei Neubesetzungen von Aufsichtsrats- mandaten seit 2018 folgende Ziele: ▪  Mind. 30 % Frauen und 30 % Männer ab sechs Kapitalver- tretern bzw. ab drei Arbeitnehmervertretern ▪  Altersspreizung 25 Jahre ▪  Erfahrungen in internationalen Unternehmen ▪  Sicherstellung von Expertise aus folgenden Bereichen: Wirt- schaft/Finanzen, Technik/Forschung in der Elektronik-/Halblei- terindustrie, Recht, Unternehmens- und Mitarbeiterführung/ Human Resource Management, nachhaltiges Wirtschaften Im Aufsichtsrat von ATS sind wie im Vorjahr 16,7 % Frauen vertreten. Wir sind jedenfalls bestrebt, den Frauenanteil im Fall von Neubesetzungen zu erhöhen. Im Vorstand von ATS ist aktuell wie im Vorjahr eine der drei Positionen mit einer Frau besetzt. Im Fall von Neubesetzungen ist stets die bestmögliche Besetzung ausschlaggebender Faktor. Bei gleicher Qualifikation ist das jeweils unterrepräsentierte Ge- schlecht zu bevorzugen. Im Idealfall sind mindestens eine Frau und ein Mann im Vorstand vertreten. Das Erreichen der oben angeführten Ziele ist vom Aufsichtsrat jährlich zu evaluieren und gegebenenfalls sind korrigierende Maßnahmen einzuleiten. Für weitere Informationen in Bezug auf Alter und Geschlecht der Leitungsorgane wird auf den Corporate Governance Bericht ver- wiesen. Diversität unter Angestellten (Ultimo) in %, Mutterunternehmen 2018/19 2017/18 Angestellte Arbeiter Angestellte Arbeiter Frauen 34,9 47,5 34,3 48,3 Geschlecht Männer 65,1 52,5 65,7 51,7 30 Jahre 20,0 29,3 17,1 33,0 30-50 Jahre 59,3 44,0 62,8 43,4 Altersgruppe 50 Jahre 20,8 26,7 20,0 23,5 Diversität unter Angestellten (Ultimo) in %, Konzern gesamt 2018/19 2017/18 Angestellte Arbeiter Angestellte Arbeiter Frauen 26,1 37,6 26,5 37,6 Geschlecht Männer 73,9 62,4 73,5 62,4 30 Jahre 25,0 48,1 26,6 53,0 30-50 Jahre 67,0 47,8 65,9 43,3 Altersgruppe 50 Jahre 8,0 4,1 7,4 3,7
  • 61. 57 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Weltweit beschäftigten wir im Geschäftsjahr 2018/19 Menschen aus 52 verschiedenen Nationen, im Vorjahr waren es 46 Natio- nalitäten. Das Durchschnittsalter innerhalb des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen und liegt bei ­32,7 Jahren, wobei die Altersspreizung zwischen dem jüngsten und dem ältesten Mitarbeiter 55 Jahre beträgt. Das durchschnittliche Dienstalter liegt konzernweit mit Ende des Geschäftsjahrs bei 6,4 Jahren und ist damit im Vergleich zum Vorjahr, in dem die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei 5,9 Jahren lag, ge- stiegen. Während das durchschnittliche Dienstalter in Europa und den USA rund 12 Jahre beträgt, liegt es in Asien mit rund 5,3 Jahren deutlich darunter. Die starken regionalen Unterschie- de sind vor allem darauf zurückzuführen, dass in den Werken in Chongqing erst seit 2013 Mitarbeiter beschäftigt werden und ist darüber hinaus mit der, für den chinesischen Arbeitsmarkt typischen, höheren Fluktuationsrate an den chinesischen Stand- orten konsistent. In Bezug auf Förderung von Frauen im Allgemeinen und speziell in Führungspositionen erfolgt die Auswahl der Kandidaten je- weils in Hinblick auf die bestmögliche Besetzung freier Stellen unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, ethnischer Herkunft und anderen Faktoren. Die Ausschreibung freier Stellen erfolgt daher international geschlechtsneutral. 3.391Anteilig vertreten in:Anteilig vertreten in folgenden Ländern: 9.825 33 MITARBEITER INSGESAMT Absolut 31 INDIEN 40 ÖSTERREICH 36 SÜDKOREA 31 CHINA CHINA ÖSTERREICH 67,0 % 15,6 % 13,8 %INDIEN Anzahl der weiblichen Mitarbeiter Absolut Anzahl der Nationalitäten Absolut Durchschnittsalter Nach Ländern in Jahren Durchschnittsalter Aller Mitarbeiter in Jahren AUFSICHTSRAT VORSTAND GESAMTBELEGSCHAFT 1. FÜHRUNGSEBENESÜDKOREA 16,7 % 33,3 % 34,5 % 5,0 %2,8 % 13,0 %0,8 % FÜHRUNGSPOSITIONENSONSTIGE Stichtagswerte zum 31.03.2019
  • 62. 58 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Wissen und Mitarbeiterentwicklung Kontinuierliches Lernen und Wissensaufbau sind das Funda- ment erfolgreichen Unternehmertums. Wir betrachten die Ent- wicklung unserer Mitarbeiter als eine Investition in die Zukunft. Dazu bieten wir unseren Mitarbeitern umfassende berufliche und fachliche Entwicklungsmöglichkeiten, eine offene Kommu- nikations- und Feedbackkultur sowie ein breit gefächertes Trai- ningsangebot. Im vergangenen Geschäftsjahr führten wir mit 97 % unserer Angestellten Zielvereinbarungsgespräche durch, an einigen Standorten auch mit den Arbeitern. Damit ist die Erfüllungsrate konstant hoch im Vergleich zum Vorjahr, in dem 98 % der Zielvereinbarungsgespräche abgeschlossen wurden. Die zusätzlich im Herbst stattfindenden Entwicklungsgespräche im Angestelltenbereich wurden im vergangenen Geschäftsjahr zu 93 % absolviert. Das Trainingsangebot ist vielseitig und an den Bedarf der je- weiligen Standorte angepasst. Im vergangenen Geschäftsjahr wendeten wir rund 1,41 Mio. € für externe Trainings und Wei- terbildungen auf. Diese Kosten sind Bestandteil der Aufwands- art „Sonstiges“ in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang zum Konzernabschluss. Das entspricht einem Anstieg von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein zentraler Trainingsschwerpunkt war auch im Geschäftsjahr 2018/19 wieder unsere iPOK-Offensive. iPOK steht dabei für implementation of practice oriented knowledge. Dieses inter- national ausgerichtete Ausbildungsprogramm hat nicht nur Ef- fizienz- und Effektivitätssteigerung zum Ziel, sondern soll auch das entsprechende Mindset in der Organisation verankern und trägt zudem zur Mitarbeitermotivation und interkulturellen Vernetzung bei. Zusätzlich bieten wir weltweit Basis- und Auf- frischungstrainings sowie themenspezifische Trainings, die von Spezialisten innerhalb des Unternehmens abgehalten werden. Über die Lehrlingsausbildung bieten wir jungen Menschen bei uns Einstiegsmöglichkeiten in den Bereichen Mechatronik, Ferti- gungstechnik, Prozesstechnik, Informationstechnologie, Labor­ technik für Chemie und Physik sowie in der Administration. Zum Ende des Geschäftsjahrs beschäftigte ATS 35 Lehr­linge, 34 davon in Österreich und 1 in Deutschland. Im vergangenen Geschäftsjahr schlossen 10 Lehrlinge ihre Lehre erfolgreich ab, 11 neue Lehrlinge begannen ihre Ausbildung. Sicherheit und Gesundheit Als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist sich ATS der Verant- wortung gegenüber Mitarbeitern in Bezug auf Gesundheit und Arbeitssicherheit bewusst. Deshalb ist uns die Einhaltung der ISO 45001 (vormals OHSAS 18001) Sicherheitsstandards an allen ATS Standorten sehr wichtig. Entsprechend gibt es weltweit gültige Richtlinien im Bereich Umwelt, Gesundheit und Arbeits- sicherheit zur Unfallprävention und zur Vermeidung von Störfäl- len sowie genaue Anweisungen und Schulungen im Umgang mit Gefahrengütern bzw. betreffend Verhalten bei Störfällen oder in Krisensituationen. Die Einhaltung des Due-Diligence-Prozes- ses ist durch jährliche ISO 45001 bzw. OHSAS 18001 Rezertifi- zierungsaudits gewährleistet. Zusätzlich hält ATS freiwillig die Vorgaben der Responsible Business Alliance (RBA) in Bezug auf Gesundheit und Arbeitssicherheit ein. Es ist Ziel von ATS, die Zahl der Arbeitsunfälle kontinuierlich zu reduzieren. Dass die ge- troffenen Maßnahmen wirksam sind, zeigt eine konstant niedri- ge Anzahl von Arbeitsunfällen. Auch wenn der Wert im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist, konnte die Anzahl der Arbeits- unfälle im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016/17 gering gehalten Ausgaben für externe Weiterbildung in Tsd. € 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segment Mobile Devices Substrates 639 798 (20,0 %) Segment Automotive, Industrial, Medical 408 299 36,3 % Sonstige 364 306 18,8 % Konzern gesamt 1.410 1.404 0,5 % davon Mutterunternehmen 724 571 26,8 %
  • 63. 59 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Arbeitssicherheit Rate der Arbeitsunfälle (mit ≥ 1 Ausfallstag pro 1 Mio. Arbeitsstd.) Rate der durchschnittlichen monatlichen Ausfallstage (pro 1.000 VZÄ) 2018/19 2017/18 Veränderung 2018/19 2017/18 Veränderung Segment Mobile Devices Substrates 2,8 2,3 0,4 13,0 8,6 4,4 Segment Automotive, Industrial, Medical Sonstige 4,0 4,2 (0,2) 7,0 7,7 (0,7) Konzern gesamt 3,1 2,9 0,3 11,2 8,4 2,8 davon Mutterunternehmen 6,2 5,7 0,5 11,1 10,1 1,0 werden. Die Arbeitsunfälle beinhalten alle Unfälle direkt an den Standorten und schließt somit auch Unfälle des Leihpersonals mit ein, Wegunfälle von und zur Arbeitsstelle sind jedoch exklu- diert. Die Abwesenheitsrate bezogen auf kurzfristige Kranken- stände, die entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen defi- niert sind, ist mit 0,96 % unverändert im Vergleich zum Vorjahr. VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG MIT RESSOURCEN Grundverständnis Wir nehmen nachhaltiges Unternehmensmanagement und die effiziente Nutzung von natürlichen Ressourcen sehr ernst. Wir orientieren uns in diesem Bereich an dem Entwicklungsziel der Vereinten Nationen Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion (SDG12). Darüber hinaus wollen wir mit entspre- chenden Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) sowie zur Sicherstellung von sauberem Wasser und sauberen Sanitärein- richtungen (SDG 6) beitragen. Effiziente Produktionstechnologien Dieses Wesentlichkeitsthema umfasst für uns alle Aspekte eines verantwortungsvollen Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen und ist im vorliegenden Bericht in die Bereiche Energie und CO2, Wasser und Abfall sowie Einkauf wesentlicher Materialien gegliedert. Eine effiziente Produktion geht Hand in Hand mit hohen Qualitätsstandards. Daher erfüllen wir an allen unseren produzierenden Standorten nicht nur den all- gemeinen Qualitätsstandard ISO 9001, sondern auch weiter- führende Qualitätsstandards für die Bereiche Automobil (ISO/ TS 16949), Luftfahrt (AS/EN 9100) und Medizin (DS/EN 13485) an jenen Standorten, an denen der jeweilige Standard relevant ist. Zusätzlich erfüllen wir an allen Produktionsstandorten den ISO 14001 Umweltstandard. Durch die jährlich durchgeführten Rezertifizierungsaudits stellen wir die Einhaltung aller durch die Standards geforderten Qualitäts-, Umwelt-, Abfall- und Energie- managementsysteme sowie der Due-Diligence-Prozesse sicher. ENERGIE UND CO2-FUSSABDRUCK Im Rahmen einer effi- zienten Produktion beachten wir alle Aspekte eines verant- wortungsvollen Umgangs mit Ressourcen. Den ISO 50001 Energiestandard haben wir in den vergangenen Jahren in den Werken in Österreich und Indien implementiert. Im Ge- schäftsjahr 2018/19 wurde in Südkorea ein Energieaudit durchgeführt, um Energieeinsparungspotenziale zu identi- fizieren. Für das Geschäftsjahr 2019/20 ist eine detaillierte Evaluierung dieser Potenziale sowie die Ableitung geeigneter Maßnahmen geplant. Eine konzernweite Einführung des ISO 50001 Standards auch an den chinesischen Standorten ist nach wie vor in Arbeit. Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen Sustainable Development Goals (SDGs) Zusätzlich relevante Themen:Zentrales Thema:
  • 64. 60 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Seit der Umstellung der Berechnung der Intensitätskennzahlen im Geschäftsjahr 2017/18 beziehen sich alle relativen Kennzahlen auf die Bruttowertschöpfung (BWS), die sich aus dem EBIT zuzüg- lich Abschreibungen und Lohn- und Gehaltsaufwand berechnet. Mit dieser Umstellung wurde der zunehmenden Komplexität ­unserer Produkte Rechnung getragen. In die Kennzahlen sind ­sowohl direkte als auch indirekte Energieträger einbezogen. Die Energieeffizienz und die genutzte Energiequelle stehen in direktem Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß. Unser Ziel ist es, sowohl den relativen Energieverbrauch als auch den relati- ven CO2-Fußabdruck um 5 % im Vergleich zur Zielvorgabe des Vorjahres zu senken. Die getroffenen Maßnahmen führten im Geschäftsjahr 2018/19 zu Energieeinsparungen in Höhe von 12 GWh bzw. 9,3 kt CO2, nachdem im Vorjahr bereits 21 GWh bzw. 22 kt CO2 berichtet werden konnten. Dadurch konnten wir unsere Ziele von 1,31 kWh pro € BWS und 1,16 kg CO2 pro € BWS für das Geschäftsjahr 2018/19 erreichen. Entsprechend konnten auch die Energieaufwände erneut um rund 1 Mio € reduziert werden, wie in der Konzern-Gewinn- und Verlust­ rechung im Anhang zum Konzernabschluss erläutert. Die Berechnung der CO2-Kennzahlen basiert auf den Umrech- nungsfaktoren der Ecoinvent Datenbank Version 3. Scope 1 bezeichnet CO2-Emissionen, verursacht durch die Verwendung von Diesel, Schweröl, Flüssiggas und Erdgas. Scope 2 bezieht sich auf den zugekauften Strom. Alle CO2-Angaben verstehen sich als CO2-Äquivalente. Energieeinsparungen Relativer Energieverbrauch in kWh pro € BWS 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segment Mobile Devices Substrates 1,53 1,65 (7,3 %) Segment Automotive, Industrial, Medical Sonstige 0,87 0,88 (1,1 %) Konzern gesamt 1,30 1,38 (5,5 %) davon Mutterunternehmen 0,62 0,68 (9,3 %) Relativer CO2-Fußabdruck in kg CO2 pro € BWS 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 1,22 1,53 1,22 1,16 Relativer Energieverbrauch in kWh pro € BWS 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 1,40 1,74 1,38 1,30
  • 65. 61 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN WASSER UND ABFALL Die Herstellung von Leiterplatten und IC-Substraten beinhaltet zu einem beträchtlichen Anteil was- serintensive, nasschemische Prozesse. Unser Ziel ist es, die Messsysteme zu verbessern und den Wasserbedarf vor allem in Gebieten mit Wasserknappheit zu reduzieren. Im Bereich Wasser haben wir uns das ambitionierte Ziel gesetzt, die ver- brauchte Wassermenge jährlich um 3 % im Vergleich zur Ziel- vorgabe des Vorjahres zu senken. Im vergangenen Geschäfts- jahr konnten wir den Wasserbedarf pro BWS gegenüber dem Vorjahr um 6,5 % reduzieren und damit unser gesetztes Ziel von 10,3 Liter pro € BWS übertreffen. Einzig im Segment Au- tomotive, Industrial, Medical Sonstige ist der Wasserver- brauch leicht gestiegen, da zusätzliche Maschinen installiert wurden. Über Wasserwiederaufbereitungsanlagen, Klär- und Biofilteranlagen sowie Kühltürme halten wir die Umweltbelas- tung durch die Abwässer so gering wie möglich. In Gebieten, die laut dem Aqueduct Water Risk Tool einem zunehmenden Wasserrisiko ausgesetzt sind, beträgt die Wasserrecycling- quote bis zu 80 %. Das zu Kühlzwecken verwendete Wasser wird teilweise unverändert in die Natur zurückgeführt. Darüber hinaus sind wir bestrebt, die Gesamtabfallmenge, ins- besondere den Anteil an gefährlichem Abfall, zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 2018/19 konnten wir die relative Gesamtabfall- menge weiter reduzieren, die relative Menge an gefährlichem Abfall pro BWS ist annähernd konstant im Vergleich zum Vorjahr. Um den Anteil an gefährlichem Abfall zu reduzieren, haben wir ein groß angelegtes Projekt gestartet, das in den kommenden Jahren, nach einer Proof-of-Concept-Phase an den Standorten in Indien und Österreich, konzernweit umgesetzt werden soll. Relativer CO2-Fußabdruck (Scope 1 + 2) in kg pro € BWS 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segment Mobile Devices Substrates 1,41 1,53 (7,5 %) Segment Automotive, Industrial, Medical Sonstige 0,66 0,64 3,1 % Konzern gesamt 1,16 1,22 (5,0 %) davon Mutterunternehmen 0,18 0,20 (8,9 %) Relativer Wasserverbrauch in Liter pro € BWS 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segment Mobile Devices Substrates 13,06 14,38 (9,2 %) Segment Automotive, Industrial, Medical Sonstige 3,84 3,61 6,4 % Konzern gesamt 9,93 10,62 (6,5 %) davon Mutterunternehmen 2,65 3,12 (15,2 %) Relative Abfallmenge in kg pro € BWS 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segment Mobile Devices Substrates 0,09 0,12 (25,4 %) Segment Automotive, Industrial, Medical Sonstige 0,09 0,09 9,3 % Konzern gesamt 0,09 0,11 (15,8 %) davon Mutterunternehmen 0,05 0,06 (13,7 %)
  • 66. 62 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Relativer Wasserverbrauch in Liter pro € BWS 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 10,33 12,93 10,62 9,93 Relative Abfallmenge in kg pro € BWS 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 0,13 0,15 0,11 0,09 ▪Gefährlicher Abfall ▪Ungefährlicher Abfall Einkauf wesentlicher Materialien Konzern gesamt Einheit 2018/19 2017/18 Veränderung in % Gold kg 547 626 (12,6 %) Kupfer t 3.764 3.645 3,3 % Laminate Mio. m² 12,8 14,6 (12,5 %) Chemikalien Tsd. t 138,0 137,9 0,0 % Einkauf wesentlicher Materialien Mutterunternehmen Einheit 2018/19 2017/18 Veränderung in % Gold kg 117 142 (17,6 %) Kupfer t 367 430 (14,6 %) Laminate Mio. m² 1,3 1,5 (8,7 %) Chemikalien Tsd. t 9,4 8,4 11,3 % EINKAUF WESENTLICHER MATERIALIEN Neben Strom und Wasser benötigen wir in der Herstellung weitere Rohstof- fe wie Gold, Kupfer, Laminate und Chemikalien. Hier setzen unter anderem die bereits erwähnten Effizienz- und Effekti- vitätsprojekte an. Der Ausweis dieser Kosten erfolgt im Ma- terialaufwand der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang zum Konzernabschluss. Bei der Beschaffung von Gold legen wir großen Wert auf eine konfliktfreie Lieferkette nach der Responsible Minerals Initiative (RMI). Die Reduktion im Einkaufsvolumen von Gold und Laminaten ist stark abhängig vom Produktmix (Goldfläche bzw. Anzahl Außen- lagen) und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 12,5 %. Das Einkaufsvolumen von Kupfer stieg gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 3,3 %, jenes der Chemikalien blieb stabil. Haupttreiber dafür ist insbesondere der Ausbau in Chongqing.
  • 67. 63 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN GRI-Standard (2016) Angabe Seite im Bericht bzw. URL oder ­Auslassungsgrund Organisationsprofil 102-1 Name der Organisation S. 184 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen Umschlag 102-3 Hauptsitz der Organisation Umschlag 102-4 Betriebsstätten S. 88 f. 102-5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform S. 67 und 184 102-6 Belieferte Märkte Umschlag 102-7 Größe der Organisation Umschlag 102-8 Informationen zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern S. 55; Angabe zur Befristung der Arbeitsverträge international ­einheitlich nicht möglich 102-9 Lieferkette S. 48 f. 102-10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette keine 102-11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip S. 49 ff. und 95 ff. 102-12 Externe Initiativen S. 47 102-13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen S. 47 Strategie 102-14 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers S. 47 und 28 ff. 102-15 Wichtige Auswirkungen, Risiken und Chancen S. 49 ff. und 95 ff. Ethik und Integrität 102-16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen S. 47 und 52 f. 102-17 Verfahren zu Beratung und Bedenken in Bezug auf die Ethik S. 52 f. Unternehmensführung 102-18 Führungsstruktur S. 53 Einbindung von Stakeholdern 102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen S. 49 102-41 Tarifverträge S. 55 102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder S. 49 102-43 Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern S. 49 102-44 Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen S. 49 f. Vorgehensweise bei der Berichterstattung 102-45 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten S. 110 f. 102-46 Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der Themen S. 49 ff. 102-47 Liste der wesentlichen Themen S. 50 f. 102-48 Neudarstellung von Informationen keine 102-49 Änderungen bei der Berichterstattung S. 50 f. 102-50 Berichtszeitraum 01.04.2018 – 31.03.2019 102-51 Datum des letzten Berichts 06.06.2018 102-52 Berichtszyklus jährlich 102-53 Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht Geschäftsbericht: Gerda Königstorfer Nichtfinanzieller Bericht: Nadja Noormofidi 102-54 Erklärung zur Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI‑Standards S. 47 102-55 GRI-Inhaltsindex S. 63 f. 102-56 Externe Prüfung S. 33 GRI-Inhaltsindex
  • 68. 64 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GRI-Standard (2016) Angabe Seite im Bericht bzw. URL oder ­Auslassungsgrund 205 Korruptionsbekämpfung 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 53 205-2 Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung S. 53 205-3 Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen S. 53 301 Materialien 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 62 301-1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen S. 62; Unterteilung in erneuerbar/nicht erneuerbar nicht verfügbar 302 Energie 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 59 f. 302-3 Energieintensität S. 60 302-4 Verringerung des Energieverbrauchs S. 60; weiterführende Informationen siehe CDP Climate Change Report (www.cdp.net) 303 Wasser 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 61 303-1 Wasserentnahme nach Quelle siehe CDP Water Security Report (www.cdp.net) 305 Emissionen 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 59 f. 305-4 Intensität der THG-Emissionen S. 60 f. 305-5 Senkung der THG-Emissionen S. 60 f.; weiterführende Informationen siehe CDP Climate Change Report (www.cdp.net) 306 Abwasser und Abfall 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 61 306-1 Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort siehe CDP Water Security Report (www.cdp.net) 306-2 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode S. 61 f.; Angabe relativer Kennzahlen, Unterteilung nach ­Entsorgungsmethode nicht verfügbar 403 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 58 f. 403-2 Art und Rate der Verletzungen, Berufskrankheiten, Arbeitsausfalltage, ­Abwesenheit und Zahl der arbeitsbedingten Todesfälle S. 58 f.; Unterteilung nach Region, Geschlecht, Stamm-/Leihpersonal, Berufskrankheiten und Art der Verletzungen nicht verfügbar 404 Aus- und Weiterbildung 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 58 404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe S. 58 404-3 Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer beruflichen Entwicklung erhalten S. 58 405 Diversität und Chancengleichheit 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 56 f. und 36 ff. 405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten S. 56 f. und 36 ff. 412 Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte 103-1;-2;-3 Managementansatz S. 52 f. 412-1 Betriebsstätten, an denen eine Prüfung auf die Einhaltung der Menschenrechte oder eine menschenrechtliche Folgenabschätzung durchgeführt wurde S. 52
  • 69. 65 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Kursentwicklung ATS im Vergleich zu ATX und TecDAX ▪ATS ▪ATX ▪TecDAX 60 70 80 90 100 110 120 130 04/2018 05/2018 06/2018 07/2018 08/2018 09/2018 10/2018 11/2018 12/2018 01/2019 02/2019 03/2019 Aktienmärkte entwickelten sich 2018/19 durchwachsen Im Umfeld einer sich langsam abschwächenden Konjunktur und unter dem Einfluss politischer Unsicherheiten ent- wickelten sich die Aktienmärkte während des Geschäftsjahrs 2018/19 durchwachsen. Die steigenden handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China, die nach wie vor ungeklärte Brexit-Frage und die italienische Haushaltskrise sind nur drei von zahlreichen politischen Brandherden, die auf dem internationalen Anlegerparkett zu Verunsicherungen führten. In Folge dessen verzeichnete der Euro STOXX 50 in der Be- richtsperiode kontinuierlich neue Tiefstände und erreichte am 27. Dezember 2018 mit 2.908 Punkten sein Jahrestief. Der Euro STOXX 50 schloss die Phase 2018/19 nahezu unver- ändert mit einem geringen Verlust von rund -0,3 %. Der Dow Jones Industrial Average, der im Sommer durch die US-Unter- nehmenssteuerreform noch beflügelt wurde, fiel ab Oktober 2018 in einen starken Abwärtstrend und erreichte ebenfalls im Dezember sein Jahrestief von 21.713 Punkten (26. Dezember 2018). Erst im Jänner 2019 folgte eine Kurserholung, wodurch der Index für den Betrachtungszeitraum ein Plus von 7,6 % er- zielte. Negativer entwickelten sich die Indizes an der Wiener Börse, wo der österreichische Leitindex ATX sowie der breiter gefasste ATX Prime jeweils rund 11,5 % verloren. Kurs der ATS gibt im Jahresverlauf nach Die ATS Aktie startete im April 2018 mit einem Kurs von 21,70 € stark in das neue Geschäftsjahr und markierte am 7. Mai 2018 mit 24,10 € ihr Jahreshoch. Im Einfluss der zahl- reichen handelspolitischen Diskussionen, die die Indizes welt- weit nach unten zogen, verlor auch die ATS Aktie deutlich und erreichte am 28. Juni 2018 ein Zwischentief von 14,70 €. Im Zuge der positiven Geschäftszahlen, die zum ersten Quartal 2018/19 berichtet werden konnten, zog der Kurs mit einem Wert von 23,55 € wieder deutlich an. In einem Umfeld zu- nehmender Nervosität an den internationalen Aktienmärkten verlor die ATS Aktie anschließend jedoch wieder an Wert. Ein weiteres Zwischenhoch erzielte der Kurs im Oktober mit der Veröffentlichung einer positiven Zwischenberichterstattung. ATS AM KAPITALMARKT
  • 70. 66 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS Die Nachricht über negative Entwicklungen am Smart- phone-Markt Anfang Dezember drückten den Kurs weiter auf 14,62 € am 10. Dezember 2018. Bis zum Ende des vierten Quartals verlief der Kurs der ATS Aktie seitwärts. Zum Jahres- Ultimo am 29. März 2019 notierte die ATS Aktie bei 15,30 €. Sie wies damit im Geschäftsjahr 2018/19 einen Kursverlust von rund 30,5 % aus. INVESTOR RELATIONS Vermittlung der Wachstumsstory Im vergangenen Jahr konzentrierte sich die Investor Relations in ihrer Kapitalmarktkommunikation darauf, das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen, in die Branche und in die Wachstumsstory „More than ATS“ weiter zu stärken. Dazu stand das Unternehmen über unterschiedliche Formate in einem intensiven Austausch mit aktuellen und potenziellen Investoren. Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf den USA und Europa. Auf Roadshows und Investorenkonferenzen sowie in Einzel- gesprächen informierte das Unternehmen den Kapitalmarkt auch über die wirtschaftliche Entwicklung, die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie und den Stand wichtiger operativer Projekte. In der Kommunikation achtete das Unternehmen auf eine transparente, gleichberechtigte und proaktive Information der Kapitalmarktteilnehmer. InteressiertenKapitalmarktteilnehmernstelltdasUnternehmen auf seiner Investor-Relations-Seite unter www.ats.net/de/­ investoren regelmäßig aktualisierte Unterlagen wie Geschäfts- und Quartalsberichte sowie Präsentationen zur Einsicht und zum Download bereit. Als zusätzliche Informationsquellen bedient ATS die Kanäle auf Twitter, LinkedIn, Instagram und YouTube. KAPITALMARKTTRANSAKTIONEN Schuldscheindarlehen ­erfolgreich abgeschlossen Im Juli 2018 platzierte ATS erfolgreich ein Schuldschein- darlehen mit einem Gesamtvolumen von ­292,5 Mio. € und sicherte sich langfristig günstige Konditionen für die weitere Finanzierung des Unternehmens. Aufgrund der großen Nach- Performancedaten (Stand 31. März 2019) Einheit 2018/19 2017/18 Ultimokurs zum 31.03. € 15,3 22,0 Höchstkurs € 24,1 27,9 Tiefstkurs € 14,6 9,2 Marktkapitalisierung Ultimo Mio. € 594,4 854,7 Durchschnittlicher Börsen­­umsatz pro Tag Tsd. € 2.313,2 2.079,3 Durchschnittliche Zahl gehandelter Aktien pro Tag – 124.279 111.800 Dividende je Aktie* € 0,60 0,36 Dividendenrendite (zum Ultimokurs) % 3,9 1,6 Ergebnis je Aktie € 2,08 1,38 Buchwert je Aktie € 20,7 18,3 Kurs-Gewinn-Verhältnis je Aktie – 7,4 15,9 * 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung Aktiendaten WKN/ISIN 922230 / AT0000969985 Börsenkürzel Thomson Reuters: ATSV.VI Bloomberg: ATS:AV Börsennotierung Wien Indizes ATX, ATX GP, WBI, VÖNIX Stammaktien 38.850.000 Aktienanalysen Empfehlung* Berenberg Bank Halten Erste Group Kauf Hauck Aufhäuser Kauf HSBC Kauf Kepler Chevreux Halten Raiffeisen Centrobank Halten * Stand: Zeitpunkt der Veröffentlichung Anleihedaten Laufzeit Kupon Gesamtnenn- betrag Hybridanleihe ISIN: XS1721410725     24.11.2022 4,75 % 175 Mio. €
  • 71. 67 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNTERNEHMEN Ansprechpartner: ▪  Gerda Königstorfer Director IR Communications Tel: +43 3842 200-5925 Mail: [email protected] ▪  Johannes Mattner Investor Relations Tel: +43 3842 200-5450 Mail: [email protected] frage und der daraus resultierenden Überzeichnung wurde das ursprünglich angestrebte Mindestvolumen von 150,0 Mio. € deutlich übertroffen. Der Schuldschein wurde zuerst in zwei Tranchen (Juli und Oktober 2018) mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren sowohl mit fester als auch variabler Ver- zinsung begeben, wobei rund 40 % mit Laufzeiten von sieben und zehn Jahren platziert werden konnten. Im dritten Quartal wurde eine weitere Tranche dieses Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von 43,0 Mio. € abgeschlossen. Mit der Emission konnte ATS das Fälligkeitsprofil der langfris- tigen Verbindlichkeiten weiter optimieren und damit das be- stehende Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2014 frühzeitig refinanzieren. Die Emission dient der allgemeinen Unterneh- mensfinanzierung zu sehr günstigen Konditionen und ist ein langfristiger Baustein der wertsteigernden Mittelfriststrategie „More than ATS“. Mit einer klaren Fokussierung auf neue Ver- bindungslösungen durch die Kombination von bestehenden und neuen Technologien soll mittelfristig ein Umsatz von 1,5 Mrd. € erzielt werden. Finanztermine 24.06.2019 Nachweisstichtag Hauptversammlung 04.07.2019 25. Hauptversammlung 23.07.2019 Ex-Dividenden-Tag 24.07.2019 Nachweisstichtag Dividenden 25.07.2019 Dividenden-Zahltag 02.08.2019 Veröffentlichung 1. Quartal 2019/20 07.11.2019 Veröffentlichung 1. Halbjahr 2019/20 04.02.2020 Veröffentlichung 1.-3. Quartal 2019/20 14.05.2020 Veröffentlichung Vorläufiges Jahresergebnis 2019/20 Entwicklung der Dividende Dividende und Dividendenrendite ▪Dividende je Aktie (in €) ▪Dividendenrendite (rechte Skala, in %) 0,70 0,60 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19* * Dividendenvorschlag an die Haupt­versammlung Aktionärsstruktur ▪Streubesitz ▪Dörflinger Privatstiftung * ▪Androsch Privatstiftung * 17,6 % 17,8 % 64,6 % * Inklusive direkte und indirekte Beteiligungen
  • 72. 68 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS KONZERN­ LAGEBERICHT 01 Markt- und Branchenumfeld 70 02 Wirtschaftsbericht 74 03 Weitere gesetzliche Angaben 88 04 Forschung und Entwicklung 92 05 Chancen und Risiken 95 06 Ausblick 103
  • 73. 69 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S UNSERE KUNDEN beziehen uns immer stärker in ihre Aufgabenstellungen ein. Wir gehen ihren Weg mit und ent- wickeln uns Schritt für Schritt zum Systemanbieter. IMMER GANZHEITLICHER
  • 74. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 70 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 2 1.1.Wirtschaftliches Gesamtumfeld Globale Konjunktur trübt sich ein Übereinstimmende Vorhersagen von IMF, Weltbank und einer Reihe von Marktforschungsfirmen signalisierten zuletzt eine deutliche Eintrübung der globalen Konjunktur. Die WTO sieht das weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für 2019 und 2020 nur mehr bei 2,6 % im Vergleich zu 2,9 % im Jahr 2018 (WTO 4/20191 ), wobei in Asien (inkl. China) nur ein klei- ner Wachstumsrückgang von 4,3 % (2018) bis 2020 auf 4 % erwartet wird. Hauptursache des Rückgangs ist ein gemäß Konjunkturzyklus erwarteter Abschwung, der derzeit durch Handelskonflikte verstärkt wird. 1.2.Branchenumfeld Elektronikindustrie: Modularisierung bleibt trendbe- stimmend und eröffnet Chancen für zusätzliche Wertschöpfung Digitale Technologien und Elektronik sind wesentliche Be- standteile bei der Bewältigung großer gesellschaftlicher Her- ausforderungen und der Weiterentwicklung des menschlichen Lebensstils. Informationen und Kommunikationsmittel müssen beispielsweise zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort verfügbar sein, Geräte sollen Aufgaben zur Unterstützung der Menschen möglichst selbstständig (Sensorik, Künstliche Intelligenz, Ver- netzung, …) und effizient erledigen können. Auch die Mobilität soll unbeschränkt sicher und umweltfreundlich zur Verfügung stehen, und die persönliche Sicherheit und Gesundheit sollen bei gleichzeitig alternder Bevölkerung immer weiter verbessert werden. Möglichst kleine mobile Endgeräte wie Smartphones, Smart- watches, Earpods oder Virtual Reality-Brillen unterstützen Menschen bei vielfältigen Aufgaben. Auch die Gesundheit kann mittels mobiler Diagnostik- oder Therapiegeräte zunehmend besser überwacht werden. Vom Nutzer werden dabei immer mehr Funktionen auf immer kleinerem Raum bei gleichzeitig 1 https://www.wto.org/english/news_e/pres19_e/pr837_e.pdf längerer Batterielebensdauer zur Unterstützung eines solchen mobilen Lebensstils erwartet. Bei immer geringerer Größe der mobilen Endgeräte und immer mehr Platzbedarf für die Batte- rie ergibt sich daraus die Anforderung der „Miniaturisierung“ der darin enthaltenen Elektronik. Produkte müssen auch in immer kürzeren Zyklen entwickelt und auf den Markt gebracht werden, bei gleichzeitig steigen- den Qualitätsanforderungen. Das kann durch Kombination von vielseitig verwendbaren, bereits im Vorfeld entwickelten, Systemteilen mit einer oder mehreren Systemfunktionen in elektronischen Modulen erreicht werden („Modularisierung“). Beispiele für solche Module sind Sensormodule, Computing oder Artificial Intelligence(AI)-Module, Speichermodule, Funk(RF)-Module für drahtlose Kommunikation und Daten- übertragung. Der Modularisierungstrend wird nicht nur in Consumer-, Com- puter- und Kommunikationsprodukten wie Smartphones, Smartwatches, Smart Speakers, Notebooks etc. verstärkt sicht- bar, sondern auch in allen anderen Bereichen der Elektronik inklu- sive Automobil-, Industrie- und Medizintechnikanwendungen. Verbindungslösungen („Interconnect Solutions“), bestehend aus Leiterplatten und IC-Substraten mit „Embedding“ als eine der Schlüsseltechnologien zur Integration von Modulen mit immer mehr Funktionen, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung des Modularisierungstrends. Sie verkürzen die elektrischen Leitungen zwischen den Bauteilen und sparen Platz. Leiterplatten und Verbindungslösungen für Consumer-, Com- puter- und Kommunikationsanwendungen („CCC“) werden zusätzlich von der Notwendigkeit geprägt, kleinste Leiterzugs- breiten für Hochintegration bei großen Produktionsvolumina verfügbar zu machen. Automobil-, Industrie- und Medizintech- nikanwendungen („AIM“) nutzen High-End-Technologien mit reduzierten Leiterzugsbreiten aus „CCC“ als Plattform für wei- tere Innovationen. Der Fokus liegt dabei auf der Einführung neuer Materialien (z.B. Hochfrequenz-Leiterplatten für Radar- Anwendungen im Automobilbereich), der Prozesskontrolle in noch engeren Grenzen und weiteren technologischen Verbes- 1. MARKT- UND BRANCHENUMFELD
  • 75. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 71 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 3 serungen zur Erfüllung der besonders hohen Qualitätsanforde- rungen. Applikationstrends wie Konnektivität zum Austausch möglichst großer Datenmengen („Internet of Things“, „Machine-to- Machine Communication“) oder Artificial Intelligence (auto- nomes Fahren, Automatisierung, Robotik) mit besonders ho- hem Datenverarbeitungs- und Rechenbedarf führen zu einer immer stärkeren Konvergenz der technologischen Anforderun- gen und Roadmaps in den einzelnen Marktsegmenten. Diese Applikationstrends folgen dem Megatrend, neben immer höherer Rechenleistung und Konnektivität mit höheren Datenraten auch verstärkt Interaktion der Geräte mit der Umwelt zu ermöglichen. Das treibt unter anderem die Entwicklung immer besserer und kleinerer Kameras und anderer Arten von optischen, Positions- und Umweltsensoren, miniaturisierten Lichtquellen und Displays, miniaturisierten Lautsprechern usw. voran. Die immer höheren Rechenleistungen, unterstützt durch parallele Rechnerarchitekturen, ermöglichen immer bessere Algorithmen für Artificial Intelligence. Signifikante Verbesserungen der Konnektivität werden mit der Einführung des 5G-Mobilfunkstandards (Datenraten von vielen Gigabit/s bei Latenzzeiten [= Reaktionszeiten] von 1 ms) erwartet. Das wird de facto Echtzeitanwendungen auch für mobile Endgeräte, Robotik oder autonomes Fahren möglich machen. Ein wichtiger Trend ist das Ziel der Emissionsvermeidung, was z.B. die Elektrifizierung von Fahrzeugen vorantreibt und so neben dem autonomen Fahren ein weiterer wichtiger Applika- tionstreiber für mehr Elektronik im Fahrzeug ist. Effizientere Netze im Fahrzeug (48-V-Bordnetz) und auch Elektromotoren erfordern das Übertragen und Schalten immer höherer Leis- tungen, was entsprechende Maßnahmen zur Kühlung der Elektronik zur Minimierung der Schaltverluste erfordert. Je nach Entwicklungsstadium einzelner Applikationen haben die zugehörigen Märkte für Hardware bereits in wenigen Jah- ren signifikante Größen. Für „Smart Automotive“ wird bereits 2021 der jährliche Verkauf von ca. 25 Mio. autonomen Fahr- zeugen („Level 2“ – „Hands off“) mit einer Gesamtmarktgröße von 1.630 Mrd. US-$ erwartet. Für die jährlich verkauften 2,5 Mrd. mobilen Endgeräte wird der Hardware-Markt unge- fähr 500 Mrd. US-$, für 5G 272 Mrd. US-$, für Industrieauto- matisierung („Industrie 4.0“) ca. 100 Mrd. US-$ und für Data Center ca. 80 Mrd. US-$ betragen. „Emerging Applications“ wie Stimmenerkennung (20 Mrd. US-$), Artificial Intelligence (12 Mrd. US-$), Sensorik für Healthcare (8,5 Mrd. US-$) oder Virtual Reality (8,5 Mrd. US-$) sind vergleichsweise noch klei- Quelle: Yole, ATS, März 2019 500 MRD. US-$ MOBILE 272 MRD. US-$ 5G 1.630 MRD. US-$ SMART AUTOMOTIVE 80 MRD. US-$ DATA CENTERS 20 MRD. US-$ VOICE PROCESSING 8,5 MRD. US-$ HEALTHCARE + 8,5 MRD. US-$ VIRTUAL REALITY 100 MRD. US-$ INDUSTRY 4.0 MARKTGRÖSSE JE ANWENDUNG 2021 Quelle: Yole, ATS, März 2019 12 MRD. US-$ ARTIFICIAL INTELLIGENCE
