Alexandri Von Suchten Eines Wahren Philo
Alexandri Von Suchten Eines Wahren Philo
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Alexandri von Suchten /
Eines wahren Philoſophi und der
Arzneyen Doctoris
Chymiſche Sörifften
Ale /
Soviel berenvorhanden !
zum erſtenmahl zuſammen gedruckt/
mitſonderbahrem Fleiß vonvielenDruck.
Fehlern geſäubert 1 vermehret , und in zwen Theile/
als die Deutſchen und Lateiniſchen /
perfaſſer.
FranckfurtamMayn /
In VerlegungGeorg Wolffs / Buchh.
in Hamburg !
DructsJohannGörlin .
Anno MDC LXXX.
JU
BANCO
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NI H
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RS HOM
APro
Arcours
, 1 5
i
1 54
* ) (909
KOKO
Keep Rene
Vorrede.
3 Jeber Lefer 1. deß vortrefflichen
Chymici und wahrenAdepti, Ale
xandri von Suchten / Schrifften
ſind einkelig hinund wieder zu uns
terſchiedlichenmalenin Truck Porñen/weildes
nen Teutſchen mit dieſemauffrichtigen Deuts
ſchen Philoſopho , welcher ſofreuherßig / klar
undverſtändlich | garanders als ſein Lehrs
meifter Paracelſus) ſchreibet/ſehrwolgedience
zuſeyn geſchienen :Sonderlich mit denen Tras
ctåtleinvon dem Antimonio;weil vielleicht ſo
wolderVerleger/ alb der Kauffer vermeynet/
es würde gewiß darauf der LapisPhiloſopho
rum zu holen feyn / und alſo benderſeits uns
zweifentlichohne groſſenNußen nicht abgehen;
denn wenn ja dieſerfo nukbarer vielgerühmter
SteinindemAncimonioſteckte/und aber daſs
ſelbe nochzimlich wolfeylzubekommen /ſo kong
nedannenhero vielleicht durch dieſes Autoris
ftattliche Nachricht/ und gebührendefleiſſige
Unterſuchung das Werck nosh endlich wol
) :( if aufa
Vorrede.
aufgegründet /und das angewandte Geld dia
berflüſſig wieder eingetrieben werden /zumalen
trauchin denen andern ſeinen Schrifften faf
allerwegen das Antimoniumſo eiferig treibet/
und ſo weitläufftig und umſtändlich davon
tehret. Darumauchſo viel TeutſcheAlchys
miſten dieſen von Suchten / und den Baſilium
Valentinum , ſo fleiſſig immerzu getefen / und
ſo viel unzehliche Arbeiten ihnen nachges
arbeitet / in Hoffnung ſie würden noch ends
lich / nach ihren phantaſtiſchen Einbildun
gen / etwas gutes und nůžliches darauß ers
ſchnappen : dahero iſt ſo vielin dem Regu
lo Martis ftellato , und / Feither wenig Jahs
ren / in dem Regulo Martis & Veneris ob
retito geſuchet worden /ſo vielin dem Schwes
fel des Antimonii , ſo vielin ſeinem Mer
curio , und ſeinem Natur-Salke / das dann
überflüſſig in ihme zu finden ; Adein ſolche
Leute ſind ins gemein in threr vermennten
Wiſſenſchafft viel zu feichie gelehret geldes
fen / und haben bey allem ihremLeſen und
Arbeiten dieſe gute Autores , ( wie auch
Paracelſum , der es gleichfalls überaußHoch
erhebet ) gar nicht / oder viet zu einfältig vers
ftanden ; indem ja theuergemeldte Autores
hin und wieder / theils mit flaren Worten /
theils mit Hochvernünfftigen Anweiſungen
ſchnur
Vorrebe.
fchnurfrack das Wiederſpiel zu verſtehen ges
geben ; Alſo daß zu betauren / daß ſich die
meiften ( aboranten des Tittels der Narren
theilhafftig gemachet / welchen die Philofo
phi zwar vielmahls inihren Schrifftenbrau ,
chen / aber ( als fromme gewiſſenhaffte
Månner ) nicht denen beylegen , die mit
gutem Herkenetwa der Natur nachſuchen /
und doch nach dem Willen des allweifen
Gottes ( der es ihnen unnußlich zufenn vors
Her ſichet) nicht darzu gelangen ; Vielmehr
denen ſolchen / die / wannſie die Philoſo
phos leſen / nicht auff ihre Grund. Regeln
E ( derer jedweder wenig oder mehr in ſeinen
Schrifften keget ) fehen / und diefelbe mit
der Natur / und ihrer Müglichkeit vergleic
chen / und darauff gewiſſen Fuß in ihren
1 Urbciten reken ; Sondern dieſen allen / als
verdrießlichen Grübeln / ungeachtet / bloß
1 dahin fallen / wo ſie ſehen / daß etwa dieges
meldte Philofophi einbringen Proceſſe, par
ticularien / allerley mixturen von Quedfils
ber / Marte , Venere ex Marte , Luna , Sole ,
oder auch andern Dingen /die ſie nur Erems
pelss weiſe anführen / umb ihren Jüngern
5 darbey zu zeigen / wie ſie diewahren philo
ſophiſchen materien / (dann ſie ja fonft ala
Ierwegen ruffen und ſchreyen / daß die ges
.:( iij meinen
Vorrede.
meinen Mineralien und Metallen nicht ihre
materien und ſubjecta find ) in ſolcher oder
dergleichen proportion zuſammen feßen /
oder auch ſo und ſo darmit würden ſollen ;
So fallen jene i wie geſagt /auff die Erems
pels, weiſe vorgeſtellte Proceſsen / Rece
pten / u . arbeiten denen nach / beluſtis.
gen ſich herzlich daran / undverheiſſen auch
wohl vorher ihren Freunden viel güldene.
Berge/wenn ſienun nemlichihre nårziſcheAr
beit zu einem geſchwinden undſehr koflich eins
gebildeten Ende werden gebrachthaben; Sols
che verdienen dennja auch wol den Nahmen
Narzen mit derThat / indemſieſich der Phi
loſophenzwar allerwegenrühmen /ihren Wors
ten und Lehren aber gar nicht folgen , und alſo
wo ſie wider ihrenGeheiß undWillen ihrevors
geſtellte Gleichniſſevorwahre Dinge anncha
men/ die wahren fundamenta abergering acha
ten / ſichmitderThatund dem Aufgang fols
chezufenn ſelbſterweiſen; denn daß auff folch
Unzeitiges Zuplumpen nichts erfolge/als ledis
ger Beutel/ungeſunder Leib / und vergebene
Reue/das fan die täglicheErfahrung leichtlick
cinemjedwedern bezeugen ; Undwienun hinges
gen die jenigen / fo dener Philolophis nechfi
ſonderbarem fleiſſigem Gebet mit allem Ernſt
nachforſchen, ſie offtmals und mit groſſemEi
fer
Vorrede.
fer und Auffmerkſamkeitteſen / undwiedtrles
fen / (deren dieallerwenigften find) ſetten ohne
Erhaltungeines guten Kleinodsbefunden wers
den ; Und doch aber unſers lobtvůrdigften Au
toris A.vonSuchten / einzelngerftreueteTras
ctåtlein vielleicht nicht ein jedwederbißher ſo
bald zuſammen bringen können/und alſo auck
ſeinen wahren VerſtandundSinn/ (den Er
nach Gebrauch derPhiloſophennurhier und
dar gleichfam unvermerckt eingeſtreuet) nicht
volkonimlich erforſchenfónnen ; Sowird es
verhoffentlich /nach dem nunmehralles zuſam .
meu gedruckt/ fürderhin deftoleichtlicher zu
thunſenn /dadann ein Tractatdenandern immer
mehruñmchr offnet und erkläret /daß ex colla
tioneloci cumlocis die verborgne Meynung
deftobefferkönneergrifferi werdē; Nunmochte
wol jemand fragen obdennheutzu Tage/ da
wirsindemglückſeligenSeculo deßſolangvers
hofften EliæArtiſtæ (der ſich nunmehr albes
reit/wie vorher von ihm gepropheceyet wors
den /inder Weltſchon eingeſtellet) leben /da die
wahre Alchymia anjeko in demflor , und der
Volkommenheitſchwebet/als von Anfangder
Wiſſenſchafft dieſes Geheimnůſſes nicmaln
geſchehen : Fragen/ ſage ich / mochtewoljes
mandiob den nun auchnoch ſolche Bücherges
druckt zu werden nothigwäre darauff denn
.:( iv aller :
Vorrede.
allerdings mit Ja zu antworten 7 deannach de
die edle wahre Alchymiawegenihrer Vortrefs
ligkeit ( gleich allen hohen Sachen ) auch das
fatum allezeit gehabt/daß faſtjedwederKohl
brenner ſich deren berühmet / und mancher/
wann er auch das wenigſte darvon gewußt /
gleichwol feinephantaſtiſche Grillen / unges
Nicffenhaffter Weife / zu Papier geworffen /
und in die Weltfliegen laffen / thrils ſich etwa
ein fonderbahrco Anſehen damit zu machen /
theils auch wol etlicheunerfahrne geldhunges
rigeGeishålfe darmit zu betriegen / und ihnen
denGetdfack zwarzu erleichtern /denGeiß aber
zu verſchwehren ;So iſt dannenherokommen ,
daß noch biß auff dieſen Tag nicht eine fleine
Kunft ift/zumahldenen Anfänglichen / die uns
wahren von denen wahren Philoſophis zu uns
terſcheiden / und alſo in den Schrancken der
Warheit ſich zu bewahren ; da müſſen nun
nothwendig treuer wahrer Philofophorum
Schrifften in der Welt benbehalten werden !
damit man durch FlugcGegenhaltung die Fat
fchen darauf urtheilenkønne: bevorauß zu dies
ferZeit /dader tņcure EliasArtiſta annoch der
Welt nicht ſo offenbahr iſt / als er nun fürders
hin immer mehr und mehrwerden wird ; Hin :
gegen faft alle Länder unterdeſſen derer gott.
loſen Vogetſo vollſind / dieda mit particula
rien
Vorreder
rien und andern Hilversé Griffen betriegen
und beliegen / dieſie nur können : Und ob auch
dieſe Rebe / daß Elias Artiſta fommen ſer
vielleicht denenallermeiſtenganzunglaublich
vorkommen mochte; foverhalt fiche doch in
der Thatalſo / und ob diewenigſten ihn nock
.
zur Zeit ſehen oder kennen; fo mogen ſie doch
bedencken /daß auchChriſtus der S Ert/(zwar
ohne ungebührliche Vergleichungalſo zu res
den ) in die Weltkommen / und über dreyſſig
Jahr darinnen gewefen / und dochvon denen
allerwenigſtenif geruſt oder erkennetworden
auch ſeine Ankunfft denen ſichern hoff&rtigen
Pharifæern und Schrifftgelehrten /ja ſo una
glaublich geweſen / als unſernSophiften und
Particulariftenheutiges Tages diefes immer
feyn mag ; Eswird aber denen Auffmerckfas
men / welche von dem eigentlichen Auffnch.
men derAlchymiæ von Zeitzu Zeitgnugſame
Nachricht haben / und alles nach Umſtänden
wohl erwegen / die Zeit ein mehrers hiervon
entdecken; Sonderlich wann man ſeineLeta
re / die nach und nach gewaltig außbricht ,
wird mit dieſen gegenwärtigen Schrifftendeſ
Alexandri von Suchten / undvornehmlick
auch mit Theophrafti ( welcher die gange
Kunft / auch die Handgriffe / ſo die andern
fonſt verſchwiegen / und ohne die unmüglich
darzu zugelangen / gang klárlich gefert / nur
Vorrede.
Daß es nicht anbehörlichein Dre geſchehen ;
und einige wenige zurSache nicht dienende i
doch dam weiſen leicht erkämtliche Dinge mit
untermenget ſind ) und dann Sendivogii, E
{pagnat, undandererwahren Philoſophorum
monumentis gegen einander halten und ver ,
gleichen ; Dagerdiß die Werck und Warheit/
als cinýcleuchtendesStrahlLiechtihreMci.
fiter zur Gnügeverflåhren werden : Und dieſes
bißhero als eineenlfertigeVorrede: von dem
Autore aber felbſteny umb ſein Gedächtnuß /
etlichen Ulmbſtänden nach / auch noch hierbey
zu erhalten / ſo wollen wir dieſesDrths / über
das was unsauffeinen Schriftenerhellet/nur
des bekandten D. MichaelisToxitæ , ( derſein
treuer diſcipulus , und ſonderbahrer vertraus
ter Freund geweſen :) Nachricht mit anhants
gen / dcin Erſer ſo viel / als von ſeinem Leben
gewiß bufandtiſt / nichtzu verſchweigen : Si
alſo erftlich dieſer Doctor Ålerander von
Sucten von gutem alten Geſchlecht / und
Udelichen Stammen / auß dem Land zu
Preuffin von Danzig / da dann die von
Suchten in hohem Anfehen / von Reichthum
und Nahmengehalten werden ; und find das
hinkonimenvorhundert Jahren / (NB. dieſes
hat D. ToxitesAnno 1970.geſchrieben ) nicht
Jangdavor / che der Teutſche Marien,Dt.
den
Vorrede
denauf dem Landverjageiftworden : Da ift
derEdel undWeftHerrHeinrich vonSuchten
von dem Rheinſtrohm / da feine Elternnicht
weit von Cölln geſeſſen / inPreuſſen mit feis
nem Dheim MünckenDeden gezogen / der
Meynung daß ſie Deutſche Serrenwerden /
und denOrdenannehmen wolten ; demnach
aber der Drden verjage/ ſind beyde im Sande
blieben / und hat ſich gemeldter Herr Heins
rich vonSuchtenverheyrathet/von welchem
D. Aleranderſampt allen andern von Such
ten / fo jest in Preuſſen wohnen / ihren Ur »
ſprungundSerkommen haben: Zum andern
ſo viel reine ſtudia belanget , nach dem er in
Linguis und Philofophiâ ſichfürandern geus
bet/ hat er zu loven vierJahr lang in Galeni
Medicinâ compliret, und iſtvon dañen in Ira
liam gezogen / und allda feine ſtudia vollens
det; Als er aber neben andern gelehrten Medi
cis in Galeni Medicinâ viel Månget gefun
den / hat erauch Theophraſti doctrinam mit
Steiß erforſchet / und alles / was darzugeho
rig / bey dem Durchleuchtigen / Hochgebohrs
non Fürſten und Herrn Dtto Heinrichen /
Pfalß «Grafen bey Rhein / und Churfür
ften / rc.uc. Hochlobt. Gedächtnuß / neben D.
Wilhelmen Raſcalon , (zu welcher Zeit von
hochgedachtem Ehurfürfien D. Toxices
auch
Vorrede.
auch Dienſtgelder gehabt) mitgrofferMahe
und Arbeit vierdthalb Jahrindas Werck ges
richtet underfahren / und dann von den Sei.
nen in Preuſſen und Pohlen nicht eine gerins
geSummaGeldes darüber gehen laſſen /biß
er zu dem rechten Grunde fommen ; Darum
was hier in dieſen Tractaten begriffon /
kommer alles auſ Erfahrenheit und gu
tem Wiſſen / davon er nochviel mehrhatte
ſchreiben mogen / ( wie D. Toxites offiund
viel von ihm gehöret ) wann ihn nicht vieler
Undanckbarkeit7 Neid und Werachtung deſs
fen / fofienicht verſtehen / wie er vielfältig er:
Fahren /davonħåttenabgehalten ; Und ſo viel
Auf der offtgemeldten D. Toxitæ Wiſſens
fchafft/ darbey wir ein mehrers/ doch unges
wiſſers / ju zuſehen billich Bedencken tragen :
Db nun endlich /weil auch noch dieſe Stunde
eben ſolche undandbahre / neidiſche /ſpottiſche
Leute allerwegen in der Welt ſind / dieſe
Schrifften vor dieſes maht werden mit guns
ftigen Augen auffgenommen werden , das
inag hiernedjft dieliebe Erfahrung uns beleh
rens Du/ lieberLefer/ biſtu gutcs rechtſchaf
fenen Gemüthes / ſo brauche ſie zu deinem
Befien / ſo gutdu kanſt /bethe beyneben fleiſſig
zu Gott / ſuche / klopffe ; ſo wirftu auch uns
zweiffentlich erhøret werden / und erlangen
mas
Vorrede.
was dir Gott 1 nach ſeiner Liebe/ gu deince
Wolfahrt mag zugetheilet haben ; Welches
ich dir / und allen treuherzigen Gottliebenden
Forſchernder NaturvonGrundmeines Hers
Kens will gewünſchet haben . Bergiß der
Armen nicht/undlebewohl.
Geſchrieben bey Edun am Tage / da die
Sonne in das Zeichen des Himmliſchen Wids
ders frat/ Anno 1680.
con잃
Bers
Verzeichnuß der Tractaten ſo
in dieſem Werckebegriffent.
1. Concordant. Chym . pag . 1
2. Colloquia Chymica. 161 .
3. De Antimonio . 229
4. De Antimonio vulgari. 269
s. Dialogus. 305
6. De tribus Facultatibus. 357
7. Explicatio Tincturæ Theophraſti Para
cell . 383
8. De vera Medicina. 458
9. Elogia.
) ( 1)(005 )
CONCORDANTIA
CHYMICA :
Id eft ,
1. A
CONGOR DANTIA
Materia 7 ge Materia ift zweyerley :Eine ift von
eft duplexo Natur von Gott geſchaffen /die ans
Der wird durch die Kunſt auß den
Generaten der Natur bereitet. Die
VnumPhi. Philoſophi fagen / die Warheit fey innichts
lofopborš. mehr / dannnurin einem t
s
ins und da iſt die WarheieinigennDing
n ottzufin.
/Da G t ha
Natur ein Ding geſchaffen /Darinnen 1.
Prima 2.3. Myfteria, gleichwie in einemKastenvers
Prima,
materia
borgen ligen ,daſ ſelbige iſt Prima Materiæ Ma.
unde. teria ,gezogen auf dem Element Waffer / und
in das centrum der Erden / mit der allerſubtils
ften iradiſchen Natur durch den Archæum cer.
ræ verſchloſſen ; derfelbige kochet und mifchet
folche ohnAblaß / biß daß ſieungertremlich
miteinander vereinigt/und zu einem zdhen,di
chen und leimichten Waffer ( viſcola genannt )
Semen mi. worden ſeynd.: Dif Wafferiſt ein Samen
neralium Daraußalle Mineralia und Meralla wachſen
o metal-undgebohrenwerden
lorum . ,dieſenhatGottfelbft
geſchaffen / und heiffet fius
durd die Natur
vivus; ſtehet im erſten Grad der
Qualitas in
Vegetabilitåt/
enatura forma einestrucknen und geiftfeurige Wars
vivi, fers/welches den / ſo es anrühret /nichtneketi
ſeine Eigenſchafftiſt gleich dem Salk/ Vitriol
und Alaun / 2c. alleindaß es metalliſcher Mas
turiſt,und iſt dienatürliche Mutteraller Mis
neralien undMetallen .
Secunda Die andere Materia prima metallorum ,
materia, iſt auch ein metalliſches geiftfeuriges trucknes
prima me-
zallorum . Baffer / und iſtderSame/derauß denMes
tallen /und deroſelben Generaten /welches ſeynd
die
.; CHYMICA. 3
Die teia principia : Sulphur und durch Tria prin
* Kunſt Heraußgezogeniſt / darauß dieTinctur cipin mo
et oder Lapis Philolophorum gennacht wird. Allorum ,
di Dann das Subjectum und MateriaperTitt
tctur iſt ein Ding/ welches von dreven in einem
Fit WefendurchKunſtVulcani außgehet oder drsan
50 bleiben mag / zt. Daß alſo die Kunſt nichts fori alia
71 neues, weder von Materia , noch von Krafft quid de
er und Jugend ſchaffet/oder der Materiain der eat?
a Wurkel einverleibet/ dann fieiſtnur eineDiet
En nerin derNatur /durch ſiewerden diegeſchaff: Ex quo
til ne Dingwiederum in ein Weſenreducirt/und quodlibet
er in ihren erſten Anfang gebracht: Dannwor ideid erið
hd außeinDinggeboren iſt/ darein wird es amrefolvitur
id allerfüglichften wieder rebucirt und verandert/
bi tie Gottfelbft bezeuget / da erzu bem Mens
t) fcheaſprach : Dubift Erden /und muſtwitter
n jur Erdenwerden . Gleich alſo iſtes auchmit
Fet Den Metallen /diefeyndinihrenerſtenAnfang
bf eina Vitriol,Allaun/2c.unddergleichentru:
iu sten metalliſche Waſſer/ darumb mogenfie
åt leichtlich nach ihrerTödtungwiederineinfola
af ches metalliſch Salg reducirt und verwandelt
et werdent welches gleichfalo Aqua viſcoſa, geadqua via
jol nennet wird / in ihmeſeynd diedrey 7 Seifi fcoſa, qua
Bas Seuerund Waſſer eins/dann die iradiſcenascontineas.
i tur hat ſichineineGöttliche Naturverandert/
und im Geift wohnetdie Secte, ein lebendiges
m, Feuer / und heifferSalphur,dieNatur aber hatTriplex
Ted und behaltin der GeburtderMetallen fürnen .Lapis Poin
nes lich dreyGradund ordentliche Stuffen Der Lofophort,
no aſeSradiftwadyfendlich vegetabilis genta fitt
Die 32 A Der
4 CONCORDANTIA
Vegetabi - De andereGradifterblich /Mineralis genannti
lis, ani , undim dritten Grad feynd die Metalla , Ani.
malis malis,oder Schlichtgenannt von wegen deß fis
mineralis.
rer und beſtändigen Sulphuris,der inihnenges
funden /unddurch Kunſtheraußgezogen wird .
Primus . Im erſten Grad der Vegetabilitat /wird
gradus , das Aqua viſcoſa in ein Salt Corpus coa ;
vegetabio gulirt Darinnenligtein feuriger Waſſergeift /
lis,
Aqua Der heiſſet $ ; Iſt nicht gemein Queckſilber /
wilcoſa ibann unſere Metalla ſeynd niebt gemeineMe
Jal.coagu - ralla, basiſt / gemein og Oder H ,z . ſons
datum . Dern es wird das Corpus falis , von wes
gen Deß in ihme wohnenden Spiritus , &
genannt.
Mercy Dieſer 8 wachfet und vermehretſichdurch
rius quo-Anziehung der obgeſagten Viſcoſitát, durch
modo
die Kochung Archei, nicht ungleich einer
creſcato Saltſulg1 die eingekochet wird / und wird
nutriatur,
mit euſſerlicher grober iridiſcher Unreinigkeit
nach Gelegenheit deß Orts und Einflußdeb
Himmels umbgeben / und accidentaliter in
corporirt/ dardurch wird die Digeſtion vers
hindert/daß dieMaterianichts zeitiget / fons
Bern allzeitroh in forma falis, vitrioli , alu
minis unddergleichen / in Bergen gefunden
wird / Darumb ſagen die Bergverſtändigen /
wann ſiedereneins antreffen, das Erk ſey noch
Æs im- nichtzeitig / und die Philoſophi fagen /ſolches
maturi.1 zu beweiſen / eines jeden Dings Ende das be
Weiſet ſeinen Anfang 1. und was darzwiſchen
láufft/das iſt einerimperfection gleich / und
paraniſtkeinZweifelwieoben erwieſen /daß ſo
die
1.I CHYMICA.
die Metalla durch die Calcination getödtet /
. und in Stalck und Afchen verwandelt worden
reynd ſo wirdauß der Aſchen ein Salt / daſele
bige Salg iſt ultima materia metallorum , Sal ulti
dieſezeigtdir an/wasdes Metalls Materia prima mat
ria me
0 ma geweft fey 7 nemlich auch Salt/ id eft, tallorun
Philoſophorum , diß grolle Geheimniß haben
11 die Philoſophi gar hoch verborgen / und wenia
igen offenbahret.
e
n Der mehrer TheilderMenſchenverineinen / Argenti
Das gemeine Queckſilber ren prima materia vivum
$ metallorum ,und halten dafür / daß man die vulgare
metalliſche corporawiederum in folchem & vi- non elle
ovum reduciré muffe /wannman den Stein o materian
di der die Tinctur bereiten wolle: Aber ſie haben metallo
784 die Natur nieerkandt/und ſagendochderMesrum ,
Ero tallen ſeyn fieben / gleich denſieben Planeten /
eit darauß gnugſam offenbar / daß ein Metall/
Den und nicht primamateriader Metallen iſt / po
in feyndja die meralla imdritten und nicht im ers
erſten Grad der Geburt / hat auch gleich ſo wol
om fein Erk /darinnen es erwachſen / als die andere
lu. PechsMetalla, & c. Zu dem ſo bezeuget Gratia. Gratis
Den nus der Philoſophus , daß er feinen Anfangfonus.
enl tool als andere Metalla , in Salß habe/ da er
och alſo fpricht : Ein jede Afchen hat und gibt
bes ein Salg / und das Salg wird ein Wars
be fer / und auß demſelbigen ŽBaſſer wird ein
chen , und auß demflbigen wird durch
und unterſchiedlicheWirckung O. So iſt ja
fere nicht das gemeine , ſondern das Salk
A iij ptima
CONCORDANTIA
primà Materia , weil alle Mecalla im erſten
Grad der Coagulation nichts anders dann
Salı feynd.
Secundus Der andere Grad Mineralis folget dem vors
gradus
mineralis.
vegetabiliſchem Grad nach / Dars
hergehenden
innen toiro die Materia prima nach Gelegena
heit des Orts und Himmels Einfluiſes durch
beilereKochung erhdhet/ und in ein Mineralos
Antimo- der Erhverwandelt. Unter allen Erken iſtdas
vium mi. Antimonium , zu Deutſch Spießglaßgenanti
deralium
rraftan .
das fürtrefflichfte / dann in ihme ſeynd allein
ſeineKraffte gank und vollkommen nachder
Sundflutgeblieben / daher hat es auch fürana
dern gronie Krafftund Tugenden /mehrdann
Fein anders.
Es vergleicht ſich das Antimonium dem
Himmel und Sphæræ Saturni, dannwie dieſel
Antimo- bige Sphæra die Planeten rings umrbund umb
jum efle begreifft/ oderin ſich ſchleuſt / alſo ſchleuſt das
nedium Antimonium und begreifft in ihmealle Minex
me falia und Meralla , und 'konnen durch Kunft
nter do
alla
vivi. alle Metalla daraußgemacht werden.
Das Antimonium iſt das Mittel zwiſchen
denen Metallen und dem viyo , wird offt
Sulphur, und die Seele genandt/ dann es vers
einigt die zwey dufferſte Ding/den Leib mit dem
Geiſt/ und fein Natur iſt ein gangfeurigeNas
tur , darumb verzehret es alle Metall 7 und
bringet ſie zu Kaldund Afchen /mehr dann kein
znis ignă Feuer in der Welt thut/ohne allein das das
on corn reinigt es auff feinen höchſten Grad / Urfach
mit.
ift/daßdas O ein pur Seuer iſt,aberkein Feuer
ver's
CHYMICA. 7
verbrennet das andere Iſondern eins mird
von den anderngeſtarckt , gereiniger und vers
mehret.
Sein Corpus iſt von auſſen grob / unrein / Corpus
Yoller Gifftund. Stanck / aber innerlich iſtes antimora
die edelſte ärgney , dergleichen die Weltnichtimmpurun
dopurus.
vermag , dann fein Sulphur iſt veranderlich
und kan tranſmutirt werden / und ob es wol
noch keinMetal iſt/ſoiſt es aber dod aufMe.
talliſcher Materia ,darumb verurſacht die Form
7 ma,daßeskein Metallift ,und nich die Matc .
