Die großen Herausforderungen und Grundlagen für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft Prof. Dr. Rolf Kreibich IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH, Berlin IZT - Institute for Futures Studies an Technology Assessment neXTkonferenz 2.0 Zukunft der Jugendarbeit Landesjugendring Niedersachsen 11.09.2010 Pavillon Hannover
Zukunftserwartungen Repräsentativbefragung der deutschen Bevölkerung III FRAGE: „Wie stellen Sie sich unsere Gesellschaft in 10 Jahren vor, was von dieser Liste hier wird wohl in 10 Jahren auf unsere Gesellschaft zutreffen?“ (Angaben in Prozent) Bevölkerung insges. Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer 78 Die Gesellschaft wird immer egoistischer, kälter 71 Die Zukunft wird unsicher werden 69 Nur die Starken werden sich durchsetzen 52 Demgegenüber erhielten die folgenden Aussagen über die Zukunft In 10 Jahren nur sehr geringe Zustimmung Es wird mehr Solidarität, mehr Zusammenhalt geben 9 Man hat größere Entscheidungsfreiheit 5 Die Politik wird bürgernäher 5 Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach, FAZ 12.11.97
Keine Langzeit-Strategien und Langzeit-Handlungskonzepte Mangelhaftes Denken und Handeln in globalen Zusammenhängen Keine überzeugenden Zukunftsperspektiven für praktisches Zukunftshandeln Folgen: Kurzfristiges und kurzatmiges Entscheiden und Durchwursteln („muddling through“) Falsche strategische Weichenstellungen Viele katastrophale ökonomische, ökologische und sozial-kulturelle Wirkungen Politik : Demotivation der Bürger und des bürgerschaftlichen Engage-ments; Frustration und Aggression Wirtschaft : Demotivation der Mitarbeiter, Wettbewerbsdefizite, Unternehmenspleiten, Arbeitsplatzverluste; Frustration und Aggression Grundlegende Defizite in Gesellschaft und Wirtschaft (auch in den Städten und Gemeinden)
Zukunftsforschung   Zukunftsforschung  ist die wissenschaftliche   Befassung mit    möglichen    wahrscheinlichen    wünschbaren  Zukunftsentwicklungen ( Zukünften ) und Gestaltungs optionen  sowie deren Voraussetzungen in Vergangenheit und Gegenwart
Zukunftsforschung Forschungsziele Zukunftsforschung soll für komplexe Probleme Orientierung schaffen Ziele setzen (Sinnstiftendes) Zukunftswissen erarbeiten Zukunftsbilder, Visionen, Prognosen, Zukunftsmodelle  erstellen Zukunftsoptionen und Leitkonzepte herausarbeiten und bewerten Operationalisierung  Handlungsstrategien Maßnahmen/Maßnahmenbündel
Zukunftsentwicklungen Basistrends (Megatrends) Trendstärke:  fundamentale Veränderungen im Sozialsystem und/oder in der natürlichen Umwelt Globale Wirkungen und Folgen Langfristige Wirkungen und Folgen Bewertung: stark, mittel, schwach
Zukunftsentwicklungen Basistrends Wissenschaftliche und technologische Innovationen Belastungen von Umwelt und Biosphäre/Raubbau an den Natur-ressourcen Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel Wandel zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft Globalisierung von Wirtschaft, Beschäftigung und Mobilität Soziale Disparitäten zwischen Erster und Dritter Welt, Extremismus, Terrorismus Individualisierung der Lebens- und Arbeitswelt Erhöhung der Personen- und Güterströme weltweit Verringerung der Lebensqualität (nach UN- und Weltbank-Indizes) Beschäftigungsentwicklung und Massenarbeitslosigkeit
Industriegesellschaft: Erfüllte Zukunftsvisionen Basistrend: Wissenschaftliche und technische Innovationen In 100 Jahren Wohlstandsmehrung  Nettoeinkommen   3500% Produktivität in der Landwirtschaft   3500% Produktivität im Produktionsbereich   4500% Produktivität im Dienstleistungsbereich  4000% Materieller Lebensstandard    3500% Lebenszeit Verlängerung um 38 Jahre (Verdopplung) Mobilität Geschwindigkeit und Distanzüberwindung: Faktor 100 Quellen: OECD 2004/ Statist. Bundesamt 2007
Industriegesellschaft: Zerstörung der Biosphäre Basistrend: Belastung von Umwelt und Biosphäre/Raubbau an den  Naturressourcen Tagesbilanz - Industriegesellschaft Jeden Tag 75.000 000 Tonnen CO 2  in die Atmosphäre Vernichtung von 55.000 Hektar Tropenwald Abnahme von 20.000 Hektar Ackerland Vernichtung von ca. 80 bis 120 Tier- und Pflanzenarten Entfischung der Meere mit 220.000 Tonnen Die auf der Schattenseite des technisch-industriellen Fortschritts messbaren Belastungs-potentiale lassen keinen anderen Schluss zu, als dass wir bei einem Fortschreiten auf dem Pfad der gigantischen Energie-, Rohstoff- und vor allem der Schadstoffströme in weniger als 80 Jahren unsere natürlichen Lebens- und Produktionsgrundlagen zerstört haben werden. Quellen: OECD 2006/ UBA 2005