  • 76. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 72 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 4 nere Märkte – allerdings mit besonders starkem Wachstums- potential. Alle diese Applikationen lassen sich nur mit hochentwickelten Verbindungslösungen als immer wesentlicherem Teil des Ge- samtsystems realisieren. Modularisierung eröffnet High-End- Leiterplatten- und IC-Substratherstellern wie ATS über das proaktive Eingehen von Entwicklungspartnerschaften mit den Kunden signifikante Wachstumspotentiale. Elektronik-Gesamtmarkt: weiteres Wachstum durch neue Funktionen wie 5G-Konnektivität und Artificial Intelligence Im Elektronik-Gesamtmarkt werden sämtliche hergestellte elektronische Geräte und Elektroniksysteme erfasst. Insgesamt soll der globale Elektronikmarkt im Jahr 2019 eine Größe von ca. 2.142 Mrd. US-$ erreichen, wobei die jährliche Wachstums- rate zwischen 2018 und 2021 ca. 2,3 % betragen wird. Am stärksten wachsen die Segmente Automobil (5,3 %), Luft- fahrt/Militär2 (4,5 %), Consumer (3,7 %) und Medizintechnik (3,3 %). Während für das Industriesegment ein jährliches Wachstum von 2,8 % erwartet wird, werden die jährlichen Wachstumsraten für die Bereiche Kommunikation (1,4 %) und Computer (0,4 %) wegen stagnierender Verkaufszahlen bei Smartphones und PC/Notebooks unterdurchschnittlich sein. Die Einführung des neuen Funkstandards (5G) ist ein starker Wachstumstreiber. 5G ermöglicht drahtlose Kommunikation in Echtzeit ( 1ms) mit sehr hohen Datenraten, was neben dem Abspielen von Videos über mobile Endgeräte und allgemeiner mobiler Datenübertragung aus dem Internet ohne zeitliche Verzögerung auch alle Arten von Kommunikation zwischen Maschinen („Machine-to-Machine“(M2M)-Kommunikation) oder Autos („Vehicle-to-X“- oder „V2X“-Kommunikation) er- möglicht. Ein weiterer starker Wachstumstreiber sind Zusatz- funktionen für Artificial Intelligence, die derzeit in eine Vielzahl elektronischer Geräte integriert werden. Neben der bereits in zahlreichen Produkten (Smartphone, Smartwatch, Robots, …) verfügbaren menschlichen Spracherkennung und automati- schen Auswertungen von Bildinformationen wird Artificial 2 In diesem Segment ist die ATS Geschäftstätigkeit auf zivile Luft- und Raumfahrt beschränkt und wird in den Geschäftszahlen im Automobilsegment konsolidiert. Intelligence auch in vielen Bereichen wie z.B. autonomes Fah- ren für automatisierte Steuerungsentscheidungen eingesetzt werden. Quelle: Prismark, März 2019 Leiterplatten- und IC-Substratmarkt: Langfristiges Wachstum durch mehr integrierte Funktionen Der Leiterplatten- und IC-Substratmarkt als der Teil des Elekt- ronikmarkts, in dem ATS aktiv ist, erreichte 2018 eine Größe von 61,7 Mrd. US-$ und soll bis 2021 auf 68,9 Mrd. US-$ (3,7 % p.a.) anwachsen. Leiterplatten für die Bereiche Computer (16,4 Mrd. US-$, 2,4 % p.a.), Kommunikation (18,0 Mrd. US-$, 1,6 % p.a.) und Consumer werden als gemeinsames Segment „CCC“ weiterhin ca. 64 % Anteil am Gesamtmarkt im Jahr 2021 halten. Schlüsselapplikationen in diesen Bereichen bleiben Smartphones, PCs Tablets sowie Server. Neue Applikationen wie Wearables (Smartwatches etc.), „Internet of Things(IoT)“- Geräte und die Einführung neuer Gerätefunktionen wie Artifi- cial Intelligence und des neuen Mobilfunkstandards 5G bieten langfristig sehr gute Wachstumschancen. Sie sind nicht nur auf „CCC“-Anwendungen beschränkt, sondern treiben auch das Wachstum in Automobil-, Industrie- und Medizintechnikan- wendungen. 547 536 545 553 584 571 589 608 290 300 311 323 226 235 249 264 225 231 238 245110 113 117 121148 156 162 169 2.130 2.142 2.211 2.283 2018 2019 2020 2021 Luftfahrt/Militär Medizin Industrie Automotive Consumer Kommunikation Computer Elektronikmarkt nach Segmenten in Mrd. US-$
  • 77. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 73 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 5 Quelle: Prismark, März 2019; Yole, April 2019 Leiterplatten für die Bereiche Automobil (8,8 Mrd. US-$, 5,5% p.a.), Luftfahrt/Militär (2,9 Mrd. US-$, 4,2 % p.a.) und Medizin- technik (1,3 Mrd. US-$, 3,2 % p.a.) werden als gemeinsames Segment „AIM“ bis 2021 ca. 23 % des Gesamtmarktes darstel- len. Das größte „AIM“ Teilsegment „Automotive“ wächst mit 5,5 % jährlich am stärksten, verursacht durch einen kontinuier- lich steigenden Elektronikanteil im Auto. Wesentliche Wachs- tumstreiber der Automobilelektronik sind neben Anwendun- gen für autonomes Fahren (Sensoren (Radar, Lidar, Camera), 5G, Artificial Intelligence), Konnektivität und Infotainment auch die Elektrifizierung des Fahrzeugantriebs. Auch im Segment Industrie verspricht Automatisierung („Industrie 4.0“ mit Artifi- cial Intelligence, 5G-Machine-to-Machine(„M2M“)-Kommuni- kation) sehr gute Wachstumschancen. Leiterplatten für Medi- zintechnik bieten vor allem in den Bereichen Sensorik und mobile Diagnostik und bei Implantable Devices sehr gute Wachstumsmöglichkeiten. Auf das Segment IC-Substrate (9,0 Mrd. US-$, 9,2 % p.a.) ent- fallen die restlichen ca. 13 % des Gesamtmarktes. IC-Substrate finden vor allem im Bereich „Packaging“ einzelner Komponen- ten (Integrated Circuits (ICs)) wie Prozessoren und bei der Integration von Modulen bestehend aus mehreren Komponen- ten („System in Package“) Anwendung. Das besonders starke Wachstum zwischen 2018 und 2021 (9,2 % p.a.) lässt sich vor allem durch Wachstum bei IC-Substraten für Prozessoren für Datencenter, Networking-Prozessoren, Prozessoren mit zu- sätzlichen Artificial-Intelligence-Funktionen und IC-Substraten für Funkmodule für Konnektivität (4G, 5G, WiFi/WiGiG) erklä- ren. Durch größere Prozessoren bzw. immer mehr integrierte Funktionen und Komponenten je Modul steigen auch die „Unit Sizes“ und „Layer Counts“ und somit die Komplexität der IC- Substrate. Zusätzlich ist der Markt für IC-Substrate derzeit durch einen starken technologischen Wandel geprägt. Die minimalen Strukturgrößen werden, getrieben durch neue Chipgenerationen, immer kleiner. Darüber hinaus werden die Komponenten und die Verdrahtungslagen auf IC-Substraten als nächste Stufe der Systemintegration immer öfter direkt mitei- nander verbunden („Fan Out“, „Embedding“). Technologieoptionen für Modulintegration (mSAP, SAP, Em- bedding): IC-Substrate (SAP) und auch die neueste Generation der Leiterplatten (mSAP) mit Strukturgrößen von 10 µm bis 30µm werden zur Integration von Modulen mit immer mehr integrierten Funktionen (Konnektivität, Prozessor, Spei- cher, Sensoren, …) verwendet. Der Modulmarkt zeigt dabei jährliche Wachstumsraten von 12 %, weil immer mehr Packa- ges von Einzelkomponenten durch „Systems in Package“ („SiP“) für eine Vielzahl von Komponenten ersetzt werden. Das bietet speziell für Firmen, die sowohl High-End-Leiterplatten als auch High-End-Substrate herstellen können, im Rahmen des Modularisierungstrends sehr gute Wachstumschancen. Durch zusätzliche Assemblierung von Komponenten auf oder in der Leiterplatte und Funktionstest fertiger Module kann die Wertschöpfung gegenüber dem reinen Substrat um einen Faktor von mehr als 5 gesteigert werden. Entsprechend ver- größert sich auch der adressierbare Markt für ATS und er- reicht so für die Modulfertigung in wenigen Jahren eine ähnli- che Größe wie der gesamte Leiterplattenmarkt. „Embedded- Component Packaging“ („ECP“) ist dabei neben „Surface Mount und Overmold“ eine weitere Technologieoption für Modulintegration, die speziell bei der Reduktion der Modul- größe in einzelnen Applikationen Vorteile bieten kann. 15,2 15,6 16,0 16,4 17,1 16,9 17,4 18,0 8,4 8,7 9,1 9,4 7,5 7,9 8,3 8,81,2 1,2 1,3 1,3 2,9 2,9 3,0 3,1 2,6 2,7 2,8 2,96,9 7,9 8,4 9,0 61,7 63,8 66,3 68,9 2018 2019 2020 2021 IC-Substrate Luftfahrt/Militär Industrie Medizin Automotive Consumer Kommunikation Computer Substrat-und Leiterplattenmarkt in Mrd. US-$
  • 78. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 74 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 6 2.1.Gesamtentwicklung des Konzerns ATS setzt sein Wachstum erfolgreich fort ATS konnte im Geschäftsjahr 2018/19, trotz eines sehr her- ausfordernden Marktumfelds, die Umsatz- und Ergebniskenn- zahlen des Vorjahres übertreffen. In Summe steigerte ATS im Geschäftsjahr 2018/19 den Konzernumsatz um 36,2 Mio. € bzw. 3,6 % auf 1.028,0 Mio. € (Vorjahr: 991,8 Mio. €). Insbe- sondere im abgelaufenen dritten Quartal des Geschäftsjahres zeichnete sich eine Abschwächung der Nachfrage in den Berei- chen mobile Endgeräte, Automotive und Industrie ab und dieser Trend manifestierte sich im vierten Quartal. Diese Ab- schwächung der letzten beiden Quartale konnte aufgrund des optimierten Produkt-, Technologie- und Kundenportfolios sowie durch das starke erste Halbjahr kompensiert werden. 2.2.Ertragsentwicklung im Konzern Umsatz steigt um 3,6 % Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % auf 1.028 Mio. €. Absatzsteigerungen bei IC-Substraten und im Bereich Medical Healthcare konnten die rückläufige Nach- frage in den Bereichen Mobile, Automotive und Industrial größtenteils kompensieren. 81,5 % des Umsatzes (Vorjahr: 78,6 %) wurden in Fremdwäh- rungen (vor allem US-Dollar) fakturiert. Mit dem im Geschäfts- jahr stärkeren US-Dollar-Kurs, ergab sich aus Wechselkursef- fekten ein leicht positiver Einfluss von 1,5 Mio. € bzw. 0,2 % auf die Umsatzentwicklung. Unterjährig bewegten sich die Umsätze entsprechend dem saisonalen Zyklus. Die beiden Quartale zwei und drei wiesen deutlich höhere Umsätze auf, als das erste und das vierte Quartal. Die Effekte aus der Umsetzung des neuen IFRS 15 führten zu einer Erhöhung des ausgewiesenen Umsatzes um 22,5 Mio. €, bzw. 2,3 %. Diese Änderung resultiert aus einer zeitraumbezo- genen Umsatzrealisierung, welche für eine Reihe von Kunden notwendig ist. Für weiterführende Informationen wird auf die erläuternden Anhangsangaben zum Konzernabschluss verwiesen. Die regionale Umsatzstruktur auf Basis des Sitzes der Endkun- den weist für Amerika einen Anteil von 66,4 % nach 63,0 % im Vorjahr aus. Der Umsatzanteil der in Asien produzierten Pro- dukte stieg geringfügig von 84,0 % auf 85,0 % an. 762,9 814,9 991,8 1.028,0 22,0 16,1 22,8 24,3 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Umsatzerlöse EBITDA-Marge Umsatzentwicklung und EBITDA-Marge in Mio. € / in % 19,7 173,7 81,2 14,1 56,8 682,5 Österreich Deutschland Sonstiges Europa China Sonstiges Asien Amerika Umsatzerlöse nach Regionen, basierend auf dem Sitz des Endkunden: in Mio. € 2. WIRTSCHAFTSBERICHT
  • 79. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 75 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 7 In der Betrachtung nach Segmenten zeigt sich folgendes Bild: Der Anteil des Segments Mobile Devices Substrates (MS) an den externen Umsatzerlösen erhöhte sich auf 66,5 % (Vorjahr: 65,3 %), der Anteil des Segments Automotive, Industrial, Medi- cal (AIM) reduzierte sich, bei gleichbleibenden absoluten Zah- len, auf 33,0 % (Vorjahr: 34,2 %). Weitere Informationen zur Entwicklung der Segmente können dem Kapitel 2.3. „Ertrags- entwicklung in den Segmenten“ entnommen werden. EBITDA steigt auf 250 Mio. €, EBITDA - Marge 24,3 % Das EBITDA lag mit 250,1 Mio. € deutlich über dem Vorjahres- wert von 226,0 Mio. €. Der Anstieg resultiert vor allem aus der deutlich höheren Absatzmenge für IC-Substrate sowie Effizi- enz-, Produktivitätsverbesserungen und einem verbesserten Produktmix. Unterstützt wurde das Ergebnis durch positive Währungseffekte, die in erster Linie aus positiven Bewertungs- effekten aufgrund des stärkeren USD und aus der Translation der ausländischen Tochtergesellschaften in die Konzernwäh- rung resultieren. Insgesamt ergab sich hierdurch eine positive Auswirkung des Wechselkurses von 22,1 Mio. €. Die EBITDA-Marge erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte von 22,8 % auf 24,3 %. Aufwandspositionen entwickeln sich proportional Die oben angeführten Effekte wirkten auch auf die einzelnen Kostenbereiche. Der Anstieg bei den Herstellkosten um 31,3 Mio. € auf 860,8 Mio. € resultiert aus den höheren Um- sätzen. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch positive Wechselkurseffekte. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten lagen leicht unter den Vorjahreswerten. 66,5 33,0 0,5 MS AIM OT 66,5 66,5 Externe Umsatzerlöse Anteil Segmente in % 167,5 130,9 226,0 250,1 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 EBITDA-Entwicklung in Mio. € Ergebniskennzahlen in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 2018/19 2017/18 Veränderung in % Umsatzerlöse 1.028,0 991,8 3,6 % Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) 250,1 226,0 10,7 % EBITDA-Marge (%) 24,3 % 22,8 % Betriebsergebnis (EBIT) 117,2 90,3 29,8 % EBIT-Marge (%) 11,4 % 9,1 % Konzernjahresergebnis 86,9 56,5 53,8 % Gewinn je Aktie (€) 2,08 1,38 50,7 % Anlagenzugänge 108,8 103,9 4,7 % Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt (Anzahl) 9.811 9.981 (1,7 %)
  • 80. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 76 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 8 Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 0,1 Mio. € auf 17,4 Mio. €. Wesentlicher Effekt war ein im Geschäftsjahr 2018/19 um 15,4 Mio. € verbessertes Wechselkursergebnis. Welches sich vor allem aus der Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem stärkeren US-Dollar ergab. Die planmäßigen Abschreibungen auf die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 132,9 Mio. € bzw. 15,9 % des Anlagevermögens (Vorjahr: 135,7 Mio. € bzw. 16,1 % des Anlagevermögens) spiegeln den hohen technischen Standard sowie die Anlagenintensität von ATS wider. Der Rückgang um 2,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert resul- tiert im Wesentlichen aus etwas geringeren Abschreibungen am Standort Shanghai. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich aufgrund der genann- ten Effekte um 26,9 Mio. € bzw. 29,8 % auf 117,2 Mio. € (Vor- jahr: 90,3 Mio. €). Die EBIT-Marge erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 11,4 % (Vorjahr: 9,1 %). Finanzergebnis verbessert sich wesentlich Das Finanzergebnis verbesserte sich von -14,8 Mio. € auf -2,0 Mio. €. Der Zinsaufwand aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen lag bei 12,2 Mio. € (Vorjahr: 13,7 Mio. €). Die Sozialkapitalzinsen erhöhten sich um 0,3 Mio. € von 0,8 Mio. € auf 1,1 Mio. €. Aus der Bewertung von Sicherungsinstrumenten resultierte ein Verlust von 0,1 Mio. € (Vorjahr: Verlust 0,5 Mio. €). Die Siche- rungsinstrumente tauschen variable in fixe Zinszahlungen, die nicht die Kriterien des Hedge-Accountings erfüllen, da Laufzeit und Höhe nicht mit den gesicherten originären Finanzverbind- lichkeiten übereinstimmen. Die aktivierten Fremdkapitalzinsen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung von qualifizierten Vermögensgegenständen stehen, erhöhten sich um 0,1 Mio. € auf 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €). Aufgrund des höheren Volumens der Termingeldveranlagun- gen konnte, trotz des derzeit für Veranlagungen ungünstigen Umfelds, eine Erhöhung des Veranlagungsergebnisses um 3,8 Mio. € auf 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €) erzielt werden. Im Finanzergebnis wurden im Geschäftsjahr 2018/19 positive Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von 9,2 Mio. € als Ertrag erfasst (Vorjahr: Ertrag 1,2 Mio. €). Die Fremdwährungsdiffe- renzen ergaben sich aufgrund der Bewertung von liquiden Fremdwährungsmitteln und -schulden sowie realisierter Kurs- gewinne von Finanzinstrumenten. Das Finanzergebnis ist von Währungseffekten beeinflusst, da Teile der Veranlagungen und der Ausleihungen gegenüber Kreditinstituten in Fremdwährungen sind. Die größten kon- zerninternen Ausleihungen sind langfristiger Natur, deren Rückzahlung auf absehbare Zeit weder geplant noch wahr- scheinlich ist. Die Bewertung dieser Ausleihungen erfolgt da- her ergebnisneutral im Rahmen der Gesamtergebnisrechnung. Konzernergebnis um 53,8 % gesteigert Das Konzernjahresergebnis erhöhte sich von 56,5 Mio. € im Vorjahr um 30,4 Mio. € auf 86,9 Mio. €. Die Konzernsteuerbe- lastung beträgt 28,2 Mio. € (Vorjahr: 19,0 Mio. €). Die laufende Ertragsteuerbelastung sank auf 15,7 Mio. € (Vor- jahr: 26,9 Mio. €). Hauptursache für die Reduzierung waren höhere steuerliche Abschreibungen bei der ATS China. Dies führte gleichzeitig zu niedrigeren aktiven latenten Steuern, so dass sich ein latentes Steuerergebnis (Aufwand) von 12,5 Mio. € ergab. Der Vorjahreswert von 7,9 Mio. € (Ertrag) 77,0 6,6 90,3 117,2 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 EBIT-Entwicklung in Mio. €
  • 81. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 77 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 9 resultierte primär aus der Aktivierung von Verlustvorträgen in Österreich. Die ATS China wies für das Kalenderjahr 2018 den begünsti- genden Steuerstatus als „Hightech-Company“ aus. Der Steuer- status begann mit 1. Januar 2017, ist für drei Jahre gültig und hängt jährlich vom Erreichen bestimmter Kriterien ab. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 0,70 € von 1,38 € auf 2,08 € bei gleichbleibender Aktienanzahl. Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurden Hybridkapitalzinsen in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €) vom Konzernjahresergeb- nis in Abzug gebracht. 2.3.Ertragsentwicklung in den Segmenten Segment Mobile Devices Substrates: Wachstum um 5 % Das Segment Mobile Devices Substrates setzte im Geschäfts- jahr 2018/19 seine positive Geschäftsentwicklung fort, wobei sich im zweiten Geschäftshalbjahr bei mobilen Endgeräten eine Abschwächung der Nachfrage einstellte. Die deutliche Ergebnisverbesserung resultiert primär aus den erfolgreich umgesetzten Effizienz- und Produktivitätsverbesserungsmaß- nahmen am Standort Chongqing sowie aus dem Wegfall der Anlaufkosten. Unterstützt wurde dieser Effekt von einem hö- herwertigen Produktportfolio bei IC-Substraten sowie durch positive Währungseffekte. Die immer höhere Leistung der mobilen Endgeräte wäre ohne HDI (High Density Interconnection)-Leiterplatten und mSAP (modified Semi-Additive Process)-Leiterplatten nicht möglich. ATS ist weltweit einer der führenden Anbieter von HDI- Technologie und hat sich eine führende Position bei der mSAP- Technologie erarbeitet. Das Segment Mobile Devices Substrates ist mit einem Um- satzanteil von 66,5 % (Vorjahr: 65,3 %) weiterhin das größte Segment des ATS Konzerns. 1,44 (0,59) 1,38 2,08 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Entwicklung Gewinn/Aktie in € Segment Mobile Devices Substrates – Überblick in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segmentumsatzerlöse 776,0 738,9 5,0 % Umsatzerlöse mit externen Kunden 683,9 648,0 5,5 % Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 193,5 179,0 8,1 % EBITDA-Marge (%) 24,9 % 24,2 % Betriebsergebnis (EBIT) 80,8 61,6 31,2 % EBIT-Marge (%) 10,4 % 8,3 % Anlagenzugänge 69,6 76,8 (9,3 %) Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt (Anzahl) 6.860 7.083 (3,1 %)
  • 82. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 78 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 10 Der Umsatz lag mit 776,0 Mio. € um 37,1 Mio. € bzw. 5,0 % über dem Wert des Vorjahres von 738,9 Mio. €. Das Umsatz- wachstum wurde leicht von der positiven US-Dollar- Kursentwicklung beeinflusst. Insgesamt fiel dadurch das Um- satzwachstum um 1,9 Mio. € höher aus. Der Umsatz mit Kun- den aus dem Segment Automotive, Industrial, Medical konnte leicht gesteigert werden. Geografisch ist eine weitere, deutliche Steigerung des Umsat- zes mit amerikanischen Kunden zu verzeichnen. Das EBITDA des Segments lag mit 193,5 Mio. € um 14,5 Mio. € bzw. 8,1 % über dem Vorjahreswert von 179,0 Mio. €. Der EBITDA-Anstieg resultierte aus der guten operativen Perfor- mance am Standort Chongqing sowie der positiven Wechsel- kursentwicklung. Die EBITDA-Marge des Segments Mobile Devices Substrates lag mit 24,9 % um 0,7 Prozentpunkte deutlich über dem Vorjahreswert von 24,2 %. Die Abschreibungen des Segments sanken um 4,7 Mio. € bzw. 4,0 % von 117,4 Mio. € auf 112,7 Mio. €. Die Reduktion resul- tierte aus etwas geringeren Abschreibungen am Standort Shanghai. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 19,2 Mio. € auf 80,8 Mio. € (Vorjahr: 61,6 Mio. €). Die EBIT-Marge verbesserte sich aufgrund des EBIT-Anstiegs um 2,1 Prozentpunkte auf 10,4 % (Vorjahr: 8,3 %). Die Anlagenzugänge reduzierten sich um 7,2 Mio. € bzw. 9,3 % auf 69,6 Mio. € (Vorjahr: 76,8 Mio. €). Neben Zugängen von 26,8 Mio. € für laufende Erweiterungs-, Ersatz- und Technolo- gie-Upgrades im Werk Shanghai erhöhte sich das Anlagever- mögen am neuen Standort Chongqing um 42,4 Mio. €. Segment Automotive, Industrial, Medical: Stabil auf Vorjahresniveau Mit einem Umsatzzuwachs von 0,3 Mio. € auf 365,2 Mio. € (Vorjahr: 364,9 Mio. €) blieb das Segment Automotive, Indust- rial, Medical stabil auf Vorjahresniveau. Während die Bereiche Automotive und Industrial eine etwas schwächere Nachfrage verzeichneten, war das Wachstum im Bereich Medical sehr hoch. Der Umsatz mit Kunden des Segments Mobile Devices Substrates und Sonstige konnte leicht gesteigert werden. 539,7 573,0 738,9 776,0 23,4 12,0 24,2 24,9 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Umsatzerlöse EBITDA-Marge Mobile Devices Substrates - Umsatzentwicklung, EBITDA-Marge in Mio. € / in % Segment Automotive, Industrial, Medical – Überblick in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segmentumsatzerlöse 365,2 364,9 0,1 % Umsatzerlöse mit externen Kunden 338,9 339,3 (0,1 %) Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 52,6 46,8 12,4 % EBITDA-Marge (%) 14,4 % 12,8 % Betriebsergebnis (EBIT) 34,1 30,2 12,9 % EBIT-Marge (%) 9,3 % 8,3 % Anlagenzugänge 36,1 25,4 42,0 % Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt 2.771 2.737 1,2 %
  • 83. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 79 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 11 Zur Entwicklung der dem Segment Automotive, Industrial, Medical zugeordneten Standorte Leoben, Fehring, Ansan und Nanjangud wird auf Punkt 3.1. „Standorte und Zweigniederlas- sungen“ des Lageberichts verwiesen. Die Umsatzentwicklung spiegelt sich im EBITDA nur einge- schränkt wider, welches sich um 5,8 Mio. € bzw. 12,4 % auf 52,6 Mio. € (Vorjahr: 46,8 Mio. €) erhöhte. Diese Steigerung resultiert aus einem besseren Produktmix, positiven Wechsel- kurseffekten sowie Effizienz- und Produktivitätsmaßnahmen. Die EBITDA-Marge erhöhte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 14,4 % (Vorjahr: 12,8 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 3,9 Mio. € bzw. 12,9 % auf 34,1 Mio. € (Vorjahr: 30,2 Mio. €). Die EBIT-Marge des Segments Automotive, Industrial, Medical lag aufgrund der oben genannten Effekte mit 9,3 % über dem Vorjahresvergleichswert von 8,3 %. Die Anlagenzugänge erhöhten sich um 10,7 Mio. € auf 36,1 Mio. € (Vorjahr: 25,4 Mio. €). Diese Zugänge betrafen laufende Erweiterungs-, Ersatz- und Technologie-Upgrade- Investitionen an allen Standorten. Segment Sonstige Im Segment Sonstige wird neben den allgemeinen Holdingakti- vitäten auch die im Aufbau befindliche Embedding- Technologie abgebildet. Diese beschäftigt sich mit der Einbet- tung aktiver und passiver elektronischer Bauelemente in die Leiterplatte mithilfe der von ATS patentierten ECP®- Technologie. Ziel ist es, die Leiterplatten weiter zu miniaturi- sieren, bei gleichzeitiger Verbesserung der Wärmeverteilung, elektrischen Performance und Lebensdauer. Das weiterhin im Aufbau befindliche Geschäft ist derzeit noch sehr stark projektbezogen und musste im Geschäftsjahr 2018/19 einen Rückgang der Umsätze hinnehmen. Das Ergebnis des Segments Sonstige lag über dem durch nega- tive Einmaleffekte belasteten Vorjahresniveau. In den Sonder- effekten des Geschäftsjahres 2017/18 waren Aufwendungen von 2,5 Mio. € für die Anpassung der variablen Vergütung an den Zielerreichungsgrad und Aufwendungen aus dem SAR- Programm von 2,6 Mio. € enthalten. 326,7 351,5 364,9 365,2 9,2 14,6 12,8 14,4 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Umsatz EBITDA-Marge Automotive, Industrial, Medical -Umsatzentwicklung, EBITDA-Marge in Mio. € / in % Segment Sonstige – Überblick in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 2018/19 2017/18 Veränderung in % Segmentumsatzerlöse 5,3 8,1 (34,8 %) Umsatzerlöse mit externen Kunden 5,3 4,5 16,1 % Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 4,0 0,1 100 % EBITDA-Marge (%) 75,3 % 0,9 % Betriebsergebnis (EBIT) 2,4 (1,5) 100 % EBIT-Marge (%) 45,0 % (19,1 %) Anlagenzugänge 3,1 1,7 77,0 % Mitarbeiterstand (inkl. Leihpersonal), Durchschnitt (Anzahl) 181 162 11,5 %
  • 84. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 80 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 12 2.4.Vermögens- und Finanzlage 2.4.1. VERMÖGEN Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2018/19 um 16,6 % auf 1.784,1 Mio. € an. Zu den wesentlichen Gründen zählt die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens in drei Tranchen. Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 46,0 Mio. € auf 898,3 Mio. €. Es reduzierten sich insbesondere die sonstigen langfristigen Forderungen um 32,2 Mio. €, welche Vorsteuer- forderungen für das Werk Chongqing in Höhe von 11,8 Mio. € enthalten (Vorjahr: 44,1 Mio. €), die sukzessive mit Umsatz- steuerverbindlichkeiten gegengerechnet werden können. Die Nettoveränderung des Anlagevermögens betrug -4,3 Mio. € bzw. -0,5 % auf 837,9 Mio. € (Vorjahr: 842,2 Mio. €). Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 299,7 Mio. € auf 885,8 Mio. €. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungs- mitteläquivalenten konnte mit 326,8 Mio. € wesentlich erhöht werden (Vorjahr: 270,7 Mio. €). Zusätzlich zu den Zahlungsmit- teln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhten sich die finanzi- ellen Vermögenswerte um 180,1 Mio. € auf 239,8 Mio. €. Der Rückgang der Vorräte um 51,6 Mio. € auf 84,5 Mio. € resultiert – im Wesentlichen – aus der Anwendung des IFRS 15. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten enthält die entsprechende Gegenposition zur Erfassung der vertraglichen Vermögenswerte in Höhe von 72,4 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zusätzlich um 42,8 Mio. € aus dem Geschäftsvolumen, so dass die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und vertraglichen Vermögenswerte nach Wertberichtigungen um 114,9 Mio. € bzw. 175,5 % auf 180,4 Mio. € (Vorjahr: 65,5 Mio. €) stieg. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verrin- gerten sich um 9,6 Mio. € bzw. -6,8 % von 141,5 Mio. € auf 131,9 Mio. €. Darin enthalten ist ein Anstieg der Verbindlich- keiten aus Investitionen um 7,7 Mio. € auf 31,2 Mio. € (Vor- jahr: 23,5 Mio. €). Verschuldungsgrad sinkt deutlich Das Eigenkapital erhöhte sich um 92,1 Mio. € bzw. 12,9 % von 711,4 Mio. € auf 803,5 Mio. €. Der Anstieg resultiert aus dem positiven Konzernergebnis von 86,9 Mio. € und den positiven Währungsdifferenzen aus der Umrechnung der Nettovermö- genspositionen der Tochterunternehmen sowie aus der Um- rechnung langfristiger Ausleihungen an Tochterunternehmen mit 24,5 Mio. €. Nettoumlaufvermögen in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 31.03.2019 31.03.2018 Veränderung in % Vorräte 84,5 136,1 (37,9 %) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen, vertragliche Vermögenswerte 180,4 65,5 100 % Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (131,9) (141,5) 6,8 % Bereinigung um Verbindlichkeiten aus Investitionen 31,2 23,5 32,5 % Umlaufvermögen Handel 164,1 83,6 96,4 % Sonstiges Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen (3,6) (11,2) 68,2 % Nettoumlaufvermögen 160,5 72,4 100 % Nettoumlaufvermögen in % der Gesamterlöse 15,6 % 7,3 % Außenstandsdauer (in Tagen): Vorräte 36 60 (40,0 %) Forderungen 64 24 100 % Verbindlichkeiten 66 76 (13,2 %)
  • 85. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 81 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 13 Eigenkapitalmindernd wirkten sich der Nettozinsaufwand für die Hybridanleihe von 6,2 Mio. € sowie die versicherungsma- thematischen Verluste mit 5,8 Mio. € (Vorjahr: Verlust von 0,8 Mio. €) aus, die sich aufgrund der zur Berechnung der Personalrückstellungen verwendeten Parameter ergeben. Die Dividende führte zu einer Eigenkapitalreduktion von 14,0 Mio. €. Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 220,7 Mio. € bzw. 48,2 % von 458,4 Mio. € auf 679,1 Mio. €. Der kurzfristige Teil reduzierte sich von 81,5 Mio. € auf 38,0 Mio. €. Am 19. Juli 2018 wurde eine Schuldscheintransaktion mit einem Gesamtvolumen von 292,5 Mio. € erfolgreich abge- schlossen. Das ursprünglich angestrebte Emissionsvolumen von 150,0 Mio. €, welches unter anderem die vorzeitige Refi- nanzierung der im Februar 2019 fälligen Tranche des Schuld- scheindarlehens 2014 sicherstellen sollte, wurde aufgrund der hohen Nachfrage auf 292,5 Mio. € erhöht. Im dritten Quartal wurde eine weitere Tranche dieses Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von 43,0 Mio. € abgeschlossen. Die liquiden Mittel, welche durch die Schuldscheintransaktion zugeflossen sind, wurden teilweise zur Optimierung bzw. Rück- führung von höher verzinsten finanziellen Verbindlichkeiten verwendet. Die verbliebenen Mittel wurden kurzfristig veran- lagt und finden sich dementsprechend im Bestand der Zah- lungsmittel und -äquivalente bzw. in den finanziellen Vermö- genswerten wieder. Die Nettoverschuldung verminderte sich um 59,0 Mio. € bzw. 28,2 % auf 150,3 Mio. € (Vorjahr: 209,2 Mio. €). Der Rückgang resultierte aus dem positiven operativen freien Cashflow. Der Verschuldungsgrad sank auf 18,7 % und lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von 29,4 %. 46,3 70,5 29,4 18,7 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Verschuldungsgrad in % Nettoverschuldung in Mio. € (wenn nicht anders angeführt) 31.03.2019 31.03.2018 Veränderung in % Finanzielle Verbindlichkeiten, kurzfristig 38,0 81,5 (53,4 %) Finanzielle Verbindlichkeiten, langfristig 679,1 458,4 48,2 % Bruttoverschuldung 717,1 539,9 32,8 % Zahlungsmittel und -äquivalente (326,8) (270,7) (20,7 %) Finanzielle Vermögenswerte (239,9) (59,9) (100 %) Nettoverschuldung 150,3 209,2 (28,2 %) Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) 250,1 226,0 10,7 % Nettoverschuldung/EBITDA-Verhältnis 0,6 0,9 Eigenkapital 803,5 711,4 12,9 % Bilanzsumme 1.784,1 1.530,4 16,6 % Eigenkapitalquote (%) 45,0 % 46,5 % Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung/Eigenkapital) (%) 18,7 % 29,4 %
  • 86. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 82 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 14 2.4.2. FINANZIERUNG Der Schwerpunkt des Geschäftsjahres 2018/19 bestand darin, den Kapitalbedarf der nächsten Jahre frühzeitig zu finanzieren, um das nach wie vor günstige Finanzierungsumfeld langfristig zu sichern. Hierzu wurde eine Schuldscheintransaktion mit einem Gesamtvolumen von 335,5 Mio. € sehr erfolgreich ab- geschlossen. Neben diesem Schwerpunkt erfolgten noch mehrere kleinere Finanzierungen und weitere Optimierungen der Finanzierungs- struktur. Finanzierung beruht auf einer Vier-Säulen-Strategie Die Finanzierung von ATS basiert auf einer Vier-Säulen- Strategie, mit der die Abhängigkeit von einzelnen Finanzie- rungsinstrumenten minimiert werden soll. Basierend auf den aktuell herrschenden Finanzmarktbedingungen werden einzel- ne Bereiche stärker forciert oder können gegebenenfalls auch zeitweise nicht genutzt werden. Die erste Säule bilden langfristige, fix verzinste Retail-Bonds: Ihr Vorteil liegt in einer hohen Planbarkeit und Sicherheit für das Unternehmen, die sich aufgrund der fixen Verzinsung und Unkündbarkeit ergeben. Nachteilig sind die höheren Platzie- rungs- und Finanzierungskosten. Zurzeit ist kein Standard- Retail-Bond begeben. Die Bedeutung von Schuldscheindarlehen als wesentlichste Finanzierungssäule hat sich im Geschäftsjahr 2018/19 nicht verändert. Die Vorteile von Schuldscheindarlehen liegen in der hohen Planbarkeit sowie im geringen Platzierungsaufwand. Aufgrund dieser Vorteile plant ATS auch künftig diese Form der Finanzierung zu forcieren. Zum Bilanzstichtag 31. März 2019 waren Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 598,5 Mio. € (Vorjahr: 422,4 Mio. €) bei diversen nationalen und internationalen Investoren plat- ziert. Die Restlaufzeiten liegen zwischen 1 und 9 Jahren. Als dritte Säule werden Bankdarlehen genutzt. 118,5 Mio. € sind per 31. März 2019 bei mehreren nationalen und interna- tionalen Banken als Darlehen aufgenommen (Vorjahr: 117,5 Mio. €). Diese sind zum Großteil fix verzinst und weisen Restlaufzeiten von 1 bis 7 Jahren aus. Die vierte Säule sind Kreditlinien, die der Deckung von Liquidi- tätsschwankungen und als Finanzierungsreserve dienen. Zum Bilanzstichtag verfügte ATS über 187,3 Mio. € an nicht ge- nutzten Kreditlinien (Vorjahr: 195,2 Mio. €) in Form von kon- trahierten Kreditzusagen von Banken. ATS hat sein kontra- hiertes Finanzierungspotenzial zum 31. März 2019 erst zu 79,7 % (Vorjahr: 73,4 %) ausgenützt und verfügt, zusätzlich zum Bestand an liquiden Mitteln, weiterhin über genügend bestehende Finanzierungsreserven. Eine der wichtigsten Aufgaben der Treasury-Aktivitäten von ATS liegt in der Sicherstellung ausreichender Liquiditätsre- serven. Zudem gilt es, die in den Kreditvereinbarungen defi- nierten Schwellenwerte (Covenants) zu überwachen und deren Einhaltung sicherzustellen. Ziel von ATS ist es hierbei auch, die Kreditvereinbarungen entsprechend zu vereinheitlichen, um alle Kreditgeber gleich zu behandeln. Niedrige Entschuldungsdauer und hohe Eigenkapitalquote Die theoretische Entschuldungsdauer, definiert durch Netto- verschuldung/EBITDA, lag mit 0,6 Jahren deutlich unter dem von ATS selbst definierten Maximalwert von 3,0 Jahren. Sie hat sich auch in diesem Jahr wieder reduziert (Vorjahr: 0,9 Jahre). Finanzierungsinstrumente in Mio. € 31.03.2019 in % 31.03.2018 in % Schuldscheindarlehen 598,5 66,2 % 422,4 57,4 % Bankdarlehen 118,5 13,1 % 117,5 16,0 % Bruttoverschuldung 717,0 79,3 % 539,9 73,4 % Kreditlinien 187,3 20,7 % 195,2 26,6 % Kontrahierte Finanzierungen 904,4 100,0 % 735,0 100,0 %
  • 87. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 83 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 15 Die Eigenkapitalquote sank von 46,5 % im Vorjahr auf 45,0 % im Berichtsjahr und lag dennoch über dem Zielwert von 40,0 %. Zu weiterführenden Informationen im Hinblick auf das Kapitalrisikomanagement wird auf Erläuterung 19 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ – Unterkapitel Kapitalrisiko- management – im Anhang zum Konzernabschluss verwiesen. ATS strebt eine möglichst ausgeglichene Finanzierungsstruk- tur mit einer durchschnittlichen Rückzahlungsdauer (Duration) an. Zum Bilanzstichtag betrug die Duration wie im Vorjahr 3,7 Jahre. Sie konnte damit stabil auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Die Tilgungsstruktur weist im Jahr 2023/24 aufgrund der Rück- zahlung von Teilen des Schuldscheindarlehens sowie Bankkre- diten in Höhe von 337,6 Mio. € einen hohen Wert aus. Effektives Zins- und Währungsmanagement Ein wichtiges Treasury-Ziel ist auch die Risikominimierung im Zinsbereich mit vorwiegend fixen Zinssätzen. 76,9 % (Vorjahr: 82,9 %) der Finanzierungen sind im Fixzinsbereich bzw. wurden auf einen Fixzinssatz geswapt und lediglich 23,1 % (Vorjahr: 17,1 %) werden variabel verzinst. Die Zinssicherungsstrategien werden auf Basis der Zinserwar- tungen quartalsweise definiert und gegebenenfalls adaptiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der fixen Zinssätze leicht gesunken. Insgesamt ist ATS gegen eine mögliche Zins- wende bzw. einen Zinsanstieg im Euro-Raum gut abgesichert. Weiters sollen die vorhandenen liquiden Mittel ertragreich, aber risikobewusst veranlagt werden. Zum 31. März 2019 ver- fügte ATS über finanzielle Mittel von insgesamt 566,6 Mio. € (Vorjahr: 330,6 Mio. €). Durch Optimierung von Veranlagungs- zeiten und durch eine frühzeitige Konvertierung von liquiden Mitteln in Währungen, die einerseits höhere Zinssätze aufwei- 1,6 2,9 0,9 0,6 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Nettoverschuldung/EBITDA 146,6 337,6 45,0 62,8 88,0 35,2 23/2423/2422/2321/2220/2119/20 Tilgungsplan in Mio. € Treasury-Kennzahlen Schwellen- wert 1) Zielwert 2) 31.03.2019 31.03.2018 Nettoverschuldung/EBITDA-Verhältnis 4,0 3,0 0,6 0,9 Eigenkapitalquote 35 % 40 % 45,0 % 46,5 % 1) Schwellenwerte sind in alten Kreditvereinbarungen enthaltene Grenzen, welche von ATS nicht über- (Nettoverschuldung/EBITDA) bzw. unterschritten (Eigenkapitalquote) werden dürfen, bzw. Grenzen, deren Nichteinhaltung Neufinanzierungen äußerst schwierig und teuer machen würde. 2) Zielwerte sind die von ATS definierten Grenzen, die unter normalen Umständen nicht über- (Nettoverschuldung/EBITDA) bzw. unterschritten (Eigenkapitalquote) werden sollen.