1 tia,dann in der Materia ſeynd dieAntimonia
unddie Mecalla cins/unddieift 8. Shrer viel
i meynen /tasvom Antimonio geſchrieben feny
das fem vom Spießglaß gemeynet / welches Spießu
nichtiſt/dannim Spießglaß iſt QuintaEllen - glaß prom
$ cia medica ( welchein Magia Aurum genennetpriè quia
b wird nicht; Sondern allein das Elements
$ Waffer foiftaber dieArkney nicht im , fon.
e dernim Feuer/ Darauß dann folget/ daß bas
Antimonium medicorum piel ein anders
nemlich & Philoſophorum ift / und helffetinMercu .
en Philoſophia Saturnus,dasiſt ſein ſolchesMe- riu.Pha
ft tall/ darinnen und undalleGeheimnuglosophoria
ers vaborgen ſeyndi aber das Feuer Reguli cum
em o das im Antimonio iſt/ pergleicht ſich einem
as erſtickten und getddten Kohlen im Meiler , das
mo ift/außgelöſcht/unbhat felneWirckungmehri
eint es rey danndaßeswiederumb, durch ſein ſelbſt
ad eigen und zuvor gehabtes Feuer angezündet
ad underwecketwerde, davon erwiederumblebenar
uer dig wird / und in feine Wirckung kommet !
bert a jij gleich
8 CONCORDANTIA
gleich iſt auch das Feuer alfo im Antimonio
(Reg. cum on) topt/ und kanweiters nichts
wircken /es werde den wiederum durch ſein ſelbſt
eigen /und zuvor gehabtes Feuer/ moetchesin der
mortification deßMetalls davon abgeſcheiden
wordeniſ /angezündeti auferwecket und trieder
lebendig gernacht. Kein Antimoniú iſt an ihme
felbft rein /mußderhalben zu erſt in einer feurie
gen Digeſtion , mit dem beſten metalliſchen
Schwefel ( der in o iſt der aller beſte ) digerirt /
und von dermineraliſchen ,gifftigen /ſtinckenden
Feuchtigkeit/ und vielem iradiſcheSulphure,der
ſich zufällig incorporirthatigeſcheiden werden ,
lendor doch alſo daß Splendor mecallinus, daringen
ralli, die forma mecallicaiſt/nicht verbrennet oder
durch das Feuer darauf getrieben werde fons 3
dernerfoll je mehr undmehr /höher undbeſſer
herauß gezogen / vom Schlacken abgeſcheiden
und gereiniget werden / biß daß er in den hoch
ſten Grad der Weiffe/der Lunæ gleich /gebracht
entimo- wird das iſtihr hochſter Grad/ und erſcheineti.
mmiin Yo bald dieSchlacken Davon kommen /alsdenn
mam iſts nichtmehr Antimonium ,ſondern & Philo,
fophorum ,vonNaturcoagulirt/undſtehetim
Sluß wie lauter Queckſilber / iſt die alleredelſte
Creatur/Die Gott jemahls nach der vernünfftis
gen Seelen geſchaffen hat geboren außeinem
reinen / guten / geſunden Jungfráulichen
Schwefel gezieretmit einem ſchönen Stern /
und iſt ſo klar /als feine Luna , aber er iſt noch
roh und unvollkommen / und deßhalben mehr
ein Gifft und keine Arzney-/ dann ſein Sul,
phur
CHYMICA."
phur hendtihmenoch an / kan leichtlich davon
geſcheiden /und durch die Digeſtion erhöhet i
fo rein und gut als der Sulphur folis immec
fennmag/werden .
Das Antimonium ift Electrum minerale Eletrun
)
genandt /dennin ihmeſeynd alle ſieben Metall mineral
unſichtbar verborgen / gleich wie im Ele&to ,
&c. und dasiſt dasanderePrincipium primú,
welches die Natur der Kunft geboren hat.
1. Der dritte Grab iſt Animalis ; darinnen Tertius
. werden durch die vollkommene Digeftion , alle nima
graduse
li
Metalla geboren / der Sulphur mineræ wird
allda in Sulphuc metallicum durch den Ace
cheum verwandelt /undſeine materia,diewird
eingeſchmeidigmetalliſch Corpus ,gúſſig /håm
merig und flüſſig / der metalliſcheSulphuriſt in
r feinerSubſtankhundert fåltigbeſſer idenn der
ander grobe Schwefel, doch iß ein Metal viel
reiner denn das ander/das verurſachtdas AC
cidens deß SrtsundhimmliſchenEinfluffes /
1 bardurch die meralla mit viel grober iridiſcher
Unreinigkeit / Schmark und Feuchtigkeitvers
miſcht werden, dardurch wird die Digeſtion
verhindert / und daß ſie nicht alle den vollkom .
te menen Grad der Siration erreichen / daß aber ***
I. dieſerGradAnimalisgenandt wird / geſchicht Gradece
11 von wegen deß firen Sulphuris , welcher hic an
n die Seele genennet wird / und ligt in ihnen caturas
/ wie ein Saame / der in ſeine Frucht wache malis.
Elearu
b fen foll/ die iſt O. Dif O iſt das Electrum immasi
or immaturum , und iſt in allen Metallen , aber
]. in einem reichlicher / denn in dem andern / ift
r ข 5 noch
Io CONCORDANTIA
nochnichtin ſein vollkommen Ende kommen ,
dannes hat noch ſeine wachſendeNatur und
Krafft nicht verlohren / die muß durch Kunſt
heraußgezogen /und in primam materiam re
ducirt werden . Dann in ihnen /den Metallen ,
iſt das dritte primum principium , das zuder
Tincturn gehört/dieſemüſſen durchKunſt der
Reductionwiederumbzurückin ihre erſteMa.
teriam gebracht werden .
nardo Die Stunſtaber iſt der Natur unterworffen/
mini- undmußihr als ihre Dienerin nachfolgen /und
fiedarffauch nichts fremdesder Naturzufügel
dannfie nimpt ſolches nichtan / undwirdDar
durch das Werck verderbet / die Kunſt muß
auch an dem Ortanfangen / da es dieNatur
in derünvollkommenheit hat bleiben taffen /und
eben in demſelbigen Weg /darinnen die Natur
für ſich gewircket /mußſie wieder zurück diege.
ſchaffeneDingführen /undzuihremerſten An
fangbringen /welches alsdann die erſte Matc
ria metallorum genandtwird / und iſt nichts
anders dann ein metalliſcher Stamm /auß den
Metallen gezogen / Darauß die Tinctur und
nichtmineralia,gebohren wird /2c.
HTUNG
Dasiſt das reineſteredelfteund köſtlichſte
Stallo ,Metall/dann es iſt in allen Qualitäten gleich
biliff . máſfig/das allervollkomneflundbeſtåndigſt
in ihmeift keine Unreinigkeit/noch ander Acci
dens.darumb iſt es ſo Compact und fir ,daß
es von keinem Elementkan oder magzerſtoret
werden /es iſt beſtändig in allen Feuren/im An .
timonio.cement und quartir,dasift/esgehet
auf
Perbezaan
CHYMICA,
außben Animalifchen /Mineraliſchen oder Ves
getabiliſchen / wie auch außdemElementiſchen
Seuerohnbeſchadigt: Waffer / Lufft und Erd
thun keinen Schaden / das Antimoniumreis
nigts von allemZufak/ dardurchesverfälſchet Awam
wird / und ſo fichjemand unterſtündedasO per am
auffzulöſen /und in primam materiam jucedu.monium
ciren/derthátegarthórlich / dann es iſt zu ſeispurifica
nem von Gottverordneten oder prædeftinirtentur.
Ende gebracht, und durd, die Natur finirti
compact und vollkommen fir gemacht / alſo 1
daß ſeineElementa durch die Kunſt ſchwerlich
auffzulöſenfennd / und wann ſie auffgeldſet
ſeynd/ fo folten ſie gereinigetwerden , aber ſie
feyndvorhin rein /und wäre zu förchten / daß
fie durch ſolche Purgationesmehr zerſtöret i
: Dann gebeſſertwurden/ datúrde dasnatürlic
chevonGott gegebene Gut/bdßlich umbracht/
undwider Gottund dieNatur gefündiget.
Dann dieKunſt iſt nichts anders/ Dann des ars qui
Ten Ding Reinigung vonden Darcin gefälle
nen Unreinigkeiten/ welche eine Zefdrung
und Zerſtreuungdef Guten ſeynd/ und daſſel
bigeverhindert haben /daßſiezu ihrerVerbers
ferung natürlichnichthaben tommen mogen /
zu einem Erempe : Bedencke was du auß
1 richten würdeft / wann du einen gefunden
Mann , derohne allen Mangelware / ohne
unterlaß purgirteſt du würdeft fürwar nicht
viel guts Tchaffen /ſondern ihngar bald zum al
ten Hauffen in dasLochABweiſen .
RAM
A garnicht
Zu dem ſo iftRes
B ITauch OV nothgrſolcher
TE oſſen
12 " CONCORDANTIA
groſſenMüheundUnfoſtens/der darauffgiena
ge i denn Gott hat alle Metalla auß einerMa
teria geſchaffen / und wie alle Planeten ihren
Schein von derSonnen haben ,alſo feynd auch
32 alle Metalla in ihrem innerſten , und daſſel:
bige o iſt noch nicht finirt,ſondern iſtin ſeiner
wachſenden Krafft noch underruckt, aber von
wegen der überflüſſigen zugefallenen Unreinig
keit verhindert .Hieift Nothber Kunft / daß
fieder Natur zu Hülff komme mit Reinigen /
miſchen undWärmde /denn in dieſem ligt der
rechte/wahre undweſentlicheSameigleich wie
das Kornim Aehr und Stengel /dißmuß hers
auß geklaubt / gereiniget und wiederum in fei
nen guten bereiteten Acker gefået werden / als:
Denn ſomages Frucht bringen und in dieſem
allen niuß man der Naturfolgen.
Doch iſt auch zu wiſſen / daß der obgebach ,
te metalhſche Saame / in einen Metall viel
22 reichlicherdenn in dem andern gefunden wird
darum rennd dieBeſten wol außzuleſen . Die
Natur hat Anfangs/ wie oben erwieſen / das
Salkju einen Samen derMetall/darauß ge
nerirt ſie Mineralia undMetalla; der Artiſt bet
gehretnicht Metallazu generirn/ fondern eine
elmetal-cinctur außdeMetallen auch kan erfolch me
ūedoquo- ftalliſch Saltz, wie die Naturim Centro terræ
ex
, bat/nichthaben
/ muß derhalben ſolches auß
indu Denoben angezeigten dreyen Principiis, durch
Eonem Kunſt der Reduction bereiten /die zwery euſferſte
Etrahen . Ding durch ihr gebührendMittelvereinigen :
zm .
DiezweyeuiTerftein der Natur undKunſt ſeynd
Das
CHYMICA.
das O undMetall/bas Mittel deren beyden ift
DasMineral/barauf folget/ d3.zuerſt das Men
tallwerde reducirt in das Mineral/nach diefem
fowirdnothwendig daffelbig Mineratgebracht
indas vegerabile, Das iſt/Sal,&c,
: Das Sal iſt ein metalliſch / trucken Waferi Sal qui
und derVitriotwirdderenthalben Kupffer:wKupffen
affet,
waſſer genandt/weil es vom Kupffer herkomptecour"
undauch daßVenus auß ihme. Das Sal fleuft dicatur.
in derHike deß Feuers /undcoagulirt und ges Effe& us
ſtehetin derKälteres reiniger dieMetalla vonale co viro
Jerunſaubern ſchwarzeFeuchtigkeit durchdrinsJalis,
getfie/ undmachetſie ſauber und rein / wie die A ...
Seiffein,derWaſchedie Unreinigkeit mit ſich
auß dem Tuch führet;Deßgleichen thut faſtbas
Mineral Antím.Daſſelbigecalcinirt/tødtet und
refolvirt durch ſeine feurigeKrafftund Natur Bimonij,
Vires 1
alle Metalla, verzehret alleauſſerlicheUnreinig
keit/und bringet fie in eine Aſchen /und denSar
men oder die Seelederelbigen /welcheder Sule
phurundpur Feuer und O iſt/dent'zachtes hers
auß /und nimtihninfichiderwird zuKalciiden ***
tein Feuer iſt gefunden /welches dieMetallmehr
verbrennet/undzuKalck undAfchenmachet/als - og
dasAnțimonium thut/was nun zu Alfchenund Quicqu
Kaldwirdįdas hat in ihmeein Satz, wienun poteft ca
guß dergemeinêvegetabiliſchenAſchemit Wafcinari,
in foba
3. ' fereinSalkaußgezogenund bereitetwird/alfom
3 auch hie wird dasmetalliſcheGale durch ſein
gebührend Waſſer/basiſt/* außgesogen und
gereiniget / Denn der * zeucht den Spici.
D tum in fich / Der Spiritus aber iftenCoe
3 transmutirtden * in a vivum ,alſowerden die
metal
14 CONCORDANTIA
metalliſthecorpora vollkommentlichauffgelos
fet/son aller zufälligen Unreinigkeit gereiniget/
und in primam materiam reducirt.
eduétio
wid .
Die Reductio iſt auch zugleich eine CÓD.
tung der Metall/ und die iſtzwenfach : Eins
Das ſtirbet von Natur / dasgehdret nichtzur
Kunſt/ das aber /was getödtet wird /dasiſtala
les nuß und gut/dannes hatin ihmenoch den
Balſam deß Lebens/derfelbigeiſt ein tingirene
der Salg-Geift,ein himmliſch und unſichtba.
res Seuer .
Tortifica. Die Eddtung der Metal iſt auch zweys
metal. fach rund geſchicht durch die Calcination /ein
rum du
6X . Cheilwird zu Arden / dasander zu Kalck.Die
Afchen iſt Volatilis, diegibtkein Metal mehr,
ſondern ein Schlacken / das Salz fol darauf
gezogenwerden ( ideft , & vivus,derKalce ift 1
MARGARIT A.
PUTREFACTIO.
Disſim. Daserſteund
cis nato
fürnehmſteDingin dieſer
Kunſt iſt das einfache Feuer / ohne welches
**
yes,
6 nights gewircketwerden kan/ ſeine Eigenſchafft
iſt
CHYMICA:. : 41
iftailzeitlebendig/leuchtend und brennend/ und
01 es wird allein von Gott regiert und lebendig
gemachtriftgleich der Sonnen /ſeine Kraftund
Art erwecket /macht lebendig /undentzündetalle
verborgene Feuer /hni, oftis, vis, fris , & ii
und Luna und bringt ſie in die Wirckung /
denn ſie ſeynd vor fich todt. Diß Feuer beſteht.
vor ſich ſelbſt/ bedarff der andern keines i aber
fiealle bedürffen ſein , und müſſen ihr Leben von
ihme (ideft,von der Quinta Eſſencia Reg. ii,
cum 7 ) empfangen .
Wom vielfältigen Feueroder Seift /das
iſtdie Tinctur der Metallen .
e
28
DkFeuer oder Geift ift Der Commixtion ignismi
Verwandlung eine Urſach/ dardurchwere ſeumuli
den vielerler Form und Geſtalt der Metallenplicis n
il gebohren . Dieſe Verwandlung geſchicht tara.
D auf derRegierung der Elementen undPlanes
ten / und nichtauß dem erſten Feuer der Crea
11 turen und Sonnen /und wie ſich die Hiken alle
11 Stund und Minuten verwandlen / alſo wers
den ſie auch den Leibern oder metalliſchen Edr
pern eingetruckt / und wo die Vermiſchung
o gantpur und rein, ohne grobeVermiſchung
der Elementen miteinlaufft/ Dawird gebohs
ren /undwoein wenig, da wird ( und wogros
beund unvollkommene mit einſich miſchen /ba
T wird ius gebohren /2c.
5 Denn wenn ſie alle von dem einfachenFeuer
oder Geiſt der Metallgeboren wurde/ſo waren
fie
CONCORDANTIA
fie einandergar gleich / dieweil aber das vielfäls
tige Feuer oder Geiſt darzwiſchen laufft i fo
werden die Geſtalt der Creaturen verwana
Delt.
: Der Geiſt oder Tinctur deß O iſt erſtlich
von einein ſubtilen und vollkommen Feuer ges
bohren / iſt beſtandig im Feuer / verfleucht/
verzehrtund verbrennt ſich nichts davon / ſona
Dern wird dardurch klärer gemacht / und es
fchao ihm kein Zufall der Elementen. Alſo
bewahrt es auch ſeinen angezogenen Leib für
allen Zufällen und Kranckheiten / und daß er
im Feuer beſtandig bleiben kan / und wie dies
! fer Geiſt folches in ſeinem eingeſchloſſenen me.
talliſchen Prio , id eſt , Leib thut alſo wircket
er auch im Menſchen / wann nemlich dieſer
Geiſtund Tinctur auß dem gezogen und ges
braucht wird.
Vom Geift des c .
Linatura Der Geiß oder Tinctur des erhält auch
474
feinen Leib im Feuer /aber nicht ſo vollkommen ,
lich /wie das O ; Alſo gibt es auch dem Men
ſchenlanges Leben / ſtärcket und erhålt dieGee
ſundheit.
Voin ..
Der Geift des iſt vollkommener bann der
andern nachfolgenden Metallen Tincturn /
er zubricht dieLeiber der obern Metallen / daß
ſie ihre Geſchmeidigkeit verlieren / alſo thut er
auch
CHYMICA . : 43
fals auch imMenſchen /dochbewahret er die Wun.
础 作叫阿WuGu
Ello
Feferhatalleingarifben
Dund Obern unterworffen /Tintur
keine gerviſſe form / Dann Mereur.
für nimpt er an ſich den Geiſt deß O oder C / lo
Eer
wird oder (; dergleichen hålt er ſich gegen
ic Den andern allen / er iſt dasMittel /bardurch
dieobgenandten Tincturen in ihre Wirckung
fet kommen / er gebieret wieder und ohnedas
ſer
Mittel iſts unmüglich etwas in den Tincturen
zuvollenden . Wår das Feuer/dardurch die
Tincturen lebendig gemacht werden ſolten/ zu
boch / ſo konten ſie nichts wircken / wäre es zu
ſchwach /ſowärees gleich alſo.
Iſt derhalben noth zuwiſſen /wasdasMit.
ad tel in derKunſtiſt /was für Krafftund Eis
genſchafft es hat / und wie es regiert werden
en
foli daßes die Tincturen lebendig machen und
je
fiein ihre Wirckung bringe.
Folget von dem Mittel / das if / vom
Bio Philofophorum , id eft , Reg. $ fulph.
bet Oato ,Dardurch die Tincturen oder Fermen ,
n!
ta Metallorum gemacht werden ,
Ecipę sium Philosophorum , id eft,
fulph, und wirffdenſelbigen in die Erden/
das
20
44 CONCORDANTIA
Das iſt/ in den lebendigen /darauß er koms
menift/id eft, Q.E. * ca, fo wird der lebendige
Bius,id eft,Q : E. * den Mercurium DerWei
ren folyirn , und in ſich ſeineKrafft empfahen
und darnach ſo wird der Philoſophorum
den Lebendigen tódten , id eft, figirn , und bes .
ſtändig im Feuer machen , als er ſelbſtiſt in der
ftátigen Digeltion. Denn alle beyde/ id eft,
vivus, oder Q.E.* ta und der Philoſopho .
rom Tennd auß einem groben Elementiſchen
Geiſt; ideft , aus $ io,id eft, cum $ und Sale
Peter zuſamnen geſchmolgen wird ein Reg.
fii , das mit iſt lulphuriſatum vel
Philoſophorum ,id eft, Philoſophorum .
Din Reg. 7 vermiſche mit * und ſubli
mirs oder unirs / biß es flüſſig /nie Wachs
wird /ideft, & ius vivus Philoſophorum , Q.E.
* ta, v.das einfache Feuer/2c.
Vom Gewicht.
Ecipe part. 1. Zu 2. partes 3. zu 4. Recia
pe o P.gu2. P. & ii, darauß werden 3. P.
die ſcheide in Reg. und zu deren jedem thue
4.P. *ci und incerirs und vereinigeſolches /zc.
oder 4, P.Çad 3. P, ſo wird & Philofopho
rum Olificatum veltulphuriſatum , id eſt, ,
Philolophorum .
Vomgläfern Vaß.
Ecipe 17.Lothmat.ideſt, & Philofopho
RE
rum , und & ii vivi,auff 4. Pfund / id eft ,
das Glaß ſol4. Pfund mat. innen halten.
Mom
CHYMICA. 45
76
Bom Regiment des A.
ge Dieauſſerliche Wärme fou die innerliche
15
1 nicht übertreffen / ſondern ſolleine natürliche
Hikegehalten werden /2c.
t's
Von den Zeichen.
er 1. Wird diemat. ſchwarz /2. mancherley
3 Farben / 3. Weiß / und húte dich fürdem eis
len.
Probobdie Tincturvollkommen ſen.
Verſuchs auff einem glúenden & Blech / ob
es ohne Rauch wie Wachs flieſie / mo nicht / ſo
muß es ſtehen / biß daß es vollkommen fir ge
machtwird.
Wom Dfen / das Feuerzu regieren /daß
esweder zu klein noch zu großfeo .
Das
46 CONCORDANTIA
5r Septentrio.
it Meridics
7
11
1)
Occidens.
DUO LUMINA
CONCORDANTIA
!
1
Der
CHYMICA 67
sebul Der er iſt oben der Sonnen am nechſten /
die f von unten / ſo du nun wilt die fin o :
1
Denn! mutiren/iſtron ndthen /daß du auf dem und
reübi die ſubtielſten tingirenden Geiſter außzieheſt,
From dieſelbigen, wenn ſie volatilesſeynd /mogen ſie
s dan dic ( nichttingirn / wo duſieauch nichtzuvor
eheite mit dem Fermento lolis, welches dasvolkome Nifi prime
bem menfteiſt beheffteſtundcoagulirſt/wiemol etli- felis quod
Edri cheSlúgling Philoſophen ſich unterſtanden/ eftomni
der
ature diefeflüchtige Geiſter inein vegetabile corpusumper
zu coaguli
eſchid múlſen
ffprei ren. Wenn Co
die2.Planeten/ wdazwiſchendemmumreti
die erden ſoll ,fofedile. .
Darum abgeſchieden
O und ( feyn /zuvor crngelen
undfepa.
Bahrei riertwerden (verſtehedurch dieq die nigredo,
nied ſo nochinderCift;durchden aber / die
of verrechendeFeuchtigkeit )7 ſtehetüber der
zwiſchen ihnen beyden 2. Planeten /
cáifert O, und
( 1 av Dergleichen ſeynd auch 2. Planeten untenzwis
Nun merdgar ebenund woll
leynd ſchen & und O.
+
E IN
हर
168 CONC
ORDA
IN LIBRUM NTIA
VEXATIO .
num Theophraſti.
Subje
um hu ., cularibus. Diepartilbon parti
juslibri.
Erkniat/oderMetall/gemachtwerden.
Mortifiche Die Metal müſſen getdötetwerdenund cal
sio da cal cinirt / und in nichts gebracht, als dann roiro
cinatio durchſolche Todtung der Einganggemacht zur
metallo
,
Wiedergeburtdes corporis, dardurch dif
Metall von neuem / und auß nichts etwas ges
boren wird.
Ein jedes fichtiges Metall iſt ein Verberger
der andern 6.Metallen /derſtehe ihren geiſtlichen
Leib , als der x corporum .
DE NATURA METAL
LOR UM.
Vires vivus calcinirt / todtet und madyet zu A
Mercurii
vivia
Tchen alle Metallen /mit ſeinem wåſferichen und
kalten Rauch / fo er durch die Metallen gehet
und bleiben ihre i corporum doch in ihm les
bendig verborgen .
Mercur . Der Elementiſche Geift ii vivi iſt allen
vivimer-obern Geiftern 1.das iſt/ den iis corporum
curio cor- unterworffen .Nimbteines jeden MetalisGeiſt
porum oder & corpusan ſic )/ gleich wie ein Wachs.
fubje tu . Nimbter an ſichden Geit ſolis, ſowird O auß
ihm / Darumbiſtder den obern Metalliſchen
Geiſtern /den corporum.nach dem Leib zuges
eignet/nach ihren Galiſchen innerlichenCorpos
ren oder derSubſtākjals dasWeib dem Man ,
aber nicht in der aufſerlichen corporaliſchen
Vers
A CHYMICA 69
10. Vermiſchung / ſondern es muß das duſſerlichſt
corpus des Metals zuvor durch den kalten
Rauch & vulgi calcinirt undgetdötet werden /
pompa undeinen vollkommenen unzerſtdrlichen Leiban
sanent
ſichnehmen /undwieder corporaliſch und leben
twell Digwerden,dann die innerlicheHiędes vivi
nundi
ann han
reinigetſich mit den aufgezogenen Geiſtern /den
macht şiiscorp. und vermiſcht ſich mit ihnen in der
courch
Sirheit/undkleidet ſich mit in derobern Geiſter i
DE 22
llenge
in ihm Dieſe Regel muß man alſo verſtehen , und
( haben im Aufſteigen 7 in ihrer Generation
i iſtal inden hoin primo, und in dem 7inſe
cundo gradu , mit ihren geiſtlichen Leiben
огроп
Falls in den iis corporum gewohnet / reynd aber .
Wall nun weiter hinan / in dem höchſten Grad
ro Or geſchritten /derwegen ſoll man ſolchen hohen
Tallige und fernen Grad bedencken / daran leiblich
ribes geftanden iſtundden SpiritumOvel( anzis
neon ſtatt ſegê, indienahendbringenida ſie zuvormit 1
separatie
in quibus factione, digeſtione, circulationc & fixa
confifter. tione. Das iſtin ſeiner Natur warm und
trucken / und daßvon wegen ſeiner natürlichen
vollkommenen Digeſtion / dargegen ſeynd die
unvollkommenen Metallen in ihrerNatur kalt
und feucht / von wegenihrer unvollkommenen
Digeſtion /derhalben folgtdarauß/ daßdieuns
vollkommeneMetallamúſſen durch die Digeſti
onvollkommen gemacht werdem /ergò ligt die
gange einige Haupt-Arbeit allein in putrefa .
&tione & Digeſtione, damitaberſolche Voll
komenheit geſchwindt zu gehe/muſiu de naturs
lichen vollkommenen Metallen/ durch Kunſt/
ůber
CHYMICA.
83
über feinenatürliche Vollkommenheithelffen ,
auff daß dasMetall/ſo durch deineKunſtreiche
Digeſtion / über ſeine natürliche Vollkom .
menheit/dasiſt / über feine natürlicheWärme
und Cruckenheit gebrachtift / mit ſolcher feiner
úbernatürlichen Warme und Eructenhiet zu
Hülffkomme dem / ſo noch nichtvollkoinmen
ift / daßalſo dieübernatürliche Wdrme / und
Druckenheit vermiſchtwerde mit der zugetruck
ten natürlichen Wärme / und Cruckenheit/
auff daß dardurch zumvegen gebrachtwerde/ ein
unfcheydbare metalliſche Mirtur í welche an
ihrer Natur und Complexion ihrer Wärme
undTruckenheit/gleichförmigwerdeder Natur
und Eygenſchaffides natürlichen vollkommes 1
Sulphur , arlenicum,
O, vitriol, お
Alſo iſtentſproffen vom erſten Weſen/
41 Wiewir in der H.Schrifftthun leſen /
Darumbſen Gott gelobtund geehrt/ 1
FIXATIO PURGATI.
+ Hierzu inuſtu haben ein faulen Heinken /
der daz. Ofen haber po kanſtuineinem jeden
ein Glaß einrichten / lauch muß du gute Eas
pellen / die das Á erleiden können / darinn rich
ten y darnach Teß dein zu geſchmelet Glaß /
oder Glåſer mit dem iulphure in die Capellen
in den Sand / biß oben an den Hals Der
Violen / daß das Obertheilirgents ein wenig
groſſer /dann ein Thalermit dem Sand , uns
bedeckt bleib / damitmanſehenkönne,wie der
fulphurimfluß gehe/undumbmehrer Sicher.
heit halben / laß alle 4. oder 8. Wochen ein
neue Capellen einrichten / dann fahrwieder
fort mit dem Regiment des a wie du bali
hörenwirſt/ und hiefolget. In eine Capellen
in Sand /auff einem Ofen / in einem faulen
Heinken /ſekedaszugeſchmelkteGlaßmit dem
fulphurc,und gib ihmvongrád zuGrad ſolche
Hiß /daß es gemachſam erwarme/undendlich
der ſulphuranfahe zuflieſſen / fo halt das a in
folchem Grad /Tag und Nacht / 12. oder 14.
Wochen / und ſieheja fleiſſig zu / wann der
ſulphurin dem Hals der Violen auffiteigety ſo
iftbas A zu ſtarck/ſoſtopffdie Ventilēalſo lang
zu / daßder lulphurwider nider fließe i doch
mußer ſtåtsim Fluß gehen /undan denWån
den der Violen biß oben an / doch nicht ihr
an den Hals ſteigen ,und wieder nieder flieſſen
bißer müde/fir und blutroth worden iſt/welches
in ſolcherZeitgeſchehenwird durch Gottes ſegél
mir
CHYMICA. III
PuffisſunM
D2
MDXLVI.
g der corporum in piftein
fundament der Kunſt.
Hr foltnemmen ein fein gebrandt/und
frylet das klein / des Recipe ein Sheil
und & 'revivificati 6. Theilſund menge
die zuſammen /undFeke die in ein Kolblein auff
ein marinen Sand K. und dann truck es
durch ein Barchet/ und verwahrdendurchges
trucks
量i CHYMICA . 150
truckten & gangrein ben ſicht und dascorpus
hy dasim Barchetblieben iſt /das menge mit o
uw auffeinem Reibſtein /gankklein gerieben /daß es
fein rein fubtiel werde. Demnach waſche bas
1h wieder darvonmitwarmen , daßrein feyze
à fo Recipe Den durchgetruckten x und miſch
ihn mit Dein geriebenen corpore wieder zuſams
R men / und reg ihn mit dem gldfern Kolben auff
er einwarmen Sand oderAſchen / als vor einem
Tag und Nacht / darnach trucks durch ein
Barchet / und reib dann das corpus aber mit
w wievor/und waſch thn mitwarmen wies
Der ab .