Kernprobleme des Globalen Wandels in der Biosphäre Klimawandel Verlust biologischer Vielfalt Bodendegradation und Landschaftsverbrauch Süßwasserverknappung und –verschmutzung Verschmutzung der Weltmeere und der Anthroposphäre Bevölkerungsentwicklung und grenzüberschreitende Migration Gesundheitsgefährdung - Massenerkrankungen Gefährdung der Ver- u. Entsorgungssicherheit (Ernährung, Wasser, Energie, Abfall) Wachsende globale Entwicklungsdisparitäten Ausbreitung nicht-nachhaltiger Lebensstile Quellen: Kreibich /Schellnhuber 2001
Wissenschaftsgesellschaft Wissensgesellschaft
Beschäftigungsentwicklung in Richtung Informationsgesellschaft
Zukunft der Arbeit Beschäftigte im Dienstleistungssektor (Tertiärer Sektor) Schweden 75 % aller Beschäftigten USA 76 % aller Beschäftigten Deutschland 67 % aller Beschäftigten Davon sind in allen 3 Ländern etwa 2/3 im Bereicht von Informations-, Kommunikations- und Wissensdienstleistungen (Quartärer Sektor) tätig.
Wissenschaftsgesellschaft Wissensgesellschaft Wissenschaftliches Wissen als Produktivkraft Mikrochips: 70% des Preises durch Wissen Solarzellen: 70% der Preise durch Wissen Pharmaprodukte: 80% der Preise durch Wissen Wirtschaftswachstum: 70 bis 80% durch Wissen (innovatives Wissen)
Nachhaltige Zukunftsfähige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung Leitperspektiven  Verbesserung der Lebensqualität und Sicherung von  wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigung   Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Schonung der  Naturressourcen   Sicherung von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit   Wahrung und Förderung der kulturellen Eigenentwicklung und  Vielfalt von Gruppen und Lebensgemeinschaften Förderung menschendienlicher Technologien und Verhinderung  superriskanter Techniken und irreversibler Umfeldzerstörungen
Nachhaltige Entwicklung Strategien der Nachhaltigkeit 1. Effizienzstrategie 2. Konsistenzstrategie 3. Suffizienzstrategie 4. Selbstorganisation / Selbstverantwortung
Nachhaltige Ökonomie Beispiel: Solarwirtschaft
Solarwirtschaft I + Durchbruch der Erneuerbaren Energien ist Realität + Solarwirtschaft ist ein Paradebeispiel für eine neue ökologische Industriepolitik + Die Solarwirtschaft beweist: Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig in einer Welt der endlichen Ressourcen und verletzbaren Ökosysteme + Widerlegt ist die Grundlage der neoliberalen Raubbauwirtschaft, daß die Unternehmer erst große Gewinne machen müssen, um danach die Reparatur der gigantischen Folgeschäden (fossiler und nuklearer Ressourcenverbrennung) beseitigen zu können
Energiewelt der Zukunft Säulen einer zukunftsfähigen Energiestrategie Effizienztechnologien und Effizienzinnovationen in allen Verbrauchssektoren: Industrie, Haushalte, Dienstleitungen/Ge-werbe, Verkehr Konsistente Energiequellen und Rohstoffe Erneuerbare Energien, nachwachsende Rohstoffe, ökologisch und sozial verträgliche Energiespeicher für Wärme und Strom Verantwortungsvolles effizientes und sparsames Verbraucher- und Nutzerverhalten mehr Lebensqualität durch sparsame Energieverwendung, geringe Umweltbelastungen, geringere Kosten und Schutz der Gesundheit
Nachhaltige Entwicklung Deutschland/Europa in der globalen Welt
Deutschland/Europa in der globalen Welt I Die Welt braucht dringend sauberes Trinkwasser Deutschland / Europa hat die besten Wassergewinnungs-, Wasserreinigungs- und Wieder-verwendungssysteme Die Welt braucht dringend saubere Energie Deutschland / Europa hat gute Energieeffizienztechniken und Regenerative Energiesysteme in allen Sektoren: lndustrie, Haushalte, Kleinverbraucher, (Verkehr) Die Welt braucht dringend materialsparende Produkte und Produktionsverfahren Deutschland / Europa hat große Erfahrungen in der Wieder- und Weiterverwendung von Produkten und Teilprodukten; Wieder- und Weiterverwertung von Wertstoffen;ökologischer Produkt- und Verfahrensentwicklung; Kreislaufwirtschaft; Mikrosystemtechnik; Informations- und Kommunikationstechnik; Telematik; Entmaterialisierung von Produkten und Prozessen Die Welt braucht dringend Gesundheit und Gesundheitsdienste Deutschland / Europa hat leistungsfähige Gesundheitsdienstleistungen, Präventionsdienst-leistungen, medizinische Dienstleistungen, Medizintechniken, Präventions- und Wellnesstechniken, Pharmaprodukte