  • 88. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 84 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 16 sen und an denen ATS kontinuierlichen Bedarf hat, sollen möglichst hohe Erträge in einem derzeit aus Anlegersicht sehr herausfordernden Umfeld erwirtschaftet bzw. Negativzinsen vermieden werden. Frühzeitiges Konvertieren in Fremdwährungen dient einem natürlichen Währungs-Hedging und einer Reduktion des Fremdwährungsexposures. Das Ziel von ATS ist hierbei, eine möglichst kleine USD-Nettorisikoposition auszuweisen. Zum Bilanzstichtag 31. März 2019 standen USD-Vermögenswerten (auf USD lautende Forderungen aus Lieferungen und Leistun- gen, finanzielle Vermögenswerte und Zahlungsmittel) in Höhe von 270,5 Mio. € (Vorjahr: 232,0 Mio. €) USD-Schulden (auf USD lautende Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun- gen sowie finanzielle Verbindlichkeiten) in Höhe von 43,3 Mio. € (Vorjahr: 77,2 Mio. €) gegenüber. Die sich daraus ergebende Nettorisikoposition – zum Bilanzstichtag 31. März 2019 war dies ein Aktivsaldo von 227,2 Mio. € (Vorjahr: 154,8 Mio. €) – betrug somit 12,7 % (Vorjahr: 10,1 %) der Konzernbi- lanzsumme. Neben diesem natürlichen Hedging und den oben erwähnten Zinssicherungsinstrumenten werden bei ATS fallweise Fremdwährungstransaktionsrisiken kurzfristig (bis zu einem Jahr) abgesichert. Zum Bilanzstichtag bestanden keine Siche- rungsinstrumente aus diesem Titel. Translationsrisiken, die sich aus der Umrechnung von Tochter- gesellschaften mit abweichender Währung ergeben, werden nicht abgesichert. Sicherung des Finanzierungsnetzwerks Das letzte Treasury-Ziel besteht in einem optimierten Relati- onship Management mit Finanzierungspartnern. Hierunter versteht ATS die Auswahl der Banken für nationale und in- ternationale Zusammenarbeit und den Aufbau und die Auf- rechterhaltung der für beide Seiten notwendigen Kommunika- tion. Ziel ist es, eine hohe Transparenz über die Chancen und Risiken der ATS zu schaffen, um mit den finanzierenden Instituten eine für beide Seiten langfristige, erfolgreiche Part- nerschaft zu festigen. Als Basis dazu dienen der Geschäftsbe- richt und die Quartalsveröffentlichungen. Daneben findet zumindest einmal jährlich ein Treffen mit den finanzierenden Bankpartnern statt, bei dem Möglichkeiten zur Zusammenarbeit erörtert werden. Im Rahmen der Platzierung des Schuldscheindarlehens wurden neue Investorenkontakte hergestellt und die Investorenbasis weiter verbreitert. 2.4.3. CASHFLOW Gute Ertragslage stärkt Liquidität Der Cashflow aus dem Ergebnis erhöhte sich von 192,1 Mio. € auf 206,0 Mio. €. Hauptursache für diesen deutlichen Anstieg waren die Ergebnisverbesserungen in den Werken. Diese Ver- besserungen waren auch hauptverantwortlich für die Erhö- hung des Betriebsergebnisses von 90,3 Mio. € auf 117,2 Mio. €. Die Zinszahlungen reduzierten sich, primär be- dingt durch bessere Konditionen bei den Schuldscheindarle- hen, um 1,4 Mio. € auf 13,6 Mio. € (Vorjahr: 15,0 Mio. €). Die erhaltenen Zinsen spiegeln das derzeit äußerst schwierige Marktumfeld für Veranlagungen im Euro wider, erhöhten sich dennoch aufgrund des höheren Veranlagungsvolumens um 3,8 Mio. € auf 4,9 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €). Die gezahlten Ertragsteuern hingegen stiegen um 2,8 Mio. € auf 28,8 Mio. € (Vorjahr: 26,0 Mio. €). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte mit 170,5 Mio. € (Vorjahr: 143,2 Mio. €) wesentlich verbessert werden. Den um 30,9 Mio. € niedrigeren Verbindlichkeiten aus Buchwerte der Finanzverbindlichkeiten nach Fristigkeiten in Mio. € 31.03.2019 in % 31.03.2018 in % Restlaufzeit bis zu einem Jahr 38,0 5,3 81,5 15,1 % zwischen einem und fünf Jahren 532,6 74,3 323,5 59,9 % mehr als fünf Jahre 146,5 20,4 134,8 25,0 % Summe Finanzverbindlichkeiten 717,0 100,0 539,9 100,0 %
  • 89. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 85 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 17 Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten und den um 23,4 Mio. € verringerten Geldfluss der Forderun- gen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten standen Veränderungen bei den Vorräten um 20,8 Mio. €, gegenüber. Die Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermö- genswerte von 100,9 Mio. € lagen deutlich unter dem Vorjah- reswert von 141,9 Mio. €. Die wesentlichen Auszahlungen resultieren aus dem Upgrade von Shanghai und Chongqing auf neue Technologien. Der operative freie Cashflow, d.h. der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich der Netto-Auszahlungen für Sach- anlagen und immaterielle Vermögenswerte, betrug im Ge- schäftsjahr 2018/19 69,7 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €). Damit gelang es ATS, die nach wie vor hohe Investitionstätigkeit aus eigener Kraft zu finanzieren. Die durch die Begebung der Schuldscheine vereinnahmten Mittel wurden teilweise mit Laufzeiten über drei Monate ver- anlagt. Dies führte insgesamt zu einem Nettoabfluss aus finan- ziellen Vermögenswerten von 175,8 Mio. € (Vorjahr: Nettozu- fluss 51,7 Mio. €). Aufgrund dieses Veranlagungseffektes lag der Cashflow aus Investitionstätigkeit mit -276,6 Mio. € über dem Vorjahreswert von -193,4 Mio. €. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von 147,2 Mio. € lag in erster Linie aufgrund des Mittelzuflusses aus der Aufnahme von finanziellen Mitteln von 355,3 Mio. € und der Rückzahlung von finanziellen Verbindlichkeiten von -190,9 Mio. € sowie der Dividendenzahlung von -14,0 Mio. € und der Hybridkuponzah- lung von -8,3 Mio. € um 11,7 Mio. € über dem Vorjahreswert von 135,5 Mio. €. Der freie Cashflow, d. h. der Cashflow aus laufender Tätigkeit zuzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit, war mit -106,0 Mio. € um 55,8 Mio. € unter dem Vorjahreswert von -50,2 Mio. €. 124,1 Mio. € der Veränderung zum Vorjahr resul- tieren aus der Veranlagung bzw. Rückflüssen aus der Veranla- gung liquider Mittel. Diesen standen um 41,0 Mio. € niedrigere Investitionstätigkeit und höherer Cashflow aus laufender Ge- schäftstätigkeit gegenüber. Umfassende Liquidität zur Rückzahlung bestehender Finanzierungen und für weitere Investitionen verfügbar Die Zahlungsmittel sind trotz der sehr hohen Investitionen, aufgrund eines stabil hohen Cashflows aus laufender Ge- schäftstätigkeit und der erläuterten Finanzierungs- und Veran- lagungsmaßnahmen, von 270,7 Mio. € auf 326,8 Mio. € gestie- gen. Darüber hinaus verfügt ATS über kurzfristig verfügbare Finanzmittel von 239,8 Mio. € (Vorjahr: 59,6 Mio. €). Insgesamt verfügt ATS somit über Zahlungsmittel bzw. kurz- fristig verfügbare Finanzmittel von 566,6 Mio. € (Vorjahr: 330,6 Mio €). Dieser aktuell sehr hohe Wert dient zur Sicherstellung der Finanzierung des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen. Cashflow (Kurzfassung) in Mio. € 2018/19 2017/18 Veränderung in % Cashflow aus dem Ergebnis 206,0 192,1 7,2 % Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170,5 143,2 19,1 % Cashflow aus Investitionstätigkeit (276,6) (193,4) (43,0 %) Operativer Free Cashflow 69,7 1,5 100 % Free Cashflow (106,1) (50,2) (100 %) Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147,2 135,6 8,6 % Veränderung der liquiden Mittel 41,2 85,4 (51,8 %) Währungseffekte auf liquide Mittel 15,0 (18,1) 100 % Liquide Mittel am Jahresende 326,8 270,7 20,7 %
  • 90. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 86 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 18 2.4.4. LEISTUNGSKENNZAHLEN Kennzahlen belegen eine hohe operative Performance Neben dem Umsatz und dem EBITDA verwendet ATS für die strategische Unternehmenssteuerung die Kennzahlen ROCE und IRR. Sie spiegeln die operative Performance gegenüber Investoren und Kunden wider. Mit dem Return on Capital Employed (ROCE) misst ATS die operative Unternehmensperformance aus der Sicht von Inves- toren. Dabei wird das um das Finanzergebnis bereinigte Er- gebnis in Relation zum durchschnittlich eingesetzten verzinsli- chen Kapital (Capital Employed) gesetzt. Daraus kann abgelei- tet werden, inwieweit ATS die Verzinsungsansprüche ihrer Kapitalgeber erfüllt. Die durchschnittlichen Kapitalkosten wer- den aus den Mindestrenditen abgeleitet, die Investoren für die Bereitstellung von Eigen- bzw. Fremdkapital erwarten. Der durchschnittliche WACC (Weighted Average Cost of Capital) für die Leiterplattenbranche liegt bei rund 8,5 %. Im Berichtsjahr lag ATS mit einem ROCE von 9,5 % über diesem Wert. Der ROCE verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr durch das bessere EBIT, dem ein höheres durchschnittlich eingesetztes Kapital von 937,2 Mio. € (Vorjahr: 920,6 Mio. €) gegenüber- stand. Die zweite Kennzahl zur Performance-Messung zeigt die Fähig- keit, Innovationen markt- und zeitnahe umzusetzen. ATS misst diese Fähigkeit mit der Innovation Revenue Rate (IRR), die den Umsatzanteil von Produkten, welche neue, innovative Technologien aufweisen und deren Markteinführung in den letzten drei Jahren stattfand, ausdrückt. Für das Geschäftsjahr 2018/19 beläuft sich die IRR auf 35,3 % nach 40,4 % im Vor- jahr. ATS strebt eine IRR von mindestens 20 % an. Dieses Ziel konnte im Geschäftsjahr 2018/19 deutlich übertroffen werden. 8,2 (0,6) 7,7 9,5 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 ROCE in % Gesamtkapitalrendite (ROCE) in Mio. € 2018/19 2017/18 Veränderung in % Betriebsergebnis (EBIT) 117,2 90,3 29,8 % Ertragsteuern (28,2) (19,0) (48,7 %) Betriebsergebnis nach Steuern (NOPAT) 89,0 71,3 24,8 % Durchschnittliches Eigenkapital 757,4 625,7 21,0 % Durchschnittliche Nettoverschuldung 179,8 294,9 (39,0 %) Durchschnittlich eingesetztes Kapital 937,2 920,6 1,8 % ROCE 9,5 % 7,7 % Innovation Revenue Rate (IRR) in Mio. € 2018/19 2017/18 Veränderung in % Haupterlöse 1.027,8 991,7 3,6 % Haupterlöse mit innovativen Produkten 362,5 400,7 (9,5 %) IRR 35,3 % 40,4 %
  • 91. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 87 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 19 2.5.Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es wurden bis zum 16. Mai 2019 keine Ereignisse oder Ent- wicklungen bekannt, die zu einer wesentlichen Änderung des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Schuldenposten gegenüber dem 31. März 2019 geführt hätten.
  • 92. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 88 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 20 3.1.Standorte und Zweigniederlassungen Der ATS Konzern unterhält aktuell sechs Produktionsstandor- te, die auf unterschiedliche Technologien spezialisiert sind. Leoben und Fehring Die österreichischen Werke beliefern vor allem den europäi- schen und zunehmend den amerikanischen Markt. In Europa sind im Wesentlichen kurze Durchlaufzeiten, Spezialanwen- dungen sowie die Nähe zum Kunden von großer Bedeutung. Das Werk in Leoben setzte den in den vergangenen Jahren begonnenen Weg der Nischen- und Prototypenerzeugung weiterhin fort. In Leoben erfolgt unter anderem die Produktion der Embedding Technologie. Das Werk in Fehring entwickelte sich im Berichtsjahr erfreulich. Durch eine verstärkte Fokussie- rung auf spezifische Applikationen und Märkte konnten sowohl Synergien mit anderen Standorten (Leoben und Nanjangud) als auch eine Verbesserung des Produktmixes erreicht werden. Die mit Ende des Geschäftsjahres 2017/18 eingeleitete Erweite- rung bzw. das technologische Upgrade des Werkes wurde im Geschäftsjahr 2018/19 weitgehend abgeschlossen. Damit kön- nen am Standort Fehring hochwertige Leiterplatten (HDI/HF- Technologie) für die Segmente Industrie, Medizin und Automo- tive gefertigt werden. Shanghai Der Standort Shanghai fertigt HDI(High Density Interconnec- tion)-Leiterplatten höchster Technologie in Großserien für das Segment Mobile Devices Substrates mit weltweiten Kunden. Der Standort war in der Lage, die Nachfrage nach HDI- und mSAP-Leiterplatten erfolgreich zu bedienen, und konnte sich als führender Anbieter in der neuesten Technologiegeneration etablieren. Das breite technologische Leistungsspektrum des Standortes wurde von den Kunden sehr gut aufgenommen und der Standort war in den Monaten der Hochsaison durchgängig an der Kapazitätsgrenze. 2018/19 zeigte sich eine weiterhin hohe Nachfrage nach HDI-Leiterplatten, welche für das Seg- ment Automotive, Industrial, Medical gefertigt wurden. Dar- über hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die Embed- ding Technologie erfolgreich implementiert und Shanghai ist künftig in der Lage, diese Technologie anzubieten, um vom Trend zur Integration von aktiven und passiven Komponenten in der Leiterplatte zu profitieren. Chongqing Am Standort Chongqing befinden sich zwei Werke für High-End Produkte. Das Werk für IC-Substrate (Integrated Circuit Sub- strates) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Effizienz- verbesserungen die Produktion weiter erhöhen und damit die gute Marktnachfrage bedienen. Um unsere Kunden weiterhin optimal zu versorgen, wurde gegen Ende des Jahres mit dem Vollausbau des Substratwerkes begonnen. Im Werk für mobile Anwendungen werden High-End-mSAP-Leiterplatten gefertigt. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde der Standort technologisch weiterentwickelt und wird künftig auch in der Lage sein, Leiter- platten für Module zu fertigen. Das Werk ist derzeit zu rund 50 % ausgebaut und kann daher in relativ kurzer Zeit seine Kapazi- täten erhöhen, um künftige Bedarfssteigerungen zu bedienen. Ansan Die sehr positive Entwicklung des Standortes in Korea konnte im Geschäftsjahr 2018/19 weiter fortgesetzt werden. Neben der sehr guten Auslastung im Bereich Medizinprodukte für europäische und amerikanische Abnehmer konnten auch sub- stanzielle Mengen für mobile Anwendungen gefertigt werden. Um die Option einer Erweiterung des Werkes zu sichern, wur- den im Geschäftsjahr zwei Nachbargrundstücke im Gesamt- ausmaß von 3.305 Quadratmetern erworben. Nanjangud Der Standort entwickelte sich im Geschäftsjahr 2018/19 weiter positiv. Die Effizienzsteigerung aus operativen Verbesserungen und eine weitere Anhebung des Produktmix im Bereich höher- wertiger Technologien führten zu einer leichten Umsatzsteige- rung gegenüber dem Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2018/19 konn- te die Werkserweiterung bzw. das technologische Upgrade des Werkes nahezu abgeschlossen werden, so dass volle Kapazitäten für die steigende Nachfrage nach Hochfrequenz-Leiterplatten aus dem Automotive-Bereich zur Verfügung stehen. Hongkong Die in Hongkong ansässige Gesellschaft ATS Asia Pacific ist die Holdinggesellschaft für das Segment Mobile Devices Substra- tes – und damit für die chinesischen Werke und die zugeordne- 3. WEITERE GESETZLICHE ANGABEN
  • 93. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 89 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 21 ten Vertriebsgesellschaften – sowie Sitz des gruppenweiten Einkaufs dieses Segments. Die Nähe zu den CEMs der Kunden sowie zu den Lieferanten ist ein Standortvorteil, der von den Geschäftspartnern sehr geschätzt wird. Die Vertriebsservicegesellschaften in Amerika, Deutsch- land, Japan und Taiwan konnten im Geschäftsjahr 2018/19 weiterhin einen guten und engen Kontakt zu den Kunden sicherstellen. 3.2.Aktionärsstruktur und Angaben zum Kapital (Angaben gemäß § 243a UGB) Kapitalanteilsstruktur und Angaben zu Gesellschafterrechten Zum Bilanzstichtag 31. März 2019 beträgt das Grundkapital der Gesellschaft 42.735.000 € und besteht aus 38.850.000 Stückak- tien mit einem rechnerischen Nennwert von je 1,10 € pro Aktie. Das Stimmrecht in der Hauptversammlung wird nach Stückaktien ausgeübt, wobei je eine Stückaktie das Recht auf eine Stimme gewährt. Sämtliche Aktien lauten auf Inhaber. Am 20. Dezember 2018 hat Dr. Hannes Androsch, Vorsitzender des Aufsichtsrats von ATS, 202.095 Stück Aktien der ATS verkauft. Die Androsch Privatstiftung, welche in enger Bezie- hung zu den ATS-Aufsichtsräten Dr. Hannes Androsch, Dr. Georg Riedl und Mag. Gerhard Pichler steht, hat diese 202.095 Stück Aktien der ATS gekauft. Die Durchführung der Transaktion wurde ordnungsgemäß am 21. Dezember 2018 veröffentlicht. Der durchschnittliche Preis je Aktie betrug 19,09 € und der Gesamtwert der damit veräußerten Aktien belief sich auf 3.857.993,55 €. Am 20. Dezember 2018 hat Dr. Hannes Androsch, Vorsitzender des Aufsichtsrats von ATS, 277.346 Stück Aktien der ATS verkauft. Die AIC Androsch International Management GmbH, welche in enger Beziehung zum ATS-Aufsichtsvorsitzenden Dr. Hannes Androsch steht, hat diese 277.346 Stück Aktien der ATS gekauft. Die Durchführung der Transaktion wurde ord- nungsgemäß am 21. Dezember 2018 veröffentlicht. Der durch- schnittliche Preis je Aktie betrug 19,09 € und der Gesamtwert der damit veräußerten Aktien belief sich auf 5.294.535,14 €. Die maßgeblichen direkten und indirekten Beteiligungen an der Konzernmuttergesellschaft AT S Austria Technologie Sys- temtechnik Aktiengesellschaft, die zum Bilanzstichtag zumin- dest 10 % betragen, stellen sich wie folgt dar: siehe Tabelle unten. Zum Stichtag 31. März 2019 befanden sich rund 64,68 % der Aktien im Streubesitz. Außer den oben angeführten Beteiligun- gen gab es keinen weiteren Aktionär, der mehr als 10 % der Stimmrechte an der ATS hielt. Es gibt keine Aktien mit beson- deren Kontrollrechten. Es bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Ausübung des Stimmrechtes durch Arbeitneh- mer mit Kapitalbeteiligung. Es gibt keine besonderen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Die Verträge von allen Vorständen enthalten eine „Change of Control“-Klausel: Für den Fall, dass ein Aktionär an der Gesell- schaft durch das Halten von mindestens 30 % der Stimmrechte (einschließlich der ihm nach Übernahmegesetz zuzurechnen- den Stimmrechte Dritter) die Kontrolle gemäß § 22 ÜbG an der Gesellschaft erworben hat oder die Gesellschaft mit einem konzernfremden Rechtsträger verschmolzen wurde, es sei denn, der Wert des anderen Rechtsträgers beträgt ausweislich des vereinbarten Umtauschverhältnisses weniger als 50 % des Werts der Gesellschaft, liegt ein solcher Kontrollwechsel vor. In diesem Fall ist das Vorstandsmitglied berechtigt, innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten nach Rechtskraft des Kon- trollwechsels mit einer Frist von drei Monaten jeweils zum Aktien % Kapital % Stimmrechte Dörflinger-Privatstiftung, Karl-Waldbrunner-Platz 1, A-1210 Wien 6.902.380 17,77 % 17,77 % Androsch Privatstiftung, Schottengasse 10/12, A-1010 Wien 6.819.337 17,55 % 17,55 %
  • 94. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 90 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 22 Ende eines Kalendermonats sein Amt aus wichtigem Grund niederzulegen und den Vorstandsvertrag zu kündigen („Son- derkündigungsrecht“). Bei Ausübung des Sonderkündigungs- rechts oder bei einvernehmlicher Aufhebung des Vorstandsver- trags innerhalb von sechs Monaten seit dem Kontrollwechsel hat das Vorstandsmitglied Anspruch auf Abfindung seiner Ver- gütungsansprüche für die Restlaufzeit dieses Vorstandsvertra- ges, maximal aber in Höhe von drei Jahresbruttobezügen, wobei anderweitige Vergütungsbestandteile nicht in die Be- messung des Abfindungsbetrages einzubeziehen und davon ausgeschlossen sind. Der Vorstand wurde durch die 20. Hauptversammlung am 3. Juli 2014 ermächtigt, bis zum 2. Juli 2019 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates um bis zu 21.367.500 € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien gegen Bar- einlage oder Sacheinlage, einmal oder in mehreren Tranchen, auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Über- nahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 AktG, zu erhöhen. Der Vorstand wurde ermächtigt, hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats die näheren Ausgabebedingungen (insbesondere Ausgabebetrag, Gegen- stand der Sacheinlage, Inhalt der Aktienrechte, Ausschluss der Bezugsrechte etc.) festzulegen (genehmigtes Kapital). Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapi- tal ergeben, zu beschließen. Die Hauptversammlung hat auch beschlossen, die Satzung entsprechend diesem Beschluss in § 4 (Grundkapital) zu ändern. Darüber hinaus wurde in der 20. Hauptversammlung am 3. Juli 2014 die in der Hauptversammlung vom 7. Juli 2010 beschlos- sene Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschrei- bungen widerrufen und gleichzeitig der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juli 2019 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Wandelschuldver- schreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 150.000.000 € auszugeben und den Inhabern von Wandelschuldverschrei- bungen Bezugs- und/oder Umtauschrechte auf bis zu 19.425.000 Stück neue, auf Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien der Gesellschaft nach Maßgabe der vom Vorstand festzulegenden Wandelschuldverschreibungsbedingungen zu gewähren. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang das Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG um bis zu 21.367.500 € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 Stück neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchge- führt, als Inhaber von auf Grundlage des Ermächtigungsbe- schlusses der Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 ausgegebe- nen Wandelschuldverschreibungen von dem ihnen gewährten Umtausch- und/oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen. Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen (insbesondere Ausgabebetrag, Inhalt der Aktienrechte). In Bezug auf die Erhöhung des genehmigten Kapitals bzw. die bedingte Kapitalerhöhung ist folgende betragsmäßige Deter- minierung, entsprechend den Beschlüssen der 20. Hauptver- sammlung vom 3. Juli 2014, zu beachten: Die Summe aus (i) der Anzahl der nach den Bedingungen der Wandelschuldver- schreibungen jeweils aus bedingtem Kapital aktuell ausgege- benen oder potenziell auszugebenden Aktien und (ii) der An- zahl der aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen Aktien darf die Zahl von insgesamt 19.425.000 nicht überschreiten (betragsmäßige Determinierung der Ermächtigungen). Eigene Aktien In der 23. ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Juli 2017 wurde der Vorstand erneut ermächtigt, binnen 30 Monaten ab Beschlussfassung eigene Aktien im Ausmaß von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren, sohin bis einschließlich 5. Juli 2022, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne weite- ren Beschluss der Hauptversammlung eigene Anteile auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches An- gebot zu veräußern, insbesondere zur Bedienung von Mitarbei- teraktienoptionen, Wandelschuldverschreibungen oder als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen bzw. sonsti- gen Vermögenswerten und zu jedem sonstigen gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden. Zum 31. März 2019 hält der Konzern keine eigenen Aktien.
  • 95. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 91 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 23 Es gibt keine außerbilanziellen Geschäfte zwischen der ATS und ihren Tochtergesellschaften. Die ATS hat keine Kredite an Organmitglieder vergeben und ist auch keine Haftungsverhältnisse zu deren Gunsten einge- gangen. Weiterführend wird auf die Erläuterungen im Anhang zum Konzernabschluss, Erläuterung 21 „Gezeichnetes Kapital“ so- wie auf die Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“, verwiesen. Der Corporate Governance Bericht der Gesellschaft nach § 243b UGB ist unter http://www.ats.net/de/unternehmen/ corporate-governance/berichte/ abrufbar. 3.3.Nichtfinanzielle Erklärung Die Gesellschaft ist gemäß § 243b Abs. 6 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung im Lagebericht befreit, da ein gesonderter nichtfinanzieller Bericht erstellt wird. Dieser nichtfinanzielle Bericht ist dem Geschäftsbericht 2018/19 als gesondertes Kapitel beigefügt.
  • 96. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 92 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 24 Highlights im Geschäftsjahr 2018/19 Fast alle der Aktivitäten von ATS im Forschungs- und Entwick- lungsbereich haben zum Ziel, den derzeit stattfindenden Wan- del in der Elektronikindustrie zu antizipieren und die sich dadurch ergebenden Chancen aufzugreifen und somit Schritt für Schritt „More than ATS“ zu werden. Die aktuell laufenden Projekte von ATS suchen nach neuen Lösungen für: Miniaturisierung/Gewichtsreduktion: Geräte werden immer kleiner, leichter und leistungsfähiger – ATS kann und muss die Grundlage dafür schaffen. ATS arbeitet an neuen Techno- logien, welche die Dichte an Leiterzügen erhöhen und die Dicke der Systeme verringern. Integration von neuen und zusätzlichen Funktionen: Elektroni- sche Geräte erfüllen immer mehr Funktionen, was meist durch zusätzliche Komponenten ermöglicht wird. Diese müssen in kleinster Packungsdichte und höchster Leistungsfähigkeit verbunden werden – idealerweise bei einer vereinfachten Wertschöpfungskette. ATS erarbeitet neue Konzepte zur effizienten Integration und Verbindung von elektronischen Komponenten. Schnelle Signalleitung: In den nächsten Jahren wird es zu einem starken Anstieg an der zu verarbeitenden Datenmenge kom- men (z.B. 5G, autonomes Fahren). In den Entwicklungsprojek- ten aus diesem Bereich stellt ATS sicher, dass die Produkte die Signale schnell und verlustarm leiten. Leistung und Leistungseffizienz: Energieeffiziente Mobilität führt zu Elektrifizierung der Mobilität – mechanische Lösungen werden durch energiesparende elektronische Lösungen er- setzt. Die Projekte in diesem Bereich fokussieren auf Systeme, die die optimale Stromversorgung bei geringsten elektrischen Verlusten ermöglichen, große Leistungen schalten und über- tragen und in Zukunft vielleicht auch Energie gewinnen kön- nen. Durch die Verknappung der natürlichen Ressourcen muss ATS effiziente und flexible Fertigung bei geringstem Ressour- cenverbrauch (Material, Wasser, CO2 etc.) sicherstellen. ATS macht sich große Datenmengen nutzbar zur Optimierung und Verbesserung von Produktionsprozessen, Produkteigenschaf- ten und -qualität, Integration neuer und zusätzlicher Schritte in die Wertschöpfungskette und erarbeitet neue Lösungen zum sparsamen Umgang mit Ressourcen in der Produktion. Innovationsrate nahe Rekordniveau, zahlreiche neue Schutzrechte Die Einführung von sehr wichtigen Technologien in den letzten Geschäftsjahren (z.B. mSAP und Substrate) hatte auch Auswir- kungen auf die Innovation Revenue Rate (IRR) im abgelaufenen Geschäftsjahr. ATS erzielte mit 35,3 % die zweithöchste IRR in seiner Unternehmensgeschichte. Mit der IRR wird die Inno- vationskraft des Unternehmens gemessen. Sie stellt den Anteil am Umsatz dar, den ATS mit innovativen Produkten, die während der letzten drei Jahre auf dem Markt eingeführt wurden, erzielt hat. ATS setzt sich eine jährliche IRR von mindestens 20 % zum Ziel. Beruht dieser Erfolg noch sehr stark auf der Verfügbarkeit der mSAP- und Substrattechnologie, hat ATS in der Entwicklung bereits die Weichen auf neue Applikationen gestellt, bei denen ATS die Erkenntnisse seiner Entwicklungsfelder als Technolo- giebausteine anwendet. Derzeit arbeitet ATS an neuen Lö- sungen für Module (elektronische Einheiten für spezifische Aufgaben, die mehrere Bauelemente miteinander verbinden), neuen Lösungen für die Leistungselektronik getrieben durch Entwicklungen in der e-Mobility und erarbeitet mit seinen Kunden Lösungen für den neuen Mobilfunkstandard 5G. 19,6 21,8 40,4 35,3 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Innovation Revenue Rate (IRR) in % 4. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
  • 97. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 93 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 25 Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zeigen sich auch in der Anzahl und Qualität der Patente. Weltweit hat ATS im Geschäftsjahr 2018/19 insgesamt 72 Schutzrechte neu zur Anmeldung eingereicht. Aktuell kommt ATS auf 286 Patentfamilien, die zu 279 erteilten Schutzrechten führen. Das IP-Portfolio wird durch extern erworbene Lizenzen – insbeson- dere im Bereich der Embedding-Technologie – weiter gestärkt. FE-Aufwand: 7,4 % vom Umsatz Die Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsprojekte belie- fen sich im Geschäftsjahr 2018/19 auf 75,7 Mio. €. Dies ent- spricht einer Forschungsquote (d.h. in Relation zum Umsatz) von 7,4 % gegenüber 6,6 % im Vorjahr. Mit dieser weiterhin hohen Forschungsquote sichert ATS seine Position als Tech- nologieführer auch für die kommenden Jahre ab. Effiziente FE-Prozesse Die Effizienz in der Entwicklung wird dadurch sichergestellt, dass ATS global mit Kunden, Lieferanten und Forschungsein- richtungen eng zusammenarbeitet. Intern betreibt ATS einen zweistufigen Innovationsprozess. In einem ersten Schritt wer- den neuartige Konzepte entwickelt und die prinzipielle Mach- barkeit dieser Konzepte wird gezeigt. Dieser Tätigkeitsbereich umfasst somit die angewandte Forschung und Technologieeva- luierung. Anschließend ist es Aufgabe der lokalen Abteilungen für Technologieentwicklung und -implementierung an den Standorten von ATS (TDI und Engineering), die Prozesse und Produkte experimentell weiterzuentwickeln und in den beste- henden Produktionsablauf zu integrieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde begonnen, die Entwick- lungseinheit in Chongqing zu einem weiteren Entwicklungs- zentrum auszubauen. Es wurden eine Prototypenline konzi- piert und angeschafft sowie die Maschinen für neue Prozesse erworben, die es ermöglichen, die Entwicklung speziell im Bereich Substrat und Advanced Packaging unter Nutzung der Substrattechnologie auf ein neues Niveau zu heben. Im Ent- wicklungszentrum Leoben, das auch weiterhin die Zentrale in der Forschung der ATS AG darstellt, werden neben Advan- ced-Packaging-Konzepten auch Konzepte für die Leistungs- elektronik und Hochfrequenzelektronik entwickelt. 212 227 258 279 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Anzahl der erteilten Schutzrechte 12.5% 7.7% 6.6% 7.4% 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Forschungsquote in Relation zum Umsatz
  • 98. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 94 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 26 Wesentliche Entwicklungsprojekte im Geschäftsjahr Entwicklungs-Highlights waren im abgelaufenen Geschäftsjahr die ersten Projekte für den neuen Mobilkommunikationsstan- dard 5G. Die erste Generation der 5G-Technologie, mit deren Einführung soeben begonnen wird, wird sich noch in einem moderaten Funkfrequenzbereich von unter 5 GHz bewegen. Hier stellt neben neuen Antennensystemen vor allem der Energieverbrauch der Systeme die Herausforderung dar, die gelöst werden muss. In der zweiten Generation ist es geplant, Funkfrequenzen aus dem mm-Wellenlängenbereich (25- 30GHz) zu verwenden. Hier müssen gänzlich neue Leiterplat- ten- und Verbindungssysteme entwickelt werden, um Verluste so klein wie möglich zu halten. In beiden Bereichen arbeitet ATS derzeit an unterschiedlichen Projekten. Entwicklungen in der Leistungselektronik werden derzeit sehr stark von der Elektromobilität getrieben. ATS entwickelt hier neuartige elektronische Systeme, die einen sehr geringen Energieverbrauch aufweisen und darüber hinaus mit hohen Strömen und hohen Spannungen arbeiten können. Dies gelingt durch den Einsatz der Embedding-Technologie, durch die die Komponenten optimal gekühlt und elektrisch verbunden wer- den können. Das Resultat sind elektrisch effiziente und sehr zuverlässige Systeme und Module. Module (spezialisierte, elektronische Einheiten, die mehrere Bauelemente miteinander optimal verbinden) befinden sich auch in dem Bereich der mobilen Kommunikation im Vor- marsch. ATS partizipiert an diesem Trend mit neuartigen Modulkonzepten, die auf der mSAP- und Substrattechnologie beruhen. Mit diesen Technologien und Konzepten des „All in One Package“ können hochintegrierte und spezialisierte Mo- dule aufgebaut werden, die speziell bei Geräten verwendet werden, die wenig Platz für die Elektronik haben.