DieſeArbeittreibfo offt mitreibenundwas Reiteratio
fidheniburchtructen in Afchen in derwdrmbdezu operis.
behalten / biß ſolangdas corpus mit dem gank
und gar durch den Barchetgetrucktiſt,alſo daß
ſich das corpusin & verwandelthat / basiſt
daserſte Stůck /unddieAufflöſungdeß Cdr,
pers , in ſein erfi Materiam bracht/und heift
Philofophorum . Recipe penſelbigen 1.theil,
und klein gefeplet auch ein Eheil,und miro
fie zuſammen / und thut ſie in ein glaſern Kols
ben /oben gankwolvermacht/und feh daseins
Monats lang in warme Aſchen / fo wirddie
Materi ſchwark / und wird genennt von den
Philolophis capat corvi ,das iſt/der Raben ( alias
Kopff. Darnachgib ihm einftárcer a forvird Mercuria
die materigrau 7 und iſt halb fix / Da8ſott iht mcorpo
auch alſo augmentiren : ralis )
Recipe dermaterien 2.theit und desvorigen
* ro mit dem cotpore bereit iſtt. Theit/ und
5 iiij menge
CONCORDANTIA
1
menge die zufammen / undreß ſie wieder inein
warmeAſchen /ſolang bißes wiedergrau wird/
gleicheinem Erf/ und fir iſt das thu ſo langi
biß der aller figirtiſtmit dem corporeſo habt
ihr einen Schaß / den niemand bezahlen kan
auff dieſerWelt,denmogtihr vermehren mit
$ 2 revivificato , und wanndie Mond Zeit
umbiſt/ und dieMateri iſt ſchwarg/ ſo ſtárcke
Das A biß dieMateri grau wird/tieein ( Erhy
darnach ſetzediewiederein /als ihr allzeitgethan
habt / und laß es ſchwarzwerden /fo ſtarckedas
A biß es grau wird / und mitder Zeit voird es
weiß und tingirt.
Stem ) Das grau in dererſten getöorffen ein
Theil auff 20.Theil , das wird gut ( und
des weiſſe auff 30. Theil/und ſo offtihres fort
arbeit / ſo tingirt 1. Theil/ 10, theil höher / und
mit dem corpore davon ſo ihr habt grau
gemacht , mogt ihr immer fort arbeiten ohn
End.
REVIVIFICATUS.
Recipe gencin Dundvitriolum und sana
in eintorium gethan / und ſublimir es oben
an das Glaß/das iſt ſublimatus.
DennemmetaufundvermiſchtihnmitWey .
Ben Mehlund Tarc,und thuts in ein verglaſten
Dopff/da v innen iſt undmachet den oben feft
zu/ und allenthalben /mach ein A oben auffden
Zopfffo ſublimirt ſich der hernieder in das
V.Das iſt der Sublimatus revivificatus; Den
muſtu arbeiten / als ich davon geſchriebenhab .
Denn
CHYMICA. 153
* Denn fo der nicht alſo bereitiſt, ſoift er dem
( zu ſchwach / kan er nicht bezwingen . Und
ut alſo habt ihr allhier Herxen Schmalcfrings
h Funft/ damit er fein Kloſtervon Grundauff
of gebauethat/ gange Wålder , Wieſen / Aecker
11 dem Kldſter zu gut gebauetunderkaufftat.
-3 SIGILLUM HERMETIS,
S Recipe klein gerieben Hammerſchlag/ kleit
ha gerieben Ziegelſtein - Medl / und gefchleimre
fchen ana, darzu guten Leimen der nichtgern
to reiſt, ſondernrein klarift / als dieKannengielſer
brauchen 1.deſſelben Recipe foviet als derans
dern alleriſt : . das miſch durch einander / und
zu
machesmit:vani dochnicht zu dick noch
dúnn /daß es nichtfleuſtidantitverfigeltwas ihr
11 wolt/dashaltim A.
MERCURIUS
Ch $ ſprich / ich bin kalt uno feuchtim 1o.
Grad wer von mir Recipe zween Grad
derKälty und 2.Grad der Feuchtigkeit, der hat
31 gulo beſſer dann ander aber) nitbeſſer
in linia ( alias binia inertia
Why Ita fcrin
exlcabor , Vatter ich bin ein Vatter /aller Me: ptam in
tallen / und ſo ich nun ein Vatter bin und ein vetex
fchleimig Waſſer und ein ſulphuriſcheErden / emp.
darumbbin ich in der Tieffedes Erdreichst daß
ich nichtmag Außganghaben /bin ich zuſamme
* gefügtworden/und daraußfeyndniedergangen
alleetallen nach dem Niedergangder Nas
tut und das Erdreichda ichunter würck/und
em
KD wif
CONCORDANTIA
wiſſeno ſoich lebendig bin / würde ich etliche
operation undmenn ich geſublimirtwürd /groß
und wunderlich Werct / und der mich zufügt/
wennich zerlaffenwürdim vmitmeinem Bru
Der/das iſt zerlaſſen und mit meinerSchwe
ſter/dasiſt ferlaffen ( , lo freuetfie fichundle
bet Ewiglich /wenn ich würdetobtenundleben .
dig machen mich felbftundalle corpora meral
dorum in einer Stund ,barumbein ſolches zu.
volbringen 1 foich bin ein fliegender Knecht!
ſchwarkim A , hab ich geboren ein blauer
Sohn , ein O perfe &tuin , das iſt gewiß 0 ,
wiffet/ daß dienatürlichen Meiſter verborgen
haben dieWeißheitin mir / wenn ich werde eir
rother Stein í úbertroffen nitvon dem v des
Weins oder Reb / aber von dem lebendigm
V. oder Burasy oder Lac V. und alle heims
lich iſt in mir/ undder da lebet 100. Jahr der
mocht mich nichtſtraffen /und das End meiner
Gütheit : Ich bin coagulatum fermentum ,
ein PoſtundMoftin gutem Geſchmack/aber d;
A undgewicht ſeynd Meiſter in dem Berck.
LAPIS ALBERTI MAGNI
REBIS
Ecipe ein Stein der heiſt allenthalben /und
Dender auß zweren Bergen wachret/da die
Fliegen den Hülff von überkommen / denfriſch
mit ſeinem Blut / undwenn er nicht lüfftiger
Naturwäre ervermiſchetfid) nit mit dem
dann davon/daßſie ſich gleichen /ſo mengen fie
fich und gleichen ſich zuſammen , daßihnen das
Seuer
CHYMICA
Seuer nichtſchademag.Recipeihnundfchnei.
deihnmit einerScheren in der Großeçines Sins
gersbreit/ odereines Nagels breit.
Recipeillius 1.PfundoderUnc.12.und
thue
des in 4. Pfund alkali DV und in 4. Pfund
Kinderharn / thue Das alles in ein perglaſten
en opffmiteinem langen Hals / und ſiebesmit
ne einem ſanfftenabiß esalleseingefeudt/fiche das
Du zu dem Loch oben ein prúffen magſt/hútedich
ed Daß du ſeinen Geſchmack nichtverſucheft/dann
102 esperderbet dichwann das v alfo wird /ſo fins
beſturebisberwandeltzu ,Ehredas V dann
es iſt von dem Volck geehret/ laß estúlen / feihe
ts durch ein Tudundbehalt diefæces, und iſt
derStein/ davon alle Meifter fchreiben/ erif
7 ein Stein undnit ein Stein 7 dufindeſtihaan
allen OrtenundEnden ,auff der Ebne, und
auff den Bergen / und in allen V und bat
ihn der Arm ſowolals der Reich undiſt aller
Ding der theureft/vonihm magſtu Heren und
Konigbertreiben /bumagſt ihn auch ehrenund
mehrenmitihm / wenndu wilt. Belobet fer
1
Gott und ſein Nam gebenedeyet/der das aller
teureſt von aller ſchadbeſtenDingen hatges
fchaffen / das v diſitlir 7. mahl/undwas da
7 fæces bleiben /das behalt/uno Recipe , purs
D gir denmit Eſſigund wol einDrittheiteines
Cago / fo wird erlauterund rein von allem Uns
flat/ dann Recipe ein verglaſten Hafen , mit
einem langen engen Hats /da thue ein Pfund
& undeinhalbalsviel des v darzu / dasvom
Stein gemachtift/undvermach es garwolmit
gus
186 CONCORDANTIA
gutem 'luto , das higeineinem kleinen Fehma
len Ofen garwol/ dasesglúe 7 und ziehe das
Feuer herauß / und das Kopfflein rek darein
und verſtopffdas offelein går mol/laß esalſo
überNachtſtehen/ DesmorgensRecipedas
Kopfflein herauß / To findeſtu etlicher marien
Mercurium coagulirt/ſo thue das Waſſer dars
zu/aberſoviel als vor / undſet es wieder in den
Ofen in allen Dingen alszum erſten : Alſo thu
ihm auch zum dritten maht 1-ſo findeſtu den
ftatund coagulirt und ungeſchmeidig / daß
Feken. Cheilauff Boroder purgati und wird
gut und weiß / des verwandelten of i. Theil
auffpurgirten z das wirdbeſſerdann natürlich
( Wiltu aber macheni-fo Recipe pur
gati 0 s . Pfund und die fæces diedu behalten
haſtides 2. Theilfreibedieein halben Tag auff
einemStein garwolin einander /thuees in das
Kopfflein 7 geuß halbſo viel des vdarauff,fete
dasin ein glúenden Ofen 7 desandern Tags
reibs aber wie vor / undthu gu ihm die fæces
und des Valsvor, dieArbeit thu 3.mahl:deſ
ſelbigen Recipe einGewicht auff das forderſie
poas wird gut. Hujus Recipe fürbaß ein
Gericht und redasauff60.Theil2 purgati,
das wird fein gutedelundwarhafftig /jemehir
und mehr undiſtein Elyxir, das daver
meandelt alle corpora in fein gut
O und ( in einer
Stund .
NOR
CHYMICA. w 197
#in NORMA
Kegel und wahre Richtſchnur,
i oderderwahre Probierſtein /auffwelchem
pi alle Alchymiſten ; beides boß undgut ſollten pro .
1 biert werden , damit man dochendlich die reche
i te und wahre Alchymia erkenne,die falſchehers
gegen verwerff/und nicht/wiebißhero geſches
hen , alle beyde /die falſcheundwahre?
vi ohn allenUnterſcheid mit einander
3 verwerffe und vers
damme.
Ander Tractat.
COLLOQUIA
CHYMICA,
Das iſt :
1
Allerhand freundliche / lu
ſtigeund hochnügliche Geſprächel.
ſo nicht allein den Lapidem Philofophi
cum betreffen /ſein recht fundament/Gebrauch
und Nugen / ſondern auch alle andere Ar
cana & Myſteria qußlegen , klárlich
darthun und demons
ftriren .
11
162 COLLOQUIA
COLLOQUIUM I.
Ein freundlich Geſpräch zwiſchen einem
Leren und einem hocherfahrnen Artiſten
und Künſtler
Lai.
Geber Künſtler / fag mir / wie kompts
daß die Alchymey in ſo groſſen Abgang
und Betrugkommen ?
Art. Das machts / daß die Menfchen nit
1
COLLO .
CHYMICA, 169
COLLOQUIUM II.
Ein Geſpräch vom Holg des Les
bens / darinn tractirt wird/ auß welchem
corpore Elementari, ſolche Kräfftige Medis
cin / die des Menſchen Leben lang in fris
ſcher Geſundheit erhalten kan/
ſoll außgezogen
werden
COL
212 COLLOQUIA
COLLOQUIUM IV.
Ein Geſpräch / darinn Mens und
Corpus reden .
. mir nun für
Cein Weidgefelgeworden,werbiſtudoch
mein liebe Seele.
Mens. Siehie bin ich /was wilſtu mein .
Corpus. Ich ſehedich nicht.
Mens. Nun bekenneſtu es wie hievor / daß
du blind biſt.
Gorpus . Wer iſt dann der Geiſt.
Meas. fragſtu auch nachmir /der ich alhier
bey dir gegenwärtig bin .
Corpus. Lieber Gott / redet ihr beydenun
mit einem Munde.
Mens. Mimbt dich dasWunder/haſtu das
vergeſſen /welches ich oben zu dir geſagthab/daß
du allein mit einem zuthun haben ſolteft/dieweil
du dich beklageft / daß du gegen zween handlen
múſieft.
Corpus. Was hörich /haſtu meine Augen
nicht begauckelt.
Mens. Es ſenſolches weit von mir/ wir has
benaber zugleich einen Trunckauß der Liebde
Brunnen gethan /und fenn alſo vereiniget /daß
dunun hinforder mit zwey nicht zuſtreiten has
ben ſolteſt/dannmitdem einigen Mente.
Corpus. Mens gibtvielen Worten den Ans
fang/als menla, menſuraund menſibus.
Mens. Wolte Sott das du den menfam
( id
CHYMICA 213
( ideft , Tiſch ) hátteſt zuvor ordnen gelehrt /
und daß da deine menſes ( id eſt, Monden )
zum Ende gebracht waren . 1
toi
į einzutheilen,da doch keineift/ ſieſey dannvon
Gott; der RömerStarctheit gegenihre Feinde/
if Wütigkeit: Shre Hochmütigkeitiſ Hof
fart/ Fúrſichtigkeit / Ehrgeißigkeit / und alle
andere/ſeyn vielmehrSchanden dannTugend
geweſen / dann ſie ſeynd nichtzu Gottes/ dann
der Menſchen und eigen Lob und Ehre auß
11 gerichtet worden ,die Chriſtlichen Philoſophi
halten allein die Wahrheit für dieTugend I
noelche ſie in den Glauben i Hoffnung und
Liebde theilen/ auß und in dieſen Dreyen ſtevet
die ganke Warheit/ und alles ſo in dieſem nicht
gefunden wird/iſtfalſch / fowolin vernünfftie
nu gen als in Greifflichen /als in Unvernünfftis
2.2
gen / dann der Glaub iſt dieſer Ding Vera
-DY licherung / die nicht geſehen / dann alleinges
ett hørtwerden / nach dieſer Art iſt geſagt / daß
36
der Glaub auß dem Gehdr herkommer dann
was gefehen wird , iſt kein Glaubynur eine
.
ſicher Wiſſenſchafft/durch das Auge erwieſen /
DICA
0
222 COLLOQVIA
dieſer Dinge Gezeugnúſfegibt dieH.Schrifft,
haſtu geglaubet / was dugeſehen haſt í ſelig
fernd /dieda nicht geſehen / und dochgeglaus
bet / es iſtin den natürlichen Dingen eine fons
dere Warheit, die mit den außwendigen Aus
gen nichtgeſehen werden /dann allein durch den
Mentem vernommen wird / welcher Wiffene
fchafft die Philofophi fich haben erkundigeti
und haben ihre Tugend dermaſſen gefunden /
daß ſie Miraculthu /wiederumbiſtnicht zu vers
wundern / daß dieMenſchen durch den Blaus
ben Miracula thun /nachdem die Unvernunff
tigen Deßgleichen durch ihre Tugend/ ſo ihnen
gegeben/ thun und erweifen können, in dieſem
iſt diegankeKunſt gelegen / daß derGeiſt von
Teinen Fußeiſen erlófet werdei nicht anders
Dann wie oben geſagt iſt / daß das Mens von
dem Leib gefrenet und erláſetinußwerden / das,
rumb iſt der Leib eine Gefängnuß / dardurch
die Jugenden der Seelen verhindert werden 1
daß die Geiſtder natürlichen DingihreKraffe
te nicht können erweiſen i der Animaliſchen /
Vegetabiliſchen und Mineraliſchen Dingen
Geiſt ihrer Efficacia iſteben gleich nach ihres
fubje & i Meynung / wie im Menſchen ein uns
zweifelhafftigGlaub / darumb iſtder Mens
ſchen Jugend ein warhafftiger Glaub / aller
andern / und dieſer Efficaciæ iſt die Ware
heit. Als zum Erempel, der natürlichen Din
gen unerfahrner Phyſicus hat nicht glaubeni
ionnen / daß eines vergifften Thiers Balg 1
poerauftrucknet/undDürreiſt, einePeſtilent.
Beule
CHYMICA. 223
Beule oder ſonſt eine vergiffte Wunden / fo
er darauff gelegt/ heilen / und alle fein zu ſich :
ziehen ſoll / tvelches den Chymicis der Naturen
Tugenden Nachkündigern gang bekändtliche
und wol zuthun iſt /wie ſie auß der Krafft zu.
ziehender Naturen ſolches erkundiget haben /
dieweil aber ſolchenichtglauben / daß die Nas
1ग tur ſolches erkundiget haben / dieweil aber
ſolchenichtglauben , daß die Natur ſolches)
was ſie doch vermag / erweifen könne/ reynd
ſie ihre Tugenden auß der Naturen innerſtel
das gerinſteGchermnuß zuerlangen nichtwir.
dig / ſo ſie auch ein Experiment ſehen gea
macht werden / fragen fienit weiter i Waſera
ley Geſtalt ein gleiches gemacht werde dann
ſie feyn mit dem Erperiment zu frieden 1 und
gebrauchen des alleine ; Indieſer Unwiſſens
ſchafft hangt das meiſteTbeil der Phyſicorum ,
ſprechende 1 Das iſts / das hat esin ſich / und
wird von keinem weiter ergründet : Aber der
Chymiſtiſche Philoſophus iſt nicht mit dem
experimento allein zu frieden / und das er
rolches vom Himmel hab, ſondern erforſchet /
is
außwelchemTheil des Himmels /die Anato
mey der groſſen Creatur mit dein / was von
Der kleinenWelt gemacht worden /vergleichen
De. Welcher ſich vilerlen Geſtali zumachen
Pefleiſſiget / nemblichdurch die Geomantia,
vas Durch die Erde / Hydromantia,die War
ere/Pyromantia , das A und Aſtronomia ,
Yer Himmel Stráfften / innatürlichen Dina
en erforſcher. Welches derKünſtler durch die
Phie
224 COLLOQUIA
PhiloſophiſcheLiebegerne anfahet / der Hoff
nung/ zu der Warheit dieſes Dinges zukom .
men , zu welchem ihm der Glaubiſt eingepflans
Bet worden i darumbiſt offenbahr / daß die
Hoffnung desGlaubens fundament ſey / oder
der zukünfftigen Warheit Verſicherung. Es
fer dann Sach / daß einer gewiß weiß ſolches
zuerlangenidas er verfolget /iſt ſeineNárziſchheit
umb fonſt/ und vergeblich , ſondern daß er mit
dem Glauben ſeine Meynung bekräfftiget/ ſot
er von der Frequensund Verſtandſehrgeholfs
fen werden/ undendlich erlangen ; hieriſt auch
zuwiſſen /daß der Glaub durch die Liebbepro
biert wird /gleich wie ſie auch gutund böß / und
da ſie beweget / etwas guts oder böſes wircket.
Darumb iſt die Liebe ein erwieſener Glaubmit
der That/wer könte von demwahren Glauben
anders urtheilen / als ders gelehrt hat/der ſelber
der Glaubiſt/daß der Glaubbey den Wercken
zuerkennen ſey /etliche ſodieSachen verſtehe/ſas
gen/daß dieliebe von ſich ſelber anfangenmüller
das ich meyne alſo zuverſtehen ; Es muß ein
ChriſtlicherMenſch durch dieFrequensſich der
Eugenden Geſtalt anmaſſen / bevoren er die
gegen andere mit der Zeit gebrauchen kons
nen , darumb Mens Lehrne gegen dein enges
nen Leib dieLiebe zuerweiſen / undbezwing
Teine entele Begierlichkeit , alſo wird er zu
allem mit der Zeit willig ſeyn / welches
Das geſchehen rol / will ich nich befleiſſigen /
daß der Leib fol gleich mit dir von der
Brun
CHYMICA, 225
5: Brunnender Tugenden trincken /undwennihr
given als dann eins gevorden / ſoltihr Freudein
Eivigkeit haben / tritt herzu/ Leib 1 zu dieſem
Brunnen /daßDumit deinem merrtezur gaug.
te trinceft, und hiernachftfoiledunichtmehr
nach Eitelkeit durften , ſondern nach Liebde/ die
von zweyen eins /undden Friedenziviſchenden
- Feinden machet. Kander Liebden Brunnen
i von demGeiſt und der Seelen ein mentemmas
chen : Sokan diefei Tugenden Bruñ von dem
d mente und Liebe einen vir (id eſt,Mann ) mas
chen darumbdandenwirdir Vatter daßdu
außtrincklichen
deine Kinder mit dein Brun .
nen derTugend begaberhaſt/Amen .
& Gehe nun 1 der duein vorſichtig mannges
worden biſt/zu der potentia , worvon Duſtand .
hafftigkeit lernen wirſt / und ſevglůcklich gee
fund.
COLLOQUIUM VII.
Ein Geſpräch darinn die Potentia,uno
Virunterreden,
Ir. Ich bittedich Ougdttliche Potentia thu
ol V mirauff.
1 Potent. Wer begehrt hinein geführtzu wer
ben ?
1 Vir. Der Vir,
ve Potent. Wo kornmſt du her ?
Tig Vir, Von der Eugend bin ich geſandt wors
Den .
5 Porent. Warumb? Vir.
226 COLLOQUIA
Vir. Umb BeftättigungderJugend /welche
ich von derDienerinder Watheit empfangen
hab.
Potent. Recht/abertaferley Geſtalt mennſt
du / daß ſolches geſchehen könne.
Vir. Durch Potentiam ?
Potent.Durch welchePotentiam :
Vir. Durch die Potentiäm derWarheit.
Pocent. In wem megnft du daß die Wars
Heit gelegen fer.
Vir. Id meiffele nicht , daß in des allera
hódſten einigerKrafftalleinaleWarheitgeles
gen revy
Potent. Nun haſt du dich deren gebetener
Beſtättigungwürdig erzeiget / darumbmerd
auffandieſe Ding/dieich diraufflegen will/Pa
tentia ift deren vom Errn empfangener Sue
gendStandhafftigteite iſt nichts / daß einer
mneynen folt/ baß er das geringſteSündklein der
Sugend anders woher , dann allein von Gott/
erlangt/da aucheiner deſſelbêvonſichſelberoder
vonandern zuerlangen /ba /wiegeſagtift/ſuchen
werde der follan ftattder Tugenden Schande
zu ſeinemVerderbenbekommen. Alſo haben es
Heyden im Gebrauch gehabt/ mitihrennärris
TchenWercken oderThaten (wie fic es genennt).Il
die Tugend nicht auß anderen Urſachen zuet. It
?
forſchen , dann daß ſieden Nachkommlingen
von ſich einen Schein verlieſſen / inwelchemfica
alleihre Wolfahetund Glüctgelegt/abermaſero to
len Geſtalt esihnendarüberergangen / hatuns 31
dieſer Äußgang offentlich gelernei. IhrReich
das in denSand und nicht auff den rechten
Selo
CHYMICA . 227
Fels fundirtgerveſen /hatnothwendig fallêmuſ.
Felf
en /welche s ußſtapffen undNachweiſung
litmehr verlaſſen wird dan daß den Nachkoms
Tiingen ihreChorbeit beland werde im Fal aber
sieHerden in der WarheitSelsgebauer hatteni
owår ihr Reich ſtandhafftig geblieben .Es iſt
sichtderMenſchenNachweifung und Leitung
ju folgendan allein der Warheitinwelcher alle
Ding ſtandhafftig bleiben . Dukanſt nichtbeſſer
ieber Bruder confirmirtwerden /daß durch die
felbige Eugend/dienichts anders dan dieWare
heit iſt/welcher,ſo dudich befleiſſigeft inallen deio
nen Wercken und Worten mitallen Kräfften
zu betoghren / dieſelbe ſoll dich vonTag zu Tag
weiter confirmiren , ſo lang duſtard im ſtreiten
getvorden / undals ein Low alleWet Krafften
überwinden kanſt / den Tod undalles was die
teuffeliſche Tyrañey erdendenmag nid)t forci.
teſt / dann gleich dasreine und lauter O in dem
Tulphure ſtets reinerund läuterer ohn Bermins
derungjubilirt / nicht anders auch erfreuen ſich
alleinaderMarter /Creuk und Elend der Wara
Deit beſtåttigte Profeſſoren ,welches du hierunter
bciter ſolthdren /dann dißiftder Anmerckunge
gnirgend anderswoher, danaußala
půrdi /daß
er fünften und Werden frequentia, eineSis
berheitiſürkommt; auch aus ſtetigerobſervirung
er Barheit ſowolin den Wercken /albin den
Worten ; Der Tugenden Standhafftigkeit
pird vom Himmetzu derpotentia eingegoſſen /die
u leßt durch fleiſſigeoblervation zum Mirackel
pirdizu welchen dujektmuft eilen / gehe dieſen
Beg und ſey gefund ,
ಿರ್ತ
Pa Von
228 : COLLOQUIA CHYM .
Bon dem Miracfel/demſiebenden und
'legten Philoſophiſchen Grad .
As Miracelift dez ſtandhafftigen Ways
heit Effecten /zuwelcher Erklärungwols
len wir ein Exempelgebrauchen in wel
chem das Miracket offentlich zu erſehen wird
ſeyn. Ein Philoſophuswird von einem Eyrans
niſchen Käyſer /umbderWarheit und Erkant
nußwillen /mitnachfolgender Marter gedráu.
et/als nemblich / daß erin einem außhauenden
Stein /lebendig mit einem eiſernen Stoffer folte
zermalmet werden /da hat er geſprochen / ſtoß du
Eyrañ /ſtof dieſen meinen kleinen Leib, du wirſt
aber niminermeineSeele und mentem jerſtoß
ſen/welches nachdem es dem Käyſer übelgefiel
daß er die Warheit nichtweiter redenfolt i mel
cheer nicht hören kont i hat erDemPeiniger bes
fohlen / daß er dem Philofopho dieZunge ab
ſchneide; aber er hat mit feinen eigenen Zähnen
dieſelbige abgebiſſen /und in der Käyſers Ange
ficht geſpiehen/ beporn ſein Leib zu Stücken zers
ſtoffen. die wunderbarliche Standhafftige
keit des Namens/der nicht für ſo groſſe Marter
geſchreckt/ dann er har den Tod mit groſſer
Freudeerlidten und der Welt Tyran .
ney überwunden .
WELCO ) ,
Der Dritte Tractat
Voin
ANTIMONIO
Oder
Spieſzglaſ /
DesEdlen und hochgelåbrren
Herin
Aleranders von Guchten ,
der wahren Philoſophi undder
Arknen Doctors.
.A
݁ܶܐܡܺܝܶܙܬ
!
AndengutwilligenLeſer.
Won denen Urſacheri/ warumb / und
wem zu Lieb der Author dieſes Tractåtlein
geſchrieben .
Kunſtiger lieber Leſer / zwey Ding
find 7 die mich in der Artner zu
ſchreiben / betreffende dasAntimo
nium , das wir in unſer Sprad
Spießglaßnennen /verurſachen : DieZeit/und
Der Sranden Nothburfft.Dan dieweilder 20
machtigeGOttſich indieſen legten Zeiten über
menſchliche Biddigkeit und Schwachheit er.
barmet / und uns durch gelehrte Leute gcoffen
barethat/etlicheGeheimnuß in der Naturſ das
durch wir unſern Leib erhalten /und in ſeinen
Kranckheitenihm zu Hülff tommenmögm .
Sohat der FeindunſersLebensder Satan
etliche Schrifftgelehrten angereißt/widerſolche
Gabe Gottes zu tobenund zu fahrenen / damit
die Candidati Medicinæabgeſchreckt/das Körn
lein liegen laſſen / und den Spreuern nachfols
gen / zu legi das Donum Dei wiederverlohren
werde/ und des Eeuffels Samen an ſtatt in
Ehren bleib.
Damitaberſolches nichtgeſchehe/fordertdie
Zeit/daß wir/fo dieſe Geheimnüswiſſen unde
fahrenhabenvon demderdá geifteti wo erwil
aus Pflicht / ſo ein jeder der Warheitzu leiſten
ſchuldig , uns wider dieſeSdrener Feben die
Gab Gottes verantworten / und das Perlein
nichtlaſſenden Sáuen unter den Füßen ligen:
Sozwingt uns auch die Liebe Debrachften un
hold
hohe Nothber
Krancken / daß ſie nichtberaubt
werden der troflichen Arbenen /dazuſienachft
Gott ihre Hoffnung ſtellenſollen /ihnen dieſelbe
nicht allein zu erhalten ſondern auch / was noch
darinn verborgen / beſer an sag zu bringen /da.
durch nichtunſerHoffarthi fondern ŠOttes
6 Chreallein geſuchtundgefördertworrde. In des
Namenwiranfahen wollen zu beſchreiben/ das
1 obgemeldte Mineral/ darino roll uns nichtbes
# Kümern / was andere davon geſchrieben haben /
! alte oder neueAerkt/o0Alchymiſten. Wirwols
i len auchnichtunſere Meynungen ſowirmddas
ten aus Paracelſo oder andern Büchern von die.