Deutschland in der globalen Welt II Die Welt braucht innovatives, energie- und materialsparendes, solares und soziales Bauen Deutschland / Europa hat hierfür zahlreiche Modellprojekte entwickelt; aber die Architekten, die Bauingenieure, die Investoren und die Bauindustrie sind weitgehend traditionalistisch geprägt; Deutschland könnte weltweit Schrittmacher sein Die Welt braucht dringend effiziente, ökologische und sozialverträgliche Infrastrukturen Deutschland / Europa hat leistungsfähige Schienen- und Wasserstraßentechniken Deutschland hat die besten Informations- und Telekommunikationssysteme Deutschland  könnte  große Leistungspotentiale in der Logistik Deutschland könnte große Potentiale in der Gütertransport- und Schnittstellentechnik haben: Straße    Schiene, Straße   Wasserstraße, Straße   „Leichter als Luft-Technologien“, Containertechniken; Verladetechniken etc. Die Welt braucht Organisations-, Beratungs- und Ausbildungsdienste Deutschland / Europa hat große Erfahrungen in der Organisation komplexer Infra-, Stadt-, Raum-, Produktions- und Distributionssysteme Deutschland hat eine breite Palette qualifizierter Beratungskapazitäten Deutschland  könnte  die Weltspitze in Systementwicklung, Logistik und Organisation für viele Bau-, Infrastruktur-, Produktions- und Mobilitätsprojekte sein
Konsequenzen für die Bildung Beispiele für Bildungsinhalte und Bildungsperspektiven
Wissenschaftlich-technologische Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung
Ansehen der Technik in der Gesellschaft Es gibt in Deutschland keine Technikfeindlichkeit Alle Repräsentativumfragen bestätigen eine überwiegend positive Technikeinstellung: Über 80 % der Deutschen bewerten „Technik“ und „Technischen Fortschritt“ positiv Es gibt eine hohe Technikakzeptanz in Deutschland Rolle der Technik für Innovationen, wirtschaftliche Entwicklung, persönliche Entfaltung, Mobilität etc. Technik und Techniknutzung werden tendenziell immer differenzierter bewertet Forderungen  nach mehr Verantwortungsübernahme für Technikfolgen  durch Techniker,  Ingenieure und Ingenieurinnen nehmen zu Eurobarometer Special: „Social Values, Science and Technology“ (EU: Juni 2005)
Zukunft der Wissenschaftsgesellschaft   Zukunftstechnologien und Innovationsfelder I Innovative, ökologische und solare Bautechnik: Baukonstruktion, Bauorganisation, Baustoffe, Infrastruktur, Umfeldgestaltung, Energie- und Materialeffizienz, solare und ökologische Systemlösungen Energieeffizienz-Systeme und Regenerative Energien: Energieeffizienz in Produktion, Verkehr, Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten, Infrastruktur, Fahrzeugbau; Nutzung regenerativer Energien in allen Verbrauchssektoren; Energiespeichertechniken für Wärme und Strom Kreislaufwirtschaft in Produktion und Distribution: Produktkreisläufe, Material- und Wasserkreisläufe, Wieder- und Weiterverwertung, Hilfsstoffkreisläufe, neue Logistik-Systeme Nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren: Wertstofferhaltung, Energieeffizienz, Schadstoffarmut, Wiederverwendung, Materialkompatibilität, Entmaterialisierung, Sozialverträglichkeit Biotechnologie und Medizintechnik: Ökologisch und biologisch verträgliche Werkstoffe und Produkte, Gentechnik im Pharmabereich, Telemedizintechnik, Präventionstechnik, RFID-Technologien; Pervasive Computing Wasser- und Wasserreinigungstechnologien: Wasserkreislaufführung; Wasseraufbereitungs- und Reinigungstechnologien; Wasserentsorgung; Wasserfernversorgung IuK-Technik, Neue Logistik-Systeme und Telematik: Hochleistungsfähige Netze und Multimedia-Systeme; Produktions-, Organisations-, Marketing-, Verteil- und Verkehrslogistik; Telearbeit; Telelearning; Teleshopping