  • 99. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 95 Risiko- und Chancen-Strategie Risiko-/Chancen-Managementprozess Risiko-/Chancen-Managementsoftware Risiko-/Chancen- Kontrolle Risiko-/Chancen- Analyse KONTROLLE Berichterstattung Überwachung Steuerung ANALYSE Identifikation Bewertung Aggregation ATS RISIKOMANAGEMENTPROZESS Risikostrategie: definiert mit Vorstand und Prozess- verantwortlichen. Risikoidentifikation: konzernweite Abfrage mit anschließen­ der Bewertung. Unverzügliche Meldung neuer signifikanter Risiken (≥3). Risikobewertung: konzernweit einheitliche Bewertung aller Risiken hinsichtlich monetärer Auswirkung, Eintrittswahrscheinlichkeit und resultierendem Risikorating von 1 (niedrig) – 6 (kritisch). Aggregation Berichtswesen: Aggregation und regelmäßige Bericht- erstattung an Vorstand und Prüfungs- ausschuss über alle signifikanten Risiken (Risikolevel ≥3) durch den Risikomanager. Risikominderung Überwachung: gemäß definierter Berichts- und Entscheidungsebene (nach Risikolevel, s. Abb. 2). Risikomanagementsoftware: konzernweit für Risiken IKS-Kontrollen. Abb. 1: ATS Risikomanagementprozess ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 27 5.1.Chancen- und Risikomanagement STRUKTUR UND INSTRUMENTE Das Chancen- und Risikomanagement ist im ATS Konzern eine wichtige Voraussetzung unternehmerischen Handelns. Mit dem Ziel, den Unternehmenswert zu steigern, werden nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern auch Risiken eingegangen. Da Entscheidungen normalerweise unter Unsi- cherheit getroffen werden, ist es die Aufgabe des Risikomana- gements, mögliche positive oder negative Abweichungen frühzeitig zu erkennen und proaktiv zu steuern. Daher betreibt ATS, gemäß ÖCGK-Anforderung, ein konzernweites Risiko- management (RM) und gemäß COSO-Standard ein Internes Kontrollsystem (IKS) sowie eine am IIA-Standard orientierte interne Revision. Organisatorisch fallen das Risikomanagement, das Interne Kontrollsystem und die interne Revision in die Verantwortung des Finanzvorstands. Der Group Risk Manager berichtet dem Gesamtvorstand einmal monatlich in einer Vorstandssitzung. Die Einbindung des Aufsichtsrats erfolgt im Rahmen der zu- mindest zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen des Prü- fungsausschusses. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanage- mentsystems wird jährlich im Zuge der Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer gemäß Regel 83 ÖCGK beurteilt. Der in Abb. 1 dargestellte Risikomanagementprozess wird mindestens zweimal jährlich durchlaufen. 5. CHANCEN UND RISIKEN IKS RM AUFSICHTSRAT VORSTAND BU-MANAGEMENT WERKS-MANAGEMENT PROZESS-MANAGEMENT Risikoexposure Risikolevel: Die ATS Risikolevels werden vom operativen CF sowie der Eigen­ kapitalquote abgeleitet und sind ein Indikator für die Risikotrag­ fähigkeit des Konzerns. Risikominderung: Klare Zuweisung von zuständigen Entscheidungsebenen nach Risiko- level (s. links). IKS RM: Steuerung von Prozessrisiken (Risikolevel 1-2) mithilfe des Internen Kontrollsystems. Auf Gruppen­ebene relevante Risiken (Risikolevel ≥3) werden über den Risikomanagement­ prozess gesteuert und berichtet. Risikolevel Risikosteuerung Prozess ATS RISIKOLEVELS UND RISIKOSTEUERUNG 1 2 3 4 5 6 RM: Risikomanagement; IKS: Internes Kontrollsystem; BU: Business Unit Abb. 2: ATS Risikolevels und Risikosteuerung
  • 100. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 96 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 28 Die Risikosteuerung erfolgt gemäß Risikostrategie und Risiko- appetit auf der dem entsprechenden Risikolevel zugeordneten Hierarchieebene (s. Abb. 2). RISIKOMANAGEMENT IN 2018/19 Im Geschäftsjahr 2018/19 lag der Fokus des Risikomanage- ments auf der Anpassung der Risikotragfähigkeit sowie der Weiterentwicklung der Instrumente zur Risikobewertung. Die in Abb. 2 ersichtlichen Risikolevels wurden um eine Stufe 6 erweitert. Ziel dieser Anpassung war die Sicherstellung einer sofortigen Berichterstattung an den Aufsichtsrat über signifi- kante Änderungen der Risikoposition. Zusätzlich zu laufenden kontinuierlichen Verbesserungsmaß- nahmen im Internen Kontrollsystem (IKS) wurde im Geschäfts- jahr 2018/19 mit der Evaluierung der Anschaffung einer soft- warebasierten GRC-Lösung begonnen. Ziel dieser Weiterent- wicklung ist eine engere Verknüpfung der Governance-, Risk- und Compliance-Prozesse sowie die Nutzung von Synergien. 5.2.Erläuterung der Einzelrisiken Grundsätzlich sind die Risiken, Ungewissheiten und Chancen der Gruppe von den weltweiten Entwicklungen am Leiterplat- ten- und Substratmarkt sowie der eigenen operativen Perfor- mance abhängig. Eine Übersicht der ATS Risikokategorien, wesentlicher Einzelrisiken, Risikominderungsmaßnahmen und der erwarteten Risikotendenz in den kommenden Geschäfts- jahren ist in Abb. 3 dargestellt und wird in der Folge genauer erläutert. FX: Foreign Exchange; CF: Cashflow Abb. 3: ATS Risikokategorien, wesentliche Einzelrisiken, Risikotendenz und Risikom-inderungsmaßnahmen Wesentliche Risiken ChancenRisikokategorie Risikominderung ChancenrealisierungTendenz STRATEGIE MARKT BESCHAFFUNG UMFELD OPERATIV ORGANISATION FINANZ ▪ Verkaufspreisentwicklung ▪ Kapazitätsauslastung ▪ Technologische Entwicklung ▪ Investitionen ▪ Markt- und Segmententwicklung ▪ Entwicklung Schlüsselkunden ▪ Verkaufsstrategie und Umsetzung ▪ Entwicklung Einkaufspreise ▪ Single-Source-Risiko ▪ Verlust von vertraulichen Informationen ▪ Katastrophen, Brandfall ▪ Politisches Risiko ▪ Qualitätsperformance ▪ Geistiges Eigentum ▪ Projektmanagement ▪ Betriebskosten ▪ Verlust von Schlüsselkräften ▪ Wechselkursrisiko ▪ Finanzierung Liquidität ▪ Steuerrisiko ▪ Wertberichtigungen ▪ Konsequenter Fokus auf High-End-Technologien Zielapplikationen ▪ Kundennähe und frühzeitige Kundenkontakte ▪ Technologieentwicklungsprojekte Technologie-Roadmap ▪ Marktanalyse, Strategieprüfung und -anpassung ▪ Ausbalancierte Segmentportfolios und Diversifikation des Kundenportfolios ▪ Neukundenakquisition Anteilsteigerung bei bestehenden Kunden ▪ Konsequente Akquisition von definierten Zielapplikationen ▪ Beschaffungsstrategie (Verhandlung, Allokation, technische Änderungen) ▪ Lieferanten-Risikobewertung Multi-Sourcing ▪ Erhöhung des Sicherheitslevels durch die Implementierung eines Informationssicherheitmanagementsystems (ISO 27001) ▪ Interne externe Audits, Notfallübungen ▪ Business-Continuity-Management, Versicherung ▪ Black-Belt-Programm, laufende Qualitätsverbesserungsmaßnahmen ▪ Kontinuierlicher Ausbau und Absicherung des IP-Portfolio ▪ Konsequentes Projektmanagement ▪ Kostenreduktions- und Effizienzsteigerungsprogramme an allen Standorten ▪ Mitarbeiterbindung, Stellvertreterregelung Nachfolgeplanung ▪ Natürliches FX Hedging durch langfristige CF-Planung ▪ Langfristige Finanzierungs- und Liquiditätsplanung, Zinsswaps ▪ Kontinuierliche Compliance-Überprüfung mit Steuergesetzgebungen ▪ Projektcontrolling; Impairment-Tests; Strategieprüfung und -anpassung FX: Foreign Exchange; CF: Cashflow Abb. 3: ATS Risikokategorien, wesentliche Einzelrisiken, Risikotendenz und Risikominderungsmaßnahmen
  • 101. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 97 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 29 STRATEGIE Investitionsrisiken Um Wachstumspotenziale zu nutzen und konkurrenzfähig zu bleiben, hat ATS wesentliche Investitionen in neue Technolo- gien (IC-Substrate) sowie in die Weiterentwicklung und den Kapazitätsausbau bestehender Technologien getätigt (SLP, mSAP, HDI) und wird diese auch künftig tätigen. Damit die technologisch führende Position auch in Zukunft gefestigt werden kann, werden in Chongqing Investitionen für die zwei- te Ausbaustufe des Werks I getätigt. Falsch eingeschätzte technologische Entwicklungen, Verände- rungen in der Nachfrage, Einschränkungen durch Patente Dritter, negative Preisentwicklungen, kundenspezifische Tech- nologien, kürzere Technologiezyklen oder Probleme bei der technischen Umsetzung können die Werthaltigkeit solcher Investitionen maßgeblich negativ beeinträchtigen. Dies kann insbesondere das Substratgeschäft, die Produktionskapazitä- ten für mSAP-Technologie in Shanghai und Chongqing, die Kapazitätserweiterung für Hochfrequenzleiterplatten in Nan- jangud und Fehring und generell alle bestehenden Geschäfts- aktivitäten von ATS betreffen. Bei Vorliegen entsprechender Indikatoren finden anlassbezogen Überprüfungen der Werthal- tigkeit dieser Investitionen statt, welche aufgrund der hohen getätigten Investitionen zu einem entsprechend hohen Ab- schreibungsbedarf führen könnten. Wettbewerbsrisiken Durch den klaren Fokus auf das Hightech-Segment, gepaart mit höchsten Qualitätsstandards und konsequenter Kosten- kontrolle konnte ATS im Technologiesegment HDI (High Density Interconnect) dem intensiven Wettbewerb, am Markt vorhandenen Überkapazitäten und der permanenten „Kom- modifizierung“ mit entsprechender Margenreduktion in die- sem Bereich bislang erfolgreich entgegenwirken. Ergänzend dazu wurde der Einsatz der HDI-Technologie gezielt und erfolg- reich von der Anwendung für Smartphones und andere mobile Endgeräte auf weitere Anwendungen wie zum Beispiel für die Automotive-Industrie übertragen. Das technologische Upgrade von Teilen der HDI-Linien auf die mSAP-Technologie gewähr- leistet die Übertragung der HDI-Wettbewerbsvorteile auf die nächste Technologiegeneration. Kundenseitige Verzögerungen beim Umstieg auf die neue Technologie sowie volatile Markt- entwicklungen können Herausforderungen für ATS darstellen und zu Angebotsüberhang, Überkapazitäten und fehlenden Auslastungen führen. Die Chancen der österreichischen Werke von ATS liegen in der hohen Flexibilität, den hohen Qualitätsstandards und der Fähigkeit, sich sehr schnell auf wechselnde Spezifikationen und Technologien einzustellen. Diese Fähigkeit ist insbesondere im Industrie-Segment, das von unterschiedlichen Technologie- anforderungen seitens einer Vielzahl von Kunden geprägt ist, eine unabdingbare Notwendigkeit, um gegenüber den Mitbe- werbern bestehen zu können. Um diesen Vorsprung von ATS abzusichern, werden in enger Kooperation mit den Kunden laufend neue Technologien und Projekte vorangetrieben. Neue technische Entwicklungen und Überkapazitäten am Markt stellen ATS im Geschäftsbereich IC-Substrate vor Her- ausforderungen. Die Fokussierung auf ein höherwertiges Pro- duktportfolio sowie die erfolgreiche Umsetzung von geplanten Kostenreduktionen sind wesentlich für diesen Geschäftsbe- reich. Der Markt für IC-Substrate wird stark durch technologi- sche Änderungen beeinflusst. Die Entwicklung neuer Techno- logien dient zur Minderung des Marktrisikos von IC-Substraten. Jedoch beinhaltet dieser technologische Fortschritt das allge- meine Risiko von neuen Technologieentwicklungen. Wettbewerbsrisiken ergeben sich auch durch potenzielle Qua- litätssteigerungen und technologische Fortschritte in Ländern mit niedrigeren Produktionskosten. Dies könnte dazu führen, dass insbesondere die ATS Standorte in Österreich, aber auch andere Produktionsstandorte, etwa in Südkorea und China, an Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten. Zusätzlich könnte ein schwierigeres Marktumfeld im Ge- schäftsjahr 2019/20 die Ergebnisse der Gruppe beeinträchti- gen. Stagnierende Smartphone-Verkäufe, Nachfrageschwä- chen im Bereich Automotive sowie nachteilige Marktentwick- lungen in den übrigen Kernsegmenten könnten zu einem Um- satzrückgang führen. Eine positive Marktentwicklung könnte im Gegensatz dazu auch gesteigerte Geschäftschancen und überproportionale Wachstumschancen bieten. Die breit gefä- cherte Aufstellung von ATS in den Segmenten Mobile Devices
  • 102. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 98 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 30 Substrates sowie Automotive, Industrial, Medical kann durch deren unterschiedliche Produktionszyklen Marktrisiken teil- weise abfedern. MARKT Potenzieller Verlust von Schlüsselkunden ATS hat es durch fortgeschrittene Fertigungstechnologien und hohe Qualitätsstandards geschafft, sich als verlässlicher Anbieter für einige der weltweit namhaftesten Abnehmer in der Elektronikindustrie zu etablieren. Aufgrund der Fokussie- rung auf High-End-Technologie ist die Zahl der Abnehmer auf die Technologieführer beschränkt. Die Umsätze mit den fünf größten Kunden tragen 64 % zum Gesamtumsatz bei. Die mittlerweile langfristigen Geschäftsbeziehungen mit diesen Kunden bieten auch in Zukunft gute Chancen. Allerdings birgt die Konzentration auch Risiken im Falle einer signifikanten Reduktion der Geschäftsvolumina oder Profitabilität bei diesen Kunden. Besonders kritisch ist dies bei den IC-Substraten und mSAP. Die laufende Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von ATS als auch die Erweiterung der Kundenbasis sowie die Erschließung neuer Produkte sind daher von großer Bedeutung für eine schnelle Kompensation von negativen Entwicklungen bei einzelnen wesentlichen Kunden. BESCHAFFUNG Einkaufspreise Preisschwankungen für Energie sowie Rohmaterial (Gold, Kupfer, Laminate) können sich kurzfristig sowohl positiv als auch negativ auf erzielbare Margen auswirken. Die steigenden Rohmaterialpreise im Geschäftsjahr 2018/19 konnten durch die gezielte Umsetzung der Beschaffungsstrategie zum Teil abgefedert werden. Aufgrund der Marktentwicklung wird auch im kommenden Geschäftsjahr mit steigenden Rohmaterial- preisen gerechnet. Lieferanten Um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren, zielt die Sourcing-Strategie von ATS auf eine klar diversifizier- te und breite Basis von sorgfältig ausgewählten Bezugsquellen ab. Zu wesentlichen Schlüssellieferanten mit besonderem Know-how und Wettbewerbsfähigkeit bestehen langjährige stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen. Um Lieferengpässen vorzubeugen, betreibt ATS ein konsequentes Lieferantenrisi- komanagement unter Berücksichtigung von regionalen Clus- terrisiken, unterschiedlichen Versorgungswegen und alternati- ven Beschaffungsmöglichkeiten. Kundenspezifikationen kön- nen die verwendeten Rohmaterialien nur auf bestimmte Liefe- ranten beschränken, weshalb eine Abhängigkeit für ATS entstehen kann. Mit wenigen Ausnahmen, beispielsweise im Bereich IC-Substrate und ECP, für welche eine kleinere Liefe- rantenbasis vorhanden ist, gibt es aber in der Regel alternative Lieferantenoptionen, um Versorgungsrisiken zu begegnen. UMFELD Standortrisiken Der weitaus überwiegende Teil der operativen Tätigkeiten von ATS ist außerhalb von Österreich, insbesondere in China, angesiedelt. Dies könnte ATS dem Risiko von potenziellen rechtlichen Unsicherheiten, staatlichen Eingriffen, Handelsbe- schränkungen und politischen Unruhen aussetzen. Weiters kann unabhängig davon jede Produktionsstätte disruptiven Ereignissen wie zum Beispiel Feuer, Naturkatastrophen, kriege- rischen Akten, Versorgungsengpässen oder anderen Elemen- tarereignissen ausgesetzt sein. Die Kündigung von Landnut- zungsrechten, Genehmigungen oder Leasingverträgen be- stimmter Werke könnte die Produktionstätigkeit der Gruppe ebenfalls erheblich negativ beeinflussen. Um die Auswirkungen solcher Risiken zu minimieren, hat der Konzern ein Business-Continuity-Management etabliert. Zu- sätzlich betreibt ATS ein aktives Versicherungsmanagement, in Abwägung der Risiken und der entsprechenden Kosten. Es wurden für ein Unternehmen dieser Größe übliche Versiche- rungspolizzen abgeschlossen, sofern solche zu vertretbaren Kosten im Verhältnis zu den drohenden Risiken verfügbar sind. Politische Risiken Die Elektronikindustrie wird charakterisiert durch stark inte- grierte, transnationale Lieferketten, welche auf dem freien Handel von Waren und Dienstleistungen basieren. Mögliche Schutzzollpolitik oder steigende politische Spannungen können zu Diskontinuitäten in der Lieferkette sowie zu Wettbewerbs- vorteilen für Konkurrenten in spezifischen Ländern führen.
  • 103. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 99 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 31 In Europa bestehen derzeit Unsicherheiten betreffend den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. ATS hat nur wenige Geschäftsbeziehungen mit Kunden und Liefe- ranten, deren Sitz in Großbritannien liegt. Dennoch wurden aufgrund der bestehenden Unsicherheiten Maßnahmen von ATS vorgenommen, um einen reibungslosen Ablauf der Supp- ly Chain gewährleisten zu können. Enger Kundenkontakt, der Aufbau von Lagerbeständen sowie die Vorbereitung von inter- nen Systemen auf mögliche Austrittsszenarien zählen zu den getroffenen Vorkehrungen. Nichtsdestotrotz können Auswir- kungen des Austritts Großbritanniens auf die europäische Wirt- schaft auch die Geschäftsentwicklung von ATS beeinflussen. Aufgrund des latenten Handelskonflikts zwischen den USA und China werden Strafzölle auf Importe von bestimmten Gütern in beiden Ländern eingehoben. Aus derzeitiger Sicht ist ATS von dem Handelskonflikt nur unwesentlich betroffen, da die Wei- terverarbeitung der Produkte zum Großteil in China erfolgt. Dennoch ist ein laufendes Monitoring der betroffenen Güter notwendig. Weiters können die makroökonomischen Entwick- lungen aufgrund des Handelskonflikts einen negativen Einfluss auf die Geschäfte von ATS haben. Compliance Die Änderung regulatorischer Anforderungen, wie Verbote spezieller Prozesse oder Materialien, könnte zu einem Anstieg der Produktionskosten führen. Bei Verletzung von Vertraulich- keitsanforderungen von Kundenseite oder durch den Bruch gesetzlicher Bestimmungen könnten ATS erhebliche Strafzah- lungen drohen. ATS hat organisatorische Maßnahmen zur Verhinderung des Eintritts bzw. zur Minimierung von Compli- ance-Risiken getroffen und baut diese laufend aus. Grundsätz- lich verfolgt ATS eine „Zero-Tolerance-Politik“ gegenüber Compliance-Verstößen und erwartet eine 100%ige Einhaltung aller geltenden Gesetze und Regulierungen von allen Mitarbei- tern. Das Governance, Risk Compliance Committee („GRC Committee“) hat die Identifizierung und Minderung potenziell relevanter Compliance- und Governance-Risiken zum Ziel. Weiters hat ATS die Whistleblowing-Plattform „We Care“ eingeführt, welche es Mitarbeitern und externen Personen ermöglicht, potenzielle Compliance-Verstöße zu melden. Betrugsfälle, Datensicherheit und Cybercrime Um Betrugsversuchen wie bisher erfolgreich begegnen zu können, wurden die internen Kontrollen in den letzten Ge- schäftsjahren weiter intensiviert und die Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich solcher Betrugsschemata erhöht. Zu- sätzlich arbeitet ATS kontinuierlich am weiteren Ausbau der Daten- und Informationssicherheit. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde ein Projekt zum Thema „EU-Datenschutz- Grundverordnung“ umgesetzt. Durch die Analyse der unter- nehmensinternen Prozesse hinsichtlich der Verwendung von personenbezogenen Daten wurden erforderliche Maßnahmen erhoben und implementiert, um den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten. Ein weiterer Fokus im Geschäftsjahr 2018/19 lag auf dem Aufbau eines Informationssicherheitsmanage- mentsystems (ISMS), welches an den europäischen Standorten auch nach ISO 27001 zertifiziert wurde. Durch die Orientierung an internationalen IT-Standards wird ein sicherer Umgang und angemessener Zugang zu Informationen gewährleistet sowie zuverlässige Systeme zur Verfügung gestellt. Die Zertifizierung von weiteren ATS Standorten ist geplant. OPERATIV Qualitäts- und Lieferperformance Wie bisher wird eine hohe Produktqualität, Liefertreue und Servicequalität auch in Zukunft eine Chance bieten, um sich von Mitbewerbern zu differenzieren und entsprechende Wachstumschancen wahrzunehmen. Andererseits muss ATS, insbesondere wichtigen Kunden, teilweise auch substanzielle vertragliche Zusagen, beispielsweise hinsichtlich Kapazitätsre- serven und Mengengarantien, Termintreue und Qualitäts- performance, geben. Technische Defekte und Mängel in der Qualität sowie Schwierigkeiten bei der Lieferung von Produk- ten oder die Nichtbereitstellung von zugesagten Mengen- garantien könnten ATS Gewährleistungs- und Schadenersatz- ansprüchen sowie Vertragsstrafen aussetzen. Im Mobile De- vice Business können Qualitätsmängel zur Liefersperre von bestimmten Teilenummern führen. Solche Liefersperren kön- nen, auch wenn die Qualitätsmängel nicht durch den Produkti- onsprozess der ATS, sondern innerhalb der Lieferkette verur- sacht wurden, erhebliche Umsatzrückgänge zur Folge haben. Substanzielle Qualitätsmängel könnten auch Rückrufaktionen und den Verlust von Kunden nach sich ziehen. ATS unterhält
  • 104. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 100 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 32 ein entsprechendes Qualitäts- und Planungswesen, um man- gelnde Produktqualität und Planungsfehler sowie negative Folgen daraus nach Möglichkeit auszuschließen bzw. zu mini- mieren. Um eine hohe Produktqualität sicherstellen zu kön- nen, erfüllt ATS nicht nur allgemeine internationale Quali- tätsstandards (ISO 9001), sondern auch weiterführende Stan- dards für Automobil, Luftfahrt und Medizintechnik. Weiters ist ATS grundsätzlich – unter Berücksichtigung von Deckungs- ausschlüssen beziehungsweise üblichen Deckungslimits – im Rahmen einer (erweiterten) Produkthaftpflichtversicherung gegen Produkthaftpflichtrisiken abgesichert. Geistiges Eigentum Durch eigene Entwicklungen, Zusammenarbeit mit Kooperati- onspartnern und Investitionen ist es die Intention von ATS, Chancen zu nutzen, geistiges Eigentum zu erlangen und zusätz- lich Zugang zu chancenreichen Patenten zu bekommen. Risi- ken ergeben sich, sollte ATS es verabsäumen, das geistige Eigentum zu sichern, und dadurch Mitbewerber in die Lage versetzen, diese Technologien zu nutzen. Rechtsstreitigkeiten über geistiges Eigentum könnten ATS davon abhalten, in Streit stehende Technologien zu nutzen oder zu verkaufen. Weiters können Rechtsstreitigkeiten über die missbräuchliche Verwendung von fremdem geistigem Eigentum erhebliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen. Technologie- und Projektentwicklung Durch den Kapazitätsauf- und -ausbau für IC-Substrate und mSAP-Technologie in Chongqing ergeben sich angesichts des erheblichen Investitionsvolumens für den Standort Chongqing spezifische Risiken. Komplikationen beim Vorantreiben der technologischen Entwicklung und der Projektumsetzung kön- nen die Geschäftsentwicklung sowie die bestehenden finanzi- ellen und administrativen Ressourcen erheblich belasten. Der Fokus im kommenden Geschäftsjahr liegt bei der kontinuierli- chen Performanceverbesserung der Substratproduktion und auf der Durchführung der zweiten Ausbaustufe des Werk I in Chongqing. Kostenkontrolle Kontinuierliche Kostenreduktion und Effizienzsteigerung in allen Geschäftsbereichen sind wesentlich für die Profitabilität der Gruppe. Sollten Kostenreduktionsmaßnahmen und Per- formancesteigerungen nicht wie geplant umsetzbar sein (oder können Kosten nicht an Kunden weitergegeben werden), kann sich das negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns auswirken. ORGANISATION Mitarbeiter Die kollektive Industrieerfahrung und Managementexpertise der Mitarbeiter der ATS Gruppe sind ein Fundament zur Nutzung zukünftiger Chancen. Die Geschäftsentwicklung von ATS könnte negativ beeinflusst werden, wenn leitende Ange- stellte das Beschäftigungsverhältnis mit ATS beenden oder ATS nicht in der Lage wäre, weiterhin hochqualifizierte Mit- arbeiter in allen Bereichen der Wertschöpfung zu rekrutieren und diese langfristig an die Firma zu binden. ATS arbeitet kontinuierlich an Strategien, um Schlüsselarbeitskräfte zu halten, zusätzliche wertvolle Mitarbeiter zu rekrutieren und die Fähigkeiten der Mitarbeiter weiter auszubauen. FINANZ Wechselkursrisiken Wechselkursschwankungen von EUR, RMB und USD – sowie in geringerem Ausmaß von JPY, KRW und INR – können signifi- kant positive oder negative Auswirkungen auf die Ergebnisse der Gruppe haben. Zur Minimierung dieser Effekte verfolgt die Gruppe eine natürliche Absicherungsstrategie durch die Her- stellung gegenläufiger Cashflow-Ströme in den jeweiligen Währungen. Aufgrund der hohen Investitionen der letzten Jahre in China ergeben sich wesentliche Währungsrisiken aus dem RMB, welche das Eigenkapital der Gruppe erhöhen oder verringern könnten. Eine Absicherung dieses Risikos wäre mit hohen Kosten verbunden und wird nicht durchgeführt. Finanzierung und Liquidität Zur Sicherstellung des Finanzierungsbedarfs der Expansions- strategie verfolgt die Gruppe eine langfristige Finanzierungs- und Liquiditätsplanung. Negative Entwicklungen im Geschäfts-
  • 105. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 101 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 33 verlauf, signifikante Abweichungen von Annahmen in Business Cases, Wechselkursschwankungen oder Wertberichtigungen können jedoch zu einem Verfehlen der angestrebten Eigenka- pitalquoten bzw. des Verhältnisses von Nettoverschuldung zu EBITDA und in der Folge zusätzlichem Finanzierungsbedarf unter erschwerten Bedingungen und höheren Kosten oder dem Verlust bestehender Finanzierungsmöglichkeiten führen. Die Absicherung von Zinsrisiken erfolgt für die gesamte Gruppe zentral durch Group Treasury, teilweise über entsprechende Finanzinstrumente. Bezüglich der Bereiche Finanzierungsrisiko, Liquiditätsrisiko, Kreditrisiko sowie Wechselkursrisiko wird weiters auf Erläute- rung 19 „Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ im Anhang zum Konzernabschluss verwiesen. Steuerliche Risiken Die Gesellschaft ist global tätig und unterliegt somit unter- schiedlichen Steuersystemen. Solange die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung oder Verbindlichkeit nicht gege- ben sind, werden nationale wie auch internationale Steuerrisi- ken unter Finanzrisiken subsumiert und entsprechend über- wacht. Das derzeit wesentliche Steuerrisiko betrifft die Gesell- schaft in Indien. Um zukünftige Steuerrisiken zu minimieren, überprüft der Konzern laufend die Compliance mit nationalen Steuergesetzgebungen und internationalen Richtlinien wie z.B. den BEPS(„Base Erosion and Profit Shifting“)-Richtlinien der OECD. Trotz des Bestrebens von ATS, alle steuerlichen Geset- ze und Vorschriften einzuhalten, besteht ein Risiko von unter- schiedlichen Auslegungen und Interpretationen internationaler Transaktionen in verschiedenen Ländern, welche zu einer Doppelbesteuerung und zusätzlichen Steuerbelastungen füh- ren könnten. 5.3.Internes Kontroll- und Risikomanagement- system im Hinblick auf das Rechnungswesen Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem und Risikomanagement ist integrierter Bestandteil des konzernwei- ten Risikomanagementsystems. In Anlehnung an das Rahmen- konzept von COSO (The Committee of Sponsoring Organiza- tions of the Treadway Commission) werden unter dem Begriff des unternehmensweiten Risikomanagements das eigentliche Risikomanagement sowie das Interne Kontrollsystem (IKS) subsumiert. Die wesentlichen Merkmale des Risikomanage- ments, des Internen Kontrollsystems sowie der internen Revi- sion von ATS sind in einem konzernweiten Risikomanage- ment- und Revisionshandbuch festgehalten. Die Dokumentation der internen Kontrollen (Geschäftsprozes- se, Risiken, Kontrollmaßnahmen und Verantwortliche) erfolgt grundsätzlich in Form von Kontrollmatrizen, die in einer zent- ralen Managementdatenbank archiviert werden. Das rech- nungslegungsbezogene Interne Kontrollsystem beinhaltet dabei die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Siche- rung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung im Sinne der beschriebenen Kontrollziele für die Finanzberichterstattung. Die Prozesse der Rechnungslegung sind in gesonderten Ver- fahrensanweisungen dokumentiert. Diese sind konzernweit einheitlich ausgestaltet und werden in einem standardisierten Dokumentationsformat abgebildet. Aus den spezifischen loka- len Regelungen resultieren zusätzlich Anforderungen an die Rechnungslegungsprozesse. Die Grundlagen der Rechnungsle- gung und Berichterstattung sind in den Prozessbeschreibungen und weiters in ausführlichen Verfahrensanweisungen doku- mentiert, welche ebenfalls im zentralen Management Manual archiviert sind. Darüber hinaus werden Arbeitsbehelfe zu Be- wertungsläufen, Bilanzierungsvorgängen und organisatori- schen Erfordernissen im Zusammenhang mit den Rechnungs- legungs- und Jahresabschlussprozessen erstellt und laufend aktualisiert. Die Terminplanungen erfolgen im Einklang mit den Konzernerfordernissen.
  • 106. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 102 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 34 Die interne Finanzberichterstattung erfolgt monatlich als Be- standteil der Konzernberichterstattung, wobei die Finanz- informationen durch die Organisationseinheit Corporate Ac- counting und Corporate Controlling überprüft und analysiert werden. Die monatliche Soll-Ist-Abweichung mit entsprechen- der Kommentierung der Segment- bzw. Werksergebnisse sowie des Gesellschaftsergebnisses wird intern an die Füh- rungskräfte und an die Mitglieder des Aufsichtsrats berichtet. Die jährliche Budgeterstellung erfolgt durch die Organisations- einheit Corporate Controlling. Auf Basis der Quartalsergebnis- se und aktuellen Planungsinformationen werden unterjährig quartalsweise Vorschaurechnungen (Forecasts) für das ver- bleibende Geschäftsjahr erstellt. Die Vorschaurechnungen mit Kommentierung zum Budgetvergleich und Darstellungen zur Auswirkung von Chancen und Risiken bis Geschäftsjahresende werden an den Aufsichtsrat berichtet. Neben der regelmäßi- gen Berichterstattung werden Mehrjahresplanungen, projekt- bezogene Finanzinformationen oder Berechnungen über Inves- titionsvorhaben aufbereitet und an den Aufsichtsrat übermittelt.
  • 107. KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 103 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNLAGEBERICHT FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 35 Globale Konjunktur trübt sich ein Übereinstimmende Vorhersagen von IMF, Weltbank und einer Reihe von Marktforschungsfirmen signalisierten zuletzt eine deutliche Eintrübung der globalen Konjunktur. Die WTO sieht das weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für 2019 und 2020 nur mehr bei 2,6 % im Vergleich zu 2,9 % im Jahr 2018 (WTO 4/2019), wobei in Asien (inkl. China) nur ein kleiner Wachstumsrückgang von 4,3 % (2018) bis 2020 auf 4,0 % er- wartet wird. Hauptursache des Rückgangs ist ein gemäß Kon- junkturzyklus erwarteter Abschwung, der derzeit durch Han- delskonflikte verstärkt wird. Ausblick 2019/20 Basierend auf der seit der zweiten Jahreshälfte 2018/19 sicht- baren Nachfrageschwäche in den Bereichen Smartphone, Automotive und Industrie, dem fortwährend volatilen Markt- umfeld und der geringen Visibilität ist zu Jahresbeginn 2019/20 weiterhin eine hohe Unsicherheit im Markt zu verzeichnen. ATS konnte diese Entwicklung durch das gut diversifizierte Produkt-, Technologie- und Kundenportfolio sowie über einen erfolgreichen Einstieg in das IC-Substrate-Geschäft abfedern. In Anbetracht dieses Marktumfelds geht der Vorstand zunächst von einer auf Jahresbasis stabilen Umsatzentwicklung und einer EBITDA-Marge in der Bandbreite entsprechend der Mit- telfrist-Guidance von 20 und 25 % aus. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Rahmenbedingungen (Wirtschaftspolitik und Wechselkurse) nicht wesentlich verschlechtern. Neben der im Jahresverlauf üblichen Saisonalität wird insbesondere ein durch die Marktunsicherheit belastetes erstes Halbjahr erwartet. Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2019/20 Aus dem bereits kommunizierten und im Geschäftsjahr 2018/19 gestarteten Ausbau der Kapazitäten im Bereich der IC- Substrate werden in der laufenden Periode rund 80 Mio. € zahlungswirksam. Für Basisinvestitionen (Erhaltung und Tech- nologie-Upgrades) ist ein Volumen zwischen 80 und 100 Mio. € geplant. Abhängig von der Marktentwicklung können zusätzlich 100 Mio. € für Kapazitäts- und Technologieerweiterungen schlagend werden. Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019 Der Vorstand DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h. Mag.a Monika Stoisser-Göhring e.h. Ing. Heinz Moitzi e.h. 6. AUSBLICK
  • 108. 104 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS KONZERN- ABSCHLUSS Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzernbilanz Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalsveränderungsrechnung Anhang zum Konzernabschluss Erklärung der gesetzlichen Vertreter Bestätigungsvermerk 106 106 107 108 109 110 172 173
  • 109. 105 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S DIE TECHNOLOGISCHE ENT- WICKLUNG ermöglicht immer mehr Leistung auf immer kleinerem Raum. Wir schieben mit unserem Know-how die Grenzen des Machbaren stetig weiter hinaus. IMMER KLEINER
  • 110. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 106 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 2 in Tsd. € Erläuterung 2018/19 2017/18 Umsatzerlöse 1 1.027.983 991.843 Umsatzkosten 2 (860.828) (829.539) Bruttogewinn 167.155 162.304 Vertriebskosten 2 (30.723) (32.606) Allgemeine Verwaltungskosten 2 (36.593) (39.480) Sonstiger betrieblicher Ertrag 4 18.858 8.006 Sonstiger betrieblicher Aufwand 4 (1.487) (7.938) Sonstiges betriebliches Ergebnis 17.371 68 Betriebsergebnis 117.210 90.286 Finanzierungserträge 5 15.172 3.348 Finanzierungsaufwendungen 5 (17.190) (18.123) Finanzergebnis (2.018) (14.775) Ergebnis vor Steuern 115.192 75.511 Ertragsteuern 6 (28.243) (18.992) Konzernjahresergebnis 86.949 56.519 davon vorgesehener Anteil Hybridkapitalbesitzer, nach Steuern 6.235 2.892 davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen 80.714 53.627 Ergebnis je Aktie, das den Aktionären des Mutterunternehmens zusteht (in € je Aktie): 25 - unverwässert 2,08 1,38 - verwässert 2,08 1,38 KONZERN- GESAMTERGEBNISRECHNUNG in Tsd. € 2018/19 2017/18 Konzernjahresergebnis 86.949 56.519 Zu reklassifizierende Ergebnisse: Währungsumrechnungsdifferenzen, nach Steuern 24.466 (53.523) Gewinne aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, nach Steuern 1) – 15 Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung von Sicherungsinstrumenten aus der Absicherung von Zahlungsströmen, nach Steuern (3.730) 68 Nicht zu reklassifizierende Ergebnisse: (5.797) -784 Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern (5.797) (784) Sonstiges Ergebnis 14.939 (54.224) Konzerngesamtergebnis 101.888 2.295 davon vorgesehener Anteil Hybridkapitalbesitzer, nach Steuern 6.235 2.892 davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen 95.653 (597) ‘1) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstumente bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist. KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
  • 111. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 107 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 3 in Tsd. € Erläuterung 31.03.2019 31.03.2018 VERMÖGENSWERTE Sachanlagen 7 777.742 766.378 Immaterielle Vermögenswerte 8 60.121 75.856 Finanzielle Vermögenswerte 12 193 284 Aktive latente Steuern 6 35.555 45.530 Sonstige langfristige Vermögenswerte 9 24.664 56.219 Langfristige Vermögenswerte 898.275 944.267 Vorräte 10 84.465 136.097 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 11 229.045 118.650 Finanzielle Vermögenswerte 12 239.752 59.635 Laufende Ertragsteuerforderungen 5.728 1.061 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 13 326.841 270.729 Kurzfristige Vermögenswerte 885.831 586.172 Summe Vermögenswerte 1.784.106 1.530.439 EIGENKAPITAL Gezeichnetes Kapital 21 141.846 141.846 Sonstige Rücklagen 22 42.444 27.505 Hybridkapital 23 172.887 172.887 Gewinnrücklagen 446.274 369.153 Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital 803.451 711.391 Summe Eigenkapital 803.451 711.391 SCHULDEN Finanzielle Verbindlichkeiten 15 679.076 458.359 Rückstellungen für Personalaufwand 16 48.409 37.322 Passive latente Steuern 6 5.547 5.069 Sonstige Verbindlichkeiten 14 16.196 14.526 Langfristige Schulden 749.228 515.276 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 14 179.954 199.880 Finanzielle Verbindlichkeiten 15 37.967 81.525 Laufende Ertragsteuerschulden 9.331 16.425 Sonstige Rückstellungen 17 4.175 5.942 Kurzfristige Schulden 231.427 303.772 Summe Schulden 980.655 819.048 Summe Eigenkapital und Schulden 1.784.106 1.530.439 KONZERNBILANZ
  • 112. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 108 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 4 in Tsd. € 2018/19 2017/18 Betriebsergebnis 117.210 90.286 Abschreibungen, Zuschreibungen und Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 132.888 135.692 Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen 37 363 Veränderung langfristiger Rückstellungen 10.833 3.569 Zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (17.523) 2.081 Gezahlte Zinsen (13.624) (14.988) Erhaltene Zinsen 4.939 1.113 Gezahlte Ertragsteuern (28.788) (26.015) Cashflow aus dem Ergebnis 205.972 192.101 Vorräte 20.755 (35.037) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte (23.405) (34.044) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten (30.898) 20.913 Sonstige Rückstellungen (1.890) (742) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170.534 143.191 Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (100.913) (141.933) Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 77 234 Auszahlungen für den Erwerb von finanziellen Vermögenswerten (275.669) (118.506) Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten 99.926 66.816 Cashflow aus Investitionstätigkeit (276.579) (193.389) Einzahlungen aus der Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten 355.278 112.751 Auszahlungen für die Rückzahlung von finanziellen Verbindlichkeiten (190.892) (151.693) Einzahlungen aus der Begebung von Hybridkapital – 172.887 Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 5.112 5.487 Dividendenzahlungen (13.986) (3.885) Hybridkuponzahlungen (8.313) – Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147.199 135.547 Veränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 41.154 85.349 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Jahresanfang 270.729 203.485 Währungsgewinne/(-verluste) aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 14.958 (18.105) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Geschäftsjahresende 326.841 270.729 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
  • 113. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 109 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 5 in Tsd. € Gezeichnetes Kapital Sonstige Rücklagen Hybrid- kapital Gewinn- rücklagen Den Eigen- tümern des Mutterunter- nehmens zu- rechenbares Eigenkapital Nicht beherr- schende Anteile Summe Eigenkapital Stand zum 31.03.2017 141.846 81.729 – 316.519 540.094 – 540.094 Konzernjahresergebnis – – – 56.519 56.519 – 56.519 Sonstiges Ergebnis – (54.224) – – (54.224) – (54.224) davon Währungsumrechnungsdifferenzen – (53.523) – – (53.523) – (53.523) davon Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – (784) – – (784) – (784) davon Veränderung von zur Veräußerung ver- fügbaren finanziellen Vermögenswerten, nach Steuern – 15 – – 15 – 15 davon Veränderung von Sicherungsinstrumen- ten aus der Absicherung von Zahlungsströ- men, nach Steuern – 68 – – 68 – 68 Konzerngesamtergebnis 2017/18 – (54.224) – 56.519 2.295 – 2.295 Dividendenzahlung für 2016/17 – – – (3.885) (3.885) – (3.885) Begebung Hybridkapital – – 172.887 – 172.887 – 172.887 Stand zum 31.03.2018 141.846 27.505 172.887 369.153 711.391 – 711.391 Anpassungen IFRS 15, IFRS 9 – – – 10.393 10.393 – 10.393 Stand zum 01.04.2018 141.846 27.505 172.887 379.546 721.784 – 721.784 Konzernjahresergebnis – – – 86.949 86.949 – 86.949 Sonstiges Ergebnis – 14.939 – – 14.939 – 14.939 davon Währungsumrechnungsdifferenzen, nach Steuern – 24.466 – – 24.466 – 24.466 davon Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – (5.797) – – (5.797) – (5.797) davon Veränderung von Sicherungsinstrumen- ten aus der Absicherung von Zahlungsströ- men, nach Steuern – (3.730) – – (3.730) – (3.730) Konzerngesamtergebnis 2018/19 – 14.939 – 86.949 101.888 – 101.888 Dividendenzahlung für 2017/18 – – – (13.986) (13.986) – (13.986) Hybridkuponzahlung – – – (8.313) (8.313) – (8.313) Steuereffekt auf Hybridkupon – – – 2.078 2.078 – 2.078 Stand zum 31.03.2019 141.846 42.444 172.887 446.274 803.451 – 803.451 KONZERN- EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
  • 114. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 110 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 6 A. Allgemeines AT S Austria Technologie Systemtechnik Aktiengesellschaft (im Folgenden kurz „die Gesellschaft“ und mit ihren Tochtergesellschaf- ten „der Konzern“ genannt) wurde in Österreich gegründet. Der Sitz der Gesellschaft ist in Österreich, Fabriksgasse 13, 8700 Leoben- Hinterberg. Unternehmensgegenstand sind die Fertigung und der Vertrieb von Leiterplatten und die Durchführung von damit verbundenen Dienst- leistungen in den Segmenten Mobile Devices Substrates und Automotive, Industrial, Medical sowie Sonstige. Die Produkte werden im europäischen und asiatischen Raum produziert und sowohl direkt bei den Erstausrüstern (OEM – Original Equipment Manufacturer) als auch bei Auftragsfertigern (CEM – Contract Electronic Manufacturer) abgesetzt. Die Gesellschaft notiert seit 20. Mai 2008 an der Wiener Börse, Österreich, im Börsensegment Prime Market und wird seit 15. September 2008, nach einer Phase des Doppellistings auf dem bisherigen Börsenplatz Frankfurt am Main, Deutschland, ausschließlich an der Wiener Börse gehandelt. Vor dem Wechsel des Börsenplatzes notierte die Gesellschaft seit 16. Juli 1999 an der Frankfurter Börse. Die ATS Aktie wird seit 19. März 2018 in den österreichischen Leitindex ATX einbezogen. Der Konzernabschluss wurde gemäß § 245a UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) formulierten Standards (IFRSs und IAS) und In- terpretationen (IFRIC und SIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die bei der Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Bewertungsgrundlagen basieren auf historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten – mit Ausnahme der Wertpapiere und der derivativen Finanzinstrumente, die mit dem beizulegenden Zeitwert be- wertet werden. a. Konsolidierungsgrundsätze Abschlussstichtag für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. März 2019, mit folgenden Ausnahmen: Auf- grund der gesetzlichen Lage in China entspricht das Geschäftsjahr der ATS (China) Company Limited und der ATS (Chongqing) Com- pany Limited dem Kalenderjahr (Abschlussstichtag: 31. Dezember 2018), sodass die Einbeziehung auf Basis eines Zwischenabschlusses zum 31. März 2019 erfolgte. Der Konzernabschluss wurde vom Vorstand am 16. Mai 2019 zur Veröffentlichung freigegeben. Der Einzelabschluss der Gesellschaft, der nach Überleitung auf die anzuwendenden Rechnungslegungsstandards auch in den Konzernabschluss einbezogen ist, wird am 3. Juni 2019 dem Aufsichtsrat zur Prüfung und Feststellung vorgelegt. Der Aufsichtsrat und – im Falle einer Vorlage an die Hauptversammlung – die Gesellschafter können diesen Einzelabschluss in einer Weise ändern, die auch die Präsentation des Konzernabschlusses beeinflusst. Konsolidierungskreis Die Gesellschaft beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus ihrem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen vorliegen und der Konzern die Fähigkeit besitzt, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen dergestalt zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite des Beteiligungsunter- nehmens beeinflusst wird. In den Konzernabschluss sind – neben der Gesellschaft – folgende Tochterunternehmen einbezogen und vollkonsolidiert:  ATS Asia Pacific Limited, Hongkong, China (im Folgenden ATS Asia Pacific genannt), Anteil 100 %  ATS (China) Company Limited, China (im Folgenden ATS China genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific  ATS (Chongqing) Company Limited, China (im Folgenden ATS Chongqing genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific  ATS Japan K.K., Japan, 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS I.ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN
  • 115. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 111 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 7  ATS (Taiwan) Co., Ltd., Taiwan (im Folgenden ATS Taiwan genannt), 100 % Tochtergesellschaft der ATS Asia Pacific  ATS India Private Limited, Indien (im Folgenden ATS Indien genannt), Anteil 100 %  ATS Korea Co., Ltd., Südkorea (im Folgenden ATS Korea genannt), Anteil 100 %  ATS Americas LLC, USA (im Folgenden ATS Americas genannt), Anteil 100 %  ATS Deutschland GmbH, Deutschland, Anteil 100 % Im Geschäftsjahr 2018/19 gab es keine Veränderungen im Konsolidierungskreis. Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Sie beinhalten weiters die beizulegenden Zeitwerte jeglicher angesetzter Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventu- alverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum bei- zulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden und dementsprechend der volle oder anteilige Firmenwert angesetzt wird. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wenn der Konzern entweder die Beherrschung oder den maßgeblichen Einfluss über ein Unternehmen verliert, wird der verbleibende Anteil zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die daraus resultierende Differenz als Gewinn oder Verlust erfasst. Der beizulegen- de Zeitwert ist der beim erstmaligen Ansatz eines assoziierten Unternehmens, Gemeinschaftsunternehmens oder eines finanziellen Ver- mögenswerts ermittelte Zeitwert. Darüber hinaus werden alle im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Beträge in Bezug auf dieses Unter- nehmen so bilanziert, wie dies verlangt werden würde, wenn das Mutterunternehmen die dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden direkt veräußert hätte. Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Konzernsalden und -transaktionen wurden eliminiert, damit der Konzernabschluss die Rech- nungslegungsinformationen über den Konzern so darstellt, als würde es sich bei dem Konzern um ein einziges Unternehmen handeln. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach den Bestimmungen des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (Business Combinations) und IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ (Consolidated Financial Statements). Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwen- dungen und Erträge werden eliminiert. Zwischenergebnisse im Anlage- und Vorratsvermögen werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Für alle einbezogenen Tochterunternehmen werden darüber hinaus einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet. Der Konzern betrachtet Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen als Transaktionen mit Eigenkapitalgebern des Konzerns. Bei Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem zuordenbaren erworbenen Anteil am Nettovermögen des Tochterunternehmens vom Eigenkapital abgezogen. Gewinne oder Verluste bei der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst.