ſem Stück geſchöpfft/ oder uns imaginirt haben
i beſchreiben /wie
denn jeßt der Brauch ift/daßei.
neraus viel alten Pelgen ein neuen Pelt machet:
Sondernwaswir eigentlichwiſſen was , unſer
Augengeſehen/ unſere Bänd begriffenhaben ,
und die experienkbeftattetidas wollen wir reden
| und ſchreiben alles derJugend / die Dalernen
wilsuna beſten .Nicht euch Galeniſchen den ihr
wiſſet in euern Büchern mehr Secreta zu finden !
denn inderNatur ſeynd /auchnicht euchPara.
celfiſchen den ihraus Theophraſto vielmehrgeo
lernet habt/auch nicht euch Ålchymiſten , den ich
* ſchreibhie allein von Arkeney :ſondern euch juna
w gen Medicinæ Candidatis,dieihrmit ſonderliche
Wahn unbefleckt/nit geſchworenin eines Meta
ſters Lebr /cuchvermeyneich mit dieſem Tractati
der ohn alleaffectionklar undlauter geſchrieben
genugſam demnFromen ;Dun .
1 iſt/verſtändlich
i ciel aber den Verachterund Spotter/ deren
TH ( leider ) die jebigeWeltgangvolliſt.
P4 Das
然 ( o )
Almost
tur / Volauter und rein werden , wie darmetallis
1:09.
ſche Schwefel im Gold immer feyn kan / gercie
r niget yon Natur /der Schwefel aber in andern
Metallen kan zu ſolcher Sauberkeit nimmer
0 kommen . Alſo iſt dieſerUnterſcheid im SchwesUntafable?
fel/in Metallen und Antimonio , daß dieſer kan montiund
transmutirt werdenjener aber nicht. Darumbiſt anderer
- Antimonium ein unpoukömmlich Merall/und Schwefels
heiſt Saturnus in Philoſophia , davon Rhaſis Antiment
um heiſler
i ſchreibet: In plumbo lolem & lunam conuineri.die Philo
in potentia ,nonviſibiliter ( imBley fety enthal- fophi das
ten Gold und Silber/ Doch nid )t ſichtbarlich .) Biep.
Auch Pythagorasſagt:Omne ſecretum in plum
bo elle , alle Heimlichkeiten ſtecken im Blen .
Dieſer Saturnus iſt das Bley / welches wir
terkte kennen undwiſſen ſollen , denn uns iſt es
beſchaffen unſer iſt es /undkeines andern. So.
es nun unfer ift ſollen wir wiſſen das zubereis
ten und zu kochen / daß die Arbeney aus ihm
werde diein ihmiſt.
Zugleicher Weiſe wie auß einem Goldkieb /
oder marchafita aurea , durch die Kunſt des
niSchmeltens Gold gemacht wird , alſo wird
* auch durchKunſtaus Antimonio aurum medi- der Medi
corum gemacht, das alle Weiſen von Anfang out it
i derWell( unter welchen vielRdnige und Here antimone
um,
9 ren geweſen) geſuchetunderlangethaben , und
uns ihre erfundene Kuniſt hinterlaſſen / durch
welche wir auch dieſes unausſprechliden Soha .
kes theilhafftig werden midchten .
Ps Diefe
Jahre #1. Dieſe Kunſthaben fie genennet Alchymiam ,
ymia
18 fie rep. das iſt /dieKunſtder Bereitung/diewir Herste
alle ſollen alſogewißkonnen /wieein Gerber ſein
Beißen /nichtunſereZeit verzehren mitBlätter
umbkehren
oder andern Künſten /ſo aufMiße
verſtand desNamensnach Abſterben der erſten
Egyptiſchen Weiſen bald entſprungen/ und
Betrügert und vom Satan cingeblaſen / damitwirunſere
Pahe top.
mi. jungen Jahr ſojåmmeclich /undunnuglich vers
jehrer am End wenigerwiffen /den am Anfang.
Darumb ſollen toir Aerkte unfers Ampts
warten /dem Krancken dieArbenen bereiten an .
derDing/dazu wir nicht beruffen /fahren laſſens
und andernbefehlen / die Kurzweil balben gern
ſelkame Dingvorhaben .
Antimonis Nun /von derBereitung des Antimonii wife
ein fet/daß Antimonium ein Ergift/darinn ein Men
um iftdarins
Erk
nen ein fall ligt /das daheiff Mercurius. Dieſen Mer
Metal curium ſouder Arktsieben aus dem Antimonio :
ligt.
1. Das Antimonium aber fon derBergmann aus
der mineraliſchen Erden ſchmelßen und reinic
gen /wenn dasgeſchehen / hat er das ſeinexod
Intimorte bracht und dem Arktſein Erk /darinn er weiter
Bereitung.arbeiten ſolriberantwortet.Wienun der Berg:
mann das Antimonium ſcheidet vom Erk / dars
Mercuri inn esgewachſen , alſo ſoll der Arkt Den Mercu
Scheidung
pom Antis riumauchſcheiden vondemErb ,darinn ergeo
monio . wachſen /dasiſtvom Antimonio,übrigen mine?
raliſchen Feuchtigkeiten / und viel irrdiſchen
Schwefel. DieScheidung follauchgeſcheheni
Daßdermetalliſche Glang/ſo im Antimonio fich
rehen láſfet/nidhtverbrenner fondern höher und
beſſer
WAKU
cymi beffer ausgezogen werde/welcherdefi/ ſobald der
24 Sdilacken Davon komt, erſcheinet, iſt alsdenn
beri nicht mehr Antimonium , ſondern Mercurius teannjet
Bli Philoſophorum l,åſt fich gieſſen / wieeinander beroes
Netall 7iſt im Flußwieein lauterQueckſilber. Þbilden
Bey dieſem Zeichenſollman wiſſen /daß es fein aetcurit
23/1 mehr /ſondernMercurius iſt. Die
Antimonium
-un zwer ſtehen ſo weitvoneinander/als Gold und Gold -Ere
Gold - Erk /denn GoldsErkift nichtGolb /hat ift nicht
17an aberGoldin ihm /bas Der Bergmann ſcheidet. Gold.
Alſo iſtAntimonium nichtMercurius,hat aber Antimon
um iftnidi
Mercurium in ihm / das der Arktſcheiben fol. Mercuri
Alſowird aus Antimonio Mercurius,aus Blen
Queckfilber gemacht / das dem Arbtzugehört/
daraus erweitermachen ſoll/Silber7 und aus
Silber Gold/ſobat ſein Arbeit ein Ende.
00
Das Ander Sapitel.
Bon des Philoſophiſchen Mercurii
Gifft, Hik und Schmefelimieauch von
des Antimonii Glaß.
gevom Mercurio geſagt iſt/ daß eraus
SH Antimoniogezogen wird , durchKunſt
der Scheidung fol niemandgedende/
daß durch difWerd dieArbenenvollbracht fer ;
Denn dieſerMercurius iftein unzeitig Gewachs Mercuri
iſt ein un
vol Gifft in keinem Weg demranden zuges gettig
brauchen.DifGifft iſt allein Mercurii crudităt/ ter ss vol
todaGiffty
br12
EN deñer iſtebenſo roberals das gemeine argentum und wohe
ol
vivú.Dber ſchoncoagulirt iſtvon derNatur /ſo estomme
bangt ihm der Schwefel allein von auffé an /nit
in
¿ 36 Der DritteTractal vom Spleßglasi
1. in ſeiner Wurgel. Darumbiftereben fo rohel
als das gemeineargentum vivuin , und kan gar
leichtlich argentumvivum darausgemachtwer
den/das eben ſo flüſſig undrohe iſt , als das an.
11. der. Sobeweifet auch die Erfahrenheit, ſo das
Gold amalgamirt wird mit dieſem argentovivo,
und eine kleine Hit deß Seuers empfindet/fleugt
? es vid che vom Gold denn das gemeineargen
tum vivum thut/daraus abzunehmen / daß das
gemeine Argentum vivum beſergekocht ſey / den
11. Dieſes. Soiſtauch ein großer Hiß in ihm :Den
ſo du mit ihm ein amalgama pomGoldeinphio
la einſeeft zucoaguliren / wird dasamalgama
in derWärmeielångerjeweicher/und coagulirt
ſich nimmermehr / wie uns denn begegnethat :
Fard des
Philolos
Dasainalgama aber, som gemeinen argento vi
hiſchen vo in der om hart und fchwarkwird /und
piercuri.i zu teßt ein mit dieſem argento
vivo nicht geſchehen lan : Denn die Hik ift in
ihm ſo groß /daßdie Kalten auri darinnen kein
action haben kan
Mercurius Alfoill Mercurius nichts denn argentum vi.
hicus ift vum , welchem der mineraliſche Schwefel ans
in Quelles
hangt / und iſt ein geſunder reiner Schwefel
Hiber/deme doch roheund imperfect ; wenn er aber digerirt
Jaliſcher und gebrachtwird in ſein Vollkommenheit / ſo
nhanger. ift er das Geheimnüß / das ſein Argentum vi
vum tingirt / und transmutirt von der gifftigen
Artin die edelſteArkener i dergleichen die Welt
nicht vermag.
Dieſer Ihr ſollt auch wiſſen , daß dieſer Schwefell
stein geist,wenn er in feiner perfection ſtehet / keincorpus
ifti
alerandri pon Sudten. 237
ift / ſondern ein Chaos, das iſt ein Geiſt. Denn
in der erſten Scheidung Antiinonii, kómptters
1
ra ,darinn dieſer Geift gelegenalles davon, wie
das Unreinevom reinen /iſtaber / wie zuvor ges
ſagt/noch kein Argeney / viel weniger 7 wenner
ungeſcheiden noch mit ſeinen Schlacken vers
1 miſcht iſt/das iſt/ Antimonium bleibt. Denn die
accidentia die dieſem Mercurio anhangen / a's Giffe
Mas dein
für
y die Arſenicaliſche Feuchtigkeit und irrdiſche
Schwefel ſindſchädlicheGiffie / die dem Mersanbangen
curio ſein Voßheitſtárcken undmehreri /vor der
31
nenſich ein jeder Arkthútea foll/nichtnachfol
gen dem Mißbrauch Vitrificati Antimonii.
Denn ob das vitrum ſchon bey vielen / (wienies Antimoni
mand rider die Erfahrenheit reden kan viel Staß.
guts geſchafft / das allen apoteckiſchen Stú
cren undcompoſitionibus unmüglichgeiveſen/
ausgerichthat: ſoiftesdoch nicht die rechte Ar
kenen , denn das feuchteund irrðiſche gifftige
Minerale ſeynd vom Mercurio nicht zu (dej- Wasanti
Den/wie manmeynet/ durch calciniren , ſon, calcinatio
derndiemineraliſcheErdevermiſcht ſich je lån, zu svegen
siger jemehrmit Mercurio, fleucht alleinedasdg.bringc.
von /indem formametallica ligt/ welcheforma
nicht folvom Mercucig geſcheiden ſondern vom
11 centro gantheraus gezogen werden , damit die
irrdiſchen fæces davon fallen : Dañſie können
ting mitderforma ſich nichtvermiſchen ; aber wann
I Dieformadurchs Seuer außgetrieben /unddas
compoſitum zerſtoretwird /ro bleiben die fæce's
me mit den guten Schwefel permiſcirt / und das
DAP Argenen werden ſoll / wird Gifft/ durch calcia
ſolch
ß
238 Der Dritte Tractat von Spießgla 1
Ste innerocalciniren. Darumb foll und muß die innerlia
theme. che metalliſche Form behaltenwerden , denn fie
orm ift iſt ein lebendig Feuer /das alles ausricht,was in
& Feuer. dieſem Werck geſchehen ſoll/biß
nleben zurvollbrachten
odligen digeſtion.davon die Alten alſo geſchries
orma ben :Sicutelementorum ablutio fit perpræſen
Intimonii
ns.
tiamignis: Sicablutorum conjunctio fitperipfi
us ablentiam . Das Feuer in dieſemMineral ift
ſein Leben /dadurchwird esgereiniget, nicht mit
anderm gemachtenFeuer/wie ſich einer unterſtes
bet mit calciniren /derandermit fublimireni Der
drittemitevacuiren : Derhat die Arkeney in einem
durchſichtigen Glaß , der in weiſſen undrothen
fublimat,der in Del/ der in Rofen Waffer / Der
inAqua vitæ ,der im Fakhut.DihrMedici !mas
werden die Nachkommlingeſagen /wenn ſie uno
ſer Bücher leſen werden /und ſolchePoſlen dar.
inn finden ? Ihr richtet mit cuerm Schreiben
nicht mehr auß/denn daßihr nichtallein dieiuna
gen2erkteirrig macht/fondernauch anderer Die
nicht Aerkte find/dochParacellum wegen ſeiner
hohenKunſtDieer benſeinemLeben an Fürſtení
GrafenundHerrn /vooweichennochetliche ber
Leben /bewieſen / in Ehrenhalten , Urfach gebti
euern Grund beſſer zu erwegen / und aus euer
Practicleßlich zumercken /daßein erdichteFans
taſey rey , was ihrbey denStrandengebrauchen
thut.Soihrjamit Antimoniotollet umbgeher
ternetzuvorerkennen /wases ſeyiwas in ihm veze
borgen ſey /wie daſelbigeaus derSinfternußans
Liechtund dahin , dazu es von Gottverordnet/
gebrachtwerde / alsdann werdet ihr euch euers
Rorens
lerandrivon Gudsten. 139
und Erell
der ihnen hinter den Ohren ſikets Sonſt mocht
ihnen der Braten am Spiß abbrennen . Auß
DenUrſachen wilich noch eineWeileſchweigen:
iſt mir aberlend/daß ihr Liebhaber derWarheit
DerSophiſten entgelten múlſet/die vonvielen
erhalten werden undungeſtrafft mogen Lügen
für Arſeney ſchreiben / doch mit Wercken den
wenigſten Buchſtabenihres Schreibensnicht
können wahrmachen : ſondern wie die Halßs
ſtarrigen von ihrem Srrthumb ( Den ſie doch
nochin ihremHerken empfinden / und mic
Telbſt nicht diegeringſten unter ihnen in Ges
beim vertraust und getlaget haben ) nicht ab
Tehen wollen : ſeynd fienichtwürdig /daßwir
hnen die Geheimniß der Arbnen ſollen offen,
ahren . Darumb bleibt verborgen , mas umb
unſer
242 DerDritte Tractatvom Spiebgiaf/
unſer Súndewillen verborgen feyn ſol/ Gott
wird den Seinen die Augen dffnen , dazu mil
ich helffensio viel mir möglich.
Mercurig Uno rag weiter vom Mercurio , daß er ein
if cine una
seitigeAr- unzeitig kirkeney iſt: wie ein ſauergrünerApf
gency, fell undharter Weintraub nicht zu eſſen ifti e
fty dann vom Himmel durchkocht und gezeis
202uf vom
tigt ; Alſo iſts vondicſem Mercurio auch zu
Simmel verftehin). Er muß vom Himmel zeitig ges
jettig gco machtwerden / nicht mit unſerer erſpintiſirten
macht wers
ders . Bierſtafflichten Hike 7 unſer artificialiſch Feuer
ſchafft hie kein Nuß / fol derhalben weder in
balneo Mariæ , weder in cineribus, noch arena
oder hino equino nicht gelocht werden / fons
Csempel
bern vom Himmel allein . Nehmet euch diß
VOR einer Erenipel: Duſiheſt eineſchöne BirnamBous
Birn . meftchn / eilift fiegerne; iſt aber ſandig, ſteinig
und hart : Bleibt fiéſtehn am Baum / biß fie
Durch die Zeit ſüßwirdrift ſielieblich zu eljeni ſo
du ſie aberabbricheft- und wilt ſie felberDigeria
ren im Ofen /oder mitander Hiß wasſchaffes
ftu ? Weich ein Unterſcheid iſt zwiſchen der
Birn/die du /und dern /die die Zeit digerirthat?
Warlich garein groter Unterſcheid . Alſo ge
Tchicht gud den Alchymiften / die dá ſeltſam :
Defen machen't fubtile Digeſtiones er finden !
doch damit am lenz nichts aufrichten. Die Ur
fac mil ich euch vernielden /damitihrdie red
te Digeſtion Mercuriiergreiffen moget. Diego
grthumb
derArdip , chymiften überreden ſich ſelbit (I wieviel Fabr
miften . bin ich in dieſein Spital auch krand gelegen )
man kónne fo ein ſubtil Seuer künſtlichme
cben/
Ulérandri von Suchana 43
then , dadurch ein Ding in ein ander Dingges
bracht werde : ftaber ein groſſe Grrung/ in
bemidaßfie nightbedencken /daßihr Feuer nicht
Das Feuer fey / Dardurch Gottinittelbarwur:
det. Dieweit nun ihr Feuer das Inſtrument
GOttes des Schöpffers nicht iſt ipiewollen ſie
benn dasmachen , das dieſem Gottlichen Sink
ftrument allein zuftehet / und keinem andern ?
GOttbraucht unfer Feuer nicht denn er ſchafs
fet undgeirigernichts damit, kans aber wolans
júnden 7 durd feinzornfeuriges Inſtruitent/ 2
Der
31
ANTIMONIO
VULGARI,
Allerandri von Guchtend
An den Edlen und Veſten
JOHANN BAPTISTA
pon Seebach geſchrieben .
GS
1
( 268 )
DE
Secretis Antimonii,
Conft
O Clavis Alchimiæ , 1
Allerandri vonGuchten
Anden Edlenund Veften
JOHANN BAPTISTA
2.1217von Schach.
Der Erfte Theil.
Dler/ Ehrnveſter , beſonder lieber
Herrund guter Freund !Euch find
Gelegen. meinewillige Dienſtejederzeit moge
beit dieſes liches Fleiſſes zuvor. Auff euerviele
Tractats. fáltiges Anhaltenund freundliches Erſuchen
magich nichtunterlaſſen /euch einen wolgefällia
gen Willen zu erzeigen.
Dieweil ihr dann große Luſtund Liebe habet
zu erfahren die Heimlichkeit der Natur / ſo ben
unſern Zeiten wenig bekannt / und gar in der
finſternůß verborgen :
Wie
ateyandri von Susteni . 269
misor
in
lemolviel von den X !tendarvongeſchrie. Die fyts
- ben / und wir ihreBücher zum theithabenſo milohen 197
find doch dieſelbenfoloftylo magico befrie ſindStylo
benund niemandniger ſen dann in der Mas Magiction
giſchen Schulevon Jugend auferzogen odergeſagrieben..
von GOTT zu folchen Geheimnuff en ers
***
Fohren :
Dannenherdie Arcana , damit ihr euchbe. Chymüif
mühet 7 in einer tieffenfinſtern Orubenſtecken )inc
für toelcher ſieben fardeSchlöſſer /dieniemand Gottes
auffſchleuſt7 er habedannden Schlüſſel nonund eine
perborgene
Sunft .
Dem Geiſtder Warheit empfange .
n
Von dem Antimonio magico deruhralten / Antimonio
wilich in dieſem Tractåtleinnichts gedencken/ erlep,phia
Dieweil inanvonihm nichtswiſſen wil ſondern lofophi lehes
masman liefetauffs Spießglaß / von welchem meines:
ihr allein ein Unterricht begehret , den ich auch
allhiergernegeben wilund ſchreiben /wasesfeor
und aus Iwas Stúdeneszuſammen gefekti
undinwelche eswieder gelolviretwerden moge.
Ihr folt mich auch in dieſem Schreiben
nicht anders verſtehen / Denn nach dem Bucha
ftaben ,wilmich alhier keiner Metaphora,Al- y eitiriz
legoria oder ſimilitudinegebrauchen allein bas
Antimonium ftylo paganico beſchreiben / Damit
ihr inoperatione ,die man gemeiniglich dem
Buchſtaben nach richtet,nicht betrogen werdet/
ſondern das erlanget /davon ich ſchreibe. Dars
ausihralsdann urtheilenmöget / ob imAnti-Endsur.
monio vulgi, das Arcanum Chymicum oder fad diefer
Medicum ,darvon die Magiund Paracelſus ges
ſchrieben /ſep oder nicht.
Nun
370 Der Dritte Zractat Dom Spicsglas
Antiment. Nundas Spießglaß/wiees ausden Bergent
rein wie es kommt/iſt nicht lauter', wie es ſenn ſou / dann
aus den
Bergen
esiſtvermiſcher mit lapidibus fuæ mineræ ,ich
tdmmc. habe auch keins geſehen / daslauter aus den
Bergen kommentare.
Antimonii
Xeini.
Derhalben / cheman es brauchenwild follo
sung
gereinigetwerden. Die Reinigung geſchicht
Digeftio indigeſtione. Die Digeſtio aber iſt ein fulphu
iſt ein
riſch Feuer , der beſteSulphur iſt der metalliſche.
Kapwocflicheund
Sener . wieroolihndie Atriftenreinigencumigne
vegetabili, dasiſt / cum Tartaro,fo iſtdoch dies
ſe Digeſtio nicht naturalis.
Daßaber der Tartarus ben Regulum fcheidet
von den Schlacken/ iſt die Urſache, daß der
Sulphur Antimonimehrwegetabiliſch iſt . Denn
metalliſch.
Die regte Aber ihrſoltihn reinigen mitdem Sulphure,
steinigungſo
des Antis
aus Dern Argento vivo entſprungen
ift /und
monii, nicht ex ſalibusa : Dana dieſer metalliſche Sul
phur wird in argento vivo Antimonii reducirt
in argentum vivum , und teßlich wird aus dies
fem argento vivo purlauter Gold . 17 bin
Sulpbrow Nun diefer imetalliſcher Sulphur, ſo das Án?
Martis timonium reinigen fod / ift allein in Matte, und
reinget fonſten nirgend/ und geſchichtdieſeReinigung
bas Entis
montum . alſo :
R. Martis oder Eiſen acht Loth / ( ich pfles
gee Saindelnägelzu nehmen , die nicht groß
und dicke ſind ) thue es ineinen ſtarcken Fies
gel lege es in einen Windofen / laß es ſo lans
geſtehen / biß ihrmercket/ daß das Eiſenoder
die
Hlerandrt von Sudtext 371
Physsen
4478
Ni Dein Willen Gottes. Dieſer Wille Gottes ift
das eigenthümliche Weſen aller Creaturen /
ein Weſen ſo mnit keiner VernunffiPan begrif
TIC
- fen werden , nichtweniger dennő Ot. Nun
iſt das argentum vivum im Antimonio todto
to foll es lebendig werden ,ſo muß es erwecketwere
Denvon dem /ſoesgeweſeniſtrehe dann es gerode
EX tet worden in dem das Leben überflüſſig iſt und
IM untödtlich. Kein Ding / dasabgeſtorben iſti Kein Ding
kan lebendig werden / denn durch ſein eigen und Korben if
emiges Leben undkeines andern Dinges Lebens dig leben.!
lanwerden
der anders ſchreibetoder lehretider iſt kein Philo denn ditre
lophus, dås abgeſtorbene/wann eswiederleben- fein eigen
Dig wird , iſt es ein Ferment deß lebendigen
Dinges i Dardurch es lebendigwird / und das
Dingift ſeineZunehmungundvielfältigegrof.
Te Vermehrung. Hieraus folget / daß in den
Lebendigen Dingen eine Art feyn muß/die da
veranderlich iſtin die Artdes Dinges ſo auf
erwecket koird; denn das ift der Wille Gottes
daß alle Dingſterben müſſen und iſt das Eis
genthúmlichealler Ereaturen / welches ſich nach
3 Dem Abfterben /unendlich und obne Aluffhörert
mehret.
So folget auch weiter / daß das lebendige Badut
Ding zu dieſem Handel Dienſtlid / und zu rungse*
unſerm Wercki barinn die Metatta alletrans- pobibe:
di mutirt werden in Gold / Folch ſpecificum has
ben muß auch in das / durch keineKunſt/dh .
అనం
**Th
bie unſinnigen Alchymiſten vorgeben . Dann
tváre tein ſpecifcum Darinnen i mie fonnte
**
*
tháng is-
7 *
276
- Der Dritte Tractat som Splekslaſ
transmucirt werden : Audieweiln keine weſent
liche Geſtalt in eben diefelbige kan verwandelt
werden.Geſchehe nun die Transmutation nicht
po konte auch kein Saamen wachſen und ſich
mehren /das denn wider die Naturiſt.
Greidonas Derhalben muß das lebendigeDinghaber
vom Korn.die Natur des Waſſers/wie ihr ſehet/ daß ein in
die Erden geworffenes Korn vom Waflet
lebendig wird /dasift/imKorn iſt ein todiWa
ſer / welches vom Waſſer wieder lebendig
Wailer wird /undiſtein Fermentides Waſſersi
das iſtgibt dem Waffer fein eingepflankte eis
gene Natur i alſo wachſen aus einem einigen
unendlicheKörner.
alſo verſtehetda in dieſem Handel/daß des
AntimoniiQueckſilber / des Bleyes /Zinnes/
undſo folgend der andern Metallen todtift
und kan niminermehr lebendig werden /Dang
durchdas gemeine Queckſilber. Infolcher Ge
ſtalt geſchicht Verderb- oder Fåulung /neue
Geburt und Fortpflanzung der Metaliſchen
Form / und nichtder metalliſchen Materie,
Einwurf
ob das
Ihrmdehtet mir bie eine Frage einiperffen
Quedfilber diemeil das Waſſer das Kornin der Eron
derMetal multiplicirt / undin daſſelbe Korn transmu
len mitzua tirt wird , ob alſo das Queckſilber der mu
gemeinen tallen , mit Zuſetung des gemeinen Queckfir
Quecfil. bers / wieder zu
bers 311 unen Metalwerde? Sofa
Metall ge ich / daß ſolches in Philoſophiſchen Metal
werde ? len mol und lcichtlich geſchehe. Denn unſer
Mercurius leihet fein 1pecifcum pon fich / und
nimi
nimints wieder an ſich durch Kunſt 1 das ift .
áus ihmi,wird wieder Gold oder Silb /Das
es zuvor gerveſen . Warumb aber daserin ge
00 meinen Metallen nicht geſchehen tan / ſind viel
urſachen die ichy Hier bleiben laſſe.
Sol nun der Antimonialiſche Mercurius In Gebeh .
lebendig / das iſtiein Queckfilberwerden ,muß Dinges ift
es durchQueckſilber geſchehen 7 aber ohn diedieBermi.
Taung von
Vermiſchung
wir 7 daßlich der esnicht geſchehen
fanRegulusmit . So Inn
dem argento .
oder
ist
the mit Waſchen / biß es feine Schwarge mehr
AS
**
Å gibt. Ihr möget auch das amalgama mit reis
he hem weiſſenSalge reiben /ſolomit dieSorar
i ke deſto ehedavon.
TIC Wann nun keine Schwargemehraus dem
6 amalgama gebet , ſo wird es ſchon / lauter und
wcis . Und mercket je mehr Schwarte das
i amalgama gibt / je mehr Mercurius fich vom
Antimonio reſolvirt. So bald ſich nun keine
Schwårke in der Waſchung mehr erzeiget /
fo diſtillirt in einer gläſern Retorten den Mer
curium vivum von dem Silber; iſt die Was
ſchungrecht volbracht/ fofindet ihr euer Sila
ber ſchon weiß in der Retorten . So aber das
Silber noch eine Bleyfarbe hátte 7 iſt es ein
Zeichen / daßes nochmehr Antimonii bey ihm
hat. Derhalben muß ſolche getvaſchen roers
Den / fo lange und offte biß teine Schwärge
mehr vorhanden . Die Vorlage ſol pou talt
Y Waſſer feyn / ehe man den Mercurium darein Mercuriu
in dreper
diftilire i denn werdet ihr finden ein fchoniem.
Queckſilber / Das iſt nun dreyerlen / nemlich
argentum vivum vulgi , Mercuriale und Mar
!܂1 rf
tiale. Das ſolt ihr aber wiſſen / daß Mercuri
vc
&"
ܶܚܳܪܰܕ݂ܪܰܪ
ܠ ܐ1.
us Martis die andern giveene nicht transmu
ball cirtin feineNatur/wie die andern Metallen /
Urſache, Mercurius Martis iſt nichtmitden an .
}ཆཝ་ཝ-ཱི
Dernzweven unirt univerſaliter &radicaliterper
milcirt, ſondern ſcheidet ſich von ihnen ,wie ihr
**
hören wadet.
Low
4 A110
180 Der Dritte zractat pom Spilglas !
Alſo nennet man diß argentum vivum nicht
Antimonis
Mercurium Martis,ſondern argentivivi Mevcu
um iftvol. rium , dann das Antimonium iſt voller Mer
terMercuecurii. Das Argentum vivumMarcis, in
WafAv. dieſem Mercurio verborgen iſt Aurum volati
rum volale, und damitihrdifinitallein glaubet ſondern
fileſep. auch mit den Augen ſebet/ fo nehmet ein wenig
Bertande yon diefem reingewaſchenen amalgamaun laſiet
lung Siro Das Queckſilber pon der Luna gang fittig pers
perin Gold,riechen 1. ro bleibet das Aurum volatile, pasiſt /
argentumvivumMartisbey der Luna, und tin .
girt Lunamin die Farb Des allerſchonfien Golo
des / aber dieweil das Gold nicht fix iſt / treiber
Das Feuer die Einetur pon der Lyna hins
weg .