Zukunftstechnologien und Innovationsfelder II Miniaturisierung und Digitalisierung in Produktion, Handel und Alltag Mikroprozessor-, Sensortechnik, drahtlose Funktechnik, Mikrocomputerisierung, Smart-Home-Technik, RFID, Pervasive Computing, Diagnostik und Therapie durch Miniaturisierung in der Medizin, Verkehrs-, Organisations- und Bürotechnik Nachhaltige Mobilitäts- und Verkehrstechnik: Systemlösungen für integrierten Verkehr; Schnittstellen-Technik zwischen Straße, Schiene, Wasser, Luft; 2-Liter-Auto; 5-Liter-Fahrzeugflotte; Brennstoffzellen; Güter auf die Schiene, Leichter als Luft-Technologien Energiespeichertechniken : Langzeitwärmespeicherung; Hochleistungs-Stromspeicher Hochentwickelte Produktions-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechniken Neue ökologisch und sozial-verträgliche Hochleistungswerkstoffe : Recycelbar, biologisch abbaubar, kompatibel Mikroelektronik und Nanotechnik: Stoff- und energieeffizient, schadstoffarm Bionik: Übertragung stoff- und energieeffizienter sowie schadstoffarmer Organisationsmuster und Prozesse aus der Natur auf technische Systemlösungen
Demografischer Wandel
Entwicklung des Altersscheitelpunktes in Deutschland
Wie alt fühlen Sie sich?   („Altersselbstbild“)
Junge und ältere Menschen im  Arbeitsprozesse
Zukunft des Alters Wichtigkeit einzelner Eigenschaften/Leistungsparameter für die Arbeitsplätze in Betrieben Angaben in Prozent. Sehr wichtig = 150%; wichtig = 100%; weniger wichtig = 50%. Das bedeutet: je höher der Durchschnittswert, desto wichtiger die Eigenschaft (Leistungsparameter). Quelle: IAB-Betriebspanel 2002
Zukunft des Alters Vergleich der Eigenschaften/Leistungsparameter von Jüngeren vs. Älteren 2002
Wissensbasierte Unternehmen Merkmale zukunftsorientierter Unternehmen und Institutionen Hohes Qualifikationsniveau der Mitarbeiter – Permanente Weiter-qualifizierung Hoher Anteil an FuE- sowie Bildungs-Leistungen und -Kosten Flache Hierarchien und Teamarbeit Selbstorganisation; Eigenverantwortung; Mitarbeiterbeteiligung Hohe Innovationsrate pro Mitarbeiter Netzwerkbildungen mit Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, Wissenschaft und Technik Hohe Innovationsraten der Produkte/Dienstleistungen/Bildungsstandards Angebote integrierter Dienstleistungen und Qualifizierungsmaßnahmen
Wissenschaftsgesellschaft und Nachhaltige Entwicklung RELEVANTES ZukunftswISSEN Informationsberge Informationsmüll Fachliches Wissen Orientierungswissen Selektives Wissen Vernetztes Wissen Praxis- und Handlungswissen Schlüsselqualifikationen Soziale Kompetenz Kulturelles Wissen Fremdsprachenkompetenz Entscheidungskompetenz Quelle: Kreibich 2008 Tab.5
Maßnahmen zur Zukunft der politischen Bildung Ergänzung der Curricula zur Erlangung orientierender, langfristig-nachhaltiger und globaler Bildungsqualifikationen (für Lehrer,  Ausbilder und Lernende) Umkehrung des Trends: Rückführung der Zahl der Jugendlichen aus dem Übergangssystem in die normalen Ausbildungsgänge (1995 bis 2005: Duales System 51  43%; Übergangssystem 32  40%) Förderung neuer Aus- und Weiterbildungsqualifikationen in Richtung Zukunftstechnologien und Ressourceneffizienz für den Produktions- und Dienstleistungsbereich Modularisierung der Aus-, Weiter- und Nachqualifizierung im Sinne: •  flexibler Qualifizierungswege (Auf-, Um- und Ausstiege) •  Erarbeitung relevanter Qualifizierungsbausteine mit  Zertifizierung (Teil-    und Zwischenqualifikationen) Entwicklung praxisnaher „Radarsysteme“ für Zukunftsaufgaben, Innovationsfelder, neue Arbeitsmärkte Förderung eines Lernkulturwandels: Selbstorganisiertes Lernen, Lernen in vernetzten Zusammenhängen, Lernen in Prozessen (arbeitsprozessintegriertes Lernen und Qualifizieren)
Fazit Ich bin sicher, dass das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Nachhaltigen Entwicklung werden muss und wird. Nur durch konsequente Verfolgung der Leitziele, Strategien und Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit werden wir bei der bis zum Jahr 2050 auf 9-10 Mrd. Menschen wachsenden Weltbevölkerung zukunftsfähig bleiben. Das wird nur möglich sein, wenn wir gleichzeitig die Erhaltung der Biosphäre, die Sicherung der natürlichen Lebens- und Produktionsgrundlagen und eine für alle Menschen akzeptable Lebensqualität verwirklichen.