  • 116. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 112 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 8 b. Geschäftssegmentinformationen Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Gesellschaft als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision ma- ker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Als Geschäftssegment wird ein Unternehmens- bestandteil, der Geschäftstätigkeiten betreibt und dessen Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmens- instanz überprüft werden, bezeichnet. Mit den Geschäftstätigkeiten werden Umsatzerlöse erwirtschaftet, wofür Aufwendungen anfallen. Diese Aufwendungen können auch im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen mit anderen Geschäftssegmenten des Unternehmens stehen. Für die einzelnen Geschäftssegmente liegen separate Finanzinformationen vor. Der ATS Konzern gliedert seine betrieblichen Tätigkeiten in drei Segmente:  Mobile Devices Substrates  Automotive, Industrial, Medical  Sonstige Das Segment Mobile Devices Substrates umfasst die Herstellung von Leiterplatten für mobile Endgeräte, wie zum Beispiel Smartpho- nes, Tablets, Notebooks und Consumer-Produkte wie Digitalkameras, sowie Substrate für Desktop-PCs und Server. Leiterplatten für diese Applikationen werden hauptsächlich in unseren Werken in Shanghai (ATS China) und Chongqing (ATS Chongqing) produziert. Das Segment Automotive, Industrial, Medical beliefert Kunden in den Bereichen Automobilzulieferungen, Industrieanwendungen, Medi- zintechnik, aber auch Luftfahrt, Sicherheitstechnik und anderen Branchen. Für dieses Segment wird hauptsächlich in unseren Werken in Indien, Südkorea und an den Standorten in Österreich produziert. Im Segment Sonstige sind die Aktivitäten der Embedding-Technologie sowie übergeordnete Konzernaktivitäten abgebildet. Embedding- Technologie steht für neue, technologisch sehr hochwertige Anwendungen. Hier werden diverse Komponenten bereits direkt in die Lei- terplatte integriert, um eine weitere Verkleinerung der Endgeräte bei höherer Funktionalität zu gewährleisten. Diese Technologie ist für unterschiedlichste Anwendungen nützlich. c. Fremdwährungen Die Konzerndarstellungswährung ist der Euro (€). Die funktionale Währung ausländischer Tochterunternehmen ist die jeweilige Landes- währung. Ausländische Gesellschaften Die Umrechnung der Bilanzen der ATS Indien, ATS China, ATS Asia Pacific, ATS Japan K.K., ATS Korea, ATS Americas, ATS Chongqing und ATS Taiwan erfolgt mit Ausnahme der Eigenkapitalpositionen (historischer Kurs) mit dem Stich- tagskurs zum Bilanzstichtag. Die Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnungen erfolgt mit dem Durchschnittskurs des Geschäftsjah- res. Die Auswirkungen von Wechselkursveränderungen auf das Nettovermögen der ausländischen Tochtergesellschaften werden erfolgs- neutral im Eigenkapital erfasst. Fremdwährungstransaktionen In den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsposten zum jeweils gültigen Entstehungskurs erfasst. Monetäre Posten werden zum Bilanzstichtag mit dem Kurs des Abschlussstichtags umgerechnet; nicht monetäre Posten, die nach dem Anschaffungskostenprinzip bilanziert worden sind, werden unverändert mit dem Kurs der Erstbuchung ausgewiesen. Die Währungsdiffe- renzen aus der Umrechnung monetärer Posten – mit Ausnahme jener finanziellen Vermögenswerte, die als „erfolgsneutral zum beizule- genden Zeitwert“ klassifiziert wurden – werden erfolgswirksam erfasst.
  • 117. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 113 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 9 Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.03.2019 31.03.2018 Veränderung in % 01.04.2018– 31.03.2019 01.04.2017– 31.03.2018 Veränderung in % Chinesischer Renminbi 7,5618 7,7690 (2,7 %) 7,7751 7,7430 0,4 % Hongkong-Dollar 8,8159 9,6712 (8,8 %) 9,1080 9,1366 (0,3 %) Indische Rupie 77,6621 80,1981 (3,2 %) 80,6668 75,4776 6,9 % Japanischer Yen 124,3700 131,3000 (5,3 %) 128,4076 129,5684 (0,9 %) Südkoreanischer Won 1.275,6888 1.310,1405 (2,6 %) 1.287,1060 1.293,4904 (0,5 %) Taiwan-Dollar 34,6394 35,9455 (3,6 %) 35,3469 35,0181 0,9 % US-Dollar 1,1230 1,2323 (8,9 %) 1,1613 1,1699 (0,7 %) d. Ertragsrealisierung Unter den Umsatzerlösen sind die beizulegenden Werte jener Gegenleistungen ausgewiesen, die der Konzern im Rahmen seiner ge- wöhnlichen Geschäftstätigkeit erhält. Die Umsatzerlöse werden netto ohne Umsatzsteuer nach Abzug von Rabatten und Preisnachlässen sowie nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe ausgewiesen. Erträge werden wie folgt realisiert: Erlöse aus Produktverkäufen Gemäß IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus ihnen ziehen kann. Die Umsatzrealisierung kann zeitpunkt- und zeitraumbezogen erfolgen. Bei Erzeugung von Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zugeschnitten sind und somit keinen alternativen Nutzen aufweisen sowie ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen inklusive einer Marge besteht, erlangt der Abnehmer gemäß IFRS 15.3 c Kontrolle über diese Produkte. Bei einem Teil der Kunden der ATS Gruppe werden diese Kriterien erfüllt, sodass in diesen Fällen die Umsatzerlöse zeitraumbezogen zu realisieren sind. Die Messung des Leistungsfortschritts erfolgt anhand der bisher angefallenen Kosten in Relation zu den Gesamtkosten. Bei jenen Kunden, bei denen diese Kriterien nicht erfüllt sind, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen, wenn die Kontrolle bei Lieferung (abhängig von den vereinbarten Incoterms) auf den Käufer übergegangen ist. e. Ertragsteuern Die Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern. Aktive und passive latente Steuerabgrenzungen werden im Konzern unter Anwendung der bilanzorientierten Methode angesetzt. Dabei wird der erwartete Steuereffekt aus Differenzen zwischen den Buchwerten im Konzernabschluss und den steuerlichen Buchwerten, die sich in den Folgejahren wieder ausgleichen, durch Bildung von aktiven und passiven latenten Steuerpositionen berücksichtigt. Die Be- rechnung der latenten Steuern erfolgt unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften), die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Eine künftige Änderung der Steuersätze hätte auch Auswirkungen auf die zum aktuellen Bilanzstichtag aktivierten latenten Steuern. Steuerabgrenzungen ergeben sich aus der Bewertung bestimmter Positionen der Vermögenswerte und Schulden sowie steuerlichen Verlustvorträgen und Firmenwertabschreibungen.
  • 118. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 114 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 10 Latente Steuern auf die – erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten – noch nicht realisierten Gewinne/Verluste von Eigenkapitalinstrumen- ten sowie auf noch nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Sicherungsinstrumenten zur Absicherung von Zahlungsströmen werden eben- so erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Aktive latente Steuerabgrenzungen auf Verlustvorträge sind nach IFRS zu bilden, wenn angenommen werden kann, dass diese durch zukünftige steuerliche Gewinne genutzt werden können. Latente Steuern werden nicht erfasst für temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, sofern der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern; und es wahrscheinlich ist, dass sie sich in absehbarer Zeit nicht auflösen werden. f. Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Anschaffungsnebenkosten und Erweiterungsinvestiti- onen werden aktiviert, hingegen werden Instandhaltungsaufwendungen in jener Periode aufwandswirksam erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden gemäß IAS 23 als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert. Die Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen abgeschrieben, ab dem sie sich im betriebsbereiten Zustand befinden. Die Abschreibung erfolgt pro rata temporis. Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Der Bemessung der planmäßigen Abschreibung liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde: Gebäude und Bauten 10 – 50 Jahre Maschinen und technische Anlagen 4 – 15 Jahre Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 15 Jahre Abschreibungsdauer und Abschreibungsmethode werden jährlich zum Ende des Geschäftsjahres überprüft. Gemietete Sachanlagen, bei denen der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen innehat und die wirtschaftlich als Anlagenkäu- fe mit langfristiger Finanzierung anzusehen sind, werden entsprechend IAS 17 „Leasingverhältnisse“ (Leases) mit dem Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Anlagegegenstands. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sichergestellt, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer übergehen wird, so wird der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume, Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer, abgeschrie- ben. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind abgezinst passiviert. Die laufenden Zahlungen der Leasingraten werden in Tilgungsanteil und Finanzierungskosten aufgeteilt. Die überlassenen Gegenstände aller anderen Leasing- und Pachtverträge werden als operatives Leasing behandelt und dem Vermieter oder Verpächter zugerechnet. Die Mietzahlungen werden als Aufwand erfasst.
  • 119. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 115 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 11 Die aus der Stilllegung oder aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierenden Gewinne oder Verluste, die sich aus der Differenz zwischen Nettoveräußerungswert und Buchwert ergeben, werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrech- nung erfasst. g. Immaterielle Vermögenswerte Patente, Markenrechte und Lizenzen Ausgaben für erworbene Patente, Markenrechte und Lizenzen werden mit den Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten aktiviert und linear über ihre gewöhnliche Nutzungsdauer von zwei bis zehn Jahren abgeschrie- ben. Abschreibungsdauer und Abschreibungsmethode werden jährlich zum Ende des Geschäftsjahres überprüft. Forschungs- und Entwicklungskosten Forschungskosten werden ergebniswirksam im Jahr ihres Entstehens in den Herstellungskosten erfasst. Entwicklungskosten stellen ebenfalls Periodenaufwand dar. Eine Aktivierung erfolgt nur dann, wenn die folgenden Nachweise kumulativ erbracht werden können:  Die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts ist gegeben, damit er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.  Die Absicht besteht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen.  Die Fähigkeit ist vorhanden, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.  Wie der immaterielle Vermögenswert einen voraussichtlichen künftigen Nutzen erzielen wird, ist nachweisbar.  Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriel- len Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.  Es besteht die Fähigkeit zur verlässlichen Bestimmung der im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswerts zurechen- baren Aufwendungen. Die aktivierten Entwicklungsprojekte umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten werden aktiviert, wenn das Entwicklungsprojekt einen qualifizierten Vermögenswert gemäß IAS 23 darstellt. Entwicklungskosten werden linear über ihre gewöhnliche Nutzungsdauer von sechs bis sieben Jahren, die sich aus den erwarteten Verkaufsperioden ableitet, abge- schrieben. h. Abschreibungen für Wertverluste und Zuschreibungen auf Sachanlagen, immaterielles Anlagevermögen Die Werthaltigkeit der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig daraufhin überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Falls Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, erfolgt eine sofortige Überprüfung. Für immateri- elle Vermögenswerte in Entwicklung wird jährlich untersucht, ob eine Wertminderung vorliegt. Liegt der erzielbare Betrag des jeweiligen Anlagegegenstands unter dem Buchwert, erfolgt eine Abschreibung für Wertverluste (Impairment) in Höhe des Unterschiedsbetrags. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende seiner Nutzungsdauer erwartet werden. Die angewandten Abzinsungssätze entsprechen den marktüblichen und an die spezifischen Risiken angepassten gewichteten Kapitalkosten auf Basis extern verfügbarer Kapitalmarktdaten. Fällt die Ursache für eine in der Vergangenheit erfolgte Abschreibung für Wertverluste weg, wird, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, eine Zuschreibung für Wertaufholung auf die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten vorgenommen.
  • 120. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 116 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 12 i. Vorräte Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Der Netto- veräußerungswert ist der geschätzte, im regulären Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös, abzüglich der notwendigen variablen Ver- äußerungskosten. Anschaffungskosten werden durch die FIFO-Methode (First in - First out) ermittelt. Bei der Ermittlung der Herstel- lungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse werden Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne und andere direkt zurechenbare Kosten sowie angemessene Teile der Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht angesetzt. j. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte Forderungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden erstmalig mit dem Transaktionspreis im Sinne des IFRS 15 angesetzt und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen für erwartete und tat- sächliche Kreditausfälle, ausgewiesen. Die Forderungen werden gemäß dem vereinfachten Modell (erwartete Kreditausfälle während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Sämtliche Forderungen weisen ein Zahlungsziel von weniger als einem Jahr auf und enthalten somit keine Finanzierungskomponente in Form von Zinsen. k. Finanzielle Vermögenswerte Ansatz und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten erfolgen nach dem Erfüllungsdatum. Die in der Bilanz angesetzten beizule- genden Zeitwerte werden in der Regel mit dem Marktpreis bestimmt. Der Erstansatz erfolgt zuzüglich der Transaktionskosten – außer bei den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Nach IFRS 9 werden alle finanziellen Vermögenswerte in zwei Klassifizierungskategorien aufgeteilt — diejenigen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, und diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Wenn finanzielle Vermögens- werte zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, so können Aufwendungen und Erträge entweder vollständig im Periodenergebnis oder im sonstigen Ergebnis zu erfassen sein. Zu fortgeführten Anschaffungskosten Darunter fallen jene finanziellen Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Die Bewertung erfolgt zum Zeitpunkt des Zuganges zum beizulegenden Zeitwert bzw. zum Transaktionspreis gemäß IFRS 15 (vertragliche Vermögenswerte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen. Diese Wertminderungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. ATS wendet das vereinfachte Wertminderungsmodell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen an, in dem erwartete Verluste während der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Kreditver- lustes erfolgt auf Basis einer Wertberichtigungstabelle, die auf Grundlage eines Ratings der Kunden erstellt wird. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Darunter fallen jene finanziellen Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch im Verkauf der finanziellen Vermögenswerte besteht, und deren Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungs- strömen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.
  • 121. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 117 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 13 Alle Eigenkapitalinstrumente, die in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, sind in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen; Wertveränderungen werden im Periodenergebnis erfasst. Wenn ein Eigenkapitalinstrument nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann ein Unternehmen beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Entscheidung treffen, dieses zum beizulegenden Zeitwert mit Erfas- sung der Wertänderungen im sonstigen Gesamtergebnis zu bewerten, wobei nur Erträge aus Dividenden im Periodenergebnis erfasst werden, sofern sie keine Kapitalrückzahlung darstellen. Gemäß IFRS 9 wurde die unwiderrufliche Option der erfolgsneutralen Bewertung in Anspruch genommen. Wertänderungen der Eigenka- pitalinstrumente werden somit im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Darunter fallen finanzielle Vermögenswerte, die we- der als fortgeführte Anschaffungskosten noch als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert wurden. Die Bewertung erfolgt zum Zugangszeitpunkt zu Zeitwerten exklusive Transaktionskosten, in späteren Perioden zum jeweils aktuellen Marktwert. Realisierte und nicht realisierte Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis erfasst. Dies betrifft im We- sentlichen zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere. Derivative Finanzinstrumente gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern nicht das „Hedge Accounting“ zur Anwendung gelangt (siehe Derivative Finanzinstrumente). Derivative Finanzinstrumente Der Konzern schließt nach Möglichkeit derivative Finanzgeschäfte ab, um sich gegen Zinsschwankungen abzusichern. Diese Instrumente betreffen hauptsächlich Zinsswaps. Sie werden abgeschlossen, um den Konzern gegen ein steigendes Zinsniveau zu schützen. Der Konzern setzt keine Finanzinstrumente für spekulative Zwecke ein. Die erstmalige Erfassung bei Vertragsabschluss und die Folgebewertung von derivativen Finanzinstrumenten erfolgen mit deren Markt- werten. ATS wendet weiterhin die Bestimmungen des IAS 39 betreffend Hedge Accounting an. Das „Hedge Accounting“ gemäß IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (Financial Instruments: Recognition and Measurement), wonach Veränderungen der Marktwerte von Sicherungsinstrumenten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, kommt dann zur Anwendung, wenn eine wirk- same Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 für Sicherungsinstrumente aus der Absicherung von Zahlungsströmen vorliegt. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend findet eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen der Zahlungsströme des Grundgeschäftes hocheffektiv kompensieren. Sofern kein erfolgsneutrales „Hedge Accounting“ anzuwenden ist, werden unrealisierte Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis erfasst. Zins- und Dividendenerträge Die Zinserträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswerts erfasst. Dividendenerträge aus finanziellen Vermögenswerten werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs des Konzerns erfolgs- wirksam erfasst. l. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Termingelder, täglich fällige Bankguthaben sowie kurzfristige, hochliquide Veranlagungen mit einer Gesamtlaufzeit von bis zu drei Monaten (Commercial Papers und Geldmarktfonds). m. Nicht beherrschende Anteile Die Gesellschaft hat keine nicht beherrschenden Anteile.
  • 122. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 118 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 14 Das Konzernjahresergebnis und das sonstige Ergebnis werden den Eigentümern des Mutterunternehmens und den Eigentümern der Hybridanleihe zugeordnet. n. Rückstellungen Rückstellungen werden bilanziert, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten hat, die auf vorangegange- nen Ereignissen beruht, es wahrscheinlich ist, dass dies zu einem Ressourcenabfluss führt, und dieser Betrag verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und ihre Höhe wird der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanz- stichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. o. Rückstellungen für Personalaufwand Rückstellungen für Pensionen Im Konzern bestehen für die betriebliche Altersvorsorge verschiedene beitrags- und leistungsorientierte Versorgungssysteme. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution) werden die Zusagen durch fixierte Beträge an zweckgebundene Versor- gungseinrichtungen geleistet. Diese Beiträge werden im Personalaufwand ausgewiesen. Eine Rückstellung ist nicht zu bilden, da über die festgelegten Beträge hinaus keine weiteren Verpflichtungen bestehen. Für einzelne Vorstandsmitglieder und bestimmte leitende Angestellte bestehen leistungsorientierte Pensionszusagen (Defined Benefit), die zu jedem Bilanzstichtag durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker bewertet werden. Die Verpflichtung des Konzerns besteht darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ausgeschiedene Vorstände und leitende Angestellte sowie deren Ange- hörige zu erfüllen. Die nach der Methode des Anwartschaftsansammlungsverfahrens (Projected Unit Credit Method) ermittelte Pensi- onsverpflichtung wird bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem in Höhe des Vermögens des Fonds gekürzt. Der Barwert der An- wartschaft wird aufgrund der geleisteten Dienstjahre, der erwarteten Gehaltsentwicklung und der Rentenanpassungen berechnet. Soweit das Fondsvermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert. Über- steigt das Fondsvermögen die Pensionsverpflichtung, wird der übersteigende Wert unter den übergedeckten Pensionsansprüchen aktiviert. Der im jeweiligen Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand basiert auf Erwartungswerten und beinhaltet den Dienstzeitaufwand. Der Nettozinsaufwand auf die Nettoschuld wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Neubewertungen der Nettoschuld werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Neubewertungen umfassen die Gewinne und Verluste aus der Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Rückstellungen für Abfertigungen Abfertigungen sind aufgrund arbeitsrechtlicher Bestimmungen im Wesentlichen bei Kündigungen durch den Dienstgeber sowie bei Pensionsantritt zu bezahlen. Die Bewertung der Verpflichtungen erfolgt zu jedem Bilanzstichtag durch qualifi- zierte und unabhängige Versicherungsmathematiker. Für bis einschließlich 2002 eingetretene Mitarbeiter der österreichischen Gesellschaften bestehen direkte Verpflichtungen, welche den wesentlichen Teil der Abfertigungsverpflichtungen des Konzerns darstellen. Diese Verpflichtungen werden, unter Anwendung des IAS 19, nach dem oben beschriebenen Anwartschaftsansammlungsverfahren bewertet und stellen ungedeckte Abfertigungsansprüche dar. Für seit dem 1. Jänner 2003 eingetretene Mitarbeiter wird der Abfertigungsanspruch durch laufende Beiträge in eine Mitarbeitervorsorge-
  • 123. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 119 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 15 kasse (MVK) abgegolten. Diese laufenden Beiträge werden im Personalaufwand ausgewiesen. Eine darüber hinausgehende Verpflichtung des Unternehmens besteht nicht. Für Mitarbeiter der Gesellschaft in Indien sind die Abfertigungsansprüche durch Lebensversicherungen gedeckt. Weiters bestehen bei den Mitarbeitern in Südkorea und China Abfertigungsansprüche. Diese Verpflichtungen werden, unter Anwendung des IAS 19, nach dem oben beschriebenen Anwartschaftsansammlungsverfahren bewertet und stellen ungedeckte Abfertigungsansprüche dar. Rückstellungen für sonstige Dienstnehmeransprüche Die Personalrückstellungen für sonstige Dienstnehmeransprüche beinhalten Rück- stellungen für Jubiläumsgelder und betreffen die Mitarbeiter in Österreich und China. Jubiläumsgelder sind kollektivvertraglich festgelegte, einmalige, vom Entgelt und der Betriebszugehörigkeit abhängige Sonderzahlungen. Eine bestimmte Mindestdauer des Dienstverhältnisses ist Voraussetzung. Die Bewertung erfolgt nach dem Anwartschaftsansammlungs- verfahren unter Zugrundelegung derselben Parameter wie bei den Abfertigungen. Der im jeweiligen Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand beinhaltet die erworbenen Ansprüche und die versicherungstechnischen Er- gebnisse. Die Zinskomponente wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Zu jedem Bilanzstichtag erfolgt durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker die Bewertung der Verpflichtung. p. Aktienoptionen Das Programm ist im Geschäftsjahr 2017/18 ausgelaufen. q. Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte Der Konzern hat ein langfristiges Vergütungsmodell (Long-Term-Incentive-Programm) auf Basis von Stock Appreciation Rights (SAR) aufgelegt. Stock Appreciation Rights sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung. Diese Rechte werden gemäß IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ (Share-based Payment) bilanziert. Der beizulegende Zeitwert der von den Mitarbeitern als Gegenleistung für die Gewährung von SAR erbrachten Arbeitsleistung wird als Aufwand erfasst. Die Verbindlichkeiten aus SAR werden bei der erstmaligen Erfassung und zu jedem Berichtsstichtag bis zur Begleichung mit dem beizulegenden Zeitwert unter Anwendung eines Optionspreismodells angesetzt und erfolgswirksam erfasst. Es wird auf Erläute- rung 14 „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten“ verwiesen. r. Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten angesetzt und in Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenmittelkurs des Bilanzstichtags bewertet. s. Öffentliche Zuwendungen Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass sie tatsächlich erfolgen werden, und der Konzern die definierten Bedingungen dafür erfüllt. Öffentliche Zuwendungen für Aufwendungen werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Aufwendungen, für deren Kompensation sie gewährt werden, anfallen. Öffentliche Zuwendungen für Investitionen werden als Abgrenzungsposten innerhalb der Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sie werden auf linearer Basis über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte
  • 124. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 120 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 16 erfolgswirksam aufgelöst. Die erfolgswirksame Erfassung der öffentlichen Zuwendungen für Aufwendungen und Investitionen wird im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. t. Eventualschulden, -forderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Eventualschulden werden in der Bilanz nicht berücksichtigt, aber im Anhang unter Punkt 20 erläutert. Sie werden dann nicht offengelegt, wenn der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist. Eine Eventualforderung wird im Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offengelegt, wenn der Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist. u. Erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2018/19 erstmalig anzuwenden und beziehen sich auf die von der EU verabschiedeten IFRS.  IAS 40: Übertragungen in den und aus dem Bestand der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien  IFRS 2: Einstufung und Bewertung anteilsbasierter Vergütungen  IFRS 4: Anwendung von IFRS 9 Finanzinstrumente gemeinsam mit IFRS 4 Versicherungsverträge  IFRS 9: Finanzinstrumente  IFRS 15: Erlöse aus Kundenverträgen  IFRS 15: Klarstellung zu Erlöse aus Verträgen mit Kunden  IFRIC 22: Fremdwährungstransaktionen und im Voraus erbrachte oder erhaltene Gegenleistungen  Jährliche Verbesserungen IFRS 2014 – 2016: IFRS 1 Erstmalige Anwendung  Jährliche Verbesserungen IFRS 2014 – 2016: IAS 28 Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen Die aus der erstmaligen Anwendung dieser neu in Kraft getretenen Standards resultierenden Änderungen werden weiter unten erläutert. v. Künftige Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften sowie Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von neuen Rechnungslegungsstandards Das IASB und das IFRIC haben weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2018/19 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Diese wurden bisher teilweise durch die Europäische Union übernommen. Die folgenden Standards und Interpretationen wurden bis zum Erstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses bereits veröffentlicht, sind aber noch nicht verpflichtend anzuwenden; sie werden im vor- liegenden Konzernabschluss nicht frühzeitig angewendet:
  • 125. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 121 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 17 Standard/Interpretation (Inhalt der Regelung) Anwendung 1) EU 2) Erwartete Auswirkungen auf den Konzernabschluss IFRS 16 Leasingverhältnisse 01.01.2019 Ja Die Auswirkungen werden im Folgenden erläutert IFRS 9 Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 01.01.2019 Ja Keine IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 01.01.2019 Ja Keine IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten Auf den endgül- tigen Standard wird gewartet Nein Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2022 Nein Keine IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebes 01.01.2020 Nein Keine IAS 1, IAS 8 Definition von wesentlich 01.01.2020 Nein Keine IAS 28 Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemein- schaftsunternehmen 01.01.2019 Ja Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet IAS 28 IFRS 10 Anteile an assoziierten Unternehmen/Konzernabschlüsse: Veräu- ßerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture Auf unbes- timmte Zeit verschoben Nein Keine IAS 19 Planänderungen, -kürzungen und Abgeltungen 01.01.2019 Ja In Prüfung Rahmenkonzept: Änderungen der Verweise auf das Rahmenkon- zept in den IFRS Standards 01.01.2020 Nein Keine Jährliche Verbesserungen zu IFRS 2015 - 2017 01.01.2019 Ja Es werden keine Auswirkungen erwartet 1) Im Abschluss des Konzerns werden die neuen Regelungen voraussichtlich in dem Geschäftsjahr, das nach dem Anwendungsdatum beginnt, erstmals angewendet. 2) Status der Übernahme durch die EU IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen IFRS 15 regelt die Erlösrealisierung und ersetzt somit IAS 11 „Fertigungsaufträge“, IAS 18 „Umsatzerlöse“, SIC 31 „Umsatzerlöse – Tausch von Werbedienstleistungen“, IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“, IFRIC 15 „Verträge über die Errichtung von Immobilien“ sowie IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden“. Gemäß IFRS 15 sind Umsatzerlöse zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsgewalt über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus ihnen ziehen kann. Zur Ermittlung der zu realisierenden Umsatzerlöse sieht der neue Standard ein fünfstufiges Schema vor. Zum 1. April 2018 hat der Konzern erstmalig IFRS 15 angewendet. Aufgrund der vom Konzern gewählten Übergangsmethoden bei der Anwendung dieses Standards wurden die Vergleichsinformationen im vorliegenden Abschluss nicht an die Anforderungen der neuen Standards angepasst. Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung des Standards: Umsatzerlöse aus Produktionsaufträgen wurden bisher erfasst, wenn die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übergehen. IFRS 15 beinhaltet neue Kriterien für die Erfassung von Umsatzerlö- sen über einen bestimmten Zeitraum. Bei Erzeugung von Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zugeschnitten sind und somit keinen alternativen Nutzen aufweisen und bei denen ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen inklusive einer Marge besteht, erlangt der Abnehmer Kontrolle über diese Produkte (IFRS 15.35 c). Bei einem Teil der Kunden der ATS Gruppe werden diese Kriterien erfüllt, sodass in diesen Fällen die Umsatzerlöse zeitraumbezogen zu realisieren sind. Der Leistungsfort- schritt wird anhand der bisher angefallenen Kosten (inputorientierte Methode) gemessen. Bei jenen Kunden, bei denen diese Kriterien nicht erfüllt sind, erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen, wenn die Kontrolle bei Lieferung auf den Käufer übergegangen ist.
  • 126. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 122 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 18 Die nachstehenden Tabelle stellt die Auswirkungen des Übergangs auf IFRS 15 auf die Gewinnrücklagen zum 1. April 2018 dar: 01.04.2018 in Tsd. € Vor IFRS 15 Anpassung Umwertung Nach IFRS 15 Anpassung Aktiva Vorräte 136.097 (35.304) 100.793 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 118.650 48.702 167.352 Aktive latente Steuer 45.530 (2.754) 42.776 Eigenkapital Gewinnrücklagen 369.153 10.644 379.797 Der wesentliche Anstieg resultiert aus der Erfassung der vertraglichen Vermögenswerte, da aufgrund der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung es nun zu einer vorgezogenen Realisierung kommt und sich folglich die Vorräte entsprechend vermindern. Die nachstehenden Tabellen fassen die Auswirkungen der Anwendung des IFRS 15 auf die betroffenen Posten der Konzernbilanz zum 31. März 2019 sowie der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2018/19 zusammen: 31.03.2019 in Tsd. € Vor IFRS 15 Anpassung Umwertung Nach IFRS 15 Anpassung Aktiva Vorräte 135.722 (51.257) 84.465 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 156.598 72.447 229.045 Aktive latente Steuer 39.587 (4.032) 35.555 Eigenkapital Gewinnrücklagen 429.116 17.158 446.274 01.04.2018 - 31.3.2019 in Tsd. € Vor IFRS 15 Anpassung Umwertung Nach IFRS 15 Anpassung Umsatzerlöse 1.005.518 22.465 1.027.983 Umsatzkosten (845.777) (15.051) (860.828) Bruttogewinn 159.741 7.414 167.155 Betriebsergebnis 109.796 7.414 117.210 Ergebnis vor Steuern 107.778 7.414 115.192 Konzernperiodenergebnis 80.753 6.196 86.949 IFRS 9 Finanzinstrumente IFRS 9, „Finanzinstrumente“, befasst sich mit der Klassifizierung, dem Ansatz und der Bewertung von finanziel- len Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Dieser Standard ersetzt IAS 39, „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“, mit Ausnahme der Option, das Hedge Accounting unter IAS 39 (vorläufig) beizubehalten. IFRS 9 sieht neue Grundsätze zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten auf Basis der Zahlungsstromeigen- schaften und des Geschäftsmodells, nach dem sie gesteuert werden, vor. IFRS 9 enthält drei Hauptkategorien für finanzielle Vermögens- werte: zu fortgeführten Anschaffungskosten, zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (FVOCI) und zum beizulegenden Zeit-
  • 127. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 123 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 19 wert erfolgswirksam (FVTPL). Die neue Klassifizierung hat derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte. Die Klassifizierung für Finanzverbindlichkeiten bleibt in IFRS 9 unverändert. Mit Ausnahme der Vorschriften für Hedge Accounting ist IFRS 9 retrospektiv anzuwenden. Gemäß den Vorschriften von IFRS 9 ist es vorgesehen, die Zahlen der Vergleichsperiode nicht anzupassen. Die retrospektiven Auswirkungen durch die Anwendung von IFRS 9 wer- den durch eine Anpassung der Eröffnungswerte der entsprechenden Posten im Eigenkapital zum 1. April 2018 erfasst. Die Überleitung der Kategorien und der Bewertungsanpassungen zum 1. April 2018 stellen sich wie folgt dar: Finanzinstrumente Bewertungskategorie Buchwert 31.03.2018 01.04.2018 in Tsd. € nach IAS 39 nach IFRS 9 IAS 39 Umwertung IFRS 9 Anleihen Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 775 – 775 Sonstige Beteiligungen Zur Veräußerung verfüg- bar erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert Erfolgsneutral zum beizu- legenden Zeitwert ohne Recycling 193 – 193 Kredite und Forderungen Bis zur Endfälligkeit gehalten zu fortgeführten Anschaffungskosten Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten 58.860 – 58.860 Derivative Finanzinstrumente (Hedge Accounting) Erfolgsneutral zum beizu- legenden Zeitwert Erfolgsneutral zum beizu- legenden Zeitwert 91 – 91 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaf- fungskosten Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten 65.473 (211) 65.262 Sonstige Forderungen Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaf- fungskosten Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten 704 – 704 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaf- fungskosten Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten 270.729 – 270.729 Die Anleihen wurden unter IAS 39 der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet, da diese der kurzfristigen Gewinnerzielung dienen. Gegenüber IFRS 9 ergibt sich hier somit keine Veränderung. Bei den sonstigen Beteiligungen handelt es sich um Eigenkapitalinstrumente, die gemäß IFRS 9 grundsätzlich erfolgswirksam zum beizu- legenden Zeitwert bewertet werden müssen. Da jedoch eine Halteabsicht besteht, wurde nach IFRS 9 die Option der erfolgsneutralen Bewertung in Anspruch genommen. Wertänderungen werden somit weiterhin im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Die bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen beinhalten im Wesentlichen Kündigungsgelder und Forderungen gegenüber Banken aus Zessionsverträgen. Diese werden in IFRS 9 der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ zugeordnet. Da die Forde- rungen ausschließlich gegenüber renommierten Kreditinstituten bestehen, ist keine Ausfallswahrscheinlichkeit gegeben. Daher wurde aus Wesentlichkeitsgründen kein Kreditverlust erfasst.
  • 128. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 124 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 20 Die derivativen Finanzinstrumente beinhalten Zinsswaps. Wertänderungen von Zinsswaps, bei denen die Voraussetzungen für das Hedge Accounting erfüllt sind, werden erfolgsneutral im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Ansonsten werden Wertänderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Umwertung bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 1. April 2018 in Höhe von 211 Tsd. € betrifft die Wertberichti- gung, die aufgrund der Anwendung des Modells der „erwarteten Kreditverluste“ erforderlich ist. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden dem Geschäftsmodell „Halten“ zugeordnet. Darin enthalten sind auch Kundenforderungen, die veräußerbar wären, jedoch zum Stichtag nicht veräußert sind. Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten IFRS 9 ersetzt das Modell der „eingetretenen Verluste“ des IAS 39 durch ein Modell der „erwarteten Kreditverluste“ („ECL“). Das neue Wertminderungsmodell ist auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten An- schaffungskosten bewertet werden, auf Vertragsvermögenswerte und zum FVOCI bewertete Schuldinstrumente anzuwenden. Nach IFRS 9 werden Kreditverluste nun früher als nach IAS 39 erfasst. Nach IFRS 9 ist die Wertminderung entweder mit dem Zwölf-Monats-Modell, bei dem erwartete Verluste von möglichen Ausfällen inner- halb der nächsten zwölf Monate berücksichtigt werden, oder dem Lebenszeit-Modell, bei dem erwartete Verluste von möglichen Ausfäl- len innerhalb der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden, zu ermitteln. ATS wendet das vereinfachte Wertminderungsmodell für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte aus Kundenverträgen an, in dem erwartete Verluste während der Gesamtlaufzeit berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Kreditver- lustes erfolgt auf Basis einer Wertberichtigungstabelle, die auf Grundlage eines Ratings der Kunden erstellt wird. Für das Geschäftsjahr 2018/19 ergibt sich durch die Anwendung dieses neuen Wertminderungsmodells ein Aufwand von 62 Tsd. €. Hedge Accounting Der Konzern hat sich für die Beibehaltung der Bestimmungen des IAS 39 entschieden. ATS wendet Hedge Accounting (Cash-Flow Hedges) für Zinssicherungen an. IFRS 16 Leasingverhältnisse IFRS 16 regelt die Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Dieser Standard ersetzt IAS 17 und die bisherigen Interpretationen. Aufgrund der neuen Regelungen ist eine Unterscheidung zwischen Finance- und Operating-Leasingverhältnissen nicht mehr nötig. Für den Leasingnehmer ist ein einziges Bilanzierungsmodell vorgesehen. Dieses Modell führt beim Leasingnehmer dazu, dass sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind, es sei denn, die Laufzeit beträgt 12 Monate oder weniger oder es handelt sich um einen geringwertigen Vermögenswert mit einem Wert von nicht mehr als 5 Tsd. €. Die Vereinfachungen stellen Wahlrechte dar, welche von ATS auch in Anspruch genommen werden Dieser neue Standard ist für Berichtsperioden, die am 1. Jänner 2019 oder danach beginnen, verpflichtend anzuwenden. Für die ATS Gruppe ist der IFRS 16 somit seit dem 1. April 2019 anzuwenden, wobei die modifizierte retrospektive Methode zur Anwendung kommt. Eine Anpassung der Vergleichsinformationen ist nicht erforderlich. Durch die Anwendung des IFRS 16 werden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erwartet. Durch die Aktivierung von Nutzungsrechten und der korrrespondierenden Verbindlichkeit wird es zu einer Verlängerung der Bilanzsumme kommen. Folglich kommt es statt der bisherigen Erfassung von Leasingaufwendungen zu einem Ansatz von Aufwendungen für die Abschreibung der Nut- zungsrechte und Zinsen für die Leasingverbindlichkeiten. Daraus folgt eine Verbesserung von EBITDA und EBIT.
  • 129. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 125 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 21 Die zum 1. April zu erfassenden Nutzungsrechte werden voraussichtlich 27,0 Mio. € betragen. Demgegenüber wird eine Verbindlichkeit in derselben Höhe auf der Passivseite eingestellt. Die Abschreibungen für das Geschäftsjahr 2019/20 werden voraussichtlich 3,3 Mio. € betragen. C. Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung Der Konzern trifft Schätzungen und Annahmen zur Festlegung des Werts der angegebenen Aktiva, Passiva, Umsatzerlöse und Aufwendungen sowie sonstiger finanzieller Verpflichtungen und Eventualforderungen und -schulden. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlau- fend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereig- nisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Die tatsächlichen Ergebnisse können in Zukunft von diesen Schätzungen abweichen. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die Annahmen angemessen sind. Entwicklungskosten Die aktivierten Entwicklungskosten betreffen im Wesentlichen die Entwicklung einer Technologie zur Fertigung von Substraten für Siliziumhalbleiterchips für das Projekt Chongqing. Ab März 2016 stand diese Technologie zur Nutzung bereit und es wurde mit der Abschreibung begonnen. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden Entwicklungskosten für die nächste Substratgeneration in Höhe von 4.868 Tsd. € aktiviert. Mit der Nutzung dieser neuen Fertigungsmethode wurde im zweiten Halbjahr 2017/18 begonnen. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden keine Entwicklungskosten aktiviert. Ermittlung der Anwartschaftsbarwerte für Personalverpflichtungen Der Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen (siehe I.B.o. „Rückstellungen für Personalaufwand“). Diese versicherungsmathematischen Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands und der erwarteten leistungsorientierten An- sprüche wurden einem Stresstest mit folgenden Parametern unterzogen: Eine Erhöhung des Zinssatzes, der erwarteten Gehalts- bzw. der künftigen Pensionssteigerungen für die österreichischen Gesellschaften um in der Tabelle angegebene Prozentpunkte hätte folgende Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert der Pensions- und Abfertigungsansprüche zum 31. März 2019: Zinssatz Gehalts- steigerung Pensions- steigerung in Tsd. € +0,50 % +0,25 % +0,25 % Pensionsverpflichtung (1.159) 106 625 Abfertigungsverpflichtung (1.423) 722 – Eine Reduktion derselben Parameter für die österreichischen Gesellschaften hätte folgende Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert der Pensions- und Abfertigungsansprüche zum 31. März 2019: Zinssatz Gehalts- steigerung Pensions- steigerung in Tsd. € -0,50 % -0,25 % -0,25 % Pensionsverpflichtung 1.287 (104) (596) Abfertigungsverpflichtung 1.552 (695) – Es wird auf Erläuterung 16 „Rückstellungen für Personalaufwand“ verwiesen.