Hier iffein Punct ju mercen a dos das Ay .
rum volatile DieLunam allein inGoldaber nicht
in Mercurium fixum tingirt. Wer Dieſe Urſach
pe:ftebet /demiſt nichtverborgen die Sophiſtes
ren der Alchymiſten ſo das Silber in Gold
tingirenwollen . Dann er verſteher wol/ daß
Mercurjus allein die Sincturiſt : wann er aber
in Metalla vertpandeltwird / ſo verleuret er die
Krafft tingendi. Wann er auch figiret ifti ſo
lepn nides iſt erſchonein Metall danndie Metalla fino
andersals nicht anders dann Mercuriuscoagularus oder
Mercarius
fixu .
fixus, Aberindiefer Arbeit /wie der Mercurius
Marcis Die Lunarn tingirt, iſt ein ſubtiler Hand
griff, der esmachen wil / muß im Feuer wolara
beiten können . Darumb fehet euch hierinnen
wol für / ich habs offt gemacht hat mir auch
offtſelbſtgefebler
Wie
281
Merandripon Suchten.
Wie nun Mercurius Martis in recht Gold Mercurius
* figirt , und das argentum vivum Mercuriipon Martis eo
- andern Metallen in ihre Natur transmucirt Antimo
wird /wil icheuch nicht verhalten ,dannindie lem .
Bli fer Arbeit ſicher ein jeder7 was doch die Metalla
in ſind und der noch ſeinefünf Sinnen unvers
zaubert hat/kan wolmercken / daß nichtmöglich
tiſt / aus Kupffer Gold zu machen oder ausaus Kupfo
# Blen und Zinne ilber So.fiheterauch wol möglich
daß ſich Mercurius vulgi durch keine Kunſtmaden
God ju.
nicht coaguliren laſſet1aber wol das argentum
vivummetallorum , das zuvorcoagulirt gewes
ſen / doch nicht ein jedes argentum vivum coa
gulatur, ſondern allein der Mercurius Martis.Curto
8m Mera
mare
Dann in dieſem wirdgefunden die natura fixio-tis wird
nis. Sm Saturno , Jove , Venere aber nicht; dieNatura
scfundent
darumb tan ihnen der Menſch das nichtgee ultima
ben , das ſie von GDtt und der Natur nicht fixationis,
haben,
Es bekümmert mich gar nicht, daß wider
dieſe Warheit ſo viel Achymiſtiſche Bücher
31 geſchrieben ſino. Was die Erfinder der Algby,
mitmitihren transmutationibus gemeinet und **
verfianden,iſtvieleinanders / dacum fan ich
41 von Siefer Sophiſterey frolich ſchreiben und
SA ſprec :n mit dem Paracello : Die Alchymiam aldomia
*
CU fecundum literam verſtehen , dieſelben alle nach dem
oroſchen leer Strob . Budfiabet
curio ,, fo pcrfanden
பார்த
atde
argento vivo Antimonii geſchårffet / daß es aus
th
an
oft
bi denandern imperfectis Metallisihren Mercuri
pa um ziehet und von ihnen transmutirtwird in
10 ihreNatur,
en Wie es mit der Venere zugehet, habe ich
mint bier müſſen anzeigen von wegen des Solis ex
Mars
it
Der Dritte Tractat vom Spicbgtas
Marte , das bei dieſem Werck ſeyn muß zur
Reinigung des Antiinonii. Sohabetihr auc
darbey gehöret /wie diefes Gold wiederheraus
gezogen wird / und vor den Augen erſcheinet/
ſonſten möchtet ihr nichtglauben , daßdie Reis
nigung Antimoniiper MarteminSolem
3
geſchehe.
wote )
Det
De ander Theil.
Vom
1
Sulfure Antimonii .
Un wil ich euch weiter ſchreiben / mas
♡ die Arkeney ſey iin Antimonio vulgari.
Darnach zum Beſchluß euch brüderlich
mittheilen /was doch aus dieſem Regulo Anti- Suctens
monii weiter kan gemacht werden. Dann ich habe mir
darffmichmitWarheit wolberühmen, daßes und Erfage
mirnichtunbekandtiſt /wil euchalles zu einer renpelt.
Warnung ſchreiben , ob GDuGnadeverlei
ben wolte / daß ihr verſtehen könnet, was das
fen , das ſo vielMenſchen ,auch darunter ges
lehrte Leute verführet / und biß in ihre Gruben
eingenommen undgefangen hat.
Nun von dem andern Theil desAntimonii,antimenti
das iſt/vomSulphure ſolletihrwiſſen , daß er Sowefel
iſt ein Feiſtigkeit undvergleichet ſich dem Seus fligtettfor
er / ſo in einer ſchwarken Kohten iſt. Darumb Seuer
ſich demin
nehmet die Schmarke/die ihr von dem Amalga- einer
ma LunæundAntimonii anfänglich gewaſchen warre
Koblenn
habet / trucknet die an der Sonnen / oder ſon . vergisidir.
ften in linder Wärmeſo wird daraus ein bleps
fårbig Pulver / dem hanget noch ein wenigar
genti vivi an , ſo in der Waſchung darbey ge
blieben. So ihr nun lont diß Pulver in eie
ner verſchloſſenen Warme erſtecken / wie ein
Kohlbrenner aus Holt Kohlenmacht ſo wird
bas
X
288 Der Dritte Traetar vom Spicbglas/
das Pulver ( chrpark 7 einer zerſtoffen Kohlen
gang gleich . So ihrs aber nicht alſo erſtecken
fonnt/ ro lieget nichts daran ; Nehmet das
blenfarb Pulver / thuts in einen Siegel / feßet
es zumFeuer7 daß doch der Tiegelnicht glühe /
wederinnen nochguffen / oraucht der Mercu
rius aus/ das Pulver júndetſich von der Wårs
me an / und brennetnichtwie der Sulphur mit
einer Flammen , ſondernwie eineglimmende
truckene Kohle ,die keine Flainmegibt. Wang
nun alſo außgebrannt / ſo bleibêt im Siegelein
Pulver / das ſich tvieder reduciren låſt in Red
gulum ;Das Pulverwieget/ſo werdetihr ſehen
wie viel argenti' vivi Antimonii in argentum vi
vum vulgare kommen/ und wie viel in dieſem
argento vivofulfar Antimonii getoefen . Milfo
habtihr dieErkantnúf ' Antimonivolkoms
men i das iſt / ſeiner Elementen / argenti vivi
und Sulphuris.
Damirren genuggefagt /was Antimonium
Fem toas Mercurius vulgt durch und mit ihm
anintreundfermentirti daß es die andern Mes
tattauchrefòlvirenkan / ein jedes nach ſeiner Art
und Natur.
Wie esſich mit dem Proceß des Kupffées
berbalt2litauchhier Erempelsweiſe
genugram
1
angezeiget; Wie aber aus andern Metalen ',
Durch argentum vivum Mercurii ein argentum
vivum gebracht i das befehle ich euer Gefchick
lichkeit und Erfahrenheit im Fruer iſt meit
Worhaben nicht geweſen es zu offenbahren .
Euch iſt zuvorbewuſtdaß ihrerviel das Un
timo
Aferandervon Sndtent. 289
timonium invielerley Wegezur Arbnem præpa
rirt / aber ich habe noch keinen geſehen der das
This Arcanum Medicuminihm gemerckethat. Die
El gutenLeute laſſen fich bedúnden / toas som
Antimonio geſchrieben iſt 1 feir von dieſem
Spießglaß geſchrieben oder geſagt/welches ſich
- aber in der Prob nichtalſobefinder/barum folten Antiño.
fie billig gedencken daß das Antimonium nium Mets
Medicuin pielein ander Ding muß feynistees dicum
Denn auch ift. Denu Antimonium Philofo- Dingdie
phorum ift eorumMercurius,undinihmefeon niebarAnti
gemter.
! alle Medicamina in potentia , Darumb heiſt es monium .
Eflentia
quinta. Anrimoni
In dieſem vulgari Antimonio ift Quinta fopborumD
eſſentia Medica nicht, ſondern dieEſſentia Ele iftttrmiers
Penti tantum
aquæ die
kener wider , welche
Kranck heiten Effentia
, die ausliffdemMi- Eyjentiai
eineAr Element
crocoſmiſchen Seuer entſpringen . : aqua ift eli
Nun dit Arbener Antimonii ift nicht in feic nearrested
nemargentovivo , ſondern im Seuet/darvon ich Krandhei •
turk biervon geſagthabe das fole thr in foletet
audt
verftehen : 9m HolgiſteinFeuer! Wehemos
cher Geftali
Das wir habenmüſſen in unſer Küchen , die Im antto
Speiſe darmit zu kochenu Alſo ift in dem An - momis lite
Jone
timonioein Feuern:DaberwirunſerArseneyWuebasi
Antimonis
fochen 7 welcheArgener dadurch empfaber die um
.3
TEN eine
ެ.ވ42
Ellent feines Elements /unddurch diefelbeEs- Ärgenep
en
fent liſcht die Elementiſche Hige in unſern waren
Kranckheiten ab . Wie nuti dit Galeniſchen
ſich unterſtehen Dieſe Higedurch Portulacam,
Endiviam , Solarium und andere kalte fimpli
çia zu vertreiben , aber nichtthun können , die
Hithe
Der Bierte Eractatoom Splebglaß/
Hikeverlauffe dannſelbſtennatürlich. Alſoift
die virtus medica in vulgari Antimonio , und
nicht allein in ihm / ſondern in allen anden
Dingen 1 derer das Elementum Aquae eine
Mutter ift. Derhalben iſt ein Medicus eben
fowenigandieſes Antimonium gebunden ,als
ein Kochan Büchen Holf ,wann erdasnicht
hätte ſondern Birckens oder Shennens dat
umbſeine Speiſenicht gar tochen konte.
Alſo haben wir dieſe Effentiain Medicam in
andern Dingen ſowolalsim Antimoniorund
beift in Magia Aurum.co
Mercurius" Von der Argeney aber ſo durch dieſes Feuet
Philofo Antimonii bereitet wird ,iſt nichts zu ſagen ,
phorum .
ſieiſt GOtt bekannt und denen es GOtt of
fenbabret. DieWeifen heiſſen es Mercurium
Mercurius Philofophicum.Ift ein Eifeng , die in aller
. Philofo- Elementen Natur und Art kan berwandelt
phorum werden . Dann ihrwifet / daß diß Antimos
iſtein Glo
fens die in niumftarck purgirt oben und unten das ger
aller Elca (chicht nichtaus der Eieng ſondern aus dem
Ratur kan corpore, ſo der Ellens anbanget : Der nun
Derwandelt
werden .
kan das corpus von der Effene ſcheiden / der
Moser batres getroffen / und hat eine Arkenen/ Die
dem anti• wederoben noch unten purgirt/ſondern volls
purgirendebringetohne Purgirung
ihreWerck;Undmit
Krafft woldurch ftare calçıniren der Salkgeiſt / fo
tomme ein Urrach iſt fuſionis Metallicæ , von ihm ge
trieben wird daß es wieder vomitus noch ſedes
machet/ fondern den Soweiß treibet / foiſ
88 Doch nicht die Arkeneo / fondern Antimoni
shter
Alerandrtoon Susten. 291
tek
:
um calcinatum ,das ein Gifftiſt/wie dieandern Calentet
no Metallen feyn / fo ftarck calcinirtwerden ,dieantimonio,
in Leib genommen / etwas erzeigen : Als cal- Sifft.
qu cinirt Venus ,Saturnus, Jupiter,Mars. Es kan
CH
auch wol durch Sulphur Metallicum corrigirt
Ma werben / daß e8 Blut roth werde und fic im
Seuer ; jedod ift das nicht in ihmer ſo die Are
i tiſten fuchen . Darumb iſt alles verlohren was
man mitihm anfanget in der Arkney / es ſep
denn Sache/ daß ſeine ellentia vom Leibegra
ſcheiden ſey .
Weitervon etlichenarcanis, ſo in dieſem ob-3mMegulo,
gemeldten Regulofeyn / habich euch Wunderdet antio
zu ſagen , der es nichtverſuchthat /wird mirs groffeGer
of nichtgläuben. GDit lafifolche Sachen auchbeimniſo
nicht gernein feyn / und an den Tag kommen ;
poraus in dieſen boren gefährlichen Zeiten , in
welchen Ehreund Schande/ Jugend und la.
fter /Lügen und Warheit ſchier gleich gelten .
Wir ſuchen jekund nicht die Warheit/ſon
dern unſer Ehrer darumb gibt GOttuns vers
1 wirreteSinn /daß wir einander baſſen iund
neiden /und unſers Reichs Zerſtörung, dievor
der Thür ift / felbſt ein Urſach regn.
11 Euch wil ich allein anzeigen und warnen
durch das/ ſo ich euch hier entdecken werde/und
i aus meinem Schreiben folt ihr mehrverſtehen .
Dann ich ſagealles wil nicht geſchrieben feyn /
h wegen der Schwager und Sophiften , ſo rich
felber überreden / fie feyn benm Jove im Cona
my lilio geſeffen. Ihr folt auc hieraus mein Gea
muth
Der Vierte Zractat vom Spieglabi
me
Das Blerro Daraus wird /iftin allen Pro: Blep aus
lii
bengut Bleniallein es iſt ein wenig härter / nio.
denn das natürliche Blen . Das Bley aber /fo
ex Antimonio crudo non loto gemacht wirdy
hat dieſeHärtenicht.
Da8 Zinn iſtüberaus fchon /undantecoa- Zlanans
gulationem auff einem Probirſtein ſoweiß,alsmine
Das allerfeineſte Silber. Die Natur desZin.
3 nes nimmt es bald an ſich / und wird leichtlich
Zinn.
Mit dem Kupffer iſt es auch alſo , denn foKupffer
bald derodor venerisvegetirt wird / durchges aus Katia
het er den Regulum , und gibt ihm dieRöthe
Des Kupffers. Diefe præparation gehet gea
3 ſchwindezu / daßich mich darob verroundert
habe. Bil eineUna Reguli ehezu guten Kupfs
machen a, ls ihr ein weich En eſſenkönt.
Das Enfen und Antimonium , find ein an. Antimor
Eiſen aus
der gar nahe verwandt / darumb wird Anti nio.
monium bald Mars , und aus Marte , wird Antimon
Eiſen undia
leichtlich Antiinonium . Und wierool Blen ium find
Zinn / Kupffer / auch reducirc werden in Anci-cinander
monium ,ſo geſchicht es doch mit dem Marregar nabe.
am leichteſten . Dieſe vier Metal habe ich ſelbſt
IN ausdem Antimonio gemacht, die ander zwep /
als Silber und Qolbi habe ich einen meiner
guten Freunden ſehen machen .
Das Silberiſt ſchon i låſt fich gieffen Silber aue
hammernundfchinieden /wieandernatürlich)nio.
by Silber, låſt ſich auch im Blen abtreiben /und
16
abolih
dan
21
curio vulgi, ſondern mit argento vivo Mercu .
rii, darbon oben gefaget. Diß Amalgama fekt
ich auch eini / wiedas vorige / ließ es drey Tae
ge und Nacht ſtehen 7 da befand ich / daß das
Amalgama je langerje weicher ward / in acht
Sagen warb es im Halfe toie zerſchmelkt oder
gerfiolfen Bley / blieb alſo im Feuer ſtehen ein
Monat. Darnach nahm ichs heraus diſtillist
es durch den Retorten / da gieng Silber und
argentum vivum Mercurii alles durch den Re
torten undwar ein Mercurius. Alſo erfuhr 4
A*
el
raget / e$ fiy gut Bold.
20
Alſo nahm ich das Gold / brachts zudem
& 4 Sold .
Der Bierte Truccatvom Spleßglaß !
Goldſchmied /fragte ihn /was das für Solb
ware / er laget es wäre gut Goldier könte es
für gut Gold verarbeiten .1 ſo viel den Augena
fchein Stich / Strich und Hammer antreffen
wäre es gutGold.
Problem gedoch nahm ich das Gold /fekte ihm vier
Loth Silber zu i granulitt und icheidet es im
!. Prob. Aquafort, dasSilber folvirt fich / dasGold fiel
zu Grund / diefe Probrarrecht.
2. Prob. Das Gold - Pulver permiſchete ich mit Ano
timonio crudo, goß es durch den Regulum ,
ließ im Tiegel flieſſen /warff Salpeter darauff
gog dasAntimonium ausdem Golde undtrieb
esmit Bleyabe / Dieſe Probe befand ich auch
gerecht.
3. Prob. Das abgetriebene Gold goß ich zum ans
dernmal durch / mit Antimonio und Sulphure,
der Regulum nahm ich / ließ ihn beym Golds
Schmied fürDem Blaßbalgeabgehen / weilich
felbft kein Ene nicht hatte. DieſeProbbeſtand
das Gold auch / barobein jeder Chymicus ſich
billich freuen ſolte.
Jedoch , deiweil dasSilbermich alſo betro :
gen hatte / konreich dem Goldeauch nicht traus
en /ließ das Gold gang dünne laminiren amals
gamirte es mit Argento vivo Mercurii,ſaķi das
pier Wochenin calore tepido ,und merckte dar
mifchen / daß dasAmalgama nicht harte,fons
dern tpeich ward / da kam mir anein Graufen ;
jedoch ließ ich die vier Wochen über fteben /und
kand mein Amalgama pielweicher / pannichs
eingefeket hatte. Daleget iches in ein Siegel
febet es zu kleinenfeuer / daß derSiegetgar
nichtglühete 7 sa flog das argentum vivard
# unglaublich gefdwinde vom Gofde hinweg )
daßich nichtmercher / fonderrimeinete Det
Mercuriuståre garzu Golde coagulirtrdaich
aber das Goldwiege i fand ich nicht mehr als
zwer Quintlein voneinem Loth/und gedacht
nicht anders r obgleich gives Quinttein barvon
kommen /ſobleibendennoch zwe Quintleingut
Gold .
Dieſe zwen Quintlein probirte ich weiter/ 4. Prob.
3 mit Argento vivo Mercurii,gteicherGeſtalt/wit
zum erſtenmaht. Daich leßlich das argentur
vivum ließbarvon rauchen / da fandeich meine
zweyQuintleinwieder / dawardich froh i und
berhoffte /mein Geſelle würdemirauch etwas
von dieſerpræparationmittheilen barteſchon
piel güldeneBerge im Kopffe 7 brachte meinen
Geelen gute Botſchafft,aberemarderfelben
nichtfroh , fondern erſchrack úbet. Wolan )
ſprach er / ich habe mit dieſem Golde groffe
X Múheund Arbeitgehabt / mehr darangeven .
Detidana ich ſagen darff. Wasnidcfeyn fod
und kan / Das ſollich auchnichtbegehren . Abet
taſe es mir einer ein ſchöne Sophifteren ſeyn/
ti was wurdedaraus werden / wann die Golds
let füchtigen Alchymiſten / ſo hin undwiederlauf
fen / betriegen heuteinen / morgen ein andern
1/ hinter dieſe arcana tåmen ; dann nerdy das
Gold / fo dir überblieben , iſt nicht aus dern
44
an
46566."
DS Regu
298 Der Bierte TractatvomSptekglas /
Regulo kommen / ſondern iſt ein Zufas getoefen
bom natürliden Gold . Dann ichhab den
Regulum nie konnen in Gold coaguliren /Dann
mit Zufak gutes Goldes / Dif Gold iſt inder
Prob geblieben / das ander nicht weißes
nicht weiter zu bringen. Nun Berftehe ich dit
Urſach wol/ warumb diß nichtſeyn kan /das ich
Srändlio gehoffet habe. Alſo entfielmeinem Gefellen DCE
nigungill Muhti undicherſchrackob dieſem Handel/ da
in Erželo ſprach er : Der Sulphur Antimonii, fo feinen
Sementoen Mercurium coagulirt / iſt mitdemſelben nicht
vonndtben. unirt in radice,darumb bleibet ernichtbey ihmi
fo du es auch alſo verſuchen wirft / mit deim
Regulo wirdwederBlen 1Zinni Kupffer noch
Eiſen bieiben , ſondernwiederMercurius ters
den /das weder du /noch keiner zugutem Metal
coagulirenwird 1mie etlichefpeculiren /und vers
meinen /wann fie Mercurium , Saturni , Solis,
oder Lunæhåtten / die Kunſt mochtihnen nicht
fehlen .Aberes iſt eine Lunatiſche/melancholiſche
Fantafey Derer / ſo nicht in Alichymia erfahrent
wiſſen alleinviel aus Büchern und von hören
ſagen / argumentiren und ſchlieſſen beyihnen
felbftıwann fie aberinsSeper kommen / fo rehen
ſieihre Narrerer.
Sage mir i mann ein todtes Dinglebendig
wird / wo iſtſein Terminusmotus in morte , oder
vita ? tas ifts zuvor geroefen /mors oder vita ?
Solleinjedes kommen ad fuum principium
immutabile fixum ,was fucheſtdu denn inMe
tallis vivificatis. Aber dieſes Geſprächdarffich
nicht
Alejandri ponudtea .
nicht be bir / red auch nicht von dir / ſondern
fage es von den Allchymiſten / fürmelcheman
GOtt bitten ſoitbaße ſievon ſolcher Unfins
nigkeit errettenwolle.
Auff dieſeMeinung / haben wirviel miteins
ander geredet / und dietpeil ich dann nie ſo vers
wirretbin geweſen /daß ich den Bucftaben der
Alchymipro Evangelio gehalten / ſondern weiß
nicht / ausweichesGeiſtes Antrieb /mehrdaran
zweifelte dann glaubete. Derhalben / warumb
doch die Úlchymen von den erſten Philoſophis
beſchrieben worden . Der Urſachen ſtets nach
gedacht hab ich mit dieſem meinem guten
Freundeund imVulcano wohlerfahrnen Ges
ſellen /biel tractitt von unſerm Mercurio,vom
Saturno , Jove,Marte,Sole & Luna ,in welchen
alles das wahrbefunden wirdſo dieChymicidei
Alchymiſtiſchen Kunſt zulegen bin guter Hofte
nung/Du wirſt dich der Phantaſeyabthun , und eine
den Philoſophiſchen Metatennachdencen .
Nun ſo vieleuchgeliebter Herr undFreundi
belangetjiſtnoch eins vorhanden hiehergehdrig
Das ich eud auch nicht verhalten will noc
ſoll.
Die Chomici als Rhafis / Petrus Bonus
Ferrarienfis, Bernhardus Treviſanus , Author
Dialogi,Demogorgon undandereviel mehr/dg
fiediſimperfe &tMetallerſucht ,und wol erfah. Principia
ren /ſindendlich aufdieſerMeinung blieben ,daß Metallo
unmúglich / durchKunft Gold zu machen,rum Suche
eerste
Dann alleinaus dem auro & argento vivo, Die MarcuriMS
weil
Der Vierte Erattaisom /Spießglaß,
wed fit gefehen / daß Garg nichtsanders te la
als argentum givümbürdh feinen eigenen und
einheimiſchen Schoena coagulirt und figinea
Nunhaben ſieauch aus allen diefen opera
tionibus noi derſtanberi/ daß Mercuriusnicht
konne figirt werderiresTen dann das perfecum
aurum folvirt/un in Mercuriumgebracht werde.
Dieftöpinion habenfiedaher genomfien/ daßfie
gefehen /wiedieNaturdasargentum vivum Sa
turni, Jovis, Vefierismit demn dufferlichenSul
phure , ſo ihnen anhängig / nicht hat konnen
figiren / viel weniger wird das durch Kunſt ges
schehen mögen : Darumb gedachtenſieein ar
gentumvivum zu nehmen / darinn dieperfecta
fixio fuvor gervefen / unddaſTelbe mit dem ar
gentovivo vulgi, oder der andern Metallen eis
nes alfo zu vermiſchen / daßſie bende toúrden
unumindividuum , dasiſtein unzertheiliges
Mistia argentum vivum . Dietveil aber diefeMixtur
Philofen nicht geſchehen kan /mitgemeinem Gold /ha.
phica. ben ſie das Gold in Marte genommen / uno
fich unterſtanden daſelbige mit dein Mercurio
vulgi alfo zu permilciren / daß ſievoneinander
nicht mochten geſcheidenwerden , ſondern das
Gold fiets bey dem Mercurio , und Mercurius
beym Golde bliebe 7 mann das aurum wieder
coagulirt/ und figirt werde.
Und in dieſer praxi hat ein jeder feine opera
tion gehabt / nachdem ſein Verſtand geweſen
und haben langeZeit hiermit zugebracht. Abe
esimesta ſovieliftmirwiſſentlid /daß fieguvoralle geſtors
ben
ben / che fie das Endeibeerſpeculationelane
get. Darumbhat Paracellus von dieſen Alchy.
miſtenalſo geſchrieben :Sbgleichwol daſfeibi
En fo fie geſucht,nicht hinaus ift brachtworden /
ou ſo find doch dieMagnaliaMedicina dardurch
eröffndunderfunden . Saauchderhochwurs
tu digeHerr Trithemiushatdie Alchymiameineeine ime
IN immerwerende/reixeund unbefleckte Jungfrau merwcho
geheiſſen / und ſchreibetvon ihr dieſe Wort: rende uno
Chymia à plurimisamatur, & cafta eft, keurite
multas haberancillasfamiliares,quæ Do.Jungfrau.
****
minamfuamperpetua vigilantia cuſtodi
over
de
unt ,leque ejus nomine fupponunt, ut
1P
eam conſervent à commercio cat im
portune amantium tempore ſempiterno
intactam . Vanitas, fraus,dolus,fophifti
catio , cupiditasy fallicas , confidentia ,
mendacium , ftultitia ,paupertas,deſpe
ratio , fuga ,proſcriptio , & mendicitas,
pediffequæ ſuntChymiæ ,quæ Dominam
Timulantes , ut eaminviolatam cuſtodi.
DAT
ant , femetipfas amatoribuspecuniolis,
2011 avaris , cupidis & faftuofislibenter pro
ftituunt.
Welche Wort eigentlichenSinnhalts vadi
20
in unſererMutter.Sprache alſo lauten :
216 iſt doch die Alchymi : Eine
ego
'
% Jungfrau /dieverbeibee
Stets
Der Pterte Iractatvom Spiebalası
Stetsinihrer Reinigkeit ; Die fichnima
mermehrverweibet/
Die von vielen wird geliebet / die die
Keuſchheittheuer hält ;
Derer Dienerinjedeſich vor ſie bicents
**
gen ſtellt) *****
ܘܺ܀
ܽܬ݁ܪܰܢ
Dingen nichts mehr / Denn euer Augen ſeheni
06
und bedencket jederzeit / die Möglichkeit der
Natur / ſo werdet ihr aus dieſem Labyrintho
leichtlich kommen .
Zu lebt bitteich / wollet mirs nicht verargen /
Daß ich euchmit dieſem Tractat ſo lange aufges
baiten .Die Condition ,ſo ich jekundtrage,låſſet
mir
11
4.ทงี่
333 304 Der 4. Tractatvow Spicegi.Alexandrivon Suløtett.
mir wenigRuhe / von dieſem Handel zu fchreis
ben ; Darumb habe ich dißalſo eilenos auff das
Papier genvorffen. Wannid mehr Ruhe has
ben werde, wil ich andere ſcripta abſolviren /
die noch zurZeitvon mir verhalten bleiben .
Der Aamachtige etpige GottwolledieLieb
haber der Warheit mitſeinem heiligen Geift
erleuchten / und aus den Banden der tieffen
Sinſterniß und unnůkem Geſchwebder ver,
megntenGelehrten einmalgrádia
inoy glicerretten /Amen .
Link
Der
:( 305 ):56
I
TS
DI
'-1
**܀
ܬ
rageft / in Italia zu Padua/Ferraria, Bononia , und
Rom guteGeſellen getveſen /da wir auch fuchten /das
mpir denn nichtfunden .
Aber eheichmit dir weiter rede/ſage miz/mashaſtu
Guts
u
306 DIALOGUS ALEXANDRI
Gutserfahren / und gelernet zu Baſel/ Cóln ,in der
Schweitz; am Rheinftrom /in der Schleſien ; in der
Marck und Dennemarck /da du bey den Paracelfi
ſchenMediciswareſt.A. Wieich zu ihnen kominen
alſo bin ichwiedervon ihnengezogen /davon ſie mir
ſagten /wuſte Ich vorhin wol/habe auch im Paracel
io geleſen was ervon den Floribus fi ſchreibet / von
Materia Perlarum , von Succo corallorum , pon
Virtutibus Hellebori,voin AuroPorabili,von Quin.
Eſſentia : Ich hatte aber gemeineti bey ſolchengelehr,
ten Geſellen den Verſtand zu finden /WAS PARA CÉL
sus mit dieſen Nominibus und Terminis meine/
dieweil ich längſt außſeinen Schrifften permercket
daß ſein Vitriol und Tartarus kein Kupfferwaffer
und Weinſtein fen : Alſo mit andern Namen ; Aber
ich ſehe/daß die guten Herzen noch im Buchſtaben
ſtecken /wie Ich auch darauff vielgehalten . Derhale
ben bey ihnen nicht gefunden die Myſteria, fo Para
cellus unter den gemeldten Nominibus verborgen .