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neXTkonferenz 2.0: Prof. Dr. Rolf Kreibich

  • 1. Die großen Herausforderungen und Grundlagen für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft Prof. Dr. Rolf Kreibich IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH, Berlin IZT - Institute for Futures Studies an Technology Assessment neXTkonferenz 2.0 Zukunft der Jugendarbeit Landesjugendring Niedersachsen 11.09.2010 Pavillon Hannover
  • 2. Zukunftserwartungen Repräsentativbefragung der deutschen Bevölkerung III FRAGE: „Wie stellen Sie sich unsere Gesellschaft in 10 Jahren vor, was von dieser Liste hier wird wohl in 10 Jahren auf unsere Gesellschaft zutreffen?“ (Angaben in Prozent) Bevölkerung insges. Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer 78 Die Gesellschaft wird immer egoistischer, kälter 71 Die Zukunft wird unsicher werden 69 Nur die Starken werden sich durchsetzen 52 Demgegenüber erhielten die folgenden Aussagen über die Zukunft In 10 Jahren nur sehr geringe Zustimmung Es wird mehr Solidarität, mehr Zusammenhalt geben 9 Man hat größere Entscheidungsfreiheit 5 Die Politik wird bürgernäher 5 Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach, FAZ 12.11.97
  • 3. Keine Langzeit-Strategien und Langzeit-Handlungskonzepte Mangelhaftes Denken und Handeln in globalen Zusammenhängen Keine überzeugenden Zukunftsperspektiven für praktisches Zukunftshandeln Folgen: Kurzfristiges und kurzatmiges Entscheiden und Durchwursteln („muddling through“) Falsche strategische Weichenstellungen Viele katastrophale ökonomische, ökologische und sozial-kulturelle Wirkungen Politik : Demotivation der Bürger und des bürgerschaftlichen Engage-ments; Frustration und Aggression Wirtschaft : Demotivation der Mitarbeiter, Wettbewerbsdefizite, Unternehmenspleiten, Arbeitsplatzverluste; Frustration und Aggression Grundlegende Defizite in Gesellschaft und Wirtschaft (auch in den Städten und Gemeinden)
  • 4. Zukunftsforschung Zukunftsforschung ist die wissenschaftliche Befassung mit  möglichen  wahrscheinlichen  wünschbaren Zukunftsentwicklungen ( Zukünften ) und Gestaltungs optionen sowie deren Voraussetzungen in Vergangenheit und Gegenwart
  • 5. Zukunftsforschung Forschungsziele Zukunftsforschung soll für komplexe Probleme Orientierung schaffen Ziele setzen (Sinnstiftendes) Zukunftswissen erarbeiten Zukunftsbilder, Visionen, Prognosen, Zukunftsmodelle erstellen Zukunftsoptionen und Leitkonzepte herausarbeiten und bewerten Operationalisierung Handlungsstrategien Maßnahmen/Maßnahmenbündel
  • 6. Zukunftsentwicklungen Basistrends (Megatrends) Trendstärke: fundamentale Veränderungen im Sozialsystem und/oder in der natürlichen Umwelt Globale Wirkungen und Folgen Langfristige Wirkungen und Folgen Bewertung: stark, mittel, schwach
  • 7. Zukunftsentwicklungen Basistrends Wissenschaftliche und technologische Innovationen Belastungen von Umwelt und Biosphäre/Raubbau an den Natur-ressourcen Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel Wandel zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft Globalisierung von Wirtschaft, Beschäftigung und Mobilität Soziale Disparitäten zwischen Erster und Dritter Welt, Extremismus, Terrorismus Individualisierung der Lebens- und Arbeitswelt Erhöhung der Personen- und Güterströme weltweit Verringerung der Lebensqualität (nach UN- und Weltbank-Indizes) Beschäftigungsentwicklung und Massenarbeitslosigkeit
  • 8. Industriegesellschaft: Erfüllte Zukunftsvisionen Basistrend: Wissenschaftliche und technische Innovationen In 100 Jahren Wohlstandsmehrung Nettoeinkommen 3500% Produktivität in der Landwirtschaft 3500% Produktivität im Produktionsbereich 4500% Produktivität im Dienstleistungsbereich 4000% Materieller Lebensstandard 3500% Lebenszeit Verlängerung um 38 Jahre (Verdopplung) Mobilität Geschwindigkeit und Distanzüberwindung: Faktor 100 Quellen: OECD 2004/ Statist. Bundesamt 2007