  • 130. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 126 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 22 Bewertung der latenten Steuern und laufenden Ertragsteuerschulden Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften), die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Gel- tung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Eine künftige Änderung der Steuersätze hätte auch Auswirkungen auf die zum aktuellen Bilanzstichtag aktivierten latenten Steuern. Für ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 305.538 Tsd. € wurden im Konzern keine aktiven latenten Steuern in Höhe von 45.831 Tsd. € gebildet. Falls in weiterer Folge von einer Realisierbarkeit ausgegangen werden sollte, wären diese aktiven Steuerlatenzen anzusetzen und entsprechende Steuererträge auszuweisen. Es wird auf Erläuterung 6 „Ertragsteuern“ verwiesen. Weiters können Abweichungen hinsichtlich der Interpretation von Steuervorschriften seitens der Finanzverwaltungen zu einer Änderung von Ertragsteuerschulden führen. Sonstige Schätzungen und Annahmen Außerdem erfolgen Schätzungen, sofern nötig, die Wertminderungen (Impairment) des Anlage- vermögens und der Rückstellungen, die Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, Forderungswertberichtigungen und Vorratsbe- wertungen betreffend. Es wird insbesondere auf Erläuterung 4 „Sonstiges betriebliches Ergebnis“, Erläuterung 7 „Sachanlagen“, Erläute- rung 8 „Immaterielle Vermögenswerte“ und Erläuterung 17 „Sonstige Rückstellungen“ verwiesen.
  • 131. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 127 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 23 Die nachfolgenden Segmentinformationen werden gemäß dem Konzept des Management Approach, wie er in der internen Berichterstat- tung des Konzerns abgebildet ist, erstellt (siehe Punkt I.B.b. „Geschäftssegmentinformationen“). Als berichtspflichtige Segmente sind die Business Units Mobile Devices Substrates und Automotive, Industrial, Medical sowie Sonstige definiert. Das Segment Sonstige beinhaltet die allgemeinen Holdingaktivitäten, die Embedding-Technologie sowie die Finanzierungsaktivi- täten des Konzerns. Die zentrale operative Ergebnissteuerungsgröße ist das Betriebsergebnis vor Abschreibungen. Die jeweilige Überlei- tung zu den Konzernwerten beinhaltet weiters die entsprechende Konsolidierung. Übertragungen und Transaktionen zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Bedingungen, wie sie gegenüber Dritten zur Anwendung kämen. Für die Segmentberichterstattung werden die allgemein für den Konzernabschluss geltenden Bewertungsgrundla- gen, wie unter Punkt I.B. „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze“ ausgeführt, angewendet. in Tsd. € Mobile Devices Substrates Automotive, Industrial, Medical Sonstige Eliminierung/ Konsolidierung Konzern 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Umsatzerlöse 775.959 738.875 365.219 364.909 5.268 8.077 (118.463) (120.018) 1.027.983 991.843 Innenumsatz (92.094) (90.875) (26.369) (25.610) – (3.533) 118.463 120.018 – – Außenumsatz 683.865 648.000 338.850 339.299 5.268 4.544 – – 1.027.983 991.843 Betriebsergebnis vor Abschreibungen 193.507 179.015 52.622 46.795 3.969 73 – 95 250.098 225.978 Abschreibungen inkl. Zuschreibungen (112.720) (117.440) (18.570) (16.640) (1.598) (1.612) – – (132.888) (135.692) Betriebsergebnis 80.787 61.575 34.052 30.155 2.371 (1.539) – 95 117.210 90.286 Finanzergebnis (2.018) (14.775) Ergebnis vor Steuern 115.192 75.511 Ertragsteuern (28.243) (18.992) Konzernjahresergebnis 86.949 56.519 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 711.119 736.115 122.043 102.922 4.701 3.197 – – 837.863 842.234 Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 69.614 76.756 36.105 25.426 3.077 1.737 – – 108.796 103.919 II. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
  • 132. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 128 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 24 Informationen nach geografischen Regionen Umsatzerlöse nach Regionen, basierend auf dem Sitz des Kunden: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Österreich 19.704 22.227 Deutschland 173.687 189.564 Sonstiges Europa 81.153 58.982 China 14.149 35.269 Sonstiges Asien 56.771 60.916 Amerika 682.519 624.885 Umsatzerlöse 1.027.983 991.843 Auf die fünf umsatzstärksten Kunden entfiel in Summe ein Anteil von 64,0 % (Vorjahr: 64,6 %) aller Umsatzerlöse, wobei der jeweilige Anteil zwischen 2 % und 33 % lag. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Österreich 73.275 66.435 China 711.064 736.059 Übrige 53.524 39.740 Summe 837.863 842.234
  • 133. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 129 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 25 1. Umsatzerlöse in Tsd. € 2018/19 2017/18 Haupterlöse 1.027.829 991.652 Nebenerlöse 154 191 Umsatzerlöse 1.027.983 991.843 Die Haupterlöse der ATS Gruppe werden durch den Verkauf von Leiterplatten, welche selbst hergestellt werden, erzielt. Nach Segmenten gegliedert verteilen sich die zeitpunkt- und zeitraumbezogenen Umsatzerlöse wie folgt: Mobile Devices Substrates Automotive, Industrial, Medial Sonstige Konzern in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Umsatzerlöse 683.865 648.000 338.850 339.299 5.268 4.544 1.027.983 991.843 Art der Umsatzrealisierung Zeitpunktbezogen 421.005 648.000 – 339.299 – 4.544 421.005 991.843 Zeitraumbezogen 262.860 – 338.850 – 5.268 – 606.978 – 2. Aufwandsarten Die Aufwandsarten der Umsatzkosten, Vertriebskosten und allgemeinen Verwaltungskosten stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Materialaufwand 377.284 380.579 Personalaufwand 237.781 241.139 Abschreibungen 132.852 135.685 Bezogene Leistungen inkl. Leiharbeiter 18.291 28.592 Energie 46.829 47.906 Instandhaltung (inkl. Ersatzteile) 64.950 61.505 Frachtkosten 14.147 14.921 Miet- und Leasingaufwendungen 8.199 7.478 Bestandsveränderung Vorräte 1.373 (41.989) Sonstiges 26.438 25.809 Summe 928.144 901.625 Die Position „Sonstiges“ betrifft in den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 vorwiegend Reisekosten, Versicherungsaufwendungen, IT- Serviceleistungen, Rechts- und Beratungsaufwendungen. III. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN- GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
  • 134. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 130 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 26 3. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung Der Konzern tätigte im Geschäftsjahr 2018/19 Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Höhe von 75.650 Tsd. € (Vorjahr: 60.948 Tsd. €). Bei den angegebenen Beträgen handelt es sich nur um die direkt zuordenbaren Kosten, die ergebniswirksam in den Um- satzkosten erfasst werden. Im vorliegenden Konzernabschluss wurden keine Entwicklungskosten (Vorjahr: 4.868 Tsd. €) aktiviert. Es wird auf Erläuterung 8 „Immaterielle Vermögenswerte“ verwiesen. 4. Sonstiges betriebliches Ergebnis in Tsd. € 2018/19 2017/18 Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 1.940 1.680 Öffentliche Zuwendungen für Aufwendungen 6.143 5.789 Erträge aus Wechselkursdifferenzen 8.464 – Übrige Erträge 2.311 537 Sonstiger betrieblicher Ertrag 18.858 8.006 Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen – (6.944) Anlaufverluste (1.247) (615) Verluste aus Anlagenabgängen (37) (362) Übrige Aufwendungen (203) (17) Sonstiger betrieblicher Aufwand (1.487) (7.938) Sonstiges betriebliches Ergebnis 17.371 68 In den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 betreffen die öffentlichen Zuwendungen für Aufwendungen hauptsächlich Exportvergü- tungen sowie Forschungs- und Entwicklungsprämien. Im Geschäftsjahr 2018/19 resultieren die Anlaufverluste aus dem Ausbau des Wer- kes am Standort Fehring, Österreich und dem Werk am Standort in Nanjangud, Indien sowie im Geschäftsjahr 2017/18 aus der Errichtung einer neuen Produktionslinie am Standort in Nanjangud, Indien. Die übrigen Erträge betreffen im Geschäftsjahr 2018/19 vor allem die Ausbuchung von weggefallenen sonstigen Verbindlichkeiten, den Eingang bereits abgeschriebener Forderungen und wie im Vorjahr Zuschüsse für Mitarbeiter sowie verrechnete Sachleistungen für diverse Projekte.
  • 135. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 131 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 27 5. Finanzergebnis in Tsd. € 2018/19 2017/18 Zinserträge aus bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten – 12 Zinserträge aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 24 – Sonstige Zinserträge 4.915 1.102 Gewinne aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert, netto 1.031 1.003 Fremdwährungsgewinne, netto 9.202 1.231 Finanzierungserträge 15.172 3.348 Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen (12.172) (13.708) Nettozinsaufwand aus personalbezogenen Verpflichtungen (1.066) (821) Realisierte Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, netto (1.133) (1.493) Sonstige finanzielle Aufwendungen (2.819) (2.101) Finanzierungsaufwendungen (17.190) (18.123) Finanzergebnis (2.018) (14.775) In der Position „Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Anleihen“ sind gemäß IAS 23 aktivierte Fremd- kapitalkosten in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 90 Tsd. €) saldiert dargestellt. 6. Ertragsteuern Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Laufende Ertragsteuern 15.701 26.898 Latente Steuern 12.542 (7.906) Summe Steueraufwand 28.243 18.992 Die Abweichung zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand im Konzern und dem theoretischen Steueraufwand, der sich unter Anwen- dung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes ergäbe, erklärt sich wie folgt: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Steueraufwand bei österreichischem Steuersatz 28.797 18.878 Effekt aus abweichenden Steuersätzen im Ausland (5.617) (3.615) Nicht anrechenbare ausländische Quellensteuer 1.857 2.293 Effekt aus der Veränderung von Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern 4.418 (682) Effekt aus der Änderung von Steuersätzen 3.349 2.688 Effekt aus permanenten Differenzen (4.516) 521 Effekt aus Steuern aus Vorperioden (45) (1.091) Summe Steueraufwand 28.243 18.992
  • 136. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 132 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 28 Der Effekt aus der Änderung von Steuersätzen resultiert überwiegend aus dem wieder anzuwendenden begünstigten Steuersatz von 15 % im Tochterunternehmen ATS China gegenüber dem allgemeinen Steuersatz von 25 %. Die aktiven und passiven latenten Steuern entfallen auf folgende Bilanzpositionen und Verlustvorträge und werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden gegeben ist und wenn sie von der gleichen Steuerbehörde behoben werden: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Aktiva Passiva Aktiva Passiva Anlagevermögen 16.266 (5.083) 24.320 (4.701) Rückstellungen für Personalaufwand 6.687 – 4.673 – Ertragsteuerliche Verlustvorträge inkl. steuerlicher Firmenwerte 68.479 – 63.713 – Latente Steuer aus langfristigen Vermögenswerten/Schulden 91.432 (5.083) 92.706 (4.701) Vorräte 12.423 – 5.691 – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte 56 (13.358) 9 – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 1.587 – 2.090 – Übrige 1.291 (190) 3.603 (2.515) Temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen – (5.547) – (5.069) Latente Steuer aus kurzfristigen Vermögenswerten/Schulden 15.357 (19.095) 11.393 (7.584) Aktive/passive latente Steuern 106.789 (24.178) 104.099 (12.285) Nicht angesetzte latente Steuern (52.603) – (51.353) – Saldierung aktive/passive latente Steuern gegenüber derselben Steuerbehörde (18.631) 18.631 (7.216) 7.216 Aktive/passive latente Steuern, saldiert 35.555 (5.547) 45.530 (5.069) Zum 31. März 2019 verfügt der Konzern über ertragsteuerliche Verlustvorträge und steuerliche Firmenwertabschreibungen in Höhe von insgesamt 395.769 Tsd. € (Vorjahr: 328.781 Tsd. €). Für darin enthaltene Verlustvorträge in Höhe von 305.538 Tsd. € (Vorjahr: 242.606 Tsd. €) wurden keine aktiven latenten Steuern in Höhe von 45.831 Tsd. € (Vorjahr: 42.170 Tsd. €) gebildet, da von einer Reali- sierbarkeit in absehbarer Zeit nicht auszugehen ist. Zusätzlich wurden für temporäre Differenzen in Höhe von 45.147 Tsd. € (Vorjahr: 61.220 Tsd. €) keine aktiven latenten Steuern in Höhe von 6.772 Tsd. € (Vorjahr: 9.183 Tsd. €) gebildet, da ebenso von einer Realisierbar- keit in absehbarer Zeit nicht auszugehen ist. Die steuerlichen Verlustvorträge, die nicht angesetzt wurden, sind wie folgt vortragsfähig: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Vortragsfähig bis zu fünf Jahre 280.433 176.889 Vortragsfähig zwischen sechs und zehn Jahren 25.105 7.928 Unbegrenzt vortragsfähig – 57.789 Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 305.538 242.606
  • 137. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 133 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 29 Die Veränderung der saldierten latenten Steuern stellt sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Buchwert am Beginn des Geschäftsjahres 40.461 33.959 Anpassung IFRS 15,9 (2.686) – Währungsdifferenzen 361 (1.629) Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung (12.542) 7.906 Im Eigenkapital erfasste Ertragsteuern 4.414 225 Buchwert am Ende des Geschäftsjahres 30.008 40.461 Die Ertragsteuern in Zusammenhang mit den Bestandteilen des sonstigen Ergebnisses stellen sich wie folgt dar: 2018/19 2017/18 in Tsd. € Ertrag/ (Aufwand) vor Steuern Steuer- ertrag/ (-aufwand) Ertrag/ (Aufwand) nach Steuern Ertrag/ (Aufwand) vor Steuern Steuer- ertrag/ (-aufwand) Ertrag/ (Aufwand) nach Steuern Währungsumrechnungsdifferenzen 26.567 (2.101) 24.466 (53.523) – (53.523) Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Ver- mögenswerten 1) – – – 19 (4) 15 Gewinne/(Verluste) aus der Bewertung von Sicherungsinstru- menten aus der Absicherung von Zahlungsströmen (4.973) 1.243 (3.730) 91 (23) 68 Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeit- nehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (7.714) 1.917 (5.797) (1.036) 252 (784) Sonstiges Ergebnis 13.880 1.059 14.939 (54.449) 225 (54.224) ‘1) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstumente bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist.
  • 138. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 134 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 30 7. Sachanlagen in Tsd. € Grundstücke, Ge- bäude und Bauten Maschinen und technische Anlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Ge- schäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Total Buchwert 31.03.2017 102.507 631.246 9.345 89.997 833.095 Umrechnungsdifferenzen (5.652) (31.825) (431) (5.330) (43.238) Zugänge 397 68.010 2.791 26.146 97.344 Abgänge (2) (3.085) (19) (471) (3.577) Umbuchungen 24 70.401 76 (70.501) ‒ Abschreibungen, laufend (7.266) (106.774) (3.206) ‒ (117.246) Buchwert 31.03.2018 90.008 627.973 8.556 39.841 766.378 Davon Anschaffungskosten 143.352 1.429.667 29.604 39.841 1.642.464 Kumulierte Abschreibungen (53.344) (801.694) (21.048) ‒ (876.086) Umrechnungsdifferenzen 2.315 15.550 139 1.290 19.294 Zugänge 6.351 48.482 3.401 48.176 106.410 Abgänge ‒ (811) (43) ‒ (854) Umbuchungen 244 36.226 380 (36.850) ‒ Abschreibungen, laufend (7.321) (102.849) (3.316) ‒ (113.486) Buchwert 31.03.2019 91.597 624.571 9.117 52.457 777.742 Davon Anschaffungskosten 153.882 1.542.539 31.427 52.457 1.780.305 Kumulierte Abschreibungen (62.285) (917.968) (22.310) ‒ (1.002.563) Der in „Grundstücke, Gebäude und Bauten“ enthaltene Grundwert beträgt 6.293 Tsd. € (Vorjahr: 1.676 Tsd. €). Die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres sind größtenteils in den Umsatzkosten und zusätzlich in den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten sowie in den Anlaufverlusten, welche im sonstigen betrieblichen Ergebnis dargestellt werden, ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 90 Tsd. €) auf qualifizierte Vermögenswerte aktiviert. Es wurden Finanzierungssätze zwischen 3,5 % und 5,0 % (Vorjahr: 3,6 %) herangezogen. Für die ausgewiesenen Sachanlagen bestehen keine Verfügungsbeschränkungen. Wertminderungen/Wertaufholungen Im Geschäftsjahr 2018/19 gab es weder Wertminderungen noch Wertaufholungen für Sachanlagen. IV.ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
  • 139. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 135 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 31 8. Immaterielle Vermögenswerte in Tsd. € Gewerbliche Schutz- rechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgelei- tete Lizenzen Aktivierte Entwicklungskosten Firmenwerte Sonstiges immateriel- les Anlagevermögen Total Buchwert 31.03.2017 13.199 78.456 ‒ ‒ 91.655 Umrechnungsdifferenzen (54) (3.773) ‒ ‒ (3.827) Zugänge 1.341 4.868 ‒ 366 6.575 Abgänge (101) ‒ ‒ ‒ (101) Abschreibungen, laufend (3.257) (14.823) ‒ (366) (18.446) Buchwert 31.03.2018 11.128 64.728 ‒ ‒ 75.856 Davon Anschaffungskosten 32.135 94.947 7.065 ‒ 134.147 Kumulierte Abschreibungen (21.007) (30.219) (7.065) ‒ (58.291) Umrechnungsdifferenzen 26 1.254 ‒ ‒ 1.280 Zugänge 2.162 ‒ ‒ 224 2.386 Abschreibungen, laufend (3.364) (15.813) ‒ (224) (19.401) Buchwert 31.03.2019 9.952 50.169 ‒ ‒ 60.121 Davon Anschaffungskosten 34.113 97.396 7.255 ‒ 138.764 Kumulierte Abschreibungen (24.161) (47.227) (7.255) ‒ (78.643) Die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres sind in den Umsatzkosten, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten und in dem sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden keine Entwicklungskosten (Vorjahr: 4.868 Tsd. €) aktiviert. Wertminderungen In den Geschäftsjahren 2018/19 und 2017/18 war keine Wertminderung für immaterielle Vermögenswerte anzusetzen. 9. Sonstige langfristige Vermögenswerte in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Vorauszahlungen 5.482 5.475 Gegebene Kautionen 7.333 6.676 Sonstige langfristige Forderungen 11.849 44.068 Buchwert 24.664 56.219 Die Vorauszahlungen betreffen langfristige Mietvorauszahlungen für Betriebsgrundstücke in China. Die sonstigen langfristigen Forderun- gen bestehen aus Vorsteuerrückvergütungen in China für das Werk Chongqing, welche sukzessive in der operativen Phase mit Umsatz- steuerverbindlichkeiten verrechnet werden.
  • 140. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 136 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 32 10. Vorräte in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 50.446 44.369 Unfertige Erzeugnisse 10.601 34.995 Fertige Erzeugnisse 23.418 56.733 Buchwert 84.465 136.097 Der Stand der als Aufwand erfassten Wertberichtigungen von Vorräten beträgt zum 31. März 2019 27.489 Tsd. € (Vorjahr: 30.031 Tsd. €). Aus der Bewertung der Vorräte zum Nettoveräußerungswert resultiert für das Geschäftsjahr 2018/19 eine unwesentliche Abwertung in Höhe von 774 Tsd. € (Vorjahr: 5.527 Tsd. €). Der Ausweis der als Aufwand erfassten Wertberichtigungen erfolgt in der GuV in den Um- satzkosten. 11. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und vertragliche Vermögenswerte Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen und vertragliche Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.488 65.641 Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (390) (168) Vertragliche Vermögenswerte 72.447 – Wertberichtigungen zu vertraglichen Vermögenswerten (140) – Umsatzsteuerforderungen 35.759 40.906 Sonstige Forderungen gegenüber Behörden 4.375 4.779 Vorauszahlungen 5.001 4.294 Energieabgabenrückvergütungen 1.394 1.427 Kautionen 1.353 1.067 Übrige Forderungen 758 704 Summe 229.045 118.650 Die übrigen Forderungen beinhalten zum 31. März 2019 sowie zum 31. März 2018 vor allem Forderungen aus Abgrenzungspositionen. Im Zusammenhang mit diversen Finanzierungsverträgen dienen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 10.000 Tsd. € (Vorjahr: 10.000 Tsd. €) als Besicherung. Es wird auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“ verwiesen. Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Forderungen sowie vertraglichen Vermögenswerte entspre- chen unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen annähernd den jeweils beizulegenden Zeitwerten. Restlaufzeiten von Forderungen Alle Forderungen zum 31. März 2019 sowie zum 31. März 2018 weisen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf.
  • 141. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 137 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 33 Factoring Zum 31. März 2019 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 40.595 Tsd. € (Vorjahr: 51.035 Tsd. €) zu 100 % des Nennwerts an Banken verkauft und in Übereinstimmung mit IFRS 9 vollständig ausgebucht, da sowohl Chancen und Risiken als auch die Verfügungsmacht auf den Erwerber übergegangen sind. Das Ausfallsrisiko wurde an die Erwerber übertragen. ATS übernimmt eine Ausfallshaftung in Höhe des Selbstbehalts der zur Anwendung kommenden Kreditversicherungen. Das maximale Risiko aus der Aus- fallshaftung beträgt zum Bilanzstichtag 4.060 Tsd. € (Vorjahr: 5.093 Tsd. €). Ansprüche aus vorhandenen Kreditversicherungen wurden gegebenenfalls an den Erwerber übertragen. Der durch den Erwerber noch nicht bezahlte Teil des Kaufpreises wird in der Position „Fi- nanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen. Kundenzahlungen aus verkauften Forderungen werden in den kurzfristigen finanziellen Ver- bindlichkeiten ausgewiesen. Die vertraglichen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Vertragliche Vermögenswerte am Beginn des Geschäftsjahres 48.702 – Verbrauch (48.702) – Zuführung 72.447 – Wertberichtigungen gem. IFRS 9 (140) – Vertragliche Vermögenswerte am Ende des Geschäftsjahres 72.307 – Entwicklung der Überfälligkeiten und Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar: 31.03.2019 in Tsd. € Bruttoforderung Wertminderung Buchwert Nicht fällig 100.579 (177) 100.402 Bis 15 Tage überfällig 5.574 (29) 5.545 15 bis 30 Tage überfällig 916 (8) 908 31 bis 60 Tage überfällig 971 (15) 956 61 bis 90 Tage überfällig 183 (3) 180 Mehr als 90 Tage überfällig 265 (158) 107 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.488 (390) 108.098 Zum 31.03.2018: davon nicht wertgemindert davon nicht wertgemindert und nicht versichert und in den folgenden Zeitbändern überfällig in Tsd. € Buchwert und nicht überfällig bzw. versichert weniger als 3 Monate zwischen 3 und 6 Monaten zwischen 6 und 12 Monaten mehr als 12 Monate Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.641 64.931 516 18 8 – Bei den überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Bilanzstichtag keine Anzeichen, dass den Zahlungsver- pflichtungen nicht nachgekommen wird.
  • 142. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 138 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 34 Einzelwertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gebildet, wenn Anzeichen (Überfälligkeit, Insolvenz) bestehen, dass der gesamte Betrag wahrscheinlich nicht mehr einbringlich ist. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist. Die Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Wertberichtigungen am Beginn des Geschäftsjahres 168 464 Anpassung IFRS 9 211 – Wertberichtigung nach Anpassung IFRS 9 379 464 Verwendung (17) (175) Auflösung (76) (162) Zuführung 92 67 Umrechnungsdifferenzen 12 (26) Wertberichtigungen am Ende des Geschäftsjahres 390 168 12. Finanzielle Vermögenswerte Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 31.03.2019 davon langfristig davon kurzfristig Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 896 – 896 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 193 193 – Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 238.856 – 238.856 Summe 239.945 193 239.752 in Tsd. € 31.03.2018 davon langfristig davon kurzfristig Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 775 – 775 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 193 193 – Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 58.860 – 58.860 Derivate 91 91 – Summe 59.919 284 59.635 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Anleihen 896 775 Summe 896 775 Sämtliche Anleihen werden in der Nominalwährung Euro gehalten.
  • 143. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 139 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 35 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Buchwert am Beginn des Geschäftsjahres 193 173 Zugänge/(Abgänge) – 20 Buchwert am Ende des Geschäftsjahres 193 193 Sämtliche erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Nominalwährung Euro gehal- ten. Die im Geschäftsjahr 2017/18 ausgewiesenen Werte betreffen die Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens- werte“, die aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finan- ziellen Vermögenswerte werden in den Nominalwährungen Euro, US-Dollar und chinesischer Renminbi gehalten. Im Wesentlichen han- delt es sich dabei um Kündigungsgelder mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten und Forderungen gegenüber Banken aus Zessions- verträgen. Derivative Finanzinstrumente: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Derivative Finanzinstrumente – 91 Summe – 91 13. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand 326.841 270.729 Buchwert 326.841 270.729 Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen den jeweils beizulegenden Zeitwerten.
  • 144. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 140 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 36 14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Restlaufzeit in Tsd. € 31.03.2019 bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren mehr als fünf Jahre Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 131.936 131.936 ‒ ‒ Zuschüsse der öffentlichen Hand 16.486 1.122 7.524 7.840 Verbindlichkeiten gegenüber Finanzämtern und sonstigen öffentlichen Abgabestellen 3.307 3.307 ‒ ‒ Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 5.057 5.057 ‒ ‒ Verbindlichkeiten aus nicht konsumierten Urlauben 5.888 5.888 ‒ ‒ Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten 1.000 190 810 ‒ Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 25.170 25.170 ‒ ‒ Übrige Verbindlichkeiten 7.306 7.284 22 ‒ Buchwert 196.150 179.954 8.356 7.840 Restlaufzeit in Tsd. € 31.03.2018 bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren mehr als fünf Jahre Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 141.498 141.498 ‒ ‒ Zuschüsse der öffentlichen Hand 13.861 1.022 6.675 6.164 Verbindlichkeiten gegenüber Finanzämtern und sonstigen öffentlichen Abgabestellen 4.486 4.486 ‒ ‒ Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern 4.349 4.349 ‒ ‒ Verbindlichkeiten aus nicht konsumierten Urlauben 5.093 5.093 ‒ ‒ Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten 2.684 1.018 1.666 ‒ Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern 34.745 34.745 ‒ ‒ Übrige Verbindlichkeiten 7.690 7.669 21 ‒ Buchwert 214.406 199.880 8.362 6.164 Die Buchwerte der ausgewiesenen Verbindlichkeiten entsprechen annähernd den jeweils beizulegenden Zeitwerten. Zuschüsse der öffentlichen Hand Die Zuschüsse der öffentlichen Hand betreffen großteils Zuschüsse für Bodennutzungsrechte und Sach- anlagevermögen und werden entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst. Weiters hat der Konzern für mehrere Forschungsprojekte Projektkostenzuschüsse erhalten, die entsprechend den angefallenen Kosten und der Förderquote anteilig ertragsmäßig erfasst werden. Dazugehörende Abgrenzungsbeträge sind in den Zuschüssen der öffentlichen Hand enthalten. Verbindlichkeiten aus Aktienoptionen Der Stock-Option-Plan (2009 bis 2012) ist im Geschäftsjahr 2017/18 ausgelaufen. An dessen Stelle wurde ein langfristiges Vergütungsmodell auf Basis von Stock Appreciation Rights (SAR) beschlossen. Verbindlichkeiten aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten Aufgrund des Auslaufens des Stock-Option-Plans (2009 bis 2012) wurde in der 81. Aufsichtsratssitzung vom 3. Juli 2014 ein langfristiges Vergütungsmodell (Long-Term-Incentive-Programm) auf Basis von Stock Appre- ciation Rights (SAR) beschlossen. SAR sind Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte auf der Grundlage der Aktienkursentwicklung. Ihre Zutei-
  • 145. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 141 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 37 lung erfolgte im Zeitraum zwischen 1. April 2014 und 1. April 2016. In der 91. Aufsichtsratsitzung vom 6. Juni 2016 wurde ein weiterer Stock-Appreciation-Rights-Plan (SAR-Plan 2017) für drei weitere Geschäftsjahre aufgrund des Auslaufens des Stock-Appreciation-Rights- Plans (2014 bis 2016) beschlossen. Ihre Zuteilung erfolgte im Zeitraum zwischen 1. April 2017 und 1. April 2019. Jedes Aktienkurs-Wertsteigerungsrecht berechtigt zum Barausgleich in Höhe des Differenzbetrags zwischen dem Ausübungspreis und dem Schlusskurs der ATS Aktie an der Börse der Hauptnotierung (derzeit Wiener Börse) am Tag der Ausübung des Bezugsrechtes. Der Differenzbetrag ist mit maximal 200 % des Ausübungspreises gedeckelt. Der Ausübungspreis der Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte wird jeweils am Tag der Zuteilung bestimmt und entspricht dem durchschnitt- lichen Schlusskurs der Aktien der ATS an der Wiener Börse bzw. an der Börse der Hauptnotierung der Aktien der ATS während der letzten sechs Kalendermonate, die dem Tag der jeweiligen Zuteilung vorausgehen. Die Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte können jeweils nach Ablauf von drei Jahren nach ihrer Zuteilung, jedoch nicht während einer Sperrfrist, zur Gänze oder auch nur teilweise ausgeübt werden. Zugeteilte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte, die nicht spätestens bis zum Ablauf von fünf Jahren nach dem Zuteilungstag ausgeübt werden, verfallen grundsätzlich ersatzlos und endgültig. Die Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte können von Berechtigten nur ausgeübt werden, sofern zum Zeitpunkt der Ausübung die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:  Es besteht ein aufrechtes Dienstverhältnis mit einer Gesellschaft des ATS Konzerns. Unter bestimmten Voraussetzungen können Rechte noch innerhalb eines Jahres ab Beendigung des Anstellungs- bzw. Dienstverhältnisses ausgeübt werden.  Das notwendige Eigeninvestment in ATS Aktien in Höhe von 20 % der ersten Zuteilungssumme (in SAR) wird gehalten. Wird das Ei- geninvestment bis zum Ende der dreijährigen Wartefrist nicht zur Gänze aufgebaut, so verfallen alle bereits zugeteilten SAR zur Gänze. Das aufgebaute Eigeninvestment muss über die gesamte Dauer der Teilnahme am Programm gehalten werden und gilt auch für die Zu- teilungen in den Folgejahren. Das Eigeninvestment darf erst abgebaut werden, wenn keine Ausübung mehr möglich ist.  Das Earnings per Share (EPS-)Performance-Ziel wurde erreicht. Der Erreichungsgrad der Kennzahl Earnings per Share determiniert, wie viele der zugeteilten SAR tatsächlich ausgeübt werden können. Als Zielwert gilt der EPS-Wert, welcher im Midterm-Plan für den Bilanz- stichtag des dritten Jahres nach Zuteilung festgelegt wurde. Wird der EPS-Wert zu 100 % erreicht oder übertroffen, so können die zu- geteilten SAR zur Gänze ausgeübt werden. Liegt die Erreichung zwischen 50 % und 100 %, so können die zugeteilten SAR anteilig aus- geübt werden. Wird der EPS-Wert zu unter 50 % erreicht, verfallen die zugeteilten SAR zur Gänze.
  • 146. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 142 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 38 Anzahl und Aufteilung der eingeräumten Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte: Zuteilungstag 1. April 2018 1. April 2017 1. April 2016 1. April 2015 Ausübungspreis (in €) 21,94 9,96 13,66 10,70 31.03.2017 – – 115.000 100.000 Gewährte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte – 297.500 – – Verfallene Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten – 7.500 5.000 5.000 31.03.2018 – 290.000 110.000 95.000 Gewährte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte 270.000 – – – Ausgeübte Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten – – – 71.967 Verfallene Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte – 15.000 – 14.565 31.03.2019 270.000 275.000 110.000 8.468 Restliche Vertragslaufzeiten der gewährten Aktienkurs- Wertsteigerungsrechte 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre – Beizulegender Zeitwert der gewährten Aktienkurs- Wertsteigerungsrechte zum Bilanzstichtag (in Tsd. €) 31.03.2018 – 2.738 568 934 31.03.2019 393 883 137 39 Die Bewertung der Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zum jeweiligen Bilanzstichtag unter Anwen- dung des Monte-Carlo-Verfahrens, basierend auf Modellannahmen und den nachfolgend angeführten Bewertungsparametern. Die für die Bewertung der Verbindlichkeiten ermittelten Werte können von später am Markt realisierten Werten abweichen. Risikofreier Zinssatz -0,46 bis -0,56 % Volatilität 40,47 bis 47,28 % Die Berechnung der Volatilität erfolgt auf Basis der täglichen Aktienkurse von 1. März 2016 bis zum Bilanzstichtag. Die Aufwendungen aus den Wertsteigerungsrechten sind in den Verwaltungskosten enthalten. Der beizulegende Zeitwert der eingeräumten Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte wird über deren Laufzeit verteilt aufwandsmäßig erfasst. Übrige Verbindlichkeiten Bei den übrigen Verbindlichkeiten handelt es sich vor allem um kreditorische Debitoren, abgegrenzte Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen sowie sonstige Abgrenzungen.
  • 147. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 143 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 39 15. Finanzielle Verbindlichkeiten Restlaufzeit in Tsd. € 31.03.2019 bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren mehr als fünf Jahre Nominalzinssatz in % Exportkredite 10.000 10.000 – – 0,24 Kredite der öffentlichen Hand 5.494 1.751 3.402 341 0,75 –1,00 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 695.927 26.216 525.969 143.742 0,85 –4,75 Derivative Finanzinstrumente1) 5.622 – 3.194 2.428 Buchwert 717.043 37.967 532.565 146.511 Restlaufzeit in Tsd. € 31.03.2018 bis zu einem Jahr zwischen einem und fünf Jahren mehr als fünf Jahre Nominalzinssatz in % Exportkredite 10.000 10.000 – – 0,24 Kredite der öffentlichen Hand 6.251 1.578 4.673 – 0,75 –1,00 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 521.863 69.156 317.879 134.828 1,15 –4,75 Derivative Finanzinstrumente1) 1.770 791 979 – Buchwert 539.884 81.525 323.531 134.828 1) Es wird auf Erläuterung 18 „Derivative Finanzinstrumente” verwiesen. Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen neben dem laufenden Liquiditätsbedarf vor allem langfristige Inves- titionsfinanzierungen. Zur Refinanzierung des Eigenkapitalbedarfs für den Standort Chongqing wurde im Geschäftsjahr 2012/13 eine langfristige Finanzierung im Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab September 2014 in Halbjahresraten bis Februar 2020. Für 80 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 20 % ein variabler Zinssatz, wobei der variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesent- lichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Kein Kontrollwechsel Auf die ursprünglich vereinbarten Covenants (Nettoverschuldung/EBITDA max. 4 und Eigenkapitalquote mindestens 30 %) wurde am 17.01.2018 mit einem Waiver verzichtet. Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Februar 2014 ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 158 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro und US-Dollar abgeschlossen. Die variable Euro- Verzinsung wurde zur Gänze durch Zinsswaps abgesichert. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Eigenkapitalquote mindestens 35 %  Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Erfüllung der Kreditverpflichtungen führt
  • 148. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 144 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 40 Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurden im Oktober 2015 und im Februar 2016 die variabel verzinsten Euro- Tranchen im Ausmaß von 92 Mio. € vorzeitig gekündigt und getilgt. Die Zinsswaps werden zur Sicherung der variablen Tranche des im Oktober 2015 abgeschlossenen Schuldscheindarlehens weiterverwendet. Aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten und Höhe ist keine ef- fektive Sicherungsbeziehung gegeben. Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Oktober 2015 ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 221 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro und US-Dollar abgeschlossen. Die wesentlichen Vertragsbe- dingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Zur weiteren Sicherstellung des Investitionsprogrammes wurden zwei variabel verzinste bilaterale Schuldscheindarlehen mit einem Vo- lumen von insgesamt 150 Mio. € im Geschäftsjahr 2016/17 abgeschlossen. Die Tranche mit 100 Mio. € hat eine Laufzeit von sieben Jah- ren, die Tranche mit 50 Mio. € hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Zur weiteren Expansionsfinanzierung für den Standort Chongqing wurde im Geschäftsjahr 2016/17 eine langfristige Finanzierung im Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung mit einem Volumen von insgesamt 75 Mio. € aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab Sep- tember 2018 in Halbjahresraten bis Juni 2026. Für 95 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 5 % ein variabler Zinssatz, wobei der variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige Veränderung zur Folge hat Zur Refinanzierung des Investitionsprogrammes für den Standort Nanjangud wurde im Geschäftsjahr 2018/19 eine langfristige Finanzie- rung im Rahmen einer OeKB-Beteiligungsfinanzierung mit einem Volumen von insgesamt 20 Mio. € aufgenommen. Die Tilgung erfolgt ab
  • 149. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 145 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 41 Juni 2019 in Halbjahresraten bis September 2025. Für 95 % der Finanzierung gilt ein Fixzinssatz, für 5 % ein variabler Zinssatz, wobei der variable Teil zuerst getilgt wird. Die wesentlichen Vertragsbedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige Veränderung zur Folge hat Zur Sicherstellung der geplanten Investitionen und zur weiteren Optimierung der Finanzierung des Konzerns wurde im Juli und Oktober 2018 ein Schuldscheindarlehen über insgesamt 335 Mio. € erfolgreich platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren Tranchen mit Lauf- zeiten von fünf, sieben und zehn Jahren zu variablen und fixen Zinssätzen und wurde in Euro abgeschlossen. Die wesentlichen Vertrags- bedingungen stellen sich folgendermaßen dar:  Nettoverschuldung/EBITDA 3 (Step-up Covenant)  Kein Kontrollwechsel im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes, wenn dieser es für den Darlehensgeber aufgrund zwingender gesetzlicher oder regulatorischer Vorschriften unzulässig macht, das Darlehen aufrechtzuerhalten, oder eine wesentliche nachteilige Veränderung zur Folge hat Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 50 Basispunkten. Das Schuldscheindarlehen ist in den sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
  • 150. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 146 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 42 Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. März 2019 stellen sich in den nächsten Geschäftsjahren unter Berücksichtigung der Zinsabsicherungen wie folgt dar: in Tsd. € Exportkredite Kredite öffentlicher Hand Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Derivative Finanz- instrumente 2019/20 Tilgung 10.000 1.751 23.456 – Zinsen fix – 47 4.277 – Zinsen variabel 24 – 5.068 – 2020/21 Tilgung – 2.054 85.214 740 Zinsen fix – 29 3.910 – Zinsen variabel – – 5.068 – 2021/22 Tilgung – 970 61.857 – Zinsen fix – 10 2.398 – Zinsen variabel – – 5.068 – 2022/23 Tilgung – 113 44.857 – Zinsen fix – 6 2.269 – Zinsen variabel – – 4.493 – 2023/24 Tilgung – 301 334.857 2.454 Zinsen fix – 4 1.420 – Zinsen variabel – – 2.877 – nach 2023/24 Tilgung – – 144.214 2.428 Zinsen fix – – 2.172 – Zinsen variabel – – 2.273 – Es werden keine wesentlichen Abweichungen von den vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen hinsichtlich Zeitraum oder Betrag er- wartet.