Ein jeder hat ſeinePræparationes,dierúhméter hoch,
aber id ) frageden Præparationibus nichtnach , dies
weil ich weiß/ daß in den Materiis , ſo ſtepræpariren /
die Arcana nichtſeyn /die wirſuchen, ich habe grolle
Arbeit /undlange Zeitzugebracht mit denen Dingen
damit ſie umbgehen / was ſie als neue Chymici in
groſſenWürdenhalten , dasgiltjego bey mir nichts /
dann ich weiß wol das es nichtsiſt / wie ſie ſelbſtmit
der Zeit erfahren werden / Derhalben kanſlu wol ab!
nehmen / wasich folte von ihnen gelernet haben . B.
Ich höre aber / fie richten vielauß mit ihren Chymi :
ſchen Arkneyen . A , Gawie es ihnen glückt/ zu zeiten
viel zu zeitenwenig /wie esdannunter uns Galenis
1 Tchen
A SUCHTEN. 207
ſchen Arktenauch geſchicht. Paracelſus ſchreibt/ die
Arbnen ſey eingewiiſe Kunſt/ die einArzt alſo voll
kommen haben ſoll/ als cin Weißgerber fein Hunds
wwerck : Erfagtnicht , fie fer leichter zulernen, dann
das Weißgerber Handwerck.
Aber ſolche Vollkommenheit hab id ) ben keinem
e geſehen / und ſieſagen alle von ſchweren Dingen /und
langer Arbeit / was ſol ich nun gedencken von dieſen
Gelehrten ? Ich weiß /daß duúber die 27. Jahrmit
den Arcanis Medicinæ biſt erſtlich umbgangen ;
Derhalben bitte ich dich ,du wolleſt mir deinen alten
sundvertrauten Geſellen nitverſagen /was du ſolange
Zeitin dieſen heimlichen Dingen ergriffen . B. Es iſt
nit ohn / der Vitriol, Der Tartarus, die Corallen / Per
len /Edelgeſtein / fum , Queckſilber /2c. feynd nit das
gemeint/darauff ParacelhArkney gebauet ift. Dann
Dieerſten Philoſophi und Erfinder derAranen haben
von Hochwichtigen Dingen durch Gleichnuffen
und andere Siguren geredet / und geſchrieben : Alfo
thut Paracelſus,derhat zu ſeinerLehr etlicheNomina
erdacht, etlichevon den Alten enpfangen / Doch die
außgenommen , in welcher der gleichen Arkneniſche
MeKrafften gefunden ,aber nichtdieVollkommeiheit.
1422
D'Nimt mich wunder /daßMedici ParacelliciDarauff
nicht mercken / ſondern die Similltudinem pro ipfa
veritate feſthalten .A. Darumb bin ich außgezogen ,
Til folches zuerfahren ; Abernoch keinen gefunden , der
mimic fonte unterrichten : Ich weiß wol/ daß iin
Vitriolo etwas iſt // auch iin Tartaro , Antimonio ,
IMercurio ; Aber das finde ich nicht darinn / daß
ihnen.Paracelſus Zumißt. B. Vielleichtweiftuderen
Dingen dierechte Præparation nit.A. Præparation
by
Wij hin
308 DIALOGUS ALEXANDRI
hin oder her, ich ſehe andere eben ſo wenig mit ihren
præparationibusaufrichten/als ich mit den meinen )
muß derhalbenein anders feyn / wie ich ſchon zum
Cheil vermercke. B. Haltu das Capitel von der
Waſſerſucht im Paracelſogeleſen, darinnen findeſtu
die Simplicia, die deinen Bruder von der Waſſers
ſucht helffen möchten. A. Ich habs freylich geleſen
mehr daſ einmahl aber aberwas reyndvor Simplicia
darinnen anders /dann sus,Columbinum ,Crocus,
Sulphur, Elementum Ignis, undAurum Diapho.
reticum . Ich werd meinem Bruder den $ Calci
natum præcipitirt, reverberirt , fublimirt, coagu
lirt , oder gefiriret/ wie er wolle / nitin Leib geben )
auch nicht Sulphur ; wann ich gleich Columbinum
oder Gallinacium , und andere Cataplafmata nach
unſerm Brauch überſchlage/ ſohilffis nicht. Was
Elementum Ignis fen / weiß ich nicht. Aurum Dia
phoreticum , wiees die Alchymiſten machen /mit
Dio ,mitAq . Fortibus;mit Oleo Salis,mit Aceto ,
mit Urina, vel Sp. Viris,weißich / daß esGifft ift:
Das Aurum Diaphoreticum mußeinandersſeyn.
Der Crocus und Sal Martis , wird nicht verbreno
Eyſen feyn/ darzuder gefundtMenſch /der durch de
Arkt gemacht/was iſtder felbige ? B. Golehe wot!
feit du ein Weib genommen /mit HauſlicherSorge
beladen und nach dem Galeniſchen Methodo die
praxin gebrauchen thuſt / propter fuftentationem
gedaciente ,haſtu dieſen Dingen nicht weiter nach
Ich mußmich mit der Galenifchen
Artney behelffen /biß ich eineBeffere erfahre:Nichts
deſto weniger arbeite ich / und ſuche ſtats Die Ar
cana, aber ich habe bißhero noch wenig außgericht!
weiß
3:1 A SUCHTEN . 309
que moeiß nicht was die Urſach iſt / es mangelt an meis
enme nem Fleiß auchnicht. B. Ichwil dirs fagen: Gott
jim iſt ein Erkenner aller Herzen / und die Arkney iſt
is in ſeiner Hand / Er gibt ſie nach dem unſer Hers
ni ift: Datoir zu Padua warer / weiß ich wol daf du
23 GaleniDoriteit
Placita an ſtatt Evangeliihielteſt/ und dara
olibeg auf , bald darnach mit etlichen neuen
Doctoribus ins Friaul zogeit / da felbft neu ges
docterte Arkney zuprobieren . Aber was geſchah
cepat dir und deinen Geſellen / ihr meintet ihr hättet ges
famlet von euren Profefforibus FlofculosMedi
cinæ aureos , keine Kranckheit konte euch wieder
ſiehen / da erfuhret ihr :/ daß euere Floſculi eitel
Efelsfeigen waren / die Bauren ſo fiefraffen /ſturs
ben / erkrúmten und erlahmten. Gedenckeſtu
nichtrras du für einen Streit Derhalben mit deinen
Præceptoribus hatteſt / aber was ward dir zur
Antwort :- Du wáreit noch ein junger Medicus,
die Praxis ließ ſich fo bald nicht lernen / folft dich
darinnen uben / dieLeuthe weiblich todtenund hin
richten / fo roürdeſtu einen rechten Medicum gee
ben , Alſo geſchicht andern auch mit der Arkney /
Die ſie von den Univerſitäten bringen : Dar's
Like umbiſt ſie ein Gab Gottes / alein von ihm
kompt
ere fie / nicht von Padua , Pariß / oder Wittenberg.
BOL Er hatdie Arknen geſchaffen7 und ſelbſt com
[D ponirt, nicht Galenus , nicht Avicenna , nicht
Pro Paracelſus , ſondern er allein i von ihm ſollen wir
lernen die Warheit / er iſt fie / nicht dieſer oder
) jener Scribent. Nach dem jeder die Warheit
28 erkennet / nach dem hat er geſchrieben / wir role
den fie für Wegweiſer halten , aber nicht für dem
Weg
310 DIALOGUS ALEXANDRI
Weg felbſt/ wie wir gethan haben , da wir unſere Gun
gendinhohen Schulen ſo núßlich zubracht. Sag
mir ſo Galenus die Arßner gewuſt und beſchrieben
und ſeine Profeſſores dich zu einem Arktgemacht/
was ſuch ſtuben andern Leuthen /was geht dich Para
cellusan, A. Eswriß jederman wol/ daß Galenus
ein gelehrter Mann geroefen undviel ſchöns Dings
geſchrieben / dieArkneyhater nicht ſelbſt erfunden/
ſondern von Hippocrate und andern empfangen.
Dieweil ihn dann Gott mit einem hohen Verſtand
begabt hat er die Arkney in ein rechte Ordnung &
unam Methodum gebracht / dardurch die Areney
erſtlich ihreWürdigkeit undAnſehen bekommen /die
ſie vorihm nid)t gehabt / darumb wird er auch von
den Gelehrten ſo hoch gehalten / und auffden hohen
Schulen alleina Galenus gelehret und gefernet / daß
ich aberin die Paracelfiſche Medicin gerathen bin/
iſt dielrfach/daßich einChymicus lang geweſen bini
und geſuchtdasandere Leuth auch ſuchendieweilich
aber daſſelbige nicht erlangen kan / und befinde im
Paracello , daß durch Alchymiſtiſche Bereitung die
Arkneyfollin actum gebracht werden auch erfahren
habin Orten deſ hohen Teutſchlands vonunglaub
ligen Curen, die er Paracelſus gethan /wie auch ſein
Epitaphium brzeuget / Wolteich gern meines Studii
Chymici inBereitung der Aukney genieſſen /und ſoich
nicht kan ooder ( machen , daß ich doch dieAr
cana Medicinæ machen könte / Dann ich kan nicht
verneinen / dieweil ivir in fchweren Kranckheiten fo
wenig ausrichten / und abergewaltigePrincipia und
authores haben noftræMedicinæ /daß es ein Hecklein
haben muß / und uns etwasin derArzney abgehen.
B.ga
A 311
B. Ja frenlich einHeckleinſchmeckeſtu bas /fo haſtu
i denSchnupen nit/iftes nit groſſeshecklein /daß ihr ſo
je viel von Kranckheiten ſchwagen /undfdireiben /wann
it ihr zum Krancken kommt i kønt ihr mit aller cuer
* Kunſtnit ein Fieber vertreiben / ihr purgirt/ clyſtirt/
Jaſalbet und ſchmiret / hilffts nicht/ ſo haltet ihr den
Krancken auff mitfüffem Geſchwiß /lieblichen Din
#gen / und Küchen- Ordnung / biß die Matur die
Kranckheitfelbſt mitder Zeit überwindeti als dann
hábt ihr euere Kūſt trefflich bewieſen ;Stirbet er aber /
e und wird erſtickt von euerem Sudelwerct/ſo muß die
KranckheitSould haben/ daß ſie unheilbargeweſen .
Was ſoll ich von andern Kranckheiten ſagen, die
mehr feynd dann Frebes, wie ihr das eine verſteheti
1 und arkneyet / alſo geſchicht euch auch mit den ans
Dern . Sagmir der deinem Gewiſſen / kanſtuauch
mit deinem Galeniſchen Methodo das Fieber verjas
gen . A. Daß ich einen Krancken gewiffer húlff vers
troſten folt / kan ich nicht thun. Ein Medicusiſt
allein Miniſter Naturæ , non Magiſter: B. Wir
wiſſen wol/ daßunfer Natur unſer eigen Arkney iſt/
und ſie dem Krancken felbfthilfft/ ſo bald die Impe
dimenta removircwerden :Für dieſe Impedimenta
u müſſen wir der Natur húlff thun/ aber haftu keinen
So geſehen, der in Febriden Krancken gewiſſe Hülffzur
di gewiſſer Zeit verſprocheni und geleiſtet. A. Einen
#habich geſehen , kan mich ob derMedicina nichtges
1 nug verwundern. B. Was meinſtu das die Urfach
i Peny, daß ihr Galenici das nit thunkdnnet. A. Daß
it unſer Theorica einen falſchen Grund habe / kan ich
nd nicht ſagen /ich muß bekennen / quod finis non ree
1ponder ſuo principio . B. " Dann euere Principia
u iiij gut
312 DIALOGUS ALEXANDRI
gut wåren / fo můſte das End auch gut feyn . Aber
cuere Principia hat erſtlich erfunden ein Phantaftis
ſcher ungelehrter doller Kopff , der die Natur rricht
gekennét hat. A. Du kanſt die præftantiflimos, &
nunquam fatis laudatos medicos nicht alſo verachs
ten i man muß fie gelehrte Leuht blciben laſſen . B.
Ich verachte Niemand / bin aber ſchuldig dieWars
heit zuerretten , wie ſagt der Griechi Amicus Plato ,
Amicus Socrates , Amica magis Veritas. Die
Natur hat fiefolche principia nicht gelehrt/ ſeynd fie
gelehrteLeuth ſo feynd ſie es ben ihres gleichen .A.Mit
allein bey ihres gleichen / ſondern auch an KaiſersKós
nigen und Fürſten Höfen / und bey vieten Ehrlichen
Leuthen . B. Daß du mirdie hohen Potentaten fürs
wirffft/ſchleuftwenig/ ſieſeynd nitMedici,wiſſen ders
halben nicht, mit was Betrug/ ihr Arkt umbges
het/wuſtenfiees aber/du würdeſt bald andereZeitung
erfahren, A.HohePotentaten der Chriſtenheit haben
anders zuſchaffen /dan die Arkney zulernen /darumb
haben fiegelehrte Leuthe/die ihnen dienen und helffen
können.B. Ja frenlich helffen ;von deiſem Leben ins es
wig Leben / ich wolt dir wolvon Fürſten fagen /wann
ich der hohen Häupter nicht ( wie billich ) verſchonet/
Die ſieauß einer Kranckheit in die ander getrieben has
ben / und zu letzt gar getödtet. Ich bin auch ſelbſt
Darbey geweſen , da ein junger Sürſtkranck warſund
ſie nichtwuſten / wo hinauß/ da ſprach einer / Pro
ceda mus ſecu ndum Method um & erim exc
us uſa .
ti ; wie gefält dir diefer Rath ? Euer Methodusmuß
gelten 7 und ſolien alle Fürſten den Geildrobauffs
geben. Was ſagt Paracelſus von deß Kaiſers und
groſſer Herzen Aranen, ſagternicht / daßKáiſer und
grors
А. EN . 313
اوه
- großer Herren Arktminderverſtehen /dann dieBau .
اوه
Huren im Selde/und viel mehr ihren Fürſten zum Tod
نباماهین
*****
I helffen 7 dann zum Leben. Dieweil ſie ſolche Arkt
in haben /iſtihnennicht můglich auffihrAlter zu koms
Otte men. Haſtu nie keinen Potentaten horen klagen :
M* Hæc turba Medicorum me perdidit. Item wie
# ſagtKaiſerAdrian , da er ſterben folie : Turba Me
dicorum Principem enervat : was waren das aber
für Medici ? Eben dieſelbigen / wie der Burgers
meiſter von Rom verjaget 1und ihnen die Statt
verboth / das ſeynd deine Medici die an groffer Hers
ren Höfen zureiten pflegen. Die Warheit der Arts
nen iltzu deiner Zeitnoch nicht an Eag komment
& auch keine andere geweſen / dann die Humoriſche
42Phantaſterei. A. Esiſtvon Anfang der Weltdieſe
Arkneyin hohen Ehren gehalten worden / folteſie
nun erſt bey unſern Zeiten in Verachtungkommen/
und eine beſſere erfunden / und an ihr Statt gefegt
werden / ift ſchwerlich zuglauben .B. Adam unfex
erſter Vatter / hat aller Künſten Wisſenſchafft ge
habt/auch die Arzney / von Gott empfangen , iſt
vonden Gelehrten /biß auff die Zeit Noe heimlichen
( Als die große Gabe Gottes ) gehalten worden /
und de gemeine Mann gankverborgen geweſen;Die
# ſomitderArkneyumbgangen /waren Fürſten und
groſſe Herren / haben die Kunſt der Artner für ihren
grøjten Reichthumbgehalten und geſchåget /darumb
i verhútet/ daß ſie dem gemeinen Mann ; ( Alls ſolch
LISTE GeheimnußGottes und der Natur unwürdig :)
cha nichtzu Theilmpúrden . Danun Gottunſer Sünden
halben die Welt ließ untergehen / durch den Sủnds
fluß / da wurden verlohren vieltrefflicher Künſt/ und
UD das
314 DIALOGUS ALEXANDRI
Damit auch die Arbnery ; da war kein Menſch mehri
der ſie wufte / dann die fromme Noha , welchen
etlichen Hermogenem nennen / oder Hermerem,
Denn die Antiquitas fcientiam omnium cæleftiun
& terreſtrium attribuire ; derſelbe Noha hat die
Arkney vor ſeinem Tod beſchrieben : Aber mittreff
fichem Verſtand unter andere facultaten vermiſcht/
dah felten einer ſpüren kan /daßetwas von derArznen
darinnen verborgen . Nach ſeinem Tod iſt dieKunft
der Arkney wieder zu Gott gefahren/ und alſo durch
den Sủndfluß und Tod Noe dem Menſchlichen
Geſchlecht entzogen. A. Wer kans glauben , das
Gott dem Menſchen alſoungnådig geweſen ,daß er
ihme die Aranen ſoll genommen haben . B. Sag
mir'eins / iſt Gott mehr gelegen an unfer Seelen
Henl / dann an der Geſundheit deß zergånglichen
Lebens ? A. Ohnallen zweiffel an derSeelen mehr/
dann am Leib. B: Warumb hat er dann uns die
Seeligkeit verborgen gehalten indiesooo. Jahr/biß
auffdieMenſchwerdung ChrisTI? DAChristus
der Weltoffenbahret ward / da erfuhren dieMen
Püyen das Henlihrer Seelen / und fielen zuboden ſo
vielhundertAbgötter /die ihm derMenſch nachreinen
Sinnen relbſt auffgeworffen ; Ob er gleich nicht
Harmchen konte/ was feiner Seelen Seeligkeit war ;
Gedoch ſuchte ein jeder dieſelbige an den Ort, ein
anderer an eum andern Ort , dann wie in Columnis
Hermetis verzeichnet iſt : Ante omnem raționis
ulum ineſt Homini naturaliter inſita Deorum
notio , môractus Divinitatis melior,quàm noticia,
ex quo incitatur naturalisBoni appetitus, & ratio
cinario arque judiciam. Alſo entſpringen die Ab
götter
A. SUCHTEN . 316
gdtter aufder Sinnligkeit der Menſchen . Und dies
weil Ratio humana , die ein Urſprung iſt der Philos
ſophy, der ſich Eraſtusund ſeines geleichenSchrifft
gelehrten / bey unſern Zeiten hochberühmen / nicht
ohne Betrug und falſch feyn kan /hat ſie derWarheit
allezeit gefehlet/ biß Gott Rationem humanain per
Meneem erlanget hat und fein Wort unſer Fleiſch
三個 an ſich genommen / und Menſch worden. Nicht
múglich iſtes /daßunſer Ratio, ab ſie gleich Mentem
beyihr hat/dieWarheit begreiffen moge/es rey dann /
daß unſer Intellectus durch das Wort Gottes an:
gezündet werde / und die Ratio per Mentem das
Göttliche Liechtempfahl das dann geſchehen iſt/da
das Wort iſt Fleiſch worden / und hat in uns ges
wohnet. Vor der Zeit iſt Theologia eytet Menſchen
tand gerdefen /und hat der Menſch ( Ich redenicht
von den wenigen dieGottanteincarnatum Verbum
durch den H. Geift erleuchtet hat ) feiner Seelen
Heylnicht verſtanden . Hatnun Gottdaſſelbige den
Find
$
Menſchen sooo. Gahr verborgen / ift esdannun.
glaublich / daß erauch das Herldes Leibs) das iſt die
Artner /in die 4000. Jahr den Menſchen nichtwies
MIN der hatlaſſen erſcheinen ? A. Fſinun die Arkney ben
unſern Zeitenwieder an Jag kommen / wie dufagſt/
wo kompt dann die Artzney her / die langer dann
F11
4000. Jahr iſtim Schwang gangen ? B. Wo
ID ' reynd dann dieAbgötterherkommen ,dievorChriſto
010
in Europa, Africa , uud Alia geweſen /unſer Ratio
OME
humana hat ſie auß (peculirt ; Alſo iſtsauch mit der
INI
Arenen geſchehen nach den Zeiten Noha / da die
Menſchen mit Kranckheiten beladen , ſuchteeinjeder
hülff/ der in Kräutern , der in Thieren/ der Drittein
Steie
316 DIALOGUS ALEXANDRI
Steinen und Metallen / und alſo ward eines nach
Dem andern verſucht/ohne vollkommene Erkantnuß
deſſelbigen Dings /was einen Schein hatte etlicher
Tugend / das wardauffgezeichnet / Da ware aber
noch kein Doctor vorhandenj/ war jemand kranck
Den trugman auff einen Plat /da das Volckam meis
ftes webete: Wer dergleichen Kranckheitgehabt/und
etwas darzu gebraucht / zeigte daſſelbige an : Alfo
verſuchte der Kräckedaſſelbige auch /wagte es auffgut
Glück. Alſo ward die Arkney getrieben biß auff die
Zeit * Apollinis, das iſt / 1915. JahrvorChriſti
Geburt. DieſerApollo mar ein Sinnreich undger
lehrterMann/ hatte ein groß Auffmereken auffdie
ſtúck/ſo den Krancken núßlich erſchoſſen , zeichnet die
fleiſſig auff / fieng an den Krancken zu dienen /ward
alſo ein offentlicherArkt/dieſem Apollini ward nach
ſeinem Tod ein Tempel gebauet, under in die Zahl
derGötter genommen: In ſolchen Ehren war die
Arkney, diezu unſernZeiten umbs Brod bettfen ges
het. † Æſculapius folgtſeinem Vatter nach /dienet
ben Krancken mit den Experimenten ſo er von ſeinem
Vattez ererbet/demſelben ward /auch als einem Gott /
ein Tempel auffgerichtet. Nach Ælculapii Tod liefs
ſendie Könige gebietenrein jeder der in derArznen ets
was verſuchtanihm ſelbſt / oder an einem andern /
Das folleer auffſchreiben / und in Tempel Æſculapii
an die Wand hencken offentlich. 457. Jahr darnach
kam Hippocrares Cous, dem ward Befelch geben /
daß er dieExperimenta in Templo Æſculapiiin eine
Ordnungbrachte/ wie er dann gethan/ und der erſte
geweſen / fo Methodicam Medicinam auß den Ex
peri
Apollo. Æfculapius.
A SUCHTEN. 317
perimenten erdacht hat/von ihmenami ein Urſprung
7 die Arkney i ſo biß auff unſer Zeit auff den Schulen
a gelehrtwird . Da die Empyrilde 2rkney in groſſen
d Ehrenfchwebte/ſeyn in Græcia viel Medici entſpruns
gen / als Diocles: Chryſippus, Caryſtius, Praxago
ras, Herophilus.Fünffhundert Jahrnach Hippo
#crate, kam * Galenus,ein bloßſchmaßiger Mann /
# der ſtrich der Hippocratiſchen Arknen eine ſchöne
Farbean ,erdichtet Urſachen der Kranckheiten / und
wie diefelbigen auf den Zeichen zuerkennen. Der
Kråuter Tugend legt er den Qualitäten zu /lehrt wie
die hißigen Kranckheiten mit Kilte / die kalten mit
Hib ſolten vertriebenwerden. Alſo erfand Speculatio
Humana auß den Experimenten ſcientiam Media
cinæ , aber in Grund war keine Scientia da /ſondern
eitel Opiniones , die wurden pro ipfa veritate gehals
1 ten . Aber Gott der nicht ewig mit dem Menſchen
3 zúrnet, hat zu unfern ZeitenPhilippum Theophra
3 Atum Bombaftvon Hohenheim erwehlet/ das burch
ihn daslichtScientiæ Medicinæ , wieder an sag kas
me/und der Betrug offenbahr würde, auch zu ſeiner
5 Zeit ( wie die Abgötter vor Chriſto ) undergehe:Alſo
iſt dieſer Philippus Theophraſtus, wie er ſid, dann
felbſtrúhmet/ Verus Medicinæ Monarcha, wird der
auch bleiben /dieweil die Zeit ſtehet. Derohalbenfoli
JH len wir Gott umb feinen theuren Mann billich dans
cken ; nicht leichtfertig verwerffen / oder verſpota
ten / Das wir nit verſtehen : Die Scientia ift über
ne
Menſchlichen Verſtand / eine Gabeund ein Wüns
TE
derwerck Gottes .) dermit Menſchlichen Verſtand
ne
diefelbe vermeinet zuergreiffen / der irret / ohne
Offene
PE # Galenson
318 DIALOGUS ALEXANDRI
OffenbahrungdeßH.Geiftes /undEingebungGots
tes /wird ſie Niemand bekommen / es rey Baccalau .
reus, Meiſter/ oder Doctor. Unſere Künſte auß den
hohen Schulen helffen uns nicht zu dieſem Geheim
niß /die BarmherzigkeitGottes muß es allein geben /
fonſt iſt es verlohren. A. Wie kan Paracelſus die
wahre Arkney wieder erfunden haben / dieweiler fo
viel wiederwertiges Dings geſchrieben / undſeine
Diſcipuli der Sachen ſelbſtnichteins feynd. Einer
ſagt/ im Antimonio ſtecke dieKunſt der ander im
O Perlen /und Corallen : Jtem in Vitriolo, Tar
taro,und vielen andern Sifftigen Dingendamit ſie
die Leuth unbs Leben bringen .Ich weißfürſten und
Herren /wannſie von ParacelfifchenMedicishdreni
ob dem Namen erſchrecken , B. Die Paracelâ fcria
pra geurtheilet wiedereinander zu ſeyn/ ſeynd die ſo
nichts verſtehen . Muß doch die H. Schrifftbaffels
bige auch leiden / daßman von ihrſage darinnen
fey viel wiedereinander geſchrieben:/ wie Sebaſtian
Franc annotirer hat : Sit es darumbauchwahr ?
Wiewolich nitleugnen kan/ daß Paracello vielat:
tribuirt wird, welches er nie geſihrieben .Sobekennt
er auch ſelbſt in einem Thologiſchen Tractatu , daß
er in der Jugend / da er den Grund der Araner
fuchte/etliche Dinggeſchrieben , die ernachmals vers
worffen / und warnet uns vordenſelbigen Büchern /
die er aber nach der Zeit / fo in dem Tractåtlein ges
meldet/ gemacht/ſollen ,ſagt er, als gerechteund volls
kommene Bücher angenommen werden. Was du
von ſeinen Diſcipulis fagſt/ift nichtParacelliSchuld:
Was meinſtu aber, das die Urſach ſey ihrerUneinig,
keit ? A. Ich wolts gern von dir hören. B. Du
weiſt
EN . 319
meiſt/daßTheologiaChriftianagerecht und einigiſt!
woher entſpringen ſo viel Secten unter den Chriſten
ܟ݁ܰܕܣ݂ܢܡܟ
܂ܗ
inEuropa? A. Es ſind ſtets Secten in unſerReligion
geweſen /ichhalt Gottlaſſe ſolches zu /daß dieGerecha
ten beſſer probiret werden / jedoch gehet mich dieſer
Handel nichts an: dieSecten in der Arkney machen
mich irrig. B. Daß ſo viel Hærèles ſeynd in noftra
Religione, iſt ein gewiß Zeichen / und das groſte Ar
gument,daß dieAuffwicklerſolcherSecten Theolo
1 giam nichtverſtehen .Alſo geſchichts auch in derArk.
ney : der Buchfiabeiſt ein Urſach allerFrrung/und
Miemād wills mercfe/daß der Buchſtabtodiſt. Was
bat Paracelſusin derArenen andersgeſchrieben dann
V기 den Buchſtaben ; Der Verſtand fol kommen von
Gott/kompt eraber von uns ſelbſt/ſo ſeynd die Here
refesin Medicina vorhanden . A. Vielrúhmen ſich
Paracelſiſcher Arbney / wer wills einem jeden ſagen ,
ob ſie Paracellum rechtverſtehenoder nicht. B. Was
fagt Chriſtus zum Súnger, da er fraget / woran ſie
erkennen ſolten die falſchen Propheten. A. Auß ih
ren Fruchtë antwortet Chriſtus.B.Alſo auf den Were
ckenſoll manden Arkt erkennen / nicht auf ſeinem
0,1
ſüſſen Maulgeſchmaß / viel Geſchwák hat keinen
Sprancen je geſund gemachet / das Werckmußben
31
Artt ſeyn /durch die Werck hatParacelſus bewieſen /
16
Daßer die Arkney von Gott empfangen / und ein ge
borner Arkt geweſen / den die Heuchler verachten ,
MA, Was hälteſtu aber von der Arbenen, dievon Ex
perimenten den Anfanghat /und Hippocrates in
Drdnung und Medothum gebracht/ Galenusnach
ihm außgeſtriechen / iſtſiedann nirgend zugut A.
die
Das ſag ich nicht/ſie ſeynd hoch zuloben /dicuns us
Kra
320 DIALOGUS ALEXANDRI
Kräuter und Naturalia fimplicia zu erkennen geben .