  • 9. Industriegesellschaft: Zerstörung der Biosphäre Basistrend: Belastung von Umwelt und Biosphäre/Raubbau an den Naturressourcen Tagesbilanz - Industriegesellschaft Jeden Tag 75.000 000 Tonnen CO 2 in die Atmosphäre Vernichtung von 55.000 Hektar Tropenwald Abnahme von 20.000 Hektar Ackerland Vernichtung von ca. 80 bis 120 Tier- und Pflanzenarten Entfischung der Meere mit 220.000 Tonnen Die auf der Schattenseite des technisch-industriellen Fortschritts messbaren Belastungs-potentiale lassen keinen anderen Schluss zu, als dass wir bei einem Fortschreiten auf dem Pfad der gigantischen Energie-, Rohstoff- und vor allem der Schadstoffströme in weniger als 80 Jahren unsere natürlichen Lebens- und Produktionsgrundlagen zerstört haben werden. Quellen: OECD 2006/ UBA 2005
  • 10. Kernprobleme des Globalen Wandels in der Biosphäre Klimawandel Verlust biologischer Vielfalt Bodendegradation und Landschaftsverbrauch Süßwasserverknappung und –verschmutzung Verschmutzung der Weltmeere und der Anthroposphäre Bevölkerungsentwicklung und grenzüberschreitende Migration Gesundheitsgefährdung - Massenerkrankungen Gefährdung der Ver- u. Entsorgungssicherheit (Ernährung, Wasser, Energie, Abfall) Wachsende globale Entwicklungsdisparitäten Ausbreitung nicht-nachhaltiger Lebensstile Quellen: Kreibich /Schellnhuber 2001
  • 12. Beschäftigungsentwicklung in Richtung Informationsgesellschaft
  • 13. Zukunft der Arbeit Beschäftigte im Dienstleistungssektor (Tertiärer Sektor) Schweden 75 % aller Beschäftigten USA 76 % aller Beschäftigten Deutschland 67 % aller Beschäftigten Davon sind in allen 3 Ländern etwa 2/3 im Bereicht von Informations-, Kommunikations- und Wissensdienstleistungen (Quartärer Sektor) tätig.
  • 14. Wissenschaftsgesellschaft Wissensgesellschaft Wissenschaftliches Wissen als Produktivkraft Mikrochips: 70% des Preises durch Wissen Solarzellen: 70% der Preise durch Wissen Pharmaprodukte: 80% der Preise durch Wissen Wirtschaftswachstum: 70 bis 80% durch Wissen (innovatives Wissen)
  • 16. Nachhaltige Entwicklung Leitperspektiven  Verbesserung der Lebensqualität und Sicherung von wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigung  Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Schonung der Naturressourcen  Sicherung von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit  Wahrung und Förderung der kulturellen Eigenentwicklung und Vielfalt von Gruppen und Lebensgemeinschaften Förderung menschendienlicher Technologien und Verhinderung superriskanter Techniken und irreversibler Umfeldzerstörungen
  • 17. Nachhaltige Entwicklung Strategien der Nachhaltigkeit 1. Effizienzstrategie 2. Konsistenzstrategie 3. Suffizienzstrategie 4. Selbstorganisation / Selbstverantwortung
  • 19. Solarwirtschaft I + Durchbruch der Erneuerbaren Energien ist Realität + Solarwirtschaft ist ein Paradebeispiel für eine neue ökologische Industriepolitik + Die Solarwirtschaft beweist: Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig in einer Welt der endlichen Ressourcen und verletzbaren Ökosysteme + Widerlegt ist die Grundlage der neoliberalen Raubbauwirtschaft, daß die Unternehmer erst große Gewinne machen müssen, um danach die Reparatur der gigantischen Folgeschäden (fossiler und nuklearer Ressourcenverbrennung) beseitigen zu können
  • 20. Energiewelt der Zukunft Säulen einer zukunftsfähigen Energiestrategie Effizienztechnologien und Effizienzinnovationen in allen Verbrauchssektoren: Industrie, Haushalte, Dienstleitungen/Ge-werbe, Verkehr Konsistente Energiequellen und Rohstoffe Erneuerbare Energien, nachwachsende Rohstoffe, ökologisch und sozial verträgliche Energiespeicher für Wärme und Strom Verantwortungsvolles effizientes und sparsames Verbraucher- und Nutzerverhalten mehr Lebensqualität durch sparsame Energieverwendung, geringe Umweltbelastungen, geringere Kosten und Schutz der Gesundheit
  • 22. Deutschland/Europa in der globalen Welt I Die Welt braucht dringend sauberes Trinkwasser Deutschland / Europa hat die besten Wassergewinnungs-, Wasserreinigungs- und Wieder-verwendungssysteme Die Welt braucht dringend saubere Energie Deutschland / Europa hat gute Energieeffizienztechniken und Regenerative Energiesysteme in allen Sektoren: lndustrie, Haushalte, Kleinverbraucher, (Verkehr) Die Welt braucht dringend materialsparende Produkte und Produktionsverfahren Deutschland / Europa hat große Erfahrungen in der Wieder- und Weiterverwendung von Produkten und Teilprodukten; Wieder- und Weiterverwertung von Wertstoffen;ökologischer Produkt- und Verfahrensentwicklung; Kreislaufwirtschaft; Mikrosystemtechnik; Informations- und Kommunikationstechnik; Telematik; Entmaterialisierung von Produkten und Prozessen Die Welt braucht dringend Gesundheit und Gesundheitsdienste Deutschland / Europa hat leistungsfähige Gesundheitsdienstleistungen, Präventionsdienst-leistungen, medizinische Dienstleistungen, Medizintechniken, Präventions- und Wellnesstechniken, Pharmaprodukte