  • 151. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 147 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 43 Zum Vorjahresstichtag 31. März 2018 stellten sich die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der finanzi- ellen Verbindlichkeiten in den nächsten Geschäftsjahren unter Berücksichtigung der Zinsabsicherungen wie folgt dar: in Tsd. € Exportkredite Kredite öffentlicher Hand Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Derivative Finanz- instrumente 2018/19 Tilgung 10.000 1.578 66.719 791 Zinsen fix – 57 5.475 – Zinsen variabel 24 – 4.312 – 2019/20 Tilgung – 1.578 20.500 – Zinsen fix – 41 3.537 – Zinsen variabel – – 4.329 – 2020/21 Tilgung – 2.054 163.829 979 Zinsen fix – 23 3.104 – Zinsen variabel – – 4.129 – 2021/22 Tilgung – 1.090 59.000 – Zinsen fix – 5 1.618 – Zinsen variabel – – 2.986 – 2022/23 Tilgung – – 75.152 – Zinsen fix – – 1.479 – Zinsen variabel – – 2.483 – nach 2022/23 Tilgung – – 135.000 – Zinsen fix – – 1.004 – Zinsen variabel – – 985 – Die finanziellen Verbindlichkeiten weisen teilweise eine vom Markt abweichende Verzinsung auf. Aus diesem Grund kann es zu Abwei- chungen zwischen deren beizulegenden Zeitwerten und deren Buchwerten kommen. Buchwerte Beizulegende Zeitwerte in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018 Exportkredite 10.000 10.000 10.000 10.000 Kredite der öffentlichen Hand 5.494 6.251 5.542 6.316 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 695.927 521.863 700.630 525.425 Derivative Finanzinstrumente 5.622 1.770 5.622 1.770 Summe 717.043 539.884 721.794 543.511 Die Berechnung der beizulegenden Zeitwerte basiert auf der Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung aktueller Markt- zinssätze, oder sie werden anhand von öffentlich notierten Marktpreisen bestimmt.
  • 152. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 148 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 44 Die Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten nach Währungen stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Euro 703.535 497.052 US Dollar 13.508 42.832 Summe 717.043 539.884 Der Konzern verfügt über folgende nicht in Anspruch genommene Kreditlinien: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Exportkredit 22.000 22.000 Sonstige Kredite 165.325 173.152 Summe 187.325 195.152 Leasingverhältnisse Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasing- und Mietverhältnissen stellt sich wie folgt dar: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Bis zu einem Jahr 2.359 2.943 Zwischen einem und fünf Jahren 2.967 4.761 Summe 5.326 7.704 Im Konzern bestehen mehrere Operating-Leasingverträge für die Anmietung von Büroräumen, Grundstücken und Produktionshallen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung und technischen Anlagen. Die Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen betreffen zum Großteil ein im Geschäftsjahr 2006/07 durchgeführtes Sale-and- Lease-Back für Betriebsgrundstücke und -gebäude in Leoben-Hinterberg und Fehring, Österreich mit einer unkündbaren Leasingdauer bis Dezember 2021. Die im laufenden Jahr erfassten Zahlungen für unkündbare Leasing- und Mietaufwendungen stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Leasing- und Mietaufwand 3.056 3.425
  • 153. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 149 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 45 16. Rückstellungen für Personalaufwand Die Rückstellungen für Personalaufwand betreffen Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche. Beitragsorientierte Pensionspläne Für einen Großteil der Beschäftigten in Österreich und einen Teil der Mitarbeiter in Indien bestehen beitragsorientierte Pensionspläne, die an eine Pensionskasse ausgelagert sind. Für die Beschäftigten in Österreich sind die Pensionspläne durch eine Er- und Ablebensversicherung ergänzt. Die Arbeitgeberbeiträge bemessen sich nach einem bestimmten Prozentsatz der lau- fenden Bezüge. Die Beitragszahlungen betrugen 534 Tsd. € im Geschäftsjahr 2018/19 und 526 Tsd. € im Geschäftsjahr 2017/18. Leistungsorientierte Pensionspläne Für einzelne aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands und für ehemalige leitende Angestellte bestehen leistungsorientierte Pensionszusagen ohne das Erfordernis von eigenen Mitarbeiterbeiträgen. Pensionszusagen an Mitglieder des Vorstands und an andere Führungskräfte sind teilweise durch Vermögensmittel in Pensionskassen fondsfinanziert („funded“) und teilweise nicht fondsfinanziert („unfunded“). Die Pensionsansprüche des Vorstands und der Führungskräfte sind von deren Bezügen und Dienstzeiten abhängig. Im Wesentlichen entstehen dem Konzern aus diesen Verpflichtungen Risiken aus der Lebenserwartung und der Inflation aufgrund künftiger Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie bei fondsfinanzierten Pensionsplänen in Form von Ertragsabwei- chungen. Fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche Den Mitarbeitern in Indien steht im Falle der Pensionierung sowie bei vorzeitigem Austritt unter bestimmten Umständen eine Abfertigung zu, deren Höhe von der Dauer des Arbeitsverhältnisses und der Höhe des Arbeitsentgelts ab- hängt. Die Abfertigungen bewegen sich zwischen einem halben Monatsentgelt pro Dienstjahr und einem fixierten Höchstbetrag. Die Abfertigungsansprüche sind durch eine Lebensversicherung gedeckt. Im Wesentlichen entsteht dem Konzern aus diesen Verpflichtungen das Risiko der Inflation aufgrund künftiger Gehaltssteigerungen. Nicht fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche Den Mitarbeitern in Österreich, Südkorea und China steht im Falle der Pensionierung gene- rell sowie bei Beendigung des Dienstverhältnisses unter bestimmten Umständen eine Abfertigung zu, deren Höhe von der Dauer des Arbeitsverhältnisses und der Höhe des Arbeitsentgelts abhängt. Die Abfertigung beträgt in Österreich für Mitarbeiter, die im Allgemeinen vor dem 1. Januar 2003 eingetreten sind, je nach Dienstzeit zwei bis zwölf Zwölftel des Jahresgehaltes. Mitarbeitern in Südkorea und China steht ebenfalls ein je nach Dienstzeit fixierter entgeltabhängiger Betrag zu. Im Wesentlichen entsteht dem Konzern aus diesen Verpflichtungen das Risiko der Inflation aufgrund künftiger Gehaltssteigerungen. Für seit dem 1. Januar 2003 in Österreich eintretende Mitarbeiter wird dieser Anspruch durch laufende Beiträge in eine Mitarbeitervor- sorgekasse ohne weitere Verpflichtungen für den Konzern abgegolten. Die Beitragszahlungen betrugen 462 Tsd. € im Geschäftsjahr 2018/19 und 365 Tsd. € im Geschäftsjahr 2017/18. Sonstige Dienstnehmeransprüche Den Mitarbeitern der Gesellschaften in Österreich und China gebühren bei Erreichen einer bestimmten Betriebszugehörigkeit Jubiläumsgelder, wobei in Österreich Anspruchsberechtigung und Höhe kollektivvertraglich geregelt sind.
  • 154. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 150 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 46 Die Aufwendungen für (leistungsorientierte) Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche setzen sich folgendermaßen zusammen: Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche Sonstige Dienstnehmer- ansprüche in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Laufender Dienstzeitaufwand 118 123 2.025 1.867 2.084 2.001 Zinsaufwand 42 56 582 480 210 169 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – – – 200 – – Umbewertung von Verpflichtungen aus sonstigen Dienstnehmeransprüchen – – – – 1.874 464 Aufwand im Periodenergebnis erfasst 160 179 2.607 2.547 4.168 2.634 Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 6.503 (1.136) 1.210 2.173 – – Aufwand/(Ertrag) im sonstigen Ergebnis erfasst 6.503 (1.136) 1.210 2.173 – – Summe 6.663 (957) 3.817 4.720 4.168 2.634 Die Aufwendungen im Periodenergebnis für Pensionszusagen, Abfertigungsansprüche und sonstige Dienstnehmeransprüche werden in den Umsatzkosten, den Vertriebskosten, den allgemeinen Verwaltungskosten und im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Der Nettozins- aufwand aus personalbezogenen Verpflichtungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen. In der Bilanz sind folgende Ansprüche abgegrenzt: in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 Gedeckte Pensionsansprüche 7.305 916 Ungedeckte Pensionsansprüche 1.388 1.180 Summe Pensionsansprüche 8.693 2.096 Ungedeckte Abfertigungsansprüche 28.317 25.932 Gedeckte Abfertigungsansprüche 383 493 Summe Abfertigungsansprüche 28.700 26.425 Sonstige Dienstnehmeransprüche 11.016 8.801 Rückstellungen für Personalaufwand 48.409 37.322 Die Pensionsansprüche und Abfertigungsansprüche stellen sich wie folgt dar: Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018 Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen 16.684 12.952 1.590 1.427 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens (9.379) (12.036) (1.207) (934) Deckungsstatus fondsfinanzierte Verpflichtungen 7.305 916 383 493 Barwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen 1.388 1.180 28.317 25.932 Bilanzierte Rückstellungen 8.693 2.096 28.700 26.425
  • 155. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 151 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 47 Der Barwert der erwarteten Pensionsansprüche, die Entwicklung des zur Deckung vorgesehenen Planvermögens und der Deckungsstatus stellen sich folgendermaßen dar: Fondsfinanzierte Pensionsansprüche Nicht fondsfinanzierte Pensionsansprüche in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Barwert der Pensionsverpflichtung: Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 12.952 13.366 1.180 1.230 Laufender Dienstzeitaufwand 118 123 – – Zinsaufwand 259 241 24 22 Umbewertung aus der Veränderung von demographischen Annahmen 1.991 – 122 – Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen 1.956 (388) 124 (27) Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen (130) 65 4 20 Auszahlungen (463) (455) (66) (65) Barwert am Ende des Geschäftsjahres 16.683 12.952 1.388 1.180 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens: Zeitwert am Beginn des Geschäftsjahres 12.036 11.479 Veranlagungsergebnis (2.436) 805 Zinserträge 241 207 Auszahlungen (463) (455) Zeitwert am Ende des Geschäftsjahres 9.378 12.036 Deckungsstatus fondsfinanzierte Pensionspläne / gedeckte Pensionsansprüche 7.305 916 Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der fondsfinanzierten Pensionsansprüche 14 Jahre und die der nicht fonds- finanzierten Pensionsansprüche 12 Jahre. Das zur Deckung vorgesehene Planvermögen ist in Pensionskassen ausgegliedert. Die Streuung der Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar: in % 31.03.2019 31.03.2018 Anleihen 30 % 51 % Aktien 58 % 37 % Immobilien 5 % 4 % Liquide Mittel 7 % 8 % Summe 100 % 100 % Wesentliche Teile des Planvermögens werden an einem aktiven Markt gehandelt.
  • 156. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 152 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 48 Die Gesamtentwicklung der fondsfinanzierten und nicht fondsfinanzierten Abfertigungsansprüche stellt sich wie folgt dar: Fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche Nicht fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Barwert der Abfertigungsverpflichtung: Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 1.427 1.359 25.932 22.465 Umrechnungsdifferenzen 51 (200) 92 (173) Dienstzeitaufwand 90 78 1.936 1.789 Zinsaufwand 104 88 548 455 Umbewertung aus der Veränderung von demografischen Annahmen (19) (18) (285) 1.067 Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen (145) (74) 1.211 1.376 Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen 126 34 335 (205) Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 200 – – Auszahlungen (45) (40) (1.452) (842) Barwert am Ende des Geschäftsjahres 1.589 1.427 28.317 25.932 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens: Zeitwert am Beginn des Geschäftsjahres 934 911 Umrechnungsdifferenzen 40 (132) Einzahlungen 195 125 Veranlagungsergebnis 13 7 Zinserträge 69 63 Auszahlungen (45) (40) Zeitwert am Ende des Geschäftsjahres 1.206 934 Deckungsstatus fondsfinanzierte Abfertigungsansprüche 383 493 Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der nicht fondsfinanzierten Abfertigungsansprüche 12 Jahre. Die Gesamtentwicklung der sonstigen Dienstnehmeransprüche (Jubiläumsgelder) stellt sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Barwert am Beginn des Geschäftsjahres 8.801 8.252 Umrechnungsdifferenzen 150 (251) Dienstzeitaufwand 2.084 2.001 Zinsaufwand 211 169 Umbewertung aus der Veränderung von demografischen Annahmen 1.116 296 Umbewertung aus der Veränderung von finanziellen Annahmen 231 115 Umbewertung aus erfahrungsbedingten Anpassungen 527 53 Auszahlungen (2.104) (1.834) Barwert am Ende des Geschäftsjahres 11.016 8.801 Zum 31. März 2019 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der sonstigen Dienstnehmeransprüche 11 Jahre.
  • 157. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 153 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 49 Es wurden für die Bewertung zum Bilanzstichtag folgende gewichtete versicherungsmathematische Parameter angewendet: Pensionsansprüche Abfertigungsansprüche Sonstige Dienstnehmer- ansprüche (Jubiläumsgelder) 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018 31.03.2019 31.03.2018 Zinssatz 1,80 % 2,00 % 2,22 % 2,24 % 2,18 % 2,73 % Erwartete Gehaltssteigerung 2,70 % 2,60 % 3,26 % 2,98 % 4,06 % 4,81 % Künftige Pensionserhöhung 1,80 % 1,20 % – – – – Pensionseintrittsalter 65 65 1) 1) – – 1) individuell gemäß landesspezifischen Gesetzen Der Berechnung der Rückstellungen werden Fluktuationsabschläge und biometrische Rechengrundlagen miteinbezogen. 17. Sonstige Rückstellungen in Tsd. € Summe Gewährleistung Übrige Buchwert 31.03.2018 5.942 2.526 3.416 Verwendung (1.397) (97) (1.300) Auflösung (1.830) (1.811) (19) Zuführung 1.338 415 923 Umrechnungsdifferenzen 122 20 102 Buchwert 31.03.2019 4.175 1.053 3.122 in Tsd. € Summe Gewährleistung Übrige Buchwert 31.03.2017 7.344 1.353 5.991 Verwendung (3.330) (59) (3.271) Auflösung (341) (341) – Zuführung 2.886 1.688 1.198 Umrechnungsdifferenzen (617) (115) (502) Buchwert 31.03.2018 5.942 2.526 3.416 in Tsd. € 31.03.2019 31.03.2018 davon langfristig – – davon kurzfristig 4.175 5.942 Buchwert 4.175 5.942 Rückstellung für Gewährleistung Diese Position betrifft die Kosten der bereits entstandenen und zu erwartenden Reklamationen für die noch im Gewährleistungszeitraum befindlichen Produkte. Der rückgestellte Betrag ist eine auf Basis von Erfahrungswerten und konkreten Sachverhalten durchgeführte bestmögliche Schätzung dieser erwarteten Kosten, welche aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der Höhe oder des Zeitpunkts nicht bereits als Schulden ausgewiesen werden. Bei der Höhe der erwarteten Kosten sind von der Produkthaft- pflichtversicherung übernommene Beträge berücksichtigt.
  • 158. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 154 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 50 Übrige Diese Position enthält im Wesentlichen Rückstellungen für Risiken aus schwebenden Geschäften sowie für Risiken im Zusammen- hang mit Pensionsversicherungsbeiträgen in Asien, die sich aufgrund der unklaren Rechtslage ergeben. 18. Derivative Finanzinstrumente Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zinsswaps. Gesichert werden Zahlungen im Zusammenhang mit Krediten. Der Buchwert der derivativen Finanzinstrumente des Konzerns entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert ent- spricht jenem Betrag, der bei einer Abrechnung der Transaktion zum Bilanzstichtag aufzuwenden wäre bzw. erlöst werden würde. Die beizulegenden Zeitwerte der am Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar: 31.03.2019 31.03.2018 in Tsd. € Aktiva Passiva Aktiva Passiva Zinsswaps zu Marktwerten – 5.622 91 1.770 Summe Marktwerte – 5.622 91 1.770 abzüglich kurzfristiger Anteil: Zinsswaps zu Marktwerten – – – 791 Kurzfristiger Anteil – – – 791 Langfristiger Anteil – 5.622 91 979 Zum 31. März 2019 liegen die festen Zinssätze der Zinsswaps zwischen 0,1719 % und 1,405 %, der variable Zinssatz basiert auf dem Sechs-Monats-EURIBOR. Basierend auf den verschiedenen Szenarien sichert der Konzern sein zinsbedingtes Cashflow-Risiko durch die Nutzung von Zinsswaps ab. Derartige Zinsswaps haben den wirtschaftlichen Effekt, variabel verzinsliche Darlehen in festverzinsliche umzuwandeln. Nimmt der Kon- zern Darlehen mit einem variablen Zinssatz auf, so wandelt er diese durch Swaps in festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten um. Bei diesen Zinsswaps kommt der Konzern mit anderen Parteien überein, die Differenz zwischen den festen und variablen Zinsen, die sich von den vereinbarten Nominalbeträgen ableiten, in bestimmten Intervallen zu tauschen. Aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung der variablen Tranchen des Schuldscheindarlehens aus 2014 im Geschäftsjahr 2015/16 fiel das Basisgeschäft weg. Die Zinsswaps werden für andere variabel verzinste Kreditverbindlichkeiten verwendet. Aufgrund der unterschiedlichen Laufzeit und Höhe lässt sich eine effektive Siche- rungsbeziehung gemäß IAS 39, welche Voraussetzung für eine ergebnisneutrale Erfassung der Bewertungsgewinne oder -verluste ist, nicht mehr herstellen, und die laufende Folgebewertung erfolgt ergebniswirksam in den Finanzaufwendungen. Die Nominalbeträge und die beizulegenden Zeitwerte der am Bilanzstichtag freistehenden derivativen Finanzinstrumente im Zusammen- hang mit der Absicherung von Zinssatzschwankungen stellen sich wie folgt dar: 31.03.2019 31.03.2018 Währung Nominalbetrag in 1.000 Landeswährung Marktwert in Tsd. € Nominalbetrag in 1.000 Landeswährung Marktwert in Tsd. € Euro 22.500 (740) 92.000 (1.770)
  • 159. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 155 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 51 Die Restlaufzeiten der am Bilanzstichtag freistehenden derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar: in Monaten 31.03.2019 31.03.2018 Zinsswaps 23 11 – 23 In den Geschäftsjahren 2017/18 und 2018/19 wurden Zinsswaps abgeschlossen, die für variabel verzinste Darlehensverbindlichkeiten verwendet werden und in den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen sind. Aufgrund derselben Laufzeit und Höhe liegt eine effektive Sicherungsbeziehung vor, welche gemäß IAS 39 Voraussetzung für eine ergebnisneutrale Erfassung der Bewertungsgewinne oder – verluste ist. Dementsprechend erfolgt die laufende Folgebewertung erfolgsneutral im Eigenkapital. Die Konditionen der als Sicherungsinstrumente eingesetzten Zinsswaps stellen sich wie folgt dar: in Tsd. €, in Monaten, in % Nominalvolumen Fälligkeit Durchschnittlicher gesicherter Zinssatz während der Periode Zinsswaps 258.000 49 - 76 Monate 0,1719 % - 0,5450 % Die Wertentwicklung der als Sicherungsinstrumente eingesetzten Zinsswaps stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € Buchwert des Sicherungsintruments 1) Aktiva Passiva Änderungen im Fair Value des Sicherungsin- struments, welcher der Berechnung der Ineffik- tivität zugrundegelegt wird Änderungen im Fair Value des Sicherungsin- struments, die in der Cashflow-Hedge Rückla- ge erfasst wurden Zinsswaps (Cashflow - Hedge) – 4.882 – (4.983) 1) Die Zinsswaps sind unter den finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
  • 160. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 156 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 52 Die Wertentwicklung der Grundgeschäfte (variable verzinste Kreditverbindlichkeiten) und die Fortschreibung der Cashflow-Hedge- Rücklage im Eigenkapital stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € Änderungen im Fair Value des Grundge- schäfts, welcher der Berechnung der Ineffek- tivität zugrundegelegt wird Hedge-Ineffektivität, die in der Periode in der GuV erfasst wurde Stand der Cashflow- Hedge Rücklage per 31. März 2019 Beträge, die in der Periode aus der Cash- flow-Hedge Rücklage in die GuV umgegliedert wurden 1) Zinsswaps (Cashflow - Hedge) – – 4.882 – 1) Die Erfassung von aus der Cashflow-Hedge Rücklage in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliederten Beträge erfolgt im Finanzierungsaufwand. 19. Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien Die Zusammenfassung der Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der in den einzelnen Bilanzpositionen enthaltenen Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar. Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die Buchwerte näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten:
  • 161. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 157 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 53 31.03.2019 in Tsd. € Bewertungskategorie nach IFRS 9 oder Bewer- tung nach anderen IFRS Level Buchwert Beizulegender Zeitwert Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente DHI 2 – – Sonstige finanzielle Vermögenswerte FAAFVOCI 2 193 193 Finanzielle Vermögenswerte 193 193 Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertberichtigungen FAAC 108.098 108.098 Vertragliche Vermögenswerte abzüglich Wertberichtigungen – 72.307 Sonstige Forderungen FAAC 757 757 Sonstige Forderungen – 47.883 120.190 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 229.045 229.045 Finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL 1 896 896 Finanzielle Vermögenswerte FAAC 238.856 238.856 Finanzielle Vermögenswerte 239.752 239.752 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente FAAC 326.841 326.841 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 326.841 326.841 Schulden Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAAC 2 711.421 716.172 Derivative Finanzinstrumente DHI 2 4.882 4.882 Derivative Finanzinstrumente FVPL 2 740 740 Lang- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 717.043 721.794 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 131.936 131.936 Sonstige Verbindlichkeiten FLAAC 25.170 25.170 Sonstige Verbindlichkeiten – 39.044 39.044 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten 196.150 196.150 Aggregiert nach Bewertungskategorien Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten FAAC1) 674.552 – Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FAAFVOCI2) 193 – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL3) 896 – Derivate DHI4) – – Schulden Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAAC5) 868.527 – Derivate als Sicherungsinstrumente DHI4) 4.882 – Derivative 6 ) FVPL 740 – 1) Financial assets at amortised costs (Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten) 2) Financial assets at fair value through OCI (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte) 3) Financial assets at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte) 4) Derivatives as hedging intruments (Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate) 5) Financial liabilities at amortised cost (Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten) 6) Derivatives at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Derivate)
  • 162. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 158 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 54 31.03.2018 in Tsd. € Bewertungskategorie nach IAS 39 oder Bewer- tung nach anderen IFRS Level Buchwert Beizulegender Zeitwert Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente FAAFVPL 2 91 91 Sonstige finanzielle Vermögenswerte AFSFA 2 193 193 Finanzielle Vermögenswerte 284 284 Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Wertberichtigungen LAR 65.473 65.473 Sonstige Forderungen LAR 704 704 Sonstige Forderungen – 52.473 52.473 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 118.650 118.650 Finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL 1 775 775 Finanzielle Vermögenswerte HTMI 58.860 58.860 Finanzielle Vermögenswerte 59.635 59.635 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LAR 270.729 270.729 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 270.729 270.729 Schulden Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAAC 2 538.114 541.741 Derivative Finanzinstrumente DHI 2 1.770 1.770 Lang- und kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 539.884 543.511 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAAC 141.498 141.498 Sonstige Verbindlichkeiten FLAAC 34.745 34.745 Sonstige Verbindlichkeiten – 38.163 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten 214.406 214.406 Aggregiert nach Bewertungskategorien Vermögenswerte Kredite und Forderungen LAR1) 336.906 – Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte AFSFA2) 193 – Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FAAFVPL3) 866 – Bis zu Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen HTMI4) 58.860 – Derivate DHI6) 91 – Schulden Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAAC5) 714.357 – Derivate DHI6) 1.770 – 1) Loans and receivables (Kredite und Forderungen) 2) Available-for-sale financial assets (Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte) 3) Financial assets at fair value through profit or loss (Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte) 4) Held-to-maturity investments (Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen) 5) Financial liabilities at amortised cost (Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten) 6) Derivatives (Derivate)
  • 163. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 159 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 55 Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts ist zwischen drei Bewertungshierarchien zu unterscheiden.  Level 1: Die beizulegenden Zeitwerte werden anhand von öffentlich notierten Marktpreisen auf einem aktiven Markt für identische Finanzinstrumente bestimmt.  Level 2: Wenn keine öffentlich notierten Marktpreise auf einem aktiven Markt bestehen, werden die beizulegenden Zeitwerte auf Grundlage der Ergebnisse einer Bewertungsmethode bestimmt, die im größtmöglichen Umfang auf Marktpreisen basiert.  Level 3: In diesem Fall liegen den zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendeten Bewertungsmodellen auch nicht am Markt beobachtbare Daten zugrunde. Nettoergebnisse in Bezug auf Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien Die Nettogewinne oder Nettoverluste in Bezug auf finanziel- le Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten 27.770 (11.163) Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert 9 8 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 2.314 1.175 Finanzielle Verbindlichkeiten zu forgeführten Anschaffungskosten (18.196) (6.712) Summe 11.897 (16.692) in Tsd. € 2018/19 2017/18 Kredite und Forderungen – (11.233) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte – 1.175 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – 8 Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen – 70 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten – (6.712) Summe – (16.692) Die Nettoergebnisse in Bezug auf Finanzinstrumente beinhalten Dividendenerträge, Zinserträge und -aufwendungen, Fremdwährungs- gewinne und -verluste, realisierte Gewinne und Verluste aus dem Abgang bzw. Verkauf sowie ergebniswirksame Erträge und Aufwen- dungen aus der Bewertung der Finanzinstrumente. Als Ergebnis aus Finanzinstrumenten sind 8.365 Tsd. € Nettoertrag (Vorjahr: 6.667 Tsd. € Nettoaufwand) im Betriebsergebnis dargestellt. Des Weiteren sind 3.532 Tsd. € Nettoertrag (Vorjahr: 10.025 Tsd. € Nettoaufwand) im Finanzergebnis enthalten. Finanzrisiken Im Folgenden wird auf die Finanzrisiken, welche das Finanzierungsrisiko, das Liquiditätsrisiko, das Kreditrisiko und das Wechselkursrisiko umfassen, eingegangen. Im Konzernlagebericht werden die weiteren Risikokategorien und die zugehörigen Prozesse und Maßnahmen erläutert. Das Risikomanagement der Finanzrisiken erfolgt durch das zentrale Treasury, entsprechend den vom Vorstand verabschiedeten Richtli- nien. Diese internen Richtlinien regeln Zuständigkeiten, Handlungsparameter und Limite. Das zentrale Treasury identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab.
  • 164. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 160 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 56 Finanzierungsrisiko Das Finanzierungsrisiko umfasst sowohl die Sicherstellung der langfristigen Finanzierung des Konzerns als auch Schwankungen im Wert der Finanzierungsinstrumente. Aktivseitig bestehen geringe Zinsänderungsrisiken im Wertpapiervermögen. Sonstige Liquiditätsbestände werden überwiegend kurzfristig veranlagt. Es wird auf Erläuterung 12 „Finanzielle Vermögenswerte“ und Erläuterung 13 „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“ verwiesen. Passivseitig sind zum Bilanzstichtag 76,9 % des Gesamtbetrags aus Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter Berücksichtigung der Zinssicherungsinstrumente fix verzinst (Vorjahr: 83,0 %). Es wird weiters auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbind- lichkeiten“ verwiesen. Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind mit marktüblichen Kreditverpflichtungen verbunden, die auf Quartalsbasis bzw. Jahresba- sis überprüft werden. Bei Nichteinhalten dieser Verpflichtungen haben die Kreditgeber teilweise ein Kündigungsrecht. Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko wird im Konzern der Umstand der Zahlungsunfähigkeit verstanden. Es soll daher stets ausreichend Liquidität vorhanden sein, um den laufenden Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nachkommen zu können. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über Liquiditätsreserven in Höhe von 754,1 Mio. € (Vorjahr: 525,9 Mio. €). Davon entfallen 566,8 Mio. € (Vorjahr: 330,7 Mio. €) auf Zahlungsmittel(äquivalente), bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen sowie zu Han- delszwecken gehaltene und jederzeit veräußerbare Wertpapiere und 187,3 Mio. € (Vorjahr: 195,2 Mio. €) auf bestehende, nicht ausge- nützte Finanzierungsrahmen. Die Liquiditätsreserven haben sich somit gegenüber dem letzten Bilanzstichtag um 228,2 Mio. € erhöht. Darin enthalten sind aktuelle Reserven in Höhe von 43,4 Mio. € (Vorjahr: 43,1 Mio. €), welche auf die ATS in China entfallen und spezifi- schen Liquiditätszwecken unterliegen. Kreditrisiko Unter dem Kreditrisiko versteht der Konzern die Möglichkeit eines kundenseitigen Zahlungsausfalls. Der Konzern hat es stets verstanden, starke Partnerschaften zu seinen größten Kunden aufzubauen. Das Kreditrisiko wird durch einen umfassenden Prozess minimiert. Kunden werden regelmäßigen Bonitätsprüfungen unterzogen, und deren Forderungen sind zum großen Teil versichert. Nicht versicherte Forderungen werden kontinuierlich überwacht, und im Falle von erkennbaren Risiken erfolgen Lieferungen nur noch gegen Vorauskasse oder auf Basis von Bankgarantien. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) bzw. 0,4 % (Vorjahr: 0,3 %) des Forderungsstands wertberichtigt. Es wird auf die detaillierten Angaben unter Erläuterung 11 „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ verwiesen. Wechselkursrisiko Als weltweit tätiges Unternehmen ist der ATS Konzern Währungsrisiken ausgesetzt. Durch die lokale Wertschöpfung an den verschiedenen Standorten sind teilweise „natürliche Hedges“ vorhanden. Innerhalb des Konzerns erfolgt die Kurssicherung von Transaktionsrisiken zunächst durch Schließen von Positionen (Netting). Offene Positionen werden laufend analysiert und eventuell durch die Nutzung verschiedener Hedging-Instrumente wie z. B. Devisentermingeschäfte, Währungsoptionen und Währungsswaps abgesichert. Zum Bilanzstichtag bestanden keine derartigen Instrumente. Zur Evaluierung des Wechselkursrisikos werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, wobei ceteris paribus die Auswirkungen prozentmä- ßiger Änderungen der Wechselkurse zueinander simuliert werden.
  • 165. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 161 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 57 Finanzmarktrisiken Zu den Finanzmarktrisiken und derivativen Finanzinstrumenten finden sich detaillierte Angaben unter Erläuterung I.B.k. „Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze: Derivative Finanzinstrumente“ und Erläuterung 18 „Derivative Finanzinstrumente“. Derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte, Optionen und Swaps werden im Konzern ausschließlich zu Sicherungszwe- cken eingesetzt. Evaluierung der Finanzmarktrisiken durch Sensitivitätsanalysen Der Konzern setzt zur Quantifizierung der Zins- und Währungsrisiken Sensitivitätsanalysen ein. Dabei wird die mögliche Ergebnisveränderung durch eine prozentuelle Preisänderung (Wechselkurs und Zin- sen), bezogen auf die Fremdwährungs- bzw. Zinsnettoposition, ermittelt. Dabei werden keine Korrelationen der verschiedenen Risiko- elemente zueinander berücksichtigt. Die Ergebnisauswirkungen werden jeweils unter Beachtung der ertragsteuerlichen Auswirkungen auf das Konzernjahresergebnis nach Steuern errechnet. Es gibt zwei mögliche Zinsänderungsrisiken. Bei Finanzierungen mit fixer Verzinsung besteht das Risiko in fallenden Zinssätzen, und bei Finanzierungen mit variabler Verzinsung besteht das Risiko in steigenden Zinssätzen (veranlagungsseitig verhält es sich umgekehrt). Er- gebniseffekte resultieren nur durch Zinsänderungen bei variablen Verzinsungen. Dem Zinsänderungsrisiko wird bei ATS durch zwei Maßnahmen begegnet: durch Einsatz derivativer Finanzinstrumente und durch Finanzierungen in unterschiedlichen Währungen und die damit verbundene Risikostreuung der Zinsentwicklungen. Die Auswirkung auf die finanziellen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar: in Tsd. € 31.03.2019 Vor Hedging EUR USD Sonstige Summe In % Fix verzinst 252.758 13.509 – 266.267 37,4% Variabel verzinst 445.155 – – 445.155 62,6% Summe 697.913 13.509 – 711.422 100,0% In % 98,1% 1,9% – 100,0% Nach Hedging Fix verzinst 533.258 13.509 – 546.767 76,9% Variabel verzinst 164.655 – – 164.655 23,1% Summe 697.913 13.509 – 711.422 100,0% In % 98,1% 1,9% – 100,0% in Tsd. € 31.03.2018 Vor Hedging EUR USD Sonstige Summe In % Fix verzinst 243.701 12.298 – 255.999 47,4% Variabel verzinst 253.351 30.534 – 283.885 52,6% Summe 497.052 42.832 – 539.884 100,0% In % 92,1% 7,9% – 100,0% Nach Hedging Fix verzinst 435.701 12.298 – 447.999 83,0% Variabel verzinst 61.351 30.534 – 91.885 17,0% Summe 497.052 42.832 – 539.884 100,0% In % 92,1% 7,9% – 100,0% Wären die EUR-Zinssätze zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wäre auf Basis der Finanzierungsstruktur zum Bilanzstichtag das Konzernjahresergebnis um 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) geringer bzw. 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €) höher ausgefallen, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären. Wären die USD-Zinssätze zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wäre auf Basis der Finanzierungsstruktur zum Bilanzstichtag das Konzernjahresergebnis um 0,0 Mio. €
  • 166. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 162 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 58 (Vorjahr: 0,2 Mio. €) geringer bzw. 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) höher ausgefallen, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären. Dieser Zinssatzsensitivitätsanalyse liegt die Annahme zugrunde, dass die Zinssätze jeweils während eines gesamten Geschäftsjahres um 100 Basispunkte abweichen würden und die nunmehr neuen Zinssätze auf den Kapital- bzw. Verbindlichkeitenstand zum Bilanzstichtag anzuwenden wären. Die Auswirkung von hypothetischen Wechselkursänderungen auf das Periodenergebnis resultiert gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten monetärer Art, die nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten und Zahlungsmittel bzw. gegebenenfalls Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung des Ergebniseffektes. Bei ATS besteht dieses Risiko im Wesentlichen aus USD-Salden, daher werden Sensitivitätsanalysen nur für diese Währung durchgeführt. Die durchschnittliche Veränderung des USD/EUR-Stichtagskurses in den letzten 5 Jahren betrug 9,0 %. Eine Aufwertung des USD zum EUR um 9,0 % würde das Ergebnis um 20,5 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €) erhöhen. Eine Abwertung des USD zum EUR um ebendiesen Prozentsatz würde das Ergebnis um 20,5 Mio. € (Vorjahr: 10,8 Mio. €) reduzieren. Kapitalrisikomanagement Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Un- ternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitstellen zu können, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer geeigneten Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu optimieren. Daher wird das Ausmaß der Dividendenzahlungen an die jeweiligen Erfordernisse angepasst, werden Kapitalrückzahlungen an Anteilseig- ner vorgenommen (Einziehung eigener Aktien), neue Anteile ausgegeben oder der Bestand von sonstigen Vermögenswerten verändert. Basierend auf den in den Kreditvereinbarungen definierten Schwellenwerten (Covenants) überwacht der Konzern sein Kapital in Bezug auf die Eigenkapitalquote sowie das Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA (fiktive Entschuldungsdauer). Die Strategie des Konzerns besteht darin, die Eigenkapitalquote von 40 % nicht zu unterschreiten sowie die fiktive Entschuldungsdauer von 3,0 Jahren nicht zu überschreiten. Dadurch besteht ausreichend Spielraum, um das Eintreten von ungünstigen Geschäftsentwicklun- gen abzufedern und den Fortbestand des Unternehmens auch in Krisensituationen zu gewährleisten. Kurzfristige Abweichungen werden in Kauf genommen. Zum Bilanzstichtag betrug die Eigenkapitalquote 45,0 % und lag damit unter dem Vorjahreswert von 46,5 %. Die fiktive Entschuldungs- dauer lag mit 0,6 Jahren unter dem Vorjahreswert von 0,9 Jahren. 20. Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen In Bezug auf unkündbare Leasing- und Mietverträge wird auf Erläuterung 15 „Finanzielle Verbindlichkeiten“ verwiesen. Zum 31. März 2019 bestehen im Konzern sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 100.136 Tsd. € (Vorjahr: 19.918 Tsd. €) im Zusammenhang mit verbindlich kontrahierten Investitionsvorhaben. Die zum Bilanzstichtag übernommene Ausfallshaftung im Rahmen der Forderungs- verkäufe beträgt 4.060 Tsd. € (Vorjahr: 5.093 Tsd. €). Dieser Betrag entspricht dem maximalen Risiko, d. h. wenn es bei allen übertrage- nen Forderungen gleichzeitig zu Forderungsausfällen kommen würde. Diese Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Ausfallshaf- tung ist äußerst gering. Der erwartete Wert dieses Risikos ist unwesentlich. Weiters bestehen zum Bilanzstichtag keine Haftungsverhält- nisse aus Bankgarantien (Vorjahr: 0 Tsd. €). Zum Bilanzstichtag bestehen keine Haftungsverhältnisse aus Garantien (Vorjahr: 0 Tsd. €).
  • 167. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 163 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 59 21. Gezeichnetes Kapital Im Umlauf befindliche Aktien in Tsd. Stück Grundkapital in Tsd. € Kapitalrücklage in Tsd. € Gezeichnetes Kapital in Tsd. € 31.03.2017 38.850 42.735 99.111 141.846 31.03.2018 38.850 42.735 99.111 141.846 31.03.2019 38.850 42.735 99.111 141.846 Grundkapital Das Grundkapital der Gesellschaft ist vollständig einbezahlt und beträgt zum 31. März 2019 42.735 Tsd. € (Vorjahr: 42.735 Tsd. €) und ist in 38.850.000 (Vorjahr: 38.850.000) auf Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je 1,10 € eingeteilt. Genehmigtes Kapital und bedingte Kapitalerhöhung Der Vorstand wurde mit Beschluss der 20. Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 er- mächtigt, bis zum 2. Juli 2019 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 21.367,5 Tsd. € durch Aus- gabe von bis zu 19.425.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien gegen Bareinlage oder Sacheinlage, einmal oder in mehreren Tranchen, auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 AktG, zu erhöhen. Der Vorstand wurde ermächtigt, hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats die näheren Ausgabe- bedingungen (insbesondere Ausgabebetrag, Gegenstand der Sacheinlage, Inhalt der Aktienrechte, Ausschluss der Bezugsrechte etc.) festzulegen (genehmigtes Kapital). Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen. Die Hauptversammlung hat auch beschlossen, die Satzung entsprechend diesem Beschluss in § 4 (Grundkapital) zu ändern. Darüber hinaus wurde in der 20. Hauptversammlung am 3. Juli 2014 die in der Hauptversammlung vom 7. Juli 2010 beschlossene Er- mächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen widerrufen und gleichzeitig der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juli 2019 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber lautende Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag von bis zu 150.000 Tsd. € auszugeben und den Inhabern von Wandelschuldverschreibungen Bezugs- und/oder Umtauschrechte auf bis zu 19.425.000 Stück neue auf Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien der Gesellschaft nach Maßgabe der vom Vorstand festzulegenden Wandelschuldverschreibungsbedingungen zu gewähren. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang das Grundkapital der Gesellschaft gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG um bis zu 21.367,5 Tsd. € durch Ausgabe von bis zu 19.425.000 Stück neuer, auf Inhaber lautende Stückak- tien bedingt erhöht. Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als Inhaber von auf Grundlage des Ermächtigungs- beschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juli 2014 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen von dem ihnen gewährten Um- tausch- und/oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen. Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen (insbesondere Ausgabebetrag, Inhalt der Aktienrechte). Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe der Aktien aus dem bedingten Kapital ergeben, zu beschließen. In Bezug auf die Erhöhung des Genehmigten Kapitals bzw. die bedingte Kapitalerhöhung ist folgende betragsmäßige Determinierung, entsprechend den Beschlüssen der 20. Hauptversammlung vom 3. Juli 2014, zu beachten: Die Summe aus (i) der Anzahl der nach den Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen jeweils aus bedingtem Kapital aktuell ausgegebenen oder potenziell auszugebenden Aktien und (ii) der Anzahl der aus dem genehmigten Kapital ausgegebenen Aktien darf die Zahl von insgesamt 19.425.000 nicht über- schreiten (betragsmäßige Determinierung der Ermächtigungen).