Das aber die Philoſophia dem Krancken ndhtig / ift
nicht wie Serapion bezeuget. Dann dieUrſach der
ſchweren Kranckheiten i als Apoplexia, Paralyſis,
Podagra,Hydropiſisſeynd nicht alle Naturales, fon .
dern Mecaphyficæ, die ihr eigenArkneyhaben ; So
viel den begreifflichen Leib betrifft/undinnerlicheGliea
Der / als Herb/ Hirn/ Lung/ Leber /2c.iſtvonihnen
Arkney genugerfunden worden /abervom Subjecto
Morborum & cauſawas gelehretiſt/ſennd eitelOpi
niones. Von den Zeiten Nohehat kein Arztverſtans
den / woher die Kranckheiten /ſo ihr incurabilesnens
net/ entſprungen / dann Paracelſus allein . Darum
feynd Hippocrates, Galenus, ihres Lobs wolwerth ,
Paracelſusauch ſeines. Wir könnendas {06 Para
cell Galeno nit zumeiſën /auch das Lob Galeni Pa.
racelſo. Wie der innerlich Menſch von Gottbeſchaf
fen / und was ſein Ampt rey / hat Galenusnichtvers
ſtanden: Alſoauchſeine Diſcipel biß auff den heutis
gen Tag/ feynd in dieſem Theil ſtockblind. Paracel
Jus iſt der erſte Medicus Microcoſmi geweſen /
undvor ihm keiner ; Darumb nennet er fich billich
Monarcham Medicorum , ob welchem sittel Era
ftus der Calumniator möchte zerſpringen. A. Pas
racelſus legtdie Urſachen derKranckheiten den Aſtris
zu / wider dieſe Aſtra gibterſo gifftige Arzner / daß
die Galeniſchen darob erſchrecken . B. Der innerliche
Menſch iſt Aſtraliſch / darumb muß er Aſtraliſche
Arkney haben / washabtihrfürArkney i da nicht
Gifft innen iſt? Sofie ohneGifft reynd / warvon
5
fterben dann die Leut die ſonſt ohne eureleibliche
vom
Arzney wol lebendigblieben . Ichwill alleinWein
325
h Wein ſagen / iſt der nicht ein nötiges und nüßliches
.
Gewachs ? Aber wie ein groß Gifft iſt in ihme. Ą .
Die ſich alle Sagvol Weins ſauffen / ſpüren im
Wein kein Gifft. B. Das haben ſie ihrer ſtarcken
Natur zu dancken . Wanndieſelbe abergeſchwachet/
Ĉ werden ſie wol gewahr / ob Gifft darinnen ſey oder
SH nicht. Wriſtunicht , je geringer das Gifft in einem
nie
Simplici, je geringer auch die Arznenie ſtarcker das
edo Gifft , jeſtårcker die Arkner / das Gifft wollet ihr
Galenici nicht erkennen/ fagt allein vom Phlegmate,
Melancholia , und Cholera , das iſt / von blauen
Endten/wiſſit nicht daß das Gifft in der Speiß und
JA
Arậnen diß alles thut.A. Ich habelångſtvermerckt/
5/
daß die Excrementa der Speiß und des Trancks /
vielerley Kranckheiten in uns gebehren / Paracelſus
hatauchviel de Tarcaro geſchrieben / aber außwas
Urſachen die Excrementa in uns verhalten / wie ſie zu
einer Kranckheit worden / und wasſie tranſmutirrin
ein ander Weſē/kan ich noch nichtgründlich mercken
auf ſeinem Schreiben / viel weniger begreiffen den
Fabricatorem der Kranckheit í das Inſtrument, das
mit er zimmert / und das Subjectum , davon die
Kranckheit gemacht und gemehret wird. B. Der
ļ
ein rechter Medicus feyn wilt/ muß mehr wiſſen
dann von Melancholia , und Choleca , damit den
LE
M
Krancken nit gedienet wird. Wir erkennen Gott
lie
Lob den Menſchen beſſer / undwiſſen was ſeine Ges
ſundheit und Kranckheit iſt: Darumb mogen wir
il billich über Eraftum , Bernhardum Delfenium Cro
neburgium , Lucam Stengelinum , und andere ſeis
nes gleichen Arkt/undPſeudo-Doctores,wollachen ;
Wann uns dieChriſtlidje Lieb/ und das Elend /und
X Note
322 DIALOGUS ALEXANDRI
Notturfft der Krancken nichtzwungen / wolten wir
lieber fchweigen / dann berſolchen blinden und vers
ſtockten Herzen der wahren Medicin etwas gedens
cen. A. Wir ſind unsſelbſtnicht gebohren /reynd
fchuldig unſers Nechſten Nußzufordern /womit wir
Konnen . Die Artzney / Darzu der Menſch in feinen
Nothen nechitGottZuflucht haben foli/iſtber unſern
Zeiten veracht. Die Bauren mercken / daß die Me
dici die Arknen nicht wiſſen , darumb lieber ſterben /
ehe ſie dem Medico ihren Leib vertrauen . Laß dich
nicht erſchrecken / daß etlichen die Warheit wehe
thut/ die darüber grungen und greynen : D8 reynd
viel frommer Herken die den Betrugwolmercken /
und der Warheit Tagund Nacht nachdencken ,
hilff denſelben / laß die Choleriſchen und Melanchos
lifchen Hund bellen / ſie können dann nichts dang
bellen . Nichtein jeder iſt geſchickt die Warheit24
begreiffen / Doch muß ſie gelehret werden / folt unter
Caufend nureinem diefelb zutheilwerden . Darumb
umb unſer alten Kundſchafft willen wolleftu mich
meiner Bittgetváhrē/und mich in den Simplicibusſo
Paracellusin capite de Hydropeanzeigt/ unterrich .
ten /wasdoch dieſelbigen feyn /undwoſie zu finden.
Darnebenwie Galenusveram morbi caufam nicht
geruſt unddie Aftra Paracelſiübermeinen Verſtand
ſind /wiemanzum Grund kommenmoge/den Weg
weiſen. B. Es ſeynd nur 3. Stuck die Paracelſus
zur Cur der Waſſerſüchtfürſchreibet / dieſelbigedir
zuerklären , kanmitwenig Worten nichtgeſchehen .
Naturalis Magia ift zu unſern Zeiten verſchloſſen .
Darumb verſtehet man ihre Terminos auch nicht.
Die Medicifolten ſie aber billich wiſſen , dannou ſie
geho
A SUCHTEN . 323
11 gehören ihnen zu : Alfogchetes / wann man Kunſt
verachtet / ſo wird Dasgute verlohren / und das bore
perkohren. So viel dir auff diſmal vonnöthen reyn
wird /will ich dich berichten , damit auch der Unvers
it ſtand , fodie Medicihaben in cognitione Caula .
rum, antreffend die Waſſerſucht, klärlich dargethan
1VA werde / wollen wir die Curaın ſo Eraſtus ſebet , in
Quarto TomoDiſputationum contraParacellum ,
examiniren , ſo wirftu ſehen den grauſamen Labyrin
thum Medicorum , wie ein grober Geſell Eraftusferil
der Creationem und Compofitionem Hominis
gar nicht weiß ; Sondernwie ein unſinnigesunver
nünfftiges Chier ſchweßet / was ihm ins unfletige
Maulkompt, darumb zeigan/wasduvon mirwiſ
> fen wilt/ dieſen Nachmittag will ich unſern Collo
quiis zueignen/ Morgenhabeich anders zuſchaffen .
1 Basſagt Paracelſusvon der Cur der Waſſerſucht?
1 A.Ertheiletdieſelbige in dieZeittitung/in die Purgasi
Fundin dieStarckung;Sieſoll dieKranckheitrefolvis
ren zu Waſec/'undſagt/ fo dasnicht geſchehe/ kunt
* Pienicht
außgetriebenwerden. Wie ſollaber dieArge
ney das reſolviren / dieweil die Kranckheit vorhin
Pia Waller iſt. Id habe viel Walferſüchtige geſehen
o auffſchneiden /undmehr dann einen Eymer Waſſer
. in einem Menſchen gefunden / iſt die Srancheit nur
12 Waſfer/was ſollman digeriren. B. WasWaſſere
acelo ift/ſollund kan nicht digerirt werden / ſondern das
night nochnicht Waſſeriſt/und demNutrimento Sanguf
tika nis anhanget; Dasiſt dasExcrementum derSpeiß !
Slove das Paracelſus Tartarum heiſſet. Dieſer Tartarus ift
Snie die KrancheitįdarumbiſtReſolutio Tartariein Are
you canum , der fol per digeſtionem reſolviret werden ?
gel Zij A.Wie
324 DIALOGUS ALEXANDRI
A. Wiegeſchichtdiefe Reſolution ? B. Durch dige
ftionem .A. Basijt Digeſtio ? B. Esiſteine Arts
neviſche Krafft / die daſheidetden Tartarum yoin
Nutrimenro , das Böſe vom Guten , die Krancks
heit von der Geſundheit.In dieſer Scheidung wird
Der Tartarus , ſo ein Mucilago; ein vilcusiſt/ wie ihn
Paracelſus nennet/ das iſt ein Schleim / zerſchmelkt
in v dañTartarusiſtnichts anders in prima luama
teria dañ /v.A.In welcher Geſtaltwürcket dieſeArks
neniſche Krafft ? B. Ihre Würckung iſt gleich der
Sonnen . Alſo iſtin der Arznen eine Sonne/welche
von dēPhiloſophis genande wirdSol terrenus,Das iſt
die Sonne deß untern firmaments . Das auch der
Tartarus zu Waſſer wird /wiſſen diewol/ſo in Magia
Naturali erfahren ſeyn / von ihm ſelberwird es nime
mermehrv , ober gleich in v zergehet , ſo bleibtes
doch Tartarus , wieein Salh das ins Walfer ges
worffen wird , ſtets Salkbleibet . Darummuß ein
Aftrum da reyn . A. Was iſt das Aftrum ? B.
Darvon wirftu hören / wann wir von der Arkner
hören / oder reden werden / fo von den Stercoribus
ſoll genommen werden . A. Ich verſtehe daß der
Tartariſche Schleim iſtdie Materia der Kranckheit/
und dieſer Schleim ſeyein Excrementum der Speiß /
kompt nun die Materi der Kranckheit allein durch
die Speiß B? . Mein /ſondern außder {ufft, ſovom
Dunſt der Erden / deß Waſſers oder Firmaments
vergifftet wird/ welcher Elementiſche Gifftin uns ein
Tartaruswird/ davon wirſtu genugſam Berichtfins
den beymParacelſo im Buchvon der Bergſucht. A.
Dietveil der Tartarus hytropicus von der Speiß
kompt 1 ſoeffen wir mancherlen Speiß / kompt er
nun
A SUCHTEN. 325
nun von einer jedern Speiß oder einer beſondern ?
B. Hiernnen ligt nichteine kleine hilofophia. Die
、 Humoriſten ſind nichtwerth diezuer fahren ; Jedoch
CL tvillich dir etwas von dieſem Geheimnuß entdecken .
Der Tartarusder Wafferſucht iſt das. Excrement
der Speiß, ſo wir genieſſen von der Erden /als dann
ift das libe Brod/Dbſt/und allerley Wurgeln und
Kräuter. Dieſer Tartarus iſt in ſeiner Eflentia kalts
nicht wie Solatrum , Portulaca , oder Nymphea ,
ſondern iſt ein Elementiſche Kälte/ und die Eficntia
Elementi felbft. A. Wie ſolt dieſer Tarrarus kalt
feyn / da wir doch in ſeiner præparation ſehen daß er
lauter Feuer iſt/ ſchårpffer und b ennender dann kein
Salk? B. Ein jegliche Eſſentia iſt Feuer und eufs
ferlich ganzhißig /ex reſolutione Corporis Elemen
talis , darumbiſt dieſer Tartarus das kalte Feuer.
2 Nun theilen ſich dieſe Tartara , ſo durch Speiß und
Erandin uns kommen /in 4. Genera : Ein Genus
3 iſtin den Bevách ſen der Erden ; Das ander in der
Speiß/ſomir auß dem Waſſer genieſſen /als da feynd
die Fiſch und dergleichen ; Das Dritte iſt in dem
Fleiſch der Thier und Vogel ; Das vierte iſt auß
dem Firmament ; Ein jedes Genus hat ſeinen Theil
FM im Leib/ welchen er beſiket. Håtten die Philoſophi
V dieſeExcrementarecht erfahren /ſo wären Melancho
N" lia undCholera in dieArkney nimmermehrkommen.
Es ſindgute faulePatresgemſen /die ſich mit ſchreiben
i undleſen beholffen /undeinDingnach dem eufſerliche
e Augenſchein geurtheilet.Es ſtehetnicht einen jeden an
e der Stirn geſchrieben /wasinihm iſtidie Jugendfoll
cx radice Centrierkenet werde/nicht ex ſuperficie.A .
DasGenus Tarcari,ſoin der Kracheitprædominirt,
I'm # Hj kan
326 DIA OG ALEXANDRI
oME
,f
sis und mo ſonſten die groſſen Paracellfchen Medici
ch wohnen / wollen ihrer Zeit erwarten / und von der
Zeitnichts urtheilen : Ichgonne einem jeden /was.
Na ihm Gott geben hat / will auch gern die Liebe zur
Warheit haben befördern helffen ; Iſt es nun alſo,
rih was machen wir mit unſernſchönen und langen
Præfationibus, unſer Schreiben iſtwederſkalt noch
warm / warumb ? unſer Herbſtift noch nicht koma
men / darumb ſeynd die Srüchte fauer/das heiſtnicht
ParacellArkneyan Eag bringen . A. Vielgelehre
ter Männer hab ich hier von hören reden / welchen
ſolchunzeitigSchreiben übel gefällt. B. Wofür iſt
vielſchwagen und nichts lehren / werwolt ſagen auß
30
unſerm Rühmen /daßwir der WarheitParacelli dia
nen Tropffen geſchmecker hätten . A. Ich hielte
mehr darvon / wann man den Studioſis das rechte
Fundament , darauff die occulca Medicina ſtehet/
eſtlich anzeigte. Aber einer plaudert vom Antimo
nio,der ander vom Oro,Perlen /Corallen / 2c. Ich
weiß wol daß & ſtarck purgiret 1 unten und obeni
weiß auch woi das Helleborus, folches thut. Item ,
diePerlen confortiren / auch Meliſſa, Crocus,Ga
siophilli. Alhier inHydrope treibt auß Mercurius
Die Waſſerſucht/Das thut auch Coloquint. Doich
개 gleich diß weiß /ſo iſt dochmein wiſſen kein wiſſen /dañ
ich weiß cuerFundamentnicht/darauß ich den Unter.
10
ſcheid mocht erkennen . Derhalben ſoltmanvom Fun
dament rebeñund ſchreiben, daß die jungen Arkt die
Paracelfiſchen Bücherverſtunde/geſchichtdas nicht!
wird der Paracelfiſche Baumſo Anno 58.hatangen
fangen zu grünen / in vielen Jahren nochkeine Frucht
bringe, B.Duſagſtrecht võHandel/uñich weißwol/
dag
33B ! DIALOGUS ALEXANDRI
daß unſere Wiederſacher wehnen / wir haben kein an.
der Fundament , dann ſo viel wir wiſſen von den
TribusPrimis,Mercurio, Sulphure, und Sale: Aber
die Hodigelehrten Herren werden von ihrer groffen
unüberſchwencklichen Win/ und groſſem Meid / Den
ſiewider uns tragen /alſoúberzedt/undurtheilen von
unbekanten Dingen / wie ein blinder von Farben .
Die Medicina ſo verlohren worden / und durch
Paracelſum wieder an bag kommen , hatein evig
und veſt Fundament, wider welchesalle Porten der
Hdllen nichts vermogen ; Ich geſchweig die Lump :
pen Bücher ſo Eraſtus ſampt feinen blinden / vers
Rockten und verfluchten Adhærenten wider Bott
und dieWahrheitaußgefperet. Die Tria Principia
werden auch wol bleiben / wie fie Paracelſus lehret
daß ſie aber unſer Fundament feynriſt weit gefehlt .
Schweißwol/dasdaß Hauß/darinnich wohne/auff
Dem Erdboden ſteht, und der Erdboden iſt ſein Fun
dament. Aber worauff der Erdboden ftehet / und
was fein Fundament rey /weiß ein jeder Bauer nicht
auch nicht mein Herz Doctor Förkle zu Heydelberg /
ober gleich ein guter Dialecticus und Rhethoricus
iſt / und viel im Ariſtotele geleſen / ſo wird er doch
ſo hohe Ding in ſeinem Pladermuß nicht fins
Den . Der nun weiß worauff unſer Tria Principia
ſtehen /Derweiß vom Fundament zu ſagen /nitGale.
nus,und ſeinaußgebrüteter Jünger Eraſtus. Du
folſt dich auch nichtwundern /fo etliche/ denen Para
cellus lieber /vom Fundament nichtwiſſen ,ſondern
vielmehr an den Spruc gedencken / Multi vočati,
pauci vero electi . DiePrkney kompt nicht von hots
ren ſagen /oder vielenleſen / ſondern von Gott burd
Offenbahrung des Geiftes /der Da geiſtet/wo er will:
Co
A SUCHTEN . 339
Egin ParacelfiBücherniſtnicht der Geiſt kornptauch
ha
nichtdrauß : Eriſtin Gott/von ihm fompter / auß
ihm ſollen wir reden und ſchreiben , nicht auk Dinten
Di
undPapier/wie ſich dann viel Serunfern / Leider! bea
fleiſten . A. Ich habs im Paracello tvolgeleſen /daß
viel ſich ſeiner Praticken werdenannehmen / erbittet
aberdieſelbendarneben / daß ſich Niemand iserSais
dhenvor derZeitund langerErfahrung unterſche B.
Wir wollen fliegen vor der Zeit/darumb miſſen una
ſer vielmit Icaro in mari magno erlauffen . < b gleich
in derZeitGottharalles erſchaffen /fo findenwir doch
in ihr keineRuhe/ſondern nach ihr /durch den Willen
Gottes . Was meinſtu / wer will Paracelli Arcana
auflegen /Dann der ſo der Ruheam nechſten iſt/weriſt
aber derſelbige ? Warlich wir úberreden und ſelbſt
groſſex Philoſophey, ſo doch unſer Wiſſen nichts ifty
dann eitelWehnen /baher das Sprichwort kommet,
Opinionibus regitur Mundus. Von der Zeit und
Ruh zuſagen /leidet die jeßige Welt nit, darumb fou
fie diefe Myſteria auch nicht eheurtheilen / es komme
Dann die Zeit/fo vor dem füngſten Dagſeyn wirdrin
welcher alle Bergen werden offenbahrworden ſeyn /
als ſtůnde eines jeden das ſeinean der Stirn. Zu
derſelbigen Zeit/ ſprichtParacelſus,befehleich auch zu
urtheilen meineSchrifften . A. Dieſen Locum ver.
ſtehe ich nicht in der Ruhe/darvon hie gemeldt wird , 7
1
cellusauc thun / fowüſte man wo son er ſagte. B.
Die alten Philoſophihaben dieſe Materiam Mercu .
܃܃܃
ܰܘ
rium genennet / bey dem Namen lålſet ers auch bleia
ben / dieweil er feine Bücher nicht dem gemeinen
Manni ſondern den Philoſophiszugutebeſchrieben .
A. Welches reynd die Philoſophi: B. Die,ſodie
Natur beſſer erkennen / dann die Schrifftgelehrten .
Ein Phyſicusmann æ den Namen Mercurii hdrett
fo
I
348 DIALOGUS ALEXANDR
ſo weißer was eriſt/ der aber das nicht weiß /ſondern
ſpricht Mercurius Medicorum iſt Hydrargyrum,
der iſtein Sophiſt, meinen Sophia fen der Buchſtabe.
Alſoiſt Eraſtus ein Sophifi/berſoviel nichtgelerneti
daß er wüſte roup Mercurius wåre , es gefällt ihm
aberivol / daßer Griechiſch kan /und weiß voin Hy.
drargyro zu ſagen . Niemand kan Paracelſum bes
fchuldigen dekNainens halben , dann er faget an vies
len Orten / Mercurius fer nicht Queckſilber / und
ſtraffet dieſo an ſtattMercurii argentum vivumbraus
chen. Das hat Eraſtus ohneZweifel wol geleſen ;
Aber er fchweigt darzuſtil / richtet ſein ſchreiben und
fihånden alleindahin /daß er Paracello , bey denen /
foihn kerinen, ein Ungunſt machte. Aber der Vers
Hand hat / Der merckets wool / was Eraſtum und feis
nes gleichen ſchierwider Paracelſum zu toben vers
urſachet / der Feuffelſucht Steg und Weg , wie er
fein Reich in dieſer Welterhalte; Aber wie derApos
fiel ſagt,wann diePerfection komptifo fålt die Im
perfectionzu Boden / alſo wird hieauch geſchehen
zu der Zeit in welcher,alle Secten über einen Hauffen
fallen ſollen. A. Hat dann Paracellus die Arkney
ex Argento vivonit gemacht / wie ich gemeinet habt
masijt dann der Mercurius gewefen 7 davon er in
dieſem Eapitel ſchrcibet ? B. Eben der/davon er ſagt!
der imErg ligt; und tod davon geſdicden wird. A.
Was iſt das Erk ? B. Ein Minera,darinnen Mer
curius Philoſophorum von Gottgeſchaffen iſt. A.
Ich habe gemeinet/ die Kunſt mache Mercurium
Philoſophorum , und du ſprichſt: Gott hab ihn ers
ſchaffen. B. Gott hat den Mercurium erſchaffen /
pie andere mehr Creaturen auch dieKunſt kan nicht
mehr
A. SUCHTEN.. 349
W!
mehr denn ausziehen und ſcheiden den Mercurium
von ſeinem Erk /das ift/ von ſeiner Mutter; Dann
ob ihn gleid Goit gefwaffen hat , ſo hat er auch den
Arkt geſchaffen / da er auß ihm madedie Arkneyi
1 dannwieer gefunden wird / fotfter dem Krancken
mchr ein Gifft / dann eine Arancy / darumb ſou er
i der Arkt die Kunſtwiſſen / zuſtheiden bas Gifftvon
DerArkney . Von dieſer Scheidungrebethieparacilo
fus,und ſpricht/daß du ihn tod fcheidé ſolſivon ſeinem
Erkidann todiſte Mercurius,lebetidig aber Argen.
*PWE
tum vivum. A. Das Argentum vivum hat auch ein
Erg / darauß es geſchieden wird oder geſchmeltet
meynet Paracelſus das Erß / oder ein anders ? B.
In dem Erk Argenti vivi iſt der Sulphuriſd Geiſt
nicht / der das Argentum vivum tódtet/ Darumb
redet er hievon dieſem Erß gar nicht. A. Goldi
Silber , Kupffer / Eyfen / Zinn / Bley i kommen
alleguß eineni Erß / und hat ein jedes Metall ſein
eigen Erk/ in welchem das Argentum vivum gerdd.
tet iſt/ verſtehet er dieſeErk/ darauß unſer Mercurius
ſoll genommen werden ? B. Auch nicht/dann die Ere
lo Metalgeben , haben in ihnen nit den Mercuriali
ſchenSulphuriſchenGeiſt /ſonderu denGeiftOis,
Dæ, Pris, ontis,Hvis & ħni. Darumb wird auß
dieſenMincrennicht gus geſchieden /ſondern 0 ; ) ,
8,2. Paracelſus redet hievonde Argento vivo ii,
le
das iſt/von dem Argento vivo , das von Sulphure
Mercuriigetddtetiſt. A. Ichweiß keinenandernSul
pbur , der Argentum vivum tödtet/ dann allein den
Sulphur,, der da iſtin Minera metallorum . B. Dar .
umbhaſtuwenig achtung gehabtauff dieſen Locum
inParacelfo:Niñ hin und liefediefen Paragraphum ,
Das
350 DIALOGUS ALEXANDRI
was ſagſtu nun darzu. A. Ich håtte den Mercuriani
hienicht geſucht/habe dieſen Locum offt geleſen ; Abre
überhüpffet undnit geachtet / werwoltſo ein Edels
Perlein in ſoldiem Koth fuchen . B. Haſtunitgeleſen
in Alchymiſtiſchen Büchern daß ein Mercurius fent
der da iſt ein medium inter $ metallorum , &
vulgi : A. Obichs gleich geleſen hab /ſo iſtdoch von
keinein außtrúcklich geſchrieben / daß der Mittler x
in dieſem Erkzufinden . B. Dasſolchs nitangezeigt
wird , iſt die Urſach / daßin dieſem Erkviel Gifftiſti
dardurch dem Krancken viel übels / ja auch der Doo
wolkan zugefüget werden von denen / fo der Alchy,
miſtiſchen Bereitungen keinen Verſtand haben /dare
umbſoll mans bey ſeinem Namen nit nennen . A.go
weiß viel Alchymiſten , die dieſes Erß bereiten , aber
dinernichtwieder āder, etliche brauchens zur Arkner /
etlichewollen ) und O darqußmachen . B. In der
Bereytung iſt gwolle Kunſt /dieſer Mercurius ſollund
mußerſtlich lauter und ſchon geſchieden werden von
ſeinem Erk/ und als dann digerirt in ſeine vollkom
mene Krafft. Dieſe Digeſtioniſt nicht einem jeden
befandtija unter tauſend Alchymiſten nicht einem :
Sber ſchon lauter von Erk geſchieden leichtlich kan
werden iſter doch alsbaldnicht zugebrauchen : If
Crudus Mercurius , und die Cruditasiſt Gifft / dars
fürman ſich húten folul. Da ich erſtlich dieſen Mer
curium gefunden / und die Kunſt der Scheidung ers
griffen / meinet ich mir gebråchenichts mehr. Åber
auf den Experimenten erfuhrich / daß erein roher
Mercurius,und in fein Arcanum noch nicht kommen
war . Darumbhúte ſich ein jedervor dieſērohenMer.
wrio ,und braudjeihn nicht eheer iftzeitig worden.
A.Wie
ds
A SUCHTEN . 351
N3
EL
A. Wiervol ich die Separation vom Erk noch nie
A
LAM
darumbreiniget er nicht allein dieMetall / ſondern
auch unſer Blut von ſolchen Kranckheiten / dann ſie
feyndipla Elencia vitæ noftræ ,undſeynd Anatomia
in majori mundo , ſieſeyndeinewiges unverbrennlis
ches Seuer / Ignis non urens , ignis Cæleftis , das
alle Ding fruchtbarmachet und zeitiget/dieSchlaf
fendeauffemecker, und den Sobten das Leben gibk
♡on
352 DIALOGUS ALEXANDRI
Von dieſen Tincturen will ich dich weiter berichten /
wann ich von der Sonnen tractiren werde/ davon in
dieſem Capitelgemeldet wird. Hiefolt du allein wie
fen vonMercurio Dem todten /daß er nach derScheiß
dung durch dieſe Tincturen ſoll gargekochetweroon )
fo iſtes die Urkney, die man in der Waſſerſucht ein.
gibt, die das ielolvirt Salz außtreibt /und das gus
te herfür fördert. Erüberwindet das gebrochen iſi
und treibtdaſelbige auß: Sollder andern 2. Arka
nepen / das iſt dem Element und der Sonnen
fúrlauffen /wic alhiergelehrt wird. a. Alſo iſt nicht
das Queckſilber / ſondern dieſer Mercurius unſere
Purgation / die in der vfucht qußtreibt das V, che
von dem das Herk úber lauffen und ertráncer wers
De undſoll gegeben werden /wann dieInfluent am
höchſten, dasiſt/wann der VaſüchtigeStein in ſeis
nergröſten Bofheitiſt:Zuvoraber ( verſtehe id) an .
derſi dieſem Locum recht) ſoll nichtpurgirt/fondern
-Durch die auſſerliche Argney digerirt werden. Von
der äuſſerlichen Argney mirſt dumich darnach berichs
ten , ich bitte dich /ouwolleftmir von der Generation
Mercurii etwasmehrfagen / daß ich ihn recht erken ,
nen/ und darnach ohne Sorge brauchenmoge. B.
Vielift geſchrieben von dieſer Generation ; Aber moes
nig erfahren /wie es bey unfern Zeiten zugeht: Alſo
feynd zuvor und allezeit Schrifftgelehrte geweſen ,
haben in dieſen Dingen nichts erfahren / ſondern
was ſiegeleſen ,und in ihren ſpißigen Köpffen davon
ſpeculirt/ baſſelbige geſchrieben . Aber dieGeſchöpff
deßuntern Himmels /und was in der Natur fons
ſten verborgen iſt, laſſen ſich nicht mitſpeculiren er
gründen ,ſondern durd die Erfahrenheit der Kunst
Ale
A SUCHTEN. 353
Alchymiæ , darumbiſt ihr Schreiben nichts dann
eine Verführung der Jugend / ſo auffihrSchreiben
viel bauen . A. In welchen Labyrinthum mich ſols
de Búdier geführet, kan ich nicht gnugſaın klagen :
Darumb vertrau ich keinem Schreiber mehr 7 e8
ſeynd lehre Wort shn alle Frucht. B. Von den
Namen Mercurii foltu wiſſen / daß er ein Materi
iſt deß O und ) , und der andern Metallen all, der
Verſtand aber hierinnen iſtnit/ wie der Buchſtabe
lautet/ voraußvon dieſem unſerm larierenden Mer
curio . Eriftnichtlubjectum derMetallen ,ſondern
dasjenige, fo er zuvor geweſen / cheihn ſein Simmel,
dasiſtder Sulphur, in feinen Erkgekocht und bereis
tethat , daſſelbige iſt aller Metallen Subjectum &
Materia. A. Die Philoſophi ſagen ,daß dieMetalla
omnia außArgentovivo feyndgeſchaffen. B. Das
iſtfalſch i dann argentum vivum iſt eben ſo wol
ein Metall / als ) und O. &c. Dierveil es aber
ein lebendiges Metall iſt / wird er nicht fürMen
tal gerechnet in Philoſophia adepta. A. So Mer
curius iſt Materia metallorum , wiedu jeß geſagt
haft / was iſt dann Mercurius für ein Ding ? B.