  • 23. Deutschland in der globalen Welt II Die Welt braucht innovatives, energie- und materialsparendes, solares und soziales Bauen Deutschland / Europa hat hierfür zahlreiche Modellprojekte entwickelt; aber die Architekten, die Bauingenieure, die Investoren und die Bauindustrie sind weitgehend traditionalistisch geprägt; Deutschland könnte weltweit Schrittmacher sein Die Welt braucht dringend effiziente, ökologische und sozialverträgliche Infrastrukturen Deutschland / Europa hat leistungsfähige Schienen- und Wasserstraßentechniken Deutschland hat die besten Informations- und Telekommunikationssysteme Deutschland könnte große Leistungspotentiale in der Logistik Deutschland könnte große Potentiale in der Gütertransport- und Schnittstellentechnik haben: Straße  Schiene, Straße  Wasserstraße, Straße  „Leichter als Luft-Technologien“, Containertechniken; Verladetechniken etc. Die Welt braucht Organisations-, Beratungs- und Ausbildungsdienste Deutschland / Europa hat große Erfahrungen in der Organisation komplexer Infra-, Stadt-, Raum-, Produktions- und Distributionssysteme Deutschland hat eine breite Palette qualifizierter Beratungskapazitäten Deutschland könnte die Weltspitze in Systementwicklung, Logistik und Organisation für viele Bau-, Infrastruktur-, Produktions- und Mobilitätsprojekte sein
  • 24. Konsequenzen für die Bildung Beispiele für Bildungsinhalte und Bildungsperspektiven
  • 25. Wissenschaftlich-technologische Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung
  • 26. Ansehen der Technik in der Gesellschaft Es gibt in Deutschland keine Technikfeindlichkeit Alle Repräsentativumfragen bestätigen eine überwiegend positive Technikeinstellung: Über 80 % der Deutschen bewerten „Technik“ und „Technischen Fortschritt“ positiv Es gibt eine hohe Technikakzeptanz in Deutschland Rolle der Technik für Innovationen, wirtschaftliche Entwicklung, persönliche Entfaltung, Mobilität etc. Technik und Techniknutzung werden tendenziell immer differenzierter bewertet Forderungen nach mehr Verantwortungsübernahme für Technikfolgen durch Techniker, Ingenieure und Ingenieurinnen nehmen zu Eurobarometer Special: „Social Values, Science and Technology“ (EU: Juni 2005)
  • 27. Zukunft der Wissenschaftsgesellschaft Zukunftstechnologien und Innovationsfelder I Innovative, ökologische und solare Bautechnik: Baukonstruktion, Bauorganisation, Baustoffe, Infrastruktur, Umfeldgestaltung, Energie- und Materialeffizienz, solare und ökologische Systemlösungen Energieeffizienz-Systeme und Regenerative Energien: Energieeffizienz in Produktion, Verkehr, Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten, Infrastruktur, Fahrzeugbau; Nutzung regenerativer Energien in allen Verbrauchssektoren; Energiespeichertechniken für Wärme und Strom Kreislaufwirtschaft in Produktion und Distribution: Produktkreisläufe, Material- und Wasserkreisläufe, Wieder- und Weiterverwertung, Hilfsstoffkreisläufe, neue Logistik-Systeme Nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren: Wertstofferhaltung, Energieeffizienz, Schadstoffarmut, Wiederverwendung, Materialkompatibilität, Entmaterialisierung, Sozialverträglichkeit Biotechnologie und Medizintechnik: Ökologisch und biologisch verträgliche Werkstoffe und Produkte, Gentechnik im Pharmabereich, Telemedizintechnik, Präventionstechnik, RFID-Technologien; Pervasive Computing Wasser- und Wasserreinigungstechnologien: Wasserkreislaufführung; Wasseraufbereitungs- und Reinigungstechnologien; Wasserentsorgung; Wasserfernversorgung IuK-Technik, Neue Logistik-Systeme und Telematik: Hochleistungsfähige Netze und Multimedia-Systeme; Produktions-, Organisations-, Marketing-, Verteil- und Verkehrslogistik; Telearbeit; Telelearning; Teleshopping
  • 28. Zukunftstechnologien und Innovationsfelder II Miniaturisierung und Digitalisierung in Produktion, Handel und Alltag Mikroprozessor-, Sensortechnik, drahtlose Funktechnik, Mikrocomputerisierung, Smart-Home-Technik, RFID, Pervasive Computing, Diagnostik und Therapie durch Miniaturisierung in der Medizin, Verkehrs-, Organisations- und Bürotechnik Nachhaltige Mobilitäts- und Verkehrstechnik: Systemlösungen für integrierten Verkehr; Schnittstellen-Technik zwischen Straße, Schiene, Wasser, Luft; 2-Liter-Auto; 5-Liter-Fahrzeugflotte; Brennstoffzellen; Güter auf die Schiene, Leichter als Luft-Technologien Energiespeichertechniken : Langzeitwärmespeicherung; Hochleistungs-Stromspeicher Hochentwickelte Produktions-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechniken Neue ökologisch und sozial-verträgliche Hochleistungswerkstoffe : Recycelbar, biologisch abbaubar, kompatibel Mikroelektronik und Nanotechnik: Stoff- und energieeffizient, schadstoffarm Bionik: Übertragung stoff- und energieeffizienter sowie schadstoffarmer Organisationsmuster und Prozesse aus der Natur auf technische Systemlösungen
  • 31. Wie alt fühlen Sie sich? („Altersselbstbild“)
  • 32. Junge und ältere Menschen im Arbeitsprozesse
  • 33. Zukunft des Alters Wichtigkeit einzelner Eigenschaften/Leistungsparameter für die Arbeitsplätze in Betrieben Angaben in Prozent. Sehr wichtig = 150%; wichtig = 100%; weniger wichtig = 50%. Das bedeutet: je höher der Durchschnittswert, desto wichtiger die Eigenschaft (Leistungsparameter). Quelle: IAB-Betriebspanel 2002
  • 34. Zukunft des Alters Vergleich der Eigenschaften/Leistungsparameter von Jüngeren vs. Älteren 2002
  • 35. Wissensbasierte Unternehmen Merkmale zukunftsorientierter Unternehmen und Institutionen Hohes Qualifikationsniveau der Mitarbeiter – Permanente Weiter-qualifizierung Hoher Anteil an FuE- sowie Bildungs-Leistungen und -Kosten Flache Hierarchien und Teamarbeit Selbstorganisation; Eigenverantwortung; Mitarbeiterbeteiligung Hohe Innovationsrate pro Mitarbeiter Netzwerkbildungen mit Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, Wissenschaft und Technik Hohe Innovationsraten der Produkte/Dienstleistungen/Bildungsstandards Angebote integrierter Dienstleistungen und Qualifizierungsmaßnahmen
  • 36. Wissenschaftsgesellschaft und Nachhaltige Entwicklung RELEVANTES ZukunftswISSEN Informationsberge Informationsmüll Fachliches Wissen Orientierungswissen Selektives Wissen Vernetztes Wissen Praxis- und Handlungswissen Schlüsselqualifikationen Soziale Kompetenz Kulturelles Wissen Fremdsprachenkompetenz Entscheidungskompetenz Quelle: Kreibich 2008 Tab.5
  • 37. Maßnahmen zur Zukunft der politischen Bildung Ergänzung der Curricula zur Erlangung orientierender, langfristig-nachhaltiger und globaler Bildungsqualifikationen (für Lehrer, Ausbilder und Lernende) Umkehrung des Trends: Rückführung der Zahl der Jugendlichen aus dem Übergangssystem in die normalen Ausbildungsgänge (1995 bis 2005: Duales System 51  43%; Übergangssystem 32  40%) Förderung neuer Aus- und Weiterbildungsqualifikationen in Richtung Zukunftstechnologien und Ressourceneffizienz für den Produktions- und Dienstleistungsbereich Modularisierung der Aus-, Weiter- und Nachqualifizierung im Sinne: • flexibler Qualifizierungswege (Auf-, Um- und Ausstiege) • Erarbeitung relevanter Qualifizierungsbausteine mit Zertifizierung (Teil- und Zwischenqualifikationen) Entwicklung praxisnaher „Radarsysteme“ für Zukunftsaufgaben, Innovationsfelder, neue Arbeitsmärkte Förderung eines Lernkulturwandels: Selbstorganisiertes Lernen, Lernen in vernetzten Zusammenhängen, Lernen in Prozessen (arbeitsprozessintegriertes Lernen und Qualifizieren)
  • 38. Fazit Ich bin sicher, dass das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Nachhaltigen Entwicklung werden muss und wird. Nur durch konsequente Verfolgung der Leitziele, Strategien und Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit werden wir bei der bis zum Jahr 2050 auf 9-10 Mrd. Menschen wachsenden Weltbevölkerung zukunftsfähig bleiben. Das wird nur möglich sein, wenn wir gleichzeitig die Erhaltung der Biosphäre, die Sicherung der natürlichen Lebens- und Produktionsgrundlagen und eine für alle Menschen akzeptable Lebensqualität verwirklichen.