  • 168. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 164 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 60 Im Umlauf befindliche Aktien Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 38.850.000 Stück zum 31. März 2019 (Vorjahr: 38.850.000 Stück). Eigene Anteile In der 23. ordentlichen Hauptversammlung vom 6. Juli 2017 wurde der Vorstand erneut ermächtigt, binnen 30 Monaten ab Beschlussfassung eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10 % des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert, der höchstens 30 % unter dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, und einem höchsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 30 % über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der voran- gegangenen zehn Handelstage liegen darf, zu erwerben sowie einzuziehen. Der Vorstand wurde außerdem ermächtigt, eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversamm- lungsbeschluss einzuziehen. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren, sohin bis einschließlich 5. Juli 2022 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie bereits im Bestand der Gesellschaft befindliche eige- ne Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern, insbesondere zur Bedienung von Mitarbeiteraktienoptionen, Wandelschuldverschreibungen oder als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen bzw. sonstigen Vermögenswerten und zu jedem sonstigen gesetzlich zulässigen Zweck zu verwenden. Dividende pro Aktie Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden pro Aktie 0,36 € (Vorjahr: 0,10 €) an Dividenden ausgeschüttet. 22. Sonstige Rücklagen Die im Konzernergebnis realisierten Umgliederungsbeträge des sonstigen Ergebnisses und die Entwicklung der sonstigen Rücklagen stel- len sich wie folgt dar: in Tsd. € Währungsumrech- nungsdifferenzen Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeit- wert bewertete finanzielle Vermö- genswerte Sicherungs- instrumente aus der Absicherung von Zahlungsströmen Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistungen an Arbeit- nehmer nach Beendi- gung des Arbeitsver- hältnisses Sonstige Rücklagen Buchwert 31.03.2017 83.942 2 – (2.215) 81.729 Saldo unrealisierter Veränderungen vor Umgliederung, nach Steuern (53.523) – 68 – (53.455) Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistun- gen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses – – – (784) (784) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, nach Steuern 1) – 15 – – 15 Buchwert 31.03.2018 30.419 17 68 (2.999) 27.505 Saldo unrealisierter Veränderungen vor Umgliederung, nach Steuern 24.466 – (3.730) – 20.736 Umbewertung von Verpflichtungen aus Leistun- gen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, nach Steuern – – – (5.797) (5.797) Buchwert 31.03.2019 54.885 17 (3.662) (8.796) 42.444 1) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte bezeichnet eine Klassifizierung von Finanzinstrumenten gemäß IAS 39, welche im Berichtsjahr aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 nicht mehr relevant ist und ab dem Geschäftsjahr in der Kategorie „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ enthalten sind.
  • 169. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 165 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 61 Zur Darstellung der Ertragsteuern, die auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses einschließlich der Umgliederungsbeträge entfallen, wird auf Erläuterung 6 „Ertragsteuern“ verwiesen. 23. Hybridkapital Am 17. November 2017 wurde eine Hybridanleihe mit einem Emissionsvolumen von 175.000 Tsd. € und einer Verzinsung von 4,75 % platziert, welche am 24. November 2017 ausgezahlt wurde. Die nachrangige Anleihe hat eine unendliche Laufzeit und kann erstmals nach fünf Jahren durch die AT S Austria Technologie Systemtechnik Aktiengesellschaft, nicht aber durch die Gläubiger, gekündigt und getilgt werden. Wird die Anleihe nach diesem Zeitraum nicht gekündigt, erhöht sich der Aufschlag auf den dann gültigen Zinssatz um weitere 5,0 %. Der Erlös aus der Begebung der Hybridanleihe wird als Teil des Eigenkapitals ausgewiesen, da dieses Instrument die Kriterien von Eigen- kapital gemäß IAS 32 erfüllt. Es werden daher auch die zu zahlenden Kupons als Teil der Ergebnisverwendung gezeigt. Die Begebungskos- ten der Hybridanleihe betrugen 2.113 Tsd. €. Dadurch ergibt sich ein Wertansatz für das Hybridkapital von 172.887 Tsd. € (Vorjahr: 172.887 Tsd. €). 24. Cashflow In Übereinstimmung mit IAS 7 umfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kassenbestände und Sichteinlagen sowie kurzfristige, liquide Anlagen, die jederzeit in Geldbeträge umgewandelt werden können und die nur unwesentlichen Risiken von Wertän- derungen unterliegen. Die Konzern-Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt. Der Cashflow aus dem Ergebnis beträgt im Geschäftsjahr 2018/19 205.972 Tsd. € (Vorjahr: 192.101 Tsd. €), der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170.534 Tsd. € (Vorjahr: 143.191 Tsd. €). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beträgt -276.579 Tsd. € (Vorjahr: -193.389 Tsd. €) und ist im Wesentlichen durch die Investitionstä- tigkeiten in Leoben, Chongqing, Shanghai und Indien (-100.913 Tsd. €) sowie die Veranlagung bzw. die Rückflüsse aus der Veranlagung liquider Mittel (-175.743 Tsd. €) verursacht. Zum 31. März 2019 bestehen Verbindlichkeiten aus Investitionen in Höhe von 31.172 Tsd. € (Vorjahr: 23.600 Tsd. €). Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2018/19 von 147.199 Tsd. € (Vorjahr: 135.547 Tsd. €) ist im Wesentlichen auf die Einzahlung aus der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens zurückzuführen.
  • 170. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 166 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 62 in Tsd. € 2018/19 2017/18 Cashflow aus dem Ergebnis 205.972 192.101 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 170.534 143.191 Cashflow aus Investitionstätigkeit (276.579) (193.389) Freier Cashflow (106.045) (50.198) Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 147.199 135.547 Veränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 41.154 85.349 Währungsgewinne/(-verluste) aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 14.958 (18.105) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Geschäftsjahresende 326.841 270.729 Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten am Geschäftsjahresende 2018/19 beträgt 326.841 Tsd. € (Vorjahr: 270.729 Tsd. €). Der aktuell sehr hohe Wert dient der Sicherstellung weiterer Investitionen bei Tochterunternehmen. Die zahlungsunwirksamen Aufwendungen/Erträge stellen sich im Detail wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Auflösung von Investitionszuschüssen (2.880) (2.795) Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (14.643) 4.876 Zahlungsunwirksame Aufwendungen/(Erträge), saldiert (17.523) 2.081 Überleitung Nettoverschuldung: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 326.841 270.729 Finanzielle Vermögenswerte 239.945 59.918 Finanzielle Verbindlichkeiten, kurzfristig (37.967) (81.525) Finanzielle Verbindlichkeiten, langfristig (679.076) (458.359) Nettoverschuldung (150.257) (209.237) in Tsd. € Sonstige Vermögenswerte Zahlungsmittel Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Verbindlichkeiten Summe Nettoverschuldung 31.03.2017 203.485 8.833 (592.868) (380.550) Cashflow 85.349 51.468 38.942 175.759 Währungsumrechnungseffekte (18.105) (662) 16.210 (2.557) Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen – 279 (2.168) (1.889) Nettoverschuldung 31.03.2018 270.729 59.918 (539.884) (209.237) Cashflow 41.154 176.891 (164.386) 53.659 Währungsumrechnungseffekte 14.958 3.106 (3.853) 14.211 Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen – 30 (8.920) (8.890) Nettoverschuldung 31.03.2019 326.841 239.945 (717.043) (150.257)
  • 171. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 167 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 63 25. Ergebnis je Aktie Der Gewinn je Aktie wird gemäß IAS 33 „Ergebnis je Aktie“ (Earnings per Share) berechnet. Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien Die Anzahl der ausgegebenen Aktien beträgt 38.850.000 Stück. Zum Stichtag 31. März 2019 werden keine eigenen Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug zu bringen gewesen wären. Der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien zur Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie beträgt 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2018/19 bzw. 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2017/18. Der gewichtete Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie beträgt 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2018/19 bzw. 38.850 Tsd. Stück im Geschäftsjahr 2017/18. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der im Umlauf befindlichen Aktien für die angegebenen Perioden: in Tsd. Stück 2018/19 2017/18 Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – Basisberechnung 38.850 38.850 Verwässernde Auswirkung – – Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – verwässerter Wert 38.850 38.850 Unverwässertes Ergebnis je Aktie Die Basisberechnung des Ergebnisses pro Aktie wird ermittelt, indem man das Konzernergebnis der jeweiligen Periode, das den Aktionären der Gesellschaft zuzurechnen ist, durch den gewichteten Mittelwert der im Umlauf befindlichen Stammaktien der jeweiligen Periode dividiert. 2018/19 2017/18 Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Konzernergebnis (in Tsd. €) 80.714 53.627 Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – Basisberechnung (in Tsd. Stück) 38.850 38.850 Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,08 1,38 Verwässertes Ergebnis je Aktie Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem man das Konzernergebnis der jeweiligen Periode, das den Aktionären der Gesellschaft zuzurechnen ist, durch den gewichteten Mittelwert der Anzahl der im Umlauf befindlichen Stamm- aktien zuzüglich der Anzahl der möglichen ausständigen Stammaktien der jeweiligen Periode dividiert. Die möglichen ausständigen Stammaktien setzen sich aus den zusätzlich auszugebenden Aktien für ausübbare Optionen bzw. Bezugsrechte zusammen und sind im verwässerten Ergebnis pro Aktie enthalten. 2018/19 2017/18 Den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Konzernergebnis (in Tsd. €) 80.714 53.627 Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien – verwässerter Wert (in Tsd. Stück) 38.850 38.850 Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,08 1,38 V. SONSTIGE ANGABEN
  • 172. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 168 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 64 26. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im aktuellen Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen Geschäftsfälle nach dem Bilanzstichtag. 27. Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen und Unternehmen Im Zusammenhang mit diversen Projekten hat der Konzern Leistungen von Beratungsunternehmen, bei denen der Aufsichtsratsvorsit- zende Dr. Androsch für die AIC Androsch International Management Consulting GmbH sowie Rechtsberatung von Frotz Riedl Rechtsan- wälte, wo Aufsichtsratsmitglied Dr. Riedl als selbständiger Rechtsanwalt tätig ist, erhalten: in Tsd. € 2018/19 2017/18 AIC Androsch International Management Consulting GmbH 376 383 Frotz Riedl Rechtsanwälte 1 5 Summe 377 388 Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats Im Geschäftsjahr 2018/19 und bis zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses waren folgende Personen als Vorstand tätig:  DI (FH) Andreas Gerstenmayer (Vorstandsvorsitzender)  Mag.a Monika Stoisser-Göhring (stellvertretende Vorstandsvorsitzende)  Ing. Heinz Moitzi Im Geschäftsjahr 2018/19 waren folgende Personen als Aufsichtsratsmitglieder bestellt:  Dr. Hannes Androsch (Vorsitzender)  Ing. Willibald Dörflinger (1. Stellvertreter des Vorsitzenden)  DDr. Regina Prehofer (2. Stellvertreterin des Vorsitzenden)  Dkfm. Karl Fink  DI Albert Hochleitner  Mag. Gerhard Pichler  Dr. Georg Riedl  Dr. Karin Schaupp Vom Betriebsrat waren delegiert:  Wolfgang Fleck  Siegfried Trauch  Günter Pint  Günther Wölfler
  • 173. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 169 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 65 Die Anzahl der ausstehenden Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte und der Personalaufwand aus zugeteilten Aktienkurs- Wertsteigerungsrechten stellen sich wie folgt dar: 1) ehemaliges Mitglied des Vorstands Es wird auf die Erläuterungen zu den Aktienoptionsprogrammen unter Erläuterung 14 „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten“ verwiesen. Im Geschäftsjahr betragen die Gesamtvergütungen der Mitglieder des Vorstands und der leitenden Angestellten gemäß IAS 24: 2018/19 2017/18 in Tsd. € Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe DI (FH) Andreas Gerstenmayer 532 714 1.246 532 624 1.156 Mag.a Monika Stoisser-Göhring1) 391 175 566 321 316 637 Ing. Heinz Moitzi 417 186 603 417 405 822 Dr. Karl Asamer2) – 142 142 634 471 1.105 Leitende Angestellte 5.212 1.443 6.655 5.131 2.190 7.321 Summe 6.552 2.660 9.212 7.035 4.006 11.041 1) Der Ausweis der Vergütung im Geschäftsjahr 2017/18 erfolgt ab der erstmaligen Bestellung zur Vorständin am 2. Juni 2017. Ausübungen von Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten, welche vor Bestellung zur Vorständin zugeteilt wurden, sind nicht enthalten. 2) ehemaliges Mitglied des Vorstands In den variablen Bezügen von DI (FH) Andreas Gerstenmayer sind Bezüge aus Aktienkurs-Wertsteigerungsrechten in Höhe von 427 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) enthalten. In den fixen Bezügen von Dr. Karl Asamer im Geschäftsjahr 2017/18 sind die vertragliche Abfertigungszah- lung und sonstige Ansprüche im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung des Vorstandsvertrages enthalten. Neben den oben angeführten Bezügen wurden für DI (FH) Gerstenmayer 52 Tsd. € (Vorjahr: 52 Tsd. €) und für Mag.a Monika Stoisser-Göhring 38 Tsd. € (Vorjahr: 33 Tsd. €) in die Pensionskasse einbezahlt. Gemäß IAS 24 sind dies Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Über- wachung der Tätigkeiten des Unternehmens zuständig und verantwortlich sind; dies schließt Mitglieder der Geschäftsführung ein. Anzahl der ausstehenden Aktienkurs-Wertsteigerungsrechte Personalaufwand (in Tsd. €) 31.03.2019 31.03.2018 2018/19 2017/18 DI (FH) Andreas Gerstenmayer 150.000 140.000 (113) 791 Mag.a Monika Stoisser-Göhring 65.000 40.000 (49) 179 Ing. Heinz Moitzi 60.000 30.000 (17) 84 Vorstandsmitglieder gesamt 275.000 210.000 (179) 1.054 Dr. Karl Asamer1) 60.000 90.000 (507) 810 Andere Führungskräfte gesamt 328.468 195.000 (253) 781 Summe 663.468 495.000 (939) 2.645
  • 174. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 170 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 66 Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen der aktuellen und ehemaligen Mitglieder des Vorstands, leitenden Angestellten und deren Hinterbliebenen betragen: Abfertigungen Geschäftsjahr Pensionen Geschäftsjahr in Tsd. € 2018/19 2017/18 2018/19 2017/18 Aufwand im Periodenergebnis erfasst 261 180 299 312 Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst 174 257 6.503 (1.136) Die Abfertigungsaufwendungen von Dr. Karl Asamer im Geschäftsjahr 2017/18 sind in den Gesamtvergütungen enthalten. Auf das Geschäftsjahr entfallende und der Hauptversammlung vorgeschlagene Gesamtvergütung für persönlich erbrachte Leistungen der Mitglieder des Aufsichtsrats: 2018/19 2017/18 in Tsd. € Fix Variabel Summe Fix Variabel Summe Dr. Hannes Androsch 65 14 79 63 30 93 Ing. Willibald Dörflinger 51 9 60 49 20 69 DDr. Regina Prehofer 53 9 62 50 20 70 Dkfm. Karl Fink 30 7 37 31 15 46 DI Albert Hochleitner 30 7 37 30 15 45 Mag. Gerhard Pichler 34 7 41 33 15 48 Dr. Georg Riedl 38 7 45 36 15 51 Dr. Karin Schaupp 30 7 37 30 15 45 Summe 331 67 398 322 145 467 Aktienbesitz der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats zum 31. März 2019: Aktien % Kapital Vorstandsmitglieder: DI (FH) Andreas Gerstenmayer 10.000 0,03 Mag.a Monika Stoisser-Göhring 2.000 0,01 Ing. Heinz Moitzi 6.001 0,02 Summe Vorstandsmitglieder 18.001 0,05 Aufsichtsratsmitglieder: Dr. Hannes Androsch 120.258 0,31 Übrige Aufsichtsratsmitglieder 42.250 0,11 Summe Aufsichtsratsmitglieder 162.508 0,42 Privatstiftungen: Androsch Privatstiftung 6.819.337 17,55 Dörflinger Privatstiftung 6.902.380 17,77 Summe Privatstiftungen 13.721.717 35,32 Summe 13.902.226 35,78
  • 175. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 171 ATS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19 KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 67 28. Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer stellen sich wie folgt dar: in Tsd. € 2018/19 2017/18 Konzern- und Jahresabschlussprüfung 137 137 Andere Bestätigungsleistungen 4 8 Sonstige Leistungen 69 112 Summe 210 257 Darin sind die Aufwendungen für andere Netzwerkmitglieder des Konzernabschlussprüfers, beispielsweise für die Abschlussprüfung der Tochterunternehmen oder Steuerberatungsleistungen, nicht enthalten. 29. Personalstand Die Durchschnittszahlen der im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter stellen sich wie folgt dar: 2018/19 2017/18 Arbeiter 7.321 7.657 Angestellte 2.490 2.324 Summe 9.811 9.981 Die Ermittlung des Personalstands beinhaltet Leihpersonal im Bereich der Arbeiter für das Geschäftsjahr 2018/19 in durchschnittlicher Höhe von 371 und für das Geschäftsjahr 2017/18 in durchschnittlicher Höhe von 608. Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019 Der Vorstand DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h. Mag.a Monika Stoisser-Göhring e.h. Ing. Heinz Moitzi e.h.
  • 176. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 172 ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards erstellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäfts- ergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein mög- lichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Leoben-Hinterberg, am 16. Mai 2019 Der Vorstand DI (FH) Andreas Gerstenmayer e.h. Chief Executive Officer Mag.a Monika Stoisser-Göhring e.h. Chief Financial Officer Ing. Heinz Moitzi e.h. Chief Operations Officer
  • 177. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 173 BESTÄTIGUNGSVERMERK Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil WirhabendenKonzernabschlussderATSAustriaTechnologie Systemtechnik Aktiengesellschaft, Leoben-Hinterberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern- bilanz zum 31. März 2019, der gesonderten Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapital- veränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Ge- schäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2019 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den Inter- national Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschluss- prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die An- wendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungs- vermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern un- abhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unter- nehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Überein- stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sach- verhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zu- sammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu be- rücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssach- verhalte haben wir wie folgt strukturiert: ▪  Sachverhalt ▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse ▪  Verweis auf weitergehende Informationen 1. AKTIVE LATENTE STEUERN AUS VERLUSTVORTRÄGEN UND SONSTIGEN ABZUGSFÄHIGEN TEMPORÄREN DIFFERENZEN ▪  Sachverhalt Der Konzern hat insgesamt TEUR 35.555 (Vorjahr: TEUR 45.530) aktive latente Steuern angesetzt. Darin sind latente Steuer- ansprüche aus Verlustvorträgen und steuerliche Firmenwertab- schreibungen in Höhe von TEUR 22.648 (Vorjahr: TEUR 21.544) sowie aus abzugsfähigen temporären Differenzen in Höhe von TEUR 12.907 (Vorjahr: TEUR 23.986) enthalten. Dem Ansatz der latenten Steueransprüche liegt die Annahme zu Grunde, dass in einem Planungszeitraum von zumindest 5 Jahren ausreichend zu versteuernde Einkünfte erwirtschaftet werden, gegen die Verlustvorträge und sonstige abzugsfähige temporäre Differenzen verwendet werden können. Diese An- nahmen beruhen auf Einschätzungen der aktuellen sowie der geplanten steuerlichen Ergebnisse und allfälligen mit steuer- licher Wirkung umgesetzten zukünftigen Maßnahmen der be- troffenen Gesellschaften. Die Beurteilung des beschriebenen Sachverhalts ist sowohl er- messensbehaftet als auch mit Schätzunsicherheiten verbunden und beinhaltet damit das Risiko einer wesentlichen Fehldar- stellung im Konzernabschluss und stellt aus diesem Grund einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar. ▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
  • 178. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 174 Wir haben: ▪  für wesentliche Gesellschaften den Prozess zur Ermittlung der zukünftigen steuerlichen Ergebnisse als Basis für die Be- rechnung der latenten Steueransprüche erhoben, ▪  für wesentliche Gesellschaften nachvollzogen, ob die ver- wendeten Planzahlen im Vergleich mit unseren Kenntnissen zum geplanten Geschäftsverlauf plausibel sind, ▪  uns das Vorhandensein und die Richtigkeit der Verlustvor- träge durch Einholung von Steuerberaterschreiben bestätigen lassen, ▪  die bilanziellen Annahmen zur Verwertbarkeit der Verlustvor- träge und abzugsfähigen temporären Differenzen analysiert und in Stichproben nachvollzogen und die Darstellung und die Erläuterungen im Konzernanhang geprüft. Die vorgenommene Aktivierung von latenten Steuern aus Verlustvorträgen und sonstigen abzugsfähigen temporären Differenzen er- scheint uns begründet und der Höhe nach ver- tretbar. ▪  Verweis auf weitergehende Informationen Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Konzernhang Abschnitt I. B. e. bezüglich der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zu latenten Steuern, Abschnitt I. C. Kritische Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung und Bewertung, Bewertung der latenten Steuern und laufenden Er- tragsteuerschulden sowie Abschnitt III. 6. Erläuterung zu Ertrag- steuern. 2.ZEITRAUMBEZOGENEERFASSUNGDERUMSATZERLÖSE UNTER IFRS 15 ▪  Sachverhalt Die Realisierung des Umsatzes des Konzerns erfolgt gemäß IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, bei einem Teil der Kunden zeit- raumbezogen. Nach IFRS 15.35 c sind Umsatzerlöse zeitraumbezogen zu erfassen, wenn bei Erzeugung von Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse der Abnehmer zu- geschnitten sind und somit keinen alternativen Nutzen auf- weisen, ein Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits er- brachten Leistungen inklusive einer Marge besteht. Der Konzern wendet IFRS 15 mit 1. April 2018 erstmalig an, wobei die modifiziert retrospektive Methode zur Anwendung kam. Aufgrund der vom Konzern gewählten Methode bei der An- wendung dieses Standards wurden die Vergleichsinformationen im vorliegenden Abschluss nicht angepasst, sondern der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 zum 1. April 2018 als Anpassung des Eröffnungsbilanzwerts der Gewinnrücklagen erfasst. Dies führte zu einer Verminderung der Vorräte in Höhe von TEUR 35.304 und einer Erfassung von vertraglichen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 48.702, woraus unter Berücksichtigung latenter Steuern eine Erhöhung der Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 10.644 resultierte. Zum 31. März 2019 weist der Konzern vertragliche VermögenswertenachBerücksichtigungvonWert­berichtigungen gemäß IFRS 9 in Höhe von TEUR 72.307 aus. Die Umsatzerlöse aus der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung betragen im Ge- schäftsjahr 2018/19 TEUR 606.978. Die (zeitraumbezogene) Bilanzierung von Verträgen mit Kunden unter IFRS 15 ist aus unserer Sicht ein Bereich mit einem be- deutsamen Risiko wesentlich falscher Darstellungen (einschließ- lich des möglichen Risikos, dass Führungskräfte Kontrollen um- gehen) und damit ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt, da bei der notwendigen konzernweiten Würdigung von ver- traglichen Grundlagen im Hinblick auf die neuen bilanzierungs- relevanten Kriterien zur Ermittlung der betroffenen Kunden die Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter eine wesent- liche Auswirkung haben und für die Ermittlung des Fertig- stellungsgrads teilweise komplexe Berechnungsverfahren angewendet werden. Die zutreffende Erlöserfassung und Er- lösabgrenzung unter konzernweiter Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 war zudem als komplex zu betrachten. ▪  Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse Wir haben: ▪  im Hinblick auf die Umsetzung von IFRS 15 die Schluss- folgerungen des Managements durch die Beurteilung ver- schiedener Vertragsanalysen in Stichproben und die Richtig-
  • 179. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 175 keit der überarbeiteten Rechnungslegungsgrundsätze des Konzerns unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Gegebenheiten und unseres Verständnisses des Geschäfts überprüft, ▪  die Angemessenheit der Bilanzierung auf Stichprobenbasis ge- testet und die daraus resultierenden Anpassungen in der Er- öffnungsbilanz überprüft, ▪  für die im Laufe des Jahres ausgewiesenen Umsätze aus- gewählte Schlüsselkontrollen auf ihre Effektivität getestet und Prüfungshandlungen durchgeführt, um ausreichende Prüfungsnachweise für die zeitraumbezogene Umsatz- realisierung für Kundenverträge zu erhalten, ▪  die in den vertraglichenVermögenswerten enthaltenen Kosten auf Stichprobenbasis überprüft, indem wir die Beträge mit den Quelldaten verglichen haben, die mathematische Genauigkeit der Berechnungen geprüft haben und deren Wiederverwert- barkeit getestet haben, indem die Nettoveräußerungswerte gemäß den Vereinbarungen mit den geschätzten Gesamt- kosten verglichen wurden, ▪  darüber hinaus die Richtigkeit der Angaben nach IFRS 15 über- prüft. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Ein- wendungen hinsichtlich der zeitraumbezogenen Bilanzierung von Verträgen mit Kunden und der daraus resultierenden Er- fassung der Umsatzerlöse unter IFRS 15 ergeben. ▪  Verweis auf weitergehende Informationen Wir verweisen zu weitergehenden Informationen auf den Konzernhang Abschnitt I. B. d. und Abschnitt I. B. v. bezüglich der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Bilanzierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden einschließlich der Angaben zur Erstanwendung des neuen Standards. Zusätzlich verweisen wir auf die Erläuterungen zu den Umsatzerlösen im Konzern- anhang Abschnitt III. 1. sowie auf die Erläuterungen zu den ver- traglichen Vermögenswerten in Abschnitt IV. 11. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Ver- treter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichenVertreter sindverantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Überein- stimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Auf- stellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetz- lichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sach- verhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – be- absichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die An- wendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesent- lich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt ver- nünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaft- lichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
  • 180. GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS 176 Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU- VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: ▪  Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – be- absichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zu- sammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständig- keiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ▪  Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Ab- schlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. ▪  Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dar- gestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. ▪  Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort- führung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungs- nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammen- hang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erheb- liche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schluss- folgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit be- steht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss auf- merksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmens- tätigkeit zur Folge haben. ▪  Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Ge- schäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. ▪  Wir erlangen ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäfts- tätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernab- schlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Ein- teilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen ­Kon­troll­system, die wir während unserer Abschluss- prüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftiger- weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir be- schreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir be-
  • 181. KONZERNABSCHLUSS FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S 177 stimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche An- forderungen Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vor- schriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen An- forderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Auf- stellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufs- grundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Ein- klang mit dem Konzernabschluss. ErklärungAngesichtsderbeiderPrüfungdesKonzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehler- hafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Be- stätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussicht- lich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf abgeben. In Verbindung mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnenen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Konzernabschluss stehen oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juli 2018 als Ab- schlussprüfer gewählt. In der Folge wurden wir vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit mehr als 20 Jahren Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungs- leistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirt- schaftsprüfer ist Herr Mag. Jürgen Schauer. Wien, den 16. Mai 2019 PwC Wirtschaftsprüfung GmbH gez.: Mag. Jürgen Schauer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung und Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsver- merk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
  • 182. 178 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS INFORMATIONEN 10-Jahresvergleich Glossar Impressum 180 182 184
  • 183. 179 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S KÜRZERE INFORMATIONS- WEGE bedeuten nicht nur schnellere Prozesse, sondern auch einen geringeren Energie- verbrauch. Das macht unsere IC-Substrate für technische Produkte so wertvoll. IMMER SCHNELLER
  • 184. 180 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS IFRS Einheit 2009/10 2010/11 2011/12 2012/131) ERGEBNIS UND ALLGEMEINE INFORMATIONEN Umsatzerlöse Mio. € 372,2 487,9 514,2 541,7 davon in Asien produziert % 67 % 69 % 73 % 74 % davon in Europa produziert % 33 % 31 % 27 % 26 % Umsatzkosten Mio. € 327,3 398,2 430,7 464,6 Bruttogewinn Mio. € 44,9 89,8 83,5 77,1 Bruttogewinn-Marge % 12,1 % 18,4 % 16,2 % 14,2 % EBITDA Mio. € 34,5 95,9 103,4 102,4 EBITDA-Marge % 9,3 % 19,7 % 20,1 % 18,9 % EBITDA bereinigt2) Mio. € – – – – EBITDA-Marge bereinigt2) % – – – – EBIT (Betriebsergebnis) Mio. € (25,6) 46,5 42,1 31,4 EBIT-Marge % (6,9 %) 9,5 % 8,2 % 5,8 % EBIT bereinigt2) Mio. € – – – – EBIT-Marge bereinigt2) % – – – – Konzernergebnis Mio. € (37,6) 35,0 26,5 14,6 Konzernergebnis der Eigentümer des Mutterunternehmens Mio. € (37,3) 35,2 26,6 14,6 Cash Earnings Mio. € 22,8 84,6 87,8 85,6 ROE (Eigenkapitalrendite)3) % (16,3 %) 16,0 % 10,3 % 5,0 % ROCE (Gesamtkapitalrendite)3) % (7,5 %) 9,8 % 7,7 % 5,6 % ROS (Umsatzrendite) % (10,1 %) 7,2 % 5,2 % 2,7 % IRR (Innovation revenue rate) % – – 15,0 % 19,2 % Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (OCF) Mio. € 47,0 70,7 87,2 71,7 Netto-Investitionen (Net CAPEX) Mio. € 19,5 115,1 113,1 40,5 Operativer Free Cashflow Mio. € 27,5 (44,4) (25,9) 31,2 Free Cashflow Mio. € 28,7 (46,0) (26,4) 31,1 Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Ultimo – 5.875 7.486 7.478 7.011 Mitarbeiterstand (inkl. Leiharbeiter), Durchschnitt – 5.616 6.987 7.417 7.321 BILANZ Bilanzsumme Mio. € 483,4 575,3 694,6 726,7 Eigenkapital Mio. € 208,8 229,8 283,1 304,8 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens Mio. € 208,3 229,5 283,2 304,9 Eigenkapitalquote % 43,2 % 39,9 % 40,8 % 42,0 % Nettoverschuldung Mio. € 148,0 193,7 242,5 217,4 Verschuldungsgrad % 70,9 % 84,3 % 85,7 % 71,3 % Nettoumlaufvermögen Mio. € 71,9 79,4 92,3 102,7 Nettoumlaufvermögen/Umsatzerlöse % 19,3 % 16,3 % 18,0 % 19,0 % AKTIENKENNZAHLEN Anzahl der Aktien im Umlauf, Ultimo – 23.322.588 23.322.588 23.322.588 23.322.588 Anzahl der Aktien, gewichteter Durchschnitt – 23.322.588 23.322.588 23.322.588 23.322.588 Gewinn/Aktienanzahl zum Ultimo € (1,60) 1,51 1,14 0,62 Gewinn/gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl € (1,60) 1,51 1,14 0,62 Cash Earnings/gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl € 0,98 3,63 3,76 3,67 Dividende/Aktie4) € 0,10 0,36 0,32 0,20 Schlusskurs € 8,25 15,84 9,15 6,79 Dividendenrendite (zum Schlusskurs)4) % 1,2 % 2,3 % 3,5 % 2,9 % Marktkapitalisierung, Ultimo Mio. € 192,4 369,4 213,4 158,4 Marktkapitalisierung/Eigenkapital5) % 92,2 % 161,0 % 75,4 % 51,9 % 1) Angepasst unter Anwendung von IAS 19 revised. 2) Bereinigt um Projekt Chongqing. 3) Die Berechnung basiert auf durchschnittlichen Werten. 4) 2018/19: Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung. 5) Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbares Eigenkapital. 10-JAHRESVERGLEICH
  • 185. 181 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S INFORMATIONEN 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 Veränderung zu Vorjahr in % Jährl. Wachstums­- rate 10 Jahre in % 589,9 667,0 762,9 814,9 991,8 1.028,0 3,6 % 10,7 % 76 % 79 % 81 % 82 % 84 % 85 % – – 24 % 21 % 19 % 18 % 16 % 15 % – – 471,1 511,6 611,2 760,2 829,5 860,8 3,8 % 10,2 % 118,8 155,4 151,6 54,7 162,3 167,2 3,0 % 14,0 % 20,1 % 23,3 % 19,9 % 6,7 % 16,4 % 16,3 % – – 127,2 167,6 167,5 130,9 226,0 250,1 10,7 % 21,9 % 21,6 % 25,1 % 22,0 % 16,1 % 22,8 % 24,3 % – – – 171,9 180,2 194,8 – – n.a. n.a. – 25,8 % 23,7 % 25,4 % – – – – 53,9 90,1 77,0 6,6 90,3 117,2 29,8 % n.a. 9,1 % 13,5 % 10,1 % 0,8 % 9,1 % 11,4 % – – – 98,2 103,2 119 – – n.a. n.a. – 14,7 % 13,6 % 15,5 % – – – – 38,2 69,3 56,0 (22,9) 56,5 86,9 53,8 % n.a. 38,2 69,3 56,0 (22,9) 53,6 80,7 50,5 % n.a. 111,4 146,8 146,5 101,8 192,2 213,6 11,1 % 25,1 % 11,0 % 13,9 % 9,5 % (4,1 %) 9,0 % 11,5 % – – 9,6 % 12,0 % 8,2 % (0,6 %) 7,7 % 9,5 % – – 6,5 % 10,4 % 7,3 % (2,8 %) 5,7 % 8,5 % – – 26,5 % 29,2 % 19,6 % 21,8 % 40,4 % 35,3 % – – 104,8 143,9 136,9 136,4 143,2 170,5 19,10% 13,8 % 90,3 164,8 254,3 240,7 141,7 100,8 (28,8 %) 17,9 % 14,5 (20,9) (117,3) (104,3) 1,5 69,7 100 % 9,7 % 14,5 (20,9) (205,3) (24,7) (50,2) (106,0) – – 7.129 8.120 9.116 9.778 9.734 9.624 (1,1 %) 5,1 % 7.027 7.638 8.759 9.526 9.981 9.811 (1,7 %) 5,7 % 916,1 1.220,8 1.344,7 1.436,7 1.530,4 1.784,1 16,6 % 13,9 % 390,7 604,4 568,9 540,1 711,4 803,5 12,9 % 14,4 % 390,7 604,3 568,9 540,1 711,4 803,5 12,9 % 14,5 % 42,7 % 49,5 % 42,3 % 37,6 % 46,5 % 45,0 % – – 110,9 130,5 263,2 380,5 209,2 150,3 (28,2 %) 0,2 % 28,4 % 21,6 % 46,3 % 70,5 % 29,4 % 18,7 % – – 91,7 95,3 88,4 24,4 72,4 160,5 100 % 8,4 % 15,6 % 14,3 % 11,6 % 3,0 % 7,3 % 15,6 % – – 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 – 5,2 % 30.820.545 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 38.850.000 – 5,2 % 0,98 1,78 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 % n.a. 1,24 1,78 1,44 (0,59) 1,38 2,08 50,7 % n.a. 3,61 3,78 3,77 2,62 4,95 5,50 11,1 % 18,8 % 0,20 0,36 0,36 0,10 0,36 0,60 66,7 % 19,6 % 8,75 14,62 12,90 10,29 22,00 15,30 (30,5 %) 6,4 % 2,3 % 2,5 % 2,8 % 1,0 % 1,6 % 3,9 % – – 339,9 568,0 501,2 399,8 854,7 594,4 (30,5 %) 11,9 % 87,0 % 94,0 % 88,1 % 74,0 % 120,1 % 74,0 % – –
  • 186. 182 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GLOSSAR Advanced Packaging Aktive und passive elektrische Bauteile werden in Leiterplatten eingebettet und über Microvias und Leiterzüge miteinander verbunden, anstatt auf der Leiterplatte bestückt zu werden. All-in-one-Modul Alle für das Funktionieren eines Endgeräts notwendigen Kom- ponenten werden in einem integrierten Modul durch verschie- denste Verbindungstechnologien miteinander verbunden. ATS Toolbox Kombination bestehender und neuer Technologien, die neue Verbindungslösungen und die funktionale Integration auf allen Verbindungsebenen ermöglicht. CEMs Auftragsfertiger: Dienstleister, der dem Kunden die Produktion – im Wesentlichen die Bestückung von Leiterplatten – anbietet. COSO-Standard International anerkannter Standard für Interne Kontrollsysteme (IKS) und Risikomanagement, der vom Committee of Sponso- ring Organizations of the Treadway Commission (COSO) ver­ öffentlicht wird. ECP®-Technologie Von ATS entwickelte Technologie, um aktive und/oder passive elektronische Bauteile in das Leiterplatteninnere einzubetten (Embedded-Component-Packaging-Technologie). ® Registrierte Marke AT 255868. Embedding Integration aktiver und/oder passiver elektronischer Bauteile in das Innere der Leiterplatte. FanOut „FanOut“ ist eine Technik, bei der weitere Verdrahtungsebenen auf einem Chip aufgebracht werden, die über die Grundfläche des Chips hinausreichen. Diese so vergrößerte Fläche ermög- licht eine bessere Verteilung von Kontakten zur Leiterplatte. Funktionale Integration Die Integration mehrerer Funktionen eines elektronischen ­Systems in einem Modul wird als „Funktionale Integration“ be- zeichnet. IC-Substrate IC-Substrate sind mehrlagige, elektrisch leitende Schaltungs­ träger für Silizium-Halbleiter, auch Chips oder Integrated ­Circuits (ICs) genannt, und stellen das Bindeglied zwischen Halbleitern und Leiterplatte dar. IIA-Standard Standards für Maßnahmen und Beurteilung der Qualität der ­internen Revision, festgelegt vom Institute of Internal Audit (IIA). IMF International Monetary Fund – Internationaler Währungsfonds. Intellectual Property Geistiges Eigentum. Im Unterschied zum Eigentum an körper- lichen Gegenständen ist das geistige Eigentum ein Recht an einem immateriellen Gut, etwa einer technischen Erfindung.
  • 187. 183 FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S INFORMATIONEN IRR Die Innovation Revenue Rate stellt den Umsatzanteil von Pro- dukten dar, welche neue, innovative Technologien aufweisen und deren Markteinführung in den letzten drei Jahren stattfand. ISO International Organization for Standardization – Internationale Organisation für Normung. Lean-Six-Sigma Managementsystem für Effizienz- und Prozessverbesserung. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbes- serung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statisti- schen Mitteln. mSAP / SAP modified Semi-Additive Process bzw. Semi-Additive Process Net CAPEX Saldo aus Auszahlungen für den Erwerb und Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Ver­ mögenswerten. NOPAT Der Net Operating Profit After Tax stellt den um das Finanz- ergebnis bereinigten Jahresüberschuss dar. Berechnung siehe Lagebericht. OECD Organisation for Economic Co-operation and Development – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent­ wicklung. OEMs Original Equipment Manufacturer – Original-Hersteller von Elektronik-Endgeräten. OHSAS 18001 Arbeitssicherheits-Managementnorm (Occupational Health and Safety Assessment Series). RBA Responsible Business Alliance – Verhaltenskodex (ehemals die Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC)) für Arbeits­ bedingungen in der Lieferkette der Elektronikbranche. RMI Responsible Minerals Initiative – Grundsätze zur verantwor- tungsvollen Beschaffung von Konfliktmineralien. System-in-Package (SiP) Besteht aus einem oder mehreren Halbleitern und passiven Komponenten, welche ein System oder einen funktionellen Block bilden. WACC Die Weighted Average Cost of Capital stellen die durchschnittli- chen Kapitalkosten dar, die das Unternehmen für die Aufnahme von Eigen- bzw. Fremdkapital bezahlen muss. WTO World Trade Organization – Welthandelsorganisation.
  • 188. 184 GESCHÄFTSBERICHT 2018/19AT S FIRST CHOICE FOR ADVANCED APPLICATIONS IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich AT S Austria Technologie Systemtechnik Aktiengesellschaft Fabriksgasse 13 8700 Leoben, Österreich www.ats.net Kontakt Gerda Königstorfer Tel.: +43 (0)3842 200-0 [email protected] Konzept und Gestaltung Berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg Fotos ATS: Seiten 6, 20 Jan Burwick: Seiten 8, 15, 18 (Produktbilder) Getty images: Titel, Umschlag 4, Seiten 8, 13, 18, 19 Tabea Hofmann: Seite 21 istock: Umschlag 4 Marija Kanizaj Photography: Seiten 9, 14, 21, 24, 25, 26, 27, 69, 105, 179 Daniel Novotny: Seite 31 unsplash: Umschlag 4, Seiten 2, 3, 4/5, 7, 10, 11, 12, 15, 16, 17, 23, 48
  • 189. Disclaimer Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Basis von zum Erstellungszeitpunkt zur Verfügung stehenden Informa- tionen getroffen wurden. Sie werden üblicherweise mit Wörtern wie „erwarten“, „planen“, „rechnen“, „beabsichtigen“, „könn- ten“, „werden“, „Ziel“, „Einschätzung“ und ähnlichen Begriffen umschrieben. Aussagen dieser Art beruhen auf aktuellen Erwar- tungen und Annahmen. Solche Aussagen unterliegen ihrer Natur nach bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten. Die tatsächlichen Entwicklungen können von den dargestellten Erwartungen daher wesentlich abweichen. Empfänger dieses Berichts sollten diese Aussagen daher nur mit der entsprechend gebotenen Vorsicht zur Kenntnis nehmen. Weder ATS noch irgendeine andere Person übernehmen für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen, die Zukunft betreffenden Aussagen Verantwortung. ATS übernimmt keine Verpflichtung, diese Aussagen, etwa in Hinblick auf geänderte Annahmen und Erwartungen oder zukünftige Entwicklungen und Ereignisse sowie tatsächliche Ergebnisse, zu aktualisieren. Durch die kaufmännische Rundung von in diesem Bericht ent- haltenen Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu ge- ringfügigen Rechendifferenzen kommen. Minusbeträge sind in Klammern angeführt. Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit wurde im vorliegenden Bericht durchgehend auf eine geschlechter­ spezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Be- griffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren der ATS dar. Der Bericht wurde in deutscher und englischer Sprache verfasst. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Veröffentlicht am 6. Juni 2019