Eben daſſelbige / Darauß das Argentum vivum ,
Gold /Silber ; Blen ,Kupffer /2c. und unſer Mere
curius Medicus gemacht. A. Hat dann dieſeMa
teria keinen Namen ? B. Die Erfinder dieſer Kunſt
habens Mercurium geheiſſen , die nach ihnen kom .
men /und die Magica nach dem Buchſtaben verſtan .
pen , haben gemeintMercurius fen nichts anders
Dann Queckſilber /wie dann noch heutiges Tags alle
Scrifftgelehrten mennen . A. Dieſe Materia muß
ohne Zweiffelin den Minerisſeyn / Paracelſus ſagt!
auß
354 DIALOGUS ALEXANDRI
auf Waſſer ſeynd die Metalla geſchaffen / iftg dann
Waſfer ? B. Auß waſier reynd dieſe Dingalle ; Alber 5
De
08:(357 ):50 s,ใน
24K
TRIBUS FACULTATIBUS
Α Ι Ε Χ Α Ν D RI
à Suchten.
im daß ich zu deSachen kommerfaheich ani
und fage/ jenáher derMenſch der Schopfo
୭ fung jeperſtandiger undſinnreicher er gemea
Feniſtíhat groſſe Luftund Begierd gehabtzu
Erkántniß deſſen /ſo ihnmit Himmelund Erden /und
allem dem, fo darinnen iſt/erſchaffen .
Dieſe Begierdeiſt ihmejelånger jemehr angelegej
ja hat keineRuhegehabt/biß daber bas /foer geſucht)
gefunden /ſo iſt zu denen Zeiten noch
Theologia
keine Aſtronomia noch geweſen und
Medicina
hat der Menſch nicht mehr geruſt r als daß er son
feinemVatter Adam gehört / wie ervon Gott ges
fchaffen wie erins Parabeiß geſekt/ darinnen geſins
biget/unddarumbverſtoffen in Arbeit/ Jammerund
Noth diefer Welt.
Auß ſolcher Anzeigungund groſſerLieb zu Gott /
ward er gezwungen zu ſuchen die Erkantniß ſeines
Schopffers:Gottaberwar in ſeinem Himelweitvon
Augen .DerMenſch konteihnmitauſs
der Menſchen
ferlichen Augennichtſehenidaß er ihn möchte erkeñent
3 tij wie
US
358 DE TRIBUS FACULTATIB
wir ein Menfch der andern mit feiblichen Augenler.
net kennen . Was Tolt er ñun thun / wo folter ſeinen
Schopffer finden , derſo weit von ſeinen Augen vers
borgenwar ? In ſolchen Gedancken merdteerwol
( ohne Zweifel durch Odttliche Eingebung) daß der
Meiſteram beſtenzuerkennenware an ſeinem Meis
ſterftück/undin dergroffen undkleinen Welt, welche
iſt derMenſchyderaus dergroſſen genacht/aber doch
von ihrgenommen und abgeſondert war. Aufo nam
ihm derMenſchfür ſeinen
Meiſterguerkennen in feia
nem Werck/nahin ihm für diegroße Wee / barinn
ſahe eripieauf einem kleinen Kdrnlein ein groſſex
Baum berfür wuchs. Dachteihmdaraußweiteri
paßidieWelt/eheſiedas /dasſie jekoiſi/muß einans
ders fern gerverenlaufwelchem dasiſojeßo fürAugen
ligt/auffgerwachſeniſt. Betrachtet alſo auch /daßdas
Kdrotein daraußder Baum
wachltivonAnfangein
ſolch drnlein nicht geweſen ſey/ſondernmúſieetwas
anders geweſen ſeyn /bann das es nun wáre : Kunts
aber in ſeinem mtenfohlichen Verſtandnicht finden /das
ruind ſuchteer /und erdachtevielerley.Kunſt/undunter
enderndie Kunſtideß Waffers . Dann er fabe wie
alleDing durch das Feuer zerſtöretī und indas/ das
no seweſen wax/ gebrachtwird , b.č. in die Erden ;
Gedachte Derhalben die Ding zutheilen mit dem
Waſſer nichtdaß ſie dardurch zerſtdretwürden /ſons
dera gefchieben von einander/auff
das erfebe/was im
offenbahren våborgen war. Allfomarterte er ſich mit
dem Waffer länge Zeitycheerdie Scheidung fandt:
Dain fiefitléihminicht im Träum zui laſe ſieauch in
bainen Büchern / deren damals keinewaren / fondern
smuſte den Rücken darzu thun /und im Schweiß
fer
feines Angeſichts ſuchen/was er begehret zufinden.
Da er die Scheidung erlangt hatte, und mit dem
Waſſerkonteumbgehen/molteerwiſſen /wieein jedes
e Ding der großen Weltzuſammengefekt ware; theilet
dieWelt darumbin Dren Theil/ in Animalia,Vege
tabilia,Mineralia,h.eft. Ein Theilgaber den Thion
ren / den andern denen Dingen / fo auß der Erden
wachſen /als da ſind Kräuter/ Baum /zc. Den dritten
$ denenDingen /ſo unter der Erden wachſen / Als die
Metalla, Lapides, Salia., Salphura , & c. In die
war die gange Welt getheilet i fleng anzu durchfute
chen , ein Theilnach demandern /ſahe die verborgene
Matur / und merckte ein jedesfleiflig. Danun fole
chesverbrachtwar /nam er für ſich denMenſchenjals
das edelte und kunſtreichſte Geſchöpff Gottes 1
brauchte feine Kunſt/ fcheidete und vergleichte eins
mit dem andern: Findet/ daß deß Menſchen Prima
Materia ,mitder Materia prima der groſſen Welt
ein Ding rep / fiehet es mit ſeinen Augen / greiffet es
mit feinen Händen.
Eswar aberdie MateriaprimaMundi & Homi.
7 niscin Eryſtalliniſch Waffer/davon die Schriffeſas
1 get: Ehe Gottſchuff Himmelund Erden /ſchwebet
der Geiſt deß HEran ob dem Waffer Alſo war
das Waffer eineMateria prima derbeyder. Wo
bleiberaber derGeiftdeß HErrn / ſo obdem Waſſer
fchwebete , nachdem auß demſelben vdie zwo Web
ten/ das iſt Himmel und Erden / und der Menſch
geſchaffen ward ? Refp. In der primaMatcria Der
Menſchen .Warumbnichtin der PrimaMateria der
Welt ?Relp. DieweilGott das allervollkommenſte
I Dingiftüber allehat er wollen in dem Himelwouhá
i nen d; enn er hat wollen ewig ſeyn/das iſt/im Him.
360 DE TRIBUS FACULTAT.
mel de Menſchen ; darum ſeget er ſeinen Stulin den
Menſchen A.uhier möchte ein frageingeführtwerde:
Woraußhat der Menſch ſolches verſtanden ? Dies
1
weil die Materia prima Mundi & Hominis ein Ding
war, das iſt ein Cryſtalliſch viwie hat der Menſo
wiſſenkönnen, ob der Geiſtdeß HErrn in der prima
materia majoris mundi vel hominis blieben wäre ?
Reſp . Er hat es geruſt durch die Kunſt defi , dan
das Waſſerwarſein Lehrmeiſter; So viel er von
dem Lehrmeiſter begriff/fo viel wuſteer. DieſerLehrs
meiſter frigtihm an /daß er ſeher ( Schredejerfahel
"verzeihmir Gott/ ſoich fage/ das ich nit fagen folt)
undgriff mit ſeinen Händen wiedie Welt ſtirbt/wie
der Geiſt von ihrweicht/wie der Leibiſt ohne Geift !
der Geiſt ohne ben Leib ; Sahewie der Spiritusmies
der in ſein Leibkompt / und derLeibwieder aufferſtes
het/ daſahe erin dem Abſterben der Welt / daß fie
nicht wiederumbward/ das ſie geweſen war.Darum
wardihmoffenbary daß Gott nicht im vergangli.
chen , ſondern im Ewigen wohnet. Soweit hab ich
gefagtrerfilichwie Gottder Alumtáchtigevon Anfang
zwey Dinggeſchaffen / die groſſe und kleine Welt.
Zum andern /wie derMenſch von der groſſen genoms
men iund einefondere WeltTen . Zum dritten , mie
&rdurch die Kunſt deß Waffers ergründet und erlers
net/was dieMaceria mundimajoris &minoris Ho
minis. Zum vierdten /waszueiner mehr dann zu der
andern. Zum fünfften fibie die eine ewig/ die ander
'berganglich fen.
gero will ich reden von dene Dingen /ſo auß dem
Balerdid eft qußder Materia prima entſprunge
reyndi
ALEXANDRIA SUCHTEN 561
u feynb wie ſieder erfte Menſch erfunden / getheilet /
ſeine Kinder gelehænt/ undzum legten beſchriebéhabe.
Diß aber ſchreibeich außmeiner Erfahrenheit /der
ich mich allein behelffe/ und deß Geiſtes /ſo mir Gott
gibt: Solteich ſchreiben auf der Theologia, fo můs
ſte ich der Theologorum terminos gebrauchen, ſchries
be ich auß der Aſtronomia, můſteich wie ein Aftro .
nomusreden ; Schrieb ich auß der Medicin, můſte
ich außden terminis Medicorum nichttretten .Das
ift ſoviel geredt: Ich muß mein Vorhaben peral,
legorias& fimilitudines herfür bringen / daß der
Schrifftgelehrte auß meinen Worten ein anders/
der Gottsgelehrte auch ein anders verſtůnde /dieſem
dieKern /jenen dieHülſen gereichtwerden.Aberich
fchreib allhier auß keinerdieſer Kunſt/ ſondern auß
Der/ dieda war / che die alle waren / und ein Mutter
Opening
iſt aller andern / ideſt,Magia, die dann bey unfern
Zeiten ins Exilium geflohen iſt/ und Gottweiß /wo
unter der Banck ligt/und gar nichts bekandtdenen /
ſo auffMenſchen Verſtand bauen , denſelbenfür
dem H.Geiſt, wie ſich Lucifer im Himmel /auff
werffen / denſelbigen folgen / aber von Gottes aina
gefichtumb ſolcher Hoffart willen verſtoffen. Viels
1 leichteinmal/ wann wir bekennen werden / daßuns
fer menſchlicher Verſtand nichts fey / ſondern daß
wir durch denſelben allen Jammer anrichten , die
Welt von Tag zu Tag zerſtören / die himmliſchen
Kräfften überuns anreizē /barauß dieMorbi,Peſtes,
und dergleichen entſpringea: und GottumbErkuch ,
tūg bittenitmitWortē/ſondernmitWercké/fo wird
JES er fein Angeſichtwieder zuunswende/undanunferms
TUI Gamerund Unverſtand einGenůgen haben und das
fent 86 Liecht
362 DE TRIBUS FACULTATIBUS
LiechtderNatur wieder geben /daßesinunſerm Veri khas
ftandleuchte, wie die Sonne im Himmel , die dert i
Sterne alle Krafftgibt/ ſoohne die Sonn kein Liecht
haben. Dann zu gleicher weiß unſer menſchliches
Liecht/hoc eſt, unſer Verſtandan ihm ſelbfi finſter/
werde von dieſer Sonnení nichtmit Dinten und
Papiererleuchtet, ſondern durch Erkäntniß /ſo er al
tein gibt/derKunſt/ſo daheiſtMagia,davon ich jego
roeiter ſchreibeund fortfahrer dasiſozuvorgemeldet
zu erklären.
habar
nicht ſeinen Schöpffergefunden / deſſen Geiftobdem
Waſſerfchwebete, ut inquitScriptura. Greiff dars
i umb andie Dren Corpora, burchgrubelt eins nach
Demandern / betrachtet/wie.Gottein Geiftiſt/konte
mitleiblichen Augen nicht begriffenwerden /unddies
i weil er alles erſchaffen hat /mufte erein lebendige
Strafft ſeyn ,nimbtderwegen das Waſſer/beſchauet
es / findet nichts darinn , dann die vier Element :
Nimbt darnach den Schwefel/ findet auch nichts
dann dievier Element / das iſt er findet nichts bes
ſtandigs. Zulektnimbter auch das Salg /ſiher daß
etwas mehrdarbey iſt , dannbey dem Waſſer und
Sulphur:ga findet darinn jwen Stuck/cin Waſſers
nichts anders 7 dann dasvorige 11 ein Sulphur aber
anberft/ dann dervorigewar , das iſtein Schwefeld
der nichtbrennet / das dritte fander nicht / dann es
verſchwand vor ſeinen Augen . Wasſolte erthun
es wardahinywofolteers finden . Erbefahe das V ,
befahe den Sulphur , twofeineweiffeundreine Sub
iftantzen /das dritte/ſodarinnengelegen/und diezwey
HI zuſammen verknúpffethatte, war hinweg/undmar
eben daſſelbige das er ſuchte.Darumb war er nicht
wenig traurig euffgetundfchreyTag und Nacht
zu dem Erzen : Difrumpe Colos & deſcende:
trieb esſo lang /bißer erhörtwurde und das fand fo
er ſuchte wieaber das finden zugieng / wer wildas
fchreiben ? oder/wann mans gleich forieb / welche
Dhren konten ſolch Myſterium anhören ? Warlich
indieſem Stückiſverborgendie Sapientia omnium
PA
Coeleftium & Terreftrium reram . Allhier iſt das
ni
Myfterium , wiezu den legtenZeitendasWortreng
Sleijo
364 DE TRIBUS FACULTAT.
Sleiſchworden ,wird denen /ſo Oottzu dieſerErkant: A
:*** ,
Darumb hat er auch allesſo thin auffdiefemErdbo,
den noth war, h.e, in Kranckheit Arkney zur Gefund.
heit / in Armuth /tagliche Nahrungi grojie Liebe und
Barmhezkigkeit in ſeinem Nachſten .Weikan erniela
* fen die Freude/dieerbatte/ Dacr zur Erkantniß feines
Schopffers kommen iſt/ oder wer kan glauben und
SH
verſtehen dieGnade/ſo ihmGott mittheilt durch ſolch
Erkantniß /was könt erbegeren auff Erden /das ihm
dardurd nicht gerrichtward.
Er hattezu Leiblichen und Menſchlichen Nothen
Arkney , Dardurch er dieGeſundheit erlangetzer hatte
^ frintäglich Brod Fried auff Erden / ideft, Erdo
reich /und nach diefem Leben die Ewigkeit: Daswar
5 die Frucht deßAckers /ſo erbaueteim Schweiß ſeines
& Angeſichts:Daswar ſeinSold /ſoihmgab ſein Hera
dem er dienete nicht mit Worten /ſondern mit Wern
den / nit mit Speculiren , fondern mitſeiner Hand.
arbeit im Schweißſeines Angeſichts ; Alſowie der
Dienſtwar/alſo war auch die Belohnung,hoceft,
Würcklich / nicht Spiritualiſd und Phantaſtiſch !
wieuns zu unſern Zeiten begegnet, die in allen Wola
* lúſtenauffreichen Polſtern in warmenStuben (pc
сuliren Remediavor die/ober die Kranckheit/burch.
leſen viel Bücher / haben :Mühund Arbeit ( Sidiis
placer) mit den Patienten /bißſie ein Phantaftiſch
nati Recipe herfür bringen / dasihm dann einePhan .
This taſtiſcheGulff gibt / hoc eſt , in der Phantafen
tit deß Do&ors iſt eine gewaltige Arkney / aber zu der
and Cura nichts/ bloß ohneWerd i ſo pflegt des
The Meiſter der Lügen die feinen zubelohnen/ gibtWort
go für Werdt
Aber
366 DE TRIBUS FACULTATIBUS
Aber der Meiſter der Warheit, haſſet folch Ges
ſchwák /undzieret die Seinen mitWunderthaten.
Es iſt ein groſſer Greul/daß ein krancker Menfohl
fonach Gottes Bild geſchaffen / die Creaturumb
Hülffanruffe/ welche doch der Creatorallein geber
muß; Aberwiewir ihn kennen /ſo hilffter uns: Dare
um freuete ſich der Menſch billich , daerfeinen Hens
fand undSchopffer erkandte/und allesvon ihm hats
te/ fo ihm mangelte,er halfffeinem NechſteninLeibs
Nöthen / erſpeiſeteihnin ſeiner Armut/ trøſtetihn in
Anfechtung deß Todes : Alfowar er bey dein Volck
hocherhaben, nicht umbfeines Geſchwates willen /
fondern umb der Wolthat/ſoer dem Volck erzeigetej
barumb fander auch StegundWeg wie die Göttlie
cheErkantniß ſeine Nachkomlingeerfahreund lernen
mochten : Schreibt derhalben drey Bücher : gm
erſten tractut er von Gottdem Vatter und dem
Sohne/ und dem H Geiſie : Imandern vom Him .
melund ſeinen Aftris : gm dritten vonKrafft der
Dingen ſo auß der Erden wachſen /Das iſtti
THEOLOGIAM ,
ASTRONOMIAM ,
MEDICINAM.
Durch die Theologiam , lehret und beſchreibet er
die Witcter Subftantz, founter den dreyeniſt/id eft,
Den Geiſtdeß HErrn . Durch die Aſtronomiam , das
Waper 1 darob der Geiſt deß HErin fchwebete.
Durchdie Medicinam die dritte Subſtantz , id eft,
Terram . Daßzugleicherweiß/wie das
Erden / davonhie Meldang gethan wirWa ffer und
d , durch den
Gefdeß HErrn verknüpffet und ein Dingwar ;
Pulloaud Aſtronomia und Medicina durch Theer
logiam
AmF
ALEXANDRI A SUCHTEN . 367
logiam Vereiniget einswar/ h .e. drep eines Wefens.
Dann folter und dasrechtlehren/ muft er die dren
Subſtanz in ein Stück begreiffen /alſo theilenwas in
8 einem war/ lauter und klar anzeigen .
Sotte er es in eine Scientiam begriffen haben /wđa
1 re eine groffe Confufio drauß trorden ; Nach dein et
wolwuſtejnieſein Hauß zu ſeinerZeit wurde falten
wie er auß dem inein ewiges fahrenwürde: auff daß
jemands noch beim Volck bliebe /zudem die ihre zu.
Alucht hätten inNöthen / ſo folcherGnaden würdig ,
unterrichtete / und zeigete Er ihnen alle Ding auta
genſcheinlich/ daßſie gründlichwüſten / was ihre
9 Kunſt / und war von diedrey Bücher geführieben
waren /auffdaßin dieſen Fußſtapffen ſieblieben /und
die Heimligkeit Gottes ein jedernach ſeinem Vere
2 ſtand weiter außbreiten .
Diegber / denen es offenbahret war / waren die
nechten Kinder und Blutsverwandten Freund.
Alſo wuchs die Theologia jelånger je mehr / defa
gleichen auch die Aſtronomia & Medicina. Wo ein
jederzugeſchicktwar / dasTheiltriebernachſeinen
Vermogen.DieſeLeut wurdegeheiſſenMagi,das iſty
WeiſeLeut / diemehr waren dann ander Leute, Dario
umbſie auch ihre Könige i Sürſten / Priefter/und
idi Herren waren / fiethåten groſſe Wunder unter dem
m Volck /under andern halffen ſie den Krancken / nach
og en ten die Blindenfehend/reinigten dieAuſfäßigenbepla
de ten die Waſſerfüchtigen / gaben den Armen grojk
i Almofen .
Das ander Vold ſo nicht Magi, hielten ſiemebe
18
Thr
fürGotterialsfür Menſchen, QULO
368 ' DE TRIBUS FACULTAT .
Theologia Will
た
nichteinem jeden ; Daß ich euch aber hiepon mehr
offenbare, dann vielleichtvon jemands offenbahret
ift/ darinnwolletihr mein Gemüth gegen euch erkens
nen / derihr meinen Bruder in ſeinen Nothen nicht
verlaſſen ; Darumb ich ſchuldig / euch daſelbig/
fomir Gottgegeben ( ohn allen Ruhm) vor einem
andern mitzutheilen. Shrwolletauchnicht gedens
den /daßichjemandszuNachtheil ſchreibe7vorauß
DenGelehrten /denenrichalles Liebs undGuts /was in
mir iſt/ zu erzeigen , erbottig : Sondern allein , was
ich hierede und ſchreibe/ dereinfältigen Warheitzu
Ehren / und euch jugutem alſo ſchreiben muß. Bitte
derohalbenihr wollets mitſolchemGetnuth von mir
auffnehmen / wieich es geſchrieben hab/ und
mich euch auffstreulichſtlaſſenbes
fohlen ſeyn /ac
Da
$:( 383 ):50
EX
AM
SEQUUNTUR REGULÆ
AND
SEU CANONES ALIQUOT
PHILOSOPHICI DE L. PHI.
LOSOPHICO
fpeciei humiditatem .
38. Calx Lunæ alteratæ ſubitò ebibit fuum
Mercurium Philofophotum minerarum funda
mentum .
39. Sulphur anima eft : Mercurius vero ma:
ceria.
40. Mercurius fiftiturSulphureimperfellorum
corporum , & t coagulatur in corpus imperfectum ,
tranſitquein candem fpeciem metallicam corporis
imperfecti, cujus Sulphure eft coagulatus & con .
cretus .
41. Solem & Lunam facere imperfe & orum
corporum Sulphure, prorfus eft impoſſibile. Quz .
libet enim resnihil amplius præftare poteft, præter
id quod infeeſt & conținet.
42. Mercurius omnium Metallorum femen foe
OF
mineum & illorum Menftruum eft, arte boni ope
ratoriscò deductus. Nam per projectionem mag
ni operis recipit,&pertranätomnium Megallorum
qualitates usque ad Solem .
43. UtRubea Tinctura eliciatur, ſolummodo
Solis fermento eft animandus Mercurius, albaverd
y folo fermento Luna.
44. Opus Philoſophorum facilimolaboreper:
ol이
ficitur, & abſolviturabſque magnis fumptibus ida
queomni loco, quocunque tempore, & omnibus,
ES fimodò veram & fufficientem
habeant materiam ,
4f Solin
448 TINCTURÆ THEOPHRA .
45. Solis & Luna Sulphura ſpiritus fuarum fpe
cierum Gftunt.
46. Sulphura Solis e Lune vera Spermata , &
fæininina vel maſculina, lunt Lapidise
37. Omne quod virtute fiftendi & fixandipor
lent , neceſſario oportet eſſe ſtabile & permae
nens.
ON /
ITE!
DIE $ fu Der
6 :( 488 ):50
VERA MEDICINA
Piri Clariſſimi
ALEXANDRI A SUCHTEN ,
Philoſophiæ & Medicinæ Doctoris,
ad
Garolum Salisburgenfem
E -LEGIA.
Carminisfequentis argumentum .
Edicandi Scientia qua Podalirius Machaon
MA Appollo & Hippocrates clarueruntnon ex
Galleno,Avicenna,Meſue , cæterisque hujus faci
næ leriptoribus petenda eft,ſed ex Magia; quam
qui rectè perceperit,is demum curabit omncs,qui
curam præ morte admittunt ægritudines ; habet
autem Magia libros3.1. Theologiam ,2.Medicinam ,
& 3. Aſtronomiam . Unde Magus Trinitatem in
unicatecognoſcit & veneratur, imperuicquepote
ftatem quam accepit à Deo miſeris mortalibus:
Cæteri aucem live Theologi, live Aſtronomi,Gve
Medici,qui operibusid, quod ore profitentur,
non preſtant Caco -Magie Pſeudo.Pro
phetæ ſunt. Exfructibuscorum
cognoſcetiscas.
ELE ,
A SUCHTFN. 459
E LEGIA.
Ergo ficperiit lumen folare, quodomnis
Usque Creaturafons, Origo fuit ?
Jamqueſalutiferopro melle venenabibentes
Ultra hominum nugas credimuseffe nihil .
td Nonmevanamovet titubantis opinio vulgi.
Quod nibil in Cælo, nil Acherontevidet ?
Quanos cunque trahit Deus e naturaſequamur,
I Omnis apud ſuperos,Carole, noſtra ſalus
Liter a pracipites ſed nos deditipſa, nec usquameft,
Quifapit,hoc tanta eft temporeplaga Dei,
Multaquidem fcripfit in ApollinisarteGalenus,
Erſuañonparvnm dogmata pondushabent.
Sed fora verba juvent,nosarſquefideſquemedendi:
Fallitur è chartis quipetit ager opem .
A Cælo Medicina venit, ſuperumque favore
utem perpa
Cognit a ncis vatibus ante fuit.
lidt Hancilli ſanctecoluêre, nefasqueputarunt
Sacrarudipopulo notificare Dei.
Hinc Magicas artes invenit doeta vetuftas,
nesto Difcipulosillas erudiitquefuos.
ele OnisDeus, de Cælum quanamratione vagetur,
Afficiens radiis inferiorafuis.
1001
Quomodoprincipium rerum fuit una poteftas,
Sitque Creatoris mundus imagofui.
calibe Ad quem fa£tushomo tornm comple&titur orbem ,
ilan Ona licet æternoparticipatque Deo.
Principiisrerum ,famaeft,Danacia Perfis
Immolat, & cæli lumen utrumque colit.
Quimultos fallunt morus fepremplicis orbis
Tradidithos verosingenioſus Atlas.
Mona
此ELE
460 MEDICINA ALEXANDRI
Monſtravitpopulo medicas Epidaurius herbas,'
Nunc quoque non parvum balsama nomen ha
bent.
Scilicet his olim titulis vatesquemagique
Admonitosfummiros voluêre boni.
At nosconfilium veterumfugit, atqueproterue
Inſcitia noſtros inſimulamusavos.
Quaquetribus nexaeftfimplexfapientia nodis,
Turpiterhanc noftrofcindimusArbitrio.
Sicut non ſunt tres Dii, fed unusDeustantum :
ita non funt tres fcientiæ , fed una tantum in
Trinitate confiftens : Quam veteres Magiam
appellarunt. Inde Magus dicitur, non qui cum
Dæmonibus negotium habet : Quod nobis plane
interdi tum eſt ; ſed qui Theologiam, Aſtrono
miam , & Medicinam perfecte cognovit: T2
lis Theophraſtus fuit , tales etiam illi fuere ,
quos ftella ad Chriftum Dei Filium Servato
rem noftrum deduxit ; Qua de rc alias pro
lixius . )
7
200I
N
the
XVII.POST
462 MEDICINA ALEXANDRI :)
XVII. POSITIONES,
Quibus liquidè demonſtratur. Quid Medicus
fit, quid Medicinaipſius, item quibus Remedia
is agritudines à corporibushumanis
expellantur.
1
humani corporis.
27 CalorSolis &Lunæ non in ſcholaBononienſi,
Patavina, Ferrarienli, Pariſienſi, Lovanienfi,Wit .
tebergenſi provenit. Ergo doctores Medici apud
illos creati non ſuntMedici; verum Impoſtores, &
Nugatores,quitemplum Apollinisnon peroftium ,
fed per rectum irruentes, fedem illiusoccuparunt,
ficuti Scribæ & Pharifæi ſedem Moyſis.
Non igitur absque cauſa eos , qui ſecreta natu
tæ cognoverunt, & in Morbis, quos iſti vocant in
curabiles, naturalibus Auxiliis prædant id, quod
intel
RI A SUCHTEN . 465
od qo intelle&tu , præceptis & traditionibus fatuorum
dicia hominum obfuſcatiaflequinequeunt, Dæmonium
N haberedicunr. Nam fi hocipfum ſcientia Medica,
Turina quam nealinine quidem'lalutarunt, fieri confice
O , in rentur,inrelligerent proculdubionon ſolum prin
Die cipe's Viriş Verùm etiam rade Vulgas , eos non
1 Mcdicos,ſed impoſtores elle & profuforcs humani
i ſanguinis.
CHRISTUS Theologus, CHRISTUS Aftro
nomus ,Chriſtus Medicus,SoliChriftoGloriaAmé
HOMO CRÉATURA DEI OP :
TIMA ET PERFECTISSIMA.
13
DEVS
Ais
SANCTA
ME
TE
N
K
D
NI
S
I
O
V
DI
S
W
NO
ID
Va
A3
I
R
O
W
A
IA
H
U 2
VaR
$
Gg FOST
466 MEDICINA ALEXANDRI
Nc
96096
3.Paulus
ideEchora
200S MID Nereliqua pagellævacent, ſubjun
cta eſt fac egregia Precatio.
AD CHRISTUM OPT. MAXIM .
riaperte Michaelis Toxitæ pro veræ fcientia
Lam.
enfer? cognitione oratio.
S.
Chrifte fac ut ſapiam , quia tu Sapientia pas
>
FINI